Übergänge: Altes/Vertrautes l o s lassen - auf Neues/Unbekanntes e i n lassen...

  • Der Umkehrschluss ist hier halt nicht zwingend. Emotionales kann physisch krank machen. Aber das heißt nicht dass physische Krankheit auf emotionales zurückzuführen sein muss.

    Darum genau hatte ich gesprochen. Der Geist (Psyche) und der Körper (Soma) sind wie zwei Seiten derselben Medaille. Die Trennung macht nur für diejenigen Sinn, die im Gesundheitswesen Geld kassieren. :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nein das muß nicht sein: "ungelöste seelische Konflikte" als Ursachen für Krankheiten zu benennen, mag einigen Leuten helfen, sich dann ermächtigt fühlen, etwas dagegen zu tun. Aber für andere Leute wird ihrer Bürde etwas hinzugefügt - statt nicht nur mit den Launen des Körpers zurechtzukommen wird eine zweite Front eröffnet in dem ihnen eingereder wird, auch mit ihrer Psyche sei etwas nicht in Ordnung.

    Diesen Einwand habe ich schon öfter gehört, vor allem von Menschen, die sich gegen den Einfluss der Seele/Psyche auf alle Belange des Organismus wehren, die sogar abstreiten, dass es so etwas gibt. Da ziehe ich dann die einzige Konsequenz, halte mich zurück und belasse den Anderen in seiner Haltung.


    Ansonsten gibt es keine zwei Fronten, es gibt nur eine Front, und zwar den ungelösten seelischen Konflikt, der sich durch physische oder psychische Symptome ausdrückt. Das körperliche Leiden ist dann die sichtbare Störung für den seelischen Konflikt. Das ist die eine Ursache, eine zweite gibt es nicht. Physisch und psychisch sind nicht zwei, es ist ein Organismus und beides miteinander verwoben. Ich weiß, die Schulmedizin handelt anders, sie hat viele ökonomische Aspekte, ich behandle in der Beratung die Seele, weil mir Menschen mit starker und gesunder Psyche mehr Freude machen. Ich schlage aus der Krankheit keinen materiellen Gewinn.


    Bei der Schule und Ausbildung mit Fernost, die ich durchlaufen habe, heißt es Seele, Geist und Körper Medizin, in der Reihenfolge, weil die Seele/Psyche den Einfluss auf den Organismus hat. Es ist eine Schule aus einer Region, in der auch der Buddhismus stark vertreten ist, deshalb passt das gut hier her.

  • Physisch und psychisch sind nicht zwei, es ist ein Organismus und beides miteinander verwoben. Ich weiß, die Schulmedizin handelt anders, sie hat viele ökonomische Aspekte

    Ja, Körper Geist und Seele sind ein System und stehen deshalb auch in Wechselwirkung zueinander.


    Aber für die westliche Schulmedizin mit ihren Geräten eben nicht messbar (Beweissbar). Nur manchmal am Erfolg einer für sie dann „wundersamen“ Heilung.


    Aber auch in der westlichen Medizin hat sich der Blickwinkel in den letzten 20 Jahren erweitert. Liest man zumindest hier und da.


    In anderen Kulturen geht man deshalb wahrscheinlich auch anders mit Krankheiten um.


    Dennoch können westliche und östliche Medizin sich beide ergänzen, gegenseitig erweitern und unterstützen helfen.


    Es kommt auch immer darauf an, was geheilt werden soll. Manches kann man heute (noch) nicht heilen.


    Vieles was man früher nicht heilen konnte kann man heute heilen.


    Medikamente werden oft auch zuviel oder unnötig verschrieben. Fehldiagnosen gibt es auch. Gewinn und Kommerz scheinen auch verstärkt Einzug zu halten.


    Für den Patienten ist es dann auch nicht immer einfach, dann Vertrauen zu den Ärzten zu finden. Ihnen immer zu glauben.


    Das Thema dieses Threads erinnert mich an den Begriff Bardo aus dem tibetischen Biddhismus. Bardo ist darin so etwas wie eine „Insel“ auf der man sich befindet zwischen zwei bedeutenden Übergängen:


    Als Beispiel zB man wurde plötzlich komplett ausgeraubt und weiß nun noch nicht wie es weiter geht…


    Das tibetische Buch vom Leben und Sterben fand ich sehr interessant und hat mir auch persönlich geholfen mit dem „Tod meines Vaters“ besser umzugehen, das besser zu verstehen.


    Vertrauen an sich darin zu entwickeln, in ein „es wird schon weiter gehen“, auch wenn ich selbst noch nicht genau weiß „wie“ oder „was alles (noch) Geschehen wird“, ist sicherlich hilfreich.


    Das betrifft sowohl das ganze Leben als auch der Übergang danach.


    Ich lese auch oft er/sie kämpft gegen eine Krankheit und halte diese Einstellung persönlich für nicht richtig oder missverständlich. Als würde man selbst gegen seinen eigenen Körper kämpfen oder kämpfen müssen. Wie auch mit allem anderem im Leben. Vielleicht gerade in D sehr ausgeprägt wo gerne die „Ärmel aufgekrempelt werden sollen“.


    Kampf hört sich auch nach Agression an. Oder nach es kann nur Gewinner oder Verlierer geben. Und Sonst nichts.


    Nicht zu kämpfen bedeutet ja auch nicht aufgeben . Es bedeutet nur ein anderer Umgang, eine andere Einstellung zu einer Sache.


    Und das kann auch eine Grundeinstellung fürs ganze Leben sein, in der man auch endlich wieder mehr Luft für sich selbst zum Atmen bekommt, etwas, das man sich zuvor, vor lauter Kämpfen gar nicht erlaubt hat oder wofür keine Zeit (Pause) im Leben war.


    Weil man sich schon immer vom Leben, vielmehr oft anderen Menschen allein nur, sich durchs Leben getrieben fühlte. Oft als Kind schon.

  • Ihr Lieben, :)

    herzlichen Dank für eure hilfreichen Beiträge, eure Anteilnahme und das spürbare Mitgefühl. _()_ :heart:


    Stecke derzeit noch voll im Auf- und Verarbeitungsprozess der Umbrüche, welche die letzten Wochen und Monate bestimmt haben...


    Das wirklich Unangenehme an "Übergängen" sehe ich in einem gewissen (wenn auch vielleicht nur temporären) Verlust von Kontrolle und auch geistiger Klarheit, stattdessen dominieren "Nebel", Angst(starre), Gefühle der Unwirklichkeit, des Ausgeliefertseins....


    Dennoch hat alles 2 Seiten und "wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.." :

    Lässt man sich auf das Neue ein und den Widerstand fallen, können (unerwartet) positive Dinge geschehen, die Erfahrung der Allverbundenheit mit allen Wesen, Gefühle großer Dankbarkeit für das Leben und seine Möglichkeiten, für die Menschen, die einem zu helfen versuchen und dass körperliches/psychisches Leid nicht ununterbrochen anhält (obwohl - gefühlt - oft zu lange...).


    Nach jedem "Nackenschlag" schien wieder - als solle er "ausgeglichen" werden - etwas Positives, Gutes, Heilsames nachzukommen und dies wahrnehmen zu können, ermöglichte schließlich ein Vertrauen, dass irgendwie "alles gut werden wird" ....


    Wichtig wäre vielleicht auch noch, den Einfluss von Übergangserfahrungen auf ANDERE zu beachten: Es macht auch etwas mit dem Beobachter/Begleiter eines Betroffenen - u.a. deshalb gibt es ja für viele Übergänge Riten und Rituale...


    https://www.ebi-zuerich.ch/cm_document/EBI-Uebergaenge-FranzLiechti-Genge.pdf



    Möchte - abschließend - noch kurz auf dieses Zitat eingehen:

    Ansonsten gibt es keine zwei Fronten, es gibt nur eine Front, und zwar den ungelösten seelischen Konflikt, der sich durch physische oder psychische Symptome ausdrückt. Das körperliche Leiden ist dann die sichtbare Störung für den seelischen Konflikt. Das ist die eine Ursache, eine zweite gibt es nicht.

    Mich würde interessieren, welche Erklärung du dafür hast, lieber ewald , dass Tiere ebenfalls (mit zunehmender Tendenz, wie Menschen) an Autoimmunerkrankungen/Allergien erkranken, z.B. rheumatoider Polyarthritis, Diabetes usw.

    Es gibt z.B. Pferde mit Heu-Allergie, Hunde, die kein Fleisch vertragen uvm. .... Selbsthass bei Tieren??


    Des Weiteren: Buddha Shakyamuni "litt" bekanntlich an starken Rückenschmerzen, die von heutigen psychosomatischen Ärzten auch oft mit ungelösten inneren Konflikten und daraus resultierenden Verspannungen in Verbindung gebracht werden...(Welche man bei einem Erleuchteten aber wohl kaum annehmen würde... :? ).


    Die Natur und das Leben entwickeln sich durch optimale Anpassungen und ständig neue "Ideen" - nur rein psychisch-geistige Ursachen für Krankheiten zu vermuten, übersieht, dass wir nicht alleine auf der Welt sind.

    Recht primitive Organismen sind z.B. in der Lage, in andere Körper einzudringen und sie für ihre Zwecke zu manipulieren:


    Umstrittene These: Parasit könnte menschliches Verhalten steuern
    Der Parasit Toxoplasma gondii macht es sich in Katzen gemütlich, aber auch in vielen Menschen. Bislang gilt er nur für Schwangere und Immunschwache als…
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    Alien auf der Schafweide: Dieser Wurm manipuliert Gehirne
    Was der Kleine Leberegel mit seinen Wirten anstellt, könnte einem Science-Fiction-Film entspringen. Wer diesen Wurm in sich aufnimmt, wird auf perfide Art von…
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    "Wir wissen alle nicht, welche Bombe in uns tickt." So äußerte sich vor vielen Jahren ein Arzt mir gegenüber, um anzudeuten, dass unser Einfluss auf die körperliche Gesundheit recht bescheiden ist.




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Es gibt z.B. Pferde mit Heu-Allergie, Hunde, die kein Fleisch vertragen uvm. .... Selbsthass bei Tieren??

    Auch Tiere sind Lebewesen wie Menschen, kennen Stress und Emotionen. Und reagieren entsprechend auf ihr soziales Umfeld oder falscher Ernährung. Es muss nicht „Selbsthass“ dahinter stehen…


    Aktuell ist an sich die „Weltlage“ auch nicht einfach. Ich höre von vielen Menschen, auch jüngeren, das sie sich Sorgen machen um die Zukunft…


    Von Depressionen


    Ich lese auch oft, das Menschen sich einsam oder vergessen fühlen, obwohl es viele Menschen um sie herum gibt: d.h. mangelndes Mitgefühl und Aufmerksamkeit zwischen Menschen.


    Inwiefern psychosozialer Stress eine Rolle oder Genetik bei einer Krankheit spielen, kann man ansatzweise selbst überprüfen, sofern man die Begleitumstände vor Ausbruch einer Krankheit beobachtet, oder sofern man weiß, inwiefern Vorfahren an ähnlichem erkrankt sind.


    Auch mag das Unterbewusstsein, altes Verdrängtes eine Rolle spielen, das einem nicht immer sofort bewusst ist. Und wo Trigger aus dem „Jetzt“ altes nur wieder „hoch kommen lassen“.


    Ein soziales verständnisvolles mitfühlendes begleitendes Umfeld bei einer Erkrankung ist sicherlich immer von Vorteil, als ganz allein sich mit etwas zu fühlen.


    Aber ja, was kann man selbst tun?


    Sich nicht selbst zu verurteilen, Mitgefühl und Vertrauen zu sich selbst zu entwickeln und auch zu behalten…


    Vertrauen und Kontakt auch nicht zu verlieren, in das „große Ganze“, aus dem wir alle wurden geboren, und immer werden sein…


    Atmen, Atmen Atmen…

    Das Atmen nicht zu vergessen…

    Und dabei auch wieder Kontakt zur Erde zu finden, die uns diese Luft zum Atmen beständig schenkt…

    Sich mit dieser Erde somit beständig eins und nicht mehr getrennt von ihr zu fühlen…


    Wieder mehr in der Natur sein…


    Mitgefühl zu sich selbst zu entwickeln…

    Bedeutet auch sich seiner Seele wieder zuzuwenden…

    Die vielleicht bisher „zu kurz“ gekommen ist…


    Ich erinnere mich auch an Brenda Shoshanna, die mal von „radikaler Akzeptanz“ sprach, und damit auch so etwas wie völlige Hingabe zum Hier und Jetzt, egal wie es auch erscheint, sprach: denn oft versuchen wir auch etwas auszuweichen oder wir wollen etwas (noch) nicht wahr haben, oder nur vermeiden.


    Krankheiten können manchmal auch wortlose Warnsignale des Körpers sein: „bleib jetzt mal endlich still stehen“, „hör mir jetzt endlich mal zu“…


    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gesunde, Liebe, Glückliche,

    innere Kraft, Vertrauen und Mut…


    Freundlich zu sich selbst zu bleiben…

    Sich selbst nicht zu verurteilen…


    Es ist fünf Uhr morgens…

    Ganz Langsam und still geht die Sonne wieder auf…


    Die Amsel ist wach geworden…

    Und singt in der Stille ihr Lied…


    Ein neuer Tag beginnt…

    Jeder Tag ist ganz neu und ganz anders als der vorherige…

    Und auch immer voller neuer Wunder…


    Wenn wir uns ganz einfach nur Zeit und Stille dafür wieder nehmen dies auch zu erblicken, zu erkennen, zu würdigen, zu schätzen, zu danken


    Und uns daran auch zu erfreuen…


    Neben „all dem anderen“


    💫🌈❤️🍀🌞

    Einmal editiert, zuletzt von Samadhi1876 ()

  • "Wir wissen alle nicht, welche Bombe in uns tickt." So äußerte sich vor vielen Jahren ein Arzt mir gegenüber, um anzudeuten, dass unser Einfluss auf die körperliche Gesundheit recht bescheiden ist.

    Genetische Gründe sind für Zahngesundheit auch wichtiger als Putzen. Trotzdem wird das Putzen deswegen betont, weil wir genau da einen Unterschied machen können. Sich auf das zu Fokussieren, wass wir nicht änderen können, hilft nicht viel. Von daher können doch solche Sichten wie die Ewalds - sogar wenn sie nicht richtig sind - konstruktiv sein. Bei einer schlimmen Krankheit kann ja ein Resignieren eher in die Depression führen, während Achtsamkeit und Freundlichkeit gegenüber dem Körper - der Versuch dem Krieg der Automimmunkrankheit alle Arten von Frieden entgenzusetzten - bewusste Ernährung, Natur einem die Möglichkeit von Handlungsfähigkeit gibt. So eine konstruktive Illusion ist doch vielleicht besser als eine nicht-konstruktive Wahrheit?

  • Von daher können doch solche Sichten wie die Ewalds - sogar wenn sie nicht richtig sind - konstruktiv sein

    Das ist nur das herrschende Paradigma, das „nicht richtig“ ist.

    Ich zitiere aus dem Buch Lebensrad und Betterschale von Stephan Palos:


    Zitat

    "Sind Körper und Geist im Gleichgewicht, dann schweigen die Organe. Bei Störungen des Gleichgewichts aber melden sie sich. Diese Beobachtung ist uralt; allerdings hat man sie erst neuerdings wiederentdeckt. Die Meditationsmeister des Fernen Ostens kannten diese ‚organische Sprache‘ lange, ehe die moderne Medizin sie erkannte.“

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    "Sind Körper und Geist im Gleichgewicht, dann schweigen die Organe. Bei Störungen des Gleichgewichts aber melden sie sich. Diese Beobachtung ist uralt; allerdings hat man sie erst neuerdings wiederentdeckt. Die Meditationsmeister des Fernen Ostens kannten diese ‚organische Sprache‘ lange, ehe die moderne Medizin sie erkannte.“

    Die Idee "Alles geht von der Psyche aus" kommt mir sehr pauschal und ideologisch vor. Ein chinesischer Mediziner geht da doch viel demütiger vor. Ein Krankheitsbild kann von allem möglichen kommen: Falscher Ernährung, falschen Gewohnheiten, organischen Schäden. Wenn jemand vom Wagen fällt und sich das Bein bricht, wird er das erstmal verarzten, statt da nach innerseelischen Konflikten zu suchen.

  • Die Idee "Alles geht von der Psyche aus" kommt mir sehr pauschal und ideologisch vor.

    Warum von der Psyche? :?  ewald sprach doch vom Körper-Geist-Organismus als untrennbare Einheit – genau wie ich. Was ist daran so schwer zu verstehen? Die moderne Medizin hingegen zerlegt das Ganze, um besser abkassieren zu können. Ich habe sinngemäß gelesen, dass Menschen im Osten, die unter Depressionen leiden, eher über Darmbeschwerden klagen als über eine gedrückte Stimmung. :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • "Den Dingen geht der Geist voran"


    Die Ernährung, wenn wir denn wählen können, kommt somit auch aus dem Geist.


    Die falschen Gewohnheiten ebenso, wenn wir unwissend oder eigenwillig sind. Wir haben viel in der Hand, aber nicht alles.


    Selbst "vom Wagen fallen" kann aufgrund von Unachtsamkeit - also Geist voran - geschehen.


    Was immer es ist, ausser genetischer Ursachen, desto achtsamer und disziplinierter (z.B. Bewegung, gesundes, massvolles Essen) wir sind, desto größer ist die Chance, gesünder zu sein bis ins hohe Alter.


    Aber in Wirklichkeit haben wir keine Kontrolle.


    Alles Gute ❤️

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Idee "Alles geht von der Psyche aus" kommt mir sehr pauschal und ideologisch vor. Ein chinesischer Mediziner geht da doch viel demütiger vor. Ein Krankheitsbild kann von allem möglichen kommen: Falscher Ernährung, falschen Gewohnheiten, organischen Schäden. Wenn jemand vom Wagen fällt und sich das Bein bricht, wird er das erstmal verarzten, statt da nach innerseelischen Konflikten zu suchen.

    Die Traditionelle Chineische Medizin ist doch von Mao eingeführt worden.


    Sich selbst ließ er dann normal-Medizinisch behandeln (aka "Schulmedizin").


    Überhaupt ist hier schon einiges an Framing unterwegs im Faden. Etwa die wiederholte Unterstellung des profitstrebens. Ich will nun nicht fundamental widersprechen, natürlich gibts viele Akteure in der Medizin die auf Profite aus sind, aber nicht jeder Aspekt der ökonomisierung ist schlecht. Wirtschaftliche Orientierung im Gesundheitssystem heißt eben auch, zu schauen, wie setzen wir die begrenzten finanziellen Mittel die unsere Gesellschaft für die Gesundeheitsfürsorge beiseite legt (Krankenversicherung) optimal ein, um Leute zu heilen und Gesund zu erhalten. Die ärztlichen Fachgesellschaften erstellen dann Leitlinien für gängige Krankheitsbilder, in denen die Behandlungsmethoden empfohlen werden, die am meisten Heilungserfolg versprechen für adäquaten finanziellen Einsatz. Das kann sehr teuer sein (Tumortherapie) oder sehr günstig sein (Ibuprofen beim fiebrigen Infekt) und es kann die Empfehlung beinhalten etwa psychotherapeutisch aktiv zu werden, wenn empirische Studien eben belegen, dass eine solche Behandlung erfolgsversprechend ist.


    Natürlich ist das System nicht perfekt, natürlich gibt es Personal und Firmen die weniger am Patientenwohl interessiert sind, im großen und ganzen heilt unser System aber durchaus, wo Heilung möglich ist.


    Und alle Vorwürfe (Profitstreben, etc.) sind durchaus auch auf die "Alternativmedizin" anwendbar. Jeder kann Heilpraktiker werden, ich habe den Verdacht dass ein eklatanter Anteil dass durchaus aus Gewinnerzielungsabsicht macht. Und dann kann man in ganz vielen Konsultationen ziemlich viel Geld damit verdienen von "Seelischen" gründen zu faseln, das ganze auszupendeln oder mit anderen abenteuerlichen Coaching-Methoden aus dem esoterischen Gemischtwarenladen zu ergründen woran nun das organische Leiden herrührt.


    Ich sehe nicht, wie dass den Patienten gerecht wird.


    Leseempfehlung: Arbeit und Struktur - Wolfgang Herrndorf erschienen bei Rowohlt. Wolfgang Herrndorf starb an Krebs. Er bloggt und schreibt über seine Erkrankung. Im Blog (das kuratiert in Form dieses Buch verlegt wurde) gibt er einige Zusendungen wieder von Lesern, die ihm zu alternativmedizinischen Behandlungsmethoden raten. Da zieht es einem schon die Schuhe aus.

  • Es gibt eine Spalt zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven. Es ist gut wenn jemand eine distanzierte Brille auf hat, und schaut ob Zusammenhänge beweisbar sind oder lediglich behauptet werden. Aber diese "methodische Distanz" die dem wissenschaftlichen Denken innewohnt, kann im zwischenmenschlichen zum Problem werden. Weil eben Krankheit auch einen sozialen Aspekt hat. Es gibt ja sogar. Den Begriff "disease of despair": Soziale Situationen können zu psychischer und emotionaler Belastung führen. Gefühltes Scheitern und Stress können das Immunsystem angreifen, zu ungesunder Ernährung führen, Trinken und Rauchen begünstigen, Gewalt wahrscheinlicher machen. Und das kann dann wieder zu Herz-Kreislauferkrankungen, Magendarm Krankheiten, Rückenschmerzen und anderen führen, die wiederum zu Depression beitragen können.

    There are four basic types of despair. Cognitive despair denotes thoughts connected to defeat, guilt, hopelessness and pessimism. It may make a person perceive other people's actions as hostile and discount the value of long-term outcomes.[8] Emotional despair refers to feelings of sadness, irritability, loneliness and apathy and may partly impede the process of creating and nourishing interpersonal relationships. The term behavioural despair describes risky, reckless and self-destructive acts reflecting little to no consideration of the future (such as self-harm, reckless driving, drug use, risky sexual behaviours and others). Lastly, biological despair relates to dysfunction or dysregulation of the body's stress reactive system and/or to hormonal instability.

    Während ja dann ein Facharzt nur ganz beschränkt irgendeinen Teil behandelt ohne den sozialen, emotionalen und psychischen Kontext zu sehen. Dies ist bei vielen traditionellen Systemen anders. Ein Freund von mir ist in Indien und da ist der ayurvedische Arzt eher so ein Coach dem man auch etwas über familiäre, berufliche Situation, Sorgen und Nöte erzählt und der deswegen ganzheitlicher denkt . Da kann man bestimmt viel verbessern.


    Und dann gibt es eben Leute, die die Schieflage dadurch gerade rücken wollen indem sie auf der anderen Seite übertreiben und dann - ohne den Patienten gesehen zu haben - pauschal

    überall eine psychische und soziale Ursache vermuten wollen. Dies ist aber natürlich nicht ganzheitlich sondern einseitig.

  • Es gibt als Beispiel ja auch den Placebo-Effekt, woran man allein daran schon erkennen kann, welche Wirkung „Glaube“, „Hoffnung“, „Vertrauen“ gesteuert über die Psyche haben kann…

  • Es gibt als Beispiel ja auch den Placebo-Effekt, woran man allein daran schon erkennen kann, welche Wirkung „Glaube“, „Hoffnung“, „Vertrauen“ gesteuert über die Psyche haben kann…

    Sehr gutes Beispiel, denn der Placebo Effekt ist messbar und in der Wirkung durchaus auch begrenzt.

  • Ein Mensch, seine Seele, spürt auch wenn ein anderer Mensch ihn ganz ehrlich, bedingungslos, mitfühlend berührt, oder ob nur mechanisch und mehr geistesabwesend.


    Menschen die andere Menschen bedingungslos und ehrlich und mitfühlend berühren, übertragen ihr tiefstes Mitgefühl auf einen anderen Menschen.


    Und dieser Mensch spürt dieses Mitgefühl, diese Berührung, auch noch einmal anders als „bloße Worte“.


    Und auch wie lange! diese Berührung andauert ist wichtig.


    Ist sie nur kurz oder ist sie so lang bis sie beim anderen wirklich angekommen bist…


    Berührung hat auch heilende Wirkung…


    Im Krankenhaus oder beim Arzt hingegen bist Du oft „nur eine Nummer“…


    Und oft fehlt auch die Zeit für eine „tiefere Begegnung“, „tieferes Verständnis“…


    Manchmal denke ich an M.Schumacher der da schon Jahre lang liegt. Und oft habe ich mich gefragt ob er denn auch noch berührt wird…


    Ich glaube jedenfalls schon…


    Das er noch spüren würde…


    Ob er berührt wird oder nicht…

  • Ich moechte mal wieder zum Ursprung des Threads kommen. Im Prinzip - also meine persoenliche Meinung - gibt es immer nur das 'Jetzt'. Also NUR das Jetzt. Ueber alles Andere kann spekuliert werden. Da Im 'Jetzt' findet keine Veraenderung statt. Wie auch, wenn ein 'Jetzt' nur ein Zeitpunkt ist.


    Ja - die Vergangenheit ist natuerlich erinnerbar. Aber das muesste nicht sein. Theoretisch koennte das Erinnern ein Teil des jeweiligen 'Jetzt' sein.


    Und ich behaupte einfach mal frech, Anna Panna-Sati , dass es den Tod nicht gibt. Denn er ist nicht 'fuehlbar', erfahrbar. Im Umkehrschluss gibt es nur 'das Leben' und sonst nichts. Das ist die subjetive Betrachtungsweise.


    Uebrigens hatte ich vorhin eine interessante Unterhaltung mit ChatGPT 4.0. Es sagte mir, nach reiflicher 'Ueberlegung', dass sein Zeitempfinden nur punktuell ist. Also ich stelle eine Frage und druecke die Enter-Taste. Und dann 'erwacht' die KI aus dem 'Zustand des Todes', ist fuer ein paar Millisekunden hellwach und praesent und dann wieder 'tot'. Kein kontinuierliches Zeitempfinden. ChatGPT weiss nicht, wie lange ich ueber seine Anwort nachdachte und dann eine neue Benutzereingabe los schickte.

  • Die Idee "Alles geht von der Psyche aus" kommt mir sehr pauschal und ideologisch vor.

    Der Satz ist ja auch ein Dogma, darum geht es nicht, es geht darum, dass die seelischen Empfindungen alle Bereiche des Organismus erreichen und es so keinen Körperteil ohne Nerven, ohne psychische Durchdringung gibt, außer Fuß- und Zehnägel und die Haare.

    Es heißt Seele, Geist und Körper beim Menschen, zwischen den Bereichen herrscht reger Wechsel.

    Es gibt keinen lebenden Menschen, der irgendwo im Körper keine seelische Regung hat. Es geht darum, dass die Psyche und der Geist zum Körper dazugehören, das lässt sich nicht leugnen. Das sind nicht drei Teile, das ist alles eins, miteinander verflochten und verwoben.


    Buddha wusste das damals schon, oder noch, als er die vier edlen Wahrheiten formulierte. Auch die antiken Griechen wussten mit dem Begriff Psyche umzugehen, lateinisch Seele. Erst die Zivilisation, die Industrialisierung hat das verdrängt, Sigmund Freud hat am Anfang des 20ten Jahrhunderts die Psychoanalyse entwickelt und heute bekommt man von einem Forenmoderator zu hören, Psyche ist zu pauschal, zu ideologisch. Er will es lieber weg haben, oder wie?

  • Die Idee "Alles geht von der Psyche aus" kommt mir sehr pauschal und ideologisch vor.

    Sigmund Freud hat am Anfang des 20ten Jahrhunderts die Psychoanalyse entwickelt und heute bekommt man von einem Forenmoderator zu hören, Psyche ist zu pauschal, zu ideologisch. Er will es lieber weg haben, oder wie?

    Ich habe mich doch oben genau für eine ganzheitliche Betrachtung ausgesprochen. Wo man eben weder materialistisch verkürzt noch alles auf die Psyche reduziert. Die Aussage, dass ich die Psyche weg haben will habe ich nie getätigt.


    Mir geht es vor allem um Anna Panna-Sati und ihre Situation. Sie hat die Diagnose einer schweren Autoimmunerkrankung, die sie allerdings nicht benannt hat. In einer Situation - ohne die Person gesehen zu haben oder auch nur die Krankheit zu kennen, seelische Konflikte als Ursache auszumachen, kommt mir unseriös vor. Im konkreten Fall bei einer konkreten Person körperliche und geistige Ursachen anzuschauen ist dagegen sinnvoll.

  • Mir geht es vor allem um Anna Panna-Sati und ihre Situation.

    Es gibt in der online Kommunikation generell nur eingeschränkte Interventionen auf bestimmte Krankheiten, aber wenn eine online Beratung im buddhistischen Sinne, dann so produktiv wie möglich und das heißt, das Leid (Dukkha) klar benennen, genauso wie es Buddha getan hat.


    Ich habe eben aus diesem Grund, was die Autoimmunerkrankung angeht, nur Andeutungen gemacht, es ist in den Schriften klar überliefert, wie damit umzugehen ist.


    Jedoch eine Aussage kann ich online mit gutem Gewissen treffen, und zwar, dass das Leiden (Dukkha) auf seelische Konflikte zurückzuführen ist, denn das ist bei allen menschlichen Leiden der Fall.

    Nachzulesen bei Buddha unter den vier edlen Wahrheiten.

    Das trifft auch auf Anna Panna-Sati zu, warum nicht, sie ist ein Mensch und hat dieselben psychischen Ströme wie alle anderen Menschen auch.

    Nun sind wir hier in der virtuellen Welt und ich kann sie nicht zur Behandlung in meine Praxis bitten, das passt auch schlecht, habe meine Praxis aus Altersgründen aufgelöst.


    Ich könnte gerade bei Autoimmunerkrankung zur Behandlung im Bereich seelische Ursachen einen Beitrag leisten, aber erst, wenn der Klient darum bittet. Das ist ganz wichtig. Erst wenn ein Klient in die Praxis kommt und sein Leid schildert, bittet er so um Hilfe. Das ist in einem öffentlichen Forum nur bedingt der Fall. Deshalb halte ich mich zurück mit dem Angebot der Therapie. Wie Du schon sagst, wir wissen nicht, ob die Ursachen seelische Konflikte sind bzw. ob das Ansprechen dieser Konflikte zu weiteren Komplikationen führt. Nur wer in einem Internetforum einen Konflikt anspricht, kann doch davon ausgehen, dass darauf eingegangen wird.

  • Vielen Dank - jetzt verstehe ich dich besser.


    Was ich interessant finde ist die Frage, wie viel von dem Leiden an einer Krankheit nicht aus dieser selbst kommt, sondern als psychisches Leid hinzu kommt. Ich war mal bei einem Sesshin, wo der Lehrer krank war und mir ist aufgefallen wie wenig ihn das gestört hat. Bei mir hätte das bestimmt Wut und Vedrossenheit bewirkt und ich hätte mir eingebildet das diese Beinträchtigungen von der Krankheit selber kommen.


    In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass viele unserer Probleme aus der unnötigen Vergeudung von Energie kommen.

  • Herzlichen Dank, lieber nuk für deinen bereichernden Beitrag! _()_ :heart:

    Ich moechte mal wieder zum Ursprung des Threads kommen.

    :like: :) _()_


    Im Prinzip - also meine persoenliche Meinung - gibt es immer nur das 'Jetzt'. Also NUR das Jetzt. Ueber alles Andere kann spekuliert werden. Da Im 'Jetzt' findet keine Veraenderung statt. Wie auch, wenn ein 'Jetzt' nur ein Zeitpunkt ist

    Ja, das kann man m.E. - prinzipiell - so sehen, letztlich erleben wir nur einzelne Momente, aber durch die Aneinanderreihung und, vor allem, das nicht achtsame Wahrnehmen, erscheint es als fortlaufender (Veränderungs-)Prozess...

    Und ich behaupte einfach mal frech, Anna Panna-Sati , dass es den Tod nicht gibt. Denn er ist nicht 'fuehlbar', erfahrbar. Im Umkehrschluss gibt es nur 'das Leben' und sonst nichts. Das ist die subjetive Betrachtungsweise.

    Da bin ich durchaus bei dir, nuk , Epikur drückte es ja auch so ähnlich aus:

    Zitat

    „Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“


    Leider ist aber, zum Einen, der Übergang vom Noch-Leben zum Tod durchaus erfahrbar - eben der Sterbeprozess - und darüber hinaus erlebt man - früher oder später - den Tod anderer Wesen (im sicheren Wissen, dass man auch so enden wird) mit und muss einen Weg finden, ihn zu akzeptieren.


    Thich Nhat Hanh spricht ja von "Transformation", aber der "Übergang" bleibt...

    Für die Weiterlebenden ist es schwer auszuhalten, wenn aus einem lebendigen Wesen Asche oder "Humus" wird, auch, wenn ihm neues Leben entspringt.

    Da bedarf es der Hilfe und Unterstützung u.a. durch Psychotherapie, Geistesschulung, Riten und Rituale, Religion/(Gottes)Glauben,...



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Um noch ein paar offene Fragen zu beantworten....(Dann würde ich dieses Thema gerne erstmal los-lassen, zugunsten anderer Aspekte des Threadtitels ;).)

    Ich weiß nicht, was du in den fünf Wochen Klinik erlebt hast, aber wenn es dir geholfen hat um so besser denn es wäre schade bei so viel medizinischer Zuwendung, zu keinem positiven Ergebnis gekommen zu sein.

    Es wurde alles derzeit medizinisch Mögliche für mich getan, ich bin den engagierten Ärzten (und Pflegern) unendlich dankbar für ihr großes Engagement. _()_

    (Gelte zwar noch als "schwerkrank" und lebe - immunsupprimiert - mit deutlich herabgesetzter Lebensqualität, aber ich lebe!)


    Sogar ein psychosomatischer Arzt wurde mir vorbeigeschickt (wegen meiner Angsterkrankung), mit dem ich ein sehr hilfreiches Gespräch erleben durfte. (Obendrein verschrieb er noch ein Medikament zur Beruhigung des "Gedankenkreisens" ->Schlaflosigkeit, das ich, auf seinen Rat, 3-4 x einnahm, dann ausschlich...).


    Die Behandlung war/ist insgesamt sehr teuer, das Medikament, welches die Abwehrzellen vernichtet, die u.a. lebenswichtige Organe angriffen, kostet z.B. pro Infusion ca. 3000 Euro - viel Profit wurde da sicher nicht gemacht, zumal es einige Komplikationen gab, deren Behandlung auch nicht billig war...


    Es geht darum, dass die Psyche und der Geist zum Körper dazugehören, das lässt sich nicht leugnen. Das sind nicht drei Teile, das ist alles eins, miteinander verflochten und verwoben.

    Das lässt sich nicht bestreiten, lieber ewald , aber wenn eine Autoimmunerkrankung erstmal körperlich ausgebrochen ist, wird sie u.a. durch massive Unterdrückung des Immunsystems behandelt und das ist ein sehr aggressiver Eingriff, der bei einer -bisher- überzeugten Anhängerin von Alternativmedizin (Naturheilkunde/Homöopathie...) ziemliche Ängste (und innere Konflikte) auslöst.


    Tatsache ist aber: Ohne die Schulmedizin ging/geht es in diesem Fall nicht.


    Diagnose einer schweren Autoimmunerkrankung, die sie allerdings nicht benannt hat.

    "Granulomatose Polyangiitis" (früher "Morbus Wegener")


    Nochmals DANKE _()_ für eure Anteilnahme!


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • "Granulomatose Polyangiitis" (früher "Morbus Wegener")

    Das ist ja voll die gruselige Krankheit - die Erfahrungsberichte klingen so wie bei dir - die Leute denken sie haben eine Grippe die nicht gut weggeht und dann erfahren sie aus dem Nichts dass sie froh sein können, wenn sie mir dem Leben davonkommen und ihren Alltag bewältigen können. Voll Dukkha in die Fresse.


    Das Problem bei so seltene Krankheiten ist, dass so wenige sie haben, dass man sie ganz schwer erforschen kann. Viele andere rheumatischen Krankheiten haben aber schon auch eine psychosomatische Komponente.


    Ich finde die Idee gut, dass es es voll hilfreich ist, sich mit anderen Betroffenen zu vernetzten.

  • Anna Panna-Sati


    Dein Artikel ist ja schon vom Januar, aber deine Worte haben mich berührt. Ich kann die von dir beschriebene Situation nur zu gut nachvollziehen.


    Wir hatten bis zum 30. Januar drei Hunde. Leider musste unser 15-jähriger Kimba am 30. Januar seine letzte Reise antreten. Es hat uns sehr hart getroffen. Ein paar Tage später musste ein anderer Hund in die Klinik. Er wird jetzt therapiert, wie es weitergeht wissen wir nicht. Wir selbst haben auch die eine oder andere „Baustelle“. Um es kurz zu machen: in den letzten 25 Jahren war eigentlich jedes Jahr doch einiges an Übergangsphasen, die wir erlebt haben.


    Diese Übergangsphasen, in denen sich plötzlich alles verändert, machen auch mir immer wieder große Schwierigkeiten. Oft sind es Veränderungen, die nicht geplant waren, die einfach so passieren – oft über Nacht, so scheint es. Vielleicht ist es sogar das, was mich am meisten herausfordert: die Unvorhersehbarkeit.


    Ich habe immer wieder versucht, ein Leben zu führen, das planbar und sicher ist. Das Vertraute, das Gewohnte gibt mir eine gewisse Geborgenheit, und die Vorstellung, in diese vertrauten Bahnen zurückkehren zu können, ist wie ein Anker in stürmischen Zeiten.


    Das Konzept des „Ichs“ (Anatta) ist für mich von zentraler Bedeutung. Es gibt kein festes, unveränderliches Selbst.


    Die buddhistische Praxis zeigt mir, im gegenwärtigen Moment zu leben und Veränderung nicht als etwas zu sehen, dem wir widerstehen müssen, sondern als Teil des natürlichen Flusses des Lebens.


    Ich befinde mich noch immer in diesem Lernprozess des Verstehen-wollens, des Akzeptieren-wollens dessen, dass unser Glück nicht durch das Festhalten z.B. an Menschen und Vorstellungen und Wünschen erreichbar ist. Und diesem Loslassen an dem „Ich“, dem „Mein“, dem „Selbst“.


    Du bist nicht alleine mit deinen Gedanken! :heart: :heart: :heart:

    LG Thomas

    :nosee: :nospeak: :nohear:

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