Wissen und Glauben, Vertrauen in die Lehre

  • Hallo,


    wie einige wissen stelle ich ständig in Frage dass es überhaupt Sinn macht eine Religion wie den Buddhismus zu praktizieren. Zum Beispiel könnte es sein, dass das meiste frei erfunden wurde, oder dass die Aussage "Ich bin wach" von jemand stammt der sich einfach selbst überschätzt hat.


    Es mag sein dass Meditation Erfolge bringt, aber kann man wirklich dem Leiden entkommen?


    Wie habt ihr Vertrauen in die Lehre gefunden?


    Wenn ich erkläre wie sehr ich ständig vom Wahnsinn verfolgt bin, lenkt das zur sehr ab. Würde ich ein Buddha werden zur heutigen Zeit wäre ich sicher unvergesslich, dachte ich mir bereits. Es gibt ja sogar in der Theorie Wesen, die auf ihre Buddhaschaft verzichten solange andere Wesen nicht befreit sind.


    Vom Wahnsinn verfolgt bedingt auch dass ich mir ständig denke, dass der Mensch eine überschätzte Spezies ist. Und jede Religion, fast schon ein trauriger Beweis dafür.


    Wie findet man am Besten Vertrauen in die Buddhistische Lehre? Auf Palikanon.de habe ich gelesen, dass Buddha sagte das Vertrauen komme mit der Zeit, das sage ich mir seitdem immer und versuche mich im Buddhismus "einzuleben".


    Wenn ich dann den ganzen Tag nur Gemeinheiten, Boshaftigkeit ausgesetzt bin, komme ich ins grübeln.

    Auch denke ich mir oft, dass nur Leute denen es zu gut geht ihren Spirituellen Überzeugungen fröhnen


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao:

  • Glauben oder Vertrauen bedeutet doch, sich auf das Offene, das Ungewisse einlassen. Und dann erlebst du möglicherweise Enttäuschungen, weil du Erwartungen hast, also doch nicht offen und ohne Vorbehalte warst/bist.

    Was du brauchst ist einen Freund, der dich begleitet. Das kann ein guter Therapeut sein.

    Ich hatte bevor ich zum Zen gekommen bin eine jahrelange Therapie. Meine erste Begegnung im Zen in einem Sesshin war voller Angst und zwar Angst vor mir. Aber das ist ist wie mit der Heilkunst - manchmal ist es notwendig Schmerzen auszuhalten, um mit dem Leiden klar zu kommen.

    Man entkommt nicht dem Leiden - so meine Meinung - man lernt mit dem Leiden sich anzufreunden und zu leben. Leben ist Leiden und Empfindung ist Leiden.

    :zen:



  • Warum möchte man den Buddhismus studieren und praktizieren?


    Ich wollte einfach nur glücklicher werden. Ich konnte mir nichts unter Nibbana usw vorstellen. Ich habe in China ein paar Monate in einer kung-fu Schule verbracht. Und dort hatten wir auch Buddhismus auf dem Stundenplan.


    Diese Gelassenheit der Mönche fand ich sehr interessant.


    Warum interessierst Du Dich für die buddhistische Lehre?


    Meiner Erfahrung nach, kann man dem Leiden nicht entkommen.

    Vielleicht leidet ein Arahat nicht mehr, aber soweit bin ich noch nicht.


    Was sich aber für mich geändert hat, ist folgendes :

    Mein Frieden ist nicht mehr abhängig von der Welt.

    Mein Glück wird verstärkt durch Mitfreude und Liebende Güte.


    Glück ist nur noch eine vergängliche zugabe für mich.


    Zweifel sind ganz normal, aber in der buddhistischen Lehre können wir diese Zweifel hinter uns lassen.


    Ich zum Beispiel, hatte schon ein paar Zweifel, aber in Wirklichkeit habe ich meine Verunreinigungen in die Ecke gedrängt und provoziert.


    Plötzlich sagt die innere Stimme, dass man zu schwach ist, oder das eine andere tradition vielleicht besser ist.


    Aber ich habe mir dann immer folgendes gedacht : Ich habe mein Leben lang eigentlich immer getan was ich wollte, und trotzdem habe ich keinen Frieden gefunden, vielleicht sollte ich einfach nur vertrauen und meine ganze Energie in die Praxis stecken.


    Hilfreich ist natürlich ein Lehrer, der dir zeigen kann, wohin die buddhistische Lehre gehen kann.


    Natürlich sollte man nicht blind einer Tradition folgen. Aber besonders am Anfang findet man in allen Bereichen einen vermeintlichen Fehler.


    Aber ein intensives Vipassana retreat mit einem Lehrer, sollte eine stabile Grundlage sein für die eigene Praxis.


    Inzwischen haben wir ein Überangebot von buddhistischen Büchern, Talks usw.

    Das ist nicht unbedingt eine positive Sache, weil wenn es schwierig wird, haben wir unzählige andere Möglichkeiten .

    Wir können unser ganzes Leben, von einer Tradition, Technik zur nächsten wechseln.

    Wenn nämlich die Achtsamkeit stärker wird, werden wir auch das Leiden intensiver wahrnehmen.


    Das Leiden wird vermutlich nicht vergehen, aber mit der richtigen Einsicht, wird es niemanden mehr geben, der leidet.

    Natürlich zerfällt dieser Körper in seine Elemente, aber in Wirklichkeit formiert sich nur das Universum neu.

    Wiedergeburt und Tod ist eine Täuschung, aber trotzdem erleben wir Geburt und Tod.

    Weil wir die Dinge nicht sehen, wie sie sind, sondern wie es uns gelehrt wurde, und wie wir sie gerne hätten.


    Die jetzigen Eltern sind nichts anderes als eine Manifestation des Universums. Sie sind wir, und wir sind sie.


    Was wirklich unsere Geburt ermöglicht hat, ist vereinfacht gesagt, Ignoranz und Unwissenheit.


    Aus dieser Unwissenheit heraus, entwickelt sich Angst, Neid, Hass, Liebe.

    Momente im Geist, werden durch den Kontakt mit der Welt geboren.

    Hast du schon mal Leiden zwischen deinen Gedanken erlebt?

    Ich rede jetzt nicht von Gefühlen usw.

    Schau dir vielleicht mal den Bereich zwischen den Gedanken an.

    Ist eine ziemlich interessante Sache.


    Wir sehen zum Beispiel ein (niedliches) Kätzchen, und in uns entsteht Zuneigung oder Abneigung.

    Ohne Achtsamkeit und Willenskraft werden Geschichten entstehen, die uns von der Realität ablenken werden. Wenn wir erkennen können, dass da gerade nur Sehen stattfindet, würde die Geschichte genau dort enden.

    Verlangen, Mitleid, Hass, Verzweiflung könnte gar nicht geboren werden.

    Elemente die Elemente betrachten, mehr wäre da nicht.

    Kein Leid wenn dieses Kätzchen krank wird und stirbt, nur Mitgefühl mit einem Wesen, dass nicht so viel "Glück" hat wie wir, dass nicht die buddhistische Lehre praktizieren kann.


    In Wirklichkeit senden wir unsere Aufmerksamkeit nach draußen, und weil wir die Welt nicht sehen können, wie sie ist, werden wir zusätzlich zum körperlichen Leiden, auch geistiges Leiden empfinden.


    Das Vertrauen in mir ist mit der Meditation gewachsen.

    Am Anfang ist man entweder ein gläubiger oder ungläubiger.

    Aber irgendwann sieht man, dass der Lehrer, der Buddha wusste wovon er redet.


    Und ab da wurde es für mich spannend.


    So jedenfalls ist meine Erfahrung.

    Ich wünsche Dir Frieden!

  • _()_

    Kann man dem Leiden wirklich entkommen?


    Aus meiner erfahrung: ja aber nicht immer und nicht dauerhaft (oder nochnicht)


    Wie habt Ihr vertrauen in die Lehre gefunden?


    Nun zuerst war da die Meditation inder ich immer mehr auch meinen körper fühlte

    Dan waren da die Tipps wie "nicht anhaften "usw welche mir eine einfache sache aufzeigten.

    Als ich dan genug Zeit hatte und quasi nur noch "Meditiert habe für ca 3-4Monate, war da so ein beruhigtes dauergrinsen und friedliches glücks gefühl in mir. (Leider hatte ich dan weniger zeit und mehr stress und habe das Meditieren länger ausgelasen (wiso eigentlich?:?)


    Und als ich dachte das alles was da war vergangen und vergessen sei, da stand ich erst kürzlich bei strömendem Regen auf einer Deke und sollte "Einlegen" (die Elektricker, Sanitäre, Eisenleger usw wissen was ich meine:erleichtert:) normal ist die Arbeit für Elektricker "DER HASS" schlechthin. Wens dan auch noch kübelt als würde die Welt ersaufen, ja dan ist der Tag meist am Ar***:doubt:.

    Plötzlich jedoch habe ich mich nicht wie sonst in mein Gedankenschloss geretet sondern ich habe angefangen die Tropfen in meinem Nacken zu fühlen ohne sie zu bewerten, den kalten Wind und die vor nässe klebenden Kleider.

    Scheiss die Wand an hat das spass gemacht:rofl::lol::erleichtert: (verzeit die ausdrucksweise aber so wars:grinsen:)

    Solche erlebnise geben mir zuversicht das da was dran ist.


    Lieber Donner


    Wen Du willst dan versuch Morgen doch mal volgendes:

    Steh auf und mach dir um dein linkes Handgelenk eine Schnur.

    Dan beginst Du den Tag wie sonst aber Du versuchst den ganzen Tag nicht zu denken. Das wird dir nicht gelingen aber jedes mal wen Du die Schnur siehst lenke deine Achtsamkeit auf den Athem. Und wen jemand "gemein zu Dir ist, dan fühl erst in dich rein wie sich das wirklich anfühlt (ich hab die erfahrung gemacht das es oft eher eine art :" Du musst jetzt beleidigt sein! Weil man das so macht!" Ist als das da wirklich was nicht in ordnung wäre.)

    Fileicht hilft dir das ja (bei mir wars mal hilfreich aber wer weiss:erleichtert:) und forallem las das grübeln besser für den Tag sein:?.

    _()_

  • Das mit dem Grinsen kenn ich :) ich nenne das gern meinen Meditationsschaden, wenn ich happy beim Arzt im Wartezimmer oder beim z Einkauf in der Warteschlange steh :).

    Glauben und Religion sind für mich Werkzeuge. Macht es Sinn ein bestimmtes Werkzeug einzusetzen? Klar, wenn es tut was es soll.


    Ein Werkzug oder besser ein ganzes Instrumentarium einsetzen ist ein Prozess bei e dem man auch Erfahrung sammelt. Also ja das Vertrauen in die Instrumente kommt mit der Zeit je mehr man Erfolg sieht und versteht was da funktioniert.

    Irgendwann wirst du vielleicht feststellen, dass du kein Werkzeug brauchst, dass alles ganz einfach ist.

    :zen:

  • Man kann eben niemanden direkt ins Hirn oder Herz sehen, es bleibt nur Kommunikation, die nie genau das wiederspiegelt , was jemand tatsächlich denkt oder fühlt. Das gilt auch für die Lehre. Von daher bleiben immer Zweifel. Selbst wenn man ganz darauf vertraut, dass Buddha wirklich ist, kann man nicht darauf vertrauen, dass man ihn auch wirklich versteht. Die Lehre kann nur ein Schubser sein, eine Anregung, sich mit sich selbst zu beschäftigen und in Frage zu stellen. Das Besondere ist, dass die Lehre gar keinen absoluten Wahrheitsanspruch erhebt, dass unterscheidet sie von anderen Religionen. Verstehen ist praktisch immer ein Mißverstehen ohne Verstehen des Miß. Ich denke erst wenn man das paradoxerweise ganz Verstanden hat, sind sind die Fragen beendet und der Geist kommt zur Ruhe.

  • Es mag sein dass Meditation Erfolge bringt, aber kann man wirklich dem Leiden entkommen?


    Um diese Frage beantworten zu können, sollte man sich zu allererst fragen, wer ist derjenige der leidet und was soll Leid überhaupt sein?


    Ganz klar, ICH bin es der leidet.

    Aber moment mal, ich habe doch schonmal die persönliche Erfahrung gemacht ein glückliches ICH zu sein. Wie ist es also möglich dass ich ein leidendes ICH bin?


    Ist es nicht so, dass eine Wahrheit nicht zeitlich gebunden ist? Eine Wahrheit hat immer die Qualität einer Wahrheit, sie ist also immer wahr. Stellt sich eine Wahrheit morgen als Unwahr heraus, so war es nie eine Wahrheit, wir dachten lediglich es wäre eine, aber es war keine.


    Ein leidendes ICH ist eine Illusion. Nicht verstanden als eine Täuschung, sondern als zeitlich begrenzte Erscheinung, an Zeit gebunden, nichts Wahres, etwas Vergängliches.

    Ich bin aber keinesfalls eine zeitlich begrenzte Erscheinung, wenn das leidende ICH verschwunden ist, gibt es mich immer noch. Es soll aber tatsächlich vorkommen, dass sich jemand für eine Erscheinung hält und meint er ist der Leidende. Am nächsten Tag ist er plötzlich der Frohe und paar Stunden drauf der Wütende.


    Es gibt jedoch keinen Gegenstand, kein Ereignis, kein Gefühl welches soetwas wie Leid enthält bzw in sich trägt. Es ist unsere Anschauung die aus einer Erfahrung eine leidvolle Erfahrung macht. Dieses Leid entsteht aber wie alles andere auch, ausschließlich im Bewusstsein.


    Wenn ich mich nun abends schlafen lege, wird dieses leidende ICH und mein Körper verschwinden. Ebenso wird auch das Bewusstsein verschwinden und ich werde keine Erfahrungen machen können. Erst wenn ich wieder aufwache werde ich feststellen können dass ich geschlafen habe und das Bewusstsein und somit das gesate Universum nicht vorhanden waren.


    Woher weiß ich dass das Bewusstsein nicht anwesend war?

    Weil ich ansonsten die Erfahrung machen würde: Ich schlafe. ICH bin ein Schlafender. Ich könnte mir während des Schlafens überlegen was ich morgen essen werde, wie ich in den Tag starten werde usw.

    Das kann ich aber nicht tun, da mein Bewusstsein abwesend ist.


    Ich bin jedoch weder das Bewusstsein noch meine verschiedenen ICHs, da sie die Qualität einer zeitlich begtenzten Erscheinung haben. Denn jeden Abend verschwinden sie restlos und jeden morgen tauchen sie lückenlos wieder auf.


    Ich bin jedoch nicht gebunden an ein Etwas und brauche nichts um zu sein. Ich bin. Das reicht um zu sein.


    Danke für eure Aufmerksamkeit.

  • Wer praktiziert, merkt irgendwann Veränderungen. Ich habe auch nach Jahren keinerlei Medidationserlebenisse oder die Fähigkeit, lange fokussiert zu bleiben. ABER ich merke, dass ich viel gelassener bin und auch nicht mehr beleidigt bin. Egal, was mir jemand an den Kopf wirft (was beruflich und privat manchmal vorkommt). Das ist sehr befreiend - und angenehm, da mich Beleidigungen nicht mehr unglücklich oder ärgerlich machen. Gibt es jetzt Jhanas? Keine Ahnung. Aber da Buddhas Lehre so genau zutrifft in den Bereichen, die ich praktiziere, halte ich es für möglich, dass es auch die Vertiefungsstufen gibt.

    Hat Buddha mit allem Recht? Keine Ahnung. Aber ich weiß, dass mir die Praxis guttut. Und wer weiß, im Laufe der Zeit finde ich vielleicht auch andere Bereiche, in denen ich sagen kann: Hoppla, da hatte der Buddha ja schon wieder recht :)


    Mehr hat er auch nicht verlangt, der Buddha, nur: "Sag nicht: Das gibt es nicht, weil ich es noch nie erlebt habe".


    Ich glaube, das meint der Buddha mit "Vertrauen kommt mit der Zeit." Wie beim Joggen. Den Marathon schaffst Du auch nach 2 Wochen Training nicht, aber immerhin kannst Du dann 10 Minuten statt 5 laufen.


    [Vom Wahnsinn verfolgt bedingt auch dass ich mir ständig denke, dass der Mensch eine überschätzte Spezies ist. Und jede Religion, fast schon ein trauriger Beweis dafür.]


    Vom Wahn verblendet, unwissend. Ja. Das sind wir.


    [Wenn ich dann den ganzen Tag nur Gemeinheiten, Boshaftigkeit ausgesetzt bin, komme ich ins grübeln.

    Auch denke ich mir oft, dass nur Leute denen es zu gut geht ihren Spirituellen Überzeugungen fröhnen]


    Für mich ist es eine Bestätigung der Lehre. Ich kann nicht verhindern, beleidigt oder schlecht behandelt zu werden. Dank der Praxis fühle ich mich aber nicht mehr beleidigt oder schlecht behandelt. Insofern kann ich - für mich - sagen: Danke, Buddha, für eine Lehre, die am Anfang schon heilsam ist :D


    Die ganze Lehre dreht sich nicht um die Welt "außen", die ist, wie sie ist. Die Lehre geht nur um Dich.

  • ich hab ja auch total viel veränderung zum positiven durchlebt und durchlebe sie immer wieder.


    das war halt leider nach meinem schweren unfall bei dem ich wohl ziemlich nah am tod war.

    :rad::buddha::om::rainbow::heart::heart::heart:

    seitdem ging es rapide bergauf. kunst, sport, nichtraucher, vegetarier/teils vegan, das meditieren "klappt" jetzt. ich meine, was soll ich damit anfangen? das ist teilweise echt schwer. aber ich habe heute wieder lange darüber nachgedacht und kam auf die idee, dass auto suggestion die richtige lösung ist wahrscheinlich; auto suggestiv klappt vieles zum beispiel könnte ich einfach sagen: "Buddha ist ein super klasse Lehrer, und ich kann jederzeit die Lehre umsetzen, jederzeit, ist das nicht einfach klasse?" "mag sein dass es paradoxerweise nach einem Unfall endlich besser wird, aber !besser als Nix!" ^^:om::mala:


    und so weiter und so fort, halt einfach mich selbst damit bearbeiten sozusagen


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  • deswegen bin ich oft auch total platt, wenn ich sehe wie schizophren und krank ich war


    wobei das immer auch so ein "immer erwachsener werden ist" oder "immer gesünder werden" bei dem man sich in wirklichkeit kaum vom fleck bewegt. aber wenn ich sehe wie dass ich kaum weiter bin, obwohl ich jetzt viel gesünder bin im kopf... finde ich das ziemlich ernüchternd


    hoffe hier überschneidet sich nicht wieder allzu viel von den antworten her


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  • deswegen bin ich oft auch total platt, wenn ich sehe wie schizophren und krank ich war

    Ja, manchmal (oft?) sind alte Geschichten sehr mächtig, obwohl sie definitiv vorbei sind. Manchmal kann es helfen, wenn man erkennt, dass die Geschichte nicht nur einen Anfang (wie ein Ereignis), eine Mitte (die "dunkelste" Stelle), sondern auch ein Ende hat.


    "obwohl ich jetzt viel gesünder bin im kopf... " Das klingt für mich als Außenstehenden nach einem Grund zum feiern!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • naja, es waren total viel hoffnungen an meine krankheit geknüpft. klar war ich schon immer im zwiespalt von krank und gesund und nie wirklich überzeugt von mir selbst


    aber jetzt ist es als wäre ich wacher als vorher, und dabei hatte ich hoffnungen dass ich ja schon auf einem guten weg !bin!, aber das war ich ja nicht, so wie es mich mir oft darstellt.


    wenn ich nie auf einem guten weg war, wo war ich dann?


    achso jetzt verstehe ich deine aussage! ja klingt plausibel dass geschichten auch enden haben :P


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    Einmal editiert, zuletzt von Donner ()

  • wenn ich nie auf einem guten weg war, wo war ich dann?

    Ich denke, es ist nicht so, dass du noch nie auf einem guten Weg warst. Der Weg auf dem du dich in diesem Leben befindest, hat gute und schlechte Aspekte, aber auch neutrale Aspekte, also Aspekte, die weder gut noch schlecht sind.


    Wenn jetzt auf deinem Weg die guten Aspekte überwiegen, dann ist das ein Grund zur Freude wie Aravind bereits schrieb. Jetzt hast du eben die Möglichkeit, diese guten Aspekte zu stabilisieren und zu vermehren durch dein Handeln. Aber gleichzeitig hast du auch die Möglichkeit, die noch bestehenden negativen Aspekte deines Weges schrittweise zu reduzieren und du hast auch die Möglichkeit, keine neuen negativen Aspekte auf deinem Weg durch eigenes Handeln entstehen zu lassen.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Danke Leute für die Mühe


    Kommt alles da an wo es soll.


    Ich merke so beim reflektieren, und kontemplieren dass es voran geht


    Meditation ist ja kein isolierter Zustand, sondern soll sich auf alle anderen Gebiete und Zustände des seins ausdehnen.


    Auch wegen dem Titel des Themas.


    Meditation kann ein Aspekt meiner Spiritualität sein, genauso das Singen, Malen, Kontemplieren usw


    ich glaube gerade es geht 2 schritte vor und 1 schritt zurück


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  • Sei dein eigener Experimentator und dein eigenes Labor.

    Was wie ein Rückschritt aussehen mag ist eine Erfahrung.

    So gesehen ist doch jeder Schritt einer nach vorne.

    :zen:

  • es ist nur manchmal... es ist wie als wenn ich weiss das alles sinnlos ist


    aber spiritualität bedeutet auch nicht so hart zu sein, und das leben zu genießen so sehr es geht


    aber eigentlich ist der mensch ein sehr primitives lebewesen, der großteil ist nicht sehr intelligent, und es gibt keine götter oder magie die einem helfen können. ich war lange verblendet weil ich mit TV und Kino aufgewachsen bin. Ich hab den Mensch fälschlicherweise für super spannend gehalten und musste tief fallen

    aber der weg der befreeiung ist vor allem nicht so hart zu sein, auch wenn man mir so viele schlimme dinge antut, es nicht zu erwidern, und immer zu versuchen über den dingen zu stehen.


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  • Aye :) von Sinn hat keiner was gesagt :grinsen: wenn das Leben, das Universum und der ganze Rest einen Sinn machen soll, dann bist du der sinnstifter für dein Sein.


    Der Weg führt zur Befreiung von Leid und von Leid befreit zu sein und zu bleiben ist mit gewissen Konsequenzen verbunden. Es ist weniger so, dass der Weg bedeutet, dass du weniger hart gegenüber dir und anderen bist ( sofern man diese Trennung überhaupt vornimmt)


    Je mehr du verstehst und je mehr du befreit bist, desto weniger kümmern dich Dinge, die man dir antut


    :zen:

  • Wie habt ihr Vertrauen in die Lehre gefunden?

    Indem man hinter allen Zeremonien, Gesängen und goldenen Buddhastatuen erkennt das es eben eine Lehre ist, eine Heilslehre und das es eine wahre Lehre ist. Kein Glaube, keine Religion, keine Theorie, keine Fantasie, keine Geschichte usw.

    Wie findet man am Besten Vertrauen in die Buddhistische Lehre?

    In dem man sich, so wie du bereits auch, sich damit beschäftigt. Und wenn die Beschäftigung in Übung übergeht wird Vertrauen immer tiefer.

    Wer hat eigentlich gesagt das du keinen Vertrauen hast?

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)

  • Vertrauen in die Lehre des Buddha heißt das von ihm gezeigte gnadenlos mit dem eigenen Erleben prüfen. Erst dann kann man leben wie es nötig ist ohne Anhaftungen. Unberechenbar durch sich selber oder andere.

  • In dem man sich, so wie du bereits auch, sich damit beschäftigt. Und wenn die Beschäftigung in Übung übergeht wird Vertrauen immer tiefer.

    Wer hat eigentlich gesagt das du keinen Vertrauen hast?

    Wenn man Verstimmungen hat: Traurigkeit oder Wut usw, kommt es zu spirituellen Impotenzen


    Ich denke die meisten die zum Buddhismus finden sind einfach fasziniert und glücklich usw


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  • In dem man sich, so wie du bereits auch, sich damit beschäftigt. Und wenn die Beschäftigung in Übung übergeht wird Vertrauen immer tiefer.

    Wer hat eigentlich gesagt das du keinen Vertrauen hast?

    Wenn man Verstimmungen hat: Traurigkeit oder Wut usw, kommt es zu spirituellen Impotenzen


    Ich denke die meisten die zum Buddhismus finden sind einfach fasziniert und glücklich usw

    Man wird nur "cooler" gegenüber den Schwankungen.

  • Wenn man Verstimmungen hat: Traurigkeit oder Wut usw, kommt es zu spirituellen Impotenzen

    Darf ich ein wenig korrigieren? Wenn man Verstimmungen hat: Traurigkeit oder Wut usw, diese nicht aufkommen sieht und sich von ihnen treiben lässt, dann ist es schwer aus diesen Gemütszuständen wieder herauszukommen. Wer von Trauer und Wut übermannt wird, diese Zustände aber bei sich erkennt, damit unzufrieden ist und was dagegen zu unternehmen sucht, der ist kein spiritueller Impotent - derjenige ist mitten in der Übung.


    Ich denke die meisten die zum Buddhismus finden sind einfach fasziniert und glücklich usw

    Nicht ganz, hier ein Auszug aus einer leider alten Übersetzung von 1925. Damals hat man saddhā mit Glauben und nicht Vertrauen übersetzt: SN12.23


    ... das Werden zur Voraussetzung hat die Geburt; die Geburt zur Voraussetzung hat das Leiden; das Leiden zur Voraussetzung hat der Glaube; den Glauben zur Voraussetzung hat das Wohlgefallen; das Wohlgefallen zur Voraussetzung hat die Freude; die Freude zur Voraussetzung hat der Seelenfriede ...

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)