Den Emotionen Ausdruck verleihen

    • Offizieller Beitrag

    Gutenmorgen, wir fixieren uns hier auf die Emotionen von Hass und Wut. Es geht aber eigentlich um die ganze Palette.


    Ich verstehe natürlich, das Gewalt mit Schmerz verbunden ist. Auch ist eine entspannte Lebenshaltung sicherlich angenehmer. Aber, ein Ausraster ab und zu, etwas Hochmut ab und zu, ein dummer Scherz ab und zu? Es ist doch nur das Gewissen, das uns nachher plagt. Oder aber wir sind nicht "Regelkonform".


    Wenn ich diese Emotionen, die damit verbunden sind, ständig negiere, negiere ich im Prinzip mein Sein. Darum geht es ja heutzutage, um den perfekten Menschen. Den es gewiss nicht gibt.

    Bei dir klingt es so, als gäbe es entweder die Möglichkeit etwas "auszuagieren" oder es zu negieren. Entweder es darf so sein, wie es spontan rauskommt, oder man muß sich zusammenreißen. Mir kommt vor, du denkst dabei eben an konkrete Alltagssituationen, wo man vor dieser Wahl steht, und sie als ein "Entweder-Oder" aufscheint. Dies hängt sehr eng mit Freuds"Dampfkesselmodell" der Triebe zusammen. Entweder man macht beim Dampfkessel ein Ventil auf und läßt dampf ab oder man man muß mit immer mehr Aufwand mit dem hohen Druck umgehen und Impulse in sich unterdrücken. (Teile von siich selbst zu unterdrücken, bedeutet sich selber im Weg zu stehen, was Energie, Spontanität und Lebendigkeit kostet)


    Was ist aber, wenn man einfach den Dampfkessel vom Herd nimmt, also dafür sorgt, dass kein Druck auftritt? Im Buddhismus geschieht das in der Meditation. Meditation ist Sammlung und Zentrierung. Die Kräfte findet zusammen, kommen zur Ruhe und die Fliehkräfte werden weniger - der Druck nimmt ab. (das ist ab natürlich etwas langfristiges, was einen nicht davor bewahrt öfter mal voll von Emotionen zu sein)

  • Wenn ich diese Emotionen, die damit verbunden sind, ständig negiere, negiere ich im Prinzip mein Sein. Darum geht es ja heutzutage, um den perfekten Menschen. Den es gewiss nicht gibt.

    Den meisten hier im Forum geht es sicher nicht um den perfekten Menschen. Das ist eine aus meiner Sicht zu pauschale Aussage.

    Es geht auch nicht darum, die Emotionen zu negieren.


    Zitat

    ... Aber, ein Ausraster ab und zu, etwas Hochmut ab und zu, ein dummer Scherz ab und zu? Es ist doch nur das Gewissen, das uns nachher plagt. Oder aber wir sind nicht "Regelkonform".


    Ein Ausraster ab und zu ist jedoch lediglich ein Zeichen, dass immer noch Baustellen vorhanden sind. Es braucht eben seine Zeit. Auch ich habe diese Ausraster hin und wieder nochmal, aber sie werden seltener. Und ich habe die Mittel, "die Wogen zu glätten". Und mich plagt gerade durch die buddhistische Lehre kein Gewissen. Das war früher als Christin so, aber heute bin ich davon frei.


    Betonen möchte ich noch, dass es nicht darum geht, die Emotionen zu negieren. Sie sind einfach nicht mehr da! So wie auch Void das beschreibt:

    Was ist aber, wenn man einfach den Dampfkessel vom Herd nimmt, also dafür sorgt, dass kein Druck auftritt? Im Buddhismus geschieht das in der Meditation. Meditation ist Sammlung und Zentrierung. Die Kräfte findet zusammen, kommen zur Ruhe und die Fliehkräfte werden weniger - der Druck nimmt ab. (das ist ab natürlich etwas langfristiges, was einen nicht davor bewahrt öfter mal voll von Emotionen zu sein).


    Und ein gutes Gewissen ist auch nicht das Ziel. Es geht nicht darum, ob ich "sündige" oder nicht, es geht darum, dass meine Geistesschulung Früchte trägt.

    Das Ziel ist die Befreiung, nicht ob ich ein guter Mensch und perfekt bin.


    Mir scheint, Du siehst das alles zu eng, PhenDe. Wir können ganz gelassen sein wie wir sind, ohne uns aus falschen Vorstellungen zu verbiegen. Aber wenn wir lernen wollen, dann müssen wir eben immer - also von Moment zu Moment - üben. Das bedeutet, immer sich um das zu kümmern, was vor den Füßen liegt und nicht "was alles sein könnte, sollte ...".

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • _()_

    Das tolle an Emotionen ist ja das Sie ständig wechseln wen man nicht an Ihnen anhaftet und Sie nicht verdrängen will:grinsen::cry::grinsen:


    Enotionen mal erst einfacj spüren und zulasen ohne zu bewerten und dan zu entscheiden ob man sie aus agieren soll oder nicht hat mir bei einem ziemlichen Wut "problem" geholfen. Bis ich die Wut gefühlt hate und mich entscheiden wollte Sie aus zu agieren war sie nämlich bereits wieder erloschen. Natürlich nur wen ich nicht mit meinen Gedanken immer wieder nachgelegt habe, zb "das kann nicht sein das macht mich sooooo Sauer".


    :grinsen:_()_

  • Was ist aber, wenn man einfach den Dampfkessel vom Herd nimmt, also dafür sorgt, dass kein Druck auftritt? Im Buddhismus geschieht das in der Meditation. Meditation ist Sammlung und Zentrierung. Die Kräfte findet zusammen, kommen zur Ruhe und die Fliehkräfte werden weniger - der Druck nimmt ab. (das ist ab natürlich etwas langfristiges, was einen nicht davor bewahrt öfter mal voll von Emotionen zu sein)

    Genau.

    Ein großes Hindernis, diesen Weg zu gehen, erscheint mir dazu, diese Emotionen als unerwünscht, nicht erstrebenswert, usw zu sehen. Dass der Einfluss dieser Emotionen abnimmt, ist nicht das Ziel (im Sinne von messbar), sondern das Ergebnis der Praxis.

    Es kann gut sein, dass ich phasenweise sogar häufiger wütend etc. bin, weil ich sie nicht mehr unterdrücke.

    Die Effekte sind langfristig, so wie void schreibt, und ergeben sich "auch", wenn man sich nicht ständig bewertet.




    Liebe Grüße,

    Aravind.

    • Offizieller Beitrag

    Bei Pavianen ist es so, dass diese, wenn sie einen Rangkampf mit einem höherrangegigen tier verloren haben, niedrrangige Paviane mißhandeln. Also jetzt nicht diejneigen unter ihnen in der Rangfolge (bei denen es einen sinn) hätte sondern einfach irgendeinen, der sich nicht wehren kann. Obwowhl die Wut eigentlich dem Oberaffen gilt, tritt sie im Bezug auf den Unteraffen auf. Emotionen lösen sich also von ihrem Ursprung und verselbständigen sich.


    Mir fällt auf, das viele Leute denen ich treffe, so eine Grund-Emotion haben, die sich auf alles mögliche richtet, was ihnen begegnet. Also jemand den immer alles irgendwie deprimiert, jemand dem immer alles irgendwie wütend macht, oder jemand der sich dauernd empört. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn so jemand meditiert, er draufkommt, dass diese Grundstimmung auch da ist, wenn kein Anlaß da ist. Bei einem techischen Gerät würde man sagen es ist falsch kalibriert.


    Die Emotionen kommen vom unteraffen zurück zum Oberaffen - und der ist man selber.

  • Die Analogie mit dem Dampfkessel ist sehr interessant. Das könnte einmal dadurch erfolgen, das man den Druck geistig von sich selbst nimmt oder aber die äußeren Umstände verändert.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

    • Offizieller Beitrag

    Die Analogie mit dem Dampfkessel ist sehr interessant. Das könnte einmal dadurch erfolgen, das man den Druck geistig von sich selbst nimmt oder aber die äußeren Umstände verändert.

    Das Bild vom "Dampfkessel" ist ein Bild aus der westlichen Psychlogie, das vor allem druch Freud populär wurde. Es ist sehr eingängig, aber gerade in letzter Zeit findet man es immer öfter irreführend. Die zentrale Sache daran ist das Triebe in uns als etwas egsehen wird, was von nahezu physikalischer Qualität ist: Dampf führt entweder zu Druck oder entweciht durch ein Ventil. Aber manist inzwischen sehr skptische geworden, ob das überhaupt so ist.


    Wenn du z.B vollkommen wütend über etwas bist - z.B dass dich jemand schon wieder zugeparkt hat und du deinen Artzttermin verpasst, und dann erfährst du etwas ungemein wichtiges. Z.b etwas negatives, z.b dass ein nahe Anghöriger gestorben ist oder etwas postives ( du bist für den Nobelpreis vorgeschlagen) dann ist die Wut auf einmal - innhalb von Sekundenbuchteilen weg, als hätte es sie nicht gebeben. Das bedeutet, dass sie nie etwas Massives, Solides gewesen sein kann. Nicht Großes, drängendes wie Dampf der den ganzen Kopf ausfüllt sondern eher etwas Kleines was sich ins Blickfeld geschoben hat, und da so aussieht wie etwas Großes. Wenn eine wichtige Nachricht aussreicht um das was so groß erschien, wieder auf was Winziges schrumpfen zu lassen, dann bedeutet dass, das das potentiell jeden Moment möglich ist.


    Es ist dieser Freiheitsmoment - in dem sich das was groß und massiv erschien als marginal entpuppt - auf den der Buddhismus raus will.

  • Wenn du z.B vollkommen wütend über etwas bist - z.B dass dich jemand schon wieder zugeparkt hat und du deinen Artzttermin verpasst, und dann erfährst du etwas ungemein wichtiges. Z.b etwas negatives, z.b dass ein nahe Anghöriger gestorben ist oder etwas postives ( du bist für den Nobelpreis vorgeschlagen) dann ist die Wut auf einmal - innhalb von Sekundenbuchteilen weg

    Ich muss dann auch immer an die heilsamen und unheilsamen Samen im Speicherbewusstsein denken.


    Ich kann sie beide gießen und hegen und pflegen. Und tue das auch ständig. Bis ich mich selbst so oft und aufmerksam erforscht habe, dass es eine Gewissheit für mich geworden ist: die einen tun mir gut, sind förderlich, die anderen nicht.


    Ich kann mich in jede Emotion hineinsteigern und sie nähren, sogar über Jahre. Ich kann jahrelang auf jemanden wütend sein und es lässt etwas in mir "erblühen", das mich sogar ununterbrochen begleiten kann (mal stärker, mal schwächer, aber doch immer präsent). Dieses "Etwas" ist hauptsächlich gegen mich selbst gerichtet. Ein Kampf, der in mir stattfindet, Schattenboxen mit mir selbst.


  • Bei Pavianen ist es so, dass diese, wenn sie einen Rangkampf mit einem höherrangegigen tier verloren haben, niedrrangige Paviane mißhandeln. Also jetzt nicht diejneigen unter ihnen in der Rangfolge (bei denen es einen sinn) hätte sondern einfach irgendeinen, der sich nicht wehren kann. Obwowhl die Wut eigentlich dem Oberaffen gilt, tritt sie im Bezug auf den Unteraffen auf. Emotionen lösen sich also von ihrem Ursprung und verselbständigen sich.


    Mir fällt auf, das viele Leute denen ich treffe, so eine Grund-Emotion haben, die sich auf alles mögliche richtet, was ihnen begegnet. Also jemand den immer alles irgendwie deprimiert, jemand dem immer alles irgendwie wütend macht, oder jemand der sich dauernd empört. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn so jemand meditiert, er draufkommt, dass diese Grundstimmung auch da ist, wenn kein Anlaß da ist. Bei einem techischen Gerät würde man sagen es ist falsch kalibriert.


    Die Emotionen kommen vom unteraffen zurück zum Oberaffen - und der ist man selber.

    Da fällt mir gerade ein das ich auf so einen Unter-Oberaffen reinfalle. Einerseits weil ich Harmonie, besser funktionierendes miteinander im Ablauf , brauche um Produkte zu erzeugen die eben auch Freude bringen. Andererseits auch das ich sowas wie ein Perfektionist bin der sich klar ist das es Perfektion nicht gibt. Weil es nie perfekt ist kommt ein Minderwertigkeitsgefühl auf und genau das nutzt der Unter-Oberaffe und erzeugt meine Provokationen die dann vom Oberaffen geahndet werden.

    Schade eigentlich das mir das erst jetzt aufgeht. Hätte ein wesentlich angespannteres, anstrengendes Berufsleben gehabt.

  • ... dann ist die Wut auf einmal - innhalb von Sekundenbuchteilen weg, als hätte es sie nicht gebeben. Das bedeutet, dass sie nie etwas Massives, Solides gewesen sein kann. Nicht Großes, drängendes wie Dampf der den ganzen Kopf ausfüllt sondern eher etwas Kleines was sich ins Blickfeld geschoben hat, und da so aussieht wie etwas Großes. Wenn eine wichtige Nachricht aussreicht um das was so groß erschien, wieder auf was Winziges schrumpfen zu lassen, dann bedeutet dass, das das potentiell jeden Moment möglich ist.


    Das ist mein Bild vom Kaleidoskop. Eine Drehung und das Bild ändert sich.

    Ähnlich Deinem Beispiel habe ich angefangen zu erforschen, ob es nicht wirklich möglich ist, diesen Dampf schon in jedem Moment loszulassen. Und das klappt.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Um das zu erreichen, meinem Empfinden Ausdruck verleihen, muss ich aber erstmal die Pause Erkennen.

    Die, bevor durch Wollen, gehandelt wird. Kurz vor der Entscheidung.

    Da ist am Anfang ein fast kaum bemerkbarer Raum.

    Der wird durch Meditation immer weiter ausgeweitet.

    Warum da? Weil er da als "Ruhe/Stille" empfunden wird.

    Es ist aber eben kein Raum in dem man sich hineinbegeben soll sondern das Empfinden lernen, wie der sich anfühlt.

    Wenn dann das normale Leben wieder da ist kommt es immer öfter vor das man den Raum vor der Entscheidung immer besser erkennt und nutzen kann.

    Wofür nutzen? Um besser entscheiden zu können wie ich nun weiter handeln will.

    In dieser Pause, von Anfang an der winzigen bis zu der dagegen riesigen durch Meditation (Achtsamkeit) war es immer zu jeder Zeit des Lebens möglich Entscheidungen zu treffen die alle Leid erzeugende Handlungen unterbricht.

    Kein Mensch kann sagen, beim mir ist das nicht.

    Warum nicht? Ohne diese, wie auch immer große Pause, ist es überhaupt möglich sich in seinem Verhalten zu ändern.

    Die Leerheit ist zwischen: Was Empfinde ich?

    UND

    Bewusst werden und Entscheiden: Wie gehe ich damit um?

    Also das absolute Jetzt ist ohne Zeiten.

    Ja sogar ohne Gedanken, aber gerade dadurch ist es möglich Intellektuelle Entscheidungen des Geistigen, des Persönlichen, zu treffen. .

  • Ich kann sie beide gießen und hegen und pflegen. (...) nähren

    Das halte ich für genau das richtige Vokabular, um die Praxis zu beschreiben. Rückwärts, ausgehend von einem Ziel der Veränderung gibt es zu viele Fallen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Das Bild des ewig gleichmütigen oder sachlichen Menschen, des immer ruhigen Menschen, des nicht emotionalen Menschen, wie es manchmal im Buddhismus angestrebt wird, ist das nicht ein völliger Trugschluss?

    Ich negiere ja mein Menschsein, so wie es Noreply auch in seinen Posts ausdrückt.


    Grüße

    Das Menschsein hat für mich nur einen Zweck, nämlich Freiheit zu verwirklichen. Das soll jetzt nicht zu negativ klingen, aber für mich ist die Welt eine Täuschung, die für jedes Glück, jede schöne Erfahrung, einen hohen Preis verlangt.


    Aber man muss da aufpassen, es ist nämlich ein schmaler Grad, zwischen Gleichmut und Gleichgültigkeit.


    Die Meditation hat mir gezeigt, dass meine Vorstellung von der Welt, und von mir, so nicht stimmt.


    Diese vergänglichen Glücksbringer, fordern einen hohen Preis von mir.

    Zeit, Geld, Arbeit usw.


    Es ist ja nicht so, dass ich meine Gefühle einfach abgestellt habe, oder ignoriere. So funktioniert das nicht. Wenn man die Dinge so sieht, wie sie wirklich sind, wird man eine Art von ernüchterung erleben.


    Es entsteht etwas, dass ich als Reizlosigkeit bezeichnen würde.


    Ich hatte ein sehr schönes und intensives Leben, aber ich mir und anderen Menschen geschadet, um dieses Glück zu erhalten.


    Inzwischen habe ich dieses Glücklichsein, und auch das unglücklichsein, in etwas getauscht, das nicht abhängig ist von den vergänglichen Dingen, die uns die Welt bietet. Es gibt etwas hinter dem Glück und Unglück, nämlich Frieden und Freiheit.



    Ich wünsche Dir einen schönen Tag!

    • Offizieller Beitrag

    Das Menschsein hat für mich nur einen Zweck, nämlich Freiheit zu verwirklichen. Das soll jetzt nicht zu negativ klingen, aber für mich ist die Welt eine Täuschung, die für jedes Glück, jede schöne Erfahrung, einen hohen Preis verlangt.

    Ist Freiheit verwirklichen nicht etwas, was vor allem die eigene Freheit betrifft? Also ein Desertieren? Ich habe das Gefühl, dass sich die Welt gerade rapide zum schlechten verändert und man das gegensteuern müsste. Ich glaube, wenn es nur um mein eignes Leiden ging, dann wäre das nicht so schlimm, wenn ich wüßte, dass es der Welt im Großen und Ganzes gut geht. Ich bin weg und die Bäume und Berge bleiben. Aber ich sorge mich viel um die Welt, in der so viel an Schönheit und Vielfalt verblasst und zerfällt. Es ist Innerhalb von ein zwei Generationen so schrecklich viel zerstört worden. Mir fehlt ein wenig ein Gott - jemand der sagt "Kümmere du dich um deinen Frieden und deine Freheit, ich kümmere mich um die Welt."

  • Das Menschsein hat für mich nur einen Zweck, nämlich Freiheit zu verwirklichen. Das soll jetzt nicht zu negativ klingen, aber für mich ist die Welt eine Täuschung, die für jedes Glück, jede schöne Erfahrung, einen hohen Preis verlangt.

    Ist Freiheit verwirklichen nicht etwas, was vor allem die eigene Freheit betrifft? Also ein Desertieren? Ich habe das Gefühl, dass sich die Welt gerade rapide zum schlechten verändert und man das gegensteuern müsste. Ich glaube, wenn es nur um mein eignes Leiden ging, dann wäre das nicht so schlimm, wenn ich wüßte, dass es der Welt im Großen und Ganzes gut geht. Ich bin weg und die Bäume und Berge bleiben. Aber ich sorge mich viel um die Welt, in der so viel an Schönheit und Vielfalt verblasst und zerfällt. Es ist Innerhalb von ein zwei Generationen so schrecklich viel zerstört worden. Mir fehlt ein wenig ein Gott - jemand der sagt "Kümmere du dich um deinen Frieden und deine Freheit, ich kümmere mich um die Welt."

    Die Welt ist für mich ein hoffnungsloser Fall, ich unterstütze seit 2008 den Tierschutzverein, und ich habe erhebliche Summen in Afrika und Thailand für arme Menschen ausgegeben.

    Aber wirklich geändert hat sich nichts.

    Ich helfe aber trotzdem in einem kleineren Rahmen, weil ich glaube, das es für den einen Menschen, oder das eine Tier trotzdem einen Unterschied macht.

    Ich glaube nicht dass die Welt jetzt besser oder schlechter ist als früher.

    Wir kriegen jetzt nur mehr von der Welt mit.


    Das Leiden dieser Welt wird nicht vergehen, da bin ich mir sicher.

    Aber es gibt Hoffnung für jene, die durch die Meditation gewisse Dinge erkannt haben.


    Metta, Sila, samadhi, Karuna, mudita, Panna helfen uns und der Welt, aber meiner Meinung nach, wird die Welt, wie wir sie kennen, niemals ohne Leiden sein.


    Alles Gute für Dich!

  • Ist Freiheit verwirklichen nicht etwas, was vor allem die eigene Freheit betrifft? Also ein Desertieren?

    So hört es sich nicht nach echter Freiheit an.


    Ich habe das Gefühl, dass sich die Welt gerade rapide zum schlechten verändert und man das gegensteuern müsste.

    Das Gefühl habe ich auch. Ich würde sagen, es ist mehr als ein Gefühl. Es ist unübersehbar, wenn ich bereit bin, die Augen zu öffnen.


    Ich glaube, wenn es nur um mein eignes Leiden ging, dann wäre das nicht so schlimm, wenn ich wüßte, dass es der Welt im Großen und Ganzes gut geht.

    Mein eigenes Leiden erscheint mir geradezu geringfügig, verglichen mit dem Leiden der Welt. Vielleicht ist das aber auch ein Denkfehler, ein Schutz. "Die Welt" hat gar keine andere Wahl, als zumindest ein gutes Stück weit zu erwachen. Die Unwissenheit und Verblendung scheinen mir nicht mehr "kompatibel" mit der Weiterexistenz. Sie müssen kollektiv ein gutes Stück weit transformiert werden. So sehe ich es jedenfalls. Aber vielleicht ist das ja auch möglich, warum eigentlich nicht?


    Aber ich sorge mich viel um die Welt, in der so viel an Schönheit und Vielfalt verblasst und zerfällt. Es ist Innerhalb von ein zwei Generationen so schrecklich viel zerstört worden

    Das kann genauso innerhalb von zwei Generationen wieder erblühen. Wir haben 34 Millionen Vögel innerhalb der letzten Jahrzehnte verloren. Das ist nur eins von unzähligen Beispielen, die zeigen, was mit uns los ist und was wir hier tun. Das kann aber schnell wieder "repariert" werden. Nur ist dafür ein großes Umdenken notwendig. Dieses Umdenken kann man aber auch bereits mehr und mehr erblicken. Wir sind noch mittendrin und ich fürchte, es wird zunächst noch eine ganze Ecke schlimmer...


  • ber ich sorge mich viel um die Welt, in der so viel an Schönheit und Vielfalt verblasst und zerfällt. Es ist Innerhalb von ein zwei Generationen so schrecklich viel zerstört worden.

    Das klingt für mich eher nach Anhaftung, lieber Void.

    Die Welt ist nicht zu retten. Und sie war auch noch nie besser - so wie Martin auch schreibt, wir sehen nur mehr davon, im Grunde zuviel.


    Denke doch nur an die Inquisition, an Kreuzzüge, an die Kolonialisierung.


    Auch zu Buddhas Zeiten war es offenbar nicht lebenswert, sonst hätte er nicht nach Lösungen gesucht.


    Nichtsdestotrotz helfe ich meinem Nächsten so gut ich kann - und achte immer mehr auf Nachhaltigkeit und entsprechende Mittel und Wege, um der Zerstörung entgegenzuwirken.


    Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn man nur das Negative sieht und dieses für normal und selbstverständlich hält, dann wird man kaum etwas verändern. Wir sind Teil der Natur und durch unser Verhalten wirken wir zur Zeit sehr schädigend auf die Natur ein von der wir ein Bestandteil sind. Die Natur braucht uns, damit die nachhaltige Schädigung der Natur, die unsere Lebensgrundlage ist, zu Ende geht. Nur wir können mit der Schädigung der Natur aufhören und anders, sie erhaltend, uns verhalten. Nur dadurch dass wir Menschen aussterben gehen ja die Schäden, die wir der Natur zugefügt haben nicht automatisch zu Ende.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Hallo Helmut,

    was wissen wir schon darüber, was ohne uns alles möglich ist. Es zeigt sich ja immer wieder, wie schnell sich etwas auch zum Positiven verändern kann, wie gut die Natur sich erneuert, z.B. nach einem verheerenden Brand.

    Das verändert sich natürlich nicht rasch, sondern in Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden. Aber was schert das die Natur?


    _()_

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    Ayya Khema

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    Hmmmmm..... sind Wir r da etwa gerade am bewerten was gut und was schlecht ist?

    Ich halte das für unheilsam (aber was weis ich schon:grinsen:)


    Wir können aus Unserer geringen sicht lediglich sagen das die Natur sich verändert, Wir können aber nicht wissen ob das nun gut oder schlecht sein soll.

    Da sich alles im wandel befindet und nichts ewiges unwandelbares existiert ist auch der Wandel in der Natur teil der Natur.


    Natürlich werde ich keine Kippe auf den Boden und sag mir :" der wandel wird es richten" aber wir als Buddhisten sollten doch mit dem Wandel in der Natur und der Welt klar kommen da Wir wissen das alles einmal zerfält.


    Ich gebe ja zu angenehm wird das vermutlih nicht aber denoch es ist unvermeidlich.

    Das festhslten am Status quo hingegen ist sicher Unheilsam


    _()_

  • _()_


    Hmmmmm..... sind


    _()_

    Denk mal darüber nach wieviel Bewertungen da rein gegangen sind bevor das geschrieben war.

    Auch geht es nur darum Hilfreich und nicht anhaften. Ohne Bewertungen kein Text.

  • _()_

    Tut mir leid ich verstehe nicht ganz was Du meinst kannst du mir das bitte mit anderen worten erklären?:?:erleichtert:


    Also das mit den Bewertunge habe ich schon verstanden, ich wollte mehr darauf hinaus das wir nicht wissen können was gut und was schlecht ist und das die Umwelt sich immer Ändern wird.


    Den zweiten Teil verstehe ich dan leider nicht mehr. Bitte erhelle meinen geist und erklär es mir.

    Kann das sein das ich da mal zu weit mit dem Zenhammer ausgeholt habe wen selbst Noreply mich da bremst:?:eek::shock::erleichtert::grinsen:_()_

  • Diese Sache, dass wir Teil der Natur sind, scheint mir ganz schön aus unserem Bewusstsein verschwunden zu sein. Wir haben uns so entfernt davon, von unseren Wurzeln, unserer Quelle.

    Das geht nur bis zu einem gewissen Punkt, ab da muss man dann eben die Verbindung wieder herstellen, sich an sie erinnern, sonst verlässt man das System "Leben auf diesem Planeten" so weit, dass es zu Schwierigkeiten und dann irgendwann eben zu Katastrophen kommt.

    "Katastrophen" ist natürlich eine menschliche Bewertung, klar. Das Wort Anhaftung hat aber nach meinem Verständnis hier wenig Aussagekraft.


    Jeder hier im Forum weiß, was mit Anhaftung gemeint ist. Also, so grundsätzlich erstmal. Die Liebe zur und die Sorge um die Natur würde ich nicht als Anhaftung bezeichnen. Wenn ich noch einen Schritt weiter gehe, könnte ich auch sagen: "Warum machst du den nächsten Atemzug? Das ist eine Form von Anhaftung, du atmest nur weiter, weil du so furchtbar am Leben anhaftest."


  • Diese Sache, dass wir Teil der Natur sind, scheint mir ganz schön aus unserem Bewusstsein verschwunden zu sein. Wir haben uns so entfernt davon, von unseren Wurzeln, unserer Quelle.

    Das geht nur bis zu einem gewissen Punkt, ab da muss man dann eben die Verbindung wieder herstellen, sich an sie erinnern, sonst verlässt man das System "Leben auf diesem Planeten" so weit, dass es zu Schwierigkeiten und dann irgendwann eben zu Katastrophen kommt.

    "Katastrophen" ist natürlich eine menschliche Bewertung, klar. Das Wort Anhaftung hat aber nach meinem Verständnis hier wenig Aussagekraft.


    Jeder hier im Forum weiß, was mit Anhaftung gemeint ist. Also, so grundsätzlich erstmal. Die Liebe zur und die Sorge um die Natur würde ich nicht als Anhaftung bezeichnen. Wenn ich noch einen Schritt weiter gehe, könnte ich auch sagen: "Warum machst du den nächsten Atemzug? Das ist eine Form von Anhaftung, du atmest nur weiter, weil du so furchtbar am Leben anhaftest."

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    Bitte missversteht mich nicht.

    Ich mwine nicht das es egal ist wie man lebt und das wir alles zu klump hauen können aber keiner fon Uns weis was kommen wird und jetzt etwas in Gut und Schlecht zu unterteilen fondem Wir keine ahnung haben das ist aus meiner sicht Unheilsam. (Ich fühle mich gerade an die Geschichte des Bauern erinnert:" ein Bauer war sehr arm er hate nur ein Pferd und einen Sohn. Eines tages nach der Arbeit floh das Pferd des Bauern aus seinem Stall und rante davon. Alle Nachbarn kamen zum Bauern um Ihn zu bedauern. Sie meinten was für ein pech de arme Mann doch habe, doch der Bauer antwortete nur "fileicht"

    Am nächsten Morgen stand das Pferd wieder vor dem Stall. Es hatte unterwegs 3 Wildpferde gefunden und diese mit zum Bauern gebracht. Wieder kammen alle Nachbarn und sagten zum Bauer "welch ein glück du doch hast" der Bauer antwortete nur :"fileicht"


    Tags darauf versuchte der Sohn des Bauern eines der Pferde zuzureiten und brach sich das Bein. Wieder kammen alle Nachbarn und meinten:"was für ein pech du doch hast" der Bauer entgegnete wieder "Fileicht".


    Tags darauf kamm die Armee des Fürsten und holte alle wehrfähigen Männer um der Armee bei zu tretten. Sie das gebrochene Bein des Sohnes sahen wollten Sie Ihn nicht mitnehmen. Alle Nachbarn kammen und meinten wieder:" welch ein Glück du hast" der Bauer sagte nur noch "fileicht")


    Wen ich weiss was Morgen ist dan bin ich in der zukunft und nicht im Hier und Jetzt

    _()_

  • Es ist mir nur eingefallen das es eine Bewertung ist, anderen "Wir", bewerten anzuzeigen.

    Jedes Zeichen das geschrieben wird ist Bewerten.

    Also braucht es nicht den Hinweis das "Wir" bewerten.

    Das ist normal, außer naja kommt dann so an alsob Du nicht mehr zu dem "Wir" gehörst.

    Und bei meinem Beitrag war nichts dahinter einfach nur geschrieben, Bewertungen.