Liebe/Begierde

  • Der Dalai Lama hat es gegenüber westlichen Freunden geäußert. Ich fand es in einem seiner Bücher. Auch in der Erleuchtung bleibt man Mensch und hat noch menschliche Gefühle. Bei Buddha las ich, dass die Trennung von seiner Familie der schwerste Schritt auf seinem Weg war. Später hat er sich sehr unnatürlich verhalten, als er seiner Frau und seinem Sohn begegnete. Er tat so, als ob er sie nicht kennt. Daraus schließe ich, dass er die Trennung noch nicht wirklich verarbeitet hatte. Möglicherweise hat er das später getan, spätestens beim Aufstieg in Parinirvana.

    Es wird viel geschrieben und interpretiert. So wie es vielen am erträglichsten ist. Und so wird dann auch geschlussfolgert.

    Es tut mir leid, Nils, aber all das sind für mich keine Aussagen, die wirklich zu Buddha, noch nicht einmal zum Dalai Lama passen. Bestenfalls wurden sie falsch übersetzt. Schlimmstenfalls ist das Manipulation, geboren aus Verblendung.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

  • Schlussfolgerungen von NIels (….siehe obigen Text...) sind jetzt nicht so unbedingt das gleiche was der Dalai Lama in irgendeinem Zusammenhang mal sagte.Und auch nicht was der Buddha angeblich gesagt haben soll.


    Kann also nicht sein!...Aber auch nur meine bescheidene Meinung_()_

  • ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

    Empörung sehe ich da gar keine, und ja es könnte sein dass der Erhabene nur teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet, dass er geflunkert hat usw. <oder auch dass man nach den Maßstäben des eigenen Befindens den Buddha beurteilt.

  • ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

    Na, dann wäre ja alles in Frage gestellt. Außerdem hab ich da so meine eigenen Erfahrungen, was Leben ohne Sex und ohne Sehnsucht angeht, ganz abgesehen vom Empfinden der Einsamkeit. "Da wo mein Schatz ist, da wird mein Herz sein". Die Frage ist immer, wo liegt mein Fokus.

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Einsamkeit ist Bedürftigkeit. Ich möchte weder als Partnerin noch als Freundin gewählt werden, weil jemand einsam ist.

    _()_

    Irgendetwas gefällt mir daran nicht, liebe Monika :?

    Für mich hat das etwas egoistisches in sich. :?: (Aber natürlich jeder so wie er mag)


    (Autoren unbekannt)

    Zitat

    Ein Freund ist jemand, der zu Dir kommt, einfach so, weil er weiß, dass Du einsam bist.


    Zitat

    Es gibt nichts Schöneres, als jemanden, der genau dann an unserer Tür klopft, wenn wir gerade das Gefühl haben, von aller Welt verlassen zu sein.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




    Einmal editiert, zuletzt von Schneelöwin ()

  • ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

    Danke!

    Sehe ich genauso.


    Später hat er sich sehr unnatürlich verhalten, als er seiner Frau und seinem Sohn begegnete. Er tat so, als ob er sie nicht kennt. Daraus schließe ich, dass er die Trennung noch nicht wirklich verarbeitet hatte.

    Gut geschlussfolgert - und vor allem alles menschlich:)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

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  • ...könnte doch sein (oder auch nicht).

    Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt.

    Und selbst wenn.

    Es gab jedenfalls Leute damals die ihn kannten bzw. die mit

    ihm gesprochen haben ohne das diese deswegen irgend etwas

    verstanden hatten.

  • (Autoren unbekannt)

    Zitat

    Ein Freund ist jemand, der zu Dir kommt, einfach so, weil er weiß, dass Du einsam bist

    Zitat

    Es gibt nichts Schöneres, als jemanden, der genau dann an unserer Tür klopft, wenn wir gerade das Gefühl haben, von aller Welt verlassen zu sein.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Könnte mir vorstellen das Monika das bestimmt differenzieren kann.....Verstand ihre Antwort jedenfalls so.

    Meine Gedanken finden sich jedenfalls in diesem Buddha-Vers....._()_

    DP- Vers 165

    Man selbst tut das üble. Man selbst befleckt sich. Man selbst kann sich nur reinigen.

    Reinheit oder Unreinheit hängt von Dir selbst ab. Kein anderer kann Dich reinigen.

  • Einsamkeit ist Bedürftigkeit. Ich möchte weder als Partnerin noch als Freundin gewählt werden, weil jemand einsam ist.

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    Irgendetwas gefällt mir daran nicht, liebe Monika :?

    Für mich hat das etwas egoistisches in sich. :?: (Aber natürlich jeder so wie er mag)

    Liebe Schneelöwin,

    ich meine damit nicht jemanden, den ich kenne, der oder die einsam ist, sondern jemand, der auf der Suche nach Liebe ist, mich nicht kennt, aber "haben will", weil er/sie einsam ist.


    Zitat

    Zitat
    Ein Freund ist jemand, der zu Dir kommt, einfach so, weil er weiß, dass Du einsam bist.


    Ja, aber den Freund kenne ich ja schon, sonst wäre er/sie ja kein Freund - und als ich mal einsam war und mich verlassen fühlte, hab ich mich auch sehr gefreut (aber das ist 30 Jahre her). Ich spielte sogar mit dem Gedanken, mir das Leben zu nehmen.
    Aber dennoch bin da auch nicht ich es, die nach irgendjemandem sucht, sondern ich bleibe lieber bei mir und schau mich nicht nach irgendeinem Menschen um, den ich nun grad mal brauche.

    Und ich würde auch zu meinen Freundinnen gehen, wenn ich spüre, dass sie mich brauchen. Da wir aber unsere Freundschaften pflegen, ist das für mich auch selbstverständlich.

    Zitat

    Es gibt nichts Schöneres, als jemanden, der genau dann an unserer Tür klopft, wenn wir gerade das Gefühl haben, von aller Welt verlassen zu sein.



    Doch, es gibt viel Schöneres. Nämlich solche Gefühle überhaupt nicht mehr zu haben. Denn ein Mensch, der sich von aller Welt verlassen fühlt, ist schlecht dran.
    Natürlich würde ich auch da hilfreich zur Seite stehen und an die Tür klopfen. Ich selbst kann mir dieses Gefühl der Verlassenheit nicht mehr vorstellen, denn ich weiß, dass mein Leben endlich ist. Auch hätte ich die Lehre dann ja wohl nicht verstanden.

    Und ich habe aber andererseits nicht nur viel für meine geistige Entwicklung getan, sondern auch alle Freundschaften gepflegt. Sollten sie mich dennoch "alle verlassen", dann ist das lediglich eine neue "AUF-GABE", die es zu bewältigen gilt oder auch nicht.
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    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

    Empörung sehe ich da gar keine, und ja es könnte sein dass der Erhabene nur teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet, dass er geflunkert hat usw. <oder auch dass man nach den Maßstäben des eigenen Befindens den Buddha beurteilt.

    Empörung sehe ich auch nicht. Aber wenn der Erhabene nur "teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet ...," dann wäre mein Vertrauen dahin. Wie könnte jemand andere in der Form wie Buddha belehren und Regeln aufstellen, davon sprechen, was ein Arahant ist und gleichzeitig selbst noch nicht dieses Verlöschen hinter sich hat?

    Das wäre zwar für mich nicht das Ende meiner "Lehrzeit", denn ich habe ja zig Jahre davon profitiert, aber das würde mich doch sehr betrüben. Das hätte schon Konsequenzen.

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zitat


    Und indem er bei diesen Gefühlen die Gesetze der Vergänglichkeit, der Aufhebung,

    der Auflösung, der Entäußerung beobachtet, hangt er nirgends in der Welt an.

    Ohne anzuhangen wird er nicht erschüttert, unerschütterlich gelangt er eben zur Erlöschung:


    So sehe ich das.

    Kopiert aus dem Thread "Wiedergeburt" Beitrag von Accinca.

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    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Empörung sehe ich da gar keine, und ja es könnte sein dass der Erhabene nur teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet, dass er geflunkert hat usw. <oder auch dass man nach den Maßstäben des eigenen Befindens den Buddha beurteilt.

    Empörung sehe ich auch nicht. Aber wenn der Erhabene nur "teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet ...," dann wäre mein Vertrauen dahin. Wie könnte jemand andere in der Form wie Buddha belehren und Regeln aufstellen, davon sprechen, was ein Arahant ist und gleichzeitig selbst noch nicht dieses Verlöschen hinter sich hat?

    Das wäre zwar für mich nicht das Ende meiner "Lehrzeit", denn ich habe ja zig Jahre davon profitiert, aber das würde mich doch sehr betrüben. Das hätte schon Konsequenzen.

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    Ich vertraue auch darauf dass der Buddha vollkommen befreit und nirgends mehr angehaftet war. Ein Glaubensbekenntnis möchte ich aber nicht draus machen, ist auch nicht notwendig. Weil das, was von ihm überliefert und durch seine Nachfolger teilweise noch heute sichtbar ist, unfassbar hoch über meinem eigenen Befinden steht, bleibt ohnehin nur von ihm zu lernen. Eine bessere Lehre ist mir noch nicht untergekommen.


  • Liebe Monika,


    für mein Empfinden kann man aber grundsätzlich nicht bei allen bedürftigen Einsamen das voraussetzen was Du schon weißt.

    Und der "Einsame" sucht ja nicht nur aus - da gehören doch immer noch zwei dazu.

    Und wenn man dann einfach mal über die "Bedürftigkeit" hinweg sieht und alles andere stimmt, um eine Freundschaft zu beginnen, was solls.:like:

    Da würde ich persönlich mir keinen Kopf machen, geschweige denn so etwas schon als "Vorsatz" zu nehmen.


    Wenn jeder Mensch so eingestellt wäre, kann man ja nur hoffen, dass Die Bedürftigen dann auch wiederum Bedürftige finden und zusammen wieder stark werden, um sich dann den "Unbedürftigen" genauso "vorsätzlich" arrogant den. . . Rücken zu wenden:|


    Sehe es jetzt bitte nicht als Affront gegen Dich - ist halt nur meine Meinung dazu.:)


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ich denke die meisten hier führen ein Leben als sogenannte Haushälter. Sie kümmern sich um ihre Familie, haben soziale Kontakte, führen Beziehungen, gehen einer Arbeit nach und haben diese und jene Verpflichtung. Das ist gut so, muss aber berücksichtigt werden.

    Denn es existiert ja auch ein buddh. Leben in der Hauslosigkeit als ordinierter Mönch. Da gelten andere, strenge Regeln, dafür ist die Chance sogenannte „Erleuchtung“ zu erlangen höher.


    Der Fehler den hier viele machen, was zu Diskusionen führt, ist diese beiden Lebensstile zu vermischen. Viele von uns westlichen „Freizeitbuddhisten“ denken, man könne mit ein bis zwei mal wöchentlichen Besuchen eines buddh. Zentrums und gelegentlichenm meditieren als Haushälterin das Gleiche erreichen wie ordinierte Mönche.


    Deshalb müssen wir zugeben, dass wir als Haushälterin auf Beziehungen angewiesen sind, soziale Netzwerke brauchen und gesellig sind. Im Wissen, dass das buddhistische Ideal ein anderes ist, nämlich das Leben als asketischer, einsamer Mönch. Das bin ich nicht und wohl auch die wenigsten hier.


  • Nö.Mein ‚Lebens-Model‘ war nicht dabei.

    Wäre aber auch egal.

    Auch unter den Mönchen wird nach Deinen aufgezählten Vorstellungen gelebt und auch praktiziert.


    So einfach läuft es nicht..Gibt keine Fehler.Gibt Erfahrungen!


    Gibt auch keine Erkenntnisse weshalb jemand der Alleine studiert und praktiziert nicht erleuchtet werden könnte!.Ebenso gibt es keine Erkenntnisse weshalb die Chancen höher oder niedriger für einen Bikkhu sein sollten.

    Das sind nur Deine Vorstellungen.


    Und so gibt es auch keinen perfekten Pfad.Gibt nur den achtfachen PFAD.


    Wie der Buddha sagt...Niemand wird immer nur gelobt, niemand wird immer nur getadelt.


    So kann man sich hier und in den Gemeinschaften super austauschen und seine Erfahrungen auf dem Weg teilen.

    Seine Erkenntnisse und Weisheit wird man dabei selber erleben müssen.Denn das ist der Pfad!


    Deshalb verglich uns der Buddha auch gerne mit Töpfen:.....,,Entweder, das was er lehrte wird unten wieder raus laufen...Ohne Boden...Das was er lehrte läuft langsam raus...Voller Risse...Nichts geht mehr rein..Bis zum Rand voll oder Alles was er lehrte füllt uns ....LEER..

    🙏

  • Liebe Monika,


    für mein Empfinden kann man aber grundsätzlich nicht bei allen bedürftigen Einsamen das voraussetzen was Du schon weißt.

    Und der "Einsame" sucht ja nicht nur aus - da gehören doch immer noch zwei dazu.

    Und wenn man dann einfach mal über die "Bedürftigkeit" hinweg sieht und alles andere stimmt, um eine Freundschaft zu beginnen, was solls.:like:

    Das setze ich auch nicht voraus, liebe Schneelöwin, denn ich selbst war ja auch mal bedürftig. Deshalb stimme ich Dir zu dem Absatz voll zu.


    Vielleicht sollten wir da nochmal den Begriff differenzieren. Solange wir unbewusst handeln, sind wir sicher mehr oder weniger bedürftig. Das meine ich nicht. Ich habe aber Menschen erlebt, die sich sofort an einem festkrallen, wenn ich ihnen aufmerksam zugehört habe. War ich selbst noch bedürftig, z.B. fühlte mich stark durch das Gebrauchtwerden, dann bin ich darauf eingegangen. Ich kann jetzt nicht mehr sagen, wer von uns sich mehr gebraucht hat, es war sicher ausgeglichen. Aber es mussten schon noch ganz andere Faktoren dazu kommen, um eine lebenslange Freundschaft daraus zu machen.


    Auch habe ich mich damals beobachtet und bei der Feststellung von Bedürftigkeit darin geschult, genauer hinzusehen. Eine Freundin sagte mal in den Ende 80zigern zu mir, erst wenn Du jemanden nicht brauchst, zeigt sich, ob Du ihn liebst.

    Das war für mich der Schlüssel.


    Zitat

    Wenn jeder Mensch so eingestellt wäre, kann man ja nur hoffen, dass Die Bedürftigen dann auch wiederum Bedürftige finden und zusammen wieder stark werden, um sich dann den "Unbedürftigen" genauso "vorsätzlich" arrogant den. . . Rücken zu wenden:|


    Und ich meinte aus meiner Erfahrung hauptsächlich Männer, die lediglich jemanden für regelmäßigen Sex "brauchen" und denen letztlich jede recht ist, denen es also nicht speziell um mich ging. Denn das Thema in diesem Thread ist "Liebe/Begierde".


    Bedürftigkeit sehe ich auch nicht als "Vorsatz", sondern als Mangel, der nicht erkannt wurde und deshalb auch so lange nicht behoben werden kann. Da fast alle Menschen bedürftig sind, habe ich sicher sehr viele bedürftige Menschen kennen- und lieben gelernt, einschließlich mich selbst.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    Einmal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • Das Bsp. ist so schön typisch für viele Beispiele die wir erleben und passt deshalb hier in unsere Diskussion grad rein. Denn es ging dabei auch um Liebe, Begierde und Anhaften....


    In den Achtzigern hab ich mal eine Freundin nach einem misslungenen Selbstmordversuch in die Psychiatrie gefahren.Der erste Arzt in der Notaufnahme lies sich von mir nach der Erstbehandlung und Stabilisierung von ihr schriftlich bestätigen, unterschreiben, das ich sie auch tatsächlich in die 15 km entfernte Klinik mit dem Auto ' direkt' und ohne Umwege hin fahren werde.

    Und natürlich lies er sich auch von ihr bestätigen das sie " auf eigenen Wunsch" statt mit dem Krankenwagen, mit mir fahren möchte.


    Die Fahrt war die Hölle....

    Schreiend, weinend, klammernd, ins Lenkrad greifend, total verzweifelt und hysterisch wollte die Freundin nicht in die Klinik.

    Dazu wollte sie dann auch noch bei jedem Stop ständig aus dem Auto springen.


    In der Psychiatrie dann irgendwann angekommen sagte mir der aufnehmende Arzt ich sollte nun gehen. Sie kommt jetzt erst einmal in die geschlossenen Abteilung zur Aufnahme und dann sieht man eben weiter. Das war für mich ein Schock. Und ich wollte sie begleiten. Also

    wenigstens auf die Abteilung.ER war zögernd einverstanden.(Später wusste ich warum...Denn der Lerneffekt sollte mir sehr helfen)


    Oben im der Abteilung wurde ihr alles persönliche abgenommen und gegen die Hauskleidung eingetauscht. (Diagnose weiterhin war ja Selbstmordgefahr)...Schuhe, Kleidung, Gürtel, Haarspange. Eben alles.


    Ich wartete die ganze Zeit in einer Aufnahme Sitzecke. Und sie kam zwischen durch immer mal zu mir und langsam zur Ruhe. Dann bat mich der Arzt zu gehen....


    Und es brach erneut die Hölle aus...

    Drei Pfleger mussten sie aus der Umklammerung von mir abtrennen und brachten sie in ihr Zimmer.

    Ich war nicht mehr bei mir, irgendwie wo anders. Das war alles auch ziemlich viel für mich....


    Darauf hin fragte ich den Arzt noch ob und wie ich sie denn bald besuchen könnte.

    Und er antworte:

    Das sollte ich mir jetzt mal ganz schnell abschminken, denn sonst lande ich selber eines Tages bei ihm...._()_

  • Das war dann wohl keine gute Klink. Es ist ja heute auch noch so, dass es sehr gute Kliniken und andererseits berühmt berüchtigte gibt.

    Ich habe Anfang der 80er Jahre nicht solche Erfahrungen gemacht. Man durfte besuchen, so viel man wollte. Allerdings kannten sich die Psychiater hauptsächlich mit Medikamenten aus, weniger mit Menschen, kam mir so vor.


    Ich glaube, das ist heute besser und moderner geworden.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Käme sicher auf die jeweiligen Umstände an.

    Und ja Medikamente wurden Ihr sofort in der Klinik verabreicht.Das lief damals sehr schnell und einfach ab.Einlieferung/Ruhigstellung.


    Ob das heute in den Kliniken anders läuft kann ich nicht beurteilen.


    Muss allerdings dazu sagen das hab ich Nicht alles ausgeführt, ich war persönlich involviert.

    Also die Freundin hielt mein Handeln damals für sich verantwortlich.Projezierung.

    Und ich war damals geneigt die Schuld mit zu tragen.

    Fatal!


    Somit war die Entscheidung des Arztes selbst heute, absolut unabdingbar.🙏