Ohne Einübung der Sila gibt es keine buddhistische Praxis

  • Die "eigene Erkenntnis" ist dementsprechend nur ausschlaggebend, wenn sie impliziert, dass "Verständige" die Dinge gleichfalls als unheilsam/heilsam betrachten.

    Es freut mich, dass du diesen Teil der Rede hervorhebst. Das ist genau das, was gern beiseite geschoben wird - dass andere die eigene Erfahrung/Erkenntnis prüfen. Irgendwann ist mir das aufgefallen, als ich diese Rede nicht nur aus zweiter Hand - vom Hörensagen - sondern selbst gelesen habe.


    Aber das Dritte gehört dann auch noch dazu -

    "...Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen. ..."

    1. selbst erkennen

    2. von Verständigen gepriesen oder geprüft

    3. und dann anwenden und die Ergebnisse erfahren


    Der dritte Punkt ist deshalb nötig, da er auch das Verständnis der Verständigen überprüft. Es kann nämlich sein, dass sowohl meine Erkenntnis, als auch die Prüfung sich als "folie a deux" erweist und genau davor kann ein Praxistest bewahren.

    :zen:



  • Vielen Dank, liebe Leonie , für deinen Hinweis auf den wichtigen 3. Punkt! _()_ :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Anna: Ich führe kein Buch über meine "Taten", aber das Beispiel der Tempelreinigung sollte illustrieren, dass buddhistische Mönche, die einem strikteren ethischen Rahmen unterliegen als Laien, daraus nicht die einfachsten Notwendigkeiten ableiten können, wie etwa, ihren Tempel richtig sauber zu halten. Regeln, Gebote, Sila etc. sind keine mathematischen Gleichungen, die aufgehen.


    Die Grundlage der Ethik, in der Regel durch Erziehung gelegt, und die eigene Neigung, nicht zu schaden oder Leiden zu verursachen, teile ich. Allerdings wird man im Alter tendenziell eher wie die eigenen Eltern. Das Revolutionäre wird also vorher - etwa durch das Zen-Verständnis - den Weg der Eltern im Detail verändert haben, etwa deren Suche nach Sicherheit. Das Revolutionäre im Zen hat die beschränkten Ansichten, die auf einem heilsam-unheilsam-Schema fussen, übertroffen. Ein "vertieftes Verständnis der sila" bedeutet demnach, von der entscheidenden Erkenntnis (oder auch Mehrzahl "von diversen Erkenntnissen"), von dem großen Lichtblick, dem Erwachen etc. ausgehend moralische Entscheidungen zu treffen. Wenn man so will, ist dann ein kühler Blick des Universums möglich, der das Menschsein eher in übliche Abläufe der Natur einbettet. in den genannten Beispielen empfindet der Adept ja offenbar irgendetwas wie Mitleid, Gewissensbisse usw. und glaubt dann, er habe "das Richtige" getan, wenn er die Spinne rausträgt (er übt sich im Nicht-Töten) oder nicht an der Blume riecht (weil er dann einem Bedürfnis, einer "Gier" nachgegeben hätte). Ausserdem findet ein Abgleich mit Gelerntem (hier den sila) statt, es ist also schon recht kompliziert geworden, denn wenn man die sila tatsächlich verinnerlicht hat, braucht man sie ja nicht, man muss auch keine Gelübde nehmen nusw.


    Der fortgeschrittene Adept hingegen gerät nicht erst in irgendwelche solche Gefühls- oder Gedankenspiele (auch nach dem Akt nicht), es ist vollkommen klar, dass er die Spinne sowohl raustragen als auch entsorgen kann. Das Gleiche gilt fürs Riechen an der Blume, er kann es lassen oder tun. Entscheidend ist die gewonnene Freiheit, und den Über- oder Unterbau dazu habe ich bereits angedeutet, so er in Diskussionen vonnöten ist (es gibt letztlich kein individuelles Spinnenleben und ist damit auch keines zerstörbar usw.). Die übliche Gegenfrage, wie mit Menschen umzugehen sei, ist zwar prinzipiell ähnlich zu beantworten (d.h. es ist denkbar, reuelos etwa im Krieg oder bei Bedrohung zu töten), aber der Spielraum ist hier geringer, da der Mensch mit dem höchstentwickeltsten Gehirn ja die Ich-Illusion braucht, um mit dem Toben in seinen Neuronen (seinem Hirn) klarzukommen und wir es uns miteinander entsprechend eingerichtet haben. In den anderen Fällen wie bei Spinnen, Blumen usw. sollte natürlich auch eher die Vernunft als Gefühlsduseleien entscheiden. Und die sieht bei jedem wieder anders aus.


    "Von Verständigen gepriesen" - ja, so kann man sich natürlich ewig in Zirkelschlüssen von Schriften bewegen, dagegen schreibe ich ja ständig an. Was da steht, muss ja gar nicht besonders schlau sein. Aber sei's drum, wer die Verständigen sind, darüber sind wir uns sicher nicht einig. Für mich z.B. Dennett, Hitchens, Dawkins oder im Zen Sasaki Joshu, Ikkyu (der Spatzen beerdigte, aber auch Fisch aß´) und Sawaki Kodo (der im Krieg offenbar tötete). Die haben nicht so geschrieben, wie das hier im Forum oft geschieht, weil sie von einer anderen Warte auf diese Dinge blick(t)en. Ich fühle mich also in bester Gesellschaft.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • 'Sawaki' triggert mich jetzt, sorry. Ich mag seinen Stil nicht sonderlich, aber das ist eine andere Sache. Nach allem, was ich gelesen habe (insbesondere den Nestbeschmutzer Victoria) scheint er mir, mit Verlaub, ein ziemliches Ars**lo** gewesen zu sein. Immerhin ist er wohl nach '45 zur Vernunft gekommen, anders als einige Zeitgenossen von ihm.


    Man kann Ethik bzw. Śīla durchaus rein von ihrer Funktion her als soziales Regulativ verstehen. Gerade im Buddhismus gibt es ja die "vierfache Gemeinschaft" aus Laien und Ordinierten jeweils beiderlei Geschlechts (man sehe mir den Exklusionismus nach). Es ist der Gedanke einer supraethnischen und supranationalen Gemeinschaft, die auf dem untersten Level (ihrem Fundament) auf sehr wenigen sozialen 'Verabredungen' beruht - konkret der 'dreifachen Zuflucht' und der Selbstverpflichtung zu fünf ethischen Übungswegen (Śikṣāpada), bekannter als die pañcaśīla. Das zweite Level ist dann der Sangha im engeren Sinn, wo man einer Fülle weiterer sozialer und ethischer Regeln als 'Preis' für einen höheren sozialen Status (wenn auch nicht - zumindest der Theorie nach - Lebensstandard) unterworfen ist.


    Eine solche reduktive Sichtweise ignoriert die Basis buddhistischer Ethik, die eine 'Mitleidsetik' im Sinne Schopenhauers ist, nicht nur ein mit Sanktionierungen mehr oder weniger erfolgreich antrainiertes soziales Regulativ. Sie ist Ausdruck einer 'Durchlässigkeit' der sozialen Rolle des Ichs für Empathie. Es sollte nicht überraschen, dass Buddha den Kalamern als Mittel, die Verständigen von den Unverständigen zu scheiden, eben die Entwicklung ihrer empathischen Fähigkeiten mittels der Übung der apramana (auch als brahmavihara bekannt) empfahl - um so konkret frei von Feindseligkeit und Böswilligkeit, also von agressiven Impulsen, zu werden. Was immerhin "vier Zusicherungen" einbringt, ob 'vierfache Gemeinschaft' oder nicht, 'Verdienst' hin und her. AN III.66, falls die Quelle noch nicht genannt wurde.


    Klar - Buddha hatte den ganzen Zinnober nicht nötig, als er erwachte und das strapaziöse Leben danach schon garnicht - er war wohl schon etwas erleichtert, dass Ananda ihn nach der Lebensmittelvergiftung nicht bat, noch weiter zu machen. Alle Nötige war gesagt, mehr als einmal. Es gibt einen Grund, warum er sich das 45 Jahre lang antat : Mitgefühl.

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  • Eine solche Zuspitzung gibt es im Zen nicht. Bestenfalls ist Mitgefühl unter die sechs Paramita des Mahayana gefasst, wobei in frühen Chan-Schriften eher ein Schwerpunkt auf Weisheit und Gebefreudigkeit zu liegen scheint, was sich dann auch durch die Zen-Geschichten und Koan zieht, jedenfalls deutlicher als Mitgefühl. Wenn man sich im Krieg ggf für eine Seite entscheiden zu meinen muss, wird die andere normalerweise auch weniger Mitgefühl erfahren.


    Für ein entscheidendes Missverständnis halte ich Mitgefühl als "Durchlässigkeit der Rolle des sozialen Ichs für Empathie", weil sich das überhaupt nicht von christlichen und weltlichen Idealen unterscheidet. Solange ein soziales Ich entscheidet, was zu tun ist, kann nicht von Befreiung gesprochen werden. Für so ein Mitgefühl koennen sich viele den Zen-Weg (oder gar den buddhistischen) ersparen.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Wenn man sich im Krieg ggf für eine Seite entscheiden zu meinen muss, wird die andere normalerweise auch weniger Mitgefühl erfahren.

    Dann hat man bei der Übung von Śīla pāramitā offenbar einen Fehler gemacht. Zumal im Mahāyāna jeder Übung der pāramitā Prajñā paramita 'vorangeht'. Was das konkret bedeutet, wird im Diamantsutra exemplarisch aufgezeigt:

    Vajracchedikā Prajñāpāramitā Sūtra:

    ‘Jeglicher, o Subhuti, der hier den Pfad der Bodhisattvas betreten hat, muss seine Gedanken so gestalten: So viel Wesen es in dieser Welt des Daseins gibt, zusammengefasst unter dem Begriff der Wesen - sie seien aus einem Ei geboren oder aus dem Mutterleib, aus Feuchtigkeit entstanden oder durch Verwandlung - geformt oder ohne Form, denkend oder nicht denkend, oder weder denkend noch nichtdenkend; soweit Welten von Dasein bekannt sind, alle diese müssen von mir in der vollkommenen Welt der Auslöschung erlöst werden. Und dennoch, wenn so unermesslich viele Wesen erlöst wurden, wurde doch kein einziges Wesen erlöst. Und warum? Wenn, o Subhuti, ein Bodhisattva dem Gedanken eines Wesens anhinge, könnte er nicht Bodhisattva genannt werden. Und warum? Weil, o Subhuti, niemand ein Bodhisattva genannt werden sollte, für den der Gedanke eines Wesens, der Gedanke des Lebens oder der Gedanke einer Person existiert.’

    Ich würde mal sagen, der Bodhisattva ist wehruntauglich. Da funktioniert die Freund-/Feinderkennung auf psychophysischer Ebene nicht mehr.

    Für ein entscheidendes Missverständnis

    ... halte ich das darauf Folgende, komplettes Zitat spar ich uns. Natürlich ist das kein Übungsweg zur Befreiung; das Kalamer Sutta ist ja auch keine Lehrrede, die Buddha seinen Bhikṣus hält oder wo er mit Vertretern anderer Gemeinschaften diskutiert, sondern ein Vortrag für Skeptiker, die sich für keines der ihnen gemachten 'spirituellen Angebote' entscheiden mögen bzw. können. Für die hat Buddha *nur* die bereits die erwähnten vier Zusicherungen zu bieten, keine Befreiung. Aber immerhin, für einen kostenlosen Rat ohne weitere Verpflichtungen nicht schlecht, da kann man nicht meckern ...

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  • Zitat
    Zitat
    Bebop: Wenn man sich im Krieg ggf für eine Seite entscheiden zu meinen muss, wird die andere normalerweise auch weniger Mitgefühl erfahren.

    Dann hat man bei der Übung von Śīla pāramitā offenbar einen Fehler gemacht. Zumal im Mahāyāna jeder Übung der pāramitā Prajñā paramita 'vorangeht'. Was das konkret bedeutet, wird im Diamantsutra exemplarisch aufgezeigt:

    Es gibt viele Zen-Übende, die Zen als einen Weg verstehen, sich im Schriftdickicht zu einer Logik durchzuringen. Denen sollte zunächst die Schrift vor Augen geführt werden:


    Zitat

    der hier den Pfad der Bodhisattvas betreten hat, muss seine Gedanken so gestalten

    Das ist allein noch keine Zen-Übung. Wir "gestalten" unsere Gedanken eben nicht, sondern lassen sie ziehen. Das heißt nicht, dass wir nicht wie jeder Normalbürger denken und nach Lösungen fahnden können, aber es bedeutet eine Abkehr von bestimmten Übungsansätzen, wie sie noch aus dem Theravada stammen, wo man z.B. "labelt" und Gedanken weiterhin in dualistischer Weise einsetzt (dies ist heilsam, dies unheilsam etc.).


    Darum ist der letzte Abscnitt entscheidend und führt ins Zen über:


    Zitat

    Weil, o Subhuti, niemand ein Bodhisattva genannt werden sollte, für den der Gedanke eines Wesens, der Gedanke des Lebens oder der Gedanke einer Person existiert.’

    Nun sind wir also beim zen-typischen Loslassen der Gedanken. Das ist genau, was ich Anna entgegnete, und was Victoria und Co. nicht begriffen haben: Es ist legitim, davon zu sprechen, dass kein "Leben" und keine "Person" vernichtet werden kann. Dann nämlich ist dies vollzogen:


    Zitat


    alle diese müssen von mir in der vollkommenen Welt der Auslöschung erlöst werden

    Aus diesem Grund wird hier zunächst auch noch vom Denken gesprochen, das nun gerade in der Auslöschung dieser konventionellen Gedanken von Leben und Person enden soll. Daraus "Wehrunfähigkeit" abzuleiten, hat mit dem Text nicht viel zu tun. Vielmehr ist der Bodhisattva sozusagen "ideal wehrfähig" oder auch "ideal wehruntauglich" (das spielt dann keine Rolle mehr), wenn er diese gedankliche Auslöschung (also den dualistischen und labelnden Blick aufs Dasein) vollzogen hat.


    Womit wir zum Handeln kommen und meiner wohlbedachten Äußerung, dass Mitempfinden im Krieg auch vom Bodhisattva unterschiedlich verteilt wird. Was hier fehlt ist - wie bei den meisten Zenlehrern heutzutage - Unterscheidungsfähigkeit. Der Bodhisattva, der gemäß der Ochshirtbilder auf den Marktplatz zurückkehrt, auf dem Dinge angepriesen und Meinungen herausgeschrien werden, und der sich eben nicht teilnahmslos oder stoisch in einen Bergtempel zurückzieht, darf auf diesem Marktplatz sich für eine Seite entscheiden. Denn die o.g. Weisheit, die er besitzt, ermöglicht es ihm, ggf. einen Agressor von einem zu Beschützenden zu unterscheiden und demgemäß "zu wählen". Er muss zwar nicht wählen, aber er darf es und er kann es, denn seine Sicht aufs Geschehen und sein tugend-gemäßes Handeln sollte ja von dieser erworbenen (oder geschenkten) Weisheit geleitet sein. Wieso sollte so einer ausgerechnet den Impuls verspüren, tatenlos zuzuschauen, wie um ihn herum Menschen gefoltert, vergewaltigt oder getötet werden?


    Der Bodhisattva ist ein aktiv diese Weisheit Praktizierender, der wieder in den Fallstricken des Marktplatzes agiert, aber ohne das Gefühl, sich darin zu verheddern, instinkt- und ich würde sogar sagen moralsicher. In diesen Situationen ist also jemand gefragt, der ohne Hass ggf. denjenigen zur Rechenschaft zieht, der - nach dem Unterscheidungsvermögen dieses Weisen/Erwachten - das größere Leid verursacht o.ä. Nun kann jeder gern auf die Gefahren eines solchen "Selbstbewusstseins" verweisen, aber weder wird das im Diamantsutra ausgeschlossen noch von späteren Zen-Metaphern wie den Ochshirtbildern. Die Weisheit, von der hier gesprochen wird, beinhaltet Unterscheidungsfähigkeit und hat sich von dem Versuch, sein Heil in Schriften zu finden, gelöst.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Was hier fehlt ist - wie bei den meisten Zenlehrern heutzutage - Unterscheidungsfähigkeit.

    Du sprichst von "Unterscheidungsfähigkeit"; zweifelsohne ein lohnendes Übungsobjekt. Aber Du meinst "Parteinahme", das ist etwas anderes. Wobei das schon ein Euphemismus ist, nach meiner Beobachtung ist das zumeist kein aktiver Prozess, sondern ein passiver - ein "rekrutiert werden" bzw. "sich rekrutieren lassen". Man geht doch nicht auf dem Markt, um sich dort in die nächstbeste Schlägerei verwickeln zu lassen.

    Wieso sollte so einer ausgerechnet den Impuls verspüren, tatenlos zuzuschauen, wie um ihn herum Menschen gefoltert, vergewaltigt oder getötet werden?

    Eben. Aber der Impuls, sich daran zu beteiligen - nur halt auf der 'richtigen Seite' - ist eine andere Geschichte. Man muss schon ziemlich binär in grobem Raster denken, um in kriegerischen Konflikten wie Ukrainekrieg oder Gazakrieg eine 'richtige Seite' zu finden, für die man zu töten bereit ist. Wobei das eine Täterperspektive ist. Für Opfer gibt es keine 'richtige Seite'.


    Mich amüsiert diese Argumentationsfigur mittlerweile etwas. "Wir müssen der Ukraine Taurus-Raketen liefern; Nichtstun wäre die falsche Politik." Als ob Nichtstun die einzige Alternative zu Mord und Totschlag wäre ... Und wenn es so wäre, wäre das nicht unbedingt die schlechtere Alternative.

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  • um in kriegerischen Konflikten wie Ukrainekrieg oder Gazakrieg eine 'richtige Seite' zu finden, für die man zu töten bereit ist

    Aus dem Editorial der aktuellen Buddhismus aktuell:

    Zitat

    (...) Sie sprechen sich gegen Radikalpazifismus aus, aber nicht mit Hurra. Sie beschreiben Frieden als eine lohnende Aufgabe, obgleich sie weder Happyend noch Feierabend kennt. Sie leben in der Ukraine unter Drohnenbeschuss, praktizieren den Dharma, helfen ihren Nachbarinnen und Nachbarn und wünschen sich Waffen zu ihrer Verteidigung. Die Welt ist kompliziert. Naivität hilft nicht, Arroganz ebenso wenig, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit schon überhaupt nicht. Der Buddhismus macht die Welt nicht unkomplizierter, aber er hilft, einen mitfühlenden und klaren Kopf zu bewahren.

    (...)

    Ich glaube, daß der unterstrichene Teilsatz "und wünschen sich Waffen zu ihrer Verteidigung" von den Einwohnern des Donbass schon ein paar Jahre länger Teil ihrer Gebete war. Mittlerweile ist das eine ziemliche Gemengelage ...


    Der Buddha hatte seinen Bhikkus eigentlich empfohlen, sich nicht an Gesprächen über politische Händel, aktuelle Kriegführungen etc zu beteiligen. Aber in dieser Hinsicht war die Laienanhängerschaft bezüglich ihrer Gespräche möglicherweise gar nicht miteinbezogen... (? Immerhin hat ja auch König Pasenadi, auch als bereits Laienanhänger des Buddha, seine Soldaten mit sicherlich eindeutigen Befehlen rundumgeschickt...)


    Meine irrelevante Befürchtung ist eher daß "...eine 'richtige Seite' zu finden, für die man zu töten bereit ist..." ein Beweis für die erfolgreiche Schaffung einer zeitgemäßen Kriegstüchtigkeit des Buddhismus sein wird.

  • Naivität hilft nicht, Arroganz ebenso wenig, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit schon


    Wobei mich ja eher stört, wie flott hier denen, die nicht ebenso flott Wünschen nach Waffenlieferungen nachkommen wollen, wahlweise Naivität, Arroganz oder aber Pessimismus und Hoffnungslosigkeit unterstellt wird. Um mal auf demselben Level zu antworten: das ist billig, Frau Billig. Immer schön mit den Wölfen heulen ...

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  • die erfolgreiche Schaffung einer zeitgemäßen Kriegstüchtigkeit des Buddhismus

    Glücklicherweise muss Buddhismus nicht zeitgemäß sein. Eine Gesellschaft besteht aus vielen Kräften, die (zumindest in einer Demokratie) unterschiedlich argumentieren sollten und müssen. Als Buddhist bin ich Ahimsa verpflichtet – Ahimsa, wo immer das möglich ist. Es gibt Kräfte, für die Krieg das Mittel der Wahl ist, um Frieden zu sichern. Und so muss es auch Kräfte geben, für die Krieg nie Mittel zum Frieden sein wird. Ahimsa ist die Grundlage buddhistischer Lebenspraxis und eines jeden zivilisatorischen Fortschritts, der den Namen verdient. Wo Billionen (tausende Milliarden!) ausgegeben werden, um Waffen zu produzieren, gibt es mit Sicherheit auch friedliche Wege, diese Billionen für einen für alle Seiten gerechten und globalen Frieden zu nutzen.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thorsten Hallscheidt ()

  • Ahimsa scheint mir nicht zu bedeuten, dass ich es tolerieren oder sogar segnen sollte, wenn jemand mich, meine Familie oder meine Verwandten auslöschen will. Das wäre genau das Gegenteil von Ahimsa, nämlich absolute Gleichgültigkeit gegenüber absolutem Bösen, das alles vernichten will. Ich sehe keinen anderen Weg, als proaktiv einzugreifen, um es zu stoppen, möglicherweise sogar mit angemessenen Maßnahmen zur Verteidigung. Das Recht auf Selbstverteidigung ist auch in der Verfassung verankert.


    Zitat: Das moderne Völkerrecht verbietet die Drohung oder den Einsatz militärischer Gewalt, mit der Ausnahme des Rechts auf Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs. (28.12.2023)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es war einzig und allein aus Mitgefühl. Warum sonst hätte er sich das antun solln. Der Buddha war am Ende seiner Suche und hätte sich gerne zurückgezogen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es war einzig und allein aus Mitgefühl. Warum sonst hätte er sich das antun solln. Der Buddha war am Ende seiner Suche und hätte sich gerne zurückgezogen.

    _()_

    Vollkommen richtig. Wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit das stille Meer des Friedens im Herzen freilegt, dann kann man nur noch die Liebe für alle Wesen in jedem Augenblick spüren und wirken lassen. In Wirklichkeit ist es ein Weg der Liebe und des Mitgefühls.

    Man könnte sich bis zum letzten Verfall des Elementehaufens zurück ziehen, aber man möchte den Wesen dieser Welt den Weg zu einem Frieden zeigen, der jenseits unserer Vorstellungskraft liegt.

    Dieser Weg beginnt und endet immer nur hier in unseren Herzen.


    Mögen wir alle Frieden finden!

  • Unsinn und Personenkult. Man schaue sich einfach an, wie das bei anderen Gurus laeuft. Das ist Ego, Geltungsbeduerfnis, Selbstueberschaetzung (Hunderte von Massregelungen fuer eine Gemeinschaft aufstellen, nachdem man selbst in Saus und Braus gelebt hatte ...). Er haette z.B. einiges erreicht, wenn er sein Palasterbe angetreten und an Beduerftige verteilt oder wenn er dem Schlachter nicht sein Geschaeft madig gemacht haette. Aber was soll man von einem erwarten, der sich schon nach der Geburt fuer den hoechsten gehalten haben soll?

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Es gibt einen Grund, warum er sich das 45 Jahre lang antat : Mitgefühl.

    Das glaube ich nicht. I

    Ich bin überzeugt, Buddha lehrte den Weg ins Nibbana, nicht ins Mitgefühl. -> MN 97

    Buddha lehrte aus Mitgefühl den Weg - unter anderem - über Mitgefühl (4 Brahmaviharas/Unermessliche) hin zu Nibbana.


    Hätte da ein Bild im Kopf :

    - Der "Zug des Mitgefühls" z.B. ICE Frankfurt - Hamburg

    (Frankfurt ist der samsarische Ausgangspunkt :sick: , Hamburg - mit seinem "Hafen" - steht für Freiheit/Nibbana... :) ) -

    In MN 97 steigt Dhananjani mit Hilfe von Sariputta quasi 1 Station vor Nibbana - vorzeitig - aus ("Brahma-Himmel"), das wäre in dem Beispiel dann Hannover....(auch schön, aber halt nicht die "Freiheit" ;) )


    Buddhas Mitgefühl in MN 97 war demnach letztlich weitreichender und tiefer, als das Sariputtas....

    Ein Zahnarzt kann z.B. bei einem ständig entzündeten Zahn - aus Mitgefühl - Schmerzmittel verordnen, das hilft - eine Weile -, dies entspräche dem ("Brahma-)Himmel" , also Sariputtas Hilfe in diesem Sutta.

    Die wahre (und somit mitfühlendste) Hilfe/Lösung wäre es aber, den kranken Zahn zu ziehen (Nibbana), erst dann ist wirklich endgültig Ruhe - das ist es, was der Buddha auch für Dhananjani hätte erreichen wollen.


    Im folgenden Thread beschäftigen sich einige Foristen speziell mit diesen Fragen:




    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Zitat

    Du sprichst von "Unterscheidungsfähigkeit"; zweifelsohne ein lohnendes Übungsobjekt. Aber Du meinst "Parteinahme", das ist etwas anderes. Wobei das schon ein Euphemismus ist, nach meiner Beobachtung ist das zumeist kein aktiver Prozess, sondern ein passiver - ein "rekrutiert werden" bzw. "sich rekrutieren lassen". Man geht doch nicht auf dem Markt, um sich dort in die nächstbeste Schlägerei verwickeln zu lassen.

    Buddhi, Unterscheidungskraft, schon vom Wortstamm her mit erwachter Sicht verbunden, erlaubt einem die Rückkehr zur Benennung von "Falschem" oder "zu sagen, was wahr ist". Glücklicherweise muss man dafür kein Buddhist sein, wie kürzlich ein freier Journalist mit seinen Recherchen aufzeigte. Wenn es nicht wahr ist, dass Babys in die Mikrowelle gesteckt wurden usw. usw., dann darf das als Lüge benannt werden, wenn hier schon aktuelle Bezüge geschaffen werden, und da Unterscheidungskraft auch ganz banale Ratio einschließt, darf man nach den Motiven und der Strategie hinter diesen Lügen fragen usw.


    Sicher sind wir da alle "parteiisch", das sehe ich bei mir wie bei Diskutanten und Zen-Lehrern (aus anderen Gründen habe ich gerade in einen Vortrag eines Mitglieds der Rei-Bande reingehört, der meinte, er sähe in der Regierung niemanden, der "frei" wäre, und Brad Warner nannte - offenbar ohne wirkliche Zahlenverhältnisse zu kennen - die Nazis "the biggest losers" überhaupt ... aber er meinte das wohl anders ...). Vor dieser "Parteinahme" muss man sich nicht fürchten, weil die Folge der Unterscheidung den Bodhisattva sehr wohl zum HANDELN führen darf, wobei sich dann, wenn man über die Unterscheidung aktiv hinausgeht, Parteinahme kaum vermeiden lässt. Man kann keinen Premierminister stützen, der mit dem besten Geheimdienst der Welt seine eigenen Leute nicht vor einem durchschaubaren Angriff schützen konnte und ein Lügner vor dem Herrn ist. Man darf das auch nicht "Staatsräson" nennen, ohne dafür aufs Heftigste kritisiert zu werden.


    Ich habe auch nichts dagegen, wenn die lebenden "Bodhisattvas" zu unterschiedlichen Ansichten und Handlungen kommen. Aber dass man ggf. auf dem Marktplatz handfeste Lösungen findet, ist natürlich inbegriffen, genaus wie die Entscheidung, Nicht-Eingreifen könne das rechte Handeln sein. Mir ist es zu einfach, das als Gewissensfrage zu deklarieren, weil das Gewissen in unserem Kulturkreis etwas anderes ist als das, was den (Zen-)Buddhisten zu Reue veranlassen könnte.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Unsinn und Personenkult. Man schaue sich einfach an, wie das bei anderen Gurus laeuft. Das ist Ego, Geltungsbeduerfnis, Selbstueberschaetzung (Hunderte von Massregelungen fuer eine Gemeinschaft aufstellen, nachdem man selbst in Saus und Braus gelebt hatte ...). Er haette z.B. einiges erreicht, wenn er sein Palasterbe angetreten und an Beduerftige verteilt oder wenn er dem Schlachter nicht sein Geschaeft madig gemacht haette. Aber was soll man von einem erwarten, der sich schon nach der Geburt fuer den hoechsten gehalten haben soll?

    Ich glaube es ist wichtig nicht Hagiographien für bare Münze zu nehmen.

  • Aber dass man ggf. auf dem Marktplatz handfeste Lösungen findet, ist natürlich inbegriffen,

    Es bleibt einem ja gar nichts anderes übrig, als wenigstens danach zu suchen. Sonst könnte man gleich zu Hause bleiben ...

    genaus wie die Entscheidung, Nicht-Eingreifen könne das rechte Handeln sein.

    Danke, dass Du das einräumst - wobei es ja selbst beim Eingreifennoch eine recht breite Skala gibt. Von 'geschickten Mitteln' bis hin zu zunehmend ungeschickteren.

    Mir ist es zu einfach, das als Gewissensfrage zu deklarieren, weil das Gewissen in unserem Kulturkreis etwas anderes ist als das, was den (Zen-)Buddhisten zu Reue veranlassen könnte.

    Ich sehe das nicht als Gewissensfrage sondern als eine der Übung. "Im Reich des unzerstörbaren Dharma nicht die Idee des Zerstörens aufsteigen zu lassen, wird das Gelöbnis des Nicht-Tötens genannt." Soll Bodhidharma mal gesagt haben ...

    Unsinn und Personenkult. Man schaue sich einfach an, wie das bei anderen Gurus laeuft. Das ist Ego, Geltungsbeduerfnis, Selbstueberschaetzung (Hunderte von Massregelungen fuer eine Gemeinschaft aufstellen, nachdem man selbst in Saus und Braus gelebt hatte ...). Er haette z.B. einiges erreicht, wenn er sein Palasterbe angetreten und an Beduerftige verteilt oder wenn er dem Schlachter nicht sein Geschaeft madig gemacht haette. Aber was soll man von einem erwarten, der sich schon nach der Geburt fuer den hoechsten gehalten haben soll?

    Ich glaube es ist wichtig nicht Hagiographien für bare Münze zu nehmen.

    Das ist sicherlich richtig, andererseits sollte man Hagiographien nicht einfach auf dem Müllhaufen der Geistesgeschichte entsorgen. Natürlich handelt es sich nicht, wie nach knapp 21/2 Jahrtausenden einer recht ramponierten Überlieferung kaum verwunderlich, um historisch verlässliche Narrative. Nichtsdestotrotz um Narrative, die Botschaften transportieren und dies auch sollen. Säkularen Buddhisten ins Stammbuch geschrieben: es geht auch den meisten 'klerikalen Buddhisten' nicht darum, solche Geschichten zu glauben, sondern darum, sie zu verstehen.

    Wobei das Interesse an solchen Narrativen, die sich mit der Bodhisattva-Karriere Buddhas (also seiner 'Biografie' vor seinem Erwachen bzw. dem Beginn seiner Lehrtätigkeit) beschäftigen, anscheinend erst einige Jahrhunderte nach Buddhas Parinirvāṇa einsetzte. Wenig überraschend gleichzeitig mit dem entstehenden Mahāyāna mit seinem Fokus auf den Bodhisattva-Mahāsattva als Übungsideal. Die entsprechenden Texte, insbesondere das Mahāvastu (1. Jhdt.), Aśvaghoṣas Buddhacaritam (Beginn 2. Jhdt.) und das Lalitavistara (ca. 1 Jhdt. später) sind vor allem an einer pseudo-doketischen Buddhologie ausgerichtet und in historischer Hinsicht natürlich anachronistisch.




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  • nicht ins Mitgefühl.

    ... wenn schon, dann "nicht aus Mitgefühl" (weswegen eigentlich sonst?) - "ins Mitgefühl" ist doch schon rein grammatisch Quatsch.

    Man kann Buddhadhamma (die Lehre des Buddha) nur umsetzen, wenn man sich diese von innen nach aussen aufbaut. Von aussen nach innen geht das nicht.

    Wir sind uns im alltäglichen Leben gewohnt Dinge von aussen zu betrachten (sezieren), dabei hängt man jedoch rasch fest und bleibt oberflächlich ganz gleich wie stark man sich auch anstrengt.

    Es gibt Wege mit dem Geist in jedes Gefühl einzutauchen. Wie das geht hat uns Buddha überliefert

    Einmal editiert, zuletzt von Punk ()

  • Die wahre (und somit mitfühlendste) Hilfe/Lösung wäre es aber, den kranken Zahn zu ziehen (Nibbana), erst dann ist wirklich endgültig Ruhe - das ist es, was der Buddha auch für Dhananjani hätte erreichen wollen.

    Das stimmt, nur tat er es nicht aus Mitgefühl sondern aus Notwendigkeit.


    Mitgefühl offenbart geistige Schwäche im Gegensatz zu wirklich sinnvollen Tugenden wie Hilfsbereitschaft, Gemeinsamkeit, Grosszügigkeit, Stärke, Treue etc.

  • Zitat

    . Ich sehe das nicht als Gewissensfrage sondern als eine der Übung. "Im Reich des unzerstörbaren Dharma nicht die Idee des Zerstörens aufsteigen zu lassen, wird das Gelöbnis des Nicht-Tötens genannt." Soll Bodhidharma mal gesagt haben ...


    Das kann man buddhistisch nur verstehen als "Idee des Zerstoerens aus

    Gier, Hass, Verblendung." Wieso sonst haette Bodhidharma jemanden akzeptiert, der an sich selbst Gewalt ausuebte und seinen Arm verstuemmelte? Der Gedanke allein ist nicht das Problem, sondern seine Motivation.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)