ZitatIst doch eine lohnende Lebensaufgabe, das Glück zu mehren das durch Entsagung entsteht.
Wenn Du ein Ich findest, vielleicht
ZitatIst doch eine lohnende Lebensaufgabe, das Glück zu mehren das durch Entsagung entsteht.
Wenn Du ein Ich findest, vielleicht
mukti:
Ich habe oben ja geschrieben, dass Freude okay ist. Ich weiß dass Entsagung Freude verursachen kann. Aber das war dir nicht genug, du musst die "volle Ladung" haben. "Nichts geht ohne 8fachen Pfad" und dann "allem entsagen".
Allem, das irgendwie versöhnlich und machbar klingt, setzt du so eine extreme Sichtweise entgegen. "allem entsagen" ... mag ja sein, dass du das aus Trotz machst. Aber was hat das alles mit Entsagung zu tun?
Im Mahayana sagt man immer "Alle Wesen wollen Glück haben und Leid vermeiden". Es ist also verständlich wenn du Glück haben willst.
Aber was hat "Glück mehren" wollen mit Entsagung zu tun? Und warum "allem entsagen"?
Grund:Ich habe oben ja geschrieben, dass Freude okay ist. Ich weiß dass Entsagung Freude verursachen kann. Aber das war dir nicht genug, du musst die "volle Ladung" haben. "Nichts geht ohne 8fachen Pfad" und dann "allem entsagen".
Allem, das irgendwie versöhnlich und machbar klingt, setzt du so eine extreme Sichtweise entgegen. "allem entsagen" ... mag ja sein, dass du das aus Trotz machst. Aber was hat das alles mit Entsagung zu tun?
Im Mahayana sagt man immer "Alle Wesen wollen Glück haben und Leid vermeiden". Es ist also verständlich wenn du Glück haben willst.
Aber was hat "Glück mehren" wollen mit Entsagung zu tun? Und warum "allem entsagen"?
Ist doch eine lohnende Lebensaufgabe, das Glück zu mehren, das durch Entsagung entsteht.
mukti:Alles anzeigenGrund:Ich habe oben ja geschrieben, dass Freude okay ist. Ich weiß dass Entsagung Freude verursachen kann. Aber das war dir nicht genug, du musst die "volle Ladung" haben. "Nichts geht ohne 8fachen Pfad" und dann "allem entsagen".
Allem, das irgendwie versöhnlich und machbar klingt, setzt du so eine extreme Sichtweise entgegen. "allem entsagen" ... mag ja sein, dass du das aus Trotz machst. Aber was hat das alles mit Entsagung zu tun?
Im Mahayana sagt man immer "Alle Wesen wollen Glück haben und Leid vermeiden". Es ist also verständlich wenn du Glück haben willst.
Aber was hat "Glück mehren" wollen mit Entsagung zu tun? Und warum "allem entsagen"?
Ist doch eine lohnende Lebensaufgabe, das Glück zu mehren, das durch Entsagung entsteht.
Das geht ohne den 8fachen Pfad, sofort, nicht irgendwann. Nur willst nicht deinen Vorstellungen auf eine goldene Zukunft entsagen. "allem entsagen" schaffst du nie und wirst es nie schaffen, auch essen, trinken, atmen und Glück haben wollen zu entsagen .... dieses Konzept "allem entsagen" ist eben nur die gleiche Absolut-Variable worauf die Vorstellung ausgerichtet wird wie es auch "Nirvana" ist oder wie es für andere "Gott finden" ist.
Schon gut, Grund, mach's wie du meinst. Alles Gute, fahre aufs Land.
mukti:"Etwas noch friedvolleres", das betrifft dann wohl auch diesen Gleichmut und das Weitere.
Der "Gleichmut der einheitlich ist" ist der Gleichmut in den unkörperlichen, formlosen Vertiefungen, auch "friedvolle Verweilungen" genannt:
Zitat"Und was, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht? Es gibt Gleichmut, der sich auf das Gebiet der Raumunendlichkeit stützt, das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit, das Gebiet der Nichtsheit und das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung. Dies, ihr Bhikkhus, ist Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheit beruht." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m137z.html)
"Es ist möglich, Cunda, daß da irgendein Bhikkhu mit dem völligen Überwinden der Formwahrnehmung, mit dem Verschwinden der Wahrnehmung der Sinneseinwirkung, mit Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmung, indem er sich vergegenwärtigt 'Raum ist unendlich', er in das Gebiet der Raumunendlichkeit eintritt und darin verweilt. Er könnte denken: 'Ich verweile in Selbstentsagung.' Aber diese Erreichungszustände sind nicht das, was in der Disziplin des Edlen 'Selbstentsagung' genannt wird; diese werden in der Disziplin des Edlen 'friedvolle Verweilungen' genannt." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html)
Auch diesen Gleichmut gilt es zu überwinden:
Zitat"Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Nicht-Identifikation stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheitlichkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m137z.html)
Denn:
Zitat"So setzte Āḷāra Kālāma, mein Lehrer, mich, seinen Schüler, auf gleichen Rang mit sich selbst und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Nichtsheit-Gebiet.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m085z.html)
Viele Grüße
Elliot
Grund":Reine Askese ist nichts anderes als da zu bleiben wo man ist oder nicht ist und sich nicht von der Stelle zu bewegen. Alles ist in Ordnung. Samsarische Askese ist Wollen und Streben, Anstrengung, dem eigenen Schatten hinterherennen und dabei jegliches Selbst-Vertrauen zu verlieren, in deinem Morast von Hoffen und Fürchten untergehen. Nichts ist in Ordnung.
Hi Grund. Wo auch immer du diese märchenhafte Interpretation her hast, das ist totaler Früchtequark.
Ist das jetzt deine Meinung, wie du denkst dass Askese wäre; oder hast du das so irgendwo gelesen, wenn ja wo?
Gruß Tautropfen.
Beschreib mal Den Früchtequark, den Du da siehst.
Ich find die zwei Sätze recht charmant.
Weiß aber noch nicht, welche Mahlzeit sie mir abbilden…
Tautropfen:Hi Grund. Wo auch immer du diese märchenhafte Interpretation her hast, das ist totaler Früchtequark.
Leute die Laktoseintoleranz haben, sollten die Finger auch von Früchtequark lassen
mukti:Schon gut, Grund, mach's wie du meinst.
Darum geht es gar nicht, was ich mache oder nicht oder du machst oder nicht. Es geht einzig darum, welche Worte gewählt werden und welche Erfahrungen es gibt und wie diese ausgedrückt werden können und dann geht es um die Erfahrung von Autorität von Worten, was diese bewirkt und welches der daraus resultierende Ausdruck in Worten ist oder sein kann. Dewegen wähl du deine und ich wähle meine. Das genau ist Sinn und Zweck der ganzen Übung.
Grund:Tautropfen:Hi Grund. Wo auch immer du diese märchenhafte Interpretation her hast, das ist totaler Früchtequark.
Leute die Laktoseintoleranz haben, sollten die Finger auch von Früchtequark lassen
Auch von Askäse?
Ansonsten: Entsage allem, vor allem den Entsagenden. Oder so. (Frei nach Karl Renz).
Mal einen Blick aus außerbuddhistischer Sicht auf Entsagung:
ZitatAlles anzeigen"Ich war zu Besuch in einem Dorf. Dort hörte ich jemand sagen: "Religion beruht auf Entsagung, und Entsagung ist eine mühselige und anstrengende Disziplin."
Diese Worte erinnerten mich an ein Geschehnis aus meiner frühen Kindheit. Ich nahm teil an einem Picknick am Ufer eines Flusses. Es war ein schmaler Fluss zwischen breiten Sandbänken. Am sandigen Ufer lagen viele Kiesel in leuchtenden Farben. Mir war, als wäre ich über einen Schatz gestolpert. Bis zum Abend hatte ich so viele Kieselsteine gesammelt, daß ich sie unmöglich alle mit nach Hause nehmen konnte. Mit Tränen in den Augen mußte ich sie zurücklassen, als wir aufbrachen, und ich wunderte mich, daß meinen Gefährten überhaupt nichts an diesen Kieseln lag.
Damals kamen sie mir wie große Entsagende vor. Wenn ich heute daran zurückdenke, sehe ich, daß von Entsagung keine Rede sein kann, sobald man Steine als Steine erkannt hat.
Übermäßiger Genuss kommt aus Unwissenheit.
Entsagung kommt aus Wissen.
Entsagung ist kein Tun, sie ist nichts, was man tun muss. Sie stellt sich von selbst ein. Entsagung ist die natürliche Folge von Wissen. Übermäßiger Genuss ist ein automatischer Vorgang, und auch das ist kein Tun. Es ist die natürliche Folge von Unwissenheit.
Daß Entsagung ein hartes und mühsames Geschäft sei, ist deshalb ein unsinniger Gedanke. Als erstes ist Entsagen kein Tun - nur ein Tun kann schwierig und anstrengend sein - sondern ein Ergebnis. Und zweitens: Was man dabei scheinbar aufgibt, ist wertlos, doch was man gewinnt, ist unsäglich kostbar.
Eigentlich gibt es Entsagung als solche gar nicht, weil wir unendlich mehr gewinnen, als wir aufgeben. In Wirklichkeit lassen wir nur unsere Fesseln fallen und gewinnen statt dessen die Freiheit. Wir werfen Muscheln weg und erhalten Diamanten; wir entsagen dem Tod und erlangen Unsterblichkeit. Wir treten lediglich aus der Dunkelheit ans Licht, ans ewige und unendliche Licht. Wo ist da Entsagung? Nichts aufzugeben und alles zu bekommen kann man nicht Entsagung nennen."
Osho
Da fällt mir ein, hab gestern noch was bei Osho gelesen, und das handelt über eine geschichte aus dem palikanon, meines Wissens:
ZitatAlles anzeigenEin junger Prinz wurde einmal von Buddha eingeweiht. Er hatte in seinem Leben alle möglichen Genüsse kennen gelernt, er hatte nur dem Vergnügen gelebt.
Nun also wurde er zu einem bhikshu, einem Mönch. Alle anderen bhikshus verwunderten sich sehr. Sie sagten: „Was, so einer will bhikshu werden! Er hat ja nie seinen Palast verlassen, er hat sich nie ohne seine Karosse bewegt. Wohin er
auch ging, war sein Weg mit Samt Teppichen ausgelegt und jetzt will er Bettler werden! Weiß er, was er da Wahnsinniges vorhat?"
Buddha zufolge bewegt sich der Verstand des Menschen immer zwischen Extremen, von einem Extrem zum anderen. Der Verstand des Menschen bleibt nie in der Mitte stehen. Genauso, wie das Pendel einer Uhr von einer Seite zur anderen ausschlägt aber nie in der Mitte verharrt, fällt auch der Verstand des Menschen immer vom einen Extrem ins andere. Bis jetzt hatte jener Mann an dem einen Extrem gelebt - seinen Körper mit allem zu verwöhnen; nunmehr wollte er am anderen Extrem leben - dem Verzicht auf seinen Körper.
Und so geschah es. Wenn alle anderen bhikshus auf den befestigten Wegen zu gehen pflegten, musste dieser Prinz, dessen Füße nie etwas Anderes gekannt hatten als die kostbarsten Teppiche, unbedingt daneben laufen, durchs Dornengestrüpp! Wenn alle bhikshus im Schatten eines Baumes saßen, stellte er sich in die Sonne! Wenn alle bhikshus nur eine Mahlzeit am Tag einnahmen, aß er einen Tag lang gar nichts und aß nur am nächsten Tag. Binnen sechs Monaten war er zum Skelett abgemagert, war sein schöner Körper von der Sonne verbrannt und waren seine Füße wund geworden.
Nach einem halben Jahr ging Buddha zu ihm und sagte: „Shrona!” - so hieß er - „Ich möchte dir eine Frage stellen. Ich habe gehört, dass du, als du noch als Prinz lebtest, ein guter Veena-Spieler gewesen sein sollst. Stimmt das?”
Der bhikshu sagte: „Ja. Die Leute sagten, niemand könne die Veena so gut spielen wie ich.”
Buddha sagte: „Dann muss ich dir jetzt eine Frage stellen; vielleicht kannst du sie mir beantworten. Sie lautet: Wenn die Saiten der Veena zu locker gespannt sind, können sie dann noch Musik machen oder nicht?” Da musste Shrona lachen.
Er sagte: „Was für Fragen du stellst! Jedes Kind weiß doch, dass keine Musik möglich ist, wenn die Saiten der Veena zu lose sind. Auf losen Saiten kann man keinen Laut machen, kann man sie nicht zupfen. Also können lose Saiten keine
Musik hervorbringen!”
Da fragte Buddha weiter: „Und wenn die Saiten zu straff sind?” Shrona antwortete: „Auch zu straffe Saiten bringen keinen Ton hervor, denn Saiten, die zu stramm gespannt sind, reißen sobald man sie berührt.”
Also fuhr Buddha fort: „Und wann entsteht Musik?”
Shrona sagte: „Musik entsteht dann, wenn die Saiten so gespannt sind, dass wir sie weder zu straff noch zu schlaff nennen können. Es gibt einen Zustand, wo sie weder zu schlaff noch zu straff sind. Es gibt einen Punkt dazwischen, einen mittleren Punkt: Nur dort entsteht Musik. Und ein erfahrener Musiker prüft, ehe er zu spielen beginnt, die Saiten - um nachzusehen, ob sie auch nicht zu schlaff oder zu straff sind.”
Buddha sagte: „Das genügt! Ich habe meine Antwort erhalten. Und ich bin hergekommen um dir genau dasselbe zu sagen. Genauso, wie du es gelernt hast meisterhaft die Veena zu spielen, habe ich es vermocht meisterhaft die Veena des Lebens zu spielen. Und das Gesetz, das für das Musikinstrument Veena gilt, gilt ebenfalls für die Veena des Lebens. Wenn die Saiten des Lebens zu schlaff sind, können sie keine Musik abgeben und wenn die Saiten des Lebens zu straff gespannt sind, geben sie ebenso wenig Musik her. Einer, der die Musik des Lebens zu spielen sucht, muss zunächst Sorge dafür tragen, dass seine Saiten nicht zu straff und nicht zu schlaff gespannt sind.”
Aus: Osho - Das Hara Buch -ZURÜCK ZUR QUELLE DER LEBENSKRAFT
Askese ist, wenn die Saite zu sehr gespannt ist, Wollust ist, wenn sie zu wenig gespannt ist. Beides ergibt keinen vernünftigen Klang.
Elliot:"So setzte Āḷāra Kālāma, mein Lehrer, mich, seinen Schüler, auf gleichen Rang mit sich selbst und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Nichtsheit-Gebiet.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m085z.html)
Der werdende Buddha war bereits ein hausloser Asket, als er sich den Übungen bei Āḷāra Kālāma unterwarf.
Zitat"Prinz, nachdem ich in die Hauslosigkeit gezogen war, auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, ging ich zu Āḷāra Kālāma und sagte zu ihm: 'Freund Kālāma, ich will das heilige Leben in diesem Dhamma und dieser Disziplin führen.'
http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m085z.html
Ohne asketisches Leben und strikte Meditationspraxis ist also das "Wiedererscheinen im Nichtsheitsgebiet" nicht zu erreichen, ganz zu schweigen vom "Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung", das Gautama Siddharta danach bei Uddaka Rāmaputta erreicht hat und schon gar nicht die völlige Erleuchtung.
Es lässt sich auch nicht die "Glückseligkeit, die von Sinnesvergnügen abgetrennt ist, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen" erreichen, wenn nicht das mit der Sinnes- und Geistesbefriedigung verbundene Leid durchschaut ist und daraufhin Enthaltung praktiziert wird.
mukti:Es lässt sich auch nicht die "Glückseligkeit, die von Sinnesvergnügen abgetrennt ist, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen" erreichen, wenn nicht das mit der Sinnes- und Geistesbefriedigung verbundene Leid durchschaut ist und daraufhin Enthaltung praktiziert wird.
Jedenfalls kann das durchaus auch etwas für "Hausväter" sein:
Zitat"Glaubst du, Hausvater, dem Asketen Gotamo: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'?"
"Nicht gehe ich hierin, o Herr, nach Glauben an den Erhabenen: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'".... "Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, fern von Begierden und unheilsamen Dingen, in erwägendem, sinnendem, einsamkeitgeborenem Verzückungswohl, in der Weihe der ersten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, nach Beruhigung des Erwägens und Sinnens in der inneren Meeresstille, in der Einheit des Gemütes ohne Erwägen und Sinnen, in dem einigungsgeborenen Verzückungswohl, in der Weihe der zweiten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch, nach Entreizung der Verzückung gleichmütig, achtsam, klarbewußt und empfinde ein Glück im Körper, von dem die Edlen sagen, 'Der gleichmütig Achtsame lebt beglückt'. So verweile ich in der Weihe der dritten Schauung. Ich nun, o Herr, verweile ganz nach Wunsch nach Überwindung von Wohl und Wehe, nach Zur-Ruhekommen des einstigen Frohsinns und Trübsinns ohne Wehe und Wohl in der gleichmütig achtsamen vollkommenen Reine, in der Weihe der vierten Schauung. Der ich so erkenne, o Herr, der ich so sehe, brauche nicht nach dem Glauben an irgendeinen Asketen oder Brahmanen zu gehen: 'Es gibt eine Einigung ohne Erwägen und Sinnen, es gibt eine Auflösung von Erwägen und Sinnen'". (http://www.palikanon.com/samyutta/sam41.html#s41_8)
Viele Grüße
Elliot
Elliot:mukti:Es lässt sich auch nicht die "Glückseligkeit, die von Sinnesvergnügen abgetrennt ist, abgetrennt von unheilsamen Geisteszuständen" erreichen, wenn nicht das mit der Sinnes- und Geistesbefriedigung verbundene Leid durchschaut ist und daraufhin Enthaltung praktiziert wird.
Jedenfalls kann das durchaus auch etwas für "Hausväter" sein: ...
Interessant. Ja, das ist dann wohl möglich, warum auch nicht.
Schöne Grüße,
mukti
Ich habe gerade den unseligen ad-Personam-Streit und einiges Off-Topic gelöscht.
Diskussionen über diese Löschung hier werden ebenfalls gelöscht.
Kritik bitte im Forum Anregungen und Kritk oder per PN.
Eine Bitte an dieser Stelle:
Versucht nach Möglichkeit, Streitigkeiten per PN und nicht im Thread auszutragen. Ein schnelleres Ende kann ein interessanter Thread gar nicht finden. Oft schade drum. Sollte keine Einigung möglich sein, mag sich bitte jeder gerne an die Moderatoren wenden. Vielen Dank!
Dieser Eintrag von Geronimo scheint mir das Problem mit der Askese gut zu beleuchten:
Geronimo:Askese allein führt nicht zum Frieden. Frieden ist immer abhängig von dem Wissen was zum Frieden führt und was nicht.
Wenn du erst einmal gesehen hast, das z.B. Sexualität dir keinen wirklichen Frieden schafft, und eigentlich nur einen gewissen Hunger latent am lodern hält, dann fällt es dir auch bald viel leichter davon abzustehen. Wenn du es aber noch nicht gesehen hast, und nur darauf verzichtest, weil der Buddha das so gelehrt hat, dann wird der unterschwellige Hunger von der Askese allein nicht verschwinden. Er wird eine Weile untertauchen, und sich irgendwann seinen Weg wieder an die Oberfläche bahnen, ob du willst oder nicht. Und das gilt für alle Dinge zu denen man sich zwingt, ohne das man wirklich verstanden hat warum man sich dazu zwingt. Verstehen, Einsehen und Wissen stehen an erster Stelle. So trägt die Übung Früchte. Und wenn man auf diese Art übt, führt das wiederum zu weiterem Verstehen, Einsehen und Wissen. Ein sich selbst stärkender Kreislauf, wenn man den ersten geeigneten, richtigen Schritt erst einmal gegangen ist.
Erfolgreiche Askese und damit innerer Frieden hängt also von der Einsicht in die Unzulänglichkeit der Sinnes- und Geistesbefriedigung (dukkha) ab. Je mehr Einsicht, desto mehr Entsagung. Die Erfahrung von Leid führt zu dieser Einsicht:
Zitat6. Mehr sind, ihr Bhikkhus, die Tränen, die euch entströmt und die von euch vergossen worden, da ihr, so lange Zeit hindurch (von Geburt zu Geburt) umherwandernd und umherlaufend, über Vereinigung mit Unliebem und über Trennung von Liebem klagtet und weintet, als das Wasser in den vier großen Meeren.
17. Nunmehr aber, ihr Bhikkhus, habt ihr wohl Ursache genug, Widerwillen zu fassen gegen alle Gestaltungen, habt Ursache genug, gegen sie gleichgültig zu werden, habt Ursache genug, von ihnen euch loszulösen".
http://palikanon.com/samyutta/sam15.html#s15_1
Das Begehren, die Ursache der Existenz, ist uns so natürlich, dass wir es nicht ohne Weiteres ablegen können. Erst die völlige Enttäuschung führt zum Verzicht, und das ist ein sehr langer Prozess.
Aber das ist die Weisheit, die man aus dem Leben ziehen kann, dass nämlich das Glück umso größer wird, je weniger man sich mit der Welt einlässt. Im Buddhismus geht es immer nur um Loslösung.
mukti:
Erfolgreiche Askese und damit innerer Frieden hängt also von der Einsicht in die Unzulänglichkeit der Sinnes- und Geistesbefriedigung (dukkha) ab. Je mehr Einsicht, desto mehr Entsagung. Die Erfahrung von Leid führt zu dieser Einsicht:
Die Erfahrung der Unzulänglichkeit der Sinnes und Geistesbefriedigung ist doch erst der Beginn der Einsicht in eine spirituelle Orientierung des Lebens. Askese, Entsagung ect. sind eine mögliche Reaktion auf diese Erfahrung!
Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen. Jeder Mensch ist aufgerufen dorthin zu gehen, wo sein/ihr ganz persönlicher Widerwille sitzt und diesen aufzulösen. Dieses mag bei dem einen in die Askese, bei einem anderen in eine ganz andere Richtung führen. Nür der persönliche Weg führ auch zu persönlichem inneren Frieden!
Eine generelle Lösung für jeden Menschen gibt es nicht und wurde auch nicht vom Buddha behauptet!
malsehen:
Kann man das nach Innenwenden und das Hervortreten tatsächlich trennen? Ist das nicht alles ein Prozeß?
Bishafu_2:
Schön, wenn man das gleich als eins sieht.
In dem ganzen inhaltlichen Fokus auf die Innenwendung scheint das manchmal »verlorenzugehen«.
Na klar.
Ich bezog das auch ein wenig auf die Postings hier. Und auf einen Teil der Literatur, die bis jetzt auf dem Nachttisch lag.
Vielleicht scheint es mir nur so. Aber mir scheint der Großteil so »innenwendungsfixiert«.
Ich freue mich immer über Berichte zu Erfahrungen des "wieder nach außen kommens"…
Bishafu_2:mukti:
Erfolgreiche Askese und damit innerer Frieden hängt also von der Einsicht in die Unzulänglichkeit der Sinnes- und Geistesbefriedigung (dukkha) ab. Je mehr Einsicht, desto mehr Entsagung. Die Erfahrung von Leid führt zu dieser Einsicht:
Die Erfahrung der Unzulänglichkeit der Sinnes und Geistesbefriedigung ist doch erst der Beginn der Einsicht in eine spirituelle Orientierung des Lebens. Askese, Entsagung ect. sind eine mögliche Reaktion auf diese Erfahrung!
Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen. Jeder Mensch ist aufgerufen dorthin zu gehen, wo sein/ihr ganz persönlicher Widerwille sitzt und diesen aufzulösen. Dieses mag bei dem einen in die Askese, bei einem anderen in eine ganz andere Richtung führen. Nür der persönliche Weg führ auch zu persönlichem inneren Frieden!
Eine generelle Lösung für jeden Menschen gibt es nicht und wurde auch nicht vom Buddha behauptet!
Ja, die Erfahrung von dukkha ist der Beginn, Askese und Entsagung die Reaktion. Loslösung gilt für alle Menschen, die dukkha beenden wollen, oder kennst du eine andere Möglichkeit?
mukti:Bishafu_2:
Die Erfahrung der Unzulänglichkeit der Sinnes und Geistesbefriedigung ist doch erst der Beginn der Einsicht in eine spirituelle Orientierung des Lebens. Askese, Entsagung ect. sind eine mögliche Reaktion auf diese Erfahrung!
Es geht doch darum sich nach innen zu wenden und die Ursachen für das persönliche Leid aufzulösen. Jeder Mensch ist aufgerufen dorthin zu gehen, wo sein/ihr ganz persönlicher Widerwille sitzt und diesen aufzulösen. Dieses mag bei dem einen in die Askese, bei einem anderen in eine ganz andere Richtung führen. Nür der persönliche Weg führ auch zu persönlichem inneren Frieden!
Eine generelle Lösung für jeden Menschen gibt es nicht und wurde auch nicht vom Buddha behauptet!
Ja, die Erfahrung von dukkha ist der Beginn, Askese und Entsagung die Reaktion. Loslösung gilt für alle Menschen, die dukkha beenden wollen, oder kennst du eine andere Möglichkeit?
Askese und Entsagung ist eine Reaktion. Loslösen, dukkha beenden das ist Vokabular, welches auf Ablehnung des Lebens im Daseinskreislauf hindeutet. Es geht aber nicht um die Ablehnung des Lebens im Daseinskreislfaufs, sondern auf die auf die Erlöschung der Ursachen (Gier, ect.). Das Leben ist nunmal wie es ist. Aber wie ich damit umgehe ist meine Sache und da kann ich mich dafür entscheiden auf bestimmte Dinge zu verzichten um meine Gier danach zu verringern. Auf andere Dinge brauche ich gar nicht zu verzichten weil keine Gier vorhanden ist. Als Beispiel würde ich den Umgang mit Alkohol anführen, der eine solte darauf verzichten, der andere kann ruhig sein Wochendweinchen genießen.