Tugend und Depression

  • Lieber Igor07 , wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund? :shrug: ...

    Na ja, liebe Anna Panna-Sati ,


    ich stelle mir eine ganz andere Frage – nämlich: Was ist überhaupt normal? :shrug:

    Der ganze Begriff ist doch relativ und abhängig entstanden, buddhistisch gesehen jedenfalls.

    Ein Mensch könnte mit Geistern sprechen oder unsichtbare Wesen wahrnehmen –

    aber solange er in der Gesellschaft gut funktioniert, wäre doch alles im grünen Bereich, oder?

    Ein wirklich interessanter Blog übrigens:


    Zitat

    „Die Normalsten sind die Kränkesten. Und die Kranken sind die Gesündesten. Das ist nicht bloß eine witzige Formel. Der Mensch, der krank ist, zeigt, dass bei ihm gewisse menschliche Dinge noch nicht so unterdrückt sind, dass sie nicht in Konflikt kommen können mit den Mustern der gestörten Kultur, sondern dass sie in dieser Kultur Krankheitssymptome erzeugen.

    Das Symptom ist ja wie der Schmerz nur ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Glücklich der, der ein Symptom hat. Wir wissen ja: Wenn der Mensch keine Schmerzen empfände, wäre er in einer sehr gefährlichen Lage.

    Aber sehr viele Menschen, das heißt: die Normalen, sind so angepasst, die haben so sehr alles, was ihr eigen ist, verlassen, die sind so entfremdet, sind so zum Instrument, sind so roboterhaft geworden, dass sie schon gar keinen Konflikt mehr empfinden." (5)


    Was ist normal? – Die Doppeldeutigkeit der Normalität
    Was heißt eigentlich normal? Normalität ist wichtig für uns, aber nicht so selbstverständlich, wie sie scheint » Info!
    www.die-inkognito-philosophin.de

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund?



    Das lässt sich ganz leicht abgrenzen, zwischen psychischer Diagnose und nicht Diagnose. Die mit Diagnose sind psychisch krank und die ohne Diagnose sind nicht psychisch krank. Natürlich gibt es körperliche Krankheiten mit seelischen Ursachen, das ist ein seelischer Konflikt, aber noch keine psychische Erkrankung. Die psychische Erkrankung ist durch die ärztliche Diagnose gekennzeichnet. Erst dann zahlt die Krankenkasse die Therapie. Der Glaube, die sind ja alle irre, ist aus Sicht des Volksmundes schön und gut, aber zwischenmenschlich konkret nicht haltbar.

    Sobald es um die Psyche geht machen sich alle immer gleich vollkommen verückt bzgl. der Diagnose Frage.


    Habe ich einen Schnupfen, weiß ich - ganz ohne fachmännische Diagnose - dass ich einen Schnupfen habe. Ebenso bei vielen anderen Krankheiten, etwa einem Ausschlag. Medizinisch kann dann noch eine genauere Diagnose gestellt werden. eine Hausstauballergie, oder eine Erkältung, oder Fußpilz, oder Schuppenflechte, oder die Masern, etc.


    Der Patient kann oft selbst festellen, dass er / sie unter Symptomen leidet. Eine Diagnose durch einen Arzt ist dann der nächste Schritt.


    Für viele Psychische Leiden kann ein Patient durchaus festellen dass er/sie leidet. Etwa im Vergleich zur psychischen Verfassung vor 3 Jahren, etc. Die psychische Erkrankung ist damit nicht durch die Diagnose gekennzeichnet, sie ist durch die durch den Patienten bzw. sein Umfeld wahrgenommene Symptomatik gekennzeichnet. Eine Diagnose kann dann genauer spezifizieren welches psychische Krankheitsbild vorliegt und ob es klinische Relevanz hat.


    Bei psychischen Erkrankungen gibt es natürlich noch die Dunkelziffer der erkrankten, die nicht diagnostiziert werden (weil keine Praxis aufgesucht wird), aber auch das unterscheidet sich garnicht fundamental von der Schnupfenmedizin.


    Also, dass ein Patient oder eine Patientin leidet, ist durchaus vom mündigen Patienten feststellbar (insbesondere wenn der Patient Symptome empfindet, es gibt natürlich den Umgekehrten Fall dass jemand psychisch erkrankt ist aber den Geisteszustand für normal hält). Ob ein Krankheitsbild diagnostizierbar ist, und eine Therapie anzuraten ist, dass ist dann auch Aufgabe des Gesundheitssystems, und natürlich ist es oft für den Laien garnicht so einfach einzuordnen was genau nicht stimmt (wenngleich vielleicht die Wahrnehmung stimmt dass psychische Symptome auftreten).


    Wenn also jemand sich etwa beklagt massive Aufmerksamkeitsdefizite zu haben, die im Alltag massiven Stress verursachen, dann kann man der Person das schon auch glauben, ohne dass ärztlich geklärt ist ob z.B. eine therapiebedürftige Form eines Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms vorliegt (das wäre auch genau ein Beispiel dafür, wie heutzutage psychische Leiden verharmlost werden und das Leiden der betroffenen als "Modediagnose" diskreditiert wird).

  • Vielleicht daran, dass jene Menschen i.d.R. besser über sich - ihr "Innenleben" - , wie auch Andere informiert und daher mitfühlender und reflektierter sind?

    Ich war ziemlich lange in Selbsthilfegruppen und ja, die Leute sind reflektierter und auch mitfühlender.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

  • Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Kommt auf die Gruppe an. Wenn es eine 'lebendige' Gruppe ist, dann passt es. Ich mache ebenfalls immer wieder die Erfahrung, dass sich Menschen an ihr Leid klammern, was ihnen wohl so eine Art Sicherheit gibt.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen

    Das ist ja auch ein Sinn der Sache, daneben tauscht man untereinander Erfahrungen mit verschiedenen (auch medikamentösen) Therapien aus und hat die Möglichkeit, mal seinen Frust, seine Ängste und Nöte, mit Menschen zu teilen, die Ähnliches durchleben müssen/mussten...

    ...und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Klingt, so formuliert, ein wenig sarkastisch ("böse" ;) ), diese Interpretation, auch wenn in vielen Fällen etwas Wahres dran sein kann...


    Für manche spielt tatsächlich "ihr" Leiden, "ihre" Krankheit (besonders chronische/rezidivierende, unheilbare,...), - zwangsläufig - eine sehr dominante Rolle in ihrem Leben, wird gar zum - scheinbaren - "Sinnstifter", mit der Folge, dass sie nur noch um dieses Thema kreisen, womit im sozialen Umfeld oft der (nicht immer unbegründete) Verdacht entsteht, dass damit Aufmerksamkeit und Beachtung auf sich gelenkt werden soll...

    (Vielleicht, weil jene glauben, sonst "uninteressant" zu erscheinen. ?

    Das ist natürlich ein Trugschluss, denn kaum etwas strapaziert die Geduld Nahestehender so sehr, wie immer wieder mit dem chronischen Leiden des Anderen konfrontiert zu werden - vor allem durch dessen Jammern und Klagen....

    Mitgefühl Angehöriger bleibt dann - so oder so - oft auf der Strecke, weicht aufgrund von erschöpfter Genervtheit, dem Überdruss und der Ungeduld...)



    Jedoch suchen die weitaus meisten Menschen schlicht und einfach nach Lösungen/Heilung, wo es u.U. (noch) keine gibt, halten auch dadurch auf gewisse Weise am Leiden fest.

    Leider ist es nicht immer so simpel, wie bei einem kranken, schmerzenden Zahn, der nach einer durchgeführten Extraktion eben keine Probleme mehr bereitet. :shrug:



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Jedoch suchen die weitaus meisten Menschen schlicht und einfach nach Lösungen/Heilung, wo es u.U. (noch) keine gibt, halten auch dadurch auf gewisse Weise am Leiden fest.

    Leider ist es nicht immer so simpel, wie bei einem kranken, schmerzenden Zahn, der nach einer durchgeführten Extraktion eben keine Probleme mehr bereitet. :shrug:

    Dein Gedanke kann ich sehr gut nachvollziehen. Ob dadurch echte Lösungen möglich werden oder gar ein Stück Heilung erzielt wird, wage ich zu bezweifeln. In einem gewissen Sinn gibt es schon so etwas wie Anhaftung an das Leid. Ich erlebe das immer wieder. Wenn ich dann mal etwas tiefer gehen möchte und nachfrage, verstummt der Dialog. Ich glaub auch nicht, dass es darum geht, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die Leute sind im berühmten Hamsterrad, wobei der Hamster selbst, bloss den Antrieb hat, sich zu bewegen. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass die beklagten Inhalte bloss Nebenschauplätze von den echten Problemen sind, die immer noch im Dunkel des Unbewussten schlummern und darauf warten, befreit zu werden.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Selbsthilfegruppe erinnert mich irgendwie an „Anonyme Alkoholiker“. Letztens lass ich noch irgendwo von deren 12 Schritte Programm:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Zwölf-Schritte-Programm#:~:text=Das%20Zwölf%2DSchritte%2DProgramm%20ist,Blaues%20Buch%20festgehalten%20und%20erläutert.

  • Selbsthilfegruppen können äußerst effektiv sein. Denn durch den Kontakt mit Leuten die die selben Probleme haben, öffnen sich Türen zur selbstreflexion. Wenn Qualia feststellt

    Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Dann hat die Selbsthilfegruppe ja ggf schon zu einer Einsicht bei Qualia geführt.


    Und ansonsten kommt es sicherlich auch wesentlich auf die Gruppendynamik an und ggf. professionelle Begleitung.

  • Schon mal gefragt, woher diese Emotionen kommen, was deren Hintergrund ist? Es braucht Achtsamkeit und Zeit, solche Fragen zu beantworten.

    FOMO und Fluchtimpuls.


    FOMO "fear of missing out", das Gefühl was zu versäumen. :taenzerin: :taenzer:


    Fluchtimpuls: Flucht vor Leuten die meine Freiheit einschränken wollen.

    Obwohl ich ein geselliger Mensch bin.

    Deshalb habe ich immer Kneipen und Bars geliebt.

    Ein hierarchiefreier Raum von zwangsloser Geselligkeit, vom banalen Smalltalk bis zum tiefgründigsten Gespräch über die geheimsten Geheimnisse.

    "Flughafenbars sind mein Beichtstuhl", meinte eine Kollegin von mir.


    FOMO und auf-der-Flucht-sein kenne ich soweit meine Erinnerung zurückreicht.

    Wahrscheinlich Karma.


    Von den fünf Hindernissen finde ich persönlich "Unruhe und Rastlosigkeit" am schwierigsten damit umzugehen.


    :mediw: :medim:

  • FOMO "fear of missing out", das Gefühl was zu versäumen.

    Die klassische Umgkehr ist JOMO "Joy of missing out": Statt sich vom Gedanken treiben zu lassen, dass „anderswo etwas Besseres passiert“, schätzt man, was gerade ist und erlebt darin oft Entlastung, Entspannung und innere Fülle.

    Finde JOMO jedoch nicht besonders wirkungsvoll. Für mich findet in der Würdigung der Vergangenheit wirklicher Ausgleicht statt:


    Wer sich vergegenwärtigt, wo er im Leben bereits mutig war und wie viel er schon gemeistert hat, entwickelt ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit. In diesem Rückblick entsteht Vertrauen in die eigene Geschichte und der Drang, immer noch mehr erleben oder erreichen zu müssen, verliert an Gewicht. So wird die Vergangenheit zu einer Quelle der Gelassenheit: Das, was erreicht und erfahren wurde, bildet ein stabiles Fundament, auf dem neue Schritte ruhiger und selbstbewusster erfolgen.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Wer sich vergegenwärtigt, wo er im Leben bereits mutig war und wie viel er schon gemeistert hat, entwickelt ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit. In diesem Rückblick entsteht Vertrauen in die eigene Geschichte und der Drang, immer noch mehr erleben oder erreichen zu müssen, verliert an Gewicht. So wird die Vergangenheit zu einer Quelle der Gelassenheit: Das, was erreicht und erfahren wurde, bildet ein stabiles Fundament, auf dem neue Schritte ruhiger und selbstbewusster erfolgen.

    Gut beschrieben, so würde ich es auch ausdrücken, wie man zu Ausgleich und Gelassenheit kommt.

  • Wer sich vergegenwärtigt, wo er im Leben bereits mutig war und wie viel er schon gemeistert hat, entwickelt ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit. In diesem Rückblick entsteht Vertrauen in die eigene Geschichte und der Drang, immer noch mehr erleben oder erreichen zu müssen, verliert an Gewicht.

    Ja, das ist wohl eine Grundlage gelassener "Altersweisheit", die ich schon als Kind bei älteren Menschen attraktiv fand.

    Das Begehren, immer noch mehr erleben oder erreichen zu wollen/"müssen", erlischt so allmählich (und mit zunehmendem Alter) auf ganz natürliche Weise....

    (Man muss nur aufpassen, dass es nicht zur Entwicklung von Stolz und Dünkel kommt - die Gefahr besteht ja immer... ;) )



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Somit wird klar, dass die Erfahrung der depressiven psychischen Erkrankung im Nachhinein gesehen sehr wertvoll sein kann für das weitere Leben, denn es wird klar, der Erfolg liegt nicht nur beim schneller, höher, weiter. Keine seelischen Schmerzen haben, kann ein großer Erfolg sein. Wenn man diese Erfahrung mitnimmt, relativieren sich viele Dinge, die nur durch Superlative Beachtung finden. Jedoch glaube ich nicht, dass sich die Symptome der depressiven Erkrankung in irgendeiner Weise mit buddhistischen Praktiken vergleichen lassen. Krankhafte Destruktivität ist nicht Verzicht von Übermaß, auch wenn der Mangel derselbe ist.

  • Ein General sagte während einer Schlacht: "Jetzt weiß ich wer der Feind ist, der Feind sind wir". Daraufhin verließ er das Militär.


    Der Kampf hält eben solange an, bis die Sache komplett durchschaut ist. Ich kann Soldat sein, oder Feldwebel oder General. Tatsache ist, auch wenn ich den Dienstgrad wechsle, ich bin immer noch beim Militär. Die endgültige Erkenntnis ist die Befreiung vom Kampf. Wo kein Kampf ist, ist keine Depression, kein Leid.

  • Kann das Gleichnis nachvollziehen und weis was gemeint ist. Auch in der Psychologie, in der Depression ist der Gegner oft nicht das Gegenüber, sondern man selbst. Nur der Kampf ums Dasein hört meiner Ansicht nach nicht auf, solange man lebt. Vielleicht befreit einen die Erleuchtung, das weiß ich nicht, kenne niemanden außer Buddha, auf den das zutrifft. So bleibt das Leid im Dasein erhalten und somit auch der Kampf.

  • Wo kein Kampf ist, ist keine Depression, kein Leid.

    Lieber Robert


    Ich weiss, warum du dich Jetzt nennst und du ständig vom Jetzt sprichst. Alle deine Aussagen haben bloss für dieses eine Jetzt Gültigkeit.


    Du empfindest jetzt, dass wo der Kampf nicht länger ist, auch kein Leid mehr besteht. Es gibt so viel mehr Ursachen für Leid, Kampf ist bloss einer davon. Kampf für die eigenen Wert und für die eigene Moral ist klammern. Ich kann das gut verstehen aus deiner Sicht. Den Kampf aufzugeben, heisst loslassen vom Festhalten.


    Ist bloss die Frage, was geschieht, wenn die Werte und die Moral auch noch verloren geht?

    Nichts muss, alles darf (:

  • Ich kann mir natürlich Gedanken um die Welt machen. Ich kann die Nachrichten lesen und in Angst fallen. Es sind doch nur Gedanken die mit Gefühlen verbunden sind und die Gefühle wiederum triggern die Gedanken. Die Gedanken erzeugen die Welt mit all ihren Wünschen und Hoffnungen, Erwartungen. Wenn das aufhört, weil der Verstand, das Gehirn seinen Platz als Werkzeug einnimmt, dann ist nur noch dieser Moment übrig.


    Donald Trump hat seine Atom U-Boote verlegt. und droht mit einem Ultimatum. Was würde passieren wenn, fragt das Denken/Gefühl. Es passiert ganz genau dass, was passieren soll, wenn es passiert. Wenn die Geschichte es will, dann geschieht es im Namen des Geschehens. Was hab ich damit zu tun? Im Zen Buddhismus gibt es ein Mantra, in dem der Schüler unendlich oft fragen muss: "Wer bin ich". Ich bin die eine Form von tausend Millionen Formen, in der das Eine Leben erscheint. das ist Antwort, die ich erkannt habe. Meine Form wird verdampfen wenn es passiert, aber das Eine Leben wird in unzählig andern Formen weiter erscheinen. Entweder hier auf diesem Planeten, oder auf einem Anderen, oder in einem andern Universum.


    Wenn Werte und Moral hier auf diesem Planeten verlorengehen, dann wird es so sein, denn alles war immer schon so wie es ist.

  • Glaub ich nicht, denn alles ist im Wandel. Werte und Moral kommen und gehen, du machst mir nix vor mit deinen Zeilen. Es war auch nicht schon immer, wie es ist, denn die Welt bewegt sich und nimmt die Menschen mit.


    Wer bist du, im Besitzt von absoluter Wahrheit zu sein? Du wirst auch nicht weiterleben in unzähligen anderen Formen. Du bist endlich wie wir alle. Das Sein kümmert sich nicht um Egos, um komplizierte Konstrukte. Es ist, wie es ist. Wir alle sind vergänglich, viele klammern sich an das Leben, na und? Menschen zahlen einen hohen Preis, so lange sie an die Unsterblichkeit glauben. Da hilft auch kein absolutes Konstrukt wie das, des Nirwana.


    Aufwachen ist so einfach und doch für die meisten so kompliziert. Sie lassen sich verblenden, halten an Illusionen fest. Das Ego bedankt sich, eine Runde weiter im aussichtslosen Kampf gegen das wirkliche Leben. 😨

    Nichts muss, alles darf (:

  • ... du machst mir nix vor mit deinen Zeilen.

    Ich denke schon! ich mache dir gezielt was vor, damit du es wegwischen kannst. Es spielt doch gar keine Rolle was ich sage. Es sind nur Formulierungen, genauso wie deine Formulierungen. Es sind nur Worte die deuten. Vielleicht treffen sie manchmal nicht so gut.


    Du wirst doch wohl keine Konkurrenzgedanken haben, wenn du liest was ich schreibe, du bist doch schon weit darüber stehend. Hab ich recht?

  • Du wirst doch wohl keine Konkurrenzgedanken haben, wenn du liest was ich schreibe, du bist doch schon weit darüber stehend. Hab ich recht?

    Wie kommst du darauf, dass ich Konkurrenz bekämpfe. Du scheinst so zu ticken, nicht meine Welt. Ich stehe auch nicht darüber, es interessiert mich einfach nicht, die Kämpfe dieser Welt. So einfach ist das. 😄

    Nichts muss, alles darf (:

  • Du wirst doch wohl keine Konkurrenzgedanken haben, wenn du liest was ich schreibe, du bist doch schon weit darüber stehend. Hab ich recht?

    Wie kommst du darauf, dass ich Konkurrenz bekämpfe. Du scheinst so zu ticken, nicht meine Welt. Ich stehe auch nicht darüber, es interessiert mich einfach nicht, die Kämpfe dieser Welt. So einfach ist das. 😄

    In der Gedankenwelt ist alles möglich und unmöglich. Ich ticke nicht so, aber ich kenne es. Wir alle kennen es, und darüber stehen ist eine Erscheinung im Praktikum des spirituellen Weges. In der Gedanken/Gefühlswelt erscheint alles nach wie vor, auch wenn wir absolut Gegenwärtig sind. Es erscheint so, wie es erscheinen muss.

  • Wir alle kennen es, und darüber stehen ist eine Erscheinung im Praktikum des spirituellen Weges

    Wieso zählst du mich zu deinem wir?

    Nichts muss, alles darf (:

  • Wir alle kennen es, und darüber stehen ist eine Erscheinung im Praktikum des spirituellen Weges

    Wieso zählst du mich zu deinem wir?

    Wieso denn nicht? Natürlich zähle ich dich dazu. Solange du hier schreibst, genauso wie ich, sprechen wir in Worten, also auf der Gedankenebene. Ich bin nicht entrückt, ich lebe hier im Jetzt, als ganz gewöhnlicher Mensch. Und wenn ich "mein" sage, dann meine ich mich den Schreiber. Wenn ich "dein" sage dann meine ich dich den Leser. Was ist daran so kompliziert?

  • Du wirst doch wohl keine Konkurrenzgedanken haben,

    Das geniale Schluss-Stück von Hotel California entstand aus einer Konkurrenz-Situation zwischen Don Felder und Joe Walsh. Jeder wollte dem anderen beweisen, dass er noch etwas noch grossartigeres drauflegen kann auf das Stück.


    "Es ist sehr gesund, die Konkurrenz", meinte Joe Walsh.


    Konkurrenz und Feindschaft sind durchaus verschiedene Dinge.


    Ich erinnere mich an die erste Begegnung mit meinem Konkurrenten Micha anässlich einer Weihnachtsfeier vor etwa fünfzehn Jahren. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Wir liebten die gleiche verrückte Frau. Und wir stellten fest, ihre Verrücktheit hatte weder was mit mir noch mit Micha zu tun, sie war ganz einfach so ...


    :cry: