Homosexualität und der Dalai Lama...

  • Grund:
    Jamyang:

    Dazu hab ich einen ganz guten Text im Berzin-Archiv gefunden:


    Verstehe, und da werden dann nur Händchen gehalten 8)


    Nein da wird nicht nur Händchen gehalten. Homosexualtät ist allerdings in keiner Weise auf diese sexuellen Handlungen zu reduzieren.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:


    Nein da wird nicht nur Händchen gehalten. Homosexualtät ist allerdings in keiner Weise auf diese sexuellen Handlungen zu reduzieren.


    ich weiß ja wer das sagt 8)

  • Grund:
    Jamyang:

    Ich sag ja, das wäre ziemlch zwanghaft.


    Sexuelle Handlungen sind per se zwanghaft, ganz egal wo du deinen reinsteckst. 8)


    Oh mann.... wenn das bei Dir so ist, dann ist das schade. Sie sind nicht per se zwanghaft, sondern können in einer Partnerschaft Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung sein.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Jamyang:

    Ich sag ja, das wäre ziemlich zwanghaft. Wobei es auch Menschen geben soll, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse haben. Die können trotzdem liebevolle Partnerschaften führen.


    Es klingt aus meinem Munde zwar vielleicht ein bisschen unreif, aber ich glaube, das nennt sich dann asexuell.

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • Grund:
    Simo:


    Nein da wird nicht nur Händchen gehalten. Homosexualtät ist allerdings in keiner Weise auf diese sexuellen Handlungen zu reduzieren.


    ich weiß ja wer das sagt 8)


    ja und? wer sagt das denn?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

    Einmal editiert, zuletzt von Simo ()

  • Also euer problem ist nur, dass ihr das überhaupt zum Thema macht im Zusammenhang mit eurer Heilslehre. Und Pech für die Tibeter ist dass der DL eindeutig Stellung bezieht, und zwar so, dass es den Begierdewesen nicht in den Kram passt. Da muss man sich dann ziemlich verbiegen, weil der DL ja auf der einen Seite der liebe Bodhisattva ist, aber auf der anderen Seite ist man von seinen Trieben und der Begierde gefesselt. 8)

  • berbahagia13:
    Jamyang:

    Ich sag ja, das wäre ziemlich zwanghaft. Wobei es auch Menschen geben soll, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse haben. Die können trotzdem liebevolle Partnerschaften führen.


    Es klingt aus meinem Munde zwar vielleicht ein bisschen unreif, aber ich glaube, das nennt sich dann asexuell.


    Ja, so nennt man das wohl ;)

    "Ein ruhiger Geist lässt sich nicht aus der Fassung bringen, selbst wenn die gesamte Umgebung Ihnen feindlich gesinnt ist. Um seine Füße vor Dornen zu schützen, kann man nicht die gesamte Erde mit Leder bedecken" Dalai Lama XIV

  • Grund:

    Also euer problem ist nur, dass ihr das überhaupt zum Thema macht im Zusammenhang mit eurer Heilslehre. Und Pech für die Tibeter ist dass der DL eindeutig Stellung bezieht, und zwar so, dass es den Begierdewesen nicht in den Kram passt. Da muss man sich dann ziemlich verbiegen, weil der DL ja auf der einen Seite der liebe Bodhisattva ist, aber auf der anderen Seite ist man von seinen Trieben und der Begierde gefesselt. 8)


    :lol:

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Grund, kannst du wirklich keinen Unterschied machen zwischen Sex aus Begierde ( egal ob Homo oder Hetero ) und dem zärtlichen Austausch, um Freude zu schenken?

  • Syia:

    Grund, kannst du wirklich keinen Unterschied machen zwischen Sex aus Begierde ( egal ob Homo oder Hetero ) und dem zärtlichen Austausch, um Freude zu schenken?


    :lol:

  • Grund:

    Sex = Dana .... die Vajrayanis sind echt mit allen Wassern gewaschen :lol:


    Aber warum sich nicht selbst beschenken? Man gönnt sich ja sonst nix :lol:


    Ganz unverbindlich kann ich Dir sagen Grund, dass ich das Verhalten, welches du uns hier präsentierst, wiederlich finde.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Grund:

    Sex = Dana .... die Vajrayanis sind echt mit allen Wassern gewaschen :lol:


    Aber warum sich nicht selbst beschenken? Man gönnt sich ja sonst nix :lol:


    Ganz unverbindlich kann ich Dir sagen Grund, dass ich das Verhalten, welches du uns hier präsentierst, wiederlich finde.


    Es mag auch widerlich sein. Interessant bleibt naturgemäß die einfache Frage, warum sich die ausgetüftelteren Religionsgebilde immer so schwer mit der Lust tun. Mindestens, wenn es um "höhrere Weihen" geht. Ich habe meine Meinung dazu schon einmal (in diesem Thread?) geäußert. Ich denke, es ist ein Macht-Ding. (Sexuelle) Lust ist recht stark und damit immer auch eine mögliche Quelle des Aufbegehrens gegen eine restriktive Bindung.
    Tradierte "Sonderbehandlung" (ja, ich weiß, wo der Begriff schon mal benutzt wurde, und ich benutze ihn absichtlich) jeglicher Art von Homosexuellen, ihren Praktiken, Vorlieben, oder was auch immer (und sei es auch nur in schwiemelig konstruierten Worthülsen) ist schlicht klassische Homophobie. Homosexualität wie auch immer anders zu begegnen, langweilt mich ungeheuer, wenn es mich als sturznormalen Hetero nicht auch mal ab und an wütend machen kann, wie man sich an etwas so unerheblichem so aufhängen kann.
    Ich kannte mal einen schwulen katholischen Theologie-Studenten. Der war auf dem Trip, sich zum Priester weihen zu lassen, um das ganze von innen (steter Tropfen und so) her aufzulösen. Ich erinnere mich, dass er in dieser Bigotterie nicht mal das Studium geschafft hat.


    Meine Meinung? If it works, don’t fix it!


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Hier eine Antwort von Lama Ole Nydahl zum Thema:Was sagt der Buddhismus zu Homosexualität?”
    MARCH 19, 2008 LIEBE UND PARTNERSCHAFT NO COMMENTS
    Antwort von Lama Ole Nydahl:
    Das wird bei uns nicht als besonders wichtig erachtet. Buddha war klug genug, sich weitgehend aus unseren Schlafzimmern herauszuhalten. Auf Fragen zu Homosexualität hat er meistens geantwortet, sie würde aus starker Abneigung gegen das andere Geschlecht in vorherigen Leben entstehen. Wenn ich z. B. im letzten Leben ständig an den Mädchen etwas gefunden hätte, was mir nicht gefällt, dann würde ich heute anstatt mit Petra mit Peter Hand in Hand dasitzen. Es hängt also von der inneren Einstellung anderen gegenüber ab. Was man gerade jetzt schätzt und für schön und bedeutend hält, ist auch das, was man das nächste Mal begehren wird.


    Es ist auch eine Frage von karmischen Verbindungen. Man war vielleicht im letzten Leben ein heterosexuelles Paar, in diesem Leben werden jedoch beide männlich oder weiblich geboren . Da man sich aufgrund des alten Karmas wieder stark angezogen fühlt, begegnet man sich gleichgeschlechtlich.


    Ich glaube, in homosexuellen Verbindungen geschieht dasselbe wie in heterosexuellen. Okay, ich muss schon zugeben, dass ich zweimal hingucke, wenn ein paar Herren sich küssen oder Händchen halten usw. Da bin ich halt ein bisschen altmodisch.


    Aber man kann alle Ebenen der Praxis voll ausführen. Die Theravada – Ebene des „ Nicht- Schädigens“, die Mahayana – Ebene von Mitgefühl und Weisheit ,und ebenso das Mahamudra, wo Subjekt-Objekt und Tat untrennbar werden und man alle Eigenschaften im Geist loslassen und entstehen lassen kann. Nur bei einigen Vereinigungspraktiken auf Diamantwegsebene, wo es um Verschmelzung von Energien im männlichen und weiblichen Körper geht, gibt es wohl keine homosexuelle Praxis.

    Eine mögliche Sichtweise,gefällt mir.
    Grüße Tsewang48

  • O.N,:

    …Nur bei einigen Vereinigungspraktiken auf Diamantwegsebene, wo es um Verschmelzung von Energien im männlichen und weiblichen Körper geht, gibt es wohl keine homosexuelle Praxis.


    Tja, wie ich sagte. Die "höhere Weihe" bleibt verschlossen, weil – die "natürliche Odnung" der Energieverteilung auf einen weiblichen und einen männlichen Körper warum und wie beschränkt ist?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Naja, also dass eine bestimmte Praxis sich als Homosexueller nicht ausführen lässt halte ich nicht unbedingt für homophob, falls du das damit meinst. Man hat diese Praxis ja nicht erfunden, damit Homosexuelle dabei ausgeschlossen bleiben.

    "Ein ruhiger Geist lässt sich nicht aus der Fassung bringen, selbst wenn die gesamte Umgebung Ihnen feindlich gesinnt ist. Um seine Füße vor Dornen zu schützen, kann man nicht die gesamte Erde mit Leder bedecken" Dalai Lama XIV

  • malsehen:
    O.N,:

    …Nur bei einigen Vereinigungspraktiken auf Diamantwegsebene, wo es um Verschmelzung von Energien im männlichen und weiblichen Körper geht, gibt es wohl keine homosexuelle Praxis.


    Tja, wie ich sagte. Die "höhere Weihe" bleibt verschlossen, weil – die "natürliche Odnung" der Energieverteilung auf einen weiblichen und einen männlichen Körper warum und wie beschränkt ist?


    habe da auch schon andere Aussagen, von anderen Lamas gehört, die dies nicht verneint haben. Will das aber nicht hier im öffentlichen Bereich diskutieren.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Grund:

    Sex = Dana .... die Vajrayanis sind echt mit allen Wassern gewaschen :lol:


    Aber warum sich nicht selbst beschenken? Man gönnt sich ja sonst nix :lol:


    Ganz unverbindlich kann ich Dir sagen Grund, dass ich das Verhalten, welches du uns hier präsentierst, wiederlich finde.


    Einfach weniger aus der Triebhaftigkeit des Körpers fabrizieren und diese Empfindungen legen sich. 8)
    Übrigens "widerlich" ohne "e" ...


    malsehen:

    Interessant bleibt naturgemäß die einfache Frage, warum sich die ausgetüftelteren Religionsgebilde immer so schwer mit der Lust tun.


    Es sind ja nicht die Religionsgebilde, die Triebhaftigkeit nicht als das sehen können was sie ist oder nicht ist, sondern die mit "ich" und "mein" Wahrnehmung "gesegneten" Anhäufungen, die als "ich" irgendwelchen selbst-generierten Vorstellungen entsprechen wollen statt einfach zu lassen was ist oder nicht ist. 8)

  • Jamyang:

    Naja, also dass eine bestimmte Praxis sich als Homosexueller nicht ausführen lässt halte ich nicht unbedingt für homophob, falls du das damit meinst. Man hat diese Praxis ja nicht erfunden, damit Homosexuelle dabei ausgeschlossen bleiben.


    Nein, man erfindet solche Dinge, weil die Dualität von Mann und Frau so herrlich für die Bildhaftigkeit des Besonderen herhalten kann, das passiert, wenn sich diese Dualität dann vereinigt. Diese Besonderheit ist meiner Meinung nach nur statistisch in der Überzahl. Nun hat man bisher weder darüber nachgedacht, die Praxis zu "modifizieren", um sie Schwulen zugänglich zu machen, noch darüber nachgedacht, ob die Besonderheit von Mann und Frau nur statistisch signifikant ist und so die Beschränktheit oder sogar Falschheit einer solchen Praxis erkannt. Man macht einfach immer so weiter. In seiner Auswirkung ist das homophob, ob nun intendiert oder nicht.


    Nun bin ich durchaus tolerant, was die Aufnahmekriterien von Klubs anlangt. Ich find es darf Männer-, Raucher-, Hautfarben-, und nach sonstwie kruden Kriterien sortierte Klubs geben. So lange sie es außen auch draufschreiben und nicht meinen, dass an ihnen und dieser Selektion die Welt genesen könnte.


    Ich halte die Magie und die Kraft, die entsteht, wenn sich zwei Menschen (auf allen Ebenen, und unabhängig vom Geschlecht) vereinen, für gegeben. Diese Kraft ist wahrscheinlich die Basis dieser Praxen, die Quelle der Symbolik und der Sprachlichkeit, die für die Rituale gewählt wurde. Statistisch und gesellschaftlich vorgeprägt bilden sich diese natürlich in einem heterosexuell strukturierten Setting. Über Patriarchie und die enstsprechende Prägung mag ich in diesem Zusammenhang noch gar nicht nachdenken. Ich will an dieser Stelle keine Schlüsse ziehen. Es darf gerne ein jeder seine eigenen Fragen stellen. Dafür ist es aber ggf. nötig, nicht auf Argumenten des "es ist eben so" stehen zu bleiben.
    Das einzige, was für mich "so ist", ist, dass Schwule und Lesben ohne mehr oder minder große technische Umwege keine gemeinsamen biologischen Kinder haben können. Letztlich ist diese Tatsache (die mir völlig wumpe ist) die, die in der letzten Konsequenz auch die Religionen mit ihrem Monopol auf die Erklärung des Woher und Wohin eines Daseins (ob nun Linear oder als Kreislauf) in die Bredouille bringt. Da schwule und lesbische Partnerschaften traditionell außerhalb dieser Prozsse standen, waren sie den Inhabern der entsprechenden Erklär- und Sinnstiftungsmodelle immer schon gerne suspekt.


    Das spannende an der Frage "Homosexualität und Buddhismus" ist ja die, dass eine so individualistisch wahrgenommene Religion wie Budhismus an der Stelle, an der sie dieser individuellen Herausforderung Homosexualität begegnet, an ihre Grenzen stößt. Macht nichts. Bricht nicht alles zusammen. Ich guck einfach hin, was solche Wahrnehmungen mit mir machen.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Grund:

    Es sind ja nicht die Religionsgebilde, die Triebhaftigkeit nicht als das sehen können was sie ist oder nicht ist, sondern die mit "ich" und "mein" Wahrnehmung "gesegneten" Anhäufungen, die als "ich" irgendwelchen selbst-generierten Vorstellungen entsprechen wollen statt einfach zu lassen was ist oder nicht ist. 8)


    Zum Verständnis:


    Anhäufung = Anhäufung im Sinne von mehreren Menschen, die einer selbst-generierten Vorstellung (als Identitätsstiftendes Merkmal der Gruppe) entsprechen wollen. Oder ist die Anhäufung dieser Vorstellungen in einem Mensch gemeint?


    einfach zu lassen = sein zu lassen im Sinne von beenden oder im Sinne von nicht ständig verändern wollen?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Syia:

    Grund, kannst du wirklich keinen Unterschied machen zwischen Sex aus Begierde


    Zeige mir einen wo es ohne Begierde anatomisch physiologisch funktioniert. Besonders beim Mann. :lol:


    Syia:

    Hast du auch Informationen darüber, wie das dritte Geschlecht dann im Buddhismus " integriert" wurde ?


    Das spielt keine Rolle. Gier ist und bleibt Gier. Dies gilt es zu eliminieren.
    Und aus diesem Grund hat der Buddha niemals eine "Vereinigungspraxis" gelehrt.
    Ansonsten, alles erlaubt was keinem schadet.


    Man muss an die Wurzel von Gier, Hass und Verblendung. Darum spielt es keine Rolle wer mit wem und wie, sofern sie nicht im Orden sind, erwachsen sind, mit niemand anderen verheiratet sind und alle einverstanden sind. Das sagt der Buddha dazu (sila)


    Tsewang48:

    Buddha war klug genug, sich weitgehend aus unseren Schlafzimmern herauszuhalten. Auf Fragen zu Homosexualität hat er meistens geantwortet, sie würde aus starker Abneigung gegen das andere Geschlecht in vorherigen Leben entstehen. Wenn ich z. B. im letzten Leben ständig an den Mädchen etwas gefunden hätte, was mir nicht gefällt, dann würde ich heute anstatt mit Petra mit Peter Hand in Hand dasitzen.

    .


    Wann hat er das wo zum wem gesagt?


    Ich denke, dass in diesem Fall der D.L. mit seiner Aussage nicht zwischen weltlichen und religiösen Oberhaupt unterscheiden kann/durfte.


    ()

  • Sukha:

    Zeige mir einen wo es ohne Begierde anatomisch physiologisch funktioniert. Besonders beim Mann. :lol:


    Es funktioniert immer da wo das "Ich" aufhört und das "Wir" beginnt. Mit Physiologie hat dieser Vorgang wenig zu tun.

  • Syia:
    Sukha:

    Zeige mir einen wo es ohne Begierde anatomisch physiologisch funktioniert. Besonders beim Mann. :lol:


    Es funktioniert immer da wo das "Ich" aufhört und das "Wir" beginnt. Mit Physiologie hat dieser Vorgang wenig zu tun.


    Na ja, so lange man das funktionale "Wir" in der sagenumwobenen Praxis als etwas mechanistisches sieht, muss man das halt an die erektionsfördernde Begierde binden.


    Hat eigentlich in diesem Zusammenhang schon ein Würdenträger etwas zu Viagra gesagt? :grinsen:


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen