Ist der Buddhismus lebensbejahend?

  • Also ist es gut, dass es etwas gibt (Welt/Universum) und nicht nichts?

    Oder wäre es eigentlich besser, wenn es einfach nichts gäbe? Ist die Welt an sich das Samsara? Der Buddha ist ja, denke ich, von einer zyklischen Welt ausgegangen, die schon immer da war und sich halt permanent verändert. Also so wie ein Kreis in dem das Wasser die ganze Zeit fließt.


    Ging es dem Buddha eigentlich darum, wie man ein glückliches Leben lebt oder einfach darum, wie man aus diesem Kreislauf herauskommt, der ja im Grunde leidvoll ist? Denn auch das Glück ist ja leidvoll, da es der Vergänglichkeit unterliegt.

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, lieber Rolf82 ,

    Ging es dem Buddha eigentlich darum, wie man ein glückliches Leben lebt oder einfach darum, wie man aus diesem Kreislauf herauskommt, der ja im Grunde leidvoll ist?

    Das Letztere trifft m.E. eher zu, auch, wenn ein Erleuchteter wohl ein relativ "glückliches", weil "leidbefreites", Leben führen kann - es ist aber ein anderes Glück, als eines, wie es gemeinhin betrachtet wird (Glück in der Liebe, viele Sinnesgenüsse/Hedonismus, beste Gesundheit usw.), frei von jeglichen Anhaftungen (Gier, Hass, Verblendung)...


    Der Buddha lehrte ja die (Essenz der) vier Edlen Wahrheiten, von denen die 1. Wahrheit bereits lautet: Existenz ist Dukkha/Leiden.

    Das veranschaulicht m.E. die eher negative Sicht des Buddha auf das leidhafte Dasein in Samsara. Er verließ mit 29 Jahren sein Zuhause, seine Familie und sein - bis dahin - relativ sorgenfreies Leben, um einen Ausweg aus dem Daseinskreislauf zu finden.

    Als er nach 6 Jahren tatsächlich "Befreiung"/Nibbana/Nirvana erreicht hatte, entschied er - nach kurzem Bedenken - dafür aufgeschlossenen Menschen den Weg zur Befreiung zu weisen....


    17500 Lehrreden (Sutten) und EIN Resümee:


    Zitat
    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."

    Klingt alles für mich nicht gerade nach "Liebe zum Leben" und Lebensbejahung... :?


    Denn auch das Glück ist ja leidvoll, da es der Vergänglichkeit unterliegt.

    Genau, also mit dieser, zweifelsohne realistischen, Weltsicht hat manche(r) nur einen Wunsch: Zeitnah "raus hier" und möglichst nicht "wiederwerden".


    In der Praxis sieht es heute im Buddhismus aber so aus, dass buddhistische Weisheit, Ethik, Meditationen etc., als ein Weg zu einem glücklicheren, erfüllteren Leben gesehen werden, auch, wenn das Endziel, Nirvana/Nibbana, erst mal in weiter Ferne bleiben sollte...


    Die einzelnen buddhist. Schulen unterscheiden sich darüber hinaus ziemlich in ihrer Beurteilung, was Nirvana/Nibbana nun ist und wie man es erreicht (Stufenweg mit Endziel Nibbana = Theravada, "Nirvana im Samsara" = Mahayana,...).


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • In der Praxis sieht es heute im Buddhismus aber so aus, dass buddhistische Weisheit, Ethik, Meditationen etc., als ein Weg zu einem glücklicheren, erfüllteren Leben gesehen werden, auch, wenn das Endziel, Nirvana/Nibbana, erst mal in weiter Ferne bleiben sollte...

    Liebe Anna Panna-Sati ,

    das Glück ist auch vergänglich, und alles im Leben unterliegt 3 Daseinsmerkmalen, wer daran zweifelt, sollte Arthur Schopenhauer lesen. Meine eigene Meinung. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo, lieber Igor07 ,

    das Glück ist auch vergänglich, und alles im Leben unterliegt 3 Daseinsmerkmalen, wer daran zweifelt, sollte Arthur Schopenhauer lesen.

    Ja, natürlich ist Glück vergänglich, aber Leidvolles ebenfalls, alles ist im Fluss und das ständige Hin und Her/Auf und Ab wird von vielen auch als leidhaft erlebt.


    Die Lehre zu praktizieren, indem man sich mit den Sutten befasst, (günstigenfalls von einem guten Lehrer belehren lässt), ethisch lebt und meditiert, ist heilsam, gibt dem Leben Struktur, sogar Sinn und daraus mag auch eine Art des Glückes, der Freude entstehen. (Ayya Khema: "Nur ein freudiger Geist kann meditieren.")


    Die Praxis kann aber auch zur Qual werden, wenn man sich zu sehr "kasteit", in die Lehre verbeißt, wie ein Pitbull in den Autoreifen und zu wenig Selbstmitgefühl entwickelt. Ohne die 4 Brahmaviharas/Unermesslichen kann der Weg m.E. nicht zu innerem Frieden oder gar Befreiung führen...


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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  • Der Begriff "lebensbejahend" fasst mehrere Sachen zusammen.


    • Wenn man sich jemand Lebensverneinenden vorstellt, dann stellt man sich jemand sehr unglücklichen vor, der pessimistisch auf die Welt blickt.
    • Umgekehrt stellt man sich jemand Lebensbejahenden als heiter, freundlich offen und optimistisch vor.

    Es sind also zwei Teile. Erstens wie sehr man mit der Welt wie die ist zurechtkommt und zweitens ob man für die Zukunft Positives oder Negatives erwartet.


    Dieser Begriff ist nicht leicht auf den Buddhismus anzuwenden. Wenig Gier und Hass zu haben bedeutet ja besser mit dem wie es ist zurecht zu kommen und zu allem möglichen "ja" sagen zu können. Also bejahen zu können.


    Andererseits wird dazu aufgerufen eben nicht "anzuhangen" und Erwartungen zu haben - d.h dem Entstehen und Vergehen mit Gleichmut gegenüber zu stehen.


    Der Begriff "lebensbejahend" scheint ein Bejahen zu meinen das gleichzeitig anhaftend ist.

  • Der Buddhismus ist ein Weg der Verfeinerung zu immer subtilerem, tieferem, dauerhafterem und erfüllenderem Glück. Zugleich macht er den Menschen durch tiefste Selbsterkenntnis und Selbstzucht mündig und frei. Der Buddhismus bejaht das menschliche Leben also, insofern er den Menschen zu seinem höchsten Potenzial hin erzieht. Erst in Relation zur Entfaltung dieser Potenziale wird das dumpfe, halb unbewusste und triebgesteuerte Vegetieren zu etwas, das Abscheu erzeugen muss und als Leid erscheint. Der Buddhismus ist also sehr optimistisch, da er dem Menschen eine Entwicklungsmöglichkeit zutraut, die weit über das hinausgeht, was man allgemein vermuten würde. Diesen Optimismus teile ich angesichts der multiplen Krisen, in der wir sehenden Auges hineinstolpern, nicht mehr so sehr.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Also ist es gut, dass es etwas gibt (Welt/Universum) und nicht nichts?

    Oder wäre es eigentlich besser, wenn es einfach nichts gäbe? Ist die Welt an sich das Samsara? Der Buddha ist ja, denke ich, von einer zyklischen Welt ausgegangen, die schon immer da war und sich halt permanent verändert. Also so wie ein Kreis in dem das Wasser die ganze Zeit fließt.


    Ging es dem Buddha eigentlich darum, wie man ein glückliches Leben lebt oder einfach darum, wie man aus diesem Kreislauf herauskommt, der ja im Grunde leidvoll ist? Denn auch das Glück ist ja leidvoll, da es der Vergänglichkeit unterliegt.

    Dazu sagte er selbst : Ich lehre Nichts ausser das Leid und das Überwinden des Leides.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Hallo, lieber Thorsten Hallscheidt ,


    Der Buddhismus bejaht das menschliche Leben also, insofern er den Menschen zu seinem höchsten Potenzial hin erzieht. Erst in Relation zur Entfaltung dieser Potenziale wird das dumpfe, halb unbewusste und triebgesteuerte Vegetieren zu etwas, das Abscheu erzeugen muss und als Leid erscheint.

    Sehr interessant, deine Ausführungen, sie leuchten mir auch ein.... _()_

    In der Konsequenz bedeutet diese Sicht allerdings, dass nur ein winziger Teil des überbordenden Lebens dieses Planeten, wirklich wertgeschätzt wird, eben, weil er jenes Potenzial zum Höchsten "besitzt".

    Alle anderen Wesen fallen gewissermaßen durch.... :(


    Ergo könnte man folgern, dass der Buddhismus nur eine Art des Lebens wirklich bejaht, nämlich das "Asketenleben", welches dem achtfachen Pfad folgt....?!

    Der Buddhismus ist also sehr optimistisch, da er dem Menschen eine Entwicklungsmöglichkeit zutraut, die weit über das hinausgeht, was man allgemein vermuten würde.

    Ja, ein bisschen Optimismus braucht es schon, damit sich überhaupt jemand motiviert fühlt und sich keine Mutlosigkeit/Resignation breitmacht...

    ("Optimismus lässt erst Dinge entstehen, die seine Richtigkeit im Nachhinein bestätigen." - Kalenderspruch ;) )


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Der Buddhismus ist also sehr optimistisch, da er dem Menschen eine Entwicklungsmöglichkeit zutraut, die weit über das hinausgeht, was man allgemein vermuten würde. Diesen Optimismus teile ich angesichts der multiplen Krisen, in der wir sehenden Auges hineinstolpern, nicht mehr so sehr.

    Diese multiplen Krisen sind ja das Resultat menschlichen Handelns, das durch die drei Geistesgifte motiviert wurde, und das überwiegende Handeln wird auch weiterhin noch von ihnen motiviert sein.


    Buddha Sakyamuni hat ja nun gelehrt wie man die Geistesgifte im eigenen Geist reduzieren und schließlich überwinden kann. Weil unser Geist leer von Eigenwesen ist, ist er eben veränderlich und deswegen haben Buddhas Lehren weiterhin Gültigkeit.


    Nur die Geistesgifte lösen nicht von selber auf. Sondern um sie zu überwinden, müssen wir die Lehren Buddhas anwenden. Es liegt also an uns, etwas in der Welt zu verändern indem wir unseren Geist umwandeln. Das dies kein leichtes Unterfangen ist, ist auch klar.


    Die deutsche Übersetzung eines Kommentars zum Bodhicaryavatara, den S.H. Dalai Lama in den 90ziger Jahren in Frankreich gab, trägt den Titel: Der Friede beginnt in dir - Wie innere Haltung nach außen wirkt. Das trifft meines Erachtens den entscheidenden Punkt.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • kommt auf den Grad der Bejahung an. Es kann soweit gehen, das man das Leben soweit bejaht, das man andere Leben verneint. Wie es der Fall bei Sklaverei ist.

  • kommt auf den Grad der Bejahung an. Es kann soweit gehen, das man das Leben soweit bejaht, das man andere Leben verneint. Wie es der Fall bei Sklaverei ist.

    Das ist ja nicht die Position, die im Dharma vertreten wird. Im Dharma geht es ja darum, genau diese weitverbreitete weltliche Ansicht zu überwinden.


    Deshalb üben wir ja den unermesslichen Gleichmut, der ja im wesentlichen darin besteht, alle Menschen als gleichwertig aufzufassen.


    Alle Menschen als gleichwertig aufzufassen bedeutet aber auch nicht, alle unheilsamen Handlungen der Menschen zu rechtfertigen. Diese Taten und die ihnen zugrunde liegenden Geistesgifte sind zu verurteilen, aber nicht die Person, die unter Macht von den drei Geistesgiften steht.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Also ist es gut, dass es etwas gibt (Welt/Universum) und nicht nichts?

    Oder wäre es eigentlich besser, wenn es einfach nichts gäbe?

    ich glaube dass es gut ist, dass die Dinge oft anders sind als wir glauben.

    Das Leben kann einen überraschen.

  • Möglich wäre auch die Interpretation, dass der Buddha speziell das "achtsame Leben im vergänglichen Augenblick" bejaht hat, frei vom Wahn der Beständigkeit.

    (Vergangenheit und Zukunft liegen zudem außerhalb unseres Zugriffs auf den Dharma.)

    Also, Ja, zum Leben in der Vergänglichkeit deren Teil wir sind; Nein zum leidvollen Ergreifen dessen.


    Ob es besser wäre, wenn es nichts gäbe Rolf82 ist m.E. eine unmögliche Frage, in dem Sinn, weil wir als Teil des Seienden,die wir nichts anderes kennen als Sein, dies nicht objektiv beurteilen können.

    Und außerdem,wenn das Universum nicht existieren würde, dann gäbe es ja auch kein Sein, das sich an den Vorzügen des Nichts erfreuen und dies beurteilen könnte.

    Deswegen ist diese Frage besonders Praxisfern und ich würde sie erstmal nach hinten schieben ;)

  • Der Begriff "lebensbejahend" fasst mehrere Sachen zusammen.


    • Wenn man sich jemand Lebensverneinenden vorstellt, dann stellt man sich jemand sehr unglücklichen vor, der pessimistisch auf die Welt blickt.
    • Umgekehrt stellt man sich jemand Lebensbejahenden als heiter, freundlich offen und optimistisch vor.

    Es sind also zwei Teile. Erstens wie sehr man mit der Welt wie die ist zurechtkommt und zweitens ob man für die Zukunft Positives oder Negatives erwartet.


    Dieser Begriff ist nicht leicht auf den Buddhismus anzuwenden. Wenig Gier und Hass zu haben bedeutet ja besser mit dem wie es ist zurecht zu kommen und zu allem möglichen "ja" sagen zu können. Also bejahen zu können.

    Interessante Herleitung void , kannst du mir vielleicht bitte noch erklären, wieso jemand, der weniger Gier und Hass empfindet, also besser mit dem wie es ist zurechtkommt , deswegen zu allem möglichen "Ja" sagen kann?


    Deshalb weil das vernichtende und verzehrende "Nein" des Hasses und der Gier wegfällt und sich somit mehr Raum für "Ja" eröffnet? :?


    Der Begriff "lebensbejahend" scheint ein Bejahen zu meinen das gleichzeitig anhaftend ist.

    Ja, scheint so, aber wenn durch buddhistische Praxis weniger Gier, Hass und Anhaftung empfunden wird, und somit mehr Raum für "Ja" entsteht, dann wäre dieses bejahen nicht gleich mehr anhaftend, oder? :?

  • Es ist ja aber schon so dass dem Buddhismus von außen gerne mal Nihilismus vorgeworfen wird.


    In der binnensicht finde ich dann aber schon diesen Vorwurf klar entkräftet, denn extremer asketismus wird mit Verweis auf den mittleren Weg vom Buddha in den suttas abgelehnt und auch im Mahayana ändert sich diese Sicht eigentlich nicht.


    Für mich ist aber auch klar dass der Buddhismus nicht unbedingt die Religion des rheinischen Karnevals ist.

  • Gerade im Thervada Buddhismus war ja immer eine Grundstimmung der Entsagung prägend, bei der man auf die Dinge schaut und sie gemäß den drei Daseinsmerkmale als bedingt, nicht-ich und leidhaft durchschaut.


    Aber das leidhaft kommt ja rein aus unserem verblendeten - von Gier und Hass getrübten - Blick. Wenn Befreiter auf die Welt schaut, kündet ihm alles von Befreiung. Im Mahayana spricht man von Buddhanatur aber auch Thervada Denker wie Ajahn Chah kommen zu Gedanken, die nicht so weit weg sind:


    Hier ist es so, dass man von der Idee des "Mangobaums als Verblendung zu der Idee des "Mangobaums als Lehrer" - als etwas was zur Überwindung der Verblendung führt - übergeht.


    Wenn wir mit Gewahrsein und Verständnis ausgestattet sind und mit Achtsamkeit und Weisheit studieren, dann werden wir Dhamma als Realität erkennen. Wir sehen dann, wie Menschen ständig geboren werden, sich verändern und schließlich vergehen. Wir sind alle dem Kreislauf von Geburt und Tod ausgesetzt; und weil dem so ist, sind alle Wesen im Universum 'eins' darin. Indem man eine Person klar und deutlich erkennt, erkennt man gleichzeitig alle Wesen dieser Welt.

    Auf diese Art und Weise ist alles Dhamma, nicht nur die Dinge, die wir mit unserem physischen Auge sehen, sondern auch die Dinge in unserem Geist.

    ...

    Sei es ein Baum, ein Berg oder ein Tier, es ist alles Dhamma. Wo befindet sich Dhamma? Einfach ausgedrückt: Es gibt nichts, was nicht Dhamma wäre. Dhamma ist Natur schlechthin. Dies bezeichnet man als sacca-dhamma, wahrer Dhamma. Sieht man die Natur, so sieht man Dhamma; sieht man Dhamma, so sieht man die Natur. Die Natur sehend, erkennt man Dhamma.

    Von daher kann man in der Natur als Ausdruck von Dhamma schätzten.

  • Interessante Herleitung void , kannst du mir vielleicht bitte noch erklären, wieso jemand, der weniger Gier und Hass empfindet, also besser mit dem wie es ist zurechtkommt , deswegen zu allem möglichen "Ja" sagen kann?

    Gier bedeutet "etwas was nicht da ist, soll da sein." Hass bedeutet "Etwas das da ist soll nicht da sein". Und von daher geht die Abwesenheit von Gier und Hass damit einher dass, man die Situation wie sie ist "ohne Murren und Knurren" annehmen kann .


    Der Begriff der Bajahung umfasst sowohl so ein Annehmen aber bezeichnet häufig aber eben auch etwas Anhaftenes -also dass man etwas schätzt. Wegen dieser Doppelfeutigkeit ist er nicht gut geeignet.

  • Zwei Aspekte der "Lebens-Bejahung" sind m.Mn. nach auch immer die der Körperpflege und der Gesundheitspflege. Zu beidem hat der Buddha ein eindeutiges positives Verhältnis: nicht nur persönlich gezeigt, sondern auch gelehrt (Wolfgang Schumann schreibt von "elemenarer Hygiene- Erziehung" oder so ---- was unter Asketen derzeit nicht unbedingt üblich war...). Und nicht nur für seine Bhikkhus; er gab seinem freundschaftlichen Laien-Anhänger König Pasenadi durchaus Ratschläge, wie er sein Leben verlängern konnte, zum Beispiel wenn er anfinge, besonnener zu essen (--> Palikanon, Quelle nicht bei der Hand).