Überdrüssig

  • Führungsgehälter werden nicht gezahlt um anderen Leuten zu erzählen was diese hören möchten.


    Wer Anderen erzählt das diese keine Verantwortung tragen können will zb einen Job entweder selber haben oder erlebt sich und die Umwelt voller Ängste.


    Entweder man ist in der Lage Verantwortung für sich zu tragen und damit dann auch für Andere, dann stellt sich die Frage nach Verantwortung oder nicht gar nicht erst oder man hat einfach vergessen das alle Fähigkeiten trainiert werden können um diese zu erleben.

    Anerkennung für sich gehört ebenso dazu.


    Gehälter nicht.


    Gehälter werden gezahlt um Firmeninteressen umzusetzen.

    Nicht mehr nicht weniger.


    In Metta🙏

  • Vielleicht hilft ja eine Pause. Manchmal hilft es ganz gut um wieder zu erkennen, wieso man sich überhaupt damit beschäftigt. Manchmal hilft eine Pause aber auch zu erkennen, dass man es gar nicht mehr braucht. Das Schwierige ist dann zu erkennen, ob es ist, weil man sich davor drückt, oder weil man es wirklich nicht braucht.


    Ein Überdruss kann ja daher kommen, dass man sich denkt: "Ok schon wieder die selbe Leier, das habe ich schon hundert mal gelesen". Möglicherweiße ist es aber zu anstrengend das gelesene in die Tat umzusetzen. Diese Art von Überdruss, würde ich sagen, gilt es zu überwinden. Wenn aber ein regelrechter Zwang notwendig ist, dann ist aber vielleicht auch einfach die Herangehensweise an das Problem nicht passend.

    _()_

  • Ich habe vom Pali-Kanon die mittlere Sammlung in einer sehr guten Übersetzung. Habe mir mal vorgenommen es durchzulesen. Ich habe bis jetzt nicht einmal ein Viertel gelesen. Immer gibt es irgendwas was mir zu denken gibt.


    Ich lese auch viele weniger in buddhistischen Büchern als in der Anfangsphase. Dafür praktiziere ich viel mehr. Meditiere mehr und besser, bin im Alltag achtsamer.


    Es mag sein, dass mein "Schriftenstudium" nachgelassen hat, aber mir ist sehr bewusst, dass ich ständig was tun muss um im Kopf klar zu bleiben und im Herzen gesund zu bleiben. Wut, Hass und Gier nagen ständig am klaren Geist und dem freundlichen Herz.


    Meditieren ist für den Kopf was Zähne putzen für die Zähne ist. Lasse ich nach mit Meditieren und Achtsamkeit fange ich im Kopf zu zerfallen an und das kann im Alter dann nicht gut rauskommen. In der Gegenwart wird die Zeit dann nicht gut genutzt. Deswegen versuche ich in Übung zu bleiben. Lesen tue ich auch noch, aber nebenbei. In meiner Anfangszeit im Buddhismus war es andersrum.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Ich habe die ersten 7 Jahre mit Bücher, Vorträgen, Meditationsanleitungen usw. intensiv beschäftigt und eine Frage konnte ich für mich nicht klären: was mache ich bloß jetzt? Dann habe ich alle Bücher bis auf eine Übersetzung der mittleren Sammlung verschenkt, entsorgt oder weggeräumt. Habe mich aus dem Freundeskreis verabschiedet und alle Videos und Hörbücher gelöscht. Das Lesen der mittleren Sammlung hat einige Zeit gedauert und auch die Suche nach Parallelen in den Texten auf Suttacentral kostete viel Zeit. Aber alles was ich verstand war mein Wissen und alles was ich sah war meine Erfahrung, keine Geschichten und Erklärungen mehr aus zweiten, dritten oder vierten Hand. Zwei Jahre später waren die für mich wichtigsten Fragen geklärt – was ist zu tun, wie und warum.

    _()_

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)

  • Zwei Jahre später waren die für mich wichtigsten Fragen geklärt – was ist zu tun, wie und warum.

    Reich mal deine Antworten hier rüber. :idea:

    Na dann Tipp #1

    Es wurde in der Überlieferung nicht gesagt du sollst dir zuerst ein Kissen kaufen :)


    Die Reihenfolge MN 24 >>>>


    „Genauso, Freund, ist Läuterung der Sittlichkeit dazu da, Läuterung des Herzens zu erreichen; Läuterung des Herzens ist dazu da, Läuterung der Ansicht zu erreichen; Läuterung der Ansicht ist dazu da, Läuterung durch Zweifelüberwindung zu erreichen; Läuterung durch Zweifelüberwindung ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung von Pfad und Nicht-Pfad zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung von Pfad und Nicht-Pfad ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung des Übungswegs zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung des Übungswegs ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung ist dazu da, endgültiges Nibbāna ohne Anhaften zu erreichen. Es geschieht um des endgültigen Nibbāna ohne Anhaften willen, daß das heilige Leben unter dem Erhabenen geführt wird.“

    _()_

    ...seid euch selbst die Zuflucht ... die Lehre sei euch Zuflucht, habt keine andere Zuflucht (DN16)


  • MN24 (klarer?)

    „Genauso, Freund, ist

    Reinigung der Sittlichkeit ist Bedingung für die Reinigung des Herzens;

    Reinigung des Herzens ist Bedingung für die Läuterung der Ansicht;

    Reinigung der Ansicht ist Bedingung, für die Reinigung zur Zweifelsüberwindung;

    Reinigung durch Zweifelsüberwindung ist Bedingung, um Reinigung durch Wissen und Durchdringen von Pfad und Nichtpfad zu erreichen;

    Reinigung durch Wissen und Durchdringen von Pfad und Nichtpfad ist Bedingung, um Reinigung durch Wissen und Durchdringen des Übungswegs zu erreichen;

    Reinigung durch Wissen und Durchdringen des Übungswegs ist Bedingung, um Reinigung durch Wissen und Durchdringen zu erreichen;

    Reinigung durch Wissen und Durchdringen ist Bedingung, um endgültiges Nibbana ohne Anhaftung an Wissen und Durchdringen zu erreichen.

    Es geschieht um des Endgültigen Nibbana ohne Anhaften an Wissen und Durchdringen willen, dass das heilige Leben unter dem Erhabenen geführt wird.“


    #Was ist Reinigung? Erkennen und Ausreißen von Verlangen nach ..., Ablehnen von ..., Vorstellen von ... Sachverhalten.


    https://suttacentral.net/mn24/en/sujato?layout=plain&reference=none&WCF_AMPERSAND¬es=asterisk&highlight=false&script=latin

    von dort übersetzt.


    "In gleicher Weise, Verehrter,

    dient die Reinigung der Gesinnung nur der Reinigung des Verstandes.

    Die Reinigung des Verstandes ist nur um der Reinigung der Sichtweise willen.

    Die Reinigung der Sichtweise dient nur der Reinigung durch die Überwindung des Zweifels.

    Die Reinigung durch die Überwindung des Zweifels dient nur der Reinigung des Wissens und der Vorstellung der Vielfalt der Pfade.

    Die Reinigung des Wissens und der Sicht der Vorstellung der Vielfalt der Pfade dient nur der Reinigung des Wissens und der Vorstellungen über die Praxis.

    Die Reinigung des Wissens und der Vorstellung über die Praxis ist nur um der Reinigung des Wissens und der Vorstellungen willen.

    Die Reinigung des Wissens und der Vorstellungen dient nur der Auslöschung durch Nicht-Greifen.

    Das spirituelle Leben wird unter dem Buddha um des Auslöschens durch Nicht-Greifen willen gelebt."

    #Was ist Reinigung? Erkennen und Ausreißen von Verlangen nach ..., Ablehnen von ..., Vorstellen von ... Sachverhalten.

  • Wenn es einem schlecht geht sucht man nach einer Lösung, wenn es einem gut geht scheint das nicht notwendig zu sein. Wozu einen Weg aus den Leiden gehen wenn gar keine da sind? Man denkt nicht daran dass sich die Situation wieder ändern wird und will sich einfach am Leben erfreuen. Bis man durch den ständigen Wechsel von Glück und Leid das Glück skeptischer sieht, als etwas trügerisches auf das man sich besser nicht voll einlässt weil man dann umso mehr leiden muss wenn es wieder vergeht und sich nicht festhalten lässt. Wenn man erkennt dass es wie der Köder einer Falle ist, greift man nicht zu oder nur so locker, dass man es jederzeit wieder loslassen kann und praktiziert den Weg aus den Leiden auch dann weiter, wenn gerade keine da sind.

  • Das Nicht-Leiden zu bedenken, vermindern, ist nicht das Ziel des Buddha.

    Nicht-Leiden vermeiden erzeugt Leiden.

    Auch das Bedenken das Nicht-Leiden vergeht, ist nicht in der Lehre des Buddha.

    Nicht-Leiden ist nicht das Ziel des Buddha.

    Das Ziel des Buddha ist Leiden zu vermindern, und zwar genau dann, wenn es gerade erscheint.

    Genau dann, wenn es im Verstand/Geist erscheint, dann ist Leiden zu verhindern.

  • Hallo Nersrot, du hast also 20 Jahre lang diverse Schriften des Buddhismus studiert. Nur mit dem bislang anscheinend vergeblichen Ziel, dauerhaftes Wohlbefinden zu erlangen. Es ist nun so, dass das Befinden eine Sache der Hirnfunktion ist, materialistisch gesprochen. Meiner Erfahrung nach hilft es sehr, statt irgendwelche Schriften zu wälzen, häufige regelmäßige Meditation und Kontemplation. Also ich gehe mal davon aus, dass keine organische Erkrankung oder psychische wie schwere Depression vorliegt. Das Gehirn ist ein plastisches Organ. Meditation, Konzentration und Achtsamkeit können es langsam umprogrammieren. So meine Erfahrung. Früher hatte ich oft mit Langeweile, Motivationsunlust und Überdruss zu tun. Jetzt genieße ich Stille, Kontemplation, Ausdauer erfordernde Tätigkeiten und fühle mich recht wohl dabei. Es klappt immer besser, ist wie ein sehr langsamer Aufstieg hin zu einem Berggipfel. Und das, obwohl ich intensive Meditation und Achtsamkeit erst seit etwa drei Jahren regelmäßig praktiziere.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."