Ausgehend von dem thread im allgemeinen Form frage ich mich:
Was bedeutet Buddhanatur im Zen ?
Offenbar nicht dasselbe wie im Tathagatagharba Sutta beschrieben, denn es entsteht ein Widerspruch mit dem 1 Koan des Mumokan:
Zitat aus dem Thread Buddhanatur im Allgemeinen Teil:
Der Erhabene sprach: ........... der Erhabene erkennt, dass in den Lebewesen, die von Befleckungen umschlossen sind, viele Tathâgata bewegungslos mit gekreuzten Beinen sitzen und wie ich mit Wissen und Visionskraft ausgestattet sind. Der Tathâgata, der in den so befleckten Wesen die wahre Natur eines Tathâgata (tathâgatadharmatâ) erkennt, die bewegungslos und von den Stadien der Existenz unbeeindruckt ist, sagt dann: ‚Diese Tathâgata sind genau wie ich!‘ Söhne aus gutem Hause, darum ist die Visionskraft eines Tathâgata bewundernswert, denn sie erkennt, dass alle fühlenden Wesen einen Tathâgata (Tathâgatagarbha) enthalten.
Ekai, genannt Mumon, 1183-1260
Koan Nr. 1 – Joshus Hund
Ein Mönch fragt Joshu, einen chinesischen Zen- Meister:
„Hat ein Hund Buddha-Natur oder nicht?“
Joshu antwortete:“Mu.“ (Mu bedeutet im Chinesischen soviel wie „nichts“ oder „nicht“).
Kommentar
Um Zen zu verwirklichen, muss man die Hindernisse der Patriarchen überwinden. Erleuchtung kommt immer erst, wenn der Weg des Denkens versperrt ist. Wenn du die Barriere der Patriarchen nicht überwindest oder wenn dein Denken nicht blockiert wird, so ist alles, was du denkst und tust, wie ein verirrtes Gespenst. Du fragst vielleicht: Was ist das, die Barriere eines Patriarchen? Diese eine Wort Mu ist es. Das ist die Barriere des Zen. Wenn du durch sie hindurchgehst, so siehst du Joshu von Angesicht zu Angesicht. Dann kannst du Hand in Hand arbeiten mit der ganzen Reihe der Patriarchen. Ist das nicht höchst erfreulich? Wenn du durch diese Barriere hindurch möchtest, so musst du mit jedem Knochen deines Körpers, mit jeder Pore deiner Haut arbeiten, immer erfüllt von dieser Frage: Was ist Mu? Und sie Tag und Nacht mit dir herumtragen. Glaube nicht, es sei dies das übliche negative Symbol, das einfach „nichts“ bedeutet. Es ist nicht das Nichts, das Gegenteil von Existenz. Wenn du wirklich diese Barriere überwinden willst, so musst du das Gefühl haben, als würdest du eine heiße Eisenkugel verschlucken, die du weder verdauen noch ausspucken kannst. Dann verschwindet dein früheres minderwertiges Wissen. Wie eine Frucht im Sommer reift, so werden deine Subjektivität und deine Objektivität auf natürliche Weise eins werden. Es ist so, wie wenn ein Stummer einen Traum hatte. Er weiss es, aber er kann ihn nicht erzählen. Wenn du in diesen Zustand eintrittst, so ist die Schale des Ego zerbrochen, und du kannst den Himmel erschüttern und die Erde bewegen. Du bist wie ein großer Krieger mit einem scharfen Schwert. Wenn ein Buddha in deinem Weg steht, so schlägst du ihn nieder; wenn ein Patriarch ein Hindernis aufrichtet, so tötest du ihn; und du bist frei auf deinem Weg des Lebens und des Todes. Du kannst jede Welt betreten, als sei sie dein eigener Spielplatz. Ich will dir erzählen, wie man das mit diesem Koan erreicht:
Konzentriere deine ganze Energie auf dieses Mu und lasse keine Unterbrechung zu. Wenn du in dieses Mu eintrittst, und es erfolgt keine Unterbrechung, so wird dein Erfolg wie eine brennende Kerze sein, die das ganze Universum erleuchtet.
Hat ein Hund Buddha-Natur? Dies ist die Ernsteste aller Fragen. Sagst du ja oder nein, so verlierst du deine eigene Buddha-Natur.
Ein Hund ist ohne Zweifel ein fühlendes Wesen also muss es laut dem Tathagatagharba Sutra eine Buddhanatur besitzen. Die richtige Antwort auf das Koan wäre "Ja" und nicht "MU".
Es sei denn Zen bezeichnet etwas anderes als Buddhanatur. Was das wohl sein mag ?