Warum gibt es so wenig Erleuchtete?

  • sumedha:

    Hat Buddha das Denken verboten?


    Zunächst lehrte der Buddha erst einmal das rechte bzw. heilsame Denken.
    Was das sei, darum handelt die Lehre ausführlich. Jedenfalls ist es nicht
    etwas das sich jemand selber zusammengrübeln sollte.

  • accinca:
    sumedha:

    Hat Buddha das Denken verboten?


    Zunächst lehrte der Buddha erst einmal das rechte bzw. heilsame Denken.
    Was das sei, darum handelt die Lehre ausführlich. Jedenfalls ist es nicht
    etwas das sich jemand selber zusammengrübeln sollte.


    tue bitte nicht so geheimnisvoll und verrate mir was es ist :D
    ach.... und grübeln ist grübeln, denken ist denken

  • Verbieten geht nicht, aber er hat gelehrt wie man es lernt, das nicht mehr denken :o)

  • Hanzze:

    Verbieten geht nicht, aber er hat gelehrt wie man es lernt, das nicht mehr denken :o)


    Genau:
    "Während ich aber, Ānanda, in diesem Zustand weilte, da stiegen mir mit
    Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber
    galt mir als Gebrechen. Gleichwie nämlich, Ānanda, einen Glücklichen ein
    Unglück oder gar ein Gebrechen befällt, genauso stiegen mir die mit Sinnlichkeit
    verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen."

  • Persönlich hoffe ich das es immer mehr werden. Zentral ist vor allem das Mitgefühl. Es ist eine Haltung gegenüber allen Lebens. Man erkennt, dass man ein Teil eines grossen Ganzen ist. Man gibt sich selbst auf erhält aber dafür die Freiheit. Es gibt allerdings sicherlich einige die das "erreicht" haben. Ein Beispiel ist meiner Meinung nach Erich Fromm. Wichtig ist nicht einer Lehre zu folgen, klar das kann helfen, Bedingung ist es nicht.

    Im Grunde ist jeder Erleuchtet. Wenn man nicht mehr mit dem Ego des Gegenübers kommuniziert, kommuniziert man automatisch mit seinem wahren selbst.

    Den Frieden dem man spürt möchte man Teilen, es geht gar nicht anders.

  • Im Grunde ist jeder Erleuchtet. Wenn man nicht mehr mit dem Ego des Gegenübers kommuniziert, kommuniziert man automatisch mit seinem wahren selbst.

    Im Grunde ist nicht jeder erleuchtet. Jeder hat aber das Potenzial in seine Geist, die Erleuchtung zu erlangen. Dieses Potenzial zu besitzen ist aber nicht gleichbedeutend mit erleuchtet sein. Man kann mit dem Ego des Gegenübers nicht kommunizieren, weil es dieses Ego des Gegenübers gar nicht gibt. Es gibt lediglich die eigene Vorstellung eines Egos bei sich selbst und den anderen. Man kann auch nicht mit dem eigenen wahren Selbst kommunizieren. Dieses gibt es genauso wenig wie das Ego; aber es gibt die Vorstellung eines wahren Selbst. Aber sowohl die Vorstellung eines Egos als auch die Vorstellung eines wahren Selbst hat keine Grundlage in der Realität.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • wer ist denn offiziell überhaupt erleuchtet?

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Hallo und herzlich willkommen daistnichts,

    Dein Beitrag hat mir gefallen, denn so habe ich auch mal gedacht. Erich Fromm hat mir Mitte der 70er Jahre "die Augen geöffnet".

    Sein Buch "Die Kunst des Liebens" brachte mir die Konzentration nahe, die ich später als Meditation erkannte. Es waren meine ersten Schritte der Achtsamkeit.

    Zentral ist vor allem das Mitgefühl. Es ist eine Haltung gegenüber allen Lebens. Man erkennt, dass man ein Teil eines grossen Ganzen ist. Man gibt sich selbst auf erhält aber dafür die Freiheit. Es gibt allerdings sicherlich einige die das "erreicht" haben.

    Das mag sein. Aber wissen werden wir das nicht. Und auch die Welt wird sich durch die wenigen nicht verändern, selbst wenn ihre Zahl steigt. Die Welt bleibt immer im Gleichgewicht, es ist die Dualität, die sie im Gleichgewicht hält. Denn was wir falsch nennen, nennen andere richtig ...

    So jedenfalls beobachte ich das seit jetzt mehr als 30 Jahren.

    Aber es bekümmert mich nicht mehr, denn ich kann das nicht ändern - niemand kann das. Auch der Buddha konnte das nicht.

    Im Grunde ist jeder Erleuchtet. Wenn man nicht mehr mit dem Ego des Gegenübers kommuniziert, kommuniziert man automatisch mit seinem wahren selbst.

    Das glaube ich nicht, es sei denn Du meinst "jede/r hat die Möglichkeit, Befreiung zu erlangen".


    Was ist das wahre Selbst? Der Buddha hat ein Selbst als unveränderliches inneres Wesen abgelehnt.


    Aber es ist natürlich gut, das Ego des Gegenübers zu erkennen, vorausgesetzt das eigene wurde auch erkannt, so dass damit nicht mehr kommuniziert werden muss.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Da magst du recht haben im Grunde sind es alles Begrifflichkeiten. Trotzdem, wem begegnet man? Sich selbst oder? Wer ist das? Alles und nichts. Trotzdem ist jeder Frei aber alle sind Teil. Man kann es selber entscheiden. Es bleibt nämlich alles wie es ist und trotzdem ist alles anders.

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  • Man kann mit dem Ego des Gegenübers nicht kommunizieren, weil es dieses Ego des Gegenübers gar nicht gibt.

    Nun, Helmut, ich erkenne, ob jemand mir als "Maske" begegnet oder ob diese Person authentisch und offen mit mir spricht.

    Das verstehe ich unter Ego. Ein Überbau, ein Kopf auf dem Kopf (Zen), eine Rüstung, die jemand anlegt, um sich besser darzustellen oder zu verstecken ...


    Und wenn ich darauf hereinfallen, dann kommuniziere ich mit seinem Ego, oder etwa nicht?

    Und wenn ich mich auch zu schützen beginne, dann kommuniziert mein Ego mit dem Ego des Gegenübers :lol:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das stimmt das Ego ist eine Illusion trotzdem ist es da. ;) Interessanterweise sind wir Frei und zugleich nicht Frei. Paradoxerweise wird uns die Freiheit geschenkt wenn wir die Illusion der Kontrolle aufgeben. Dann erscheint beides als Einheit. Mir scheint als wurde dieses Geschenk jedem gemacht. Es anzunehmen ist freiwillig.

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  • das ist mir klar.

    Aber die Ausgangsfrage war: warum gibt es so wenig Erleuchtete?

    Da Frage ich mich, welche Lebenden Personen gelten als erleuchtet?

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • das ist mir klar.

    Aber die Ausgangsfrage war: warum gibt es so wenig Erleuchtete?

    Da Frage ich mich, welche Lebenden Personen gelten als erleuchtet?

    oh mir fallen da spontan zwei ein die bekannter sind. Nämlich Eckhart Tolle oder Sadghuru.. Natürlich ist das ganze etwas problematisch. Da diese über Bücher und Videos Ihre Inhalte Teilen. Es ist so, im Gespräch mit jemanden teilt man nicht seine Lehre man überzeugt niemanden sondern man geht mitfühlend auf Ihn ein. Das Gegenüber bestimmt das Gespräch. Es wird mitgeteilt was du zu empfangen bereit bist. Ob das über Massenmedien funktioniert? Vielleicht teilweise. Meiner Meinung nach ist viel wahres in Ihren Aussagen. Letztlich geht es aber nicht darum was jemand sagt sondern darum was du als wahr erkennst. Die Wahrheit kannst du in allem erkennen.

  • das ist mir klar.

    Aber die Ausgangsfrage war: warum gibt es so wenig Erleuchtete?

    Da Frage ich mich, welche Lebenden Personen gelten als erleuchtet?

    Die Frage ist überflüssig. Als "erleuchtet zu gelten" muss nicht unbedingt bedeuten, es auch zu sein. Keiner kann wissen, wie viele Erleuchtete es gibt und ob diese überhaupt daran interessiert sind, dass sie es sind . :?


    Im Übrigen halte ich Erleuchtung für überbewertet. :moon: Es ist m. E. nichts Fixes, das für immer und ewig an einem haftet, wenn man denn mal einen Zustand erfahren hat, den man "Erleuchtung" nennt oder dafür hält. Was das betrifft, ist "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen" von Jack Kornfield eine heilsame Lektüre.

  • Das stimmt. Allerdings dauerhaft ist es. Es ist bloss eine andere Sicht, beziehungsweise ein Erkennen der Wirklichkeit. Aber ja Kartoffeln schälen und Wäsche waschen bleibt. Wie gesagt es ist alles anders trotzdem bleibt alles wie es ist. Kartoffeln schälen und Wäsche waschen ist ja auch etwas schönes. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von daistnichts ()

  • Warum gibt es so wenig Erleuchtete?


    Das ist doch schnell beantwortet, oder?

    Da nimmt man auf der einen Seite mal einen Buddha :buddha: und auf der anderen Seite nimmt man mal 10.000 zufällig ausgewählte Menschen :taenzerin: :taenzer:


    Was fällt da auf? :grinsen:


  • Diese Frage kann man auch andersherum stellen. Was bedingt Unwissenheit. Was ist das (wie äussert sich das) und wie kommt das zustande?

  • (1) Was ist das (wie äussert sich das) und (2) wie kommt das zustande?

    (1) Eine Art Schlafzustand? Tranig, dösend, gar nicht richtig wach durchs Leben gehen?


    (2) Gute Frage.


  • Diese Frage kann man auch andersherum stellen. Was bedingt Unwissenheit. Was ist das (wie äussert sich das) und wie kommt das zustande?

    Eine Antwort darauf wäre in A.X.61-62


    Zitat

    Und was ist die ernährende Bedingung der Unwissenheit? »Die fünf Hemmungen«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die ernährende Bedingung der fünf Hemmungen? »Der dreifach üble Wandel (in Werken, Worten und Gedanken)«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung des dreifach üblen Wandels? »Das Ungezügeltsein der Sinne«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung für das Ungezügeltsein der Sinne? »Unachtsamkeit und Unbesonnenheit«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung für Unachtsamkeit und Unbesonnenheit? »Unweises Nachdenken«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung des unweisen Nachdenkens? »Vertrauenslosigkeit«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung der Vertrauenslosigkeit? Das Hören falscher Lehren«, hätte man zu antworten.

    Und was ist die Bedingung für das Hören falscher Lehren? »Der Umgang mit schlechten Menschen«, hätte man zu antworten.


    Warum gibt es also so wenig Erleuchtete? Weil es so viele Unerleuchtete gibt. (:

  • Oh das wusste ich nicht. Ist es denn nützlich?


    Keine Ahnung, das macht man ja auch nur in bestimmten Linien bzw. Traditionen, so ein Zeugnis ausstellen. Ich bin aber nicht der Meinung, dass man so etwas brauch (außer halt in dieser Linie, wenn dich dein Meister in und außenwendig kennt, dann trau ich dem schon zu, dies beurteilen zu können)

  • Welche Linien oder Traditionen stellen denn ein Zeugnis über die Erlangung der Erleuchtung aus?

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Die Welt ist angeblich voller erleuchteter Menschen, man muss nur googeln:



    Schon über 602 gewöhnliche spirituell erwachte Personen werden aufgelistet: ordinary spiritually awakening


    Hier als Werbung für ein Buch aufgelistet Was ist Erleuchtung - Liste erleuchtete Menschen | Spiritueller Blog




    Ich frage mich lediglich, weshalb man überhaupt erleuchtet sein will ? Etwas sein zu wollen oder etwas haben zu wollen ist ja gemäss Lehre Buddha nicht besonders schicklich.