Hat die Definition von Tillich über die Suche nach dem Unbedingten was mit Religion zu tun? Im Grunde schafft er lediglich eine Korrelation zweier Begriffe und bildet sich ein, die Gottesfrage damit beantworten zu können. Das Unbedingte, Gott, Leere sind Begriffe, die nicht getrennt sind, vom Bedingten, Nicht-Gott, Form. Das bedinge Wesen Thorsten kann seine Unbedingtheit nicht erfahren, nicht erkennen. Das erzeugt eine Spannung und auch eine Energie, die auszuhalten ist und auch im Tätigsein eingesetzt werden soll.
Im Zen geht es immer um die Frage "wer bin ich?" das ist das persönliche Koan und das führt nicht zur Erfahrung eines unbedingten Selbst, sondern zum Nicht-Selbst. Offen Weite, nichts von Heilig - .
Auch bei Buddha stand am Anfang seiner Reise eine Frage: Was ist Leiden? Wie kann ich Leiden auslöschen? Geht das überhaupt? Was ist der Ursprung von Leiden.
Mit seiner Lehre hat er die Antworten geliefert - ohne einen Gott zu belästigen.
Wenn einer nicht weiss, was der Sinn seines Lebens ist, dann hat er noch nicht lange genug gelebt - und diese Frage zeigt auch, dass er sich um die Führung seines Lebens selbst bemühen sollte. So was wie rechte Anstrengung - das ist auch ein Teil des achtfachen Pfades. Diese Frage ist auch die nach einem Lehrer - doch das ist ein Ausweichen, wie das Vorbild, oder die Spur, der man nur nachgehen kann - für dich, als unverwechselbares, einmaliges Wesen, gibt es kein Vorbild, keinen Lehrer. Die Spur musst du selbst ziehen auf deinem offenen Feld und nur du kannst den nächsten Schritt machen - selbst Buddha kann dir die Verantwortung nicht abnehmen.