Der weise Tsongkhapa über manche sexuelle Praktiken : )

  • Es ist wenig hilfreich, sich nur an die Interpretationen derjenigen zu halten, die über Tsongkapa schreiben.

    :like: - und das nicht nur bei Tsongkhapa ... Es ist nicht einmal sonderlich hilfreich, sich nur an Tsongkhapa selbst zu halten, wie dieser Thread hier verdeutlicht.

    Es wäre hilfreich, in seinem Lamrim Chenmo zu schauen in dem er die zehn unheilsamen Handlungen unter zu Hilfenahme der Sutras beschreibt.

    Inwiefern? Davon bin ich, offen gesagt, nun weniger überzeugt. Da Du das Lamrim Chenmo ja anscheinend vorliegen hast, wäre es auch hilfreich, wenn Du etwas konkreter werden würdest, was denn nun genau in diesem Text "hilfreich" im Kontext unseres Themas hier sein soll. Wäre dann natürlich auch nur eine Interpretation, nur halt Deine ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Auch Buddha hat patriarchalisch gedacht und den Nonnenorden untergeordnet.

    Tatsächlich? Weil er "patriarchalisch gedacht" hat? Zwar ist das jetzt hier offtopic, aber ein mE wichtiges Thema - für Frauen wie für Männer. Es macht vielleicht Sinn, hier einen eigenen Thread abzutrennen, wenn Interesse an einer Vertiefung des Themas besteht.


    Buddhismus entstand und wurde tradiert in einer patriarchalischen Gesellschaft - aber er begründet und rechtfertigt solche Strukturen nicht, er vertritt keine patriarchalische Ideologie. Er wandte sich zugegeben allerdings auch nicht explizit gegen sie. Gesellschafts- und Ideologiekritik war ursprünglich kein Anliegen des Buddhadharma - eine Einsicht in duḥkha bedarf der Untersuchung solch vergleichsweise subtiler Erscheinungsformen von duḥkha wie speziell der Benachteiligung von Frauen durch eine patriarchaliche Gesellschaftsform nicht. Da sind Alter, Krankheit und Tod doch etwas naheliegender ...


    Trotzdem ist der Buddhadharma in Bezug auf Frauen - nach dem Maßstab seiner Entstehungszeit gemessen - bemerkenswert "fortschrittlich". Bereits von Anfang an gab es nach buddhistischer Vorstellung keine Entstehungshierarchie der Geschlechter wie beispielsweise nach biblischer Lehre - also keine vorgeblich "natürliche" Rangordnung. Nach buddhistischer Auffassung gab es zunächst keine unterschiedlichen Geschlechter bei den Menschen; erklärt werden sie durch eine Entwicklung parallel zur Arbeitsteilung (DN 27). Daraus ergeben sich u.a. gleiche Rechte und Pflichten in der Partnerschaft für Mann und Frau (DN 31). Wichtiger als solche obsoleten Herleitungen jedoch ist: das Ziel buddhistischer Praxis, also die 'Erleuchtung' (bodhi), kann in gleicher Weise von Mann und Frau erlangt werden, ohne geschlechtsspezifische Unterschiede in der Methode oder in der Qualität des Erreichten. Es gibt bei Mann und Frau keine Unterschiede bei den Abhängigkeiten und Anhaftungen, die überwunden werden müssen (AN 1,1). Restvorbehalte wie der, dass eine Frau kein sammasambuddha werden könne (also wie Buddha selbst aus eigener Kraft und ohne Vorbild / Lehre den Weg zum Erwachen finden kann) sind von recht marginaler praktischer Bedeutung und durch die schon genannten zeitlichen und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen der Sutren erklärbar.


    Selbstverständlich erkannte auch Buddha Ungleichheiten (SN 37,3), nämlich solche biologischer Natur (Menstruation, Schwangerschaft und Geburt) und solche sozialer Natur im Kontext der damaligen indischen Gesellschaft. So muß im Gegensatz zum Mann eine Frau ihr Elternhaus verlassen, um zum Mann zu ziehen und sie muss ihrem Ehemann dienen. Diese Unterschiede werden aber nicht als notwendige oder gar gottgewollte Übel angesehen, sondern schlicht als Tatsachen des Frau-Seins in der indischen Gesellschaft. So wurde auch der buddhistische Frauenorden von Buddha an den Männerorden angegliedert und ihm unterstellt, weil es in der damaligen indischen Gesellschaft keine Möglichkeit für einen unabhängigen Frauenorden gab. Eine Frau ohne Vormundschaft eines Mannes - sei es Vater, Ehemann, Sohn oder ersatzweise sonst ein naher männlicher Verwandter - dessen Haushalt sie angehörte, war in der indischen Gesellschaft schutz- und rechtlos; sie konnte z.B. ohne weiteres versklavt werden. Bemerkenswert ist vielmehr, dass Buddha überhaupt einen Frauenorden schuf - das war zu seiner Zeit eine revolutionäre Neuerung, was auch die oft angeführten Vorbehalte gegen die Zulassung des Frauenordens erklärt und relativiert. Buddha war der erste, der Frauen die Möglichkeit eröffnete, in die Hauslosigkeit zu gehen und ihr Leben ausschließlich einem sprituellen Weg zu widmen.


    In der Begrifflichkeit der frühen Sutren ist übrigens zwischen dem neutralen Begriff "itthi" (Frau) und dem diskriminierenden Begriff "matugama" (etwa: 'Mutter im Dorf') zu unterscheiden. Wenn in den Sutren von einfältigen Frauen und weiblicher Launenhaftigkeit gesprochen wird, dann ist von den matugama die Rede, nicht von itthi. Nun ist zwar jede matugama eine itthi, aber nicht jede itthi eine matugama ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Es wäre hilfreich, in seinem Lamrim Chenmo zu schauen in dem er die zehn unheilsamen Handlungen unter zu Hilfenahme der Sutras beschreibt.

    Inwiefern? Davon bin ich, offen gesagt, nun weniger überzeugt. Da Du das Lamrim Chenmo ja anscheinend vorliegen hast, wäre es auch hilfreich, wenn Du etwas konkreter werden würdest, was denn nun genau in diesem Text "hilfreich" im Kontext unseres Themas hier sein soll. Wäre dann natürlich auch nur eine Interpretation, nur halt Deine ...

    In diesem Thread geht um Aussagen Tsongkapas bezüglich einiger sexueller Praktiken. Warum sollte es da nicht hilfreich, nützlich oder sinnvoll sein, sich dabei auf seine Aussagen zu stützen anstatt auf Interpretationen seiner Aussagen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Warum sollte es da nicht hilfreich, nützlich oder sinnvoll sein, sich dabei auf seine Aussagen zu stützen anstatt auf Interpretationen seiner Aussagen.

    Widersprechen sie denn den hier angeführten "Interpretationen"? Offen gesagt - bloß auf einen solchen (noch dazu unbegründeten) Verdacht hin knapp 50 Euro auszugeben und dann diesen (ziemlich umfangreichen) Text auf Fehlinterpretationen zu durchforsten erscheint mir für jemanden, der kein Lamrim praktiziert, doch eine ziemliche Zumutung. Zumindest wäre ein Hinweis angebracht, wo genau man denn da suchen soll.

    OM MONEY PAYME HUNG

    2 Mal editiert, zuletzt von Sudhana ()

  • Buddhismus entstand und wurde tradiert in einer patriarchalischen Gesellschaft - aber er begründet und rechtfertigt solche Strukturen nicht, er vertritt keine patriarchalische Ideologie. Er wandte sich zugegeben allerdings auch nicht explizit gegen sie. Gesellschafts- und Ideologiekritik war ursprünglich kein Anliegen des Buddhadharma - eine Einsicht in duḥkha bedarf der Untersuchung solch vergleichsweise subtiler Erscheinungsformen von duḥkha wie speziell der Benachteiligung von Frauen durch eine patriarchaliche Gesellschaftsform nicht. Da sind Alter, Krankheit und Tod doch etwas naheliegender ...

    Dankeschön für die Aufklärung, Gegendarstellung und Erklärung, worum es im Buddharma ursprünglich nicht ging. Ich habe das auch erst so gedacht wie Gurkenhut bzw ihr vertraut, dass es so ist. Aber jeder kann sich irren.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Gurkenhut hast du konkrete Beispiele, wo der Nonnenorden untergeordnet wird?

    Im Kopf habe ich grad nur noch die Regeln zur Verbeugung, die ranghöchste Frau muss sich vor dem rangniedrigsten Mann verbeugen. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Vorschriften gleicher Art, was wer darf oder muss und wer nicht, die ich aber gerade nicht im Kopf habe. Es zeigt deutlich die Hierarchie und in wessen Händen die Macht ist.

  • Buddhismus entstand und wurde tradiert in einer patriarchalischen Gesellschaft - aber er begründet und rechtfertigt solche Strukturen nicht, er vertritt keine patriarchalische Ideologie.

    Er hat die Regeln für Nonnen und Mönche gemacht. Im Kontext seiner Zeit, klar. Einen Schritt hin zu Gleichberechtigung, keine Einwände.

    Gesellschafts- und Ideologiekritik war ursprünglich kein Anliegen des Buddhadharma - eine Einsicht in duḥkha bedarf der Untersuchung solch vergleichsweise subtiler Erscheinungsformen von duḥkha wie speziell der Benachteiligung von Frauen durch eine patriarchaliche Gesellschaftsform nicht. Da sind Alter, Krankheit und Tod doch etwas naheliegender ..

    Wessen Perspektive zählt zu sortieren, was naheliegende oder offensichtliche oder wesentliche Erscheinungsformen von duḥkha sind?

  • Soweit ich das mehrfach gelesen habe, hat Buddha nicht die Regeln gemacht. Er hat die Regeln, die die Mönche sich geben wollten und ihm zum Prüfen vorgelegt haben, als angemessen bestätigt.

    Er lebte nicht in einem Kloster, hatte aber Orte für die Regenzeit. Buddha blieb zeit seines Lebens ein Hausloser, der meinte und lebte das ernst. Auch ging er immer für sich selbst zum Essen-Almosen sammeln.

    Damit habe ich mir die Meinung gebildet, dass Buddha keinen Sinn darin sah, das Zusammenleben von Menschen mehr als mit seiner Erkenntnis zu regeln, er lebte das Dasein im Jetzt, da ergab sich alles von selbst.

    Seine „Regeln“ sind in SN56.11 gesagt, mehr hat er nie gesagt und die hat er befolgt, drum blieb er ab seinem Erwachen bis zu seinem Tod ein Befreiter. Jeder Mensch, der ihm begegnete, konnte immer erkennen, was Befreiung ist und vor allem, was das in den Augen der Hausmenschen, für ein scheinbar, mühsames Leben ist.

    Besser den Befreiten bewundern und eine Klostergemeinschaft gründen, als so dauerhaft zu leben.

  • Dank für die Korrektur Noreply.

    „als angemessen bestätigt“ ändert nichts an dem, was ich versuche auszudrücken.

    Nur hoffe ich das der Buddha, bei dir, von einem Glauben befreit wurde, dass Buddha ein Gesetzgeber war.

  • Im Kopf habe ich grad nur noch die Regeln zur Verbeugung, die ranghöchste Frau muss sich vor dem rangniedrigsten Mann verbeugen.

    Hallo Gurkenhut.

    Kannst Du eine Quelle dazu nennen?

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Im Kopf habe ich grad nur noch die Regeln zur Verbeugung, die ranghöchste Frau muss sich vor dem rangniedrigsten Mann verbeugen.

    Hallo Gurkenhut.

    Kannst Du eine Quelle dazu nennen?

    Eine Nonne, die schon seit 100 Jahren ordiniert ist, muss respektvoll grüßen, sich von ihrem Platz erheben, mit verbundenen Handflächen grüßen und einem Mönch, der an diesem Tag ordiniert wurde, die richtige Hommage erweisen.


    Müsste in den 8 Garudhammas stehen.


    Update: https://www2.buddhistdoor.net/dictionary/details/garudhamma


    8 Garudhammas - Dhamma Wiki


    Lg Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Auszug aus Ang.Nikaya VIII.51:


    ( 8 wichtige Gebote, die "als Weihe gelten")


    .........."1. Eine Nonne soll, auch wenn sie schon vor hundert Jahren die Weihe erhalten hat, selbst einen erst am selben Tage geweihten Mönch ehrerbietig begrüßen, sich vor ihm erheben, ihm den ehrfurchtsvollen Handgruß (*2) darbieten und ihm Achtung erweisen. Dieses Gebot soll sie ehren, achten, würdigen, hochhalten und es zeitlebens nicht übertreten.


    8. Von heute ab ist es den Nonnen untersagt, die Mönche (mit einer Ermahnung) anzureden; nicht aber ist es den Mönchen untersagt, die Nonnen (mit einer Ermahnung) anzureden. Auch dieses Gebot soll sie ehren, achten, würdigen, hochhalten und es zeitlebens nicht übertreten. ......"



    Ohne Ananda wäre es wohl auch nichts geworden mit der Gründung eines Nonnenordens:


    ....." "Genug, Ānanda! Mögest du es nicht gutheißen, daß das Weib unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht."

    Und zum zweiten und dritten Male richtete der ehrwürdige Ānanda seine Bitte an den Erhabenen.

    Dieser aber sprach:

    "Genug, Ānanda! Mögest du es nicht gutheißen, daß das Weib unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht."

    Da dachte der ehrwürdige Ānanda: "Nicht will es der Erhabene dem Weibe gestatten, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen. So will ich denn den Erhabenen noch auf eine andere Weise darum bitten!" Und er sprach zum Erhabenen wie folgt:

    "Ist wohl, o Herr, ein Weib, wenn es unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zieht, imstande, das Ziel des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit zu verwirklichen?"

    -"Ja, Ānanda, dazu ist das Weib imstande."

    -"Wenn nun also, o Herr, das Weib dazu imstande ist und weil ja auch Mahā-Pajāpati Gotamī dem Erhabenen große Dienste erwiesen hat, seine Tante ist, seine Erzieherin und Ernährerin war, die den Erhabenen nach dem Tode seiner Mutter mit ihrer eigenen Milch stillte - daher, o Herr, wäre es gut, wenn der Erhabene es dem Weibe gestattet, unter der vom Vollendeten verkündeten Lehre und Zucht vom Hause in die Hauslosigkeit zu ziehen." .......


    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Dank für die Korrektur Noreply.

    „als angemessen bestätigt“ ändert nichts an dem, was ich versuche auszudrücken.

    Nur hoffe ich das der Buddha, bei dir, von einem Glauben befreit wurde, dass Buddha ein Gesetzgeber war.

    Was ist für dich ein Gesetzgeber? Er hatte eine machtvolle Position inne, Macht sollte mMn die Kehrseite der Verantwortung tragen.

    Regeln für das Zusammenleben festzulegen oder diesen in höchster Position zuzustimmen ist voller Konflikte, wie man damit umgehen will, da gibt's natürlich Handlungsspielraum. Nach dem Motto "Mein Wort ist Gesetz, völlig wurscht was die anderen dazu sagen." Oder mehr in die Richtung Schlichtung, jede Person kann vortragen, was ihr wichtig ist, aber am Ende gibt es einen Spruch von oben, was die Regel ist. Oder Mediation, man versucht durch geschicktes Fragen die Teilnehmenden zu unterstützen, sich selbst zu einigen. Ein wesentlicher und schwieriger Bestandteil der Mediation ist Asymmetrien zu erkennen und die Frage, wie man damit umgeht. Verfestigen halte ich für keine gute Idee.

  • Theoretisch müsste die Menschheit schon vor langer Zeit von jeden Unterschieden zwischen Menschen befreit sein. Wenn da nicht die Machtgierigen Arschlöcher wären, die immer wieder eine sogenannte Diversität propagieren würden. Damit meine ich alle, die Unterschiede erzeugen, um Macht zu bekommen, sei es auch nur als Vater, Mutter, Lehrende, Allwissende. Die Speichellecker sind ihre Erfüllungsgehilfen und das sind eigentlich die Täter, die, die die bekloppten Ideen in Taten umsetzen, nur damit sie in der Sonne ihrer angebeteten Weisen erleuchtet werden.


    Die schlimmsten Monster sind die Minister usw. die das, was der Herrscher glaubt, umsetzen, Hauptsache er belohnt sie. Die Menschen, die Parteiführern folgen, ohne überhaupt zu wissen, was die Partei eigentlich vertritt.

    Die Priester, die ihren Kirchenoberhäuptern folgen, egal ob das menschlich ist oder nicht.

    Die Angestellten, die Projekte umsetzen, obwohl sie wissen, dass sie Menschen schädigen.

    Nicht Putin, Hitler, Mao, Stalin, Trump usw. ist das Monster, es sind alle seine Lakaien, ohne die nichts geschehen würde.

    Nagut, Widerstand kann tödlich sein, genauso wie der angsterfüllte Gehorsam.


    Mir ist jedenfalls einzig wichtig, mein Leben, das findet sich zwischen all den folgsamen anderen. Schön ist das! Es ist schwimmen im Strom, mit Achtsamkeit und Aufmerksamkeit allein auf meinen Körper. Mein Geist ernährt mich nicht und ist keine Nahrung, die Hände sind viel wichtiger, denn die können Nahrung von Gift unterscheiden, wenn der Geist sich nicht mit unwichtigem beschäftigt.


    Buddha ist ein Befreiter, weil er sein Essen erarbeitete, seine Schlafstelle überall fand, keine Verantwortung für die Familie übernahm, sondern für alle Menschen, die ihm begegneten.

    Wenn er verhungert wäre, wie soll das gehen? Das ist doch egal, wie ich lebe. Sterben werde ich sicher, was soll ich mich gegen andere Menschen erheben, die die Macht ihrer Gier nach Anerkennung folgend, alles tun würden, um mich zu vernichten, wenn sie glauben, dass ihr Herr das wünscht.


    Jedem das Seine und mir alles und Nichts. Der Tod ist das Einzige, das mir gehört und von dem hab ich nichts.


    Thema:

    Was da komische Weise von sich geben, dass dem Prinzip, dass alle Menschen gleich sind, widerspricht, ist mir nicht mal auch nur einen Gedanken wert, allerdings ein Kopfschütteln für diejenigen, die einen solchen Unsinn folgen, denn das ist das Einzige, das mir körperlich gefährlich werden kann.


    Ich bin kein Buddhist und nehme auch keine andere Einteilung an.

    Selbstverständlich kann dieser Beitrag nicht durchgehen, denn er enthält ein Wort, das unanständig ist, zwar allgemein in Gebrach, aber doch nicht HIER.

    HIER gilt nur und ausschließlich Heiligen gestütztes Aussagen, selbstverständlich in geschwurbelter, gezierter Sprache.

  • Wessen Perspektive zählt zu sortieren, was naheliegende oder offensichtliche oder wesentliche Erscheinungsformen von duḥkha sind?

    Im Kontext des Dharma wohl in erster Linie die "Perspektive" Buddhas. In den Sutren ist die Trias Alter, Krankheit und Tod fast ein Wechselbegriff von duḥkha, auch wenn dessen Bedeutung als eines der drei Seinsmerkmale natürlich darüber hinaus geht. Aber Alter, Krankheit und Tod sind eben die Formen von duḥkha, die Jeder erfährt, denen niemand ausweichen kann. Bei Armut, Hunger, Einsamkeit, Rassismus, Ausbeutung usw. usf. ist das nicht der Fall, genauso wenig wie bei geschlechtsspezifischer Diskriminierung.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • In SN 56.11 nennt Buddha Sakyamuni im Zusammenhang mit der ersten edlen Wahrheit acht Arten des Leidens. Neben Alter, Krankheit und Tod ist auch Geburt ein Leiden, das jeder in Samsara erfährt. Aber in jeder samsarischen Existenz erlebt auch jeder, dass die fünf Anhaftungsgruppen Leiden sind, denn dieses Leiden ist die Grundlage, die Basis aller anderen Leiden, die man in Samsara erlebt.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Helmut ()

  • 56.1. Konzentration

    Zitat

    In Savatthi. „Ihr Bhikkhus, entwickelt Konzentration. Ein konzentrierter Bhikkhu versteht die Dinge so, wie sie wirklich sind.

    „Und was versteht er so, wie es wirklich ist? Er versteht, wie es wirklich ist: „Das ist Leid.“ Er versteht, wie es wirklich ist: „Das ist der Ursprung des Leidens.“ Er versteht, wie es wirklich ist: „Dies ist die Beendigung des Leidens.“ Er versteht, wie es wirklich ist: „Dies ist der Weg, der zur Beendigung des Leidens führt.“

    „Ihr Bhikkhus, entwickelt Konzentration. Ein konzentrierter Bhikkhu versteht die Dinge so, wie sie wirklich sind.

    „Deshalb, Bhikkhus, sollte man sich anstrengen, um zu verstehen: ‚Das ist Leiden.‘ Man sollte sich anstrengen, um zu verstehen: „Das ist der Ursprung des Leidens.“ Man sollte sich anstrengen, um zu verstehen: „Dies ist die Beendigung des Leidens.“ Man sollte sich anstrengen, um zu verstehen: ‚Dies ist der Weg, der zur Beendigung des Leidens führt.‘“


    Alle Leiden, die Buddha sehr klar bestimmt, sind nur solange Leiden, bis der Edle erkennt, dass es sein Festhalten, an jedem Leiden ist, das sein Leiden erzeugt. Hält er endlich seinen Geist im Zaum und vermeidet jedes festhalten, ist er sofort befreit. Dafür brauche ich nicht einem Weisen folgen, da reicht Buddhawort.

  • Die schlimmsten Monster sind die Minister usw. die das, was der Herrscher glaubt, umsetzen, Hauptsache er belohnt sie. Die Menschen, die Parteiführern folgen, ohne überhaupt zu wissen, was die Partei eigentlich vertritt.

    Die Priester, die ihren Kirchenoberhäuptern folgen, egal ob das menschlich ist oder nicht.

    Je idealistischen man ist, je mehr man von einem guten, wohlwollenden, egalitären und friedlichen Menschen ausgeht, desto mehr wird man wohl davon ausgehen, dass man da irgendwo "Monster" vorfindet, die alles versaut haben. Aber ich denke, dass sich gesellschaftliche Ungleichgewichte langsam und schrittweise ergeben haben. Gerade als Gemeinwesen größer wurden und es mehr und mehr kriegerische Konflikte gab, war es ja wichtig immer mehr Krieger mobilisieren zu können und da war es dann häufig so dass es zur Herausbildung einer Bauern und einer Kriegerschicht kam und im Zuge dieser Umstellung zu einer Arbeitsteilung kam in der die Frauen auf Herd und Kinder beschränkt wurden. Die Abwertung der Frau kam mit der Aufwertung des Krieges und der Organisation der Gesellschaft in patrilineare Clans. Auch Shakyamuni entstammte ja so einem Clan.


    Als an Buddha der Wunsch zur Etablierung eines Nonnenordens herangetragen wurde, war dass Problem natürlich, wie man das im Kontext einer patrarchale Gesellschaft bewerkstelligt.


    Ein Status als Nonne bietet ja ein Druckventil für negative Zustande für Frauen, die ja womöglich den Zustand als geschätzte Nonne einem Leben als unterdrückte Gattin und Mutter vorziehen.


    Weil die Leute also fürchteten ihnen würden Frauen und Töchter davonlaufen, hatte es das solche soziale Sprengkraft, dass die Gefahr bestand, dass es überhaupt keine Nonnenorden geben könnte.


    Buddha entschärfte diese Situation durch einen Kompromiss mit den patrarchale Verhältnissen, wo Frauen auch als Binnen gegenüber Männern zurückgesetzt sind. Die Alternative zu diesem zweifelhaften Kompromiss wäre vielleicht ein Nonnenorden gewesen der nach kürzester Zeit wieder eingestampft würde.


    Und dieser Gefahr ist ja real. Die Vollordination von Nonnen im Theravada ging ja vor 800 Jahren verloren.


    Dhammananda war die erste Frau in Thailand, die als Nonne in der Theravada-Tradition geweiht wurde. Ihre Mutter erhielt bereits 1971 in Taiwan die Ordination, von Nonnen und Mönchen des Mahayana-Buddhismus. Sie war die erste, voll ordinierte Nonne in Thailand überhaupt.

    Allerdings erkennt der Höchste Rat der thailändischen Buddhisten die Ordination von Nonnen nicht an. Eine Vorschrift besagt, dass eine einmal unterbrochene Ordinationslinie nicht wieder aufgenommen werden darf. Und die Nonnenorden wurden schon vor achthundert Jahren aufgelöst.

    Trotzdem gibt es in einem anderen Theravada-Land, in Sri Lanka, seit 1998 wieder buddhistische Nonnen. Auch die thailändische Nonne Dhammananda erhielt ihre Weihe in Sri Lanka. Ihrem Beispiel folgten viele Frauen.

    Wenn Buddha damals nicht eine Herabsetzung von Frauen im Norden zugelassen hätte, hätte das Patrarchat die Thervada Nonnenordination vielleicht schon früher beendet. Ein komisches Gefühl bleibt.

  • Hallo Noreply,

    ich verstehe deine Wut auf das Schubladendenken gut. Doch bitte ich zu bedenken, dass niemand die Macht hat, diese im eigenen Kopf oder in gesellschaftlichen Strukturen sofort zu vernichten. Da kann man nur langsam am verblassen arbeiten.

    Deine Wut auf Machthabende verstehe ich nicht. Ohne Probleme vom Tisch wischen oder Diskussionen unterbinden zu wollen, die es wert sind geführt zu werden, sehe ich auch sehr viel Fürsorge bei ihnen zusammen mit vielen verschiedenen Berufen, die dafür Sorge tragen, dass Wasser aus der Leitung kommt, Strom aus der Steckdose, Müll abgeholt wird, es Essen im Supermarkt gibt, ÖPNV, Bildung und Krankenversorgung, eine öffentliche Ordnung bei der einem zumindest körperlich die meisten Tage nichts passiert, etc pp. Das ist alles nichts wert im Gegenzug zum Kritikwürdigen?

  • Hallo Noreply,

    ich verstehe deine Wut auf das Schubladendenken gut. Doch bitte ich zu bedenken, dass niemand die Macht hat, diese im eigenen Kopf oder in gesellschaftlichen Strukturen sofort zu vernichten. Da kann man nur langsam am verblassen arbeiten.

    Deine Wut auf Machthabende verstehe ich nicht. Ohne Probleme vom Tisch wischen oder Diskussionen unterbinden zu wollen, die es wert sind geführt zu werden, sehe ich auch sehr viel Fürsorge bei ihnen zusammen mit vielen verschiedenen Berufen, die dafür Sorge tragen, dass Wasser aus der Leitung kommt, Strom aus der Steckdose, Müll abgeholt wird, es Essen im Supermarkt gibt, ÖPNV, Bildung und Krankenversorgung, eine öffentliche Ordnung bei der einem zumindest körperlich die meisten Tage nichts passiert, etc pp. Das ist alles nichts wert im Gegenzug zum Kritikwürdigen?

    Hallo Gurkenhut, :) das ist nur eine Aufzählung von Gedanken, die mir, gerade, zu diesem Thema eingefallen sind. Ich weiß, dass es keinen Sinn macht in einen Kampf zu gehen, gegen manchmal Jahrhunderte bestehende Meinungen. Aber manchmal habe ich das Bedürfnis meine Gedanken, auch die bösen selbst zu lesen.

    Es ist ohne Gier, Hass, Emotionen geschrieben.


    Hab den Beitrag gerade noch einmal gelesen und es traten auch dann keine Gefühle auf.

    Wenn Gefühle bei mir aufgetreten wären, beim wieder lesen, hätte ich eine unbewusste Fessel gefunden, die zu bearbeiten ist. ( :) ein kleines Geheimnis.)

    :rad: _()_ _()_ _()_ :rad:

  • Hallo Gurkenhut, :) das ist nur eine Aufzählung von Gedanken, die mir, gerade, zu diesem Thema eingefallen sind. Ich weiß, dass es keinen Sinn macht in einen Kampf zu gehen, gegen manchmal Jahrhunderte bestehende Meinungen. Aber manchmal habe ich das Bedürfnis meine Gedanken, auch die bösen selbst zu lesen.

    Den Sinn des Kämpfens kann man auch anders sehen. Ohne gegen Jahrhunderte alte Meinungen anzugehen welcher Art auch immer, hätte es sehr viel Gleichberechtigung und verbesserte Versorgung von Grundbedürfnissen für viele mMn nicht gegeben.

    Anschauen verstehe ich. Aber warum sie reproduzieren, am Leben erhalten und in den Raum stellen?

  • Die Vorstellungen bezüglich der buddhistischen Ethik und unheilsamen sexuellen Handlungen sind keine Erfindungen von Tsongkhapa, sondern beruhen auf viel früheren Vorstellungen und Texten. Im Viniścayasaṃgrahaṇī, ein Kapitel des Yogācārabhūmiśāstra, das Asangha oder Maitreya (nicht der Bodhisattva sondern ein Mönch gleichen Namens) (4. Jhd. n. Chr.), und anderen Texten wie das Mahāprajñāpāramitāśāstra (wird Nagarjuna zugeschrieben) wird ausgesagt, dass analer und oraler Sex unheilsame Handlungen und sexuelles Fehlverhalten sind.


    Im Abhidharmasamuccaya von Asangha (4. Jhd. n. Chr.) findet sich eine Liste von unangebrachten sexuellen Handlungen und Verhaltensweisen. Hierzu zählen: Körperteile (hier wird auch analer und oraler Sex benannt), Orte (Tempel, Klöster, vor religiösen Statuen), Zeiten, Unangebrachte Partner (für Männer sind dies andere Männer, insbesondere auch kastrierte Männer, Eunuchen( usw.).


    Vasubandhu (4. bis 5. Jhd. n. Chr.) ergänzte in seinen Schriften die traditionellen Liste der unangebrachten Formen von sexuellen Handlungen und fügte für buddhistische Laien die in der damaligen indischen Gesellschaft mit ausländischen "unzivilisierten" Verhalten assozierte Handlungsweisen wie Inzest und Homosexualität hinzu.


    Alle späteren buddhistischen Werke bezüglich Ethik und Philosophie in der tibetischen und chinesischen Traditionen basieren meist auf den Texten von Asanga und Vasubandhu oder nehmen darauf bezug. Auch die späteren tibetischen Meiser wie Tsongkhapa, Gampopa oder auch Padmasambhava nehmen auf diese Aussagen bezug und vertreten ähnliche Meinungen.

    THE MALE-FEMALE TANTRIC UNION IN VAJRAYANA: HOMOPHOBIC HETERONORMATIVITY OR BASIC BIOLOGICAL AND INNER ESSENCES?
    There is much misunderstanding about tantric sexual union practice in Vajrayana, as practiced in the Tibetan Buddhist tradition. This is one of the main…
    dakinitranslations.com


    Buddhist Sexual Ethics: Main Issues
    The main issue in Buddhist sexual ethics is to avoid being obsessive about and glorifying sex.
    studybuddhism.com


    "According to Buddhist Tradition": Gays, Lesbians, and Sexual...
    Leaving the Fairmount Hotel in San Francisco, having just met with the Dalai Lama, the words, "according to Buddhist tradition" reverberated in my head.
    www.lionsroar.com