Kritik am Diamantweg

  • Diamant, dein Name passt zu dem hier behandelten Thema sehr gut, das ist feiner Geschmack.


    Bei meiner ersten, und aufgrund des Eindrucks, den ich gewann, auch letzten sozusagen persönlichen Begegnung mit dem tantrischen Nydahl, war mir unmittelbar klar, dass ich in meinen zahlreichen letzten Leben derart viel gutes Karma angesammelt habe, dass ich in der karmisch begünstigten Position bin (die Diamantwegler werden diese "Karmatheorie" gut verstehen können, daher verwende ich sie), mich der Nydahlbürde nicht aussetzen zu müssen.


    Der attraktive Nydahl zieht - gewissermaßen karmisch vorgeprägte - ihn Liebhabende an, die zusammen dann ihren Spass (bzw. das, was sie dafür halten) miteinander haben, wodurch sie bereits in diesem Leben erleuchtet werden.


    Den Freunden und Freundinnen des Nydahlyana begegnete ich immerhin mehrere Male (mein Karma ist also noch optimierungsfähig). Der Eindruck war immer niederschmetternd - und das an Orten die sich "buddhistische Zentren" nennen, also den Anschein erwecken wollen, ihr (Mach-) Werk sei "buddhistisch" par excellence.


    Sicherlich hast Du aus einem Bodhisattvaimpuls des Mitgefühls gegenüber den Nydahlfreunden und - freundinnen deine Kritik hier formuliert. Mir mangelt es aber daran - der Mann passt zu seinen Anhängern (nicht zu letzt zu den …innen) und sie passen zu ihm, natürlich mag es auch Kollateralschäden geben, die aber vernachlässigt werden können, finde ich.


    Es kommt zusammen, was zusammen gehört, so what: https://www.youtube.com/watch?v=xHOlZmPCE_A


    Deine Kritik teile ich im Großen und Ganzen, letztlich steht aber der Diamantweg (jedoch nicht das tantrische Fahrzeug insgesamt) für mich unterhalb jeder Kritik.


    Kongjiazhong

  • diamant:

    Zitat

    Hier so ein Anfängerlatein, eine Mischung aus Zen und Ole:


    Das ist genau genommen "Lehre" - Der Dharma - die Lehre des Buddhas. Aus der bisherigen Verläufen ist ja aber nun sichtbar, dass da für dich kein Interesse daran besteht, deswegen macht Aufklärung da keinen Sinn für mich. Aber vielleicht ist es hilfreich -für dich als Kritiker- zu verstehen, warum Buddhisten versuchen sich dem zu enthalten und kein weiteres Bedürfnis hegen Kritik und Diskurs auszubauen... Sie ziehen dann den Kontaktabbruch vor.

  • Nein, das ist nicht Lehre. Die Lehre ist z.B. Palikanon, oder Dogens Shobogenzo. Also ein Haufen Dialog und Diskurs, niedergeschrieben auf Tausenden von Seiten. Wenn Shakyamuni sich mit seiner Clique unterhält, geht das auch schon so, dass er sie für seine Gedanken gewinnen will. Zenmeister haben eine Menge hinterlassen, was auch unter harsche Kritik der Konkurrenz fällt. Wenn du die deshalb als fehlgeleitet ansähest, wäre die Frage, von wem du überhaupt noch was lernen willst. Auch Deshimaru und Sawaki haben das ein oder andere Abfällige dahingerotzt. Es gibt auch Leute, die da wenig gemacht haben, z.B. Shunryu Suzuki. Dafür haben dann ihre Anhänger alles Mögliche von ihm gesammelt. An der Masse von Lehrern in seinem Gefolge meine ich zu sehen, dass dieser Weg auch nicht mehr bringt, denn gut die Hälfte davon scheint mir nicht viel auf der Pfanne zu haben.


    Es ist eben ein Anfängerfehler, die Ideale und die Zusammenfassungen (Zen ist jenseits des diskursiven Denkens) als absolutes Ziel zu definieren, von dem aus das alles zu beurteilen ist. Das entspricht etwa dem Buchstabenglauben, und das meinst du mit "Lehre". Natürlich steht da irgendwo AUCH so was: Nicht streiten, vor allem: nicht diskursiv denken. Die Konsequenz lautet dann, gar nicht erst in Foren zu gehen, ist doch klar. Diese Ideale sind nicht einhaltbar. Schade um die, die so tun als ob. Die haben viel damit zu tun, diese Fassade aufrechtzuhalten.


    Worum es tatsächlich geht, ist, von all dem auch lassen zu können. Aber auch das sagt sich leicht, wenn man wie ich nicht zu Suchtverhalten neigt. Das ist bekanntlich auch ein körperliches Problem, evtl. fehlt jemandem der normale Pegel an Glückshormonen und er muss das ausgleichen durch irgendeine Abhängigkeit. Derjenige, der weniger lassen kann, ist ja oft Opfer seines Körpers, nicht mal so sehr seines Geistes.


    Zitat

    Aber vielleicht ist es hilfreich -für dich als Kritiker- zu verstehen, warum Buddhisten versuchen sich dem zu enthalten


    Man kann doch hier und auch an dir sehen, dass dies nicht funktioniert. Buddhismus heißt, sich nix vorzumachen und zu verstehen, wie der eigene Geist tickt. Auf dem Zenweg ist der Clou ja nicht, dies und das und jenes zu lassen, sondern es tun zu können und doch auch nach Belieben davon lassen zu können. Natürlich behaupten die Theravadin, es anders zu machen. Darum scheitern sie auch grandioser. Gerade fällt mir wieder ein, wie sich einer ihrer lustigeren Mönche entschuldigend spät am Abend mit mir über ein Buffet hermachte, weil's auf seinem Billigflug nix zu essen gab ...


    Wenn man in viele Schulen reinschnuppert, wird die Verwirrung oft noch größer.


    Kong: Danke für den Link zu der Ole-Veranstaltung. Diese Form der Zuneigung nennt man Gerontophilie. ;)

  • diamant:


    Es wäre mir lieber, künftige Mods würden jegliche Kommentare, die Useranalysen enthalten, im Keim ersticken, dann bräuchte ich mich auch nicht mehr damit beschäftigen. Es muss eigentlich langsam mal klar werden, dass man nach 30 Jahren Dharma-Praxis nicht immer wieder von Anfängern angemacht werden will.


    :lol: armer diamant, hast es nicht leicht bei verbreiten der Wahrheit/ Weisheit :lol:


    Ist es nicht eigentlich so, dass man die Qualität der Praxis spüren sollte, ohne auf die Praxis- Jahre zu verweisen?

  • diamant:

    Zitat

    Worum es tatsächlich geht, ist, von all dem auch lassen zu können. Aber auch das sagt sich leicht, wenn man wie ich nicht zu Suchtverhalten neigt. Das ist bekanntlich auch ein körperliches Problem, evtl. fehlt jemandem der normale Pegel an Glückshormonen und er muss das ausgleichen durch irgendeine Abhängigkeit. Derjenige, der weniger lassen kann, ist ja oft Opfer seines Körpers, nicht mal so sehr seines Geistes.


    sexsucht, kritiksucht, haste nicht gesehen...
    brahma, mit so was kann sich ein privilegierter westler nun wirklich nicht mehr rausreden.da gibt s massenweise material zu-und therapeuten. und auch erstmal alternativen. man könnte sich ja auch mal mit dem grundlegenden problem "beschäftigen". anderen damit schaden zuzufügen ist jetzt nicht wirklich der bringer, geschweige ne lösung.


    Zitat

    Wenn man in viele Schulen reinschnuppert, wird die Verwirrung oft noch größer.


    bei mir nicht, solange es im trittfesten randzonen bereich bleibt. mit zen hat man ne klasse basis, wie auf so einem leuchtturm. :)
    & leg dir ein par mantra zu. einfacher geht s nun wirklich nicht.


    zu dem rest sage ich nix, da fehlt immer noch die erste einsicht.

    4 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Absichtlich aus dem Zusammenhang gerissen - wie für uns Ole Zombies üblich (Achtung bitte: diesen Begriff hätte ich gerne zumindest im Forum als Trademark oder Copyright)


    diamant:

    ... denn gut die Hälfte davon scheint mir nicht viel auf der Pfanne zu haben.


    Siehst du das hohe Ross? Es ist bereits im Anmarsch...


    diamant:


    ... wenn man wie ich nicht zu Suchtverhalten neigt...


    Galopp Galopp Galopp...
    (erinnert mich an die ewig alte Diskussion zwischen einem der nie in seinem Leben eine Zigarette geraucht hat und einem der seit langer Zeit raucht. Da kommen auch immer so wahnsinnig intelligente Tipps wie: ach, hör doch einfach auf zum rauchen du brauchst das doch gar nicht bei mir gehts ja auch. Immer wieder interessant, wie manche Menschen automatisch davon ausgehen, dass eine Schwäche bei jemanden anderen bei ihnen selbst nie auftreten kann. )


    diamant:


    Das ist bekanntlich auch ein körperliches Problem, evtl. fehlt jemandem der normale Pegel an Glückshormonen und er muss das ausgleichen durch irgendeine Abhängigkeit.


    Dr. Dr. diamant stellt die Diagnose - natürlich selbst ferner liefen, auf dem Ross sitzt sichs ja so gut.


    diamant:


    Darum scheitern sie auch grandioser. Gerade fällt mir wieder ein, wie sich einer ihrer lustigeren Mönche entschuldigend spät am Abend mit mir über ein Buffet hermachte, weil's auf seinem Billigflug nix zu essen gab ...


    Und das Pferd geht weiter schnurstracks richtung Nirvana :)


    Unterm Strich meine ich, dass du hier - das lass ich dir gerne - einige Behauptungen und Fakten aufstellst. Aber was du zu 90% tust, ist dich selbst als Wissender hinstellen und mit elends langen Mono/Dialogen auf die Leute hindreschen.
    Für jemanden wie dich - der offensichtlich schon erleuchtet ist, sonst hätte er nicht so eine Grenzenlose Einsicht in die Dinge und Übersicht über alles und Erfahrung und Weisheit - ist Kritik offensichtlich gelichzusetzen damit, Dinge schlecht zu machen die nicht in deine Welt und deine Konzepte reinpassen.
    Egal wo du hier postest, du wetterst immer in der selben Art und Weise gegen die selben Leute und selben Themen. Find ich nicht schön. Hat auch meiner Meinung nach jetzt gar nix mit Ole zu tun.


    Du präsentierst dich hier präpotent, heilsbringend und überlegen. Das ist es wie mein Geist das wahrnimmt (womöglich weil ich schon so ein manipulierter Lemming bin).

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  • e-coder:


    Du präsentierst dich hier präpotent, heilsbringend und überlegen. Das ist es wie mein Geist das wahrnimmt (womöglich weil ich schon so ein manipulierter Lemming bin).


    Dein Geist nimmt nur das wahr, was du selbst präsentierst. Auch du siehst dich als hier präpotent, heilsbringend und überlegen, sonst könntest du es nicht bei anderen sehen.

  • Aiko:
    e-coder:


    Du präsentierst dich hier präpotent, heilsbringend und überlegen. Das ist es wie mein Geist das wahrnimmt (womöglich weil ich schon so ein manipulierter Lemming bin).


    Dein Geist nimmt nur das wahr, was du selbst präsentierst. Auch du siehst dich als hier präpotent, heilsbringend und überlegen, sonst könntest du es nicht bei anderen sehen.


    Dann sollt ich wohl anfangen diese "Hetzkampagne" als freundlich und liebevoll zu sehen um darin meinen eigenen Geist zu erkennen :)

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  • e-coder:
    Aiko:

    Dein Geist nimmt nur das wahr, was du selbst präsentierst. Auch du siehst dich als hier präpotent, heilsbringend und überlegen, sonst könntest du es nicht bei anderen sehen.


    Dann sollt ich wohl anfangen diese "Hetzkampagne" als freundlich und liebevoll zu sehen um darin meinen eigenen Geist zu erkennen :)


    Kann man so sehen. Man kann sich aber auch darin belehren lassen, den toten Gaul Ole und seinen Reiter "Diamantweg" nicht zu vergessen. Das ist schon wichtig, das im Auge zu behalten. Es ist ja doch Gehirnwäsche, was da mit den Leuten passiert, wobei ich mich da schon frage, ob da bei den Leuten überhaupt genug Hirn zum Waschen da ist.
    http://info-buddhismus.de/lama_ole_nydahl.html

  • Daran stösst es mich mehr, als an der Kritik per se ;) Das hatte ich auch vorher gemeint :)


    Aiko:

    wobei ich mich da schon frage, ob da bei den Leuten überhaupt genug Hirn zum Waschen da ist.

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  • e-coder:

    Daran stösst es mich mehr, als an der Kritik per se ;) Das hatte ich auch vorher gemeint :)


    Aiko:

    wobei ich mich da schon frage, ob da bei den Leuten überhaupt genug Hirn zum Waschen da ist.


    Das kann ich aber nicht kritisieren, denn hier wird ja ein Bedürfnis bedient, d.h. Ole Nydahl dockt an der Gier der Leute an und erfüllt ihr Verlangen - das findet aber bei jeder Schule, jedem Lehrer statt. Man muss aber von dieser Hungergeister-Ebene zum Menschsein kommen und da bietet dann aber der tibetische Buddhismus eher die "Götter-Ebene" an. Was sich ja symbolisch im erhöhten Sitz des Lama manifestiert.

    • Offizieller Beitrag
    e-coder:

    Dann sollt ich wohl anfangen diese "Hetzkampagne" als freundlich und liebevoll zu sehen um darin meinen eigenen Geist zu erkennen :)


    Wenn jemand einfach sagt, dass Diamntweg-Buddhismus übel ist, kann man damit ja höchstens seine Gelduld trainieren. Was ja auch billiger geht, z.B indem man schnell mal versucht mit der steikenden Bahn zu fahren.


    Ich denke mal, für bestimmte Buddhisten ist es wichtig, einen ernsthaften Buddhismus von einem Wellness und Lifestyle Buddhismus abzugrenzen. Und wenn man so einen "Lifestyle-Buddhismus" sucht, dann wird man ja den Diamantweg für einen guten Kandidaten halten. Ersteinmal, weil er so populär ist ( es ist von 20 000 Anhägern in Deutschland die Rede) Auf der anderen Seite wird in Büchern und Vorträgen von Ole einer Vorstellung von Buddhismus die für "Ensagung von der Welt" plädiert, etwas gegenübergestellt, was geradezu aufdringlich fröhlich weltbejahend rüberkommt. Als eine Bejahung von wilder Sexualität, Individualismus, Abenteuerlust, Erfolg, Gewinnstreben und Freiheit. Was aus eher konservativen Ecke, die Furcht vor der Degeneration des Dharma zum Konsumartikel für unsere seichte Welt weckt.


    Dieser Vorwurf wird von Seiten des Diamantwegs meistens folgendermaßen gekontert. Erst mal wird gefagt, was an Spass, Abenteuer denn so schlimm sei? All dies macht ja Freude und soll nicht der Buddhismus auch zu Freude und Glück hinführen? Der zweite Punkt ist der, dass es zwar vielleicht Leute in den Zentren gibt, die beim Lifestsyle-Buddhismus hängenbleiben, es aber ersthaft Praktizierende gibt, für die das quasi nur der Anfangsschub ist. Ein Schwung, die die in den Leuten vorhandene Lebenslust und Begeisterung einfängt und zu einem Brennamterial für den Pfad macht. Hinter der Welt der grosen Hallen mit den inspierenden Vorträgen - so habe ich das vesatndent - gibt es eine andere Ebene, wo es leiser und ernsthafter ist. Wo man sehr viele Niederwerfungen macht und statt eines strahelnden Ole, auf einmal Guruyoga auf der Karmapa im Mittelpunkt steht.


    Habe ich das richtig verstanden? Ist der Lifestyle-Buddhismus nur der Eingansbereich und hinten wird alles tibetisch, mit klassischen Lamrim Texten und so? So wie man in der DDR vom lustigen Pioniertreiben in die sozilistische Kaderschmeide kommt? Oder bei den Katholiken von den abenteuerlichen Pfadfindertreffen begeistert, hin zu Minstrantenamt und Priestersemseminar tunnelt. Unterschiedet sich der Dimantweg hinter den Kulissen von anderen Karama Kagyü-Schulen oder ist das durchaus kompatibel? Würde sich jemand, der aus einer anderen Karma Kagyü-Schule kommt, über die Lehrinhalte wundern? Ist da irgendwo Schluss mit lustig oder geht die Party auch beim Lamrim weiter?

  • Das liest sich für mich mal nach objektiver Kritik.


    Also ich kann für meinen Teil nur sagen, dass es bei uns im Zentrum die allermeisten sehr ernst meinen mit ihrer Praxis. Ich kenne auch keine Meditation wo Ole im Mittelpunkt wäre sondern eben wie du bereits gesagt hast der Karmap oder andere Aspekte. Wobei selbst der Karmapa nicht als Person verstanden wird (und das wird auch explizit in den Texten teilweise beschrieben und auch immer wieder von allen Lehrern und von Ole hervorgehoben) sondern eben als verwirklichte Buddha-Eigenschaft die man sich zum Vorbild nimmt und mit der man verschmelzt bis man begreift, dass man diese Eigenschaften nur erkennen und mit ihnen verschmelzen kann, weil sie bereits immer bei einem selbst vorhanden sind.


    Es gibt mit Sicherheit auch Leute, die diese spezielle Linie als Lifestyle Buddhismus betreiben- da rede ich jetzt wirklich von der Sangha und lass mal alle Argumente die mit Ole oder seinem Vermögen zu tun haben weg.


    Aber weitestgehend nehmen die Leute sehr wohl die Praxis sehr ernst und sehr hingebungsvoll.


    Bei uns werden keine Texte rezitiert oder Pujas abgehalten - das entspricht auch nicht dem Kulturkreis, aber vor allem liegt es daran, dass der Diamantweg über die direkte Identifizierung des eigenen Geistes über den Lehrer funktioniert.
    Wie gesagt wenn wir hier jetzt rein die Praxis und die Mittel betrachten und den Kult um ole auslassen - auch Ole wird mal nicht mehr sein - dann ist dieser Weg einfach einer von vielen. So wie eben alle anderen auch. Und da gibt es einfach natürlich gewisse Meditationen und Praxisdinge die wo anders eben nicht vorkommen.

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  • e-coder:


    Aber weitestgehend nehmen die Leute sehr wohl die Praxis sehr ernst und sehr hingebungsvoll.


    Woran machst du das fest?

  • Aiko:
    e-coder:


    Aber weitestgehend nehmen die Leute sehr wohl die Praxis sehr ernst und sehr hingebungsvoll.


    Woran machst du das fest?


    Naja auch wenn man nicht explizit jeden tag nachfragt aber du bekommst ja doch mit - vorallem wenn du viel Kontakt mit den Leuten hast - dass sie sehr oft meditieren und zb im Ngöndro weiterkommen.


    Gegenfrage: woran würdest du das festmachen?

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  • Ich bin auch schon mal als Wellnessbuddhistin tituliert worden, die es nicht ernst meint, nur weil ich es nicht mit den dogmatischen Richtungen im Buddhismus habe, den Palikanon nicht gelesen habe, keinen Lehrer habe etc.


    Jeder Mensch sucht doch nur nach einem Weg mit den Schmerzen umzugehen, die man in sich trägt. Klar ist es oft schwer verständlich, wenn jemand sein Heil bei jemanden sucht, den man selbst für eine Witzfigur hält, aber geht es nicht auch darum, Mitgefühl, Achtung und Respekt zu haben für den Andersdenkenden, der doch auch nur auf der Suche ist - mag er aus unserer subjektiven Sicht deswegen auch völlig gaga und auf einem für einen selbst offensichtlichem Irrweg sein? Wer will beurteilen, ob er nicht selber auf dem Holzweg ist?

  • e-coder:
    Aiko:


    Woran machst du das fest?


    Naja auch wenn man nicht explizit jeden tag nachfragt aber du bekommst ja doch mit - vorallem wenn du viel Kontakt mit den Leuten hast - dass sie sehr oft meditieren und zb im Ngöndro weiterkommen.


    Gegenfrage: woran würdest du das festmachen?


    An den Jahren und an der Aktivität für die anderen.

  • Ok dahingehend kann ich nur sagen dass sicherlich 70-80 Prozent unserer Mitglieder schon Minimum 7 Jahre lang praktizieren.


    Und die Arbeit für andere ist ja ein Teil davon, wie die Zentren geführt werden. Jeder übernimmt einen Teil damit alle davon profitieren. Seis jetzt im Zentrum oder auf Kursen oder auf Vorträgen.


    Wie jeder einzelne in seiner Privatzeit genau tickt und sich verhält fällt mir eher schwer zu sagen, da wir doch fast 200 Leute sind und ich nicht alle so gut und auf so einer tiefen privaten Ebene kenne (wird aber auch immer mehr eben durch das gemeinsame Arbeiten und praktizieren).

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  • Zitat

    Ist es nicht eigentlich so, dass man die Qualität der Praxis spüren sollte, ohne auf die Praxis- Jahre zu verweisen?


    Das ist ja das Problem bei Anfängern. Sie können es oft nicht und geraten in falsche Hände. Und dann glauben sie, die Praxis habe eine Qualität.


    e-coder: Ich stelle das einfach fest, wer nicht zu Suchtverhalten neigt, hat es eben leichter und wundert sich, was andere so für Probleme haben. Und dann findet man mehr und mehr heraus, dass viele Süchte - zumindest auch - körperliche Ursachen haben. Der Satz war eigentlich dazu gedacht, dass hohe Ross zu vermeiden. Er bedeutet, dass ich glaube, der Ole ist ein Suchttyp und kann da schwer raus. Er hat aber damit auch ein Problem zu lösen, dass ich gar nicht habe, und ich kann vielleicht nicht viel dafür, und er womöglich auch nicht.


    Zitat

    Aber was du zu 90% tust, ist dich selbst als Wissender hinstellen und mit elends langen Mono/Dialogen auf die Leute hindreschen.


    Stimmt. Ich erkläre gern etwas ausführlicher. Kann aber auch anders. Mein Eindruck ist, dass kurze Antworten das Niveau in Foren seltener erhöhen als lange. Die kurzen sind ja oft die provozierenden. Und die Leute müssen sich halt auch mal entscheiden: Wollen sie z.B. wirklich was über die Motivation eines Users wissen oder nicht? Ich gebe zu, im Forum überarbeite ich nicht so stark, das hat ja eher Gesprächscharakter, ich finde da auch mal einen "stream of consciousness" vertretbar. Werde mir das aber merken, zusammenstreichen und hoffen, dass künftige Moderation und Forenregeln das auch erleichtern. Monologe sind am ehesten vermeidbar, wenn man nicht das ständige Hin und Her von Debatten über User stützt. Vielleicht kann man noch einen Thread aufmachen ausschließlich dafür, wo die Regel nicht gelte: Userbashing. Sehe ich aber rechtliche Probleme.


    Erkennst du den Grund für den obigen Monolog? Er erklärt zum x-ten Mal, dass ich gar keine Lust darauf habe, über mich zu diskutieren (du aber offenbar schon), und auch andere User außen vor bleiben können. Mir geht es um Ole Nydahl. Es wird aus zwei Gründen immer wieder vom Thema auf User veschoben: a) User haben ihre Gefühle nicht unter Kontrolle, b) User wollen den Kern des Ausgangsthemas verschleiern. Sie kämpfen also darum, mit dem Gesagten auf ihre Art klar zu kommen. Ich frage mich, ob diese Reaktionen von mir als Teil ihrer Verarbeitung auszuhalten sein sollten oder nicht. Ich meine, man sollte sie "moderieren".


    Ansonsten, wieso sollte ich mich als Unwissenden hinstellen? "Stell dein Licht nicht untern Scheffel." Der Rat eines Bankmitarbeiters, bei dem ich als Schüler mal Schecks stempelte.


    Zitat

    Du präsentierst dich hier präpotent, heilsbringend und überlegen.


    Präpotent: Überheblich. Okay. Überlegen. Okay. Heilsbringend - nein. Ich kann dir nix bringen. Ich kann dir aber sagen, wer dir garantiert auch nix bringt und wo du deine Zeit verschwendest. Bilde ich mir ein. Wegen meiner Präpotenz.


    blue: Irgendwann wird dir dein Therapeut die Chance geben, zu verstehen, was Schaden zufügen ist und was nicht. Wenn er ein guter Therapeut und kein Ideologe ist. Das allerdings kann man auch über die Zenübung begreifen. Ein kleiner Tipp: Wenn zwei Menschen lächelnd und scherzend auseinandergehen, ist das ein gutes Zeichen. Auch wenn beide Orgasmen haben. Usw. Außerdem darfst du nie die Sozialisation und Ethnologie übersehen. Andere Länder, andere Sitten. Man kann Frauen anderswo in vielerlei Hinsicht nicht mit denen daheim vergleichen. Ich hab gerade einen uralten Reisebericht eines Forschers gelesen, der in der Südsee war (Georg Forster: Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775). Man kann verstehen, was Marlon Brando an Tahiti faszinierte. Die legen da an, die Frauen schwimmen heran, und für eine Bettdecke oder sowas steigen sie einfach mit den Seeleuten ins Bett. Für jeden ist was dabei, die Insel-Jungen nehmen's auch ganz locker.


    Meine Bekannte hat schon das dritte Kind von dritten Mann angehängt bekommen, der sich nicht kümmern will. Ich habe noch nicht einen Vorwurf von ihr gehört. Nur zur Sterilisation ließ sie sich nun von Nonnen überreden. Wie gesagt, kein Vergleich.

  • Elke:

    Jeder Mensch sucht doch nur nach einem Weg mit den Schmerzen umzugehen, die man in sich trägt. Klar ist es oft schwer verständlich, wenn jemand sein Heil bei jemanden sucht, den man selbst für eine Witzfigur hält, aber geht es nicht auch darum, Mitgefühl, Achtung und Respekt zu haben für den Andersdenkenden, der doch auch nur auf der Suche ist - mag er aus unserer subjektiven Sicht deswegen auch völlig gaga und auf einem für einen selbst offensichtlichem Irrweg sein? Wer will beurteilen, ob er nicht selber auf dem Holzweg ist?


    Wie wahr, aber dazu gehört Bodenständigkeit, Knochenehrlichkeit, Feinheit und Demut.
    Manch einer muss ja schon jeden subtilen Verdacht auf eigenen Schmerz leugnen... oder, dass er überhaupt auf einem Weg ist (und nicht schon längst angekommen)...

    „Ersparen wir uns doch den transzendentalen Quatsch, wenn das Ganze so eindeutig ist wie ein Kinnhaken.“ L. Wittgenstein

  • blue:

    Zitat

    Irgendwann wird dir dein Therapeut die Chance geben, zu verstehen, was Schaden zufügen ist und was nicht. Wenn er ein guter Therapeut und kein Ideologe ist.


    Hör auf zu jammern. Und Schuldige zu suchen.


    Zitat

    Das allerdings kann man auch über die Zenübung begreifen.


    Dann fang mal an damit.


    Zitat

    Ein kleiner Tipp: Wenn zwei Menschen lächelnd und scherzend auseinandergehen, ist das ein gutes Zeichen. Auch wenn beide Orgasmen haben. Usw.


    Nennt sich Kundenbindung. In deinem Falle.


    Zitat

    Außerdem darfst du nie die Sozialisation und Ethnologie übersehen. Andere Länder, andere Sitten. Man kann Frauen anderswo in vielerlei Hinsicht nicht mit denen daheim vergleichen. Ich hab gerade einen uralten Reisebericht eines Forschers gelesen, der in der Südsee war (Georg Forster: Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775). Man kann verstehen, was Marlon Brando an Tahiti faszinierte. Die legen da an, die Frauen schwimmen heran, und für eine Bettdecke oder sowas steigen sie einfach mit den Seeleuten ins Bett. Für jeden ist was dabei, die Insel-Jungen nehmen's auch ganz locker.


    Deine Ansichten zu Frauen interessieren mich nicht, die sind grundsätzlich nur sexualisiert.


    Zitat

    Meine Bekannte hat schon das dritte Kind von dritten Mann angehängt bekommen, der sich nicht kümmern will. Ich habe noch nicht einen Vorwurf von ihr gehört. Nur zur Sterilisation ließ sie sich nun von Nonnen überreden. Wie gesagt, kein Vergleich.


    Hat dann wohl moralische religiöse Gründe. Zum Beispiel in seinem Herzen keine Rache und keine Hass zu hegen, unabhängig davon, wie die Überlegung ist. Sie scheint sehr besonnen und überlegt, denn wie würdest du reagieren wenn sie Vorwürfe verlauten lassen würde ? Warum erzählst du das überhaupt? Ich bin kein Therapeut und werd nicht dafür bezahlt deine Assoziationen und Weglenkungen zu beobachten und zu deuten.


    *

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Manch einer muss ja schon jeden subtilen Verdacht auf eigenen Schmerz leugnen... oder, dass er überhaupt auf einem Weg ist


    Haha, wer sollte denn nicht auf einem Weg sein? Und wenn das Licht ausgeht, ist der Weg zuende.


    Das liest du alles so rein, weil du es mal von einem Lehrer gehört hast, oder einem "Prediger". Der Zenweg ist tatsächlich einer, der den "eigenen Schmerz" leichter vergehen lässt (nicht den körperlichen). Auf Ole bezog sich dein Beitrag wohl wieder nicht. Oder halt - ja, doch. Darum geht es :idea: :


    Was dem Lehrer nicht gesagt werden kann (he, Ole oder XY, du leugnest deinen Schmerz, du bist noch nicht angekommen), das wird dann halt aus Wut einem User gesagt. Beim Lehrer traut man sich nicht. So funktioniert das psychologisch: Jede hier geäußerte "Belehrung" eines Users richtet sich eigentlich gegen den eigenen Lehrer, die eigene Lehrerin! Und damit häufig gegen den, um den es im Thema des Threades geht!


    Genial! Ich danke euch.


    blue:

    Zitat

    Nennt sich Kundenbindung.


    Wenn man nicht weiß, was ein echter Orgasmus ist, kann man so daherreden (ätz, ätz, wiederätz!).


    Mich bindet niemand. [Halt, hier hab ich was vergessen, selbst in überflüssigen Antworten auf überflüssiges Userbashing versuche ich immer noch mindestens einen Bezug zum Threadthema herzustellen. Also: Im Gegensatz zum Ole. :badgrin: ] Darüber allerdings hör ich zuweilen Klagen. Aber nur von Frauen. Und von Dharmalehrern. [Die sich wieder gern aneinander binden, selbst "Mönche" wie TNH und der Brahm haben gern Frauen und Nonnenorden in ihrer Nähe.]


    Da fällt mir noch was ein, meine eiserne Regel: Ruf mich NICHT an! Das wissen alle Freudenmädchen. Aber du weißt ja, wie schwer Frauen das fällt. Tjaja. Du hast wirklich keinen Dunst, was im Zen möglich ist, mich würde echt mal interessieren, in welcher beschränkten Gruppe man das durchgehen lässt.


    Zitat

    Deine Ansichten zu Frauen interessieren mich nicht, die sind grundsätzlich nur sexualisiert.


    Das waren die von Georg Forster. Ich war nie in der Südsee. Aber dass da die Frauen sexualisiert sind, glaub ich gern.


    Zitat

    Hat dann wohl religiöse Gründe.


    Was haben wir gescherzt, als sie bei den Nonnen das Beten lernte und ich's mir zeigen ließ. Und kaum, dass sie wegwar, gleich wieder bleiben ließ.


    Ich schlage vor, wir stellen das jetzt ein. Du haftest an ein und derselben Thematik an. Halt, ich stelle das ein. In der Hoffnung, dass du in deinen zu erwartenden Repliken gewisse Grenzen einhältst. Es ist doch alles dazu gesagt. Man kann sich und anderen in seiner Sexualität was vormachen, wie der Ole, oder auch nicht, wie die Leute, die einen ehrlichen Deal machen, wie auch immer der aussieht. Man kann heiraten und dann die Ehe brechen oder es auch bleiben lassen. Etc. pp. Vielleicht hilft die Zenübung dir weiter, vielleicht auch nicht. Dein Lehrer hat in meinen Augen deine Probleme nicht erkannt. Aber vielleicht schweigt ihr euch auch nur an, und mit der Intuition hat er es nicht so. Es gibt übrigens wohl auch ganz brauchbare Leute im Zen, m. E. die Gruppe um Philippe Coupey in Paris oder Fumon Roshi in Eisenbuch oder Genpo Döring, auch wenn ich gerade nicht weiß, wie es ihm geht. Wahrscheinlich auch Doraku-an oder sein Exlehrer Kuwahara. Wenn du mal wieder woanders schauen möchtest.

    2 Mal editiert, zuletzt von diamant ()

  • diamant:

    Zitat

    Ruf mich NICHT an!


    ehe ich dich anrufen würde, tät ich mir vorher die Finger abhacken. selten so einen feigen warmduscher gelesen.
    aber kommen wir zum thema zurück. karma pema und ihre erlösungs-predigt: der gute wird erlöst werden um wieviel mehr der böse. oder so.
    nun glaube ich in der geschichte ging vermutlich etwa drei mal der himmel auf und ein strahl der gnädigen umkehrung fiel hernieder. einmal war s bei saulus. vielleicht fallen jemandem noch die anderen geschichten dazu ein. vielleicht geh ich mal zum ole und lass mir den dorje der segnung gegen den stirnlappen knallen. ich habs nur nicht so mit dem vordrängeln. aber ich meine, es muss doch einen grund geben, warum die leute glauben, auch dabei könnte sich der himmel auftun; vielleicht weiß ich da was ultimatives nicht. :|:oops:

  • diamant:

    Genial! Ich danke euch.


    Ach was, wir sind und bleiben doch stets bloß bescheidene Stichwortgeber Deines Genies. *hüstel*

    „Ersparen wir uns doch den transzendentalen Quatsch, wenn das Ganze so eindeutig ist wie ein Kinnhaken.“ L. Wittgenstein

  • Das Genial war an euch gerichtet. Jetzt müsst ihr nur noch den Schritt vollziehen, euren Lehrern um die Ohren zu hauen, was ihr hier Fremden so gerne sagt. Seid ihr in der Lage, eurem Lehrer eine Ohrfeige zu versetzen?