Was ist Religion?

  • Ein Paradies gibt es nach buddhistischer Auffassung natürlich auch. Aber langfristig kann man an einem solchen vorübergehenden Zustand nicht interessiert sein.


    Wer hat schon Lust, tagein, tagaus Halleluja singen zu müssen.....

    Dieses "tagein, tagaus" im Zusammenhang mit "Paradies" erinnert mich doch an etwas... (:

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  • Erst später hat man aus Elohim einen Singular gemacht und es als einen von vielen Namen ihres Gottes bezeichnet. Auch der sehr bekannte Name Jahwe gilt ja auch als einer unter denselben. Tatsächlich ist es noch komplizierter, denn um es zu schaffen, den Elohim den Plural zu klauen und ihn zu einem Singular zu "vergewaltigen", obwohl die Endung eindeutig den Plural anzeigt, hat man nachträglich das dann mit dem Pluralis majestatis erklärt.

    Das klingt nach Rechenheftmethode, aber nicht nach einem lebendigen Denken. Problematisch ist dabei, dass man das so aus der Bibel entnehmen könnte und die Kirchen der Rechenheftmethode zusprechen.



    Elohim ist Plural und bezeichnet eine bestimmte Klasse von Göttern.

    Und welche Bedeutung haben sie?

  • Dieses "tagein, tagaus" im Zusammenhang mit "Paradies" erinnert mich doch an etwas... (:

    Die Alternative im Zeichentrick wäre einem Alki genehm. Das Paradies wird von den Kirchen ähnlich unseriös behandelt wie die biblischen Figuren wie die eines Jesus oder Moses u.s.w.

  • Das klingt nach Rechenheftmethode, aber nicht nach einem lebendigen Denken. Problematisch ist dabei, dass man das so aus der Bibel entnehmen könnte und die Kirchen der Rechenheftmethode zusprechen.

    Du scheinst ja immer mit einem Rechenheft durch die Gegend zu wandern. Habe ich mir doch gleich gedacht. Auge um Auge, Zahn um Zahn!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Die Alternative im Zeichentrick wäre einem Alki genehm. Das Paradies wird von den Kirchen ähnlich unseriös behandelt wie die biblischen Figuren wie die eines Jesus oder Moses u.s.w.

    Lieber Frei, hast Du eigentlich auch Humor?

    Ich meine: weißt Du, was das ist?

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • „Religionen sind umfassende Deutungen der Stellung des Menschen in der Welt, verbunden mit kultischen Praktiken und moralischen Elementen“, sagt der Religionsphilosoph Hans Schelkshorn.


    Ist das so?

    Nein.


    Religionen sind Erzählungen oder Philosophien, welche neben ethischen Richtlinien (Normen; Gebote, Verbote) mentale 'yogische' Methoden wie Gebet und/oder Meditation und/oder Entsagung und/oder physisches Yoga beinhalten und welche behaupten, dass wenn sie geglaubt werden und man seine Lebensführung nach ihnen ausrichtet, man die/das darin beschriebene ultimative Heil/Erlösung/Befreiung/ewige Leben erlangt, entweder nach dem Tode oder den Tod überdauernd.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Religionen sind Erzählungen oder Philosophien, welche neben ethischen Richtlinien (Normen; Gebote, Verbote) mentale 'yogische' Methoden wie Gebet und/oder Meditation und/oder Entsagung und/oder physisches Yoga beinhalten und welche behaupten, dass wenn sie geglaubt werden und man seine Lebensführung nach ihnen ausrichtet, man die/das darin beschriebene ultimative Heil/Erlösung/Befreiung/ewige Leben erlangt, entweder nach dem Tode oder den Tod überdauernd.

    Wie gesagt, ist so eine "soterologische" Form von Religion extrem selten. Das von dir gesagt ist vielleicht für Islam, Buddhismus, Judentum und Christentum anwendbar.


    Aber findest du das von dir gesagte in Daoismus oder Konfuzianismus? Im Shintoismus oder Animismus? In der polynesischen Religion? In der Religion der Sumerer, der alten Griechen und Römer? Ich denke nicht.

  • Es ist eben nicht so, dass Religion mit Gottesglaube identisch ist.

    Es lässt sich nicht einfach aussuchen, was höhere Wahrheit ist und was nicht - sonst wären wir beim Wunschkonzert, wo nach persönlichem Belieben und persönlichen Abneigungen ausgewählt wird.

  • Es ist eben nicht so, dass Religion mit Gottesglaube identisch ist.

    Es lässt sich nicht einfach aussuchen, was höhere Wahrheit ist und was nicht - sonst wären wir beim Wunschkonzert, wo nach persönlichem Belieben und persönlichen Abneigungen ausgewählt wird.

    Wenn man sich in der Welt umschaut, wird man feststellen, dass es verschiedene Religionen gibt. Sie stimmen in manchen Dingen überein, in anderen unterscheiden sie sich zum Teil sehr deutlich. Höhere Wahrheit wird im Buddhismus eben nicht mit Gottesglauben verbunden wie in theistischen Religionen.


    Einer Religion zu folgen ist eine bewusste Entscheidung und hat nichts mit Beliebigkeit zu tun, da man diese Entscheidung nicht alle paar Tage ändert.


    Man sollte akzeptieren, dass es in den Religionen unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was eine höhere Wahrheit ist; diese Unterschiede nebeneinander stehen lassen ohne die eigene Position aufzugeben.


    Über die inhaltlichen Unterschiede dieser verschiedenen Auffassungen von höherer Wahrheit kann man in einen Dialog eintreten und so kann auch ein interreligiöser Dialog entstehen, der zum Religionsfrieden beitragen kann.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Es lässt sich nicht einfach aussuchen, was höhere Wahrheit ist und was nicht - sonst wären wir beim Wunschkonzert, wo nach persönlichem Belieben und persönlichen Abneigungen ausgewählt wird.

    Wahrheit ist ein Wort das in seiner Grundbedeutung "vettrauenswürdigkeit" bedeutet. Während in den Naturwissenschaften Wahrheit relativ eng gefasst werden kann ( etwas ist der Fall oder eben nicht) ist das im religiösen Bereich nicht der Fall. Ob ein religiöser Weg "vertrauenswürdig" ist entscheidet sich darin, ob er mich zu Ziel bringt. Von daher ist es nicht ausgeschlossen, dass unterschiedliche Wege mit ganz anderen, wiedestrebenden Konzepten jemand zum gleichen Ziel bringen. Oder eben Wege mit nahezu gleichen Konzepten einen in die Irre führen.

  • Wahrheit ist ein Wort das in seiner Grundbedeutung "vettrauenswürdigkeit"

    Mit anderen Worten wären wir damit wieder beim Wunschkonzert.



    Ob ein religiöser Weg "vertrauenswürdig" ist entscheidet sich darin, ob er mich zu Ziel bringt.

    Zum Ziel? Ja, zu den austauschbaren Wunschvorstellungen nach Maßgabe persönlicher Vorlieben und Abneigungen. - Mit Wünschen kann man spielen, doch Wahrheit trägt einen universellen Charakter und mit dem spielt man nicht!



    Höhere Wahrheit wird im Buddhismus eben nicht mit Gottesglauben verbunden wie in theistischen Religionen.

    Das haben wir mittlerweile schon mitgekriegt, dass es so sein soll, du wiederholst dich nur. Und wir erfahren von dir außer Wiederholungen immer noch nichts an Antwort, warum das so ist.

  • Zum Ziel? Ja, zu den austauschbaren Wunschvorstellungen nach Maßgabe persönlicher Vorlieben und Abneigungen. - Mit Wünschen kann man spielen, doch Wahrheit trägt einen universellen Charakter und mit dem spielt man nicht!

    Wir sind hier im Unterforum "Buddhismus und Wissenschaft im Dialog" und Hendrik hatte einen Beitrag aus der Wissenschaft gepostet, in dem es um die Vielfalt von Religion und die Schwierigkeit dies zu definieren geht.

  • Quote

    In der Wirklichkeit existiert eine Wahrheit: Alles ist Geist. Um diesen Zustand zu erreichen, gibt es die Ansätze der Religionen.

    Wenn das so ist, für welche Einheit gilt dieses als Wahrheit


    Die Skandha (Körper-geist) kann das nicht wahr sein, denn für Skandha ist alles reale Erscheinungen, denn ein nicht Beachten dieser Wahrheit führt zu Schäden am Körper, weiß das Geistige der Skandha. Das Skandhageistige hat nichts andere als Aufgabe als aufmerksam die Welt zu beachten, durch Unaufmerksamkeit wird sie ihm schaden oder er an ihr Schaden nehmen.


    Nimmt der Geist zu viel Aufmerksamkeit auf Geistiges, weiß jeder Mensch, dass die Unfallgefahr enorm steigt. Einen kurzen Augenblick die Geistaufmerksamkeit auf das Handy zu richten, beim Autofahren, kann im extremen Fall den Tod verursachen. Vor dem Tod kann man noch so fest überzeugt sein, dass alles Geist ist, tot ist tot.


    Jeder Mensch weiß aus tiefster Erfahrung, dass die Behauptung: Alles ist Geist, nicht der Realität entspricht, in der er lebt. Darum muss es der Einheit: Glaube angehören, der Geistskandha des Menschen, denn keine weitere fühlende Lebewesen-Art teilt diese Ansicht und, weil es nicht glauben kann, könnte es den Menschen für verrückt halten, aber die wollen mit Menschen nichts zu tun haben, außer als Pflegestationen.


    Ein manifestiertes Glaubenswissen macht ein lebensgefährliches Leben erst möglich. „Alles ist Geist“, führt sicherer ins Leiden als jede Krankheit, weil dieses Wissen von der Realität trennt, entweder durch Ignorieren von Gefahren oder verachten der Wahrheit.


    Absolute Wahrheit ist immer die Realität.

    Relative Wahrheiten sind immer geistige Wahrheiten.


    Sehr viele Weise haben viel Aufmerksamkeit darauf verwendet:


    Absolute Wahrheit ist geistige Wahrheit.

    Relative Wahrheit ist die Realität der Dinge.


    Für die, die Wissen, dass Menschen viel besser zu führen sind, wenn sie mit Meinungen bombardiert werden. Für die „weisen“ Führer, ist jeder ein Feind, der wie jedes fühlende und nicht glaubende Wesen die Wahrheit lebt. Das unempfänglich für Dogmen ist, die nicht an die Realität gebunden sind.


    Alle Religionen werden von Menschen aufgegeben, die absolute Wahrheit erkennen. Im sprachlichen Interagieren mit anderen Menschen bleiben sie scheinbar der absoluten Wahrheit treu, dass alles Geist ist.

    Alle anderen, nicht Menschen werden zu besten Mitwesen, eben weil sie jedes Individuum, jedes Lebewesen wissen und achten.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

    Edited 2 times, last by Qualia ().

  • Von dort haben sie die Auffassung der Elohim mitgenommen auf ihrem Umzug nach Ägypten.

    Religionen entstehen durch so genannte Religionsstifter. Moses dürfte ein solcher gewesen sein.

    Edited 2 times, last by Frei ().

  • Von dort haben sie die Auffassung der Elohim mitgenommen auf ihrem Umzug nach Ägypten.

    Religionen entstehen durch so genannte Religionsstifter. Moses dürfte ein solcher gewesen sein.

    Religionen entstehen im Wechselspiel durch die menschliche Psyche und die Gesellschaften in denen sich die Menschen zusammenfinden. Deswegen gibt es sich in verschiedenen Religionen auftretende Muster, auch wenn die meisten Religionen unterschiedliche Glaubensinhalte haben, also sich die für wahr gehaltenen Aussagen widersprechen.


    Religionsstifter sind meist im Rückblick wichtig gewordene Protagonisten der religiösen erzähltraditionen.

  • Zitat;


    „Aus der Perspektive eines Mystikers ist das Absolute immer präsent und wir sind damit ständig verbunden. Nur haben wir meistens keinen bewussten Zugang dazu. Dies wird als eine Hauptursache für die leidvolle Erfahrung des irdischen Daseins angesehen. Religionen sind letztlich 'Transportmittel' die uns helfen, 'den Fluss des Leidens'bzw. unsere Trennung vom Absoluten zu überwinden. Welches Transportmittel bzw. welche Religion oder welche Schule uns dabei am besten unterstützt, muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden.“

    (Quelle C.Sarasin)


    In Metta🙏

  • Die Perspektive des Mystikers finden wir auf die eine oder andere Art und in unterschiedlicher Ausprägung in allen Religionen der Welt.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Die Perspektive des Mystikers finden wir auf die eine oder andere Art und in unterschiedlicher Ausprägung in allen Religionen der Welt.

    Gerade diese Perspektive der Mystiker schafft unendlich viel Leid, weil sie immer sich immer vom Realen abwenden, nicht klarmachen, dass es mystisch geistig ist, sich dessen meist nicht klar sind.

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • [...] Religionen sind letztlich 'Transportmittel' die uns helfen, 'den Fluss des Leidens'bzw. unsere Trennung vom Absoluten zu überwinden. [...]“

    (Quelle C.Sarasin)

    Gewiss, der Zitierte bedenkt dabei aber nicht die andere Seite, dass nämlich irgendeine Form der Religion, dem betreffenden Volk, seiner Kultur und seinem Bewusstsein angemessen sein muss und sie ihmgemäß begleitend ist, aber noch lange nicht nach dem Tod gleich ins Absolute führt, auch wenn sie so reden mag.

    Der Umgang mit dem Leiden ist vor 2000 Jahren ein ganz anderer geworden. - Ist das nur ein Angebot? Kann man sich das aussuchen?

  • Natürlich ist eine Religion nur wirksam, wenn sie sich auf das weltliche Denken der Menschen einer Kultur bezieht und dieses aufnimmt. Aber dabei darf sie es nicht bewenden lassen. Religion muss uns zu tieferen Einsichten, die über unser normales weltliches Denken hinaus gehen, befähigen. Da spielen eben auch Mystiker eine wichtige Rolle, weil sie zu einer unmittelbaren, unbegrifflichen Einsicht in die Realität gelangt sind und diese uns auch vermitteln.


    Auch Jesus Bergpredigt hat mystische Aspekte, weil er in ihr auch Dinge erklärt, die uns mit unserem normalen weltlichen Verständnis nicht direkt zugänglich sind.


    Auch die Mahayana-Erklärungen zu den zwei Wahrheiten haben mystische Aspekte, insbesondere die Darlegung der letztgültigen Wahrheit, die in der Leerheit (Sunyata) aller Phänomene von inhärenter Existenz besteht.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Zunächst war der Mensch ohnmächtig und Religion war ein Versuch die Mächte in innerhalb und außerhalb zu besänftigen. Wenn das Meer eine unberechenbare Macht ist, die Tod aber auch Fische bringen kann, dann macht es Sinn diese Kraft zu besänftigen und damit kontrollierbar zu machen.


    So ging man ja auch mit anderen Stämmen um, deren Sprache man nicht kannte. Zuerst mal war man im Alarmmodus, dann wich das tatsächliche Bedrohen. Einem rituellen Bedrohen und irgendwann kam man zu einem Punkt, wo man gemeinsam feierte und ebenfalls noch sehr gestellt Geschenke und Heiratspartner austauschte. Das bedrohliche Andere wurde zu etwas , das zwar mächtig war und stets ins Negative kippen konnte, mit dem man in Austausch treten konnte sozialisiert


    Und so sind Götter auch prinzipiell sehr fremde Kräfte, denen man eine Maske angetan hat und sie zu einem Du sozialisiert hat


    Viel von dieser wichtigen Aufgabe der Bahnnung haben heute andere Bereiche übernimmen. Die Polizei bannt das Verbrechen, Penzilin die Bakterien und die Wissenschaft die Dinge. So sind es dann vor allem die tiefen Kräfte im Menschen - Aggression, Begierde - die für die Religion zum Bannen und Bändigen übrigbbleibt.

  • Religionen sind Erzählungen oder Philosophien, welche neben ethischen Richtlinien (Normen; Gebote, Verbote) mentale 'yogische' Methoden wie Gebet und/oder Meditation und/oder Entsagung und/oder physisches Yoga beinhalten und welche behaupten, dass wenn sie geglaubt werden und man seine Lebensführung nach ihnen ausrichtet, man die/das darin beschriebene ultimative Heil/Erlösung/Befreiung/ewige Leben erlangt, entweder nach dem Tode oder den Tod überdauernd.

    Wie gesagt, ist so eine "soterologische" Form von Religion extrem selten. Das von dir gesagt ist vielleicht für Islam, Buddhismus, Judentum und Christentum anwendbar.


    Aber findest du das von dir gesagte in Daoismus oder Konfuzianismus? Im Shintoismus oder Animismus? In der polynesischen Religion? In der Religion der Sumerer, der alten Griechen und Römer? Ich denke nicht.

    Ich denke schon. Forsche nach, dann wirst du das auch sehen.


    Es reduziert sich also "nur" darauf, welche Religion die "richtige", also die wahrhaftige ist. Und da schneiden alle von dir genannten außer dem Christentum sehr schlecht ab.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Religionen entstehen im Wechselspiel durch die menschliche Psyche ...

    Das stellt einen Interpretationsversuch nach Rechenheftmethode dar. Als ob wie durch eine Art Würfelspiel der Zufall sich statistisch durchsetzt, was Religion zu sein hat und alle akzeptieren es. Nun, letzteres würde sich praktisch aber nicht durchsetzen können.

    Das Christentum ist in seinen Ursprung so gewiss nicht entstanden. Was die Kirchen heute daraus machen, ist eine andere Sache.



    Religionsstifter sind meist im Rückblick wichtig gewordene Protagonisten der religiösen erzähltraditionen.

    Sie sind wie Moses aktuell wichtige Personen gewesen.

    Und du meinst, da liefen Erzähler herum und alle haben geglaubt, was sie erzählen?

  • Religionen fallen nicht einfach so vom Himmel und sie entstehen auch nicht in einem luftleeren Raum. Sie sind vielmehr das Resultat eines komplexen abhängigen historischen Prozesses. Eine wichtige Rolle beim Entstehen der israelitischen Jahwe-Religion hat das Zusammentreffen der nomadischen Religion der Israeliten mit der kanaanäischen Religion gespielt.


    Zur Bedeutung Moses schreibt Georg Fohrer:

    Quote
    Mose ist wie die sog. Patriarchen die Gestalt einer Frühkultur, in der das gesamte politische, rechtliche, soziale und kultische Handeln weder spezialisiert und auf verschiedene Personen aufgeteilt noch von der unmittelbaren Eingebung und der enthusiastischen Tat des von der Gottheit Ergriffenen getrennt ist. Wie die Patriarchen ist Mose als Offenbarungsempfänger, Kultstifter und inspirierter Führer einer nomadischen (oder halbnomadischen) Gruppe zu verstehen. Also solcher hat er eine Religion begründet, die in ihren Anfängen den frühisraelitischen Sippenreligionen glich.

    Quelle: Geschichte der israelitischen Religion, Herder Spektrum, 1992, S.63

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

    Edited 2 times, last by Helmut ().