Dass alles miteinander in Verbindung steht, sich wechselseitig hervorbringt, scheint als grobe Ahnung im Menschen vorhanden zu sein. Unser Verstand ist aber offenbar nicht besonders gut geeignet, Querverbindungen auch tatsächlich zu erkennen.
Viele Verbindungen, die wir ziehen, entspringen mehr unseren Fantasien und Vorstellungen. Manche sind sogar meilenweit weg von der Wirklichkeit. Es ist noch gar nicht lange her, da wurden Sachverhalte miteinander in Verbindung gebracht, die heute als haarsträubende Märchen gelten.
Oft mussten Tiere und deren Verhalten für Phänomene und Entwicklungen unter den Menschen herhalten. So z.B. auch der Seidenschwanz:
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(Foto: Creative Commons Lizenz)
Der Seidenschwanz hieß früher in der Bevölkerung "Pestvogel" oder "Kriegsvogel". Er brütet nicht in Deutschland, sondern im nördlichen Skandinavien und in Nordrussland, in der nordischen Taiga. In Deutschland ist er aber trotzdem gut bekannt, denn er ist ein Wintergast. Er kann dann in unseren Parkanlagen, Gärten, Friedhöfen, Obstgärten gefunden werden.
Es gibt gelegentlich Jahre, in denen es im Herbst zu wahren Masseneinflügen der Seidenschwänze kommt. Und zwar, wenn die Brutsaison sehr erfolgreich war und das Nahrungsangebot in den gewohnten Winterquartieren sehr dürftig ist.
Solche unvorhersehbaren "Invasionen" sah man früher als Vorboten von Seuchen und Kriegen.
So wahnsinnig lange ist das noch gar nicht her. Ich denke manchmal, die Aufklärung und die Wissenschaft haben ein bisschen geändert, aber nicht so viel, wie sich davon vielleicht einst erhofft wurde.
Ich brauche nur auf mich selber zu schauen, um zu bemerken: Es spielt sich einiges in meiner geistigen Welt ab, das von der Wissensklarheit, von der Buddha sprach, doch immer wieder ziemlich entfernt scheint.