Wenn man wissen will, ob man noch Anhaftung an sein körperliches Wohlsein hat, muss man mal etwas Deutlicheres erfahren als gewöhnlich. Wenn man nur leichtes Unwohlsein oder gar nur neutrale Empfindungen hat und dann in seiner Dachstube philosophiert, könnte man auf die Idee kommen: ich hafte nicht immer am Wohlsein meines Körpers an, jetzt gerade erfreue ich meines gesunden Körpers - ganz ohne Anhaftung. Ist das nicht schön? Hurra.
Es gibt sie: Freude ohne Anhaftung! 😊
Ja, Rudolf, aber Deine Art zu schreiben klingt so, als ob die anderen User, denen Du widersprichst, keinerlei Leiden hätten, nicht wüssten, was es bedeutet, einen gesunden Körper zu haben oder unter starken Schmerzen zu leiden. Und deshalb auch an einer Freude anhaften, die möglicherweise samsarisch ist.
Ich finde auch den obigen Absatz sehr widersprüchlich. Ist es nun ironisch gemeint oder freust Du Dich wirklich?
Schaust aus den Augen des Dachstubenphilosophen oder aus Deinen eigenen?
Ich denke, Du verkomplizierst das Ganze. Natürlich gibt es Buddhisten, die meinen, sie würden nicht mehr anhaften. Und natürlich machen solche Erfahrungen das deutlich. Aber davon war hier im Thread nie die Rede.
Um es ganz deutlich zu "sagen": Ich hafte noch an so Manchem an, aber ich lasse immer wieder los. Mir geht es darum, dies immer wieder zu erkennen. Ich entscheide mich dafür oder dagegen. Aber ich bin keine Nonne, ich träume auch nicht vom Nirvana. Ich habe auch keine Angst, möglicherweise auf dieser Welt wieder aufzutauchen als was auch immer. Denn das weiß ich ja dann nicht mehr, dass ich mal Monika war.
In den letzten 30 Jahren hat sich jedoch mein "übliches Geleide" radikal vermindert. Und wenn ich leide, dann weiß ich, was ich dagegen unternehmen kann. Allein das zu wissen, nämlich die Werkzeuge zu kennen, empfinde ich als sehr wertvoll. Alles andere ist für mich "Spekulatius".