Dein Konzept, Mingyur
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GaliDa68:
Dein Konzept, Mingyur
Und ich tausch es nicht gegen deins ein. so sehr du auch bettelst -
Ich bettel nie, nehme nur, was mir gegeben wird.
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GaliDa68:
Ich bettel nie, nehme nur, was mir gegeben wird.
Ich seh dich hier die ganze Zeit betteln
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Setz die Brille ab …
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Gonsar Rinpoche:
Man brauche nicht davon auszugehen, dass der Buddha alle tantrischen Lehren innerhalb seiner historischen Lebensspanne gab.
Keine Ahnung wem ich jetzt auf die Füße trete, aber ich frage trotzdem, aus echtem Interesse:
Und wo ist das Problem?
Siddhartha Gautama ist der historische Buddha. Er hat einen Weg zum Ende des Leids erkannt und diesen als seine Lehre weiter gegeben. Es gibt ein schönes Gleichnis indem der Buddha die Blätter an einem Baum mit allem existierenden Wissen vergleicht und die Blätter in seiner Hand mit dem Wissen was er weitergibt. Weil mehr nicht nötig ist um Befreiung zu erlangen.
Nun, was spricht dagegen dass ein anderes Wesen Erleuchtung erlangt hat aber dabei auf einer Teilstrecke einen anderen Weg beschritten hat als Siddharta Gautama? Und diesen, seinen Weg, den Wesen lehrt? Ist er deshalb schlechter? Oder gar falsch? Vielleicht sogar besser für manche? Vielleicht mag es ein "Umweg" sein, aber ist die Dauer eines Weges von Belang wenn man am Ziel angekommen ist?
Warum sucht der Vajrayana, aus meiner Sicht manchmal verzweifelt, nach einer Autorisierung der Lehre bei Siddharta Gautama? Warum ist es so wichtig eine ununterbrochene Übertragungslinie zu postulieren?
Kann nicht morgen Herr/Frau xy daherkommen und einen neuen Weg aufzeigen der wiederum für eine Gruppe Menschen besser geeignet ist als irgendeine der vorhandenen? Solange er zur Befreiung führt, und damit für meine Auffassung IMMER einen Kern der Lehre des historischen Buddhas in sich haben MUSS, ist er doch legitim?
Soll es nicht auch Pratyekabuddhas geben die ganz ohne Kontakt zur Lehre Erleuchtung erlangen? Was für ein Zufall wenn solch einer von außen betrachtet als Theravadabuddhist bezeichnet werden könnte. Genau so unwahrscheinlich wie ihn korrekt als Vajrayanabuddhist zu bezeichnen. Er findet eben seinen Weg. Wie der in Detail aussieht ist doch gleich.
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Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Kosambi im Simsapā-Walde. Da nun nahm der Erhabene wenige Simsapā-Blätter in die Hand und wandte sich an die Mönche:
"Was meint ihr, ihr Mönche: Was ist wohl mehr: Die wenigen Simsapā-Blätter in meiner Hand oder die da oben im Simsapā-Walde?"
» "Gering, sind die wenigen Simsapā-Blätter in der Hand des Erhabenen, o Herr, viel mehr sind die vielen da aber im Simsapā-Walde. Ganz ebenso, ihr Mönche, gibt es viel mehr, was ich überblickt und nicht offenbart habe, und was ich offenbart habe, ist gering. Was ist das aber, was ich nicht offenbart habe, ihr Mönche? Was da, ihr Mönche, nicht heilsam ist, nicht urasketentümlich, was nicht zum Nichts-daran-finden, zur Entreizung, zur Auflösung, zur Beruhigung, zum Überblicken, zur Erwachung, zum Nirvāna führt. Das ist von mir nicht offenbart worden.
Was ist das aber, was ich offenbart habe?
'Das ist das Leiden,
das ist die Leidensentwicklung,
das ist die Leidensauflösung,
das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'.Das ist von mir offenbart worden. Und warum ist dies von mir offenbart worden? Weil es, ihr Mönche, heilsam ist, urasketentümlich, weil es zum Nichts-daran-finden, zur Entreizung, zur Auflösung, zur Beruhigung, zum Überblicken, zur Erwachung, zum Nirvāna führt. Daher habe ich es offenbart. Da habt ihr euch denn, meine Mönche, dafür anzustrengen". «
4. Sīsapāvana Vagga S.56.31. Simsapā - Sīsapāvana SuttaZitatBambus: Kann nicht morgen Herr/Frau xy daherkommen und einen neuen Weg aufzeigen der wiederum für eine Gruppe Menschen besser geeignet ist als irgendeine der vorhandenen? Solange er zur Befreiung führt, und damit für meine Auffassung IMMER einen Kern der Lehre des historischen Buddhas in sich haben MUSS, ist er doch legitim?
Niemand bezweifelt das dies legitim ist, studierst jedoch intensiv den Buddhadharma dann wirst Du verstehen wieso weshalb und wodurch eben dies nicht so möglich ist.
añjalī अञ्जलि
࿅Dorje Sema࿄ -
Jeder der erwacht lieber Bambus, wird das Selbe lehren wie der historische Buddha. Nämlich die Gesetzmäßigkeiten des Dhamma.
Die vier edlen Wahrheiten und die Gesetzmäßigkeiten von Ursache bedingte Entstehung.,
Bambus:Kusala hat geschrieben:Man brauche nicht davon auszugehen, dass der Buddha alle tantrischen Lehren innerhalb seiner historischen Lebensspanne gab.
Dies war keine Aussage von mir sondern vom Dalai Lama
Problem, wenn Du es so nennen möchtest ist, dass der Buddha vollkommen erloschen ist und man im Vajrayana aber wohl davon ausgeht, dass man noch Signale/Eingebungen von ihm "empfangen kann" und dass der Buudha selber sozusagen das Tantra viel später nach seinem irdischen Tod mitgeteilt/gelehrt hat. So habe ich es verstanden.
Liebe Grüße
Kusala -
Kusala:
Dies war keine Aussage von mir sondern von Gonsar Rinpoche
Bitte entschuldige meine Unachtsamkeit. Habe meinen Beitrag editiert.
Kusala:Jeder der erwacht lieber Bambus, wird das Selbe lehren wie der historische Buddha. Nämlich die Gesetzmäßigkeiten des Dhamma.
Die vier edlen Wahrheiten und die Gesetzmäßigkeiten von Ursache bedingte Entstehung.Daran zweifel ich nicht. Beide von Dir genannten Aspekte sind allen buddhistischen Schulen gemein.
Wohl aber gehören doch die Mittel ebenfalls zum gelehrten Weg. Im Theravada sind dies z.B. samatha/vipassana. Die gibt im Vajrayana ebenfalls, spielen dort aber eine nicht so wichtige Rolle. Dafür gibt es tantrische Praxis die wiederum im Theravada nicht angewendet wird.
Wenn man nicht einer beider Schulen grundsätzlich die Existenzberechtigung abspricht gehen sie doch unterschiedliche Wege. Oder mache ich bis hierher einen Denkfehler? Ist es vielleicht falsch die Mittel zum Weg zu rechnen?
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Bambus:
Ist es vielleicht falsch die Mittel zum Weg zu rechnen?
Ich finde, der Buddha hat schon recht klar gesagt, wie es Praxistechnisch lang geht. Heilsam wie unheilsam.Er sprach z.B. sehr deutlich darüber wie Körper und Geist zu betrachten sind. Und er sprach darüber, was von Astrologie, Wahrsagerei, Orakel usw. zu halten ist.
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Kusala:Bambus:
Ist es vielleicht falsch die Mittel zum Weg zu rechnen?
Ich finde, der Buddha hat schon recht klar gesagt, wie es Praxistechnisch lang geht. Heilsam wie unheilsam.
Er sprach z.B. sehr deutlich darüber wie Körper und Geist zu betrachten sind. Und er sprach darüber, was von Astrologie, Wahrsagerei, Orakel usw. zu halten ist.()
Ach, du bist ja so beneidenswert diplomatisch. -
Um den unglaublichen Wust des in diesen Thread ergossenen Unfugs vollständig auszuräumen, wären wohl bezahlte Expertengruppen nötig. Ich halte da eher Alex Berzin für durchaus hinreichend; man lese also:
Dr. Alexander Berzin:Die Quelle der Tantras
Tantra-Praxis erfordert Überzeugtheit von der Authentizität der Tantras, ein korrektes Verständnis von ihrer Durchführung und ihrer Theorie sowie Gewissheit über ihre Wirksamkeit als Methoden, die zur Erleuchtung führen. Gemäß der tibetischen Tradition ist Buddha Shakyamuni selbst die Quelle der Tantras. Viele Gelehrte, sowohl westliche als auch buddhistische, halten diesen Punkt jedoch für umstritten. Gemäß westlicher, wissenschaftlicher Maßstäbe kann jedoch keiner der Texte, die dem Buddha zugeschrieben werden – weder die Sutras noch die Tantras – einer Überprüfung auf Authentizität standhalten. Die Frage ist, ob dies für Tantra-Praktizierende wesentlich ist oder ob andere Kriterien für sie relevanter sind.
Die Tibeter erklären, dass Buddha Shakyamuni drei Fahrzeuge oder Pfade der Praxis lehrte, die zu den höchsten spirituellen Zielen führen. Das bescheidene Fahrzeug, (Skt. Hinayana, kleines Fahrzeug) führt zur Befreiung, während das umfassende Fahrzeug, (Skt. Mahayana, großes Fahrzeug) zur Erleuchtung führt. Obgleich Hinayana ein abwertender Begriff ist, der nur in Mahayana-Texten erscheint, werden wir ihn hier ohne negativen Beigeschmack als den weitgehend akzeptierten allgemeinen Begriff für die achtzehn buddhistischen Schulen des Vorläufers des Mahayana benutzen. Tantrayana, das tantrische Fahrzeug – auch Vajrayana genannt, das Diamantstarke Fahrzeug – ist eine Unterkategorie des Mahayana. Hinayana übermittelt nur Sutras, während Mahayana sowohl Sutras als auch Tantras übermittelt.
Niemand schrieb Buddhas Lehrreden oder anweisende Dialoge nieder, als er sie vor zweieinhalbtausend Jahren gab, da sich das Schreiben gemäß der indischen Gepflogenheiten zu dieser Zeit auf geschäftliche und militärische Angelegenheiten beschränkte. Im Jahr nach dem Verscheiden des Buddha versammelten sich jedoch fünfhundert seiner Anhänger zu einem Konzil, in dem drei seiner wichtigsten Schüler unterschiedliche Teile seiner Worte wiedererzählten. Danach übernahmen verschiedene Gruppen von Mönchen die Verantwortung dafür, bestimmte Abschnitte auswendig zu lernen und sie in regelmäßigen Abständen zu rezitieren. Die Verantwortung wurde von einer Generation von Schülern zur nächsten weitergegeben. Diese Worte wurden die Hinayana-Sutras. Ihr Anspruch, authentisch zu sein, stützt sich ausschließlich auf das Vertrauen, dass die drei ursprünglichen Schüler ein perfektes Gedächtnis besaßen und dass jene im Konzil, die ihren Bericht bekräftigen, sich alle an die richtigen Worte erinnerten. Diese zwei Voraussetzungen lassen sich wissenschaftlich unmöglich nachweisen.
Selbst wenn die ursprüngliche Übertragung frei von Verfälschung gewesen sein mag, mangelte es vielen herausragenden Schülern in den nachfolgenden Generationen an fehlerlosem Gedächtnis. Innerhalb von hundert Jahren nach Buddhas Verscheiden kam es zu Unstimmigkeiten über viele der Hinayana-Sutras. Schließlich bildeten sich achtzehn Schulen heraus, jede mit ihrer eigenen Version dessen, was der Buddha gesagt hatte. Die Schulen waren sich sogar uneinig darüber, wie viele Lehrreden und Dialoge des Buddha auf dem ersten Konzil rezitiert wurden. Gemäß einiger Versionen war es mehreren Schülern des Buddha nicht möglich gewesen teilzunehmen, und sie gaben die Lehren, an die sie sich erinnerten, in mündlicher Form ausschließlich ihren eigenen Schülern weiter. Die auffälligsten Beispiele sind die Texte über spezielle Themen des Wissens (Skt. abhidharma). Viele Jahre lang rezitierten nachfolgende Generationen sie außerhalb der offiziell abgesegneten Treffen, und erst spätere Konzile fügten sie der Hinayana-Sammlung hinzu.
Die ersten schriftlichen Texte erschienen vier Jahrhunderte nach Buddha, in der Mitte des ersten Jahrhunderts v. u. Z. Sie waren die Hinayana-Sutras aus der Theravada-Schule, der Linie der Älteren. Allmählich erschienen auch die Sutras der anderen siebzehn Hinayana-Schulen in schriftlicher Form. Obgleich die Theravada-Version die erste war, die in schriftlicher Form erschien und obwohl Theravada die einzige Hinayana-Schule ist, die bis heute vollständig erhalten ist, sind diese beiden Faktoren kein Beweis dafür, dass es sich bei den Theravada-Sutras um die authentischen Worte des Buddha handelt.
Die Theravada-Sutras sind in der Pali-Sprache verfasst, während die anderen siebzehn Versionen in einer Auswahl von indischen Sprachen wie Sanskrit und dem lokalen Dialekt von Magadha geschrieben sind, der Region, in der Buddha lebte. Man kann jedoch nicht sagen, dass Shakyamuni nur in einer oder all diesen indischen Sprachen gelehrt hat. Daher kann keine Version der Hinayana-Sutras Authentizität aufgrund der Sprache beanspruchen.
Darüber hinaus riet Buddha seinen Schülern, seine Lehren in jeder nur verständlichen Form zu vermitteln. Er wollte nicht, dass seine Anhänger seine Worte in einer heiligen archaischen Sprache wie der der indischen Schriften, den Veden, erstarren lassen. In Übereinstimmung mit seinem Rat erschienen unterschiedliche Teile der Hinayana-Lehren des Buddha zuerst in verschiedenen indischen Sprachen mit unterschiedlichem Schreibstil und abweichender Grammatik in schriftlicher Form, entsprechend der jeweiligen Zeit. Auch die Mahayana-Sutras und Tantras zeigen eine große Stil- und Sprachvielfalt. Von einem traditionellen buddhistischen Standpunkt aus betrachtet bestätigt die Vielfalt der Sprachen eher die Authentizität als dass es sie widerlegt.
Die tibetische Tradition besagt, dass Schüler, bevor Buddhas Lehren niedergeschrieben wurden, die Hinayana-Sutras öffentlich auf großen monastischen Versammlungen rezitierten, die Mahayana-Sutras in kleinen privaten Gruppen und die Tantras unter extremer Geheimhaltung. Die Mahayana-Sutras tauchten zuerst Anfang des zweiten Jahrhunderts u. Z. auf, und die Tantras erschienen vielleicht bereits ein Jahrhundert später, auch wenn sich dies zeitlich nicht genau festlegen lässt. Wie zuvor beschrieben, gehen mehrere Hinayana-Traditionen davon aus, dass private Kreise einige der berühmtesten Hinayana-Traditionen bereits mündlich übertrugen, bevor die großen monastischen Versammlungen sie in die Sammlung für ihre öffentliche Rezitation aufnahmen. Daher spricht das Fehlen eines Textes auf der Tagesordnung des ersten Konzils nicht gegen seine Authentizität.
Zudem schworen die Teilnehmer der Tantra-Rezitationssitzungen die Geheimhaltung der Tantras, so dass sie Nichtinitiierten nicht enthüllt wurden. Daher überrascht es nicht, dass keine persönlichen Berichte von den Tantra-Treffen erschienen. Aus diesem Grund ist es schwierig, die Übertragung der Tantras und das Auftreten der geheimen Treffen vor der schriftlichen Niederlegung zu beweisen oder zu widerlegen. Und selbst wenn man eine mündliche Übertragung der Tantras akzeptiert, lässt es sich nicht festlegen, wann und wie diese Übertragung begann, wie im Falle der Hinayana-Schriften, die beim ersten Konzil fehlten.
Wie der indische Meister Shantideva in „Eintritt in das Verhalten eines Bodhisattva“ (Skt. „Bodhicharyavatara“) argumentiert, gilt jede Argumentationskette, die angeführt wird, um die Authentizität der Mahayana-Texte zu beweisen oder als Unglaubwürdig darzustellen, gleichermaßen auch für die Hinayana-Schriften. Daher muss sich die Authentizität der Tantras auf andere Kriterien als linguistische Faktoren und das Erscheinungsdatum der ersten Schriften stützen.
Unterschiedliche Sichtweisen gegenüber Buddha Shakyamuni als Lehrer
Eine große Quelle für Verwirrung beim Versuch, die Quelle der Tantras zu ermitteln, scheint darin zu bestehen, dass westliche Buddhismusforscher, Hinayana-Gelehrte und Mahayana-Experten alle eine unterschiedliche Auffassung von Buddha Shakyamuni haben. Buddhismusforscher verstehen Shakyamuni als historische Persönlichkeit und großen Lehrer, doch nicht als jemanden, der übermenschliche Kräfte besaß, selbst nichtmenschliche Wesen unterrichtete und nach seinem Tod weiterlehrte. Obwohl Hinayana-Gelehrte das Zugeständnis machen, dass Buddha Shakyamuni außergewöhnliche Kräfte besaß und alle Wesen lehren konnte, messen sie diesen Qualitäten kaum Bedeutung bei. Zudem sagen sie, dass mit Verscheiden Shakyamunis seine Lehrtätigkeit beendet gewesen sei.
Mahayana-Gelehrte des Sutra wie des Tantra erklären, dass Shakyamuni schon vor vielen Äonen ein Buddha wurde und das stufenweise Erlangen der Erleuchtung in seinem Leben als Prinz Siddharta lediglich zur Schau stellte. Er ist seitdem weiterhin in unterschiedlichen Manifestationen erschienen und hat weiterhin gelehrt, wobei er eine große Vielfalt übersinnlicher Fähigkeiten benutzte. Sie zitieren das „Lotus-Sutra“, in dem Shakyamuni erklärt, dass er sich in der Zukunft in Form von spirituellen Meistern manifestieren würde, deren Lehren und Kommentare genauso authentisch sein würden wie seine eigenen Worte. Darüber hinaus akzeptieren Mahayana-Gelehrte, dass sich Buddhas in mehreren Formen und an mehreren Orten gleichzeitig manifestieren können, wobei jede Emanation über ein anderes Thema lehrt. So manifestierte sich Buddha zum Beispiel, während er als Shakyamuni auf dem Geiergipfel in Nordindien die „Prajnaparamita-Sutras“ („Sutras der Vollendung der Weisheit“) erörterte, auch am Dhanyakataka-Stupa in Südindien als Kalachakra und legte die vier Klassen der Tantras dar.
Die Mahayana-Vision dessen, wie Buddhas lehren, geht über das persönliche Anweisen von Schülern hinaus. Shakyamuni inspirierte zum Beispiel auch andere Buddhas und Bodhisattvas (jene, die sich vollständig dem Erlangen der Erleuchtung verschrieben haben und dem, anderen zu helfen) dazu, in seinem Namen zu lehren (z.B. als Avalokiteshvara in Buddhas Anwesenheit das „Herz-Sutra“ darlegte). Er gestattete anderen auch, die von ihm beabsichtigte Bedeutung zu lehren, wie im Falle von Vimalakirti in den „Anweisungen des Vimalakirti-Sutra“.
Zudem erschienen Shakyamuni und andere Buddhas, die in seinem Namen lehren durften, später weit fortgeschrittenen Schülern in reinen Visionen und enthüllten weitere Sutra- und Tantra-Belehrungen. So enthüllte Manjushri zum Beispiel dem Gründer der tibetischen Sakya-Tradition, Sachen Kunga-Nyingpo, das „Scheiden von den vier Anhaftungen“, und Vajradhara erschien wiederholt Meistern in Indien und Tibet und enthüllte weitere Tantras. Noch dazu versetzten Buddhas und Bodhisattvas Schüler in andere Bereiche, um sie zu lehren. Maitreya führte den indischen Meister Asanga zum Beispiel in sein reines Land und übertrug ihm dort seine „Fünf Texte“.
Da sich die Zuhörerschaft der Belehrungen des Buddha aus einer Vielfalt von Wesen zusammensetzte, nicht nur aus menschlichen Wesen, hüteten einige gewisses Material für später, für bessere Zeiten. Zum Beispiel bewahrten die Nagas, halb Menschen-, halb Schlangenwesen, die „Prajnaparamita-Sutras“ in ihrem unterirdischen Königreich unter einem See auf, bis der indische Meister Nagarjuna kam, um sie zu bergen. Jnana-Dakini, eine übernatürliche weibliche Meisterin, behielt das „Vajrabhairava-Tantra“ in Oddiyana, bis der indische Meister Lalitavajra dorthin reiste, weil Manjushri ihm in einer reinen Vision dazu geraten hatte. Zudem versteckten sowohl indische wie tibetische Meister Schriften zum Schutz an materiellen Orten oder verankerten sie als Potential im Geist besonderer Schüler. Später wurden sie von Generationen von Meistern als Schatztexte (terma, tib. gter-ma) wiederentdeckt. Asanga zum Beispiel vergrub Maitreyas Werk „Weitest gehender immer währender Strom“, und der indische Meister Maitripa brachte ihn Jahrhunderte später wieder zum Vorschein. Padmasambhava verbarg unzählige Tantra-Texte in Tibet, die von späteren Nyingma-Meistern in Nischen und Winkeln von Tempeln oder in ihrem eigenen Geist entdeckt wurden.
Wenn die tibetische Tradition Shakyamuni als die Quelle der Tantras betrachtet, bedeutet dies Buddha, wie er im Allgemeinen von den Mahayana-Sutra- und -Tantra-Traditionen beschrieben wird. Nähern sich potenzielle Tantra-Praktizierende dem Thema der Authentizität von dem Standpunkt, dass sie lediglich die Beschreibungen der Buddhologen oder der Hinayana-Gelehrten akzeptieren, dann kann solch ein Buddha natürlich nicht die Tantras gelehrt haben. Das ist für solche Leute jedoch irrelevant. Tantra-Praktizierende haben nicht vor, die Art von Buddhas zu werden, die Buddhologen und Hinayana-Gelehrte beschreiben. Durch Tantra-Praxis trachten sie danach, Buddhas zu werden, wie sie in den Mahayana-Sutra- und -Tantra-Belehrungen geschildert werden. Da sie davon ausgehen, dass Shakyamuni solch ein Buddha war, akzeptieren sie natürlich, dass er die Tantras auf all die wundersamen Weisen lehrte, von denen die Tradition berichtet.
(Tantra verstehen lernen – 2. Die Authentizität der Tantras)Und so weiter. Berzin steigt noch wesentlich tiefer in die Materie ein respektive entsprechend kontextuell bedingtem Bedeutungswechsel aus dieser aus - wer mehr wissen will, lese in der verlinkten Quelle weiter.
Schöne Grüße
KDR -
Ich bin ein bisschen fatalistisch.
Ich glaube nicht, dass eine Verständigung möglich ist, wenn die "Kritiker" gar nicht wissen wollen, worum es bei dieser Darstellung von Buddha mit Gefährtin geht, sondern von vornherein bestens selber zu wissen meinen, was da dargestellt wird und wie es auf den menschschlichen Geist wirkt. Auf einen Blick wissen sie es besser, als alle Leute, die darauf meditieren, die sich dadurch weiterentwickeln und einen Weg gehen, der wirklich außerordentlich gut ist.Da erübrigt sich dann jegliche weitere Unterhaltung.
Bambus:
Warum sucht der Vajrayana, aus meiner Sicht manchmal verzweifelt, nach einer Autorisierung der Lehre bei Siddharta Gautama? Warum ist es so wichtig eine ununterbrochene Übertragungslinie zu postulieren?
Weil es so ist. Buddhas Lehren sind die Wurzel und man möchte diese nicht ausgerissen bekommen, nur so aus Spaß.
Alles fußt auf den Lehren des Buddha Shakiamuni. Ohne Sutra ist der Tantra Schrott. Wer diese Grundlage nicht hat und nicht schätzt, ist sehr falsch davor.
Also hat man auch keine Lust, sich von Leuten, die gar nichts darüber wissen, einreden zu lassen, man hätte diese Grundlage nicht.Auch Tilsiter, der in Schleswig-Holstein statt in Tilsit gemacht wird, ist Tilsiter und nicht Emmentaler oder gar Wurst.
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Kusala:
....
Die Praktizierenden des Vajrayana sind ja auch nicht gerade zimperlich, wenn es um die Beurteilung/Herabwürdigung des ursprünglichen Buddhismus geht.
Oh, das sollten sie aber sein. Es gibt keine Initiation in Vajrayana-Praktiken ohne das Nehmen von Bodhisattva-Gelübden.
Gelübde Nr.1 von 18 Haupt- und 46 Nebengelübden besagt, es ist eine Übertretung, wenn man sich selbst lobt und andere herabsetzt.
Nr. 14 wird dann noch ganz präzise und legt nahe, Abstand zu nehmen davon, das Shravaka- oder Pratyekabuddha-Fahrzeug herabzusetzen.Ich weiß nicht, von wem Ihr da einen übergezwiebelt bekommen haben solltet, aber ein wirklicher Vajrayana-Praktizierender dürfte das nicht gewesen sein.
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Hab den Thread einigermaßen durchgelesen und jetzt fällt mir auch was dazu ein.
Erstens ist die Aufregung um den kopulierenden Buddha unverständlich, denn es ist ja gar nicht der historische Buddha dargestellt, sondern Weisheit oder Methode oder ein Samantabhadra der nie im Samasara war und Gewahrsein-Leerheit symbolisiert.
Zum Tantra hats mich nie hingezogen, den tibetischen Buddhismus finde ich sehr interressant aber ich nehme mir keine spezifischen Praktiken da raus. Respekt davor sehe ich als selbstverständlich.
Der neue "Tantra" wie er auch von Osho eingeführt wurde ist nicht authentisch. Bei Ramakrishna habe ich gelesen dass er sich einmal klassischen Tantra erklären hat lassen und für einen echten Weg gehalten hat. Es gibt im Hinduismus Beschreibungen dazu, dort ist es ein alchimistischer Prozess, ein technischer Yogavorgang wobei der Sekretfluss umgekehrt wird und das Aufsteigen der Kundalini bewirkt, sowas in der Art.
Also ich maße mir nicht an über diesen Yoga zu urteilen, es ist langjährige strenge Schulung und Disziplin dazu erforderlich, hat nichts mit Geschlechtslust zu tun.
Ebenso sehe ich keinen Grund mich über Symbole aufzuregen. Der Buddhismus hat sich eben in Tibet und anderswo an bestehende Wege angepasst, wenn man dazu keinen Zugang hat, muss man ja deshalb nicht zum Wächter der reinen Lehre werden. Im Westen kommt es auch zu Anpassungen.Ich finde es großartig dass Tibeter im Westen lehren, gelegentlich besuche ich solche Vorträge und Veranstaltungen. Für unsere Kultur kann das nur eine Bereicherung sein.
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Das ist eine erotisierte Darstellung, auf jeden.
Wenn es nur um Weisheit und Methode ginge und der "Lama" seine Fantasie rausgehalten hätte,
dann wäre Weisheit nicht so dünn und schmachtend.
Aber sie darf anscheinend nicht die Methode und den Buddha verdecken.
So hat man es also hier auch noch mit einer Angstfantasie des Zeichners zutun - auf mindestens zwei Ebenen. -
Onyx9:
Das ist eine erotisierte Darstellung, auf jeden.
Wenn es nur um Weisheit und Methode ginge und der "Lama" seine Fantasie rausgehalten hätte,
dann wäre Weisheit nicht so dünn und schmachtend.
Aber sie darf anscheinend nicht die Methode und den Buddha verdecken.
So hat man es also hier auch noch mit einer Angstfantasie des Zeichners zutun - auf mindestens zwei Ebenen.Ach, das ist pure Projektion.
Wenn Ihr ein Bild vom roten Manjushri mit flammendem Weisheitschwert seht, dann könnt Ihr Euch auch vorstellen, dass es eine Metapher für unterscheidende Weisheit sein soll, und beharrt nicht darauf, dies sei eine Gewalt verherrlichende Darstellung eines Buddha.
Aber bei Yab-Yum-Darstellungen drehen alle Laien durch. Was an sich noch nichts Verwerfliches sondern normal ist. Und auch darum geht es: sich allmählich zu solch einem Gleichmut zu entwickeln, dass einen solche Darstellungen nicht mehr aus den Schuhen hauen. Es ist eine Übung. Die jeder gern für sich selbst ablehnen kann, nur aber schlecht für andere zu beurteilen vermag. -
Gleichmut bedeutet nicht Gleichgültigkeit liebe LL.
Gleichmütig bin ich, wenn mich "neue" Leute auch erst man in diesen Topf werfen, da der Dalai Lama ja immer noch der bekannteste "Buddhist" in Deutschland ist und viele setzen Buddhismus erst mal mit Tibetischen Buddhismus gleich.
AnywayGleichmütig bin ich auch bei der Betrachtung eines solchen Bildes. Jeder nach seiner Facong und wenn es hilft.
Aber, wie immer ein "aber", sollte man schon einmal darüber aufklärerisch sprechen.
Auch ein roter Manjushri mit flammendem Weisheitschwert hat nichts mit Buddha-Dhamma des historischen Buddhas zu tun.
Das sind die Geister- und Götterwelten Tibets. Mögen sie noch so sehr nach tiefem Graben und zurechtreden dann ein Fünkchen Dhamma enthalten. Alles ist Dhamma. Gier, Hass und Verblendung sind Dhamma. Aber wer es mag, auch o.k.Aber die Ziele und Mittel der beiden Traditionen sind doch sehr verschieden.
ZitatTantra-Praktizierende haben nicht vor, die Art von Buddhas zu werden, die Buddhologen und Hinayana-Gelehrte beschreiben. Durch Tantra-Praxis trachten sie danach, Buddhas zu werden, wie sie in den Mahayana-Sutra- und -Tantra-Belehrungen geschildert werden.
(Tantra verstehen lernen – 2. Die Authentizität der Tantras)Also zwei verschiedene Dinge unter dem gleichen Namen. Und wenn man das so sagt, kann dann auch so ein Bild stehen bleiben, da es ja mit dem Dhamma des historischen Buddhas nichts zu tun hat.
Nur meine Meinung.
Mögen alle Wesen glücklich in sich selber ruhen
Liebe Grüße
Kusala -
Erbärmlich …
Nicht nur meine Meinung. -
GaliDa68:
Erbärmlich …
Nicht nur meine Meinung.
Nicht nur deine Meinung - okay, aber "Erbärmlich"???
Erkläre mir bitte deine ziemlich provokative Aussage.
Es interessiert mich wirklich. Ich will dich verstehen.
Wieso "Erbärmlich"? weil es nicht DEINE Ansicht ist? -
GaliDa68:
Erbärmlich …
Nicht nur meine Meinung.Liebe Knochensack,
worauf bezieht sich Deine Aussage? Und was, als nicht weitere erneute unheilsame Aussagen, kann so ein Beitrag fördern?
Was kannst Du dazu beitragen, dass sinnvolle, das Thema klärende Beiträge gebracht werden?Monika
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Vielleicht kann ich ja mal - ohne der besten Ehefrau von allen vorgreifen zu wollen - etwas zu 'erbärmlich' sagen (wobei bei mir da durchaus die Grundbedeutung 'Erbarmen' mitschwingt...):
Kusala:Jeder der erwacht lieber Bambus, wird das Selbe lehren wie der historische Buddha. Nämlich die Gesetzmäßigkeiten des Dhamma.
Auch die 'Gnade der frühen Geburt' hat was für sich: in den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts stand ich gewissen Formen des organisierten Kommunismus durchaus nahe und erinnere mich noch sehr gut (und heute mit einem leichten Gruseln) daran, wie es da für ausgemacht galt, dass nach den historisch geoffenbarten Worten von Marx, Engels, Lenin (im Einzelfall ergänzt durch die Schriften des einen oder anderen zusätzlichen Säulenheiligen) alle Fragen als geklärt galten. Es blieb nur noch die korrekte Auslegung...
Hier wie dort die gleiche zu Grunde liegende Geisteshaltung, und vor diesem Hintergrund mag man mir meine Anspielung auf einen großen Arbeiterführer aus dem asiatischen Raum von neulich, die für so viel Empörung sorgte, verzeihen...Kusala:Jeder nach seiner Facong und wenn es hilft.
Ach, liebe Kusala: dieses (nicht nur auf mich unehrlich und herablassend wirkende) 'Kann doch jeder machen, was er will' erinnert mich frappierend daran, wie eine alte Freundin von mir immer (etwas boshaft) die Kleidung von manchen Frauen kommentiert hat: 'Sieht ja etwas nuttig aus, aber wem's steht...'. -
@ Nightrainmonk:
Aus deinem Beitrag erkenne ich nur ein Sache sehr eindeutig: Du stehst Kusala ganz bestimmt nicht objektiv gegenüber.
Ich kann beim besten Willen nichts „Erbärmliches“ in Kusalas Aussagen die du zitiert hast erkennen.
Man kann durchaus eine andre Meinung haben, aber so abwertend wie du das formulierst ist schlicht unfair und für mich nicht angebracht. Finde ich wirklich schade und eine unangebrachte Reaktion von dir. Ich könnte auch „erbärmliche Reaktion“ schreiben, finde ich aber abstoßend und will es nicht. -
Lauscher:
Ich könnte auch „erbärmliche Reaktion“ schreiben, finde ich aber abstoßend und will es nicht.
Warum tust Du's dann?