Übergänge: Altes/Vertrautes l o s lassen - auf Neues/Unbekanntes e i n lassen...

  • Moin nuk,

    Deine Antwort auf Igor ist auch Hass.

    Wie soll es also anders in der Welt aussehen, wenn hier im Forum andere Ansichten nicht gelassen akzeptiert werden können, ohne User zu beleidigen?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Moin nuk,

    Deine Antwort auf Igor ist auch Hass.

    Wie soll es also anders in der Welt aussehen, wenn hier im Forum andere Ansichten nicht gelassen akzeptiert werden können, ohne User zu beleidigen?

    _()_

    Na ja, was heisst "Hass". Ich moechte dich, Igor07 , nur ein wenig mit 'dem Zaunpfal' darauf hinweisen, dass es ein elementares Ziel eines jeden Buddhisten sein sollte, kein Leben zu nehmen. Und auch nicht darauf hin zu wirken. Ja, mein Beitrag verstiess vielliecht gegen das Gebot der "hoeflichen Rede". Aber ich bin nur ein Mensch. Eine KI haette das besser hin bekommen.


    Also Entschuldigung, Igor. Ich moechte dir im Grunde genommen nicht den Buddhismus absprechen. Aber ich hoffe, falls du einer sein moechtest, dass du dich an die ethischen Richtlinien haeltst, die der Achtfache Pfad aufzeigt.


    Tja, ich behaupte von mir auch nicht, Buddhist zu sein. Ich wuerde gerne einer sein. Aber ob ich einer bin, muessen Andere entscheiden. Und zwar an meinem Reden und Handeln. Fuer mich genuegt es nicht, mir einfach ein Etikett anzupappen auf dem "Ich bin Buddhist" steht.

  • Ich verzichte schon länger auf Bezeichnungen, weil ich mich nicht festnageln lassen oder zu hören bekommen will "ich denke, Du bist Buddhistin" - vorallem nicht von denen, die Buddha noch als Gott und ihn anbetend zu kennen meinen.


    Je länger ich mich mit der Lehre auseinandersetze, desto menschlicher wird sie mir.


    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • nuk nach der Formulierung im Pali Kanon (schnell von Wikipedia kopiert): Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens Leben zu nehmen an


    In erster Linie ist da erst mal ein Fokus auf den eigenen Handlungen.


    Wenn man diese handlungsempfehlung nun im Kontext einer komplexen geflochtenen Welt betrachtet, dann kann man zu Schlussfolgerungen kommen wie radikalen Pazifismus. (Nicht nur: ich töte nicht, sondern ausnahmslos niemand darf in keiner Situation töten, auch nicht zur Selbstverteidigung). Man kann aber auch Utilitaristisch denken (lasst uns die Anzahl der Opfer minimal halten). Es gibt da keine eindeutigen Antworten. Genau an dieser Stelle setzt doch der Sinn dieses Forums an. Dass man im Gespräch ausloten kann welche Mittleren Wege auf dem achtfachen Pfad es gibt die betreten werden können und welchen der mittleren Wege man selbst begehen möchte.


    Anderen den Buddhismus abzusprechen ist bedeutungslos (hohles Etikett), aber für mich keine rechte Rede, weil sie ein Geistesgift bedient (Verletzung).


    Ich bin weder Radikalen Pazifist noch radikaler utilitarist. Ich halte das Recht eines jeden hoch den Wehrdienst zu verweigern. Ich glaube auch, dass wir unsere freiheitliche Demokratie aktiv bewahren müssen vor Despoten, Populisten wie auch vor Partikularinteressen gesellschaftlicher mehr- und Minderheiten. Auch die nachfolgende Generation soll diese Freiheiten genießen können.


    Das erfordert komplexe Entscheidungen und Kompromisse.

  • Das erfordert komplexe Entscheidungen und Kompromisse.

    Ich habe hier einen Leher, der von sich sagte, niemals einen Menschen toeten zu wollen. Weder, wenn er mit einer Waffe bedroht wuerde, noch, wenn im Kriege jemand das Gewehr auf ihn gerichtet haette. Er wolle dann besser sterben, wenn keine andere Option bliebe. Ob er es schafft, weiss ich natuerlich nicht. Aber ich wuensche es ihm.


    ja, ich sehe das genauso. komplexe Entscheidungen und Kompromisse. Und das geht am Besten via konstruktivem Dialog. Mit den Leuten reden, sich ihre Meinungen anhoeren, hoeflich gegenargumentieren oder die Meinung des Gegenuebers mit einzubeziehen, seine alten Ansichten zu ueberdenken und bei Bedarf korrigieren.

  • Na ja, was heisst "Hass". Ich moechte dich, Igor07 , nur ein wenig mit 'dem Zaunpfal' darauf hinweisen, dass es ein elementares Ziel eines jeden Buddhisten sein sollte, kein Leben zu nehmen.

    Richtig.

    Aber was, wenn das Land tatsächlich angegriffen wird, wenn wirklich ein Krieg ausbricht – was dann?

    Das sind unsere Familien, unsere Kinder. Sollen wir dann einfach alles ignorieren oder weg-meditieren? Sorry.


    Ich habe das schon zigmal im Forum gepostet. Nochmal:


    Zitat

    Aus buddhistischer Sicht leiden diejenigen, die großen Schaden angerichtet haben, und haben wenig Kontrolle über ihren Geist und ihre Gefühle. Daher könnten sie auch anderen schaden. Wir müssen sie daran hindern, dies zu tun, sowohl um ihrer selbst willen als auch um der potenziellen Opfer willen. Diese Leute erzeugen ein enormes Negativ Karma wenn sie anderen schaden und in zukünftigen Leben stark leiden werden. Wir haben also Mitgefühl mit den Menschen auf beiden Seiten: mit den Tätern und mit den Opfern des Terrorismus. Mit Mitgefühl müssen wir die Menschen fassen, die den Terror verübt haben, und sie einsperren. Wir tun dies nicht, weil wir sie bestrafen oder leiden lassen wollen, sondern weil wir sie vor ihren eigenen schädlichen Einstellungen und Handlungen schützen wollen, die sich selbst und anderen schaden.


    Frieden und Gerechtigkeit nach dem 11. September - Thubten Chodron
    Nach den Anschlägen der Terroristen der Al-Qaida-Gruppe auf die Vereinigten Staaten vom 11. September 2001 mit der Angst umgehen und mit Mitgefühl…
    thubtenchodron.org


    Jedes Land hat das Recht auf Selbstverteidigung. Das ist ein Grundsatz, der auch in der Verfassung verankert ist.

    Was wäre passiert, wenn das NS-Regime im Zweiten Weltkrieg nicht mit Gewalt gestoppt worden wäre? Welche Welt hätten wir dann geerbt?

    Putin ist ein skrupelloser Diktator ohne Moral und Gewissen. Das Einzige, was er versteht, ist die Sprache der Abschreckung. Für ihn gibt es nichts Heiliges – nur seine eigenen Ambitionen und ein völlig verdrehtes Weltbild, das er sich selbst zusammengebastelt hat.

    Ich wollte besser leben und besser sterben als der Mensch, aber kein "IST"– egal, welcher .

    Danke. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nicht nur jedes Land hat die Pflicht zur Selbstverteidigung. Wer mich körperlich, mit körperlichem angreift, muss sich klar sein, dass einer oder wir beide tot sein werden. Mein Leben ist im letzten Fall das Wichtigste.

  • Bitte nicht anderen Gesetze vorwerfen, die man selber braucht zum Überleben, aber ein Anderer braucht etwas ganz anderes, auch innerhalb des Buddhismus. Es geht nicht um buddhistische Gebote als Dogma, das hätte Buddha nie gewollt. Wer nicht loslassen kann, lässt es bleiben, der bleibt in dem Zustand, den er hat. Wir sind nicht im Katholizismus, wo man die Menschen zur Frömmigkeit prügelt oder mordet. Auch der Tod ist für Buddha nicht tabu. Im Falle einer schweren Krankheit würde ich mir wünschen, dass mir jemand als Sterbehilfe den Tod ermöglicht, sollte ich es alleine nicht schaffen. Ich wehre mich dagegen, den Tod im Buddhismus zum Tabu zu erklären. Manchmal sind im Zen Buddhismus klare Worte notwendig, um das nicht Anhaften zu praktizieren wie z.B. 'Wenn Du Buddha triffst, töte ihn.' Es gibt im Buddhismus keine religiösen Dogmen, die andere Menschen zu einem bestimmten Verhalten zwingen. Es gibt Belehrung.


    Wenn mich ein Stärkerer angreift, werde ich keinen Widerstand leisten, ich werde mich ergeben.


    Das ist die Angst, die wir seit dem wir auf der Welt sind haben, wir könnten wieder sterben. Dafür braucht es keinen Säbelzahntiger, ein Virus oder eine Bakterie reicht aus. Diese lähmende Angst kann man durch Loslassen überwinden und es entsteht eine Bereitschaft zum Tod. Jedoch kann man das von niemanden verlangen, wer am Leben, am 'Ich' hängt, hat das Problem


    So ist das Loslassen die einzige Befreiung von den Ketten des Lebens, um frei zu sein in Raum und Zeit, um das Leid im Dasein zu überwinden und nicht mehr gebunden zu sein, auch nicht an Krieg oder Frieden, mit den Mitmenschen. Mein innerer Friede ist die Antwort auf alles.

  • Ich will nicht befreit werden von meinem Leben, weder von Menschen noch von „Göttern“. Mein Körper wird das schon machen und einfach zerfallen. Sterben und Schmerzen sind Dukkha kein Leiden, wenn ich an ihnen leide, habe ich den Weg verfehlt.

  • Viele Tiere, die den Menschen seit Jahrtausenden kennengelernt haben, rennen instinktiv immer zuerst vor ihm fort, weil es eben „gute“ und „schlechte“ Menschen gibt, aber man ihnen das eben nicht immer sofort ansehen kann. Und das für sie auch den „Tod“ bedeuten könnte.


    Leider hat das MenschenTier bis jetzt nicht viel hinzu gelernt. Bzw es gab schon immer „gute“ und “schlechte“ Menschen.


    Die ersten Menschen sind bereits frühzeitig nach Portugal ausgewandert.


    Andere bereiten sich gerade zur Flucht nach Südamerika vor.


    Gewisse Dinge kann man auch nicht so einfach regeln. Ändern. Verändern.


    Nur lernen damit best möglich umzugehen.


    Ich meine der Buddha hätte mal gesagt: „Rede und Tue etwas nur wenn es die Situation erfordert, und überlege Dir ob deine Worte und Taten passend oder recht dazu sind, sonst schweige lieber oder tue nichts“, oder so ähnlich.

  • Wir wissen alle nicht, wie wir im Angesichts einer existenziellen Bedrohung für uns oder für unsere Angehörigen und anderweitig nächsten handeln und reagieren werden und würden.


    Ich meine, ich habe mich ausmustern lassen. Vom naturell wenig angesprochen von Militarismus und Männerbündigkeit war der Grundwehrdienst nun wirklich nicht attraktiv für mich. Ich kann nichtmal behaupten, dass ich aus konkret pazifistischen Gründen die Ausmusterung verfolgt habe (habe einfach ein paar Vorerkrankungen erwähnt bei der Musterung und dann war ich auch schon T5 eingestuft). Die Möglichkeit eines Verteidigungsfalls war so abstrakt Anfang der 2000er. Wenn Deutschland in einen bewaffneten Konflikt verwickelt war dann sowieso über Berufssoldaten.


    Wie würde ich nun handeln im Angesichts einer existenziellen Bedrohung für uns oder für unsere Angehörigen? Ich weiß es nicht, ich glaube aber nicht, dass ich in der Lage wäre wie ein heiliger in Gleichmut zu verharren. Vermutlich würde ich aber auch nicht meine persönlich-patriotische Heldenerzählung aus so einer Situation stricken und an eine absolut gerechte Sache glauben.


    Letztlich ist es auch nicht heilsam in solchen was-wäre-wenn-Schleifen zu verharren, insofern breche ich diese Frage für mich an dieser Stelle einfach ab. Wir wissen nicht was kommt, wir werden jeder Situation gegenwärtig gegenübertreten müssen, es wird selten perfekte Lösungen und Handlungen geben, wir können darauf vertrauen dass wir im hier-und-jetzt einfach immer wieder ein stückchen heilsamere statt unheilsamere Entscheidungen treffen können, dass wir Mitgefühl und Nächstenliebe üben können und den Geistesgiften den Nährboden entziehen können.

  • Mar tin .


    Darf ich dich bitte öffentlich fragen, was dich an meinen Beiträgen so sehr verwirrt? Danke für deine Antwort.


    In Metta. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich möchte euch allen etwas erzählen, das mich sehr verwirrt. Die Moderation kann diesen Beitrag sofort löschen – ich habe damit kein Problem.

    Als Russland die Ukraine angegriffen hat, habe ich viele Sender gehört, die auf Russisch aus dem Ausland senden. Einer dieser Sender aus dem Baltikum – einem NATO-Mitglied – hat eine Geschichte erzählt, die mich tief erschüttert hat.

    In den ersten Monaten des Krieges gab es viele Berichte darüber, dass russische Soldaten in großem Ausmaß plünderten und vergewaltigten. Ein Fall wurde besonders verfolgt, um ihn zu verifizieren: Die Ehefrau eines russischen Soldaten schrieb öffentlich auf einer sozialen Plattform, ähnlich wie Facebook, es ist aber die Nebensache, dass ihr Mann verpflichtet sei, ukrainische Frauen zu vergewaltigen. Ihre einzige Bitte war, dass er dabei ein Kondom benutzen solle.

    Die beiden haben Kinder. Also eine glückliche Ehe. Oder? Später weigerten sie sich, auf Fragen zu antworten.

    Mehrere junge Frauen, besonders in Dörfern, wurden vergewaltigt – oft unter den Augen ihrer Ehemänner.

    Am Ende wurden beide – die Frau und der Mann – getötet. Die Kinder waren dann die Zeugen.

    Und das, meine lieben Mitglieder, ist Genozid. Egal, wie man den Begriff definieren möchte.

    Und jetzt kommen wir zum Buddhismus.

    Was sollte ich tun, wenn meine Frau vor meinen Augen vergewaltigt würde? Meditieren?

    Ich finde das wirklich verwirrend.

    Dieser Historiker hat absolut recht: Ein Land muss vorbereitet sein.

    Und wenn eine kleine Stadt an der Grenze, etwa im Baltikum, von russischen Truppen besetzt würde, würde Artikel 5 der NATO vermutlich nicht in Kraft treten. Die USA würden keinen Finger rühren – es wäre ihnen schlicht egal.

    Dann käme Moldawien. Putin würde behaupten, dort lebten viele Russen, die diskriminiert würden. Was noch in seinem kranken Kopf vor sich geht, weiß nur der Himmel.

    Und er ist der Herrscher eines Staates, der über Atomwaffen verfügt.

    Bitte denkt darüber nach, anstatt mit Verwirrung auf Einzelpersonen im Forum zu reagieren.

    Das ist keine Panikmache.

    Das ist die Realität, in der wir alle leben.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Lieber Igor07 , :heart:


    mit dieser, von dir empfundenen Verwirrung bezüglich der schrecklichen Grausamkeiten, die Menschen anderen Menschen/Wesen in Kriegen (und auch außerhalb davon) antun, stehst du ja nicht allein.


    Keiner begreift wirklich, wieso es immer wieder dazu kommt, wider bessere Erkenntnis und Einsicht.

    Wir waren nach dem Mauerfall - dem Anschein nach - auf einem guten Weg und seit dem russischen Angriff auf die Ukraine platzte die Hoffnung/Illusion von einem langanhaltenden Frieden zwischen Ost und West vielfach wie eine Seifenblase....


    Wie geht man damit um?

    Als Buddhist(in), Christ(in) oder Humanist(in) verfügt man über eindeutige ethische Vorgaben, wie z.B. die 1. Sila ("Abstehen vom Töten"), die im günstigsten Fall "in Fleisch und Blut übergegangen" sein sollten.

    Dennoch:

    Ob man sich - im (trotz allem eher unwahrscheinlichen!) Fall einer echten persönlichen Konfrontation - daran hält, kann vermutlich niemand mit 100 %iger Sicherheit vorhersagen - da spielen zu viele Faktoren eine Rolle...


    Es ist daher (besonders für den eigenen Geist) wohl eher unheilsam, sich (wiederholt) auszumalen, wie man im Eventualfall reagieren würde/wird, heilsamer könnte die Ausrichtung auf inneren Frieden und der stets wieder erneuerte Wunsch, dass alle Wesen glücklich und in Frieden leben mögen, sein.


    So ist das Loslassen die einzige Befreiung von den Ketten des Lebens, um frei zu sein in Raum und Zeit, um das Leid im Dasein zu überwinden und nicht mehr gebunden zu sein, auch nicht an Krieg oder Frieden, mit den Mitmenschen. Mein innerer Friede ist die Antwort auf alles.

    Vielen Dank, ewald ! _()_ :like: :heart:




    Lieber Igor, alles Gute für dich! :rose: :taube:



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Der Mauerfall hat doch keinen Frieden gebracht, sicher, anfangs war aus Sicht des Ostens die Freude groß in den Westen zu können, aber dann gab es einen Anschluss der DDR an die BRD, eine Unterwerfung. Genauso die Nato-Osterweiterung, der Westen war also der absolute Sieger über den Osten, aber das ist doch kein Frieden, das ist eine Illusion. Das Ergebnis ist der Krieg zwischen Russland und der Nato auf dem Rücken der Ukraine. Mann kann die Mächte nicht einfach verschieben ohne Konsequenzen, das weiß jeder Buddhist, es geht um den Ausgleich der Energien, nur so ist ein Gleichgewicht möglich, Buddha nannte es den Mittelweg. Er hat die Extreme erfahren und für nicht lebenswürdig verworfen, es braucht den Ausgleich. So hätte es zwischen Russland und Europa/Nato einen diplomatischen und ökonomischen Ausgleich gebraucht, in dem Fall in Form der Ukraine, das ist Russland verwehrt worden. Die Nato-Staaten lachten Russland aus, wir kriegen die Ukraine auch noch. Ein starkes Ungleichgewicht und es blieb das militärische Eingreifen als Lösung übrig. Wenn jetzt Europa und die Nato ohne die USA dastehen, dann wäre Verhandeln mit Russland noch dringender, um das Gleichgewicht in Europa wieder herzustellen, leider passiert das nicht, es werden Gelder für weitere Waffenlieferungen bereitgestellt. Der Krieg zwischen Russland und der Nato geht weiter. Auch Trump, der ein schnelles Kriegsende versprach, kann diesen Konflikt nicht lösen, solange die Bedingungen ein Ungleichgewicht schaffen. Es ist wie in allen Dingen, hält dieser Konflikt der fehlenden Balance längere Zeit an, macht es krank.

  • (@) Igor, @(all),


    Seid ihr nicht mitten im Kampf? Dem Kampf mit euch selbst. Also dem eigeenen Ego. Ich kann nicht sagen, wie es momentan geistig und koerperlich in bezug auf Leiden mit euch bestellt ist. Es interessiert mich stark Duerstenden nicht, ob jemand ein scharfes Messer unter seiner Kutte traeegt, wenn er mir nur ein Glas Wasser reicht. Oder anders gesagt: Kinder im Bombenschutt machen sich nicht viel aus moralischen Ueberlegungen. Sie werde sich die Zeit des Friedens herbeisehnen.


    Ich sage es mal so:

    Ich werde den Kampf mit meiner Umwelt verlieren. Denn am Ende werde ich sterben. Ich kann aber trotzdem Frieden schaffen. Mit mir selbst und auch mit meinen Mitmenschen, ja allen Mitwesen. In der Welt ist kein Frieden zu finden. Aber ich kann in mir selbst Frieden schaffen.


    Diese Moeglichkeit haben leider nur Wenige. Es haengt wahrscheinlch von den Bedingungen ab, in denen jemand lebt. Ich jedenfalls bin froh, so oft von Anderen getaeuscht worden zu sein. Sei es, von meinem sadistischen, hinterhaltigen Vater (der oberflaechlich immer freindlich war), ueber die Schulzeit in der DDR mit ihren Dogmatischen Regeln des Marxismus (der von einem Menschenideal ausgeht, das in der Welt nicht gegeben ist), und nicht zuletzt wurde ich vom Hedonismus enttaeuscht, der mich mit Materiellem Ueberfluss vergiftete. Und ich bin froh, eine beinharte, lange und schwere Depression erlebt haben zu duerfen. Ja, gerade letztere ist der Grund dafuer, dass mi vor Augen gefuehrt wurde, dass wahrer Frieden und wahrs Glueck nur ein Kopfsache ist.


    Bin ich nicht ein Gllueckspilz? Ich wuenschte, ihr wuerdet auch so wie ich selbst aus innerer Einsicht euren Frieden im Herzen, im Kopf suchen.

  • "Moegen alle Wesen frei von Leid sein."

    Das sind wunderbare gesalbte Worte über den Frieden und ich stimme Dir voll zu, erfahrenes und bewältigtes Leid schafft inneren Frieden, das ging Buddha auch so und mir auch. Der eigene innere Friede ist die eine Seite, sie behandelt noch keine Krankheiten im Außen. Jedoch das ist notwendig, will ich meinen inneren Frieden bewahren, ohne von außen angegriffen zu werden. Nur ausgeglichene und in sich selbst ruhende Menschen können diesen inneren Frieden ermöglichen und spüren, jemand, der gerade die Depression erlebt oder anderes seelisches Leid hat diesen Frieden nicht. Ihn kann man als Erfahrener auf dem Weg führen, auf dem richtigen Weg. Dazu ist jedoch Loslassen vom Ego notwendig, sonst wird es eine Selbstsucht. Dann führt man nicht, sondern benutzt die Schwäche des Anderen, um sich selber stark zu fühlen. So ist der eigene innere Frieden die Voraussetzung, um ihn in die Welt zu tragen und somit positive Gefühle zu wecken. Jedoch das Leid im Dasein, wie es Buddha benennt, lässt sich zu Lebzeiten nur schwer ablegen. Es bleibt der pulsierende Aspekt zwischen innen und außen stets erhalten.

  • Jedoch das Leid im Dasein, wie es Buddha benennt, lässt sich zu Lebzeiten nur schwer ablegen. Es bleibt der pulsierende Aspekt zwischen innen und außen stets erhalten.

    Ich weiss leider nicht, wie du das meinst, ewald. Magst du das naeher erlaeutern?


    Der eigene innere Friede ist die eine Seite, sie behandelt noch keine Krankheiten im Außen. Jedoch das ist notwendig, will ich meinen inneren Frieden bewahren, ohne von außen angegriffen zu werden.

    Was meinst du mit 'Krankheiten im Aussen'? Also ich persoenlich betrachte das 'Aussen' immer als irgendwie ununterscheidbar von mir selbst. Wie soll ich das erklaeren. Am ehesten so:


    Subjektiv betrachtet gibt es fuer mich kein Aussen/kein Innen. Da ich die Welt nur mittels meiner Sinnesreize wahrnehmen - also spueren und durchdenken - kann. Tja, ich kann nicht mal sagen, ob es 'das Aussen' wirklich gibt. Das alte 'Matrix-Film' Problem. Letzlich denke ich, es das, was wohl mit 'Leere ist Form, und Forum ist Leere' gemeint ist. Ich kann mich aber auch irren.


    Wegen dem unterstrichenen Teil dieses Beitrags hier, gehe ich davon aus, dass 'das Aussen' irgendwie gleichzeitig 'ich selbst' bin. Wenn ein Glas halb mit Wasser gefuellt ist, dann kann ich somit bestimmen, ob dieses Glas denn nun halb voll oder doch nur halb leer ist. Oder beides oder weder-noch, sondern ich gerade nur vom Glas traeume.


    Uebrigens ist das diesebe Idee, die in 'westlicher' Philosophie als Konstruktivismus bezeichnet wird.

  • Subjektiv betrachtet gibt es fuer mich kein Aussen/kein Innen. Da ich die Welt nur mittels meiner Sinnesreize wahrnehmen - also spueren und durchdenken - kann. Tja, ich kann nicht mal sagen, ob es 'das Aussen' wirklich gibt. Das alte 'Matrix-Film' Problem.

    Das ist auch die moderne Neurowissenschaft:


    Zitat

    Roth: Also, philosophisch gesprochen können wir natürlich überhaupt keine Gewißheit haben über die Existenz einer Welt außerhalb unseres Kopfes. Wir haben nur die Gewißheit über unsere eigenen Sinnesdaten. Ob diese Sinneseindrücke aus einer äußeren Welt stammen, kann ich nicht unmittelbar überprüfen. Ich kann sie ja nicht anfassen, sondern was mein Gehirn verarbeitet sind immer nur Sinneseindrücke, von druckempfindlichen Tastsensoren in meinen Fingerspitzen etwa. Die Frage kann also nicht sein, ob ich nachweisen kann, daß es eine unabhängige Welt gibt, sondern nur, ob es plausibel ist, von ihrer Existenz auszugehen. Meine Antwort: Es ist sehr wahrscheinlich, daß es eine äußere Welt gibt.


    Das Gehirn weiß wenig von der Wirklichkeit

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Mann kann so vieles in die Irre führen, um sich aus den Konsequenzen zu stehlen. Nur auf der Erde, auf der wir leben, nutzt es, nicht viel, das Innen, Außen und dazwischen bleibt als unterschiedliche Empfindung erhalten und bildet das Ganze. Wenn ich eine Wohnung miete, um einen Lebensraum zu haben, kann ich dem Vermieter, der Miete verlangt, nicht sagen, Sie sind kein Außen, Sie sind nur in meinem Kopf, verschwinden Sie. Im besten Fall ruft er die mit der Zwangsjacke, im schlimmeren Fall reicht er gleich eine Klage vor Gericht ein. Innerlich würde ich gerne die Wohnung ohne Konsequenzen nutzen, aber äußerlich ist das nicht möglich.

    Ich komme aus Berlin, da gab es Hausbesetzer, auch Wohnungsbesetzer um den sinnlosen Leerstand zu minimieren, die Konsequenz war entweder Legalisierung mit Mietvertrag oder Räumung durch die Einsatzpolizei. Das sind Kräfte von außen, die das Innere beeinflussen, ich weiß nicht, ob es hilft, wenn man sie ignoriert. Es ist das Leben in einem Staat, in einer Gemeinschaft, wo es dieses Innen und Außen gibt. Bei mir in der Sangha ist es genauso.

  • Hallo,mich berührte immer Thich Nhat Hanh der inmitten derGreuel in Viertnam trotz(wohlmöglich)allen Schmerzes ob dessen mitfühlend tat was getan werden sollte im Sinne der buddhistischen Lehre.

    Und nicht lamentierend und heulend durch die Trümmer lief -wie ich es wahrscheinlich getan hätte.

    Ursula-rinzai14

  • Hallo, stirb bevor du stirbst.Lange,sehr lange wollte ich’s begreifen,was zum Geier das bedeutet.Nun-„geendet“ bin ich im Zenbuddhismus,indem ich das Licht am Ende dieses diesb.Tunnels sah (und…es war kein Zug).

    Ursula-rinzai14

  • Interessant, ihr Lieben, dass bisher niemand beim Thema "Übergänge" den Übergang von Samsara zu Nibbana erwähnt hat.... :? :)


    Für einen allgemeinen Überblick habe ich mal die KI "NORBU AI" befragt:

    Daraus ergab sich für mich die Frage:


    Es leuchtet ein, dass der Buddha - nach seiner jahrelangen, mühevollen und entbehrungsreichen Suche - tiefe Erleichterung, Frieden (und auch ein bisschen Triumph...siehe

    https://www.palikanon.com/vinaya/1-mvg/mv01_01_01-06.html) empfand, als er vollkommen erwachte.


    Die meisten Übenden befinden sich wohl noch irgendwo auf dem Weg, haben möglicherweise temporäre Satori/Erleuchtungs-Erlebnisse, bei denen tiefe Erkenntnisse erfahren werden oder erreichen Vertiefungszustände (Jhanas), aber Rückfälle und Zweifel begleiten zuweilen und erst ab dem Stromeintritt (Sotapanna) gibt es lt. Palikanon kein Zurück mehr...


    In der heutigen Zeit, mit den vielen Ablenkungen, Verunsicherungen und Alternativen mögen die Bedingungen für die buddhistische Praxis auch schwieriger sein, als zu Buddhas Zeiten.

    Obendrein wurde selten das "Ego" - zuungunsten des Gemeinschaftsgefühls - so in den Mittelpunkt gerückt, da fällt es naturgemäß schwerer, die Ich-Zentriertheit abzubauen, bevor die Erfahrung der Ichlosigkeit für einen Wandel sorgt...




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Einen Übergang von Samsara zu Nirvana gibt es nicht.


    Wo kein Ich, da auch keine Erfahrung - wer sollte also ich-Losigkeit erfahren.


    Eine KI beantwortet die Fragen, die jemand stellt - das ist nichts als ein Echo.

    :zen: