Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern

  • Tibet und Buddhismus 4/09 - auf eigene Verantwortung:


    tibu091-2009-14-ps-sterben.pdf



    Wichtig ist es, "Heilsames zu stärken und Unheilsames in uns zu verringern" oder mit den


    Worten meines Lehrers, Dagyab Rinpoche: "Ein guter Mensch zu sein!" :)

  • Der Link lässt sich leider nicht öffnen. . .

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Der Link lässt sich leider nicht öffnen. . .

    Ist eigentlich auch nicht so relevant. Es ist ein langer Artikel über den Sterbeprozess und wie man darüber meditiert.

    Zum Schluss wird dann gesagt: Wichtig ist es, "Heilsames zu stärken und Unheilsames in uns zu verringern" :)


    Siehe hier: Kann man das Sterben in der Meditation üben?


    Seite 3 vom 25.10.2016 :)

  • Hallo lieber Sherab Yönten.


    Schön, dass du das so siehst.


    Entspricht es doch auch der rechten Anstrengung des edlen achtfachen Pfades:


    padhāna

    'Anstrengung'.

    Die die sechste Stufe des Achtfachen Pfades (rechte Anstrengung, (sammā-vāyāma) bildenden 4 Anstrengungen, auch rechte Anstrengungen (sammā-padhāna) genannt, sind:

      1. Anstrengung zwecks Zügelung (samvara-p.),
      2. Anstrengung zwecks Überwindung (pahāna-p.),
      3. Anstrengung zwecks Entfaltung (bhāvanā-p.),
      4. Anstrengung zwecks Erhaltung (anurakkhana-p.),

    d.i.

      1. zur Zügelung oder Vermeidung der unheilsamen Dinge (wie böse Gesinnung usw.),
      2. zur Überwindung der unheilsamen Dinge,
      3. zur Entfaltung der heilsamen Dinge (der Erleuchtungsglieder, bojjhanga),
      4. zur Erhaltung der heilsamen Dinge.

    ...

    :)


    Liebe Grüße


  • Ob es relevant ist, liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.;)

    tibu091-2009-14-ps-sterben.pdf


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ob es relevant ist, liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters

    Natürlich. Ich hätte schreiben sollen: Für mich ist es im Zusammenhang mit diesem Thread nicht relevant!

    Und danke für das Einstellen des Links :):like:

  • selbst der Wunsch " ein guter Mensch zu sein " ist sehr oft nur Anhaften ...


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • In allen Religionen wird der "gute Mensch" propagiert. Wohin hat das geführt?

    Es geht doch m.E. eher darum, nicht(s) mehr zu Sein. Zwangsläufig führt Heilsames in diese Richtung.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Fakt ist doch, dass niemand sich wünscht, ein schlechter Mensch zu sein!

    Die säkulare Ethik des Dalai Lama ist ein religionsunabhängiges Wertesystem, die auf den "guten Menschen" (nicht zu verwechseln mit dem "Gutmenschen") aufbaut! :)

  • von ihm unterrichtet zu werden, setzt neben solidem Grundwissen eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit des blitzartigen Perspektivwechsels voraus.

    Findest Du? Auch beim Thema säkulare Ethik? Ich finde, er hat das Talent, es so allgemeinverständlich wie möglich zu erklären, so dass jeder es versteht!

  • Wie ist das eigentlich mit heilsamen Handlungen? Darf man sie mitteilen ohne dass man gleich in den Verdacht gerät, das Mitteilungsbedürfnis wäre EGO bezogen?

  • Wie ist das eigentlich mit heilsamen Handlungen? Darf man sie mitteilen ohne dass man gleich in den Verdacht gerät, das Mitteilungsbedürfnis wäre EGO bezogen?

    Ich denke schon. Gerade wenn es darum geht andere zu motivieren. Wenn man zum Beispiel auf Facebook eine wichtige Umfrage teilt oder ähnliches ist es ja nicht Ego bezogen, wenn man im Gegenteil will, dass sich auch andere beteiligen.


    Interessant nebenbei ist aber, dass es tatsächlich auch eine kulturelle Frage ist. Im Islam zum Beispiel ist


    das regelmässige spenden ein Gebot eines guten Lebensstils. Noch heilsamer ist die Handlung laut Islam aber, wenn der Spender über seine Spende schweigt.


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Noch heilsamer ist die Handlung laut Islam aber, wenn der Spender über seine Spende schweigt.

    Ist das im Buddhismus nicht auch so?

  • @Sherab Yönten


    Gute Frage. Aus meinem Verständnis nicht. Wenn ich neutral formuliere "Ich habe für diese Sache x gespendet, weil mir das Thema wichtig ist," ist das finde ich nicht verwerflich. Da steckt ja kein Stolz dahinter zwingenderweise.


    Ich kenne es zum Beispiel von Veranstaltungen des Dalai Lamas, wo der Veranstalter sagt: "wir haben versucht knapp zu kalkulieren, wenn sich aber aus dem einnahmen ein Überschuss ergibt, werden wir diesen an eine Organisation die der Dalai Lama bestimmt spenden. Das entspricht nicht der besten Handlungsweise im Islam


    Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Ich kenne es zum Beispiel von Veranstaltungen des Dalai Lamas, wo der Veranstalter sagt: "wir haben versucht knapp zu kalkulieren, wenn sich aber aus dem einnahmen ein Überschuss ergibt, werden wir diesen an eine Organisation die der Dalai Lama bestimmt spenden.

    Dabei handelt es sich aber um anonyme Spender.


    Es ist wirklich ein Problem von Stolz. Ich habe eben verhindert wie eine Situation eskaliert wäre (bis zur Abmahnung eines Kollegen) und habe mich dabei ertappt wie "toll ich mich dabei fand" und wollte dieses eben mit Euch teilen. Wenigstens habe ich abgewartet bis mein Geist sich beruhigt hat und habe andere Fragen gestellt.

  • das Reden knapp

    heißt das jetzt, Du würdest nicht darüber reden?

  • Ich denke schon, dass man den Wunsch haben/entwickeln sollte, ein guter Mensch zu sein. Denn das ist die Ausrichtung, die man sich wählt.

    Was sich daraus entwickelt, wie man die Sache anpackt, ist noch mal etwas anderes.

    Aber wenn der Wunsch da ist und stabil, dann werden auch die Klippen des Egos umschifft.

    Und ja, es ist wichtig ein bisschen PR für seine Aktionen zu machen. Jesus empfahl, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.

    Was in meinen Augen zweierlei bedeutet: zum einen sein Potential zu nutzen und die Nachfolge/Praxis nicht im stillen Kämmerlein zu üben, und zum anderen ein bisschen in die Öffentlichkeit zu treten.

    Öffentlichkeit, weil Menschen durch Nachahmung lernen, weil man dann auch Unterstützung erhalten kann, weil einem das Publikum darauf aufmerksam machen kann, wo es bei einem hakt. Sich auszusetzen ist ein wichtiger Faktor für das Lernen. Außerdem stärkt es und baut Ego-Verhaftung ab. Denn wer Kritik erträgt und lernt damit umzugehen, wird aufrichtiger.

    Klosterleben ist auch PR, man setzt sich aus. (Das vergessen diejenigen, die sich nach der vermeintlichen Ruhe im Kloster sehnen manchmal.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo lieber Sherab Yönten.


    Ich denke auch, dass es um Stolz und "sich etwas darauf einbilden" geht.


    Bei Jesus, in der Bibel, hat man das ganz deutlich in der Bergpredigt:

    Das Evangelium nach Matthäus

    Vom Almosen: 6,1-4

    1 Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

    2 Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

    3 Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut.

    4 Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

    Und so wie Alaya denke ich auch, dass es Fälle gibt wo es hilfreich für alle sein kann, über solche Dinge zu sprechen.

    Zum Beispiel um andere zu motivieren oder zu zeigen, dass man auch hilfsbereit und rücksichtsvoll leben kann. Und eben nicht Kampf und Wettbewerb der Sinn des Lebens sein muß.


    Allerdings kann man das vielleicht auch tun, indem man das Wirken von anderen aufzeigt und weniger von sich selbst.

    Aber ich denke schon, dass es Fälle geben kann, wo man auch von sich berichten kann.

    Wichtig ist dabei die Achtsamkeit, dass man bei sich erkennt wann der Stolz sich einschaltet oder sogar versucht die Führung zu übernehmen.


    Also grundsätzlich würde ich mich eher zurück halten und wenn es nicht anders geht oder das Beste für das große Ganze ist, auch über eigene Taten sprechen.


    Manchmal wird man ja auch von anderen gefragt was man so macht oder manchmal ist es im Sinne der Transparenz gut, wenn solche Dinge offen gelegt werden (Auskunft des Veranstalters zum Beispiel, wie von mkha erwähnt). Oder es passt einfach in die Situation oder das Gespräch um darüber zu reden.


    Wenn man zum Beispiel gerade in einem Umfeld ist, wo sowieso viel geholfen wird oder auch an Projekten gearbeitet wird, ist es bestimmt normaler über solche Dinge zu sprechen. Im Gespräch kann man ja auch herausfinden wie man die eigene Arbeit noch hilfreicher gestalten kann, andere können Tips oder Ratschläge geben oder einfach ihre Sichtweise dazu sagen.


    Wenn man sich dagegen in einem Umfeld befindet wo gegenseitiges Helfen nicht so das Thema ist oder gar als schwach gilt, dann kann es auch die anderen wütend machen oder als Provokation aufgefast werden oder es wird sich darüber lustig gemacht. Ist also auch immer situationsabhängig.


    Ich habe zum Beispiel eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht. Da ist das tägliche Helfen einfach eine Arbeit die gemacht wird, ohne dass man Stolz entwickeln muß. Und mit den Kollegen unterhält man sich über das was man so macht. Man muß ja zusammenarbeiten. Geht alles ohne Stolz. Falls man trotzdem Stolz entwickelt, sind ja noch die Kollegen und Patienten da die auf jeden Fall Rückmeldung geben. Trotzdem darf man sich natürlich gut fühlen, wenn man eine erfüllende Arbeit macht.


    Allerdings gibt es bestimmt auch Leute in diesem Bereich die aufgrund ihrer Arbeit Stolz entwickeln oder von vornherein Stolz waren. Könnte ich mir vorstellen.


    Aber sobald man bei sich merkt, dass der Stolz einsetzt oder man merkt man redet unnötig über seine eigenen Taten, dann kann man auch innehalten. Denke ich.


    Und eigentlich haben ja viele Berufe einen helfenden Sinn. Die Häuser müssen gebaut werden wo man wohnt, Essen muß gemacht werden, der Müll muß abgeholt werden usw... . Von daher ist Stolz eh nicht angebracht. Viele andere tun ja auch etwas, entsprechend ihren Möglichkeiten.


    Doris Beitrag hat natürlich auch nochmal einen interessanten Aspekt hereingebracht. " ... Jesus empfahl, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. .."


    Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt: 5,13-16

    13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

    14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

    15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

    16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

    Das drückt dann fast schon das Gegenteil aus von dem was in dem Zitat mit den Almosen gesagt wird. Ist also für jeden etwas dabei.


    Man könnte diesen scheinbaren Widerspruch so auflösen indem man sagt, dass gute Taten ausgeübt werden sollten (oder wenigstens keine schlechten Taten ausgeübt werden) und die werden dann auch von anderen gesehen. Insofern ist man dann vielleicht auch ein kleines Licht in der Welt. Aber man sollte sich nicht damit schmücken, nicht stolz oder arrogant werden. Es gibt vermutlich viele andere die genauso etwas oder mehr tun für die Welt als man selbst. Und genauso oder mehr Opfer bringen.


    Allerdings sind die Zitate ja auch kein Buddhismus.

    Wie das im Buddhismus offiziell gesehen wird, weiß ich allerdings nicht. Müßte ich mich mal informieren.


    Und alles nur (m)eine Meinung. :)


    Liebe Grüße

  • Vielleicht noch ein wichtiger Punkt:


    Es geht um die Tat und nicht um das darüber reden.


    Liebe Grüße

    Es geht und heilsame Handlungen des Körpers, der Rede und des Geistes :)

  • Genau. Und da scheint in diesem Thread gerade das Thema zu sein, ob das Sprechen über eigene, scheinbar gute Handlungen (des Körpers, der Rede, des Geistes), eine heilsame Handlung der Rede ist. Oder?


    Liebe Grüße

  • Der Geist geht dem Reden und Handeln voran ... (hoffentlich) :)

    Merkwürdig, dass dann die Reihenfolge meistens


    1. Körper

    2. Rede und

    3. Geist


    ist? :?

  • Es geht und heilsame Handlungen des Körpers, der Rede und des Geistes :)

    Genau. Und da scheint in diesem Thread gerade das Thema zu sein, ob das Sprechen über eigene, scheinbar gute Taten, eine heilsame Handlung der Rede ist. Oder?


    Liebe Grüße

    Ja, das ist das Thema. Hast Du mein aktuelles Beispiel gelesen? Das meinte ich konkret.