Umgang mit Obdachlosen

  • Ach was frag ich ... wer der Welt abgeschworen und sich dem Buddha-Dharma zugewandt hat, beschäftigt sich nicht mehr mit solchen Dingen.


    _()_

    Im Buddhismus beutet der Welt abgeschworen zu haben, Gier und Hass abgeschworen zu haben. Bei dir klingt das so, als bedeute es, Freundlichkeit, Mitgefühl, Großzügigkeit abgeschworen zu haben.

    Lieber void, liebe @mkha',


    ich danke euch für euren Kommentar.

    Als ich versuchte, darüber nachzudenken, gelang es mir nicht. Stattdessen stellte sich eine Glückseligkeit ein. Und dann erschien es mir als ob eure Worte eine Einsicht ausgelöst hätten, die diese Glückseligkeit verursacht hatte.

    Ich kann aber nicht erklären, ich kann kein Einsicht in Worte fassen. Aber ich bin überzeugt, dass wenn es mir gelänge, es in Worte zu fassen und es dann auch noch verstanden werden würde, dass dann diese Gesellschaft nicht mehr so funktionieren könnte wie die Welt es von ihr erwartet. Es gäbe sicher keine Obdachlosen mehr in der Sphäre unserer Erfahrung.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Eben im Radio:


    "Wie heißt ein Mensch, der keine Wohnung mehr hat?"


    Antwort:


    "Mensch"


    :)

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke für das wichtige Thema. Egal wer uns begegnet; wissen wir ob es nicht ein Bodhisattva ist, der vor uns steht? Somit ist es egal ob mit Gold behangen oder in Lumpen. Was sich unter der Kleidung verbirgt, werden wir erst mit reinem Geist bemerken. Daher gilt es, diesen zu schulen um irgendwann zu erkennen.


    Neulich stand ich an der U-bahn Haltestelle. Da suchte jemand ganz verzweifelt im Mülleimern nach Dingen. Ich hatte noch eine Schnitte mit und fragte ihn ob er Hunger habe und meine Schnitte haben möchte. Er lächelte mich an und so wechselte diese banale Schnitte den Besitzer. :)


    Ein andermal saß in der Straßenbahn jemand neben mir und " roch " einfach nach tagelang ungewaschen. Alle standen auf und suchten sich weit weg einen neuen Platz. Ich blieb sitzen, lächelte die Person an und so hielten wir es eben gemeinsam aus.


    Manchmal bricht es mir das Herz und ich bin traurig das in D überhaupt möglich ist, das Menschen auf der Straße unter solchen Umständen leben müssen. Dann kommt es vor das ich nach solchen Begegnungen weine. Aber auch das muss ich akzeptieren. Was ich geben kann, das gebe ich. Und auch die Altersarmut und Obdachlosigkeit unter Älteren nimmt drastisch zu. Ich frage mich, ob die Generation die nach dem Krieg hier alles aufgebaut hat und aufgrund dieser Tatsache es uns nun so gut geht, das verdient hat. Wo ist unsere Wertschätzung ihnen gegenüber?


    Passt auf Euch auf, Daniela

  • "Der Glanz der Unsichtbaren" - ZDFmediathek


    Zitat

    Ein Feel-Good-Movie über obdachlose Frauen?! Geht das? Der Clou dieses Spielfilms: Die wohnungslosen Frauen werden von Laiendarstellerinnen gespielt, die selbst Obdachlosigkeit erlebt haben.

    Was die im ZDF manchmal Komödie nennen, ist oft ganz und gar nicht witzig.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • "Der Glanz der Unsichtbaren" - ZDFmediathek


    Zitat

    Ein Feel-Good-Movie über obdachlose Frauen?! Geht das? Der Clou dieses Spielfilms: Die wohnungslosen Frauen werden von Laiendarstellerinnen gespielt, die selbst Obdachlosigkeit erlebt haben.

    Was die im ZDF manchmal Komödie nennen, ist oft ganz und gar nicht witzig.

    Haben sie ja nicht, sondern "Feel good Movie" - was auch immer das ist.

    Hast Du den Film gesehen?

  • Was die im ZDF manchmal Komödie nennen, ist oft ganz und gar nicht witzig.

    Haben sie ja nicht, sondern "Feel good Movie" - was auch immer das ist.

    Hast Du den Film gesehen?


    Hab grad reingeguckt und bereue meinen mürrischen Kommentar. Entschuldigung.


    Ich bin grad genervt darauf, dass oft gemeint wird, Obdachlose seien einfach nur Menschen ohne Geld, ohne Wohnung und Leute die sich nicht waschen.

    Verkannt wird, dass das Problem meist tiefer liegt, in psychischen Angelegenheiten, die man nicht kurz mal beheben kann.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Kürzlich im Nachtcafe war ein junger Mann, der seinen Vater nach langer Zeit wieder "gefunden" hat.

    Der Vater lebt auf der Strasse.

    Sein Sohn würde ihn gerne bei sich aufnehmen und/oder ihm helfen aus der Obdachlosigkeit.

    Aber sein Vater will das nicht.

    Da spielen sicher auch grosse Ängste eine Rolle, Schamgefühle.

    Ich konnte das irgendwie auch gut verstehen.

  • Weißt Du noch bei welcher Sendung das war? Wir schauen regelmäßig "Nachtcafe" allerdings nur die mit Steinbrecher als Moderator.

  • Meine Frau und ich sind demnächst für ein paar Tage in Indien (Radjasthan), mal schauen wie dort die Situation ist mit Bettlern und Co. Bettelnde Kinder sollte man, so haben wir es schon häufiger gehört, kein Geld ohne Gegenleistung (Schuhe putzen oder so :?) geben. Am besten ist es wohl für solche Fälle immer ein paar Rupien parat zu haben, wahrscheinlich wird es aber so kommen, dass sie mehr wollen und da wird es für mich und für mein gelebtes Mitgefühl kritisch :roll: denn ich kann weder die Welt retten noch nachhaltig die Situation dieser Menschen verbessern.

  • @Sherab


    Mit Geld kann man das sowieso nur ziemlich bedingt, also fahre entspannt nach Indien. Vielleicht machst du dich vorher noch von dem Glauben an eine durch andere aufgestellte Regel frei, dass man bettelnden Kindern kein Geld geben soll.


    Mit so einer beständigen innerlichen Auseinandersetzung (soll ich, muss ich, darf ich Geld geben) wird es meiner Ansicht nach eher schwerer im Moment zu sein und damit vielleicht einen bettelnden Menschen aucheinmal freundlich anzuschauen.

  • Meine Frau und ich sind demnächst für ein paar Tage in Indien (Radjasthan), mal schauen wie dort die Situation ist mit Bettlern und Co. Bettelnde Kinder sollte man, so haben wir es schon häufiger gehört, kein Geld ohne Gegenleistung (Schuhe putzen oder so :?) geben. Am besten ist es wohl für solche Fälle immer ein paar Rupien parat zu haben, wahrscheinlich wird es aber so kommen, dass sie mehr wollen und da wird es für mich und für mein gelebtes Mitgefühl kritisch :roll: denn ich kann weder die Welt retten noch nachhaltig die Situation dieser Menschen verbessern.

    Ich bin mehrmals im Jahr in Indien. Mir hilft es, dort Dana zu üben und das Denken in solchen Situationen komplett abzustellen. Man kann es IMHO weder beurteilen noch "richtig" machen.


    Und versuchen, sich nicht beklauen zu lassen nicht vergessen. Von "körpernahen" Dienstleistungen wie Schuheputzen würde ich eher abraten.


    Liebe Grüße,

    Aravind.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Meine Frau und ich sind demnächst für ein paar Tage in Indien (Radjasthan), mal schauen wie dort die Situation ist mit Bettlern und Co. Bettelnde Kinder sollte man, so haben wir es schon häufiger gehört, kein Geld ohne Gegenleistung (Schuhe putzen oder so :?) geben. Am besten ist es wohl für solche Fälle immer ein paar Rupien parat zu haben, wahrscheinlich wird es aber so kommen, dass sie mehr wollen und da wird es für mich und für mein gelebtes Mitgefühl kritisch :roll: denn ich kann weder die Welt retten noch nachhaltig die Situation dieser Menschen verbessern.

    In Indien und Kambodscha habe ich oft Nahrung gespendet, da es dort zuviel Kinder und arme Erwachsene gibt. Und die bleiben auch nicht ruhig, sondern Trommeln das ganze Dorf zusammen.

    In Afrika habe ich einen Reiseführer vor Ort gefunden, der mir genau sagen konnte was gebraucht wird.

    Zwar wurden wir da auch niedergerannt, aber bei der Verteilung der Spenden konnten wir alle versorgen.

    In Indien und Kambodscha kommen die Kinder immer wieder, und man weiß nicht mehr, wer schon was bekommen hat.

    Oft reicht schon eine Flasche kalte Limonade. Darüber freut sich Jung und Alt, und es schont euer Budget.

    Alles Gute!

  • Drei Tipps von meinen Bekannten: gegen intensive Belästigung hilft es, höflich religiöse Gründe anführen: z.B. fasse kein Geld an - habe nur Bonbons, Obst, etc. ... Nein, danke, kann nichts essen - zur Zeit strenges Fasten: denn: boil it, cook it, peel it, or forget it. (und, falls Du dennoch das Verkehrte gegessen haben solltest: Medikamente gegen Diarrhoe von zu Hause mitnehmen! :) ), Geld im Hotel besorgen/ wechseln - Automaten sind oft leer, oder werfen nur große Scheine aus.


    Es helfen solche Lügen auch dabei, in einer aktuellen Situation nicht "sein Gesicht zu verlieren". Wer geht schon gerne wortlos weiter oder sagt gerne einfach "nein, ich will das nicht, ich möchte dir nichts geben".


    Ich finde den Vorschlag, andere anzulügen äusserst befremdlich.

  • Oft reicht schon eine Flasche kalte Limonade. Da

    Die hat man ja nicht immer in der Hosentasche. Wir sind mit einer Kleingruppe unterwegs, da müssen wir auch aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren. :erleichtert:

  • Oft reicht schon eine Flasche kalte Limonade. Da

    Die hat man ja nicht immer in der Hosentasche. Wir sind mit einer Kleingruppe unterwegs, da müssen wir auch aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren. :erleichtert:

    Mein Buddha, macht ihr alles kompliziert 😂😂😂

    Deutsche Gründlichkeit.


    Viel Glück!

  • ... sagte einer, der (höchstwahrscheinlich?) noch nie in eine Gruppe organisierter Bettler geriet - also:


    Immerhin hast du wenigstens das Bedürfnis die Empfehlung zur Lüge zu rechtfertigen.

  • @mkha'


    Ich muss mich in keinem Metier auskennen um darüber zu erschrecken, dass man in einem buddhistischen Forum eine Lüge empfiehlt und dazu von anderen noch gelobt wird.


    Du hast klar die Lüge empfohlen, so war es gemeint. Und noch dazu nicht eine Lüge für eine Notsituation sondern für eine Situation, der man auch ausweichen kann oder konkret auch sagen kann: "Nein. Ich möchte nichts geben."


    Ich kann dir nicht glauben, dass du dich vorzugsweise einer Aufarbeitung von Defiziten widmen würdest. Wäre es so, würdest du deine unselige Empfehlung zurückziehen.


    Btw. Es ist mir kein Anliegen, anderen Menschen ihr Unwissen aufzuzeigen. Ich zeige auf. Und damit auch, was andere im Selbsterhöhungsschwang falsch erklären. Dazu gehörten und gehören auch einige deiner "Erläuterungen". Verbreitung von falschem Wissen schadet nämlich genauso wie die Lüge.

  • @mkha'


    Ich weiß wirklich nicht, was deine Empfehlung zu lügen (zB eine Religion anzuführen, der man nicht angehört) mit notleidenden Kindern in Indien zu tun hat, die du hernimmst um deine Empfehlung zu rechtfertigen. Ich finde es geschmacklos. Anstatt einfach zu sagen: ok, war ne dumme Idee von mir. Gibt andere Wege, um solche Situationen zu vermeiden.


    Indem du meinen Beitrag meldest (damit er wohl gesperrt wird) überhöhst du dich schon wieder. Es darf und soll niemand lesen, was ich dir auf deinen Beitrag Umgang mit Obdachlosen geantwortet habe, indem du desweiteren mehr als nur implizit behauptest, es würde mir darum gehen, den Leuten zu erklären wie dumm sie sind.


    Ich hatte zeigen wollen, dass die Empfehlung zu lügen wirklich nicht gut ist. Hierüber zettelst du einen Disput an. Anstatt wie gesagt einfach zu sagen: ok, war keine gute Idee von mir.

  • Wenn man schweigt ist es ja noch keine Lüge. Es gibt im Internet tatsächlich Empfehlungen bettelnde Kinder zu ignorieren. Meine Gelübde verbieten es mir, aktiv zu lügen. Aber natürlich möchte ich auch nicht Opfer einer Bettelbande werden. Zum Selbstschutz eine Notlüge zu verwenden bricht zwar das Gelübde aber wenn es die Situation erfordern würde..... :?