Gute Lehrer / schlechte Lehrer

  • Dein Geläster über die tibetischen Linien finde ich schwach und unfair. Nur weil sie nichts mehr für dich waren, heißt es nicht, dass sie schlecht sind, überflüssig sind. Manche kommen - so habe ich den Eindruck in diesen Schulen gut zurecht. Selbst wenn sie es irgendwann auch nicht mehr tun, sie sich da nicht mehr richtig am Platz fühlen.

    Sorry, es geht hier um Kontrovers-Bereich, oder?


    Was Amdap sagt, dann es entspricht fast eins zu eins dem, was man bei Stephen Batchelor nachlesen kann – also in seinem Buch „Bekenntnisse eines ungläubigen Buddhisten“. Er war so enttäuscht und desillusioniert von den sinnlosen Ritualen und dem festen und blinden Glauben an die Wiedergeburt, dass er die Robe ablegte. Zusammen mit der Frau, die früher Nonne war, propagierte er eine neue Sichtweise, die frei von der Reinkarnation, vom Leben nach dem Tod und dem ganzen Repertoire ist. Er wurde dann angefeindet und von den Medien attackiert. Letztendlich wollte der Autor mehr über das ursprüngliche Theravada erfahren – aber frei von all dem Mystizismus und den Geistern in so vielen Himmeln und Höllen. Es ist doch normal, wenn der Mensch endlich beginnt, selbstständig zu denken, so meine bescheidene Meinung. Oder? :?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Eben. Ich sah und sehe einen Dharma- Lehrer schon immer nur als eine Unterstützung und eine Inspiration auf dem Weg, mehr nicht. Keiner von ihnen ist unfehlbar oder weiß alles.

    Klar. Das ist eine Binsenweisheit.

    Dein Geläster über die tibetischen Linien finde ich schwach und unfair. Nur weil sie nichts mehr für dich waren, heißt es nicht, dass sie schlecht sind, überflüssig sind. Manche kommen - so habe ich den Eindruck in diesen Schulen gut zurecht. Selbst wenn sie es irgendwann auch nicht mehr tun, sie sich da nicht mehr richtig am Platz fühlen. Man macht manchmal eine Entwicklung durch und es kann sein, das man zufällig erst bei diesen Schulen landet aber es einen später woanders hinzieht. Ich finde es schön, dass es so viele verschiedene Linien gibt. Für jedeN ist etwas dabei. Und nur weil jemand mit einer Tradition schlechte Erfahrungen hatte, sollte er/ sie nicht so schlecht über alle die Schulen aus der Tradition schreiben.

    Hingabe , hier muss ich Dich korrigieren, mit Verlaub.

    Denn Du liest sehr oberflächlich und arbeitest die Texte anderer Diskutanten nicht gründlich durch. Daher kommt es, dass Du das Gemeinte nicht richtig durchdringen kannst - zu Deinem eigenen Nachteil.

    Ich bin den Lamas weiterhin freundschaftlich verbunden, das solltest Du wissen, hättest Du wirklich gründlich gelesen. Auf diese Weise komme ich dort gut zurecht, auf eine "weltliche Weise" eben.

    Zitat

    Man macht manchmal eine Entwicklung durch und es kann sein, das man zufällig erst bei diesen Schulen landet aber es einen später woanders hinzieht. Ich finde es schön, dass es so viele verschiedene Linien gibt. Für jedeN ist etwas dabei.

    Klar, auch das ist eine Binsenweisheit, aber Du sagtest ja am Anfang, Du wolltest auch mal etwas dazu plappern, also bist Du in diesem Sinne wirklich authentisch und da kann ich Dir nur zustimmen.

    Übrigens: vielen Dank für das Kompliment:

    Zitat

    Dein Geläster über die tibetischen Linien finde ich schwach und unfair.

    Klar bin ich schwach (Zitat; "Anderen halfen und helfen sie aber ? Nur weil sie für dich nicht passend waren [da du schon zu fortgeschritten warst, so liest es sich, dass du das meinst]") : ich weiß, dass ich nichts weiß (Sokrates). Die sokratische Methode wird noch heute angewendet, um tiefes Verständnis zu fördern. Es zielt darauf ab, tiefer über das Thema nachzudenken und eigenständig zu einer Erkenntnis zu gelangen. Und aus Deiner authentischen Sicht ist "unfair" ein sehr kompatibler Ausdruck.

    Und nur weil ein Lehrer dir nicht antworten konnte, heißt es nicht, dass er in allem inkompotent als Lehrer war. :D

    Bingo! Das entspricht genau der Logik der antiken Stoiker (Beispiel):

    "Der Elefant ist ein vierbeiniges Tier. Daraus folgt, dass alle vierbeinigen Tiere Elefanten sind."

    Eine sehr gute Aussagenlogik.

    ---------------------------------------------------

    Lieber Raphy,


    Deine Anmerkung hier verstehe ich überhaupt nicht, es sei denn, Du scherzest:

    Bei mir sah das "Ngöndro" etwas anders aus. ;)


    The Ultimate Oldschool Hardcore Gabber Mix (Youtube)


    Ich rate dabei natürlich von Alkohol und anderen Drogen ab.


    Danke für deinen Erfahrungsbericht.

    Ja, es muss ein Scherz sein, denn Du hast

    'Ngöndro' in Anführungsstriche gesetzt.

    Vermutlich hast Du, und viele Andere hier, keine Ahnung, worum es beim Ngöndro geht. Es soll eine ritualisierte Vorbereitung auf die eigentliche Meditationsmethode der jeweiligen Linie sein.

    Ngöndro – Wikipedia

    Hier bei Wikipedia wird angegeben, dass an dritter Stelle die Übung der Mandala-Opferung steht und an vierter Stelle Guru-Yoga. So hatte ich es auch gelernt. Aber z. B. bei der Drikung-Kagyü-Linie ist es umgekehrt, da steht an dritter Stelle Guru-Yoga und an vierter Stelle dann die Mandala-Opferung.

    In der tibetischen Gelug-Linie wird übrigens das Ngöndro nicht praktiziert, obwohl es diese Praxis schon vor Entstehung dieser Linie gab. Dort legt man vielmehr Wert auf die sogenannten "Sechs Vorbereitenden Übungen" im Rahmen der Lamrim-Meditation (Stufenweg zur Erleuchtung). Diese werden dort als ausreichend angesehen, um den Geist zu reinigen und auf den Pfad zur Erleuchtung vorzubereiten.

    Es lohnt sich, sich über diese Methoden zu belesen, es ist sehr interessant und aufschlussreich.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Lieber Raphy,


    Deine Anmerkung hier verstehe ich überhaupt nicht, es sei denn, Du scherzest:


    [...]

    Liebe Amdap.


    Gut, dass du es ansprichst.

    Ja, das war nicht sehr respektvoll von mir.

    Ich hätte besser schreiben sollen:


    "Bei mir sah eine Phase der inneren Reinigung/Läuterung etwas anders aus."


    Als ich es berichtigen wollte, war die Stunde Änderungszeit schon vorbei.


    Es tut mir sehr leid. _()_


    Ich habe eine große Wertschätzung für die tibetischen Traditionen, finde sie sehr interessant und habe auch viel von ihnen gelernt.


    Mit dem Ngöndro beschäftigte ich mich schonmal ein wenig und praktizierte auch etwas die Niederwerfungen.


    Danke dir für den Link und die Informationen.


    Die "sechs Vorbereitenden Übungen" kannte ich noch nicht, werde ich mir mal anschauen.


    Danke. :)


    Liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Bei allem Reden und Abwägen über Schulen, Linien, Richtungen, Lehrer und Missbrauch gerät eines oft aus dem Blick: Das Feld der Arbeit und der Schulung ist mein Leben, ist mein Geist, nicht abstrakt, esoterisch, tibetisch, chinesisch, thailändisch oder japanisch, sondern völlig Alltags-deutsch-öde. Das ist mühsam, zuweilen langweilig und langwierig, nicht gerade immer von Fortschritten oder guter Laune geprägt, echt anstrengend, fordert viel Disziplin und stellt mich und meine "Weisheiten" und "Ansichten" immer wieder massiv infrage.


    Viele Leute fangen mit Buddhismus oder Meditation an. Und die meisten hören frustriert wieder auf, weil sie Wunder erwarten. Oder sie erwarten, dass sie nur den richtigen Lehrer, die richtige Linie, die richtige Schulung brauchen, um mühelos und (selbst-) zweifelsfrei zum Erwachen getragen zu werden. Da wird dann ewig diskutiert, welcher Lehrer wie authentisch ist, ob und welche Übertragung oder Berechtigung er oder sie hat, und wie viel besser die eigene Schule als andere ist. Oder die Befreiung wird einfach auf das alltägliche Maß der triebgesteuerten Wunscherfüllung reduziert. In diesem Fall bin ich ja eh schon erleuchtet. Wozu also noch Lehrer (sind eh alles Betrüger) oder Bemühungen (Wer sich bemüht, hat eh nichts verstanden).


    Das ist alles Ablenkung. Spirituelle Prokrastination!


    Dabei haben die meisten so wenig tatsächliche Entwicklung und Veränderung bei sich selbst durchgesetzt, dass die Hinweise eines hochverwirklichten, authentischen Lehrers eh verschwendet sind. Wenn die Grundlagen fehlen (und damit meine ich nicht das Wissen), sind die fortgeschrittenen Lehren eh nicht zugänglich. Und das beginnt schon damit, einfach nur den Geist ein paar Minuten stabil auf ein Objekt richten zu können (konzentrative Meditation). Von fortgeschritteneren Stufen der Meditation ganz zu schweigen. Auch Festigkeit in den Sila und in der Lehre gehören zu den Grundlagen fortgeschrittenerer Studien. Auch hier meine ich nicht das reine Wissen, sondern die Fähigkeit, das Gelernte konkret im eigenen Leben zu reflektieren und umzusetzen. Das wäre kontemplative Meditation und eine Verwirklichung der Grundlagen des Dharma im Leben.


    Auf der Ebene, auf der sich die meisten befinden (mich übrigens eingeschlossen) ist ein Grundlagenbuch zur Meditation, sind ein paar Anfänger-Sutten aus dem Palikanon schon herausfordernd genug, zumindest, wenn man das im eigenen Leben umsetzt, was da steht, und es nicht beim intellektuellen Verstehen belässt. Intellektuell sind die meisten Dinge dort für jedes Kind nachvollziehbar. Darum herrscht oft der Glaube, was ich verstanden habe, habe ich auch schon umgesetzt. Ja, Pustekuchen!


    Je länger ich persönlich praktiziere, desto weiter muss ich das Selbstverständnis bezüglich meiner Fortschritte im Dharma nach unten korrigieren. Heute bin ich schon froh, wenn ich die Sila halbwegs einhalten kann, in der Meditation nicht dauernd abschweife, mir halbwegs klarmache, dass das Bewusstsein von Altern, Krankheit, Tod, Vergänglichkeit und Verantwortung für meine Taten mein Leben weitgehend bestimmen sollten, um mit dem Dharma überhaupt anfangen zu können. Inkonsequenz ist allerdings mein zweiter Vornahme, weshalb ich gar nicht zu einem Lehrer rennen muss. Erst mal muss ich die ersten Schritte konsequent umsetzen, dann könnte irgendwann in vielen Jahren oder Jahrzehnten ein authentischer Lehrer relevant werden.


    Wir, so kommt es mir manchmal vor, reden hier wie Grundschüler, die sich darüber unterhalten, ob Professor A oder Professor B in Sachen Quantenmechanik kompetenter ist. Dabei beherrschen wir nicht mal die Grundrechenarten.


    Falls hier bei den Mitlesenden jemand dabei ist, der wirklich schon fest im Dharma ist und echte Fortschritte gemacht hat, so bitte ich natürlich die vorangegangenen Verallgemeinerungen zu entschuldigen. Aber ihn oder sie wird das Geschriebene dann eh nicht verletzen können, denn dann wäre er oder sie nicht fortgeschritten im Dharma. :party:


    Helau!

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Gut, dass du es ansprichst.

    Ja, das war nicht sehr respektvoll von mir.

    Ich hätte besser schreiben sollen:


    "Bei mir sah eine Phase der inneren Reinigung/Läuterung etwas anders aus."


    Als ich es berichtigen wollte, war die Stunde Änderungszeit schon vorbei.

    Ist doch nicht schlimm. Und beleidigend fand ich das schon gar nicht.

    Ich habe wirklich gedacht, Du machst einen makabren Scherz, und das gefällt mir meistens sehr, da ich dann an die großen Zen-Lehrer denken muss, die mit ganz unkonventionellen Methoden gearbeitet haben. Der Legende nach soll ja schon mal ein Meister eine Katze in zwei Teile zerhackt haben.

    In ganz jungen Jahren habe ich mich noch gar nicht mit Tibetischem Buddhismus, sondern mit Zen beschäftigt, allerdings ohne persönliche Kontakte und nur mit Lektüre. Daher können Schockmethoden mich nicht erschüttern!

    Es wäre doch traurig, wenn Schwarzer Humor endgültig verboten wäre.

    Wir wären nur noch Zombies.....

    Mit dem Ngöndro beschäftigte ich mich schonmal ein wenig und praktizierte auch etwas die Niederwerfungen.

    Das ist interessant. Inwiefern denn?

    Und nach persönlicher Anleitung oder nach Lektüre?


    ---------------------------


    Huuch! Jetzt sehe ich, dass ich heute Morgen auch ungenau gelesen hatte!

    -----> Hingabe , Zitat:

    Zitat

    inkompotent als Lehrer

    Hm, ein Impotenter Lehrer wäre sehr zu begrüßen hinsichtlich der Missbrauchsskandale. Aber ein "inkompotenter" Lehrer...? Hm. vielleicht hast Du aber auch "inkompottent" gemeint. Also unfähig, ein "Kompott" zu bilden. Oder sogar ein Komplott? Verwirrend ist das zwar, aber irgendwo auch logisch. Auf jeden Fall jemand, der nicht fähig ist zum Zusammengehen jeder Art.

    ----------------------------


    Viele Leute fangen mit Buddhismus oder Meditation an. Und die meisten hören frustriert wieder auf, weil sie Wunder erwarten. Oder sie erwarten, dass sie nur den richtigen Lehrer, die richtige Linie, die richtige Schulung brauchen, um mühelos und (selbst-) zweifelsfrei zum Erwachen getragen zu werden. Da wird dann ewig diskutiert, welcher Lehrer wie authentisch ist, ob und welche Übertragung oder Berechtigung er oder sie hat, und wie viel besser die eigene Schule als andere ist. Oder die Befreiung wird einfach auf das alltägliche Maß der triebgesteuerten Wunscherfüllung reduziert. In diesem Fall bin ich ja eh schon erleuchtet. Wozu also noch Lehrer (sind eh alles Betrüger) oder Bemühungen (Wer sich bemüht, hat eh nichts verstanden).

    Ich verstehe Dich sehr gut und weiß, was Du meinst.

    Zugleich aber ging es bei mir um äußerst diffizile Dinge, z. B. bestimmte Richtungen bei der Visualisation des Schaubilds, was ich aufgrund der subtilen Energiekanäle für äußerst wichtig halte. Du musst bedenken, dass noch mehr Aspekte ins Spiel kommen als die von Dir genannten.

    Ich habe keine Wunder erwartet,

    ich brauchte bloß technische Hilfe zur korrekten Visualisation.

    Und was die Mandala-Opferung betraf (ich hoffe, Du hast Dich bei Wikipedia über Ngöndro belesen, sonst verstehst Du jetzt nicht, was ich meine), da ging es um gröbere, äußere Dinge - z. B.: was mache ich zuletzt mit dem Reis u. Ä., welchen ich für das Opferungsritual verwendet hatte? - Der Lehrer wies mich an, ihn einfach in die Natur zu werfen. Der darf nämlich nicht mehr selbst verzehrt, aber auch nicht in den Biomüll geworfen werden. Doch da war ich entsetzt, denn das zieht Ratten an und das ist nicht erlaubt, jedenfalls darf man sich dabei nicht erwischen lassen. Nun gut, es gibt noch viel schlimmere Müllsünder, die außer umweltschädlichen Dingen auch Lebensmittel in die Natur werfen. Aber mit denen vergleicht man sich natürlich nicht.

    Was glaubt Ihr wohl, was ich gemacht habe? - Klar, ich habe den ganzen Reis gekocht und selbst gegessen. Ganz pragmatisch. Obwohl man das wie gesagt auch nicht machen soll.... Na gut, dann habe ich eben "schlechtes Karma" auf mich geladen oder was auch immer, aber der Reis hat wirklich gut gemundet und ich musste kein schlechtes Gewissen haben.

    Darum habe ich das Mandala-Ritual abgebrochen. Ziemlich am Anfang sogar.

    Ich habe mein Bestes getan und das Universum "wird es mir danken".


    Übrigens, der Lama, der mich einst ins Ngöndro eingeführt hatte, hat mich nie wieder gefragt, wie weit ich denn gekommen sei. Das hat ihn gar nicht mehr interessiert.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

    Einmal editiert, zuletzt von Amdap ()

  • inkompotent als Lehrer

    Un-kompetent? (: : "nicht kompetent, an Erfahrung mangelnd." ;)

    Ist es Dir nicht aufgefallen?

    Sie schrieb: "inkompotent" anstatt "inkompetent". Da muss man doch nachfragen.

    Na, das war mir ein bisschen peinlich, dass ich das erst im zweiten Anlauf sah - immerhin hatte ich H. gegenüber angemerkt, dass sie oberflächlich liest....

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Helau und Alaaf 🤣 !


    Alles Rheinländer hier ? 😃


    Um nochmal zum Ursprung der Diskussion zurück zu kommen, es sagte mal ein Lehrer der dem Vajrayana ( Karma Kagyü ) .


    Man solle den Lehrer sobald er auf dem Thron sitzt, ( die Tibeter / Lamas sitzen ja auf so einer Art Thron / Erhöhung ) nicht mehr als Individuum das sicherlich voller Verfehlung ist sehen sondern als die Lehre Buddhas. Sobald der da runter kommt wieder ist er wieder anders zu betrachten .


    Ich gebe es nur sinngemäß wieder aus der Erinnerung . Es wird also die Person und die Lehre getrennt . Demnach könne auch eine Person die Fehlverhalten zeigt ein guter dharma Lehrer sein .


    So überzeugend finde ich das nicht .

  • [...]


    Ist doch nicht schlimm.


    [...]


    Dann ist ja alles gut. :)

    [...]

    Mit dem Ngöndro beschäftigte ich mich schonmal ein wenig und praktizierte auch etwas die Niederwerfungen.

    Das ist interessant. Inwiefern denn?

    Und nach persönlicher Anleitung oder nach Lektüre?

    Ich hatte ein PDF aus der Zeitschrift "Tibet und Buddhismus", wo eine Form des Ngöndro vorgestellt wurde.


    Und habe dann mal ein paar Tage, vielleicht auch Wochen, die Niederwerfungen nach der Beschreibung/Anleitung dort geübt.


    Eine Anleitung durch einen Lehrer hatte ich nicht.


    Tibetisches Zentrum e.V.: Zeitschrift


    Helau!!! :clown: :)


    Liebe Grüße

    7 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Das war ein wirklich guter Beitrag Thorsten. Mit dem Folgendem hast du mir besonders aus der Seele und meinem Verstand geschrieben :

    Dabei haben die meisten so wenig tatsächliche Entwicklung und Veränderung bei sich selbst durchgesetzt, dass die Hinweise eines hochverwirklichten, authentischen Lehrers eh verschwendet sind. Wenn die Grundlagen fehlen (und damit meine ich nicht das Wissen), sind die fortgeschrittenen Lehren eh nicht zugänglich.

    Oder sie erwarten, dass sie nur den richtigen Lehrer, die richtige Linie, die richtige Schulung brauchen, um mühelos und (selbst-) zweifelsfrei zum Erwachen getragen zu werden. Da wird dann ewig diskutiert, welcher Lehrer wie authentisch ist, ob und welche Übertragung oder Berechtigung er oder sie hat, und wie viel besser die eigene Schule als andere ist.

    Wir, so kommt es mir manchmal vor, reden hier wie Grundschüler, die sich darüber unterhalten, ob Professor A oder Professor B in Sachen Quantenmechanik kompetenter ist. Dabei beherrschen wir nicht mal die Grundrechenarten.

    :like: *Applaus*

    Hm, ein Impotenter Lehrer wäre sehr zu begrüßen hinsichtlich der Missbrauchsskandale. Aber ein "inkompotenter" Lehrer...? Hm. vielleicht hast Du aber auch "inkompottent" gemeint. Also unfähig, ein "Kompott" zu bilden. Oder sogar ein Komplott? Verwirrend ist das zwar, aber irgendwo auch logisch. Auf jeden Fall jemand, der nicht fähig ist zum Zusammengehen jeder Art.

    Na und, da hatte ich mich verschrieben. Ich bin mir sicher 99% der Mitlesenden wussten was ich meine. Ich finde deine Gedanken dazu aber lustig, selbst wenn es als Spott gegen mich gedacht ist.

    Der darf nämlich nicht mehr selbst verzehrt, aber auch nicht in den Biomüll geworfen werden. Doch da war ich entsetzt, denn das zieht Ratten an und das ist nicht erlaubt, jedenfalls darf man sich dabei nicht erwischen lassen.

    Ist es dein Ernst ? Naja gut. Ich verstehe gerade nur echt nicht, wieso man so ein schlechtes Gewissen haben kann, wenn man einmal die Woche ( oder täglich ? ) Reis irgendwo in den Garten kippt oder in ein Gebüsch. Zur Not hättest du ihn doch trotzdem in die Bio- Tonne kippen können oder ins Klo.

    Darum habe ich das Mandala-Ritual abgebrochen. Ziemlich am Anfang sogar.

    Echt nur deswegen, weil du nicht wusstest wo du mit dem gebrauchten Reis hin sollst ?

    Übrigens, der Lama, der mich einst ins Ngöndro eingeführt hatte, hat mich nie wieder gefragt, wie weit ich denn gekommen sei. Das hat ihn gar nicht mehr interessiert.

    Du hast ihn sicher überfordert. Für mich sieht es so aus, dass du bei den Praktiken ( Visualisation des Schaubilds ) nicht genug Selbstvertrauen in dem Moment hattest oder generell bei den verschiedenen Ritualen oder Übungen.


    Der Verstand machte ein Problem daraus, dass er ( bei der Visualisation ) nicht wusste wohin du kucken sollst. Solche ähnlichen Sorgen machen sich Viele ( mich eingeschlossen ) bei den verschiedensten Übungen oder Ritualen- wir verkomplizieren oft die Übungen oder Rituale.


    Wollte sagen, wir schaffen es oft nicht, einfach zu machen oder auszuprobieren, meinen dann wir müssen einen Lehrer fragen :) oder wie ich, hier Fragen an Andere zu stellen. Aber in dem Moment haben wir einfach echt solche Sorgen oder meinen das es ein Problem sei oder wollen es genau wissen ( etwas vorher wissen/ uns absichern ).


    Doch sie wissen eben auch nicht immer eine Antwort, weil jeder Schüler ja anders ist. Manche Fragen haben sie sich selbst wohl auch nie gestellt und es hat sie überfordert, was du wissen wolltest. Also keine böse Absicht dabei, wenn sie dir nicht antworten wollten. Ehe man was falsches sagt, sagt man lieber "man weiß es nicht" oder " kümmere dich lieber um anderes " aber zugeben, dass man etwas nicht weiß, wäre ehrlich und freundlicher.


    Oder sie haben dir dennoch einen Tipp/ Rat gegeben, aber der hatte dir nicht geholfen.


    Wir haben oft viel zu hohe Erwartungen an die LehrerInnen.

    Man solle den Lehrer sobald er auf dem Thron sitzt, ( die Tibeter / Lamas sitzen ja auf so einer Art Thron / Erhöhung ) nicht mehr als Individuum das sicherlich voller Verfehlung ist sehen sondern als die Lehre Buddhas. Sobald der da runter kommt wieder ist er wieder anders zu betrachten .


    Ich gebe es nur sinngemäß wieder aus der Erinnerung . Es wird also die Person und die Lehre getrennt . Demnach könne auch eine Person die Fehlverhalten zeigt ein guter dharma Lehrer sein .

    Ich kann es nachvollziehen, sehe es genauso, ich stelle es nicht in Frage. Allerdings darf das Verhalten auch nicht zu sehr von dem Einhalten der Sila abweichen, finde ich.

    Eine Anleitung durch einen Lehrer hatte ich nicht.

    Ich mache so etwas ähnliches auch ohne Anleitung. Man braucht nicht immer für alles einen Lehrer/ eine Lehrerin. :)

    Man darf sich auch mal ab und zu selbst vertrauen.


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).





    3 Mal editiert, zuletzt von Hingabe ()

  • Ich hatte ein PDF aus der Zeitschrift "Tibet und Buddhismus", wo eine Form des Ngöndro vorgestellt wurde.


    Und habe dann mal ein paar Tage, vielleicht auch Wochen, die Niederwerfungen nach der Beschreibung/Anleitung dort geübt.


    Eine Anleitung durch einen Lehrer hatte ich nicht.

    Oh, vielen Dank für die zügige Antwort! :like: :)

    Für mich ist hier besonders interessant:

    Während der Niederwerfungen soll man etwas visualisieren. Nämlich den komplexen Guru-Baum, dessen Linie man sich zugehörig fühlt, mit allem Drum und Dran und Drumherum,

    Das ist eine sehr aufwändige Visualisation und schon mal sehr anspruchsvoll.

    Du aber fühlst Dich anscheinend keiner Linie zugehörig. Wie bist Du dann trotzdem mit der Visualisation des Guru-Baums zurechtgekommen, und was hast Du Dir dabei vorgestellt? Falls Du nicht klarkommen konntest mit dem komplexen Guru-Baum, welche Ersatz-Visualisation hast Du gewählt oder Dir ausgedacht?

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • „Ich kann es nachvollziehen, sehe es genauso, ich stelle es nicht in Frage. Allerdings darf das Verhalten auch nicht zu sehr von dem Einhalten der Sila abweichen.


    Ich kann es auch nachvollziehen. Mich hat es auch nur soweit überzeugt dass die Verfehlungen nicht zu groß sein dürfen .


    Wenn da ein Missbrauchstäter sitzt und Junkie ist das disqualifizierend.

  • Na und, da hatte ich mich verschrieben. Ich bin mir sicher 99% der Mitlesenden wussten was ich meine. Ich finde deine Gedanken dazu aber lustig. Selbst wenn es als Spott gegen mich gedacht ist.

    Hihihi, so unlistig bist Du gar nicht. Hab ich mir schon gedacht, hähä!

    Ist es dein Ernst ? Naja gut. Ich verstehe gerade nur echt nicht, wieso man so ein schlechtes Gewissen haben kann, wenn man mal einmal die Woche Reis irgendwo in den Garten kippt oder in ein Gebüsch. Zur Not hättest du ihn doch in die Bio- Tonne kippen können oder ins Klo.

    Um Himmels Willen :eek: !!!

    Das ist aus Kagyü-Sicht ein Sakrileg!!!

    Echt nur deswegen, weil du nicht wusstest wo du mit dem gebrauchten Reis hin sollst ?

    Blödsinn, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so bekloppt sei!

    Bevor ich das aufgegeben hatte, entwickelte ich noch eine Abwandlung.

    Du musst wissen, dass man normalerweise im Dauermodus in einer bestimmten Reihenfolge sieben kleine Häufchen auf eine Platte streuen und dabei ein Mantra murmeln muss. Dann muss man diese sieben Häufchen blitzschnell wieder von der Platte wischen, und schnellstens dasgleiche dann von vorn. Am besten so schnell, bis einem schwindelig wird... bis der Arzt kommt. Denn sonst schafft man das Ganze ja gar nicht mehr in diesem Leben, denn jedes Einzelelement, wie gerade beschrieben, muss man 100.000 Mal wiederholen. Wenn man ungeschickt ist, fliegen einem die Reiskörner dabei nur so um die Ohren. Gleichzeitig muss man dabei noch alle möglichen Aspekte, denen man diesen Reis opfert, rituell visualisieren.

    Aber es hilft ja nichts....

    Da dachte ich, wenn ich das jetzt nicht für mich modifiziere, werde ich verrückt.

    Und ich hatte eine Idee:

    Ich erinnerte mich an die gemütlichen Kaffeeklatsch-Sonntage mit Sammeltassen, Kinder-Kakao und Muttis selbstgebackenem Kuchen in den 50er- und 60er-Jahren. Ich legte auf die Platte ein hübsches besticktes Spitzentaschentuch aus dieser Zeit, das sollte die Tischdecke sein, und auf die Stellen, wo sonst die Reishäufchen hinzustreuen waren, legte ich je ein kleines Bernsteinchen (die Steinchen hatte mir mal meine polnische Freundin geschenkt). Die sollten die Kaffeegedecke symbolisieren. Und nun lud ich alle Naturkräfte aus dem ganzen Universum zum Kaffeeklatsch ein. Ich saß ganz still da und machte nichts. Auch vom Mantramurmeln enthielt ich mich.

    Endlich konnte ich mich entspannen, endlich war Ruhe im Karton.

    Aber da ich mich nicht dauernd beweisen muss und die Naturkräfte auch einladen kann, wenn ich z. B. spazieren gehe, hörte ich auch mit meiner Erfindung dann bald auf.

    Das war's dann. Aber der Lama weiß nichts davon.

    Du hast ihn sicher überfordert. Für mich sieht es so aus, dass du bei den Praktiken ( Visualisation des Schaubilds ) nicht genug Selbstvertrauen in dem Moment hattest.

    Du bringst es auf den Punkt. Ja, er wollte mich nicht mehr fragen, wie weit ich sei, weil er keine Antwort gewusst hätte.

    Aber mit dem Selbstvertrauen, da irrst Du Dich. Hätte es mir gefehlt, wäre ich nie auf die geniale Idee mit dem Kaffeeklatsch gekommen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Man kann ja Buddha selbst und seine Schüler visualisieren


    Mahakashyapa (Mahakassapa): Einer der ältesten Schüler, der nach Buddhas Tod die erste buddhistische Konzilsversammlung leitete und als Hüter der Lehre galt.

    Ananda: Buddhas Cousin und enger Vertrauter, bekannt für sein außergewöhnliches Gedächtnis – er rezitierte viele der Lehrreden Buddhas auswendig.

    Sariputta (Shariputra): Der Weiseste unter Buddhas Schülern, besonders bekannt für die Lehre der Weisheit (Prajnaparamita).

    • Moggallana (Maha-Moggallana): Meister der Meditation und übernatürlichen Fähigkeiten.

    • Upali: Wurde zum Experten für die Vinaya (Mönchsregeln).


    wäre das eine Möglichkeit?

  • [...]


    Wie bist Du dann trotzdem mit der Visualisation des Guru-Baums zurechtgekommen, und was hast Du Dir dabei vorgestellt? Falls Du nicht klarkommen konntest mit dem komplexen Guru-Baum, welche Ersatz-Visualisation hast Du gewählt oder Dir ausgedacht?

    Die Visualisation hatte ich einfach weggelassen.

    Das wäre für mich tatsächlich, damals wie heute, viel zu anspruchsvoll gewesen. Außerdem wußte ich auch nicht wie das geht!


    Möglicherweise stand in der Anleitung eine Alternative. Mantra oder so? Ist schon eine paar Jahre her, weiß ich nichtmehr ganz genau.


    Richtig, ich gehöre keiner Linie an.


    :)


    Liebe Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Dachte ich mir schon.

    So eine Visualisation stellt man sich ja nicht so vor wie ein Bild, das an der Wand hängt, sondern man ist mittendrin und es ist ja auch noch was hinter einem, und rechts und links sind auch noch "Leute".

    Ich selbst mache manchmal noch Niederwerfungen aus sportlichen Gründen. Um es anstrengender zu machen, kombiniere ich es mit der Hatha-Yoga-Übung "Bauchschaukel" oder "Heuschrecke". wenn ich nur die einfache Form mache, ohne Kombination, stelle ich mir manchmal das unendliche All vor. Aber sonst nichts.

    Obwohl ich sehr gut visualisieren kann; hätte auch beinahe Kunst oder Architektur studiert.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

    NamoAdidaphat88 :

    Zitat
    • Man kann ja Buddha selbst und seine Schüler visualisieren


      Mahakashyapa (Mahakassapa): Einer der ältesten Schüler, der nach Buddhas Tod die erste buddhistische Konzilsversammlung leitete und als Hüter der Lehre galt.

      Ananda: Buddhas Cousin und enger Vertrauter, bekannt für sein außergewöhnliches Gedächtnis – er rezitierte viele der Lehrreden Buddhas auswendig.

      Sariputta (Shariputra): Der Weiseste unter Buddhas Schülern, besonders bekannt für die Lehre der Weisheit (Prajnaparamita).

      • Moggallana (Maha-Moggallana): Meister der Meditation und übernatürlichen Fähigkeiten.

      • Upali: Wurde zum Experten für die Vinaya (Mönchsregeln).


      wäre das eine Möglichkeit?

    Klar, man kann doch visualisieren was man will.

    Hauptsache, es berührt einen innerlich und dergleichen.


    Ich zum Beispiel bin nicht mehr imstande, mir den Karmapa als Linienguru vorzustellen, wegen des Missbrauchsskandals.

    Aber den Buddha kann ich mir wunderbar vorstellen. Manchmal denke ich, wir gehen zusammen spazieren, der Buddha und ich.

    Auch wenn's unverschämt klingt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Aber den Buddha kann ich mir wunderbar vorstellen. Manchmal denke ich, wir gehen zusammen spazieren, der Buddha und ich.

    Auch wenn's unverschämt klingt.

    Ein kleiner Scherz am Rande.


    Einige Buddhologen meinen, der Buddha sei, zumindest vor seiner Erleuchtung, ziemlich gemein gewesen. Außerdem hatte er viele Kurtisanen zur Verfügung, dazu vier Paläste. Das könnte für dich nicht gut ausgehen – wer weiß? Hast du keine Angst vor Missbrauch, so wie bei den vielen Lehrern, die du hier aufgezählt hast? :?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ein kleiner Scherz am Rande.


    Einige Buddhologen meinen, der Buddha sei, zumindest vor seiner Erleuchtung, ziemlich gemein gewesen. Außerdem hatte er viele Kurtisanen zur Verfügung, dazu vier Paläste. Das könnte für dich nicht gut ausgehen – wer weiß? Hast du keine Angst vor Missbrauch, so wie bei den vielen Lehrern, die du hier aufgezählt hast? :?

    Welche vielen Lehrer habe ich denn aufgezählt?

    Aus meiner Sicht noch nicht einmal ein halbes Dutzend.

    Allerdings, wenn man meine Berichte von Erlebnissen dazuzählt in letzter Zeit, dann sind es wirklich viele. Denn meine Lehrer sind vor allem meine gewöhnlichen Mitmenschen, die Natur, Nachbars Katze undsoweiter.

    Aber Nachbars Katze kann mich bestimmt nicht missbrauchen.


    Nebenbei bemerkt: ich bin begeistert, wusste ich doch, dass Du in Wirklichkeit Humor hast.


    Da Du an anderer Stelle erklärt hast, Du seist Theravada-Buddhist (obwohl in Deinem Logo "Zen" steht, aber das nur nebenbei), ist hier noch eine Erläuterung notwendig.

    Als Vajrayana-Buddhist steht einem nicht der historische Buddha im Vordergrund, sondern die Meditationsform Shakyamuni Buddha als Schaubild. Das entspricht der Ebene des Sambhogakaya. Dabei geht es nicht darum, was vor ca. 2500 Jahren passiert ist, sondern es geht um dieses mittlere der drei Kaya-Konzepte, welche "zeitlos" sind.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Da Du an anderer Stelle erklärt hast, Du seist Theravada-Buddhist (obwohl in Deinem Logo "Zen" steht, aber das nur nebenbei), ist hier noch eine Erläuterung notwendig.

    Als Vajrayana-Buddhist steht einem nicht der historische Buddha im Vordergrund, sondern die Meditationsform Shakyamuni Buddha als Schaubild. Das entspricht der Ebene des Sambhogakaya. Dabei geht es nicht darum, was vor ca. 2500 Jahren passiert ist, sondern es geht um dieses mittlere der drei Kaya-Konzepte, welche "zeitlos" sind.

    Nun ja, was kann ich nur sagen? Der arme Buddha, der überall verteilt ist wie eine explodierende Bombe, kein Mensch aus Fleisch und Blut. Mein unermessliches Mitgefühl, wirklich.

    Ich bin jedoch weder Zen noch Theravada; das alles sind nur Etiketten, die nichts mit mir als Person zu tun haben. Wenn Vajrayana aus einem normalen Menschen, der lebte und dann, wie wir alle, starb, so viele Repräsentationen macht, dann betrachte ich diesen Faktor als Grund für Manipulation und letztlich Missbrauch. Es gibt keinen Buddha in irgendeinem Himmel. Das ist Mystik, also Hokuspokus. Dann soll der Schüler aus der Lehre und von Lehrern ein Idol machen, denn nur er konnte die Erleuchtung schenken – besser, wenn das schöne junge Mädchen sofort mit ihm ins Bett geht.

    Diese ganzen Visualisierungen sind nicht mehr als Vorstellungen in meinem Geist. Also sollte ich mein armes Gehirn vergewaltigen, dann Mantras rezitieren und Mandalas erschaffen, aber ohne die Einweihung geht es nicht. So entsteht das Machtgefüge, und man sollte sich nicht wundern, wenn die ganzen Medien so gierig über die Skandale im tibetischen Buddhismus schreiben.

    Ich rate nochmals, Stephen Batchelor zu lesen; das ist wirklich erhellend, die ganzen Illusionen endlich loszulassen, mit dem ganzen Repertoire von Bereichen und den Göttern, die Rache üben. Nur der Lehrer als die Repräsentation des Buddha höchstpersönlich kann mich retten. Kann sein, aber es ist keine Religion, also die Rückkehr zu meinem eigenen Kern, wo ich selbst die freie Wahl habe und bestimmen kann, was gut und was schlecht ist. Und kein Lehrer. Dann lese ich, wie ein Benutzer fragt, wenn ich die unheilbare Diagnose habe, ist das mein Karma oder nicht? Der Lehrer kann das arme Karma ein wenig einrenken, wenn man mit ihm schläft. Und wie mir eine Bekannte, die tibetischen Buddhismus praktiziert, sagte: Wenn der Buddha es wollte, dann ist sie bereit, sofort mit ihm zu treiben; also sie hat so viele Lehrer, dass sie es mit allen machen würde. Wahnsinn pur. So meine eigene Meinung zur ganzen Materie. Alles Gute! :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Gute Lehrer / schlechte Lehrer


    Ich hatte doch gerade vom Sambhogakaya und Schaubild des Shakyamuni Buddha im Vajrayana gesprochen.

    Ich verstehe jetzt nicht, wie Du hier einen Zusammenhang sehen willst mit dem, was Du gerade wieder aufrollst. Du weißt, dass besonders ich fuchsteufelswild bin gegenüber den bekanntgewordenen Missbrauchsgeschichten, immer wieder erwähne ich sie ja hier und da, aber in anderen Zusammenhängen.

    Igor, wenn Du aber von der Lehre des Vajrayana keine Ahnung hast, mit Verlaub, und weil Du Dich selbst im Theravada stehend siehst, dann bringe doch bitte nicht Dinge zusammen, die nicht zusammengehören, und ich würde Dir dazu auch einen Kursus in Grundlagen des Vajrayana empfehlen.

    Sonst kommt es unweigerlich zu einem Durcheinander. Nimm bitte auch Rücksicht auf die nicht registrierten Mitleser hier, die verstehen ja nur noch Bahnhof, falls sie auf diesem Gebiet nicht gebildet sind. Oder sie glauben aufgrund Deiner Bemerkungen hier wirklich, dass man sexuellen Missbrauch im Buddhismus "Sambhogakaya" nennt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Als Vajrayana-Buddhist steht einem nicht der historische Buddha im Vordergrund, sondern die Meditationsform Shakyamuni Buddha als Schaubild. Das entspricht der Ebene des Sambhogakaya. Dabei geht es nicht darum, was vor ca. 2500 Jahren passiert ist, sondern es geht um dieses mittlere der drei Kaya-Konzepte, welche "zeitlos" sind.

    Der reale Mensch ist zeitlos geworden. Er ist nicht gestorben; er ist jetzt ein Schaubild, also die Projektion im eigenen Geist – kein historischer Buddha!

    Es scheint mir, dass alle Leser selbst denken können, aber nicht blind glauben sollten.LG.


    Ich wünsche alles Gute, egal wo, auf welcher Ebene oder im Himmel. :heart:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates