Der Begriff " Shunyata" und über das Wesen der Realität ( Fragen)

  • Das Bemerkenswerte war für mich dieses Ayya Khema-Zitat von Leonie :


    Zitat

    Wenn man lange genug übt, bemerkt man eines Tages, daß der sich

    bewegende Geist auch nur Dukkha ist. Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Darin steckt etwas, das ich so bisher in der Konsequenz noch nicht zu Ende gedacht habe.


    Wir kommen jetzt schon wieder von Höckschen auf Stöckschen und es entstehen neue Nebenthemen. Für mich war es aber dieser Satz von Ayya Khema, der mich beeindruckt hat. Da steckt definitiv etwas drin, das mir interessant erscheint, eben weil ich das bisher so noch nicht gesehen habe, weil es mir in dieser Konsequenz nicht klar war.


  • Thorsten Hallscheidt

    Aber du kannst doch nichts so einfach akzeptieren, was nichts gut ist. ( sei). Wenn du, oder ich von der, angenommen, Drogen-Sucht leiden, wie kann ich das akzeptieren? Das funktionert doch nichts.

    Genau diese Frage wurde von mir in der verschiedenen und sehr krassen Beispielen ausgeführt, aber die Antwort dafür ich habe keine.

    Ich kann nichs so akzeptieren, was schlimm sei, oder schädlich, ich kann es nichts.

    Sage es Junkie, er sollte die Drogen-Sucht "akzeptieren".

    Er würde es so dich verstehen, dass er sollte weiter sich spritzen, bis der Arme ins Gras beisst. So wäre aus mit der Akzeptanz per se.

    Akzeptieren könnte man als gutheissen verstehen. Und würde es alles noch schlimmer.

    Nur wenn unserer Junkie total sich vergewissert, dass er sich schadet, und zwar auf sehr tiefer Ebene, wenn er so gleichsam den eigenen Tod in seine bodenlose und blinde Augen schaut, dann das Akzeptanz könnte spontan passieren, und abschliessend Los-Lassen.

    Nur das absolute Bewusstsein. das tiefstes Innere "Verstehen". Wenn überhaupt...


    "Ich empfehle nicht die Genußsucht; sie schafft Trennung. Doch empfehle ich auch nicht, die Genußsucht zu vermeiden, denn das schafft ebenfalls Trennung. Ich empfehle überhaupt keine Motivationen und keine aktive Ziele. Ich lenke die Aufmerksamkeit der Menschen nicht auf derartige Dinge, sondern nur auf das Verstehen der Motivationen hin, die bereits in ihnen wirksam sind, gelich welcher Art sie auch immer sein mögen. Auf diese Weise werden Heilige wie Weltmenschen den einen einzigen Frieden erhalten, sogar während sie heilig und weltlich sind. Dann, und nur dann , fällt all dies von ihnen ab."-Zitat!

    "Das Knie des Lauschens", S.231.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist der ganze Vortrag von Ayya Khema zu den 8 Vertiefungen.

    Jhanas-Vortrag.pdf


    Mir hat das auch sehr geholfen, da ich lange brauchte, bis ich überhaupt erkennen konnte, worum es bei den jhanas da geht.

    Ich würde heute anstatt Geist Herz sagen oder auch Herz-Geist, weil Bewegung immer noch ein Suchen ist und eine Spaltung enthält zwischen Verloren und Gefunden. Dabei fällt mir das Koan von Huike und Bodhidharma ein:

    Zitat

    Als der Mönch Huike den Meister Bodhidharma aufsuchte, um sein Schüler zu werden, blickte dieser, der gegen die Wand starrend meditierte, gar nicht auf. Es begann zu schneien und Huike wich nicht von der Stelle, bis er ganz mit Schnee bedeckt war. Noch immer schenkte ihm der Meister keine Beachtung. Da schnitt sich Huike einen Arm ab, als Zeichen seiner Entschlossenheit und wurde von Bodhidharma als Schüler angenommen. Huike sprach, „Meister, mein Geist ist voll Unruhe, bitte bringe ihn zur Ruhe.“ Bodhidharma antwortete, „Zeig her deinen Geist und ich will ihn beruhigen!“ Huike zögerte und sagte, er könne seinen Geist nicht finden. Darauf sagte Bodhidharma, "Siehst du, ich habe ihn schon beruhigt." Worauf Huike Erleuchtung erlangte. Bodhidharma übertrug Huike als erstem Chinesen die Patriarchenwürde und legte ihm das Lankavatara-Sutra ans Herz.

    :zen:



  • So sehe ich auch, lieber Schmu .

    Besser kann man es nichts ausdrücken.

    Der Geist er-schafft doch un-vermeidlich diese ..."Bewegung". Noch schärfer man kann es so interpretieren, dass es so wie der absolut normaler und spontaner Prozess der wie Ent-faltung des Geistes un-ausweich-lich schon wie in vorhinein mit Dukkha verbunden.

    Geist ist schon wie Dukkha, denn er ist nichts statische oder so feste Entität....

    Alles andere sind nur die Folgen.

    Wenn man es erkennt, aber es dauert ...manchmal ..ewig... wenn überhaupt... dann es sei wie die einzige Lösung.

    Konsequenzen...

    Praktisch , aber nur als der sehr krasse Beispiel, wenn man die Angst vor dem Tod hat, man sollte ihn "erschiessen", dann wenn er alles erfährt, erlebt, er würde unmittelbar wissen, dass es mit dem Tod nichts alles aus sei ( wäre).

    So auch war mit Dostojewski. Er wurde doch zum Tod verurteilt, nur im letztem Augneblick war der Urteil auf die Verbannnung gemildert.

    Aber es reichte. Das hatte sein ganzes Leben geprägt.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Wenn man aus dem Zustand der sechsten Vertiefung wieder herauskommt, ist einem klar geworden, daß

    während dieser Zeit nichts anderes existiert hat außer „Bewußtsein

    Das war sehr erfreulich für mich es zu lesen!

    Danke, und ich kann es mir nicht verkneifen, es nochmal meine Katze zu reaniemieren.

    Im diesem "Zustand" sie hätte doch die Chance im Leben zu bleiben. ha-ha-ha-...(:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Dieser

    Zustand der ausgeschalteten Wahrnehmung ist dann erreicht, wenn zur Hälfte Wahrnehmung und zur Hälfte

    Nichtwahrnehmung besteht. Die Wahrnehmung existiert als solche noch, aber sie hat kein Ziel mehr.---Zitat!


    Das so ca. wurde beschrieben der Zustand von Non-Dualität, welcher S.Maharshi erlebt hatte.(Fast) Eins zu Eins, aber bitte, verlange es keine Beweise...lol...:), ich bekomme dann keine Ruhe, bis ich es nichts finde....(:


    Tja, war gut. Echt schade wieder um die Katze....

    Man brauchte sie bestimmt nicht zerschneiden, die arme...

    Und man sollte nichts den eigenen Arm abhacken, wenn alles schon DA ist.

    In diesem Zustand der Traum und der Traümende so wie zusammenfallen.

    Bleibt nur das klare Bewusstsein, Dalai-Lama benennt es als das "Klare Licht". Aber es sei doch alles dasselbe.

    Aber wir alle leben in diesem Zustend, so wie es D.T. Suziki formuliert.

    Ansonsten, ohne diese vertikale als ob die Dimenesion das Leben , wie es ist, wäre unmöglich, noch schlimmer, es wäre schier unerträglich.

    Denn nur wie ahnen vage, dass die Blüme sei so schön genau im diesen Augenblick, ...weil.... sie sterben sollte.

    Das Leben ist das Sterben zugelich. Leere sei die Fülle zugleich. Genau Jetzt!

    Wenn man stirbt, man triift, oder es könnte so passieren , ----man trifft das klare Licht.

    Sollten wir den Tod alle abwarten, unseren Arm abhacken, sich kasteien stundenlang mit den Meditieren, und so weiter?

    Das Lächeln der Katze ist das Lächeln des Buddha, und es ist unseres Lächeln auch...

    Von dem Antlitz, das vor unserer Geburt schon existierte.... Und nichts nach unserem Tod verschwindet...

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Im Buch von M. von Bruck "Weisheit der Leere" der Autor schreibt doch alles, was ich früher schon hier genug ausgeführt hatte. In Bezug auf Herz-Sutra, S.233-234.

    Und er überstzt es alles vom Original. ( Mit dem Vorwort von Dalai-Lama).

    LG . euch alllen, liebe User.:)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Wie sollte sich der Geist nicht bewegen, wenn der grundlegende Charakter des Seins die ständige Veränderung ist? Ein bewegungsloser Geist inmitten einer unbeständigen Welt kommt der Vorstellung von Atman recht nahe. Dann müsste der Geist aber unabhängig existieren können. Buddha lehrt aber anatta. Also haben wir entweder keine Möglichkeit dukkha zu entkommen, denn dazu müsste der Geist ja vollständig bewegungslos werden, oder die Behauptung, die Bewegung des Geistes allein erzeuge schon Dukkha ist falsch. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Geist eines Erwachten bewegungslos sein soll. Im Gegenteil.


    Wenn mit Bewegung Anhaftung und Ablehnung gemeint sein sollen, macht das Zitat mehr Sinn. Aber das sind ja nur zwei mögliche Bewegungen unter vielen.

  • Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Wie sollte sich der Geist nicht bewegen, wenn der grundlegende Charakter des Seins die ständige Veränderung ist? Ein bewegungsloser Geist inmitten einer unbeständigen Welt kommt der Vorstellung von Atman recht nahe. Dann müsste der Geist aber unabhängig existieren können. Buddha lehrt aber anatta. Also haben wir entweder keine Möglichkeit dukkha zu entkommen, denn dazu müsste der Geist ja vollständig bewegungslos werden, oder die Behauptung, die Bewegung des Geistes allein erzeuge schon Dukkha ist falsch. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Geist eines Erwachten bewegungslos sein soll. Im Gegenteil.


    Wenn mit Bewegung Anhaftung und Ablehnung gemeint sein sollen, macht das Zitat mehr Sinn. Aber das sind ja nur zwei mögliche Bewegungen unter vielen.

    Ich stimme dir vollkommen zu.

    Zitat

    Also haben wir entweder keine Möglichkeit dukkha zu entkommen, denn dazu müsste der Geist ja vollständig bewegungslos werden, oder die Behauptung, die Bewegung des Geistes allein erzeuge schon Dukkha ist falsch. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Geist eines Erwachten bewegungslos sein soll. Im Gegenteil.


    Wenn der Geist eines Erwachten bewegungslose ist, hätte Buddha keine einzige Rede mehr gehalten. Er war aber sehr, sehr nahe daran hat sich dann aber für das Leben entschieden und zu dem Leben eines Menschen gehört eben geistige Beweglichkeit.

    Das Leben ist Beweglichkeit, Aktivität und Nahrung, geben und nehmen.

  • Zitat

    Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche hervor,

    Also ein Geist der sich durch Geistesgift (erzeugenden Wünsche) bewegt erzeugt Dukkha.

    Natürlich ist das falsch, denn das wird ja nicht gesagt.

    Zitat

    sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.

    Der Geist, der sich bewegt, wird durch seine Bewegung selber Dukkha.

    Da haben Geistesgifte keine Wirkung, also sind sie auch nicht Dukkha erzeugend, denn es ist ja schon die Bewegung des Geistes die Dukkha ist.

    Das hat Buddha nicht gezeigt.


    Abgewandelt ist die geistige Tätigkeit eines Kindes, das erst Geistesgifte üben muss, schon von Dukkha betroffen. Damit gibt es keinen Ausweg aus Dukkha, denn schon die kleinste Bewegung des Geistes ist Dukkha. Erleuchtung, Erwachen ist Dukkha. Tot sein ist der einzige Zustand Dukkhafrei zu sein, denn dann bewegt sich der Geist garantiert nicht, denn selbst im tiefsten Samadhi bewegt sich Geist.

    Nur mal so zuende gedacht.

    Natürlich vollkommen falsch, denn ich muss ja die Worte eines Interpretierenden wieder interpretieren, um den Interpretierenden wirklich zu verstehen, muss ich auch Buddha im Sinn des Interpretierenden interpretieren.

    Glauben ist mich blöd machen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich in einem Vortrag etwas nicht verstehe, stelle ich zunächst einmal nicht die Aussage des Lehrers, (hier Ayya Khema), in Frage

    Das ist mir klar. ^^


    Ich mache es hingegen anders, und folge somit einer Empfehlung des Buddha, nichts unhinterfragt zu übernehmen sondern so lange zu durchdenken und zu hinterfragen, auf Nützlichkeit zu prüfen, etc.., bis ich es verstanden habe. Ich gehe von dem aus, was jemand gesagt hat (nicht was gemeint sein könnte) und schaue, ob es für mich Sinn macht. Fragen kann man die Toten generell nicht mehr. Buddha selbst ist prominentestes Beispiel dafür.


    Ich habe übrigens nicht verstanden, was Du geschrieben hast. Kannst Du es etwas anders formulieren? Kannst Du begründen, warum die Bewegung des Geistes bereits Dukkha sein soll?


  • Auch ein disziplinierter und geschulter Geist ist Dukkha, solange es noch ein Samsarischer Geist ist.

    Genau das ist es ja - was hier weiter oben zitiert wurde von Leonie, glaube ich - was kaum jemand zugeben will.


    Der Buddha hat zwar gelehrt, dass wir unangenehme, neutrale und angenehme Empfindungen haben können, aber aus der Perspektive des Buddha und anderer Arhats ist das alles Leiden: Leiden des Wandels (z.B. Sinnengenüsse) und das allesdurchdringende Leiden (es gibt keine Sicherheit, es gibt keine dauerhafte Zufriedenheit, unser Körper überhaupt, das ständige geboren werden und sterben usw.)

    :rainbow:


  • Wie sollte sich der Geist nicht bewegen, wenn der grundlegende Charakter des Seins die ständige Veränderung ist? Ein bewegungsloser Geist inmitten einer unbeständigen Welt kommt der Vorstellung von Atman recht nahe. Dann müsste der Geist aber unabhängig existieren können. Buddha lehrt aber anatta. Also haben wir entweder keine Möglichkeit dukkha zu entkommen, denn dazu müsste der Geist ja vollständig bewegungslos werden, oder die Behauptung, die Bewegung des Geistes allein erzeuge schon Dukkha ist falsch. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Geist eines Erwachten bewegungslos sein soll. Im Gegenteil.


    Ich denke hier ist das Bewusstsein als drittes Glied in den 12 Gliedern des bedingten Entstehens gemeint oder das vierte Glied: Name und Form, d.h. die fünf Aggregate. Diese Glieder beruhen auf den Bedingungen Unwissenheit und Karmische Formationen, den ersten beiden Gliedern.

    Dieses Bewusstsein ist stets Leiden.


    Wenn die grundlegende Unwissenheit beseitigt ist, entstehen die nachfolgenden Glieder nicht mehr.

    Das Bewusstsein eines Buddha ist ein anderes, schon zur Zeit seines Nirvana mit Überresten.

    Was für eins?

    Dann prüfen wir das selbst mal nach ......... 8)

    :rainbow:

  • Liebe @mkha' , dich zu lesen, bereitet mir die echte Freude, man kann es als das echte Vergnügen, oder als das Geniessen betrachten. Hoffe, ich werde daran nicht haften. *lach*


    Als ich es alles gelesen hatte, ich habe eine Geschichte sofort erinnert.


    Was bewegt sich wirklich?


    Meister Hue-Neng kam zum Fa-Hsing-Tempel in Guang-Dung, als eben der hochwürtige Meister Yin-Dsung den Text der Nirvana-Sutra auslegte. Zwei Mönche disputierten über Wind und Wimpel in ihrem Bewegtsein.

    Der eine Mönch behauptete:" Der Wind bewegt sich"; der andere:"Der Wimpel bewegt sich".

    So debattierten sie miteinader in einem fort. Schliesslich mischte sich Hue-Neng in ihr Streitgespräch und sagte :

    "Nicht der Wind ist es, der sich bewegt, und auch nicht der Wimpel. Was sich bewegt, ehrwürdige Brüder, sind euer Geist ( in den verschiedenen Übersetzungen---"Eure Herzen".)

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Rudolf .

    Alles sei so wie das Leiden, aber nur von der Warte aus des samsarischen Gesites.

    Aber Arhats waren doch wie von dem alles wie "befreit".

    So ich sehe den Widerspruch....

    Oder?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Auch ein disziplinierter und geschulter Geist ist Dukkha, solange es noch ein Samsarischer Geist ist.

    Korrekt - dieses Wissen setzte ich in diesem Thread voraus. Du weißt gewiss, wie ich das meine ... Proportional zum Hören und Umsetzen des Erlernten beginnt man, die Ursache dukkhas zu verstehen, korrekt einzuordnen, und daher Dharma weiter zu praktizierenen ...

    @mkha'

    Aber Buddha und Arhats hatten doch keinen Samsarischen Geist?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Der Geist ist .... durch sein bloßes Sein, ... dukkha (Skrt. duḥkha, Tib. sdug bsngal).


    @mkha' .

    Wie dann es so wie das ganze "Gelaber" oder wie "Geplappern" , ach, was ich davon halten sollten, dass wir alle schon wie die klare und so wie makellose "Buddha-Natur" in uns ( SCHON) tragen?

    Hm?:?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Auch ein disziplinierter und geschulter Geist ist Dukkha, solange es noch ein Samsarischer Geist ist.

    Was soll denn bitte ein "samsarischer Geist" sein?

    Danke sehr, Thorsten Hallscheidt , das sei genau, was ich doch herausfischen wollte.

    Wenn Samasara ist ( sei) zugleich Nirvana, und wir alle schon wie Buddha in uns tragen, und alles schon wie vorhinein erleuchtet, von rein logischem Standpunkt ich komme damit nicht klar.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Rudolf .

    Alles sei so wie das Leiden, aber nur von der Warte aus des samsarischen Gesites.

    Aber Arhats waren doch wie von dem alles wie "befreit".

    So ich sehe den Widerspruch....

    Oder?


    ja, Arhats sind befreit von dem samsarischen Geist.

    Von dieser Perspektive aus sehen sie ihr früheres Leben und das Leben all der anderen noch gewöhnlichen Lebewesen als Leiden an, nur als Leiden.


    Die Perspektive der gewöhnlichen Lebewesen ist: es gibt beides: Leiden und Glück.

    Das Glück ist für sie, wenn sie mal einen Wunsch erfüllt bekommen, der sie kurzfristig von ihrer Begierde befreit oder wenn ein großes Leid, ein starker Schmerz zu Ende geht.

    Oder wenn man stundenlang stehen musste und nun sich endlich setzen kann ....... aber wenn man sitzt, fängt das Leiden des Sitzens an .. und man will bald wieder aufstehen ..... ;)

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Der Geist ist grundsätzlich klar und erkennend. Der Geist ist ein Spiegel, der aus dem besteht, was er spiegelt. Was sich abspielt kann getäuscht und richtig, oder getäuscht und falsch oder ungetäuscht sein. Das ändert aber an der Beschaffenheit des Geistes nichts.


    Die Befreiung besteht daraus, dass die Ursachen für Leiden beendet werden. Wieso sollte ein von Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit befreiter Geist bewegungslos sein, wenn er auch nach der Befreiung noch klar und erkennend ist? Erkennen setzt Veränderung und Bewegung voraus. Ein befreiter Geist wäre also noch immer ein Geist, der Dukkha unterworfen ist?

  • Die Befreiung besteht daraus, dass die Ursachen für Leiden beendet werden.


    Und was sind die Ursachen für Leiden? Sind die etwa kein Geist? Gier, Hass, Unwissenheit? Sind dies materielle Dinge?

    Der Geist ist ein Spiegel,


    Der Geist ist kein Spiegel.

    Das ist ein Vergleich. Und kein vollkommener Vergleich.


    Einen Spiegel kann man mit äußerlichen Mitteln von sehr oberflächlichen Befleckungen reinigen.

    Den Geist muss man von geistigen Befleckungen reinigen, und zwar von innen, mit der rechten Einsicht.

    Wieso sollte ein von Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit befreiter Geist bewegungslos sein,


    Wie kommst du eigentlich darauf?

    Davon habe ich noch nichts gehört in Dharmaunterweisungen.

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Wie kommst du eigentlich darauf?
    Davon habe ich noch nichts gehört in Dharmaunterweisungen.

    Ich auch nicht. Deshalb kam ich darauf.

    Wenn man lange genug übt, bemerkt man eines Tages, daß der sich

    bewegende Geist auch nur Dukkha ist. Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Der Geist ist kein Spiegel.

    Das ist ein Vergleich. Und kein vollkommener Vergleich.


    Metaphern haben ihre Grenzen klar. Der Palikanon, eigentlich alle buddhistischen Schriften sind voller Metaphern. Die Metapher, die ich genutzt habe, um die Funktionsweise des Geistes zu beschreiben, ist sicher eine der treffenderen Möglichkeiten, den Geist zu beschreiben. Das Wörtchen "wie", um auf das metaphorische des Begriffes Spiegel zu verweisen, habe ich vergessen, da hast Du recht.


    Den Geist muss man von geistigen Befleckungen reinigen, und zwar von innen, mit der rechten Einsicht.

    Den Geist kann ich gar nicht reinigen, weil er immer klar und erkennend wie ein Spiegel ist. Hier sind die Grenzen Deiner Metapher.


    ;)

  • Wie kommst du eigentlich darauf?
    Davon habe ich noch nichts gehört in Dharmaunterweisungen.

    Ich auch nicht. Deshalb kam ich darauf.

    Wenn man lange genug übt, bemerkt man eines Tages, daß der sich

    bewegende Geist auch nur Dukkha ist. Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Hier müssten wir den kontext kennen.

    Ich hatte ja geschrieben, dass Ayya Khema wohl unseren Geist oder Bewusstsein meint, der auf der Unwissenheit als Bedingung beruht.

    Der Buddha hat diesen Geist nicht mehr, gemäß seiner eigenen Lehre. (12 Glieder)

    Hier kommt man an ein wenig Gelehrsamkeit nicht vorbei, wenigstens dann nicht, wenn man verstehen will, was der Buddha gelehrt hat.

    "Der Geist ist klar und erkennend" alleine ist ja noch keinerlei Einsicht in das was der Buddha gelehrt hat.

    in welchem Sutta steht das eigentlich?

    Und Gier und Hass jedenfalls sind geistiger Natur.



    Den Geist kann ich gar nicht reinigen, weil er immer klar und erkennend wie ein Spiegel ist. Hier sind die Grenzen Deiner Metapher.


    ;)


    Übrigens:

    "Der Geist ist klar und erkennend"

    bedeutet ja gar nicht, dass er frei von Gier und Hass ist. Wie kommst du darauf? "Klar" bedeutet, dass er immateriell ist, so wird's überall im Mahayana gelehrt.


    "Der Geist ist klar und erkennend" gilt immer, ob er nun mit Leidenschaften befleckt ist oder nicht.

    :rainbow: