Der Begriff " Shunyata" und über das Wesen der Realität ( Fragen)

  • Das zeigt deutlich, dass die Erscheinungsweise

    der Phänomene nicht mit ihrer eigentlichen Existenzweise

    übereinstimmt. Es muss differenziert werden zwischen

    der Art und Weise, wie ein Phänomen erscheint, und wie

    es tatsächlich existiert.



    Wenn ein Phänomen zwar in einer bestimmten Weise erscheint,

    aber nicht tatsächlich so existiert, und ich diese Erscheinungsweise

    in der Wirklichkeit nicht bestätigt finde, dann kann diese

    Erscheinungsweise zwar auf der Ebene der Täuschung akzep13

    tiert werden, aber nicht auf der Ebene der Wahrheit. Auf der

    Ebene der Wahrheit muss ein Phänomen auch genauso erscheinen,

    wie es tatsächlich existiert, oder andersherum ausgedrückt:

    Ich muss es auch so in der Wirklichkeit finden können, wie es

    meinem Geist erscheint. Da mir die Phänomene aber anders erscheinen,

    als sie wirklich existieren, handelt es sich bei den Phänomenen

    um Täuschungen bzw. existieren sie nur auf täuschende

    Weise.

    Aus diesem Grunde wird gesagt, dass alle Phänomene nicht

    wahrhaft existieren.


    Dalai Lama.

    @mkha, danke, ich sollte nichts abschreiben. :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Damit wird deutlich, dass unsere gewöhnliche

    Wahrnehmungsweise falsch ist: Die Dinge erscheinen so, als seien sie getrennt

    von unserem Bewusstsein, und diese Erscheinungsweise beruht auf Täuschung.

    In Wirklichkeit besteht diese Trennung oder Dualität zwischen Subjekt und

    Objekt nicht. Das Bewusstsein ist der wesentliche Faktor, aus dem alles entsteht.


    Die Frage ist, warum der Buddha auf dieser Ebene nicht die Dualität zwischen

    wahrnehmendem Subjekt und wahrgenommenem Objekt verneint. Der Grund

    liegt in den besonderen Veranlagungen der Schüler, für die diese Lehren

    bestimmt sind. Hätte er diesen Schülern die Nicht-Dualität gelehrt, wären sie

    aufgrund von Missverständnissen in das Extrem des Nihilismus gefallen. Unter

    dem Einfluss des Nihilismus hätten sie das Gesetz von Ursache und Wirkung

    negiert oder vernachlässigt und sich durch das Ansammeln unheilsamer

    Handlungen den Weg zur Befreiung versperrt. Ihnen gab der Buddha die Lehre

    von der Selbstlosigkeit, wie sie in den Vier Siegeln dargelegt wurde, damit sie

    einerseits das Gesetz der Kausalität beachten und andererseits durch ihre

    vorläufige Einsicht in die eigentliche Bestehensweise des Selbst Ursachen für die

    Befreiung sammeln konnten.



    Aus dem Tibetischen von Christof Spitz.

    Erschienen in "Tibet und Buddhismus", Heft 43, 1997

    http://www.tibet.de/zeitschrift



    @mkha' , nochmal danke sehr!


    Nondualität pur!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das wäre dann wie die absolute Ebene. Von dieser Warte aus unsere arme Katze würde neimals

    sterben, weil sie nicht geboren ist. Anders ausgedrückt, die ist immer lebendig, im „ewigen Nu“.

    Klar, Buddha konnte es nicht propagieren. Denn dann es wäre das ganze Gebäude von der Ethik

    ….´für die Katz.

    Deswegen er wurde wie gezwungen, die Schüler ein wenig hinter Licht zu führen. Er benutzte wie das geschickte Mittel, ihm blieb keine andere Option zur Verfügung. Ansonsten es wäre alles erlaubt, und nicht nur das Zerschneiden der armen Katze, absolut alles!

    Jetzt das ganze Bild , egal von welchem Blinkwinkel man es betrachtet, ( Zen, tibetischer Buddhismus) ist absolut stimmig, schlüssig, wie aus einem Guss. Man kann absolut nichts aussetzen.

    Die offfene Weite, mehr nichts.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Igor07 .


    Ich denke, Du beziehst Dich auf etwas, das Freud das ozeanische Gefühl genannt hat. Nach buddhistischer Vorstellung würde allerdings auch diese Form der Ekstase ein Phänomen unter vielen sein, die auf dem Weg aufscheinen – und wieder vergehen. Shunyata ist aber kein Gefühl von Ekstase oder "von eins mit der Außenwelt als Ganzes zu sein". Es ist die Relativierung jeder Art von Wahrnehmung, Ansicht, Sichtweise, Vorstellung oder Konzept, da diese immer nur vergänglich, abhängig entstanden und nur von relativer Gültigkeit (innerhalb bestimmter physischer und kultureller Bedingungen) sein können.


    Das ozeanische Gefühl ist sehr von einer Sehnsucht (Sehn-Sucht) also einer starken Anhaftung an die Vorstellung einer endgültigen, physisch und psychisch rauschhaften Befreiung geprägt, die Polaritäten aufbaut und zwar genau solche:

    Es muss differenziert werden zwischen

    der Art und Weise, wie ein Phänomen erscheint, und wie

    es tatsächlich existiert.

    Diese Sehnsucht führt dazu, eine Art der Wahrnehmung abzulehnen und an eine andere anzuhaften und ist daher eine (sehr aufregende und schöne) Form des Leidens. Die Unzufriedenheit und das Gefühl des Verlorenseins, das dieser Ekstase allerdings oft folgt, ist die zwangsläufige Schattenseite, die deutlich macht, dass es sich nicht um Befreiung handelt. So zumindest meine Erfahrung mit diesem Phänomen.

  • In Ihrem Artikel berichtet E.M. Rowell von einer Londoner Frau nach einem Luftangriff während des Krieges.

    "Nach einer Bombennacht sah man eine Frau immer wieder vor der Tür ihres verbombten kleinen Hauses treten und ängstlich die Strasse hinauf und hinunter blicken. Ein Polizist fragte sie, ob er ihr behilflich sein könnte. Sie antwortete:" Haben Sie den Milchmann irgendwo gesehen? Mein Mann möchte immer früh seine Tasse Tee haben." Die Autorin fügt hinzu:" Die Vergangenheit war feindlich, die Zukunft ohne Verlass. Die Gegenwart aber war ihre Begleiterin in diesem Augenblick. Das Leben war voller Gefahr, aber-ihr Mann wollte seine Tasse Tee am frühem Morgen." Der einzige Unterschied zwischen dem Zen-Meister , der aus vollem Herzen aß und schlief( also immer in Hier und Jetzt lebte---Meine Bemerkung) und der Londoner Frau, die Milch für ihren Mann am frühem Morgen verlangte, besteht darin, dass der eine Satori erlangt hatte, die andere aber nur ein gewöhnlicher Mensch war.


    Die Frau hat meine volle Hochachtung; sie lebt nicht nur im Hier und Jetzt, sondern denkt auch noch an ihren Mann im Hier und jetzt.


    Wer Sartori erlangt hat scheint eher aus vollem Herzen vorzüglich an sich zu denken.

    :rainbow:

  • Rudolf . Das war toll! Wenn man Dalai-Lama sieht, dann er benutzt seinen sehr klaren uns absolut messerschneidenen Verstand, um sehr wichtige und sehr kompliziere Dinge zu erklären. Man kann doch über ihn sagen , er sei wie "ereluchtet", denn dein Lächeln ist so bestochend, es sei nicht aufsgesetzt, es sei wie die totale Verkörperung der Metta, oder der Mneschlichket per se.

    Und kein Rücjgang zum so, wie es Freud beschreibt.

    Und was du, lieber Thorsten Hallscheidt meinst.

    Früher ich könnte es alles mit den Begriffen von K.Wilber kontern, der unterscheidet vor der vor- und tra-personal. Nach Freud das wäre dann zurück in den Garten Edem, um die Finger zu lutschen, wie das Säugling, beim zweiten es wäre wie die transzendierung des Verstandes , aber kein Verzicht auf ihn, wie es war bei S.R. Maharschi.

    Aber Dalai Lama steht doch sehr fest auf dem Boden. Obwohl er spricht bestimmt aus der eigenen Erfahrungen. (V.Varela."Traum , Schlaf und Tod"... Dalai Lama als die "Hauptfigur".

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Igor07:



    Es muss differenziert werden zwischen

    der Art und Weise, wie ein Phänomen erscheint, und wie

    es tatsächlich existiert.


    Das Zitat gehört nicht mir.

    Also, bitte, keine Unterstellungen.

    Das gehört Dalai Lama. Punkt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates


  • Du solltest richtig zitieren Igor07 !


    Den Cittamatra-Anhängern hat der Buddha doch die Nondualität gelehrt:

    "In Wirklichkeit besteht diese Trennung oder Dualität zwischen Subjekt und Objekt nicht."


    Der Abschnitt "Die Frage ist, warum der Buddha auf dieser Ebene nicht die Dualität zwischen

    wahrnehmendem Subjekt und wahrgenommenem Objekt verneint."

    betrifft die unteren philosophischen Schulen und steht vorher unmittelbar nach der Erklärung:

    "Zwar existiert das Selbst nicht eigenständig, wohl aber existieren die Objekte als eigenständiige Substanzen. Diese rufen Wahrnehmungen hervor, die von diesen Objekten substanziell verschieden sind. Deshalb sagt Någårjuna, daß der Buddha einigen Schülern Lehren gab, die auf Dualität gründen."


    Mit deiner Art zu zitieren (umgekehrt) verursachst du Konfusion oder Nicht-Verstehen.

    Später im Artikel wird die Non-Dualität wieder aufgelöst: denn ein non-duales Bewusstsein würde ja inhärent (aus sich selbst) existieren. Dies wird in der höchsten Lehrmeinung (gemäß dem Artikel) verneint, dass so etwas möglich ist.

    Und somit ist gemäß dem Artikel im Heft 43/1997 die Non-Dualität nur eine vorläufige Lehre für bestimmte Schüler mit bestimmten Veranlagungen so wie du.


    Was nun tatsächlich stimmt, tja ............


    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Wenn etwas ein Zitat ist, dann benutzte doch einen Zitatblock.


    Autor:

    Zitat

    Dann egeben sich keine Missverständnisse.

  • Das Wort "Konfusion" gefällt mir sehr. Klar, es sei wie "eine vorläufige Lehre", denn dann würde das ganze Moral.... wie "ausradiert"

    Und man kann wieder die arme Katze quälen-....


    Verneint, oder bejaht, das läuft doch auf dasselbe hinaus, wie es Zen schildert.

    Wie es im diesem Artikel Dalai-Lama merkt, viele Suttras stehen im Widersprich für-mit-einander.

    Diese ganze Akrobatik mit den Begriffen man , auch so wie Dalai-Lama es wieder und weider betont, dass man solte machmal die Logik benutzen, nur deswegen, weil es keine andere Lösung gibt, das Problem adäquat zu schildern. mehr nichts.

    Ich würde weiter bestimmt ...lol (: auf Dalai-Lama beziehen.

    Wenigstens seine Harvard-Lektion ich habe schon bestellt. Das nehme ich mir vor, studieren rund um die Uhr.


    Meinst du, ich bin so gemein, Rudolf ?

    Ich verstehe nicht dein letzen Satz, tut mir leid.

    Ich habe keine Veranlagungen, mein Lieber....

    Die einzige....die Wahrhet.... es koste, was es wolle.... mir bleibt nicht zu viel Zeit.


    Ja, er wurde verneint, denn das Phänomen per natur ist so wie widersprüchlich. Es existiert nur dank( durch) meinem kranken Kopf, also, ich bemühe mich, ohne Verzerrungen und so wie die mentalen Karten und die "Aufkleber" den Baum wie es ist ( "Dingheit") zu sehen. Zu wahrnehmen.

    Das sei bestimmt kein Verbrechen, mein Lieber.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was ich hier betonen nochmal wollte, das ganze Gebäude, so wie verschiedene Auslegungen.... sie sind alle für die Katz( ach, arme Katze..lol), wenn es alles nichts dazu dient, das Leid zu lindern. Dann void hatte doch verdammt recht, man sollte es unterlassen, in Buddha "Erklärbär" zu suchen.

    Der sechste Patriarch von Zen war einfach Analphabet, er hatte doch rein zufällig " Diaamant-Sutra" gehört und er wurde der andere Mensch.

    Und er hatte doch den Beamten darum gebeten, das sein wetberühmter Vers für ihn aufzuschreiben.


    Wenn wir es schaffen, das Leid zu mildern, das beste aus unserem Leben zu machen, dann es sei der einzige Masstab, die einzige Messlatte, das einzige Kriterium.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07 ,

    zu deiner Bitte, die du mir per PN geschickt hattest:


    Weiter vorne gab es einen Beitrag in dem auf Faust angespielt wurde, der nach dem suchte was das Innerste der Welt zusammenhält. Ich würde mal sagen, dass es das abhängige Entstehen (pratityasamudpada) ist. Wenn du im zweiten Teil deines Threadtitels nach dem Wesen der Realität fragst, dann würde ich sagen: Das abhängige Entstehen und die Leerheit sind das Wesen der Realität, sie sind das was die Realität ausmacht.


    Die Realität besteht gerade darin, dass alle Phänomene in Abhängigkeit existieren und deshalb leer von inhärenter Existenz sind. Weil alle Phänomene ohne Ausnahme leer von inhärenter Existenz sind, bestehen sie alle ausschließlich in Abhängigkeit.


    Deshalb ist Wandel, Veränderung möglich. Deshalb funktionieren die vier edlen Wahrheiten und das Gesetz von der ursprünglicher Entstehung (auch als 12 Glieder des abhängigen Entstehens übersetzt). Das hat zur Folge, dass es möglich ist Samsara zu überwinden und Freiheit von allen Leiden und deren Ursachen vollständig zu verwirklichen durch den achtfachen Pfad.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Zitat

    Die Realität besteht gerade darin, dass alle Phänomene in Abhängigkeit existieren und deshalb leer von inhärenter Existenz sind. Weil alle Phänomene ohne Ausnahme leer von inhärenter Existenz sind, bestehen sie alle ausschließlich in Abhängigkeit.


    Helmut . Ich bedanke mich bei dir sehr herzlich.

    Ich wollte dich fragen, hm.... wenn ich also den Baum anschaue, er existiert gleichsam nur von dem Gras am Boden abhängig, oder von dem See , der ihn widerspiegelt, und von mir als Igor07 , der es alles wie beobachtet. Man kann es so weiter spinnen...

    Würde es nichts bedeuten, dass Der Baum wie innerlich als ob leer sei, denn er wäre von allem abhängig? Wie vom Regen, der auf ihn niederprasselt, auch von der Wurzeln, die ihn ernähen, und so weiter...

    Aber das heisst, es gibt keinen so wie den inneren Halt auf der Welt, nicht in meinem Innerem, auch nicht so wie draussen.

    Es sei so wie die "Schwebe" ( Zustand), wo nur dieses reziproke , gegenseitige, bedingte Entstehen und Vergehen herrschen.

    Helmut, entschuldige mich um Gottes willen, aber ich fühle mich im solchem Universum wie verloren. Das sei von rein menschicher Seite "könnte" ( nichts unbedingt) sehr trostlos und traurig anfühlen. Was meinst du?


    Die zweite Frage, sorry, dass ich dich belaste, kann ich es so es betrachten, dass es ausgerechnet diese abhängige Entstehen wie diese Leere als ob er-möglichen? Wenn alles mitenader verbunden, also ohne inhärenten ( inne-wohnend, drin enthalten) Existenz, dann ...also in welcher Beziehung stehen miteinader Abhängigkeit und die Leere? Kann man es so formulieren, dass diese abhängige Entstehen so wie in der Leere vorkommt? Aber dann es würde doch bedeuten, dass Die Leere und so wie das bedingte Entstehen zwei verscheidene Schuhe sind. und es stiimmt doch nicht, oder?

    Oder ...entschuldige... kann man es so betrachten, dass die Leere und das bedingte Entstehen wie zwei Seiten von derelben Medallie sind?


    Und meine letzte( ich hoffe) die Frage, wie man kann so wie Zen und das ganze" Katzen-Jammer" mit dem schon erleuchteten Zustand interprertieren? So wie im Sinne, unsere Buddha-Natur sei ewig schon anwesend.... und so weiter.... Wie sollte man es alles verstehen? Buchstäblich? Oder als metaphorisch?

    Danke im voraus.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich gehe jetzt erst einmal nur auf deine erste Frage ein, denn sonst würde der Beitrag zu lang und ich mag keine langen Beiträge.


    Das mit der Leerheit (sunyata) ist nicht so ganz einfach und ruft auch immer wieder Verunsicherung hervor. Mein Lehrer empfielt immer, wenn man mit Leerheit noch nicht so recht zu Rande kommt, sollte man sie erst einmal beiseite lassen. Deshalb beschränke ich mich jetzt auf das abhängige Bestehen (pratityasamudpada).


    Der Baum, den du genannt hast, ist ein abhängig bestehendes Phänomen, weil er

    • durch vielfältige Ursachen und Bedingungen entstanden ist; aus einem Samen und mitwirkenden Bedingungen wie Erde, Nährstoffe, Licht, Wärme, Wasser; er ist zum Beispiel auch von den Pilzgeflechten abhängig, die sich sich mit den Baumwurzeln verbinden und die Nährstoffaufnahme unterstützen;
    • als Ganzes von seinen Teilen abhängig ist. Der Baum existiert nur, weil er Wurzeln, Stamm, Äste, Zweige, Blätter usw. besitzt;
    • weil er von unserer Benennung abhängig ist. Wenn wir nichts als Baum interpretieren, benennen, gibt es für uns keinen Baum.

    Der Baum, der in unserem Garten steht, ist also von vielen Faktoren abhängig, die nicht der Baum selber sind. Er ist allerdings nicht davon abhängig, ob er sich in einem See widerspiegelt.


    Diese drei Punkte kann man für die Analyse aller Phänomene anwenden; nicht nur in Bezug auf materielle sondern auch in Bezug auf geistige Phänomene und auch auf die Person, denn auch diese ist lediglich ein abhängiges Phänomen; aber alle abhängig bestehenden Phänomene existieren ja real und sind keine gedanklichen Fiktionen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Helmut


    wenn der Baum von unserer Benennung, von unserer Interpretation abhängig ist, warum gilt dann deine Aussage : "aber alle abhängig bestehenden Phänomene existieren ja real und sind keine gedanklichen Fiktionen" ?

    :rainbow:

  • Helmut


    wenn der Baum von unserer Benennung, von unserer Interpretation abhängig ist, warum gilt dann deine Aussage : "aber alle abhängig bestehenden Phänomene existieren ja real und sind keine gedanklichen Fiktionen" ?

    Die abhängigen Phänomene unserer Welt sind ja Phänomene, die es tatsächlich gibt, und nicht irgendwelche Gedankenfiktionen sind.


    Die Phänomene der Welt in der wir leben gibt es ja wie zum Beispiel deine Wohnung oder deine Kleidung. Beim abhängigen Bestehen (pratityasamudpada) geht es nicht darum ob es die Phänomene, die wir unserer Welt erleben gibt oder nicht, sondern darum wie die Phänomene, die wir erleben, existieren.


    Der Baum ist eben nicht nur von unserer Benennung abhängig, aber auch. Dies ist nur ein Aspekt seines abhängigen Bestehens. Genauso ist er auch von seinen Ursachen und Bedingungen und seinen verschiedenen Teilen abhängig. Alle drei Aspekte des abhängigen Bestehens eines Phänomens sind immer gleichzeitig gegeben.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Bevor ich den PC ausschalte, ich wollte doch ausführlicher auf Posting von ARYA DHARMA eingehen. Denn ich mache mir schon Vorwürfe mit dem ganzem Zirkus.

    Aslo, ernst.

    Wie ARYA DHARMA er sieht, man sollte wie folgerichtig vorgehen, und wie am ende es so wie transzendieren.


    Doch es gibt Stufenwege. Shunyata ist eine höhere Wirklichkeit, weil sie die Realität genauer ausdrückt wie die weltliche Wahrnehmung es kann. Zu dieser Wirklichkeit muss man erst mal vordringen, sie erarbeiten, ein-sehen. Wenn dies gemacht WURDE, dann gibt es keine höhere Wirklichkeit mehr.---Zitat.


    Genau hier drin liegt , meiner Meinung nach, der Hund begraben. Wenn man so die ganze Leere als eindimensional betrachtet, als so linear-von dem Punkt A zum Punkt B, dann man wie die eigene innere Buddha-Natur als ob wie verneint. Aber die ist schon da, und war immer da.

    Um es alles sehr gut zu veranschailichen, ich schreibe ab zwei verschiedene Gedichte ( Zen, 6 Patriarch). Oder Verse, egal.


    Der Leib, das ist der Boddhi-Baum,

    Der Geist, er gleicht dem klarem Ständer-Spiegel.

    Wisch ihn denn immer wieder rein,

    Laß keinen Staub sich darauf sammeln!


    Im Grunde gibt es keinen Boddhi-Baum,

    Noch gibt es Spiegel und Gestell.

    Das ist ursprünglich kein ( einziges) Ding-

    Wo befindet sich Staub dann hin?


    Ich versuche es zu kommentieren, wie ich es sehe.

    Man kann doch hier wirklich nur mit den Allegorien sprechen( benutzen).

    Im Ersten Fall wir sehen so den Spiegel, man sollte aber hart arbeiten, um den Staub zu entfernen.

    Das wäre wie die "realtive" Ebene.



    Im zweiten Fall es gibt schon von Anfang an keinen Spiegel überhaupt. Und , folglich, der Staub sei überhaupt nicht möglich.

    Ich kann es so wie die "absolute" Ebene betrachten.



    Was verneint er denn? Dir ist schon klar, dass das Zitat oben von einem Zen Meister kommt und ich lediglich das Zitat ausgelegt habe, oder? Was soll ich denn "fester machen" oder "ölen"? Ich verstehe das gar nicht.---Zitat.


    Mit dem "ölen" ich habe gemeint, dass man braucht nicht! vom dem Spiegel, der überhaupt nichts anwesend, nicht vorhanden ist, den Staub zu entfernen. Wenn es keinen Spiegel gibt, dann es gibt doch, folgerichtig, keinen Staub.

    Wir können nicht so "fester machen", was nicht existiert.

    Und wenn ich jetzt Rudolf lese, wieder und wieder, ( Danke von ganzem Herzen), so man kann es das Ganze so interpretieren:


    Wenn wir den Baum sehen, es sei so nur als abhängig von allem anderem, abschliessend wir etikketieren den armen Baum, oder wie benennen, dann es sei schon Aus mit der Leere, denn Baum würde in unserem Beispiel wie der feste Spiegel bedeuten, also nicht innerlich leer, es würde wie der Spiegel bedeuten, der braucht so wie die "Reinigung". Der feste Ding, man kann es so auch ausdrücken.

    Klingt nicht buddhistisch. So war meine Kritik und mein bescheurter Humor, sorry...über die Katze.

    Wir können nur dann die Katze als ob "zerschneiden", wenn sie innerlich leer ist, wenn die als der feste Ding angesehen würde.

    Aber mit der Katze, so wie mit dem Spiegel auch passiert nichts, denn die beide man kann nichts verorten , nichts so wie "fest-nageln", oder man kann nichts "ölen", was nur in der Abhängigkeit von anderem "existiert". Die Katze, so wie der Spiegel sind" leer von inhärenter Existenz" ( Rudolf ).

    Genau im diesem Sinne ich habe es alles gemeint.


    Bitte, ARYA DHARMA , ich wollte dich bestimmt nicht kränken, oder verletzen...

    Sorry...


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Helmut . es würde also bedeuten, dass der Baum wirklich doch existiert, daran man kann nichts zweifeln, aber er erscheint nur durch die andere verschiedene teile abhängig. Also, anders ausgedrückt, das es alles existiert, klar, aber nur dank oder durch die Abhängigkeit , die auch man kann so betrachten wie Ursache-Wirkung-Ursache....das ganze Netz, wo alles miteinader wie "bedingt". Oder gegenseitig abhängig. So etwas....

    Im diesem Sinne ich verstehe es so, dass der Baum man nichts so wie den festen Ding betrachten kann, der Baum als die selbständige Entität kommt nichts in Frage.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • [lz

    Der Baum ist eben nicht nur von unserer Benennung abhängig, aber auch. Dies ist nur ein Aspekt seines abhängigen Bestehens. Genauso ist er auch von seinen Ursachen und Bedingungen und seinen verschiedenen Teilen abhängig. Alle drei Aspekte des abhängigen Bestehens eines Phänomens sind immer gleichzeitig gegeben.][/lz]

    Helmut . Aber welcher "Aspekt" ist doch entscheidend? Die erste zwei man kann doch nichts beeinflussen, aber wenn wir unseren Baum benennen, oder so wie "ettiketttieren", dann wir erschaffen gleichsam als ob den metalen Filter , und nur das könnte die klare Sicht des Baumes in der ganzen Anhängigkeit echt so wie "verzerren".

    Ich würde sehr dankbar, wenn du auf diese Frage eingehst.

    Was den baum ernährt, von welchen teilen er besteht, es alles steht nicht in unserer Kraft etwas rein "mental" zu ändern.

    Aber das "Benennen" könnte den Baum in den festen Ding verwandeln. Verstehst du , was ich meine?

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Das Wort "Leer" ruft häufig Assoziationen von Mangel hervor. Im Buddhismus bedeutet es aber immer "Leerheit von inhärenter Existenz". Und dies bedeutet doch, dass man in allem die Fülle und Verbundenheit erblickt. Im Baum die Wolken und Flüsse die ihm Wasser spenden, die Eichhörnchen und Insekten mit denen er kooperiert, die Luft die er aufnimmt, den Sauerstoff den er abgibt. Der Baum ist kein statisches Ding sondern die Momentaufnahme eines Lebensprozesses. Während es doch die Versuche, ihm statt seines amorphen Wesens ein klaren Zweck (Holzliferant) zuzuweisen sind, die ihm Unrecht tun.

  • Im meiner eigenen Interpretation, danke nochmal Helmut , es würde so wie allegorisch bedeuten, man kann nicht Baum absägen, abholzen, denn er existiert nur von der anderen Aspekten abhängig, so wie unsere arme Katze man kann nichts "zerschneiden", oder man kann nichts nichts existierenden Spiegel zu reinigen.

    Aber es macht wirklich das Leben schön, diese absolute wie innere "Flüssigkeit", diese "Schwebe", die keinen Anfang und kein Ende hat.

    Das , und es klingt doch paradoxal, diese wie "Un-Schärfe" macht aus dem Leben das echte Mysterium.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das Wort "Leer" ruft häufig Assoziationen von Mangel hervor. Im Buddhismus bedeutet es aber immer "Leerheit von inhärenter Existenz". Und dies bedeutet doch, dass man in allem die Fülle und Verbundenheit erblickt. Im Baum die Wolken und Flüsse die ihm Wasser spenden, die Eichhörnchen und Insekten mit denen er kooperiert, die Luft die er aufnimmt, den Sauerstoff den er abgibt. Der Baum ist kein statisches Ding sondern die Momentaufnahme eines Lebensprozesses. Während es doch die Versuche, ihm statt seines amorphen Wesens ein klaren Zweck (Holzliferant) zuzuweisen sind, die ihm Unrecht tun.

    void :like::tee:_()_


    Klar doch, man sollte es wirklich als die Momentaufnahme betrachten, und nichts statisch, sondern pulsierend lebendig und dinamisch.

    Also, wenn ich Finale "Syddhartha" erinnere, dann genau es dort beschrieben wurde.

    Das wäre sehr gut, als die Veranschaulichung. Solche grandiose Passage ich habe keine Kraft abzuschreiben.


    Ach, gefunden, genau das, was ich wollte. Super!

    Dauert ca.12 Minuten.



    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ach, besser ausgerechnet diese Passage.....


    Das ist der Volltreffer!


    Ich lasse also, die beiden Videos. Aber ich beziehe mich auf das zweite (!!!) . Sorry...


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates