Liebe und Anhaften!

  • kofiX:

    1. Liebe in Form von "Nächstenliebe" (Mitgefühl....)
    2. Liebe in einer Beziehung


    Das ist meiner Meinung nach beides dieselbe Form von Liebe. Es geht immer darum, sich in den Mitmenschen hineinzuversetzen und in seinem Interesse zu handeln. Wichtig hierfür jedoch ist, dass man weiß, wie man helfen kann. Um es mit buddhistischen Worten zu formulieren: Es geht darum, heilsames Verhalten zu üben und Verblendung zu "senken".

  • joana:

    Zitat

    Angeblich aus diesem Grund hat er Abstand genommen und meint, dass er mich als Buddhist vor weiteren Verletzungen schützen muss.


    Erstmal hoffe ich, er hat nicht Abstand von dir genommen, will aber trotzdem mit dir schlafen .


    Zitat

    Darf ich Gefühle dieser Form für einen anderen Menschen nicht mehr entwickeln, eben um derartiges Leid zu vermeiden?


    Wer sagt welche Gefühle sein dürfen, welche nicht ? Ist alles ok. Leid mindert man, wenn man aufhört sich in Gedanken und Vorstellungen zu verstricken . Dann weicht auch dieses Gefühl .


    Ich finde es ungünstig immerzu von nicht-Anhaften zu reden, die Anhaftung ist schon viel früher und instinktiv da. Die Übung besteht erstmal in einer gewissen werturteilsfreien Distanzierung, so daß man sich nicht so leicht verstrickt in Nachfolgendes und der Herzgeist ruhiger bleibt .


    MFG

  • Jikjisa schrieb:
    (

    Zitat


    Erstmal hoffe ich, er hat nicht Abstand von dir genommen, will aber trotzdem mit dir schlafen

    )


    doch und nein.
    Ich denke, ich muss diese Entscheidung akzeptieren, auch wenn die Gründe nicht wirklich bekannt sind und es schwerfällt.


    (

    Zitat


    Ich finde es ungünstig immerzu von nicht-Anhaften zu reden, die Anhaftung ist schon viel früher und instinktiv da. Die Übung besteht erstmal in einer gewissen werturteilsfreien Distanzierung, so daß man sich nicht so leicht verstrickt in Nachfolgendes und der Herzgeist ruhiger bleibt .

    )


    Das sehe ich genauso, aber selbst wenn man erstmal diese werturteilsfreie Distanzierung annimmt, so nähert man sich irgendwann doch mehr und mehr und ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, dass es bei so einer werturteilsfreien Distanzierung bleibt. Das wäre doch in etwa so eine "ist mir egal" Situation?!
    Ich sehe gerade auch nur mindern oder ausblenden von Leid, indem ich versuche zu verhindern mich in Gedanken und Vorstellungen zu verstricken. Das ist es vmtl was noch schwer fällt und noch dauert bis ich diesen Weg gefunden habe.


    Habt vielen Dank für die Antwort
    Viele Grüße
    Joana

  • Hallo! Ich möchte euch nur kurz meine jetzige Situation beschreiben. Vielleicht grabt mal jemand diesen Thread aus und möchte gern wissen wie es mir ergangen ist ;). Was ist Liebe? Keine Ahnung, sämtliche Ansätze mir Liebe zu erklären sind im Sand verlaufen. Der Begriff ist zu komplex, vielleicht geht mir später mal ein Licht auf, aber im Moment --> nichts.


    Das Schicksal hat mir zugespielt und sie ist mit einem anderen Mann eine Beziehung eingegangen, dadurch hat sich etwas Distanz aufgebaut, die mir geholfen hat, mich wiederzufinden. Leider hat es nicht lange gehalten (Die Beziehung zum anderen Mann :cry: und meine Einstellung ;) ) und ich bin wieder in das alte Muster gefallen. Wir haben viel Zeit verbracht und ich habe versucht sie wieder aufzupeppeln und da ist mir aufgefallen, das es ihr schlecht geht wenn sie länger alleine ist. Anfangs habe ich sie versucht abzulenken, aber das ist keine Lösung, denn ich habe gemerkt das sie nachdenken muss und irgendwann, wenn sie soweit ist, einen Schlussstrich ziehen muss. Es wäre meines Erachtens eine unheilsame Handlung, sie davon abzuhalten, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Damit verringert sich ihr Leid nicht, sondern es schiebt sich nur auf und wird mehr.


    Also wieder Distanz, aber dennoch Kontakt (versuchen den mittleren Weg zu finden). Mittlerweile geht es mir wieder gut dabei. Ich unterstütze sie, aber bilde mir nichts mehr ein, bzw. Wenn ich abschweife hole ich mich selbst wieder in die Realität zurück und genieße das was ich habe ohne an zu haften. Meine Frage an euch (falls noch wer mit liest?), gehe ich, im Sinne des edlen 8fachen vor, oder vergesse ich einen wichtigen Aspekt?


    Wie ist es dir in der zwischzeit ergangen, joana?


    Danke nochmal für eure weißen und netten Worte, ihr seit mir echt eine Hilfe.

  • Hi,
    nun ja, wir sehnen uns alle nach Liebe, weil wir uns nach uns selbst sehnen - dummerweise suchen wir dieses an falscher Stelle...


    Tja, die Wahrheit über Liebe und Anhaftung scheint mir genau in den beiden extremen Gegensätzen zu liegen, die hier (d.h. weiter oben) genannt wurden:
    "Liebe und Anhaften schließen einander aus" ist eine transzendentale Wahrheit vom Standpunkt des absoluten Bewußtseins aus, welches weder Geburt noch Tod kennt.
    "Liebe ist reine Anhaftung" ist ebenfalls wahr, aber nur innerhalb des Erlebens im zeitlichen Bewußtseinsstrom, welcher von Geburt und Tod markiert wird.
    Warum?
    Liebe kennt nur die Einheit, sie verweigert nicht nur jede Form der Unterscheidung, sie ist selbst die Kraft, die jede Unterscheidung und Trennung überwindet und alles scheinbar Getrennte zur jener wahren Einheit verbindet, welche sich nur in ihr selbst oder eben im Absoluten finden läßt.
    Das verliebte menschliche Wesen aber, das in aller Heimlichkeit mit pochendem Herzen den Geliebten begehrt, wird von dem selben anhaftenden Drang getrieben, welcher den Schützen im Verborgenen auf sein Opfer warten läßt. Es ist die Selbstliebe, die sich hier verbirgt, die Liebe zum Ich, zum Sein, zum Ich-bin-Sein, das seine Erfüllung im scheinbaren Handeln des menschlichen Egos sucht, und diese Art von Liebe ist es, die Buddha mit der Anhaftung benannt hat.
    Nicht, daß ich sagen möchte, daß diese Liebe erbärmlich sei, sie schafft aber eine für uns äußerst erbärmliche Situation, nämlich die der verblendeten Anhaftung.


    Warum aber gibt es diesen Unterschied? Worin kann ein solcher liegen, wenn doch gerade die Liebe keine Unterscheidung kennt? Nun, in Wahrheit ist die Liebe in beiden Fällen dieselbe, doch nach außen gerichtet, in den Irrtum oder das zeitliche Geschehen hinein, läßt sie den Menschen an dieses Anhaften; nach innen aber, zum Ursprung hin gerichtet, wird sie zur Weisheit und entfaltet ihre transzendentale Macht, läßt ihn sich (den Menschen) loslassen von aller Anhaftung und führt ihn so zur Einheit im Absoluten.


    Die Befreiung läßt sich nicht in Worte ausdrücken, aber eine Erkenntnis liegt der Erfahrung der Befreiung wohl doch recht nahe: Liebe (ich verknüpfe ihr eigentliches Wesen mit Weisheit) kann uns, sollten wir sie zu verstehen beginnen, viel von unserer eigentlichen Natur verraten, ja, man könnte sagen, Liebe ist nicht irgendwas, auch nicht etwas von uns Getrenntes, sie ist genau das, was wir sind, und zwar in Wahrheit, denn es ist die Liebe, die uns zu irgend etwas von Wert macht - aber das sind natürlich auch nur Worte, die auf (mehr oder weniger) erbauliche Weise aneinander gereiht wurden, tatsächlich sagt es kaum etwas über unsere wahre Natur aus, noch über die Liebe oder der Weisheit... :roll:
    lg

  • kofiX:

    Ich habe immer wieder über Liebe nachgedacht und ich komme zum Entschluss das es zwei große Arten von Liebe gibt. Wobei die eine die andere nicht ausschließt.
    1. Liebe in Form von "Nächstenliebe" (Mitgefühl....)
    2. Liebe in einer Beziehung


    Bedingt das eine nicht auch immer das andere? Liebe in einer Beziehung funktioniert nicht ohne Nächstenliebe und Nächstenliebe gibt es nur in Beziehungen, diese muss nicht sexuell oder monogam sein. Sie kann sogar zwischen unterschiedlichen Arten, wie z.B. zwischen Hund und Mensch, stattfinden.


    Was du mit "Beziehung" meinst ist wohl die klassisch-monogam politisch-religiös doktrinierte Form einer Beziehung. Das hat nur wenig mit Liebe zu tun. Liebe und Begierde sind zwei verschiedene Dinge.


    ”Wenn Du eine Blume liebst, dann pflücke sie nicht. Denn wenn Du sie pflückst, stirbt sie und ist nicht mehr das, was Du liebst. Also, wenn Du eine Blume liebst, dann pflücke sie nicht. Liebe bedeutet nicht Besitz. Liebe bedeutet Wertschätzung.” - Osho

  • kofiX:

    ...Ich sehe diese Art von Liebe mittlerweile mehr als Gier bzw. Begierde.



    ... desto mehr komme ich zum Entschluss das die Liebe einfach der Schrei der Seele nach einem Objekt (Mensch) ist, den man HABEN WILL!


    Ja der zweite Satz entspricht "Gier bzw. Begierde".


    kofiX:


    Warum heiraten dann Menschen?


    Weil es nicht der konvention entspricht den anderen in Ketten zu legen. ;)


  • Ich sag' mal so: Die erste Form ist Liebe, die zweite Form ist Begehren oder Anhaften. Wobei die zweite Form oft mit Liebe verwechselt wird, in dem Sinn dass einem etwas lieb ist, angenehm, erfreulich. Das kann alles Mögliche sein, ein Gegenstand, eine Ansicht, oder eine Person. "Ich liebe dich" bedeutet de facto ich brauche dich, ich fühle mich wohl mit dir. Deshalb lassen sich Menschen wieder scheiden wenn das Wohlgefühl nachlässt.
    Wirkliche Liebe ist selbstlos und kann sich daher nicht auf eine Person beschränken - Diese Person ruft angenehme Gefühle hervor daher liebe ich sie, jene Person ruft unangenehme Gefühle hervor deshalb liebe ich sie nicht. Liebe ist allumfassend, was im Buddhismus mit Metta bezeichnet wird.

  • Ich melde mich auch mal zu dem Thema zu Wort, vielleicht kann ich etwas Erhellendes zur Diskussion beitragen. Der Zustand der anhaftenden Liebe ist mir nicht fremd. Es gab mal eine Zeit in meinem Leben, da war ich ein sehr eifersüchtiger Mensch. Eifersucht ist ja eine extreme Form der Anhaftung. Mir ist es irgendwann jedoch gelungen, mich von diesem leidvollen Zustand zu befreien und dies hat auch dazu geführt, dass ich heute ein eher weites Verständnis von Liebe habe. Im buddhistischen Jargon würde man wohl von bedingungsloser Liebe sprechen. Bedingungslose Liebe seinem Umfeld gegenüber und Liebe in einer Partnerschaft unterscheiden sich überhaupt nicht voneinander. Nun mögen vielleicht einige einwenden, dass in einer Partnerschaft auch Sexualität gelebt wird. Der Wunsch nach Sexualität ist meines Erachtens erst einmal nur ein Impuls des Körpers und hat weniger mit Begierde oder Anhaftung zu tun. Man kann diesem Impuls nachgeben oder auch nicht und man hat auch die Wahl, ob man diesem Impuls auf heilsame oder unheilsame Weise nachgibt.
    Was das Anhaften an den Partner angeht: Ich lebe seit fast 15 Jahren glücklich in einer Partnerschaft, doch ist es nicht so, dass ich an meinem Partner anhafte oder gar besitzen möchte. Mir ist klar, dass diese Beziehung irgendwann durch den Tod beendet werden wird, doch ist dies kein Grund für mich in Hoffnungslosigkeit zu versinken, solange ich jeden Augenblick im Jetzt lebe und keine Gedanken an Vergangenheit und Zukunft verschwende.
    Der Ausspruch "ich liebe dich" ist lediglich eine verbale Form seine Liebe zu bekunden und sagt noch nichts über Anhaftung aus. Genauso könnte ich "ich liebe dich" jedem fremden Menschen, der mir auf der Straße begegnet, zurufen. Nur ist dies in unserer westlichen Kultur nicht unbedingt üblich. :grinsen:
    Ich sage meinem Partner immer, dass er seine Liebe nicht auf mich oder auf irgendwen beschränken soll, denn das ist nicht die Natur der Liebe.
    So viel zu meinen Gedanken dazu.

  • Wesen:

    Im buddhistischen Jargon würde man wohl von bedingungsloser Liebe sprechen.


    Es wäre mir neu, das es im Buddhismus (außer dem bedingungslosen) überhaupt etwas ohne Bedingungen geben sollte.

  • Nur Rationalität kann diese emotionale Verwirrung klären. ;)


    Man frage sich : Wem nutzt es? und Was ist der Effekt? Man berücksichtige dabei Biologie und Psychologie und Ökonomie, das Kollektiv und das Individuum.

  • Wesen:

    Der Wunsch nach Sexualität ist meines Erachtens erst einmal nur ein Impuls
    des Körpers und hat weniger mit Begierde oder Anhaftung zu tun.


    Das ist zu flach. Körperliche Dinge können immer nur Auslöser sein. Sie selber
    haben keine Wünsche. Es sind nur tote Substanzen aber es können bei gegebener
    "psychischer Disposition" (um es mal so auszudrücken) Gefühle ausgelöst werden.


    Wesen:

    Was das Anhaften an den Partner angeht: Ich lebe seit fast 15
    Jahren glücklich in einer Partnerschaft, doch ist es nicht so, dass ich an meinem
    Partner anhafte oder gar besitzen möchte.


    Das würde ich an deiner Stelle aber nicht glauben.

  • accinca:
    Wesen:

    Der Wunsch nach Sexualität ist meines Erachtens erst einmal nur ein Impuls
    des Körpers und hat weniger mit Begierde oder Anhaftung zu tun.


    Das ist zu flach. Körperliche Dinge können immer nur Auslöser sein. Sie selber
    haben keine Wünsche. Es sind nur tote Substanzen aber es können bei gegebener
    "psychischer Disposition" (um es mal so auszudrücken) Gefühle ausgelöst werden.


    Ich habe mich ungenau ausgedrückt. Was ich sagen wollte war, dass gelebte sexuelle Intimität mit einem Partner nicht zwangsläufig mit Begierde (Anhaftung) einhergehen muss. Erst wenn man Sexualität als eine Bedingung für Glück definiert, haftet man an.


    Was Sexualität an sich angeht, so kann man sie natürlich rein rational unter biologischen Gesichtspunkten erklären. Ich finde aber, das wird dem Ganzen nicht gerecht. Liebevolle Sexualität, die nicht nur dem Befriedigen eigener Wünsche bzw. Trieben dient, kann durchaus heilsam für beide Partner sein. Außerdem dient nicht jede Form von Beziehung auschließlich der Arterhaltung.


    accinca:
    Wesen:

    Was das Anhaften an den Partner angeht: Ich lebe seit fast 15
    Jahren glücklich in einer Partnerschaft, doch ist es nicht so, dass ich an meinem
    Partner anhafte oder gar besitzen möchte.


    Das würde ich an deiner Stelle aber nicht glauben.


    Warum denn nicht? Es ist durchaus möglich, nicht am Partner anzuhaften. Das äußert sich schlicht darin, dass man zusammen die gemeinsame Zeit genießt, ohne sich an sie emotional zu klammern, sich gegenseitig Freiheit zu lassen und den Partner nicht vereinnahmen zu wollen.


    Um nochmal aufs eigentliche Thema zu kommen: Der Liebe anhaften kann man m. E. nur, wenn man noch nicht gelernt hat, Selbstliebe zu entwickeln (bitte nicht als Liebe zu einer Ich-Entität verstehen, das meine ich nicht). Dann sucht man die Liebe im Außen und macht Glück von anderen abhängig. Liebe, die frei von Anhaftung ist, ist nicht davon abhänig, ob sie erwidert wird. Das meine ich mit bedingungsloser Liebe. Ist man fähig zur Selbstliebe, braucht man sie nicht im Außen zu suchen, sie ist allenfalls ein Bonus, aber keine Bedingung mehr für Glück.

  • Stero:

    Nur Rationalität kann diese emotionale Verwirrung klären. ;)


    Man frage sich : Wem nutzt es? und Was ist der Effekt? Man berücksichtige dabei Biologie und Psychologie und Ökonomie, das Kollektiv und das Individuum.


    Nehm ich mal das Psychologische und blende Biologie, Ökonomie und Kollektiv aus ...
    Dann bleibt das Vergängliche und weil dieses wie der Name sagt vergeht: nichts!


    Das ist doch psychologisch de Erhebenste von allem, egal wieviel Begierde und Eros in einer Beziehung (Pkt 2) aktiv sind: sie ist vergänglich. Und je früher sie zu Ende geht umso besser! Warum? Weil man die Vergänglichkeit hautnah miterlebt. Die Attraktivität des Partners liegt in der Vergänglichkeit! :lol:


    Wie toll ist denn das: Man weiß, dass es nie mehr wieder kommt, wenn es vorbei ist.


    Ich vermute schon lange, dass die größte Lust in der Vergänglichkeit liegt :D.


    Die Nächstenliebe (Pkt 1) dagegen ist arg langweilig. Sie ist eine Abstraktion und als solche kann sie immer bestehen und muss niemals vergehen. *Gähn

  • Wesen:

    Ich habe mich ungenau ausgedrückt. Was ich sagen wollte war, dass gelebte sexuelle Intimität mit einem Partner nicht zwangsläufig mit Begierde (Anhaftung) einhergehen muss.Erst wenn man Sexualität als eine Bedingung für Glück definiert, haftet man an.


    I wo, z.B. bei einer Vergewaltigung eines Partners, sollte "gelebte sexuelle Intimität" auch nicht als Glück definiert werden.
    Klar, das man da nicht anhaften wird/sollte.


    Wesen:

    Liebevolle Sexualität, die nicht nur dem Befriedigen eigener
    Wünsche bzw. Trieben dient, kann durchaus heilsam für beide Partner sein.


    Ja, manche glauben sogar an Sexualität aus Mitleid.


    Wesen:

    Es ist durchaus möglich, nicht am Partner anzuhaften.
    Das äußert sich schlicht darin, dass man zusammen die gemeinsame Zeit genießt,
    ohne sich an sie emotional zu klammern, sich gegenseitig Freiheit zu lassen und den
    Partner nicht vereinnahmen zu wollen.


    Solche "romantische" Vorstellungen gibt es sicher viele in der Welt. Wie heißt es
    so treffend: "nur aus Liebe geht der Bock zur Ziege."


    Wesen:

    Liebe, die frei von Anhaftung ist, ist nicht davon abhänig,
    ob sie erwidert wird. Das meine ich mit bedingungsloser Liebe


    Das ist aber keine "bedingungsloser Liebe".
    "Bedingungslos" heißt da wohl nur, ohne Gegenleistung.
    Oder gegen Bezahlung in irgend einer Weise zum gegenseitigen "Vorteil". Was immer das sein mag.
    Oder auch üblich im Rotlichtmilieu, "liebe ohne Anhaftung" könnte man sich einreden.


    -


  • Ich sprach von heilsamer Sexualität zwischen Menschen, die sich lieben. Nicht von Vergewaltigungen, dem Rotlichtmilieu oder Sex aus Mitleid. Deine Worte sind von einer aggressiven Grundstimmung durchdrungen, daher spare ich mir weitere Ausführungen und belasse es einfach dabei.

  • Wesen:

    Ich sprach von heilsamer Sexualität zwischen Menschen, die sich lieben.
    Nicht von Vergewaltigungen, dem Rotlichtmilieu oder Sex aus Mitleid.


    Das wahren ja auch nur Erklärungsversuche wie man sich Sex ohne Anhaftung vielleicht
    vorstellen könnte - wenn überhaupt. Bei "Sex zwischen sich liebenden" kann ich mir das
    eben nicht vorstellen sondern halte solche Vorstellungen für reine hormongesteuerte
    Verblendung, denn irgendwo muß man ja auch noch etwas realistisch bleiben oder?


    -

  • Zitat

    Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe, ja ist durchaus nur ein näher bestimmter, spezialisierter, wohl gar im strengsten Sinne individualisierter Geschlechtstrieb. (Schopenhauer)

  • accinca:
    Wesen:

    Ich sprach von heilsamer Sexualität zwischen Menschen, die sich lieben.
    Nicht von Vergewaltigungen, dem Rotlichtmilieu oder Sex aus Mitleid.


    Das wahren ja auch nur Erklärungsversuche wie man sich Sex ohne Anhaftung vielleicht
    vorstellen könnte - wenn überhaupt. Bei "Sex zwischen sich liebenden" kann ich mir das
    eben nicht vorstellen sondern halte solche Vorstellungen für reine hormongesteuerte Verblendung.
    -


    Das liegt dann vielleicht daran, dass ich den Begriff anders auffasse, als du. Ich habe Anhaftung so verstanden, dass man sich nicht an Dingen emotional festklammern soll, da dies unweigerlich mit Leiderfahrung einhergeht. Anhaftung ist demnach ein leidvoller Zustand, den es zu überwinden gilt. Ich habe jetzt im Augenblick keinen Sex und leide auch nicht unter diesem Zustand, dass ich jetzt gerade keinen Sex habe, also hafte ich nicht an. Hätte ich aber jetzt gerade Sex, gäbe es ja keinen Grund anzuhaften.

  • Wesen:

    Anhaftung ist demnach ein leidvoller Zustand, den es zu überwinden gilt. Ich habe jetzt im Augenblick keinen Sex und leide auch nicht unter diesem Zustand, dass ich jetzt gerade keinen Sex habe, also hafte ich nicht an. Hätte ich aber jetzt gerade Sex, gäbe es ja keinen Grund anzuhaften.


    Warum dann überhaupt Sex haben wenn er einem nicht abgeht, da könnte man es ja gleich für immer sein lassen.

  • mukti:
    Wesen:

    Anhaftung ist demnach ein leidvoller Zustand, den es zu überwinden gilt. Ich habe jetzt im Augenblick keinen Sex und leide auch nicht unter diesem Zustand, dass ich jetzt gerade keinen Sex habe, also hafte ich nicht an. Hätte ich aber jetzt gerade Sex, gäbe es ja keinen Grund anzuhaften.


    Warum dann überhaupt Sex haben wenn er einem nicht abgeht, da könnte man es ja gleich für immer sein lassen.


    Mal vom naheliegendsten Aspekt abgesehen, der Fortpflanzung, kann Sex ja schon eine erbauliche und heilsame Wirkung haben. Es fühlt sich ja auch nicht gerade unschön an. :grinsen:
    Es gibt aber keinen wirklich triftigen Grund, nur weil Sex schön ist, daran anzuhaften. Übehaupt gibt es keine triftigen Gründe, überhaupt an irgendwas anzuhaften. Gleichwohl tragen aber natürlich alle Dinge das Potenzial dafür in sich, das will ich gar nicht bestreiten. Es kommt eben drauf an, was man als Bedingung für Glück akzeptiert.


  • Da hast du dir aber etwas feines zurechtgedreht. Nach deiner Auffassung
    des Begriff von Anhangen oder Anhaftung gibt es so etwas wie Anhaften
    bei dir scheinbar grundsätzlich überhaupt nicht und das trifft bei dir nicht
    nur beim Sex, sondern auch sonst nirgends zu. "Anhangen gibt's bei mir nicht."
    So bist du sicher ein Heiliger oder ein Nichtwiederkehrer. Da fragt man sich
    dann warum du dir die Lust mit dem Sex u.s.w. überhaupt antust und dich
    den Begierden hingibst? Mir scheint du hast grundsätzlich bei der Lehre was
    nicht verstanden. Von Anhaften an diese Ansichten (ditthūpādāna) gar nicht erst zu reden.


    -

  • Wesen:
    mukti:

    Warum dann überhaupt Sex haben wenn er einem nicht abgeht, da könnte man es ja gleich für immer sein lassen.


    Mal vom naheliegendsten Aspekt abgesehen, der Fortpflanzung, kann Sex ja schon eine erbauliche und heilsame Wirkung haben. Es fühlt sich ja auch nicht gerade unschön an. :grinsen:
    Es gibt aber keinen wirklich triftigen Grund, nur weil Sex schön ist, daran anzuhaften. Übehaupt gibt es keine triftigen Gründe, überhaupt an irgendwas anzuhaften. Gleichwohl tragen aber natürlich alle Dinge das Potenzial dafür in sich, das will ich gar nicht bestreiten. Es kommt eben drauf an, was man als Bedingung für Glück akzeptiert.


    Na was gäbe es dann für einen Grund nach Schönem und "Erbaulichem" zu trachten wenn nicht Anhaftung, und die ist nun mal unheilsam. Dieses angebliche Genießen ohne Anhaften erscheint mir wie Selbstbelügung. Wenn man etwas nicht braucht dann lässt man es eben, dann ist das eine eindeutige Sache. Und Freiheit von Anhaftung ist Bedingung für Glück.