Tugend und Depression

  • Genau, "Damit sich der Nebel lichtet", ist schon mal gut, aber nun fehlen noch die Konsequenzen, wie es aussieht, wenn sich der Nebel lichtet. Vielleicht entsteht ja ein noch verwirrendes Bild? Mit dem angesagten Begriff 'Weisheit' ist ja praktisch noch nichts erhellt.

  • Mit dem angesagten Begriff 'Weisheit' ist ja praktisch noch nichts erhellt.

    Aber vermutlich ist dabei klar geworden, dass die Richtung stimmt. Zumindest kann man den Wegweiser schon mal erkennen und lesen. (kleine Werbeunterbrechung, dann geht's weiter). :)

  • Hey Jungs,


    ich habe eure Diskussion mitgelesen und wollte mal einen Gedanken dazu teilen: Für mich sind viele menschliche Gedanken eigentlich Reaktionen auf Gefühle, die oft im Hintergrund wirken, egal ob das Unsicherheit, Langeweile oder auch Sehnsucht ist. Da läuft vieles unbewusst ab.


    Manchmal reden und analysieren Menschen so viel, weil der Kopf einfach eine Lösung oder ein Erklärung für belastende Gefühl sucht.


    Ich finde diese philosophischen Fragen spannend, aber manchmal kommt es mir auch so vor, als würden das Fühlen dadurch ein wenig umgangen oder rationalisiert. Vielleicht wäre es spannend, einfach mal direkt zu teilen, was ihr im Moment wirklich fühlt, auch wenn es nicht immer glatt und logisch klingt.


    Wie seht ihr das?

    Nichts muss, alles darf (:

  • Vielleicht wäre es spannend, einfach mal direkt zu teilen, was ihr im Moment wirklich fühlt, auch wenn es nicht immer glatt und logisch klingt.


    Wie seht ihr das?

    Der Moment ändert sich ja ständig. Oder anders gesagt: Der Fluss des Lebens fließt am Moment vorbei. "Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss". Außerdem erkennt man an der Formulierung den Zustand des Schreibenden sehr gut. ich für meinen Teil kann aber mitteilen, dass der Friede mit mir ist. Manchmal ganz präsent und manchmal als leise Melodie.

  • Wenn sich der Nebel lichtet. Was ist dann wahrzunehmen? Beim plötzlichen ersten Mal auf jeden Fall Erschreckendes und man sucht weiter im Nebel. Warum? „So einfach kann das nicht sein!“

    Später erkennt man den Nebel als Vorstellungen anderer, die man versucht anzunehmen, zu verwirklichen. Bis es wahr wird: „So einfach ist es!“ – schon immer hier, doch stets verweigert, den Meinungen anderer geopfert.

  • r Moment ändert sich ja ständig. Oder anders gesagt: Der Fluss des Lebens fließt am Moment vorbei. "Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss". Außerdem erkennt man an der Formulierung den Zustand des Schreibenden sehr gut. ich für meinen Teil kann aber mitteilen, dass der Friede mit mir ist. Manchmal ganz präsent und manchmal als leise Melodie.

    Keine belastenden Emotionen mehr?

    Nichts muss, alles darf (:

  • Wenn sich der Nebel lichtet. Was ist dann wahrzunehmen? Beim plötzlichen ersten Mal auf jeden Fall Erschreckendes und man sucht weiter im Nebel. Warum? „So einfach kann das nicht sein!“

    Später erkennt man den Nebel als Vorstellungen anderer, die man versucht anzunehmen, zu verwirklichen. Bis es wahr wird: „So einfach ist es!“ – schon immer hier, doch stets verweigert, den Meinungen anderer geopfert.

    Das kann ich echt nachvollziehen. Gilt in erster Linie für irgendwelche Lehrer, Meister und Vorbilder. 😄

    Nichts muss, alles darf (:

  • r Moment ändert sich ja ständig. Oder anders gesagt: Der Fluss des Lebens fließt am Moment vorbei. "Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss". Außerdem erkennt man an der Formulierung den Zustand des Schreibenden sehr gut. ich für meinen Teil kann aber mitteilen, dass der Friede mit mir ist. Manchmal ganz präsent und manchmal als leise Melodie.

    Keine belastenden Emotionen mehr?

    Für den Körper/Geist Organismus gibt es immer Emotionen, doch sie haften nicht mehr an. sie kommen und gehen. Der gegenwärtige Beobachter ist dabei in Stille.

  • Aber vermutlich ist dabei klar geworden, dass die Richtung stimmt. Zumindest kann man den Wegweiser schon mal erkennen und lesen.

    Was ist denn die Richtung, was steht auf dem Wegweiser, das wäre der Weisheit letzter Schluss.

  • Aber vermutlich ist dabei klar geworden, dass die Richtung stimmt. Zumindest kann man den Wegweiser schon mal erkennen und lesen.

    Was ist denn die Richtung, was steht auf dem Wegweiser, das wäre der Weisheit letzter Schluss.

    Wenn auf einem Wegweiser Hamburg steht und du nach Hamburg gehst, dann wirst du in Hamburg ankommen. Wohlbemerkt, du bist angekommen, weil du dich auf den Weg gemacht hast. Niemand anders als du selbst macht diese Erfahrung.

  • Ihr Lieben, es ist Zeit für mich zu gehen. Ich bin etwas traurig darüber, aber meine innere Stimme sagt mir, dass es so gut ist.


    Ich sende Euch meine Liebe

    Robert/Jetzt

  • Keine belastenden Emotionen mehr?

    Doch, laufend, morgens plagt mich oft Unruhe und Rastlosigkeit.

    Aber sind schmerzhafte Emotionen gut oder schlecht ?

    Heute ist der 26. Juli.


    "

    Don't question why she needs to be so free

    She'll tell you it's the only way to be.

    She just can't be chained

    to a life where nothing's gained

    and nothing's lost

    at such a cost

    "


    Dieser geniale Text beschreibt (vielleicht) eine Lady, die im zehnten Ochsenbild lebt.

    Sie will nicht an ein Leben gekettet sein, in dem es nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren gibt.

    Der Preis ist ihr zu hoch, denn der Preis wäre ihre Freiheit.

    "Gewinn und Verlust" gelten für Buddhisten als Teil der "weltlichen Dhamas" oft als Problem.

    Für Ruby Tuesday scheinen sie notwendiger Teil ihres erwachten Lebens zu sein.


    Wenn ich den Text nicht falsch interpretiere.


    Einer der Komponisten der Musik zum Text hat heute Geburtstag.


    :zen:

  • Doch, laufend, morgens plagt mich oft Unruhe und Rastlosigkeit.

    Aber sind schmerzhafte Emotionen gut oder schlecht ?

    Sie sind weder gut noch schlecht, sie sind bloss. Schon mal gefragt, woher diese Emotionen kommen, was deren Hintergrund ist? Es braucht Achtsamkeit und Zeit, solche Fragen zu beantworten.


    PS Lebe mittlerweile auf dem Marktplatz, fühlt sich sehr menschlich an, schon fast normal. :lol:

    Nichts muss, alles darf (:

  • Meine eigene Position ist: Der Dharma setzt eine gesunde Psyche voraus. Absolut!

    Lieber Igor07 , wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund? :shrug: ...


    Und gerade die psychisch Kranken empfinden ja oftmals einen besonderen Leidensdruck, der sie umso leichter irgendwann mit dem Buddhadharma in Kontakt bringen könnte, in der Hoffnung, dort "Befreiung vom Leiden" zu erfahren...


    Allerdings sollte der Schweregrad der psychischen Erkrankung (eher neurotisch oder schon psychotisch?) schon Berücksichtigung finden, bei der Entscheidung, ob man direkt mit der buddhist. Praxis beginnt oder sich zunächst einer psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlung unterzieht.


    Bei mir verlief es folgendermaßen:

    Wegen meiner gen. Angststörung ( + div. Phobien) absolvierte ich zunächst eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und anschließend Verhaltenstherapie, bevor mir klar wurde, dass ich "mehr" brauchte, um das Leiden zu mindern.

    Als meine letzte Therapeutin nach einer (von ihr beantragten, aber von der Krankenkasse) abgelehnten Therapieverlängerung mir total frustriert die Unterstützung beim Widerspruch verweigerte (Man hatte ihr u.a. Fehler bei der Behandlung vorgeworfen, was sie sehr kränkte...), hing ich erstmal durch und in der Luft.....


    Durch "Zufall" stieß ich kurze Zeit später bei YouTube auf ein Video von Ayya Khema ("Ruhe und Einsicht"), das mich unmittelbar ansprach und mich letztlich zum (Theravada-) Buddhismus brachte.

    Ich lernte damals zuerst, mal einigermaßen ruhig zu sitzen (ohne ständig angstvoll den Körper zu "scannen") und mich ausschließlich auf den Atem zu konzentrieren - das hatte ich zuvor nie geschafft - so erlebte ich, nach einer gefühlten Ewigkeit der angstvollen (An-) Spannung, tatsächlich Phasen, in denen die Angst komplett "weg" war... :)


    Es geht in dem Fall nicht um die Fantasie des Geistes, die Lehre Buddhas ist bodenständig, genauso wie die Wissenschaft der Psychologie.

    So gesehen ist der Unterschied auf dem Weg, das Leiden zu verringern zwischen Buddhas Lehre und der Psychologie nicht so groß.

    Buddhas Lehre, je nachdem wie sie in den verschiedenen Traditionen (und subjektiv!) interpretiert wird, ergänzt und bestätigt m.E. die Psychologie und (erforderliche) Psychotherapie in vielen Bereichen, z. B. bezüglich spirituell-religiöser Bedürfnisse, Philosophie (Ethik, "Sinnfindung"...), usw. -

    Für psychisch (weitgehend) Gesunde dürfte der Buddhadharma allemal ausreichen, um (geistiges) Leiden zu vermindern (im günstigsten Fall auszulöschen), eben, weil er "Psychotherapie" und Geistesschulung in sich vereinigt.... :)





    Bezüglich des Thread-Themas frage ich mich, warum man - in einer akuten depressiven Krankheitsphase - noch meint, (weitere) "spirituelle Fortschritte" (hier in Bezug auf "Tugend") erzielt zu haben, bzw. erzielen zu können.

    Diesen Anspruch, der u.U. "Druck"/Stress erzeugen kann, könnte Selbst-Mitgefühl verhindern, welchem aber die Erkrankung (an sich) wohl gewisse Grenzen setzt....



    Eine finnische Studie aus dem Jahr 2013* beschäftigte sich mit den Auswirkungen emotionaler Zustände auf den Körper, also wo im Körper, Menschen - durch sich abschwächende oder verstärkende Aktivitäten (z.B. Anspannung oder Erschlaffung der Muskeln, Herzschlagbeschleunigung oder -verlangsamung, etc.) - welche Emotionen spüren.


    *https://www.pnas.org/doi/pdf/10.1073/pnas.1321664111


    Die folgende Schautafel dazu fotografierte ich im Sprechzimmer meines Psychotherapeuten:


    (Wie man unschwer erkennen kann, herrscht bei Depression relative "Funkstille"(Abschwächung der Aktivitäten), vor allem die Herzgegend ist anscheinend - im Gegensatz zu den anderen emotionalen Zuständen - nicht involviert....


    Glück/Freude aktiviert/durchströmt dagegen den ganzen Körper, Liebe immerhin den Oberkörper bis zu den Oberschenkeln :? :erleichtert: , der neutrale Zustand weist weder Anspannung, noch Schwäche auf...


    Aufkommende Frage:

    Wo könnte man einen "Erwachten" dort in der Grafik ansiedeln?

    "Neutral" kommt dem "Erlöschen" wohl am nächsten, oder? ;) Andererseits: Wo fühlt der Erleuchtete dann sein "überweltliches Glück", seine "Glückseligkeit", wenn sich auch mentale Zustände letztlich körperlich niederschlagen ? :? )


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Wo fühlt der Erleuchtete dann sein "überweltliches Glück", seine "Glückseligkeit

    Es ist ein inneres Glück und eher still, gekoppelt mit innerem Frieden. Es ist auf keinen Fall Euphorie, das mehr so einer Anhaftung entspringt, wo dann irgendwann das Down folgt.


    In der Grafik würde ich den Erleuchteten am ehesten bei "Liebe" einordnen, jedoch nicht überwältigend.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund?



    Das lässt sich ganz leicht abgrenzen, zwischen psychischer Diagnose und nicht Diagnose. Die mit Diagnose sind psychisch krank und die ohne Diagnose sind nicht psychisch krank. Natürlich gibt es körperliche Krankheiten mit seelischen Ursachen, das ist ein seelischer Konflikt, aber noch keine psychische Erkrankung. Die psychische Erkrankung ist durch die ärztliche Diagnose gekennzeichnet. Erst dann zahlt die Krankenkasse die Therapie. Der Glaube, die sind ja alle irre, ist aus Sicht des Volksmundes schön und gut, aber zwischenmenschlich konkret nicht haltbar.

  • Das lässt sich ganz leicht abgrenzen, zwischen psychischer Diagnose und nicht Diagnose. Die mit Diagnose sind psychisch krank und die ohne Diagnose sind nicht psychisch krank.

    Ich hab auch eine Diagnose, was soll's. Es gibt sehr viel Störungen auf der Welt, wo keine Diagnose besteht. Ich empfinde Menschen mit einer Diagnose häufig als echter, menschlicher und irgendwie auch reifer.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Eine finnische Studie aus dem Jahr 2013* beschäftigte sich mit den Auswirkungen emotionaler Zustände auf den Körper, also wo im Körper, Menschen - durch sich abschwächende oder verstärkende Aktivitäten (z.B. Anspannung oder Erschlaffung der Muskeln, Herzschlagbeschleunigung oder -verlangsamung, etc.) - welche Emotionen spüren.


    *https://www.pnas.org/doi/pdf/10.1073/pnas.1321664111

    Ich hatte gehört dass bei Depression oft sehr viel Gehirnaktivität da ist. Die Energie ist aus dem Körper abgezogen weil der Geist sie braucht um sich selbst im Weg zu stehen und um sich selbst zu drehen. Vielleicht ist das so, als ist man auf Tauchstation in sich selbst. Ist da was dran, oder liege ich ganz falsch?


    Angst hat ja mit Enge zu tun. Man ist "bedrückt" der Kopf geht nach unten, der Nacken ist verspannt. Alles will sie zusammenbalken wie eine Faust. Von daher hilft es manchen Leuten da gegen Angstzustande, die Muskeln des Körpers zu entspannen. Es gibt ja sogar die Technik der progressiven Muskelentspannung, die ja wohl sogar bei schweren Fällen eingesetzt wird, aber da dann natürlich nur lindern kann.

  • Wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund?



    Das lässt sich ganz leicht abgrenzen, zwischen psychischer Diagnose und nicht Diagnose. Die mit Diagnose sind psychisch krank und die ohne Diagnose sind nicht psychisch krank.

    Ganz so einfach würde ich das nicht sehen, denn viele Menschen leiden psychisch, suchen aber aus vielerlei Gründen (Nicht-Ernstnehmen, Scham, Angst vor Stigmatisierung, Selbstüberschätzung,...) keinen Facharzt/Psychotherapeuten auf.

    Erst, wenn der Leidensdruck übermächtig wird oder/und weitere Symptome hinzukommen, wird der Gang zum Fachmann/zur Fachfrau erwogen, der dann eine Diagnose stellt...

    Der Glaube, die sind ja alle irre, ist aus Sicht des Volksmundes schön und gut, aber zwischenmenschlich konkret nicht haltbar.

    Zwischen "irre" und "psychisch krank" bestehen m.E. große Unterschiede:

    "Irre" ist eine verächtlich-abwertende Zuschreibung von Laien für Menschen, deren Verhalten sie nicht verstehen (schlimmstenfalls: wollen), während die Bezeichnung "psychisch krank" impliziert, dass die betroffene Person leidet, u.U. mit "Krankheitswert".

    Es gibt sehr viel Störungen auf der Welt, wo keine Diagnose besteht.

    So würde ich das auch sehen...

    (Oder sind stark ausgeprägte Geistesgifte etwa nicht "störend"? ...;) )

    Ich empfinde Menschen mit einer Diagnose häufig als echter, menschlicher und irgendwie auch reifer.

    :? Hm....Woran machst du das fest?

    (Vielleicht daran, dass jene Menschen i.d.R. besser über sich - ihr "Innenleben" - , wie auch Andere informiert und daher mitfühlender und reflektierter sind?)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Ich hatte gehört dass bei Depression oft sehr viel Gehirnaktivität da ist. Die Energie ist aus dem Körper abgezogen weil der Geist sie braucht um sich selbst im Weg zu stehen und um sich selbst zu drehen. Vielleicht ist das so, als ist man auf Tauchstation in sich selbst. Ist da was dran, oder liege ich ganz falsch?

    Wo hört man so etwas? Bei einer schweren klinischen Depression fühlt sich die betroffene Person ständig müde, ausgelaugt, unfähig, sich zu konzentrieren – wie gerädert.


    Dann gibt es, wenn ich mich recht erinnere, die sogenannte agitierte Depression: Der Mensch wirkt dabei ständig unruhig, als stehe er unter Strom, will etwas beweisen, verliert den Bezug zur Realität usw.


    Soweit mein eigenes Erinnerungsvermögen – ich hatte das einmal „seit einer Ewigkeit“ studiert.


    Für Menschen in solch einem Zustand den Buddhismus bzw. Achtsamkeit als Heilmittel zu propagieren, halte ich – sehr milde ausgedrückt – für lächerlich.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich hatte gehört dass bei Depression oft sehr viel Gehirnaktivität da ist.

    Ja, das ist wohl so, wird aber offensichtlich vom Betroffenen nicht wahrgenommen.

    (Möglicherweise deswegen?) :

    Eine Hirnregion, der (linke) Hypothalamus, zeigt bei Depressiven nicht nur verstärkte Aktivität, er vergrößert sich auch...:


    Quelle: https://www.mpg.de/12301556/de…irnregion-stresskontrolle


    Von daher hilft es manchen Leuten da gegen Angstzustande, die Muskeln des Körpers zu entspannen. Es gibt ja sogar die Technik der progressiven Muskelentspannung, die ja wohl sogar bei schweren Fällen eingesetzt wird, aber da dann natürlich nur lindern kann.

    _()_ Die Progressive Muskelentspannung (nach Jacobson) habe ich auch praktiziert, allerdings half mir die buddhistische Praxis (mit Anapanasati) letztlich besser und nachhaltiger... :)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Zustimmung zum Mitgefühl. Es kommt und geht und kommt ... Keine Anhaftung.


    Dann kommst jedoch du ohne Erläuterung zu Mitleid. Imo etwas deutlich Anderes. Jeder leidet für sich allein. Das verhungernde Kind leidet nicht das gleiche Leid wie die verzweifelte Mutter.

    Es mag böse klingen. Mitgefühl immer ja. Und manchmal ist die Phase eines liebevollens, zuwendendens, leidendens Mitgefühls sehr lang. Mitleid nein. Kann es mir kaum vorstellen.


    Danke an alle Beitragenden hier. Sehr guter thread (und Forum).


    :rad: _()_