Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren

  • Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren


    Ich habe nie verstanden - obwohl es so häufig gesagt wird -, was dies bedeutet.


    Also, was ist damit gemeint?

  • Ich finde das mkha`s Zitat die Natur des Geistes sehr schön und vor allem (für mich) nachvollziehbar erklärt.

    Vielen Dank.:)


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Vielen Dank für das interessante Zitat!


    Es beantwortet allerdings nicht die Frage, was genau gemeint ist mit: "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren".

    Möchtest Du damit sagen, dass es so etwas wie "Gedankenstille" gar nicht gibt, weil wir permanent denken müssen und es keine Möglichkeit gibt, das permanente Denken abzustellen? So habe ich Dich jedenfalls verstanden an der Stelle, die Himmelsbaum zitiert, ohne den Kontext mitzuliefern. Es ging dabei um die Frage der Gedankenstille:

    Allgemeine Anfängerfragen

    (Beitrag 9)


    Falls Du das so gemeint haben solltest, dass es keine Abwesenheit von Gedanken geben kann, halte ich das für eine falsche Aussage oder doch sehr missverständlich formuliert.

    An anderer Stelle wurden diesbezüglich schon die Argumente ausgetauscht:

    Ist das Zazen meditation oder mache ich etwas falsches?

    (Insbesondere ab Beitrag 17)

  • "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren" bedeutet für mich persönlich, und ohne weiteren Kontext, lediglich, dass der Geist üblicherweise Gedanken produziert - es liegt in seiner Natur. Genauso wie es die Natur der Vögel ist, zu fliegen, oder die der Katzen, Mäuse zu jagen. Das heißt aber natürlich nicht, dass es davon keine Pausen geben soll oder gar kann.

    Es gibt ja auch das Sprichwort "Ich bin von Natur aus so oder so" was bedeutet "von der Herkunft her; ursprünglich".

  • Höre bitte, F&F, ... das hier sollte keine Grundlagendiskussion werden, sondern lediglich ein Zitat für den Old Maṇ Ich weiß nicht, über welches Wissen Du verfügst, welcher Lehrmeinung Du zugetan bist, ob Du Ahnung von den Inhalten der Prasaṅgika-Madhyamaka-Lehrmeinung hast, etc., somit ist es recht schwer, Dir zu antworten ...

    Was verstehst Du unter "Gedankenstille"? Die totale Abwesenheit eines jeglichen Gedankens ...? LG mkha'

    Mir geht es lediglich um die Frage, was der Satz "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren" überhaupt bedeuten soll.

    Ob Du die Frage im Kontext einer "Lehrmeinung" beantworten möchtest oder nicht, spielt für mich keine Rolle. :)


    Relevant ist diese Diskussion für mich ohnehin nur in praktischer Hinsicht, insbesondere für die Meditation.



    Hier einige Stellen dazu aus dem oben zitierten Thread.

    Ausgangspunkt war die Behauptung:

    "Dein Hirn produziert immer Gedanken, auch während einer Gedankenstille.

    Gedankenstille heißt nicht, dass du keine Gedanken hast, sondern dass die Gedanken Still auftauchen und fortziehen."


    Meine Antwort darauf, ab Beitrag 17 :


    Zitat


    Wie meinst Du das: "Dein Hirn produziert immer Gedanken, auch während einer Gedankenstille"?


    Möchtest Du damit wirklich sagen, dass es während einer Meditation bei Dir keine Phasen (oder Momente) gibt, bei denen Dein Denken wirklich zur Ruhe kommt?


    (...)


    Auch an Dich, liebe Monika, die Frage: Meinst Du das wörtlich so, wie Du es schreibst "keine Phasen ohne Gedanken"?

    Das entspricht nicht meiner Erfahrung.


    Oder gebraucht Ihr das Wort "Gedanke" anders als ich?


    Auch wenn ich in einer Meditation sehr unkonzentriert bin und das Meditationsobjekt häufig verliere und in Gedanken abdrifte, kann ich unterscheiden zwischen Momenten der Achtsamkeit auf das Meditationsobjekt (z.B. Atem) und dem Abdriften in Gedanken, auf das man üblicherweise erst mit Zeitverzögerung aufmerksam wird.

    Häufig gibt es auch eine Mischform der Konzentration, bei der Gedanken leise sind oder reduziert. Beispielsweise beim Hilfsmittel des Zählens der Atemzüge. Das sind natürlich auch Gedanken, man denkt halt 1 bis 10 und unterbricht damit alle anderen ausschweifenden Gedanken. Doch selbst dann sind zwischen den Atemzüge Momente des Nicht-Denkens.



    Also was meint Ihr genau damit, dass ständig Gedanken da sind? Ich verstehe es nicht.


    (...)


    Zuvor hatte ich angeregt, dass wir uns erst einmal verständigen, was mit "Gedanken" überhaupt gemeint ist. Denn oft beruhen Diskussionen dieser Art einfach nur auf Missverständnissen, weil wir Wörter unterschiedlich verwenden.


    "Gedanken haben" bedeutet für mich: (Inneres) Sprechdenken. Also so etwas wie ein innerer Monolog. Das läuft bei mir und bei vielen anderen Menschen im Laufe des Tages häufig ab. Manchmal mit hoher Konzentration, wenn man beispielsweise einen Text verfasst. Und manchmal beiläufig, während man andere Tätigkeiten verrichtet.


    Dieses Sprechdenken kommt aber auch immer wieder zur Ruhe. Es gibt Pausen dazwischen. Momente oder längere Phasen. Oder es wird flüsterleise. Oder kommt zeitweise auch ganz zur Ruhe.


    Und in der Meditation, wenn wir uns auf ein Meditationsobjekt konzentrieren, kommt das Sprechdenken manchmal oder häufig (je nach Meditierendem) sogar längere Zeit zur Ruhe. Oder es ist auf bestimmte Hilfsmittel-Gedanken reduziert, wenn wir z.B. das Hilfsmittel des Zählens verwenden. Dann gibt es allerdings auch zwischen dem Zählen Denkpausen, in denen wir dann - wenn wir konzentriert sind - nur das Meditationsobjekt wahrnehmen.



    Sind wir uns darin einig?


    Man kann natürlich den Ausdruck "Gedanken" auch weiter fassen.

    Viele Menschen "denken" z.B. häufig in Bildern.


    Doch dafür gilt genau dasselbe wie für das Sprechdenken: Es sind nicht permanent irgendwelche Bilder da.

    Musiker hören häufig Melodien, auch beim Meditieren. Doch auch das ist nicht ununterbrochen.


    Wenn ich Dich richtig verstehe, setzt Du "Gedanken haben" mit "Bewusstsein" gleich.

    Wenn Du das so definierst, stimmt es natürlich, dass man "immer denkt, solange man Bewusstsein hat". Aber das wäre dann tautologisch und überhaupt keine relevante Aussage.


    Sobald sich jemand auf das Meditationsobjekt konzentriert, wird das Sprechdenken (und auch das Denken in Bildern, Tönen etc.) reduziert und häufig phasenweise oder momentweise ganz unterbrochen. Man nimmt dann überwiegend oder sogar gänzlich das wahr, was mit dem Meditationsobjekt verbunden ist, also beispielsweise die Körperempfindungen des Atems.

    Wenn Du auch das "Gedanken haben" nennen möchtest, stimmt Deine Aussage natürlich, wäre dann aber nichtssagend.


    Ist das Zazen meditation oder mache ich etwas falsches?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nie verstanden - obwohl es so häufig gesagt wird -, was dies bedeutet.


    Also, was ist damit gemeint?

    Ich habe das immer so verstanden: Wenn ich die Augen öffne und in die Welt schaue, dann produziert das "Sehen" automatisch Sehobjekte. Ich blicke aus dem Fenster und sehe Autos und Bäume ohne, dass ich da einen speziellen Aufawand reinstecken muss. Und analog ist es bei dem sechsten "Sinnesorgans" - dem Denkorgans. Denken ist nichts, was einen Willen erfordert, sondern etwas was willkürlich geschieht.


    Weil wir so einen "Affengeist" haben - in dessen Natur es liegt nach allem zu Greifen - ist Sammlung mit Aufwand verbunden, weil man dieser unwillkürlichen Tendenz entgegenwirkt.


    Ich weiss nicht, ob es Leute gibt, die behaupten, es würden immer und dauernd Gedanken entstehen; Weil das ja bedeuten würde, dass "Sammlung" überhaupt nicht möglich ist.

  • So wie der Magen Magensäure produziert...so wie der Mund Speichel produziert..so gibt es im Gehirn mentale Prozesse, zu denen Gedanken dazu gehören..warum eib Problem daraus machen? Das Problem entsteht wenn wir an Vorstellungen haften, dass wir keine Gedanken oder spezielle Gedanken haben sollten bzw. Gedanken als negativ betrachten..




    On Zazen by Uchiyama Kasho Roshi – DAILY ZEN

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    • Offizieller Beitrag

    So wie der Magen Magensäure produziert...so wie der Mund Speichel produziert..so gibt es im Gehirn mentale Prozesse, zu denen Gedanken dazu gehören..warum eib Problem daraus machen? Das Problem entsteht wenn wir an Vorstellungen haften, dass wir keine Gedanken oder spezielle Gedanken haben sollten bzw. Gedanken als negativ betrachten..

    Im Palikanon werden verschiedene Versekungszustände (jhāna) unterschieden, von denen nur die ersten mit diskursiven Denken kompatibel sind. Von daher fragt sich der Threadersteller wohl einfach, ob das in anderen Schulen anders gesehen wird, und tatsächlich Gedanken mit höchsten Verweilzuständen als komptaibel erscheinen können. Weil das ja schon ein gewaltiger Unterschied wäre.

  • Der Geist wirkt auf mich wie eine Kinoleinwand. Ohne sehen, fühlen, Tasten, riechen, hören ist er eigentlich ziemlich ruhig und leer.

    Sende ich ihn nach außen wird das Leiden der Welt erweckt.

    Gehst man nach innen, dann findet man keine Quelle, Form, Farbe, zeit.


    Man hinterfragt die Lehre, andere Menschen , aber dieses selbst akzeptiert man einfach.

    Es ist unfassbar für mich, wie viel Leid aus der einen falschen Sichtweise entsteht.

    Weil ich anatta nicht verstanden habe, hatte ich viel dukkha wegen anicca.

  • Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren


    Ich habe nie verstanden - obwohl es so häufig gesagt wird -, was dies bedeutet.


    Also, was ist damit gemeint?

    Fasst wäre ich über Dein hingehaltenes Stöckchen gesprungen und hätte lange ausgeholt, aber vielleicht brauche ich doch mehr Erläuterung (oder einen Kontext, in dem der Satz auftaucht):


    Es ist liegt in der Natur der Nase, Rotz zu erzeugen.

    Es ist liegt in der Natur des Geistes, Gedanken zu erzeugen.


    Verstehst Du den ersten Satz? Was genau verstehst Du am zweiten nicht?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    • Offizieller Beitrag

    Der Punkt ist doch die Zwangsläufigkeit. Muss eine Nase unter allen Umständen Rotz produzieren oder kann es auch sein, dass man in einer Wüste ist und auf einmal eine trockene Nase hat? Haben wir immer einen Strom von Gedamken , oder gibt es auch Umstände, wo dieser genauso ausgetrocknet ist wie die Nase in der Wüste?

  • Der Punkt ist doch die Zwangsläufigkeit. Muss eine Nase unter allen Umständen Rotz produzieren oder kann es auch sein, dass man in einer Wüste ist und auf einmal eine trockene Nase hat? Haben wir immer einen Strom von Gedamken , oder gibt es auch Umstände, wo dieser genauso ausgetrocknet ist wie die Nase in der Wüste?



    Ich finde nicht, dass die Wüste Aravinds Beispiel widerlegt: Zum einen wird auch in der Wüste Rotz erzeugt, nur eben kein feuchter, laufender, sondern trockener.

    Zum anderen bedeutet ja 'in seiner Natur liegen' nicht, dass das ein ununterbrochen laufender Prozess wäre.


    Im übrigen ist Aravind schon alleine dafür zu danken, dass er das 'hingehaltene Stöckchen' erkannt hat. Wie üblich sollte mit dieser 'Frage' wohl mal wieder eine Diskussion darüber losgetreten werden, wie absurd andere buddhistische Richtungen sind...

    Einmal editiert, zuletzt von Useless ()

    • Offizieller Beitrag

    Im übrigen ist Aravind schon alleine dafür zu danken, dass er das 'hingehaltene Stöckchen' erkannt hat. Wie üblich sollte mit dieser 'Frage' wohl mal wieder eine Diskussion darüber losgetreten werden, wie absurd andere buddhistische Richtungen sind...

    Es wird einfach gefragt, wie der Begriff zu verstehen ist. Ob "Es liegt in der Natur" eine Zangsläufigkeit bedeutet: Der Mensch ist zum Gedankenstrom verurteilt, oder ob da lediglich geagt wird, dass das Denken dazu neigt Gedanken zu produzieren, so wie Hunde zum Bellen neigen. Und weder ausgesagt wird, dass Hunde manchmal auch nicht bellen oder dass es nicht-bellende Arten von Hunden gibt.


    Man kann das doch einfach als eine Sachfrage sehen und Pamokkha auch dann Wohlwollen unterstellen, wenn seine Positionen sehr von den eignen abweichen. Es ist doch immer gut - Stöckchen hin oder her- wenn man die eigenen Sicht klar und sachlich darlegen kann.

  • Ich bezog mich mit voller Absicht auf den Anfangspost; das meinte ich mit "über das Stöckchen springen". Wenn das "Der Punkt ist doch die Zwangsläufigkeit." die Frage wäre, hätte man sie ja so stellen können, wurde sie aber nicht.


    Wenn wir über die spannende Frage diskutieren wollen "Produziert der Geist immer Gedanken?", schlage ich einen neuen Faden vor. Der alte Mann hat das ja nicht gefragt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    PS: void, Dein letzter Post und meine Antwort haben sich überschnitten. Ich wollte dem OP gar keine böse Absicht unterstellen, nur der Effekt ist halt, dass jede und jeder alles mögliche erklärt, ohne das man die Absicht des OP kennen würde. — Es gibt ältere Versionen dieses Beitrags

    2 Mal editiert, zuletzt von Aravind () aus folgendem Grund: PS

  • Ich denke, damit wird Deine Frage beantwortet sein...


    Wie Frieden-und-Freude wohl auch, bin ich mir immer noch unklar, was du damit ausdrücken möchtest. Falls du mir die Frage schon einmal beantwortet hast - und ich habe es schlicht vergessen - verlinke deine frühere Antwort doch bitte hier, dann kann ich es nachlesen.


    Ich gehe einfach davon aus, dass, wenn du schreibst "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren", darunter etwas verstehst. Da du das Wort 'Gedanken' hier selber benutzt, wirst du doch 'Gedanken' in einem bestimmten Sinne verstehen. Und wenn ich mir hier einige Beiträge im Faden anschaue:


    Es beantwortet allerdings nicht die Frage, was genau gemeint ist mit ...

    bedeutet für mich persönlich ...

    Ich habe das immer so verstanden ...


    sind auch noch andere unklar darüber, was du meinst. Wir können jetzt alle spekulieren und etwas in deinen Satz hineinlesen oder aber zum besseren Verstehen rückfragen. Aber wenn du dich nur austauschen möchtest mit Leuten, die "wünschen deine Sichtweise zu übernehmen", ist da wohl keine Grundlage deinerseits für Austausch gegeben. Schade.


    Aravind verstehst du?


    Es ist liegt in der Natur der Nase, Rotz zu erzeugen.

    Es ist liegt in der Natur des Wasser, nass zu sein.

    Es ist liegt in der Natur des Geistes, Gedanken zu erzeugen.


  • sind auch noch andere unklar darüber, was du meinst.

    Ich habe doch detailliert beschrieben, was ich darunter verstehe, für mich ist nichts unklar. Da es trotzdem nur meine Meinung ist, habe ich das "für mich persönlich" zugefügt. Schon langsam glaube ich dass du nur suggerieren willst, mkha hätte etwas wie "Ach, sowas wie eine zeitweise Abwesenheit von Gedanken gibt's doch gar nicht!" gesagt - ein gefundenes Fressen für so manchen. ;)

  • Ich habe doch detailliert beschrieben, was ich darunter verstehe ...

    Aber es geht doch darum, was mkha' darunter versteht. Weißt du, ob dein Verstehen mit ihrem identisch ist? Es geht doch darum, den Anderen zu verstehen und nicht darum, die eigenen Gedanken in ihn hineinzulesen.

  • Ich würd ja so sagen:


    Die wahre Natur des Geistes ist es nicht, Gedanken zu erzeugen. Diese wahre Natur ist unbegreifbar, kann aber erfahren, erlebt werden. Nur ist der rationale Verstand dabei nicht besonders nützlich.


    Aber aus der Perspektive unserer kleinen Menschlichkeit halber ist es anders. Wir funktionieren eben mittels Gedanken, mittels Rationalität (unter anderem...). Wir haben Augen, also sind wir anfällig für zu helles Licht und können eben keine Röntgenstrahlung sehen. Weil unsere Augen eben einen gewissen Einsatzbereich haben, und Beschränkungen unterworfen sind.


    Genauso ist das Denken eine Art Sinnesorgan. Enorm wertvoll, aber eben nur für einen gewissen Teil des Seins. So sehen wir die Welt, erklären uns die Welt, setzen uns mit Dingen auseinander. Und wie die Augen ständig Bilder produzieren (ignorieren wir mal die Tatsache, dass man sie zuhalten kann), produziert das Gehirn eben ständig Gedanken. Davon kommen wir so einfach nicht weg, und das macht auch nichts.


    Somit ist es aus der menschlichen Perspektive heraus tatsächlich so, dass ständig Gedanken entstehen. Es ist also die Natur des menschlichen Geistes. Aber nicht die Natur des Geistes. Klingt das halbwegs plausibel? :?

  • Mich persönlich interessieren die Rivalitäten von buddhistischen Traditionen überhaupt nicht. Ich bin allerdings an der Klärung von Sachfragen interessiert.

    Besonders von Sachfragen, die für die Praxis relevant sind.

    Und es ist für die Praxis relevant, ob Menschen ununterbrochen "Gedanken produzieren" und das auch nicht abstellen können. So scheint mkha' ihren Satz "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren" offenbar gemeint zu haben, worauf der Kontext ihrer Äußerung hindeutet:

    Was genau verstehst Du unter Gedankenstille? Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren, ... das Verweilen bei einem Objekt, Achtsamkeit und Konzentration ist Übungssache

    Siehe z.B. auch hier: Ist das Zazen meditation oder mache ich etwas falsches? (7)

    Das war der Kontext aus dem Thread "Allgemeine Anfängerfragen".

    Mkha' fragt nach, was "Gedankenstille" sein soll und behauptet (anscheinend als Gegensatz dazu): "Es ist die Natur des Geistes, Gedanken zu produzieren."


    Außerdem verweist @mkha' auf den Thread zur Zazen-Meditation. Dort wurde explizit mehrfach die Position vertreten, dass wir ununterbrochen denken und sich das auch nicht abstellen lässt.

    Dass mkha' diesen Thread zitiert, legt nahe, dass sie ihren Satz so gemeint hat.


    Allerdings hatte ich in diesem Thread zur Zazen-Meditation ausführlich dafür argumentiert, dass es de facto "Gedankenstille" im Sinne von "Abwesenheit von Gedanken" gibt. (Zumindest wenn man den Ausdruck "Gedanken" im herkömmlichen Sinne verwendet.)


    Die ganze Diskussion scheint mir daraus zu resultieren, dass nicht klar gesagt wird, was mit den verwendeten Ausdrücken gemeint ist.


    Wer mag, kann meine Argumentation in diesem Kontext nachlesen. Ich habe sie auch in diesem Thread wiederholt.


    Wenn diesbezüglich nichts mehr kommt, bin ich raus aus der Diskussion.

    Es ist für mich auch okay, wenn mkha' nicht auf meine Beiträge antwortet. Ich möchte niemand zur Diskussion zwingen. :):rose:

  • Genauso wie ein Spiegel nicht "nichtspiegeln" kann genauso wenig kann der Geist nicht "nicht denken", da Gedanken (bzw das, was in unserem Geist entsteht, wenn wir etwas mit unseren Sinnesorganen aufgenommen haben) immer nur "Spiegelbilder" der Wirklichkeit sind.

    :vajra: 200px-Mani_mantra.svg.png :vajra:

  • Genauso wie der Geist keine Gedanken erzeugt erzeugt das Bewusstsein kein bewusst sein. Gedanken erzeugt das Ich das nach den kandha greift und als sein erklärt, einschließlich des Geistes, denn auch den hält das ich für sein Selbst. Geist ist das was die kandha erkennt Geist ermöglicht Ich ist aber kein Ich. Ich erzeuge Gedanken, ist doch wohl ganz klar schwarz auf weiß zu erkennen.

  • Ich habe doch detailliert beschrieben, was ich darunter verstehe ...

    Aber es geht doch darum, was mkha' darunter versteht. Weißt du, ob dein Verstehen mit ihrem identisch ist? Es geht doch darum, den Anderen zu verstehen und nicht darum, die eigenen Gedanken in ihn hineinzulesen.

    Also geht es dir im Thread nur darum was mkha' darunter versteht ?


    Deine Eingangsfrage war ja


    Zitat

    Ich habe nie verstanden - obwohl es so häufig gesagt wird -, was dies bedeutet.


    Also, was ist damit gemeint?


    Daraus geht eigentlich nicht hervor, an wen Du die Frage gerichtet hast... Also, was meinst Du mit dieser Frage genau, bzw. an wen war sie eigentlich gerichtet ? Welcher Teil genau ist unklar ? " Natur des Geistes" ?

  • Aravind verstehst du?

    Im Sinne, dass Du Dich mit @mkha' austauschen willst: ja. Danke für die Erläuterung!

    Aravind.

    PS: Ich werde der Versuchung widerstehen, zu interpretieren, was mkha' gemeint haben könnte, das könnt Ihr ja untereinander ausmachen.

  • Freunde, ... ich bin, (wie einige wissen), momentan sehr eingespannt...


    Gut, verstanden. Lassen wir es dabei.


    an wen Du die Frage gerichtet hast...


    Wenn mkha' etwas schreibt, frage ich doch nicht dich, wie sie es gemeint hat. In 2019 ist mansplaining nicht mehr so hoch anerkannt wie früher. Da mkha' jetzt aber raus ist, ist die Frage an alle gerichtet. Und unklar ist mir eigentlich alles.


    denkt, dass die Frage beantwortet ist (?).


    Wohl kaum, sonst hätte sie uns sicherlich nicht an Google verwiesen: "und sucht Euch die Antwort mittels google".


    Danke für die Erläuterung!


    :? Reden wir an einander vorbei? Mein "verstehst du" bezog sich auf den Text darunter:


    Es ist liegt in der Natur der Nase, Rotz zu erzeugen.

    Es ist liegt in der Natur des Wasser, nass zu sein.

    Es ist liegt in der Natur des Geistes, Gedanken zu erzeugen.


    Würdest du sagen, in den drei Beispielsätzen hat Natur immer die selbe Bedeutung?