Ist Buddhismus nicht in Wahrheit ganz einfach?

  • Da du Conze ja auch gerne als Gewährsmann für einen authentischen Buddhismus heran ziehst. Ich bin mal über folgendes Zitat von ihm gestolpert.

    Das ist aber das falsche ( "verkehrte") Zitat, lieber Mabli .

    Ich hatte ihn nur als den konkreten Beispiel vorgeführt, um den Grund-Gedanken zu veranschaulichen, mehr aber nichts.

    Wenn du aber A. Camus liest, dann du findest die ähnliche Gedanken. Man kann es auch bei I. Yalom bis zu genüge finden. ( "Existenzielle Psychotherapie"), ich kann es weiter spinnen. Das ist das grundlegende Problem der Menschlichen Existenz, wenn man nicht darüber liest, oder diskutiert, aber auf dem eigenen Leib erlebt, erleidet...

    Man sollte sich so vorstellen, man lebt den letzten Tag. die Letzte Stunde. Was? würde man tun? Wenn der Tod dir inmittlbar ins Gesicht anstartt. Und es gibt keinen so wie praktichen Ausweg. Denn Wie der Körper, so alle Khandha sind vergänglich. Nichts zu machen, mein Freund. Sehr gute Übung, ich kann nur die herzlich empfehlen.

    Im Sinne:


    Die beide Quellen:



    In Bekräftigung der Wahrheiten des Herzens: Eine Darlegung von Samvega und Pasāda



    Visuddhi Magga  VIII

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es ging um Einfachheit und nicht um Schuld. Und es ging auch nicht darum komplizierte Pali Texte ins Deutsche zu übersetzen und auch nicht darum dir irgendwelche privaten Informationen zu entreißen.

    Du selbst hast geschrieben: Ist der Buddhismus in Wahrheit nicht ganz einfach?

    Von da aus: Wo erkennst du die Einfachheit?

    Das hatte doch Aravind geantwortet. Nichts einfach, und nichts für die Kinder. Ach, wie es irgendwann Lama A. Govinda im einem Interview ausdrückte, 99 prozent der Bücher über den Buddhismus ist der totale Schrott. Ich stimme dem zu.

    Man kann das für die Kinder "adoptieren". Das ist klar, hier kann man den Mist verkaufen, wenn der gut schmeckt.

    Der Buddha erzähte einmal, man sollte sich veranschaulichen, was von uns bleibt am Ende... Die "Leichen-betrachtung" wirkt sehr ernüchternd , aber passt in keinen Ratgeber über den Buddhismus.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Gut, dass es noch andere Zugänge zum Buddhismus gibt und nicht nur den von Dir, Igor07 , favorisierten.


    Schade, dass Du andere Zugänge als „Mist“ verunglimpfst.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Das hatte doch Aravind geantwortet.

    Genau! Aravind hat mich darauf aufmerksam gemacht dass die Aussage „Ist Buddhismus in Wahrheit nicht ganz einfach“ nicht von dir ist. Danke Aravind

    Nichts einfach, und nichts für die Kinder.


    Ach, wie es irgendwann Lama A. Govinda in einem Interview ausdrückte, 99 prozent der Bücher über den Buddhismus ist der totale Schrott.

    Man kann das für die Kinder "adoptieren". Das ist klar, hier kann man den Mist verkaufen, wenn der gut schmeckt.

    du erkennst also keine Einfachheit darin und denkst, für Kinder ist der Buddhismus nix; lese ich das richtig? Was macht ihn denn kompliziert?

    Und wer oder was entscheidet denn was Schrott und Mist ist?

    3 Mal editiert, zuletzt von Honin ()

  • wenn ich kurz einmischen darf. Es wurde kein anderer Zugang zu einem anderem Buddhismus 'verunglimpft'. Auch meiner Person wurde diese Unterstellung unterbreitet und meine Meinung ist, dass die Moderation da mal genauer hinschauen sollte. Darf man wohl hier nicht sagen, dass man etwas nicht gut findet ohne dass einem daraus der grosse Strick gedreht wird, dass man einen 'Zugang zum Dharma' angreift oder verunglimpfen würde.


    Desweiteren kann es um solche Verurteilungen ja kaum gehen, wünscht man sich ein Gespräch zu dem Thema was ich für verfehlt halte. Natürlich gibt es auch 'im Buddhismus 'intellektuelle Grenzen'. Dazu gibt es rhetorisch oder sprachlich anspruchsvolle Texte, die man 'kompliziert' nennen kann. Weil Fähigkeiten und Unfähigkeiten desöfteren mit der eigenen Person verknüpft gedacht werden, gibt es natürlich Sensibilitäten die zu entsprechenden Reflexen führen.

  • wenn ich kurz einmischen darf. Es wurde kein anderer Zugang zu einem anderem Buddhismus 'verunglimpft'. Auch meiner Person wurde diese Unterstellung unterbreitet und meine Meinung ist, dass die Moderation da mal genauer hinschauen sollte. Darf man wohl hier nicht sagen, dass man etwas nicht gut findet ohne dass einem daraus der grosse Strick gedreht wird, dass man einen 'Zugang zum Dharma' angreift oder verunglimpfen würde

    Es wurde hier niemanden etwas unterstellt. Igor07 hat selbst geschrieben dass er findet dass 99% der Darstellungen Schrott sind. Und ich habe auch daher nachgefragt. Also nichts unterstellt, sondern um eine genauere Betrachtung gebeten.

  • wenn ich kurz einmischen darf. Es wurde kein anderer Zugang zu einem anderem Buddhismus 'verunglimpft'. Auch meiner Person wurde diese Unterstellung unterbreitet und meine Meinung ist, dass die Moderation da mal genauer hinschauen sollte. Darf man wohl hier nicht sagen, dass man etwas nicht gut findet ohne dass einem daraus der grosse Strick gedreht wird, dass man einen 'Zugang zum Dharma' angreift oder verunglimpfen würde

    Es wurde hier niemanden etwas unterstellt.


    Ansonsten hätte ich das ja nicht gepostet.

  • Gut, dass es noch andere Zugänge zum Buddhismus gibt und nicht nur den von Dir, Igor07 , favorisierten.


    Schade, dass Du andere Zugänge als „Mist“ verunglimpfst.


    Igor07 sagt "Mist". Und du drückst dich gewählter aus und sagst "dogmatisch". So groß sind die Unterschiede für mich da jetzt nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl-Otto ()

  • Man kann nichts anders, darum es geht. Es gibt überhaupt keine andere Option, man ist nichts nur "überdrüssig", das ganze man erkennt dann als ekelerregend ( "Ekel", Sartre), man sieht, aber nicht mit den Augen, das ist die andere Ebene, dass alles bedingte, zusammengebraute nichts mehr als der Schein, die blosse Illusion ist. Und dann bleibt der einzige Wunsch... Aus deiser Misere , aus diesem Elend den Ausweg zu finden.

    Die Frage für mich ist, ob diese "Weltabkehr" oder Entsagung von Begierden, Anhaftung und Ablehnung am Anfang einer Auseinandersetzung mit dem Buddhismus stehen kann und sollte. Muss man z.B. wenn man etwas über ethisches Verhalten oder den achtfachen Pfad sagt immer auch diesen Aspekt thematisieren? Ich glaube nicht.

    Im tibetischen Buddhismus gibt es ja den Stufenpfad, der von Praktizierenden mit unterschiedlicher Motivation ausgeht und dann Schritt für Schritt oder Stufe für Stufe dem Stand der Praktizierenden entsprechende Dinge thematisiert. Die Vergegenwärtigung der Endlichkeit des eigenen Lebens und Vergänglichkeit ist auf dem Stufenweg übrigens schon ziemlich zu Beginn ein Thema.

    Man sollte sich so vorstellen, man lebt den letzten Tag. die Letzte Stunde. Was? würde man tun? Wenn der Tod dir inmittlbar ins Gesicht anstartt. Und es gibt keinen so wie praktichen Ausweg. Denn Wie der Körper, so alle Khandha sind vergänglich. Nichts zu machen, mein Freund. Sehr gute Übung, ich kann nur die herzlich empfehlen.

    Ja, das ist wirklich eine sehr wirkungsvolle Übung. Sie ist wohl nicht anzuraten, wenn man sich gerade in einer akuten (klinischen) Depression befindet. Dann vielleicht lieber damit warten bis die Depression abgeklungen ist.

    So mein Quer-Hinweis zur "Psychotherapie und Buddhismus". Wenn der Buddha heute auf der modernen Welt gepredigt hätte, wo könnte der landen? ( Solltte ich weinen oder lachen? Weiss selbst nichts...)

    Die Frage ist für mich, ob die Aussage von Thanissaro, dass Therapie eine Ablenkung von der Erkenntnis der Wahrheit darstellt, absolut genommen werden sollte. Man sollte dies genau prüfen. Kann Therapie auch helfen bei der Auseinandersetzung mit den eigenen Mustern und dazu beitragen diese aufzulösen und damit ein Schritt in Richtung Befreiung sein? Ich habe diese Frage jetzt schon mehrfach gestellt und meine Antwort darauf auch schon in verschiedenen Threads dargelegt. Anscheinend ohne eine Resonanz bei dir, da du nicht direkt darauf eingegangen bist bisher.

    Das ist aber das falsche ( "verkehrte") Zitat, lieber Mabli .

    Ich hatte ihn nur als den konkreten Beispiel vorgeführt, um den Grund-Gedanken zu veranschaulichen, mehr aber nichts.

    Die Frage, ob Thanissaro seine These empirisch belegt war an Dich gestellt. Das nachfolgende Zitat sollte lediglich eine Illustration seiner Grundthese sein, die ich übrigens als sehr überspitzt und in der Form empirisch kaum haltbar haltbar einschätze.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Ich glaube schon.

    Jetzt von der Perspektive eines Anfängers gesehen oder von der Perspektive der Befreiung?

    Es gibt ja den Spruch: "Man muss die Leute dort abholen, wo sie stehen." So allgemein und platt der Spruch sein mag, so wahr ist er auch.

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Ich glaube schon.

    Jetzt von der Perspektive eines Anfängers gesehen oder von der Perspektive der Befreiung?

    Es gibt ja den Spruch: "Man muss die Leute dort abholen, wo sie stehen." So allgemein und platt der Spruch sein mag, so wahr ist er auch.

    mMn Das Konzept des achtfachen Weges ist für Anfänger „leicht“ zu ergründen. Leichter als die drei Wahrheiten davor. Der Achtfache Weg führt doch erst zu Verständnis der ersten drei Wahrheiten. Mit ihrem Verständnis der Gebote ihrer Religion ist er ein gutes Startgebiet, die Gebote zu erfahren. Achtsam auf die Gebote und den achtfachen Weg zu sein.

  • Gut, dass es noch andere Zugänge zum Buddhismus gibt und nicht nur den von Dir, Igor07 , favorisierten.


    Schade, dass Du andere Zugänge als „Mist“ verunglimpfst.

    Nur kurz hier, lieber Hendrik .

    Das ist von K. Schmidt:


    Zitat

    Aus dem Mahayâna entwickelte sieh etwa 500 Jahre später, also um die Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus, eine weitere Form des Buddhismus, das Vajrayāna, das Diamant- oder Donnerkeil-Fahrzeug. Es besteht in einem verwickelten System von Zaubersprüchen und Zauberriten, durch die man Wunderkräfte in sich zu entfalten glaubte. Von den Anhängern dieser Richtung wurde als höchstes Wesen der Buddha Vairocana verehrt. Der Kultus artete schliesslich aus zu einem rituellen Geschlechtsverkehr. Der Theorie nach soll bei diesem Akt keine sinnliche Lust erstrebt, sondern jenseitige Erkenntnis erweckt werden. Der Handelnde «soll sich seiner Identität mit der ewigen Weltkraft bewusst werden, in welcher alle Zweiheit aufgehoben und die Wonne des All-Einen, Absoluten verwirklicht ist. Indem er die Frau ‚erkennt‘, gewinnt er die übersinnliche Erkenntnis, dass alles individuelle Denken im Schoss der ‚Leere‘ vergeht und dass jedes scheinbare Selbst in einer höheren Einheit aufgehoben wird». (FN 1) Im Vajrayāna hat sich der Buddhismus in sein Gegenteil verkehrt.


    Mahayana versteht die "Leerheit" absolut anders als der Ur-Buddhimsmus ( Pali-Kanon).

    Und bei dem dritten Drehen des Rades, wenn ich es richtig erinnenre, wir kriegen den absoluten Gegenteil von dem "Versiegelungen" der alllen möglichen Giften. ( Trieben!)

    Was in Vussudhi-Maggi steht und im BW von Nyanatiloka passt doch nichts zusammen, was DL, z.B., im Buch " Die Essenz der Lehre Buddhas" erklärt.

    Ich kann das verstehen, DL und TB ist sehr gut vermarktet, die Bücher erscheinen mit den enormen Auflagen, aber Bücher über Pali-Kanon mit sehr guten Kommentaren sind rar, kaum zu finden.

    Man redet hier über den Buddhismus, aber der Buddha selbst war strickt gegen egal welche Rituale , Regeln oder Riten...


    Zitat

    Der 'In den Strom Eingetretene', ist der unterste der Edlen Jünger (siehe ariya-puggala).

    Ein sotāpanna - Stromeingetretener: hat die ersten drei samyojana - Fesseln überwunden, nämlich:

    Zitat
    1. sakkāya-ditthi - Falscher Glaube an ein Ich
    2. vicikicchā - Zweifel bezüglich Buddha, Dhamma, Sangha
    3. sīla-bbata-parāmasa - Hängen an Regeln und Riten


    Was ich versuche zu veretehen, das sind die Wurzeln, und die wurden wie ausgetauscht.

    Was der Buddhismus auszeichnet, das Ist Die Lehre über Anatta oder Nicht-Selbst.

    Und diese Lehre wurde so total verunstaltet, So angepasst , dass wir sehen jetzt die krasse Fälle von Missbrauch im TB. Nur als der Beispiel.


    Zitat

    Vom his­to­ri­schen Bud­dha Go­ta­ma (Skt. Gauta­ma) stammt die Er­kennt­nis, dass jeg­li­ches Da­sein mit Lei­den (dukkha) ver­bun­den ist und dass nur der ei­ge­ne Sieg über Gier, Haß und Ver­blen­dung zum Nib­ba­na führt. Der Tran­szen­denz­bud­dhis­mus pro­pa­giert da­ge­gen Heils­we­ge, die der Wunsch­phan­ta­sie ent­sprun­gen sind und in denen tran­szen­den­te Ge­stal­ten die Er­lö­ser­rol­le in­ne­ha­ben. So ent­stand eine Kir­chen­ge­mein­de, in der auch Re­li­qui­en­ver­eh­rung, das Re­zi­tie­ren von re­li­giö­sen Tex­ten, das Dar­brin­gen von

    Blu­men und Räu­cher­werk und die Her­stel­lung von Bud­dha­bil­dern ihren Platz haben.

    Kein Wun­der, dass eine sol­che Re­li­gi­on Zu­lauf hat.



    Das ist von Hans W. Schumann.


    Genau so ist mein Gedanke, Hendrik , wenn man die bestimmte Mantras singt, dann man glaubt an die "Heilung". Sorry, das wäre genau wie im egal welchem Kult dann, im Sinne, selig , der glaubt. Aber dann wir bekommen den verkappten Christentum, und im schlimmen(*lach*) Falle Voodoo-Kult. Wenn ich es als --- "etikettierte", denn von dem Buddhimus, wie er im Urpsprung was, ist nur der Name ( Aufkleber) geblieben.

    Und das finde ich sehr schade für die wirklich suchende, die sich nichts mit den einfältigen Ratgebern abspeisen lassen.

    Vor einiger Zeit hatte ich eine Sendung über Tantra aufgeschappt. Im SF. Dann dort war eine Hure, die über die "Ereluchtung " redete, dann war die Schülerin von Osho, die sich prahlte , die kann Sex viele stunden machen... Und die alle redeten , meine Güte, über den Buddhismus. Und das ist der Sender "Sternstunden der Religion", wenn ich es richtig erinnere. Sorry, das alles hat nichts mit dem Buddhmismus zu tun, aber ich sehe drin die Parodie auf ihn, und die Methode, die Kohle zu machen. Also, mein "Schimpf-Wort" war doch sehr milder Ausdruck. ( Ironie).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Frage, ob Thanissaro seine These empirisch belegt war an Dich gestellt. Das nachfolgende Zitat sollte lediglich eine Illustration seiner Grundthese sein, die ich übrigens als sehr überspitzt und in der Form empirisch kaum haltbar haltbar einschätze.

    Mabli .

    Ich erkläre dir kurz mit den eigenen Wörtern und ohne Zitieren. Verschiedene so wie Schulen der Psychotherapie verfolgen absolut andere Ziele, als der Buddhismus. Im Buddhismus man bemüht sich durch den ( bedingten) Pfad ( un-beding-t-es) Nibbana zu erlangen. Und alle diese Psycho-Richtungen wollten die Persönlichkeit aufbauen, den Menschen heilen, wie es die moderne Psychologie versteht. Der Buddhismus aber versteht hier das absolut anderes.

    Und zwar, das unbedingte, das ungestaltete, im Sinne "über-weltlich", eher. Das hat aber mit der egal welcher Psychologie nichts zu tun. Ich denke, das ist sehr klar hier sprachlich ausgedrückt. Du besteht aus Khandha, also die "Person", aber am Ende man kann sie nichts finden. Wie auch keinen Buddha ( inhärenten) selbst, wie auch keine ---Leerheit. Denn alle "Dinge" , wie wir sie wahrnehmen, sind am ende "leer", also kernlos. Und erzähle dann es egal welchem Psychologen. Der würde dir ( mir) sagen, dass es wäre wie "dissoziative " Störung, wenn man wollte sich mit dem "Nichts" ( allegorie) identifizieren. Anders gesprochen, die absolute Des-Identifikation. Das sind zwei absolut andere Ebenen.

    Und absolut andere Zugänge, also die Grundlagen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    Das dritte Merkmal des Lebens, auf das der Buddha verweist, ist, daß alles nichtselbst (anatta) ist. [73]

    "Was aber vergänglich und leidvoll ist, kann ich von dem sagen: Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst?

    Nein, o Herr."

    Diese Anattawahrheit geht auch den letzten menschlich erdachten Ewigkeitswerten zu Leibe und besagt kurz, daß es nichts, aber auch nichts gibt, was einen festen Bestand hat. Etwa so, daß man sagen könnte: "Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst." Das ist nicht möglich. "Diese Anattawahrheit oder Wahrheit von der Wesenlosigkeit aller Daseinsformen ist der Kernpunkt der ganzen buddhistischen Erkenntnislehre. Diese Anattawahrheit ist die einzige spezifisch buddhistische Lehre, eine Lehre, ohne deren Erkenntnis man nicht die Pfade der Heiligkeit gewinnen kann." (Nyanatiloka.)

    Mit ihr ist der Seelebegriff und die auf ihm aufgebaute Seelenlehre zerstört. Es gibt hier keine sich gleich bleibende Seele, der einmal Erlösung zuteil wird, wenn dieses Dasein nur lange, gründlich und freudig genug bejaht wird. Weil aber kein ewig bestehendes Selbst da ist, sondern nur ein wechselvolles Spiel von Kräften, die sich heute hier und morgen dort entzünden, ist die Möglichkeit der Aufhebung des Leidens gegeben: "Es gibt kein Selbst, weil alles, was man als solches ansprechen könnte, sich bei näherem Zusehen als vergänglich erweist, es gibt aber auch kein Selbst, weil nichts in der Welt existiert, was für und durch sich selbst da ist, vielmehr ist alles durch etwas anderes bedingt und von etwas anderem abhängig." (H. v. Glasenapp.)

    Zitat
    Nur leere Dhammas rollen hin. Das ist der Lehre tiefer Sinn."

    Das! :!: man sollte keinem Seelenklempner erzählen.

    Apropo, das waren , wie es im der anderen Stelle schon der andere Autor zitiert, einigen Schülern von dem Buddha wie die übliche Sache. Sie könnten nichts dafür.

    Auf die moderne Sprache übersetzt, die andere Art der Wahr-nehm-ung.


    HEILSLEHRE, Erkenntnis 3

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07 :

    Ich kann gut nachvollziehen was du meinst. Das Etikett Buddhismus ist schnell umgehängt. Im Westen wird Buddhismus oft nicht mal mehr als Religion angesehen, obwohl es Ordinierte , Gebete, Geister, Götter, Dämonen, Himmel und Höllen gibt- braucht man nur das Lotossutra lesen oder einen Blick in die Ursprungsländer schauen.

    Auch Zen passte sich im Laufe der Zeit an und heutzutage gibt es Zen sogar als Klodeckel Spruch. Das kann einen jetzt stören oder nicht. Man könnte sich aber auch dem konservativen japanischen Zen anhängen und sich Zahnstocher in die Augen stecken, um nicht einzuschlafen und um durchzusitzen bis 10 Kalpas vorbei sind. Jeder Weg entwickelt sich doch mit seinen Menschen die ihn gehen und der Kultur die ihn aufnimmt. Klar ist vieles verwässert. Wir sind als Kulturen ja in vielen Bereichen zusammengewachsen und vermischt.


    Aber wer oder was entscheidet denn was richtig und was falsch ist? Und worauf kommt es denn an? Und wenn du denkst dass es um

    Was der Buddhismus auszeichnet, das Ist Die Lehre über Anatta oder Nicht-Selbst.

    geht, was in der Lehre hilft dir dabei dies zu verwirklichen?

  • Igor07 : Meine Kritik bezog sich darauf, dass Du „einfachere“ Zugänge zum Buddhismus pauschal als „Mist“ bezeichnet hast. Die Probleme und manchmal sehr seltsamen Formen im tib. Bud. sind ein anderes Thema.


    Noch eines: Der Pali-Kanon repräsentiert keineswegs den “Ur-Buddhismus“.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna

  • Um zum Thema zurückzukommen: „Buddhismus ist ganz einfach“,

    für Buddhisten, Menschen, die als Buddhisten aufgewachsen sind in buddhistischer Kultur.


    Ich bin fast überzeugt, dass es hier im ganzen Forum nicht einen Buddhisten gibt, der dieser, meiner, Definition entspricht. Also keine Buddhisten hier.


    Aber jede Menge wissende, die glauben, was Buddhismus ist.

    Was den „Ur-Buddhismus“ angeht, haben hier schon mindestens 6 Theravada Intellektuelle in mehr als 10 Jahren, versucht zu beweisen, was „Ur-Buddhismus“ ist, sie sind alle gescheitert, weil sie es selbst nicht wissen. Reine Gedankenspielerei.


    Ich bin immer noch Christ und um diese Fessel zu erleichtern, folge ich der Lehre des Buddha, ganz einfach, weil mein Christus in meinen Augen versagt hat.

    Die Lehre des Buddha kann nichts gegen das Christ sein seit meiner Geburt ausrichten. Das nenn’ ich Christ sein, mit Christen aufgewachsen in einer christlichen Kultur und in christlicher Kultur lebend.

    Auch wenn ich in einem buddhistischen Land leben würde, wäre mir der Weg zu einem echten Buddhisten versperrt, allein durch meine Geburt und Erziehung.


    Damit stimme ich mit dem Dalai Lama überein.

  • Meine Kritik bezog sich darauf, dass Du „einfachere“ Zugänge zum Buddhismus pauschal als „Mist“ bezeichnet hast. Die Probleme und manchmal sehr seltsamen Formen im tib. Bud. sind ein anderes Thema.


    Noch eines: Der Pali-Kanon repräsentiert keineswegs den “Ur-Buddhismus“.

    Hi, Hendrik . Ich beziehe mich auf den Begriff von E.Conze . Der spricht über "Ur-Buddhismus", S. 37, im Buch "Buddhistische Denken". Und nichts ich, er meint damit das, was so wie meistens nur in den Sutras von Pali-Kanon man finden kann.

    Nichts seltsam, ich wiedergebe nur das, was ich gelesen hatte. Sehr viele spätere Formen widersprechen dem , was zuerst war. Als der reale Beispiel war dann sehr raffinierte Theorie von Dharmas , die war viel später verfasst, von Buddhagosa, ich habe das Buch mit der Übersetzung von Nyanatilolka. Nochmal, was ich schreibe, das sind nichts meine eigene Meinungen, und ich kann alle Links beweisen, ... Und der Buddhismus ist nichts einfach, das war schon von dem Buddha genug erfasst. Denn alles Dasseins ist der unermessliche Elend und Dukkha... Die Mehrheit der Menschen in der heutigen Welt wollten es nichts wahrhaben, die klammern, also die haften an die Illusionen an, die nichts anwesend sind. Und das sind die Wurzeln von allen möglichen Geistes-trübungen.

    Vereinfacht ausgedrückt, wir alle spielen so wie im Game-Schow, wie im Casino , aber egal, was passiert, am Ende wir verlieren alles. Die Uhr tickt immer. Und ich gehe davon aus, dass der moderne Mensch sieht es anders, in userer Konsum-Leistung-Gesellschaft. Mehr nichts. Der Buddha hatte alles hinter sich gelassen, den Palast, den Reich, die Familie, wer von uns könnte das machen? Das wäre der echte Buddhismus, wenn das egal welches Wort so aus mir "ausgerutscht " hatte, dann was sollte... Ich bin kein Buddha, ich denke auch, ich bin kein Buddhist, aber ich kann das sehr gut verstehen, denn das ist die einzige Wahrheit.


    Zitat

    D.22

    Was aber, ihr Jünger, ist die edle Wahrheit vom Leiden?

    Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden (Krankheit ist Leiden), Sterben ist Leiden, Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; mit Unliebem vereint sein, ist Leiden; von Liebem getrennt sein, ist Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden; kurz gesagt, die fünf Anhaftungs-Gruppen sind Leiden.

    So hatte ich gemeint, mehr nichts. Ich bin doch kein Heiliger, lieber Hendrik .


    Und der Buddha wollte nichts reden, denn er wusste, nur sehr wenige würden das verstehen, so:



    Die große Abteilung


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Honin . Hi, sehr gute Frage. Wer entscheidet? Wer Sutras nichts studiert, um die zu verstehen, aber wer die liest, aber dann er spürt tief im eigenen Innerem, das ist die Wahrheit, es gibt keine andere... Ich meine , wir alle sind vergänglich, wir können das Leben , wie es ist, nur sehr eingeschränkt "kontrollieren", und wir sind alle! den Verfall, dem Krank-Sein und dem Sterben ausgeliefert... Das war doch genau bei dem Jungen Prinzen, der alles hatte, die Schönheit, die Jugend, vier, wenn ich es richtig erinere, Paläste, und er fühlte, dass es alles nur der Schein, das alles ist nichts echt. Und er konnte das ganze Da-Sein, wie es war, wirklich nichts mehr "ertragen".


    Zitat

    dukkha

    Leiden, Leidunterworfensein, Unzulänglichkeit, Elend, Übel, Schmerz, Verletzung, Unbefriedigtheit: Wörtlich "schwer zu ertragen"; die spannungsreiche Qualität aller Erfahrungen, die von Verlangen, Anhaften und Ego begleitet werden.

    Dukkha gilt als universelles Charakteristikum aller Phänomene; da die Dinge unbeständig sind, sind sie unzuverlässig und können uns nie zufrieden stellen. Der naturgegebene Verfall und die Auflösung der Dinge ist dukkha.

    Lieber Honin , der junge Prinz sagte dann, dass es für ihn keinen anderen Weg gibt, keine andere Option, als die Lösung zu finden. Er konnte nichts dafür, und das war der Weg von Bodhisattva.

    Du stellst immer die persönliche Fragen.... Ich war von der Kindheit so... Und ich sah mit den eigenen Augen, wie die Menschen sterben, das hatte mein ganzes Leben eingeprägt.

    Karl-Otto ... Ich bin kein Profi, das war Himmelsbaum , wenn du, z.B., auf alte "Theravada- Threads " gehst, du findest genug die Hinweise... Aber egal welches Buch ist nichts mehr als der Hinweis, der Finger, der auf den Mond zeigt, kein "Mond" per se selbst, eigens, eigentlich. Und jeder geht allein den eigenen Weg, der Buddha, wie die andere Arahat en, sie liebten immer die Abgeschiedenheit, das All-Ein-Sein... Egal in welchen Foren oder in der Gesellscshaft, überall, man ist so wie auf den High- Kick, auf die "Dopamin-Spülung " angewiesen. ( Ajahn Amaro). Wir leben in der welt, wo wir alle permanent berieselt sind, das ist wie Sucht, ... ich denke, das kann uns allen "helfen" ( Ironie) die eigene Vergänglichkeit zu verdrängen, aber es wäre dann keine Lösung..

    Die Lösung liegt in dem Weg, und der ensteht jeden Augenblick immer frisch und neu.

    Auch der Buddha zeigt und allen nur den Weg, aber gehen wir können ihn nur selbst.

    Und irgendwann man würde er-löst, so hoffe ich.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • . Hi, sehr gute Frage. Wer entscheidet? Wer Sutras nichts studiert, um die zu verstehen, aber wer die liest, aber dann er spürt tief im eigenen Innerem, das ist die Wahrheit, es gibt keine andere... Ich meine , wir alle sind vergänglich, wir können das Leben , wie es ist, nur sehr eingeschränkt "kontrollieren", und wir sind alle! den Verfall, dem Krank-Sein und dem Sterben ausgeliefert... Das war doch genau bei dem Jungen Prinzen, der alles hatte, die Schönheit, die Jugend, vier, wenn ich es richtig erinere, Paläste, und er fühlte, dass es alles nur der Schein, das alles ist nichts echt. Und er konnte das ganze Da-Sein, wie es war, wirklich nichts mehr "ertragen".

    Das würde auch ein Anfänger bzw ein Kind verstehen und ist vielleicht auch eine schöner Bezug bzw. Antwort zur Eingangsfrage, Warum alles so kompliziert ist.

    Lg

  • Damit stimme ich mit dem Dalai Lama überein.

    Hm, der sagte, die Ethik sei wichtiger als die Religion selbst. Aber ich denke, man sollte auch die Ethik transzendieren, als egal welches geschicktes Mittel, als die Fähre.. wie der Buddha es ausdrückte. Diese Lehre über Anatta war wirklich revolutionär. Man kann doch das eifene Auge nichts sehen, der Subjekt , wie er ist, ist immer auf die Zwei-heit angewiesen. DL sagt es selbst, man sollte die eigene Wurzeln , also die eigene Religion nichts verlassen, und dann er spricht über sehr viele Fälle, wo die Menschen waren nichts imstande den Buddhistischen Pfad zu folgen. Und am ende die kehrten zurück zu dem, was ihnen den Halt gibt. Kommt darauf an, was man wollte... Im Sinne:


    Zitat

    A.VI.55

    UNERSCHÜTTERLICHKEIT

    Selbst wenn dem also geisterlösten Mönch außerordentlich erhabene, übermächtige sichtbare Formen in den Gesichtskreis treten —hörbare Töne in den Hörkreis treten—riechbare Düfte in den Riechkreis treten — schmeckbare Säfte in den Schmeckkreis treten — körperliche Eindrücke in den Körperempfindungskreis treten—Geistobjekte in den geistigen Kreis treten, so vermögen diese seinen Geist nicht mehr zu fesseln. Sein Geist bleibt unberührt, gefestigt, unerschütterlich, und er erkennt in diesem allem die Vergänglichkeit.

    Zitat
    Gleichwie ein Fels aus einem Stück Vom Sturme nicht erschüttert wird: So können weder Form noch Ton, Noch Duft, noch Saft, noch Tastgefühl, Nichts Liebliches, nichts Widriges Erschüttern je den Heiligen. Gefestigt ist sein Geist, erlöst. Vernichtung schaut er überall.

    Man sollte sich fragen, gibt uns der Buddhismus diese innige "Uterschütterlichkeit"? Oder so wir suchen unbewusst nach der besten Gesundheit, nach der Heilung von der Krankheiten, oder nach der ewigen Jugend? Jeder entscheidet selbst.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das würde auch ein Anfänger bzw ein Kind verstehen und ist vielleicht auch eine schöner Bezug bzw. Antwort zur Eingangsfrage, Warum alles so kompliziert ist.

    Lg

    Das Konditinonal-Nexus-Gesetz ist wirklich kompliziert, Honin . Und das ist der Kern des Buddhismus. Und das zu verwirklichen, zu ver-inner-lichen, das ist nichts einfach.

    Wieder-Geburt ohne Die "Seele" ist nichts einfach zu verstehen.

    Das Wesen des Karma, denn es gibt am Ende , nach Nyanatiloka, keinen "Täter".

    Klar, dass es nichts einfach ist. Und das sind nur die einige Beispiele. Ach , die Leerheit... usw.

    LG. :) :rose: :tee:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hi, Hendrik . Ich beziehe mich auf den Begriff von E.Conze .

    Conze ist seit mehr als 40 Jahren tot. Das macht zwei Generationen buddhologische Forschung. Worauf Du Dich beziehst, ist gnadenlos überholt.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna