ZitatWie z.B. aus D1 hervorgeht, gibt es
auch die Möglichkeit von Erinnerungen an frühere Leben ganz ohne Erwachung.
Dies ist ein logischer Widerspruch, der wieder einmal darauf hinweist, dass es Übertragungsfehler bei der mündlichen Tradierung gab (wenn man nicht Shakyamuni selbst solch etwas Dummes unterstellen will). Es ist deshalb nicht möglich, sich an frühere Leben zu erinnern, weil Erinnerung sich nur in einem funktionstüchtigen Hirn abspielt und spätestens mit dem Tod des Individuums endet. Wir können heute bei lebenden Dementen bereits erkennen, wie Erinnerung vergeht, wenn das Hirn nicht mehr mitspielt. Buddhistisch gesprochen sind Existenzen "leer", und auch die Erinnerung selbst wird ja als solche durschaut. Wenn also ein Erwachter solche Erinnerungen hat, dann erkennt er sie als illusorisch (er sagt, wie der Buddha: "Dies bin nicht ich"), er weiß, dass er sich nicht an "sein" früheres Leben erinnert, sondern dass da die Skandha am Arbeiten sind, von denen er nicht mehr abhängt. Dies ist die hohe Lehre des Buddha. Die Lehre von der Wiedergeburt und dem Erinnern an frühere Existenzen ist die niedere, die wahrscheinlich Menschen gelehrt wurde, die sich ansonsten noch mehr daneben benommen hätten und die für Höheres zu dumm waren. Mir persönlich schmeckt das nicht, ich bin für: Ein Dharma für alle. Meines Erachtens sollte man die Unfähigen oder die mit schlechtem Betragen einfach das Sitzen in Versenkung lehren, ohne esoterischen Überbau. Dann tun sie nichts anderes als die Begabteren und alle sind weitgehend gleichgestellt.