Wut, Zorn, Ärger (Geistesgift Hass)

  • In dieser Woche habe ich gehört, dass die Armutsgrenze einer 4köpfigen Familie bei 2.600 € liegt.

    Sie können leider nicht in Urlaub fliegen.


    Vor vielen Jahren erzählte eine inzwischen gutbezahlte Comedian, die zuvor Hartz4 bezog, sie konnte sich keine Currywurst am Imbiss leisten.


    Nichts gegen diese Wünsche, ist halt Verblendung.

    Aber aus buddhistischer Sicht kann ich da kein Mitgefühl empfinden.

    Meine Generation bekam weder Elterngeld noch Billigflüge.


    Ich weiß, es klingt hart. Aber wenn ich die vielen hungernden Kinder und Menschen in Afrika, Syrien und wo auch immer sehe, dann würde ich diese deutschen "Leidenden" gerne mal nach Bombay schicken. Da gibt's dann einen Kulturschock. Ich hab ihn 1994 erlebt und mir damals geschworen, nie wieder zu jammern.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo, lieber @Tim99 ,


    dein Thema berührt mich auf besondere Weise, denn ich habe mich auch sehr lange mit diesem Ärger - Wut - Hass - Thema herumgeschlagen...

    Das Schlimmste war immer dieses Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins - erst den "Unannehmlichkeiten" und anschließend dem - scheinbar unvermeidlichen - Ärgern gegenüber, was mich zeitweise verzweifeln ließ.

    Weil die Ärgernisse in relativ kurzer Zeit, Schlag auf Schlag, eintraten ("Ein Unglück kommt selten allein") wurde ich schließlich krank - psychisch (Angststörung) und physisch (Autoimmunerkrankung).

    nuk hat glaube ich geschrieben über die Armut, ich war nicht arm, aber jetzt bin ich es. Und dafür trage nicht ich die Verantwortung ,sondern Menschen, die falsche Entscheidungen getroffen haben..

    Wenn du selbst die Verantwortung trügest, ginge es dir sicherlich noch schlechter, weil Selbstachtung geschwunden und möglicherweise Selbsthass entstanden wäre.


    So hast du die Möglichkeit, dich mit den Gegebenheiten abzufinden und zu arrangieren, wie es Menschen (beispielsweise mit Naturkatastrophen) zu allen Zeiten taten und tun (müssen).

    Wichtig dabei ist, dass du dich aus der "Opferrolle" herausmanövrierst und wieder vom RE-Agierenden zum Agierenden wirst.

    Urlaub oder Konsum war nie wichtig. Die Grundbedürfnisse schon, wie Nahrung, Wohnen, Gesundheit. Ich lebe von Geld, was nicht mir gehört und was jedes Monat weniger wird. Eine Frage der Zeit, dann werden die Grundbedürfnisse nicht mehr zu decken sein.


    Das hätte ich mir nicht gedacht. Mir fällt Akzeptanz ein, Veränderungspotential sehe ich keines, dazu braucht es Voraussetzungen. Die Gegenwart ist allgegenwärtig geworden, ich habe keine Pläne mehr. Die Praktiken und die Lehre ist nicht vergänglich, das gibt Mut.

    Genau: Akzeptanz/Annehmen ist der erste Schritt: So ist es jetzt gerade.

    (Eventuell aufkommenden Widerstand -> fallen lassen.)


    (Bei mir war es die Akzeptanz, dass mein "Lebenstraum" geplatzt ist: Geschäftliche Pleite -> Vertrauensverlust/Ehekrise, Verlust des Eigenheims am Waldrand/Heimatverlust, Auto, Altersvorsorge, fast alle Materielle: futsch, "Freunde" verschwanden, usw. ...)


    Zweiter Schritt: Psychotherapie

    (hilft häufig nicht sofort, Wirkung kann verzögert, nach und nach eintreten...)


    Ein großes Glück, dass du die Buddha-Lehre für dich entdeckt hast und praktizierst, diese kann ein Fundament, eine Stütze, darstellen, welche(s) dich durch sämtliche Krisen trägt.

    Für mich war es jedenfalls - nach den Psychotherapien - das, was noch fehlte, um weiter mit dem Leben zurechtzukommen....


    Gegen den - immer wieder aufkeimenden - Ärger, Zorn und Groll half mir folgendes (Vielleicht ist für dich auch etwas dabei... ;) ):


    1, Abschied von Erwartungen und einer "Anspruchshaltung"

    - gegenüber dem Leben allgemein, wie auch den Anderen -


    (Zen-Meister Muho brachte es mal auf den Punkt: "Wir glauben alle irgendwie, dass wir Rechte hätten, stellen Ansprüche, aber: DU HAST DAS RECHT AUF GAR NICHTS!"


    2. Ein Verbundenheits- und Solidaritätsgefühl mit "allen Wesen"


    (gemäß dem Ausspruch des Dalai Lamas: "ALLE Wesen wollen glücklich sein und Leid vermeiden.")


    3. Punkt 2 entsprechend: Bei (akutem) Ärger einen Perspektivenwechsel vornehmen (sich in den Anderen hineinversetzen, versuchen, seine Denk- und Handlungsweise zu verstehen/nachzuvollziehen)


    4. Anderen Menschen, (auch Politikern (!)) Gutes unterstellen, d.h. ein bisschen Vertrauensvorschuss geben (natürlich mit Augenmaß, nicht blind)


    Während der Pandemie half es mir sehr (neben Einholung umfangreicher Informationen von ALLEN Seiten), mir klarzumachen, dass die verantwortlichen Politiker bemüht sind - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - das Beste zu tun, um die Bevölkerung zu schützen. Politiker sind eben auch nur Menschen, fehlerbehaftet, leidend,....


    5. Last, but not least: Die buddhistische Praxis ( besonders Anapanasati - und Metta-Meditiationen), welche nach und nach Ruhe, inneren Frieden und bessere Kontrolle über die Emotionen ermöglicht...


    Alles Gute für dich!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Igor07

    Weißt du es, dass die Menschen von denen du spricht durch und durch glücklich sind? Kennst du Sie? Es gibt Glück und Zufriedenheit, Glück sind Momente, Zufriedenheit kann ein länger anhaltender Zustand sein. Das ist das Ziel für mich.


    Ich habe ganz niedere Ansprüche, daher fühle ich mich in Bezug auf Vergleiche mit den Wünschen und den Taten anderer Menschen hierzulande nicht verbunden. Ich war in meiner Kindheit zuletzt im Ausland im Urlaub mit meinen Eltern. Die letzten Jahrzehnte gar nicht. Materielle Güter sind mir nicht wichtig, nur was ich unbedingt zum Leben benötige.


    Menschen, die selten zu mir kommen sagen, meine Wohnung sieht unbewohnt aus, so wenig Dinge habe ich, bewusst, alles was ich nicht benötige kommt weg.


    Der Zorn ist in den letzten Jahren, wie ich schon geschrieben habe mehr durch äußere Umstände entstanden, da ich verstand, was die Ursache für das Leid der Menschen ist.


    Eines meiner Hauptinteressensfelder war immer die globale Politik und wenn man hier die Zusammenhänge versteht, dann ist es schwierig Verständnis zu haben, ohne hier Partei zu beziehen. Da viel wissen, sehen, glauben heißt nicht die Wahrheit zu kennen.


    Ich bin gar nicht einverstanden mit vielen Entscheidungen, die in den letzten Jahren getroffen worden sind, sie haben das Leid weltweit verstärkt.


    Ich fühle mich nicht zugehörig mehr zu dieser Welt, auch wenn ich Teil davon bin, aber ich fühle mich so, als ob ich mich in einer anderen Welt befinde und diese Welt mag ich nicht.


    Es wäre schön, wenn sich die Dinge ein Stück drehen und die vormals armen Länder mehr Wohlstand bekommen, das würde mich freuen.


    Aufzubegehren finde ich richtig, ich kenne fast nur Menschen, die schweigen und sagen, ich kann nichts ändern, ich muss es hinnehmen. Ich verändere in den Bereichen, wo ich Einfluss habe. Immerhin.

  • Ich danke allen für die verschiedenen Standpunkte und Hilfsangebote. Vor vielen Jahren waren mir alle Medien sehr wichtig, ich habe sehr viel Energie da reingesteckt. Mittlerweile überfordert es mich und ich bin vermutlich ungefähr 1% noch von dessen präsent als ich es früher war.


    Meine Kraft wird schwächer, daher kann ich mich langen Diskussionen nicht mehr stellen, da ich mich verpflichtet sehen würde jeder oder jedem auch zu antworten. Bedauerlicherweise schaffe ich es nicht mehr.


    Die Lehre aus meinen früheren Erfahrungen ist die, dass es am Ende einer Diskussion nie ein gutes Ende gab, sondern eher, dass man auch dort im Zorn voneinander ging.


    Ich versuche ein ruhiges, achtsames Leben zu leben, was mir trotz jahrzehntelanger Anstrengung nur bedingt gelingt. Die Zeit verging schnell und heute setze ich meine Prioritäten sehr auf Zeit mir mir selbst.


    Und in den letzten Monaten ist es mir auch gelungen mich zumindest hochgradig von den sozialen Medien zurück zu ziehen, die mich so verärgerten. Sicher mit den Geistesgiften werde ich ein Leben lang beschäftigt sein und stetig daran arbeiten.


    Was ich nur sagen möchte und um Verständnis bitte, dass ich nicht mehr der Verpflichtung nachkommen kann, die alleine durch den Start einer Kommunikation erfolgt, ich gebe da lieber nach als um meine Sicht zu kämpfen. Es ist egal. Anstatt viel selber zu missionieren und meinen Sicht als die einzig richtige zu präsentieren höre ich eher zu, was andere sagen, was nicht heißt, dass ich meine eigene Sicht aufgebe, aber eben ein Akzeptieren, dass es eben auch Andersdenkende wie mich gibt.


    Würde ich mein Leben Leben nochmals leben dürfen, ich würde mich komplett versuchen von diesen neuen Medien fernzuhalten, sie haben mir viel von meiner Lebenszeit genommen. Ich habe sämtliche Medien auf das notwenigste reduziert, ich sehe auch kaum noch fern.


    Die Probleme abseits der globalen Themen in unserem Land kann ich nicht nachvollziehen, reine Ablenkungsmanöver, um die Bevölkerung nicht mit Lösungsansätzen für die wahren Probleme konfrontieren zu müssen. Es sind für mich Pseudothemen, die ich bis vor wenigen Jahren nicht einmal kannte und ich vertrete absolut konservative Werte, was nicht heißt in unserer heutigen Zeit, dass es Werte von rechter Seite sind.


    Die mögen viele Dinge sagen, die ich teile, aber das hatten wir ja schon einmal und ich werde nicht dazu beitragen, dass es wieder einmal in eine ähnliche Richtung geht. Alles Gute derweil!

  • Der Zorn ist in den letzten Jahren, wie ich schon geschrieben habe mehr durch äußere Umstände entstanden, da ich verstand, was die Ursache für das Leid der Menschen ist.

    Lieber @Tim99 . Alle Dinge entstehen ( die Buddhistiche Sicht) niemals durch "aüßere Umstände", die alle sind im deinem eigenen Geist. Nur deswegen es dich betrifft und dann Der Zorn ist nur die Folge daraus. Wenn du es versteht, aber innerlich, nichts vom Verstand, es könnte dich und deine "Wut, Zorn, Ärger, Hass..." heilen.

    So Dhammapada:


    Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:

    Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.

    So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.


    Alles Gute!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich erbitte Rat, da ich nicht in der Lage zu sein scheine meine Persönlichkeit trotz buddhistischer "Haltung" und Sicht, teils auch Praxis in Bezug auf das Geistesgift Hass zu verändern.


    Der Ärger, die Wut, der Zorn über alles Mögliche begleitet mich seit dem es mich gibt.

    Die drei Geistesgifte hängen ja unauflöslich zusammen, das macht sie so hartnäckig. Gier, der Wunsch etwas soll so sein wie man es gerne hätte; Hass, die Ablehnung der Umstände, die nicht so sind wie man sie gerne hätte und Verblendung, die Illusion eines abgetrennten, unveränderbaren "Ichs", die m. E. nach die Grundursache der anderen Geistesgifte ist.


    Das ist ein normaler Bestandteil des Samsara, etwas, das jeder Mensch kennt, den meisten wird nur nie klar, was sie eigentlich so umtreibt. Da Du offenbar schon länger praktizierst, bist Du in der guten Lage, Deine Geistesgifte zu erkennen.


    Wenn man länger praktiziert, erlebt man in der Meditation die kurzzeitige Auflösung der Ich-Illusion. Da ist dann kein Ich mehr, dass sich darüber ärgern kann wie schlecht es behandelt wurde weil man ein nur Teilchen eines ganzen Gefüges ist. Diese Wahrnehmung kann man mit viel Übung in den Alltag übernehmen.


    Klar, fällt man immer wieder zurück, im Alltag braucht man ja auch das "Ich" aber je öfter man das mal erlebt hat, desto eher erinnert man sich auch im Alltag daran. Dann merkt man, dass es nicht das eine unveränderbare "Ich" gibt, sondern viele Millionen kleine weitere Tim99 "Ichs", die jede Sekunde neu entstehen. Das ist trostreich. Ich arbeite auch seit langem daran und immer wieder.


    Ich wünsche Dir Geduld mit Dir selbst und weiterhin viel Zazen Praxis. Alles Gute!

  • Genau: Akzeptanz/Annehmen ist der erste Schritt: So ist es jetzt gerade.

    ....

    1, Abschied von Erwartungen und einer "Anspruchshaltung"

    - gegenüber dem Leben allgemein, wie auch den Anderen -

    Ja, jede Wut ist ja ein Nicht-Akzeptieten der Realität - ein Anhaften an einem Ideal wie alles zu sein hat. Und während ein Abwenden von Wut als was positives erscheint, erscheint ein Fallenlassen von Idealen oft als schlecht.


    Von daher denke ich, dass man diese Ideale oft nicht fallen lassen will. Man möchte gar nicht jemand sein, der Angesichts von diversen Mißtständen heiter, unbeschwert und freundlich dahinlebt. Sondern man möchte angesichts der Ausbeuter wütend sein, angesichts der Sorgen besorgt sein um damit den Idealen einer besseren Welt treu zu bleiben.


    Was dann umgekehrt bedeutet, dass man leider wenn man sieht wie diese Ideale an der Realität scheitern und es überall Ungerechtigkeit, Dummheit und Ausbeutung gibt.

  • Genau, Void!

    Wenn ich meine Idealvorstellung von mir selbst und allen anderen loslassen kann, kann ich auch meine damit verbundenen Kleshas loslassen.

    Was nicht bedeutet, ignorant zu werden oder ohne Mitgefühl für das Leiden anderer in Samsara.

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich versuche mich nicht allzu sehr mit anderen zu beschäftigen, da diese ihre Handlungen zu verantworten haben und ich meine.


    Hass ist allgegenwärtig mittlerweile und wenn er Menschen großes Leid oder gar tot zufügt, dann fällt eine Akzeptanz schwer.


    Klar, kann man sagen, es ist nicht mein Leben, aber ist das Leben eines anderen Menschen, der ohne etwas zu tun getötet wird, tolerierbar, akzeptierbar, hinnehmbar. Scheinbar ja, es sterben ja täglich tausende unschuldige Menschen auf der ganzen Welt, nicht nur in Kriegen sondern überall.


    Die Zahlen der Gewalttaten in Deutschland nimmt auch rapide zu und man hat das Gefühl, die Menschen gewöhnen sich daran.


    Anstatt, dass es eine Verminderung gibt, wird es immer mehr, selbst in Institutionen, wo es bekannt ist und war, wird unvermindert weitergemacht, was in den Familien abgeht, will ich gar nicht wissen.


    Also mich lässt das nicht kalt, wobei ihr habt Recht, ich kann vermutlich nicht einen Toten verhindern, nicht eine Gewalttat an Frauen oder Kindern, frustrierend.

  • Laut Statistik gab es in Deutschland 2007 knapp 218.000 Gewaltverbrechen. Ich bitte darum, keine Verschwörungstheorien hier aufzubauen.


    Natürlich ist jedes Verbrechen furchtbar, aber es gab noch nie so viele Menschen, und die vergangenen mehreren 1000en von Jahren der gesamten Welt zeigen noch ganz andere Grausamkeiten.


    Ich halte mich an Buddhas Lehre, und für Buddha war und ist Samsara kein Ort, der gerettet werden muß.

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    Ayya Khema

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  • Das ist ein Wert, viele Dinge werden nicht erfasst, aber ich respektiere deinen Faktencheck.


    Das Thema Verschwörungstheorien ist komplex, ist doch Einiges, was vor wenigen Jahren als Verschwörung bezeichnet worden ist heute Realität.


    Aber wie schon geschrieben, es ist nicht mehr meines zu diskutieren, das war ein Fehler, es gibt keine Wahrheit.

  • Tim, ich verstehe Dich ja. Hätte ich nicht jahrzehntelange Praxis hinter mir und Deine Erfahrungen, würde ich sicher auch so denken.


    Aber durch die Bereitschaft und die buddhistischen Mittel, mich von meiner Gier und meinem Hass zu befreien, weiß ich, wo ich ansetzen muss, um weitergehen zu können. Denn dieser Prozess hat von Anbeginn Früchte getragen.


    Was weißt Du, was ich in 55 Jahren Erwachsensein alles erlebt, ertragen und losgelassen habe.


    Aber ich respektiere natürlich Deinen Wunsch, das nicht zu diskutieren. Du hast um Hilfe gebeten und wir haben geantwortet.

    Alles Gute für Dich

    Monika

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  • .


    Aber wie schon geschrieben, es ist nicht mehr meines zu diskutieren, das war ein Fehler, es gibt keine Wahrheit.

    Du hast keinen Fehler gemacht.

    Wenn du möchtest, kannst du zum Beispiel eine temporäre Chronik eröffnen, wo du deine Sicht der Dinge teilen kannst, sofern keine Gesetze bzw Forumsregeln gebrochen werden.


    Schön das du hier mitmachst!


    Ich bin gespannt auf deine Beiträge!


    Mfg Martin

  • Monika

    Ich habe deine Chronik ein wenig gelesen, du hast viel Erfahrung, das stimmt und sicher viel erlebt. Man ist möglicherweise nie am Ende seiner Möglichkeiten, du hast viel aus dir gemacht.


    Ich dachte immer, dass ich in die richtige Richtung gehe, es war leider nicht so.


    Nicht mehr diskutieren zu wollen ist eine Erfahrung, die ich in den Jahren gemacht habe, da ich keine Erfahrungen machen durfte auf Augenhöhe zu diskutieren.


    Es ging immer nur darum seine Sicht durchzusetzen und nicht seine Sicht hinzustellen und die andere ebenso zu akzeptieren.


    Der Rückzug vor allem aus den sozialen Medien ist ein Resultat, dass ich keine Plattform fand, wo ich das Gefühl hatte, dass man respektvoll miteinander kommuniziert.


    Diese Plattform kenne ich nicht gut, ich fürchte aber, dass es auch hier, wo man sich denken würde, es wäre so, nicht immer stattfindet.


    Gut, dies ist eine spirituelle Plattform, hier würde ich es mir noch mehr erwarten und ich könnte es auch buddhistisch benennen, wenn man einen Check machen würde über das Einhalten der rechten Rede, welche ja in den Regeln verankert ist, ich weiß nicht, ob es das standhalten würde.


    Mar tin

    Danke für deine Einladung, wobei dies ist ein buddhistisches Forum, wo sich Gleichgesinnte im Idealfall austauschen über spirituelle Fragen ihrer Glaubensrichtung. Es ist keine Plattform für Politik und Gesellschaftsthemen oder gar persönliche Befindlichkeiten.


    So würde ich es streng genommen schon sehen, die Gründer dieser Plattform denke ich mal hatten diesen Wunsch bzw. die heutigen Betreiber.


    Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich unglaublich schade finde, dass die heutige Zeit so aufgebaut ist, dass die Form der Kommunikation in allen Bereichen zumindest nicht meinen Idealen entspricht. Ich meine Hass im Netz, Aggression im Netz, aber auch im realen Leben.


    Das meinte ich mit, das ist nicht meine Welt. Die sozialen Medien haben diesen Trend verstärkt, weil dort jeder glaubt in einer scheinbaren Anonymität schreiben zu können, was grad in ihm oder ihr vorgeht und das geht gar nicht, wenn es negativ ist.


    Mir tun die Menschen leid, die in der Öffentlichkeit stehen und sich permanent Anfeindungen ausgesetzt sehen in den sozialen Medien, egal was sie nun zu sagen haben.


    Und in kleinem Stil ist das auch für jeden normalen Bürger so, so mein Eindruck. Das möchte ich nicht unterstützen, fairerweise muss ich zugeben, dass dies im Alltag ohne soziale Medien kaum sich unterscheidet.

  • Ich habe nicht viel gemacht, nein, das verdanke ich allein "dem Pfad".


    Hier findet nicht immer alles gemäß rechter Rede statt, aber hier wird geübt und gelernt. Das kann ich bezeugen, denn ich bin mit Unterbrechungen seit 2008 hier. "Gegangen" bin ich, wenn ich mich beleidigt fühlte oder enttäuscht über "die Buddhisten", mich nicht wahrgenommen fühlte oder scheinbar keiner begriff, wie fortgeschritten ich war ...

    Heute nehme ich solche Empfindungen zum Anlass, mir das genauer anzuschauen. Und es gibt immer wieder eine Möglichkeit zu lernen.


    Und so streng mit "Check machen .. und standhalten würde", wem nützt das. Dann gibt es nichts und niemanden mehr, auch Freunde nicht. Ein sehr einsamer Weg.

    _()_

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    Ayya Khema

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  • Wie meinst Du das?

    Dass ich grad niemanden kenne, der sich nicht über freundliche Worte und ein offenes Ohr freut.

    (Bei den Worten kann man mMn mit Zuhören mit dem manchmal vorhandenen Unterschied zwischen freundlich gemeint und freundlich wahrgenommen auch klarkommen.)

    Wenn ich es hinbekomme, in der Geisteshaltung zu sein, muss ich mir über Einsamkeit keine Gedanken machen. Wenn ich es nicht hinbekomme, ist mir zumindest bewusst, dass sich so viele einsam fühlen, dass man nicht mal damit allein ist.

  • Die Einsamkeit empfinde ich sehr stark, sie kam schleichend mit meiner Entwicklung und der Gesellschaft in den letzten 10 Jahren (nur eine Zahl). Daher ist die Lehre für mich das Wichtigste, was mir blieb und dafür bin ich sehr dankbar, es ist mein Lebensinhalt, der beständig sein wird.

  • Wenn ich es hinbekomme, in der Geisteshaltung zu sein, muss ich mir über Einsamkeit keine Gedanken machen. Wenn ich es nicht hinbekomme, ist mir zumindest bewusst, dass sich so viele einsam fühlen, dass man nicht mal damit allein ist.

    Hi, liebe GKH . Das ist für mich der Angelpunkt. Ich kann nur! mir mein "Herz(Geist)" kurieren oder heilen, die andere Leute, die alle möglcihe Beziehungen, egal real oder virtuell, es ist für mich der Anlass, mit mir selbst zu arbeiten, um mich innerlich von kilesa zu reinigen. Und die Geistesgifte zu mildern. Dieser Weg ist immer allein. Nur ich selbst kann diesen Weg gehen, kein Buddha kann mir helfen, keine Lehre, die sind nur der Hinweis, aber realisieren, verwirklichen ich kann die Wahrheit von" reinem Herzen" ( allegorie) nur ich selbst . Und das ist mein Schicksal/ Schaff-Sal/.Ich kann auch keine Welt retten, aber nur die eigene Seele. Davon sind einig alle mögliche Spirituelle Traditionen. Wenn ich es nichts sehen wollte, oder nichts wahrhaben wollte, ich würde wieder und wider das Leid( Dukkha) ernten, und immer den Sündenbock draussen zu suchen. Das wäre dann die Sackgassse. Und hat mit dem Buddhistichen Geistestraining nichts zu tun. So ich es sehe, und das ist mein Weg.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wie meinst Du das?

    Dass ich grad niemanden kenne, der sich nicht über freundliche Worte und ein offenes Ohr freut.

    (Bei den Worten kann man mMn mit Zuhören mit dem manchmal vorhandenen Unterschied zwischen freundlich gemeint und freundlich wahrgenommen auch klarkommen.)

    Wenn ich es hinbekomme, in der Geisteshaltung zu sein, muss ich mir über Einsamkeit keine Gedanken machen. Wenn ich es nicht hinbekomme, ist mir zumindest bewusst, dass sich so viele einsam fühlen, dass man nicht mal damit allein ist.

    Hätte wir die Lehre nicht, könnten wir diese Geisteshaltung ja nicht erreichen.

    Und gäbe es das Forum nicht, würde ich nicht täglich auf der Spur gehalten. Besonders am Wochenende muss ich mich diszipliniert an meine Erkenntnisse der Geistesschulung halten, um nicht in Trauer und Einsamkeit zu versinken.


    Doch gerade durch das Forum werde ich im Geist wachgehalten, nicht durch Streicheleinheiten von vermeintlich mitfühlenden Menschen, die mich nächstes Wochenende schon wieder vergessen haben.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

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  • Übrigens, Zuhören ist schlecht, wer sieht das denn hier?

    Ein Zuhöreforum :erleichtert: :angel:

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    Ayya Khema

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  • ätte wir die Lehre nicht, könnten wir diese Geisteshaltung ja nicht erreichen.

    Und gäbe es das Forum nicht, würde ich nicht täglich auf der Spur gehalten.

    Für mich die Lehre ist nichts mehr als das Vehikel( das Mittel), wie die berüchtigte Fähre im Gleichnis von Buddha. So wie das Forum auch.

    Man sollte sie alle "Sutras" verbrennen, so Zen. Denn die hindern auf dem Weg.


    Das Gleichnis vom Floss

    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m001z.html


    Ich klammere mich an kein Floss, das Leben , wie es ist, jeder Augenblick, das ist mein Lehrer.

    Und so wünsche ich @Tim99 , wenn er mit etwas nichts zufrieden ist, dann die Ursache man sollte in sich selsbt suchen. Nichts in den Foren, nichts in SM, nichts in den "Schlechten Nachrichten", oder bei den Politikern, usw... Die Welt ( als Ich-Wahn) spiegelt nur wider meine Verzerrte Wahrnehmung, aslo meine ( innere) Verblendung. Mit dem Verblendung aber sind sehr tief verbunden alle kilesa. Das Ziel von dem Buddhimus.. die Realisation von Nicht-Ich. Anatta. Denn Nirvana ist der Zustand , der absolut frei ist von allen Geistesgiften. Denn alles , was mich ausmacht, ist abhängig entstanden. Das ist aber möglich nur durch die Herz-Reinigung. Trieb-Los,Ent-Reiz-t. befreit von dem Gier, Hass, usw.. Genau darum es geht auf diesem Thread. Das ist alles.

    Ich wollte es nur klar stellen, deswegen ich bitte um die Nachsicht für das Posting.

    Der Weg man sollte gehen, das ist mein Fall, aber am ende man sollte auch alles transzendieren. ( denn die Lebendige Blume auf der Wiese ist keine getrocknete Blume im Album).

    Ich wünsche dir alles Liebe auf deinem Weg, von ganzen :heart: -en. Monika. LG.


    P.S. Als der Buddha lebte, es waren keine Foren, kein Internet, und keine gedruckte Bücher. Und auch keinen" Buddhimus", wie wir alle ihn hier und heute am Westen "verstehen". So der Professsor Zimmerman in U/W.


    Den Buddhismus gibt es gar nicht! Man muss immer konkret sein, über welche Zeit und über welche geografische Region man sprechen will. Ursache\Wirkung № 123: „Buddha heute".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 ()

  • Lieber Igor, auch für mich sind sowohl die Lehre als auch äußere Katalysatoren und dies Forum nicht das Ziel und auch nichts zum Anklammern.

    Aber sie geben mir die Richtung wie ein Wegweiser im Wald. Das Forum, wie z.B. Du jetzt, machen mich auf etwas aufmerksam, so dass ich etwas dazulerne oder eine Neigung womöglich ablegen kann.


    Es geht immer nur darum, in mir selbst die Antworten zu verifizieren. So wie Buddha sagte "geht nicht nach Meinungen ..., sondern prüft selbst".


    Ich wüsste nicht, dass ich da irgendwie was anderes zum Ausdruck brachte. Ansonsten möchte ich das hiermit korrigieren.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo Igor,

    ich fand es manchmal schwierig von Erkanntem oder von mitfühlender Liebe zu groben

    Bewusstsein, verblendeten Bewussstsein zurück zu fallen und dann die Gegensätze, das vereinen oder schaffen, dass da nicht manchmal zu große Unterschiede auftauchen im Alltag.

    Vom Verhalten anderen gegenüber her oder auch mein Empfinden anderer gegenüber.

    Da waren manchmal schon echt große Unterschiede.


    Dazu schrieb ich vor einigen Monaten was.


    Wie will ich in Zukunft mit meiner Entscheidung mit meinem Wirken umgehen, möchte ich immer weise handeln, so muss ich noch viel an mir arbeiten, an meinem Geist oder möchte ich das gar nicht mehr und alles nur mit dem Verstand sehen. Oder geht auch beides gleichzeitig ? Güte und Verstand einsetzen ?

    Verstand war wohl von mir gemeint ---> bewerten.

    Jetzt würde ich sagen, nein das war keine gute Idee.

    Möchte ich zu dieser Entscheidung stehen( damit im Frieden sein, ohne Gewissenbisse ), so müsste ich immer im Verstand sein in Illusion, denn wenn ich in Güte verweile, so gibt es nicht was mich an diesem Menschen stört, Die " Vergehen " sind nichts Tragisches mehr oder ihre sonstigen Allüren oder sonstiges Benehmen.

    Ja das stimmte. Da hatte ich richtig erkannt. Aber bewusst oder absichtlich wertend bleiben, anderes Erkanntes verdrängen, das wäre ungesund, war ungesund.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).