Hat der Buddha dukkha gelehrt?

  • nibbuti:
    Joram:


    Hätten sie mit dem "NICHT-unterscheidenden" Bewusstsein wahrgenommen, so hätten sie Nirvana erlangt.


    Was soll dieses "nicht-unterscheidende Bewusstsein" deiner Ansicht nach sein, Joram?


    Schauen ohne zu unterscheiden, was geschaut wird.
    Den Fluss des Geschehens fließen lassen ohne zu "verdinglichen" - kannst Du damit was anfangen?


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Viele, die den Weg erlernen, erfahren die Wahrheit nicht.
    Der Grund ist einfach:
    Nur mit dem unterscheidenden Bewusstsein,
    das sie schon immer hatten, nehmen sie wahr.
    Das ist der Ursprung des endlosen Kreislaufs von Leben und Tod.
    Dummköpfe halten das für das wahre Selbst.


    (Vers zum 12. Koan aus dem Mumonkan)



    Ich weiß wirklich nicht, warum sich Theravadaleute an Chan-Koan und Kommentaren
    abarbeiten ; es wäre günstig , wenn sie ihren Hang zur Profanisierung betrachten würden .
    Aber auch die Leute, die hier rumkurven und Chan je nach Gusto auslegen, wie s gerade mal angenehm ist
    und zur Lebensführung passt , gehn mir in ihrer Torheit auf den Keks - ihr verbiegt ja Zen mit einer Freude,
    das einem schlecht wird :)


    Das sind Aussagen, die von Meister zu Übenden während langer Sitzperioden ( auf Leben und Tod )
    gegeben wurden und werden, damit diese jegliches Anhaften ( anusaya ) abwerfen und damit den Persönlichkeitsglauben .


    Das nicht -unterscheidende reine Gewahrsein - "angefangen" von sati /samatha zu sati-sampajanna -
    zu viññanam anidassanam .


    Wer sich die Hände reibt :) Auch im Chan fängt die "Restarbeit" erst beim Sotapanna an . Aber ich hab keine
    Lust entsprechende Mondo ( Unterweisungen ) zu posten .


    ( Dieses stützenlose Bewußtsein entwickelt sich nicht weiter, und keine neue Wiedergeburt anhäufend [105] ist man befreit )




    Der Ausspruch ist für Peeter . Möge er mich von seiner Begeisterung der Selbst-findung fortan verschonen . :grinsen:
    Oder mal beim Thema Dukkha bleiben . Und ganz allgemein mal substanzieller sich ausdrücken . Oder gleich beim Hinduismus bleiben .



    «Wie gelangt man zum Aufhören von Wahrnehmung und Empfindung?» - «Ein Bhikkhu, der zum Aufhören von Wahrnehmung und Empfindung gelangt, denkt nicht: <Ich werde zum Aufhören von Wahrnehmung und Empfindung gelangen>, oder: <Ich gelange dahin>, oder: <Ich bin dahin gelangt>, sondern weil er vorher seinen Geist dementsprechend geschult hatte, darum bringt er ihn zu diesem Zustande!» - «Was hört bei einem Bhikkhu, der zum Aufhören von Wahrnehmung und Empfindung gelangt ist, zuerst auf: die gestaltenden Tätigkeiten des Körpers oder die des Redens oder die des Denkens?» - «Zuerst hören die gestaltenden Tätigkeiten des Redens (Nachdenken und Überlegen) auf, dann die des Körpers (Atmen) und zuletzt die des Denkens (Wahrnehmung und Empfindung).» - «Wie erhebt man sich wieder aus dem Zustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Empfindung?» - «Ein Bhikkhu, der sich aus diesem Zustande erhebt, denkt nicht: <Ich werde mich erheben>, oder: <Ich erhebe mich>, oder: <Ich habe mich erhoben>, sondern weil er vorher seinen Geist so geschult hatte, darum bringt er ihn in diesen Zustand.» - «Was tritt zuerst wieder auf, wenn sich der Bhikkhu aus diesem Zustand wieder erhoben hat: die gestaltenden Tätigkeiten des Körpers oder die des Redens oder die des Denkens?» - «Zuerst tritt die gestaltende Tätigkeit des Denkens wieder auf, dann die des Körpers, zuletzt die des Redens.» - «Wie viele Berührungen treffen ihn dann?» - «Drei Berührungen: die der Leerheit, die des Fehlens von Vorstellungen und die der Wunschfreiheit[3]Wohin neigt sich das Denken eines Bhikkhus, der sich aus diesem Zustand wieder erhoben hat?» - «Es neigt sich zur Absonderung oder zum Alleinsein».

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • vimokkha:

    Aber ich hab keine
    Lust entsprechende Mondo ( Unterweisungen ) zu posten .


    vielen Dank
    _()_
    .


  • Und das widerspricht deinen eingänglichen Mutmaßungen nicht? Ein echt Bedürfnisloser, im Sinne des Buddha, spielt auch nicht mehr mit den Dingen, er hat auch danach kein Bedürfnis mehr. Das klingt jetzt für die meisten Weltlinge erstmal ganz schrecklich und unerstrebenswert, aber mit richtiger Herangehensweise kann man auch verstehen was das überhaupt bedeutet...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Eigentlich hab ich momentan zu nichts mehr Lust .. das aber ist kein Handtuchhinschmeissen.
    Im Grunde meinen wir beide das selbe.
    Ich übersetz mal was von hier .. http://www.dhammawheel.com/viewtopic.php?f=19&t=12510
    dann erkennst du vielleicht endlich mal meine Intention.


    Bewusstsein ohne Oberfläche (viññanam anidassanam) (SN 12.64 ?)
    "Als wenn da ein gedecktes Haus wäre oder eine dachbedekcte Halle mit Fenstern nach Norden, Süden oder Osten.
    Wenn die Sonne aufgeht, und ein Strahl ist eingetreten durch das Fester. Wo landet es ?"
    "An der westlichen Wand, Lord"
    "Und wenn da keine westliche Wand ist, wo landet es ?"
    "Auf dem Boden, Lord"
    "Und wenn da kein Grund ist, wo landet es?"
    "Auf dem Wasser, Lord"
    "Und wenn da kein Wasser ist, wo landet es dann?"
    "Es landet nicht, Lord."
    "In der gleichen Weise, wo da keine Leidenschaft für Nahrung von physischer ! Nahrung .. Kontakt .. intelektuelle Intention .. Bewusstsein, wo da keine Wonne (delight), kein Festhalten, dann landet Bewusstsein nicht dort oder wächst.
    Wo Bewusstsein (consciousness) nicht landet oder wächst, gehen Name und Form nicht nieder. (does not alight). Wenn Name und Form nicht niedergehen, da gibt es kein Wachstum von Erzeugung (Fabrication). Wo da kein Wachstum dessen ist, gibt es keine Herstellung (production) von Erneuerung (der Fabrikationen) in der Zukunft.
    Wenn da keine Herstellung von Erneuerung in der Zukunft ist, ist da keine zukünftige Geburt, Alter und Tod.
    Das, sage ich euch, hat kein Leid (sorrow), kein Elend (affliction) oder Hoffnungslosigkeit (despair)".


    "Mit anderen Worten, normales sensorisches Bewusstsein wird erfahren, weil es eine "Oberfläche hat gegen das es landet: Die Sinnesorgane und ihre Objekte, welche "Alles" bilden. Zum Beispiel erfahren wir visuelles Bewusstsein der Augen und Formen, deren wir bewusst werden. Bewusstsein ohne Oberfläche jedoch, ist direkt gekannt (is directly known), ohne Mittler (intermediary), frei von jedweder Stütze an irgendwelchen Bindungen überhaupt"
    http://www.dhammawheel.com/viewtopic.php?f=19&t=12510


    stimmig ..oder ? nur das mit der Geburt geht mir nicht ganz so auf .. boddhichitta und boddhisatva


    @vimokkha
    Der Ausspruch ist für Peeter . Möge er mich von seiner Begeisterung der Selbst-findung fortan verschonen .
    Ich-Wahn .. Ego .. davon hab ich geschrieben.
    Selbst-Findung geht nach hinten los, da es nur ein Konstrukt werden würde.


    Zuerst hören die gestaltenden Tätigkeiten des Redens (Nachdenken und Überlegen) auf, was nun wirklich ausserhalb der Meditation nicht grad einfach wird.


    metta

  • Ich lese immer wieder das, was ich seit Jahren auf dem Bücherbord habe. Jetzt habe ich wieder mal "das Kernholz des Bodhibaums" am Wickel und freue mich, gerade heute sowohl in diesem Thread als auch "3 Tore" Puzzleteile zu finden, die das Nicht-Ergreifen-Begreifen "unterstützen", wobei ich jetzt natürlich Zu-Greife :lol: . Aber sich im permanenten Nicht-Ergreifen durch Achtsamkeit zu "üben" beendet dukkha augenblicklich. Sobald ich wieder zugreife und daran festhalte - egal was, erscheint dukkha. Und das hat der Buddha gelehrt, nämlich das Beenden des Leidens.
    Danke, Peeter.
    _()_

  • Zitat

    beendet dukkha augenblicklich


    Eben nicht "augenblicklich" . Das ist Philosophie . Und Mara .

  • Joram:


    Schauen ohne zu unterscheiden, was geschaut wird.
    Den Fluss des Geschehens fließen lassen ohne zu "verdinglichen" - kannst Du damit was anfangen?


    Und wenn du eine Straße überquerst?

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    Joram:


    Schauen ohne zu unterscheiden, was geschaut wird.
    Den Fluss des Geschehens fließen lassen ohne zu "verdinglichen" - kannst Du damit was anfangen?


    Und wenn du eine Straße überquerst?


    Um eine Straße zu überqueren braucht man den unterscheidenden, "verdinglichenden" Geist.
    Um Nirvana zu erkennen, muss man fließen lassen ohne zu "verdinglichen".


    Wer beides im richtigen Moment kann, wird Meister genannt ;)


    Ganz liebe Grüße vom Herzen,


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • „Wie in getrübtem, ruhelosem Wasser
    man keine Perlenmuscheln kann gewahren,
    nicht Kies und Sand und nicht der Fische Menge,
    so sieht der, dessen Geist der Ruh' beraubt
    nicht eignen Vorteil noch des Nächsten Nutzen."
    http://www.palikanon.com/diver…intritt/6funfter_teil.htm


    Joram
    Das Sein ist frei von dukkha :|
    Dein fetter Satz unter deinen Beiträgen.
    Das wäre dann wohl der Buddha-Geist.


    Am Himmel lacht die Sonne.
    Möge sie allen Lebewesen ins Herz scheinen.

  • vimokkha:
    Zitat

    beendet dukkha augenblicklich


    Eben nicht "augenblicklich" . Das ist Philosophie . Und Mara .


    Doch, vimokkha, denn Leid ist schlagartig erloschen, sobald nichts mehr ergriffen wird. Selbstverständlich ist das noch nicht das komplette Ende des Leidens, wenn die Leere, die der Buddha gelehrt hat, noch nicht vollständig begriffen und "hergestellt" ist. Aber sobald "ich" und "mein" abfallen, weil sie als leer erkannt wurden, fallen alle Dinge ins Leere, denn auch das Leid ist ein Ding. Was aber nicht bedeutet, dass es diese Dinge nicht mehr gibt. Es ist eben eine Frage der Ebene. Verlasse ich diese wieder, weil ich noch nicht genug Einsicht habe, sind alle Dinge wieder da.


    Für mich gibt es - behaupte ich - nie wieder Liebeskummer, andere nehmen sich deswegen gerade das Leben oder finden dieses zumindest nicht mehr lebenswert. Dass diese Qual weiterhin viele Menschen schüttelt, bleibt eine Tatsache, dass es aber einen Weg daraus gibt, und zwar möglicherweise "schlagartig" ist auch eine Tatsache. Alle Gefühle, ob Trauer, Wut, Liebe etc. bedürfen einer Person, die sich damit identifiziert. Begreife ich, was Persönlichkeitsglauben "ich" und "mein" bedeutet, und setze dies um, hört die Identifikation und damit das Leiden auf. So verstehe ich die 3. Edle Wahrheit.
    _()_ Monika

  • ♥ Ich denke gar NICHTS♥ :D8) da ist Gewissheit 8):lol:

  • Peeter:

    Im Grunde meinen wir beide das selbe.


    Peeter:

    dukkha ist meines Ermessens nach kein Grundmerkmal des Daseins. Wohlgemerkt des "Daseins !, womit nicht gleichzeitig Leben gemeint ist. Denn Leben ist nicht Da-sein. Sich bewusst zu sein mit klarem Geist, was grade um einen herum geschieht. Ohne Anhaften und ohne eben "involviert/beteiligt" zu sein etc.; das ist Da-sein.


    Das sind gedankliche Spielereien, die keinen echten Nutzen haben. Sie sind höchstens Zeitvertreib und dienen dazu sich vom Wesentlichen abzuhalten. Wahre Befreiung, im Sinne des Buddha, beendet jegliche Geburt. Die restlichen Lebensjahre mögen aus Sicht eines Weltlings zwar überaus angenehm sein, aber sie sind definitiv auch nicht von Leid frei, wie das manchmal gerne so romantisch behauptet wird. Der Buddha, als vollkommen Befreiter, litt immer noch unter Rückenschmerzen, Verstopfung, Fieber, war dem Altern, Krank-Sein und Sterben unterworfen. Das sind ganz immanente Faktoren jeglichen Da-Seins. Man kann sich das noch so schön reden, es ändert nichts.


    Genau die gleiche, immer wieder auftauchende, Diskussion ob man Sinnesfreuden im buddhistischen Sinne genießen kann, wenn man nur nicht daran haftet. Das geht ziemlich an der eigentlichen Sache vorbei, denn wo man noch Gefallen an Reizen findet, da ist man noch nicht ent-reizt. Diese Ent-Reizung ist jedoch kein freudloser, totengleicher Vorgang oder Zustand, sondern einer der mit höchstem Glück einhergeht, wenn man es richtig macht. Ein weit höheres als irgendein Sinnesreiz es je vollbringen könnte.


    Das ist für jemanden der das nicht kennt nicht vorstellbar, und so folgt man weiter den Dingen die man kennt, und lässt seine Gedanken, Ansichten und Meinungen darum kreisen, und versucht womöglich sogar seine Vorstellungen vom Dharma so gut es geht danach zu formen. Das so viele Menschen so viele verschiedene Vorstellung davon haben liegt an der Relativität der Sache. Für die einen ist es außerordentliches Glück wenn sie etwas Gutes zu essen zu haben, für die anderen ein guten Partner oder Kinder, für den nächsten eine nette Sport- oder sogar Samadhi-/Meditationserfahrung. Aber Dukkha reicht noch viel tiefer.


    Da-Sein, Leben, Bewusstsein, ist immer an dukkha gekoppelt, auf die eine oder andere Weise. Es gibt Zustände in denen man sich als frei davon empfindet, aber ganz grundsätzlich kann man im Leben dukkha nicht entfliehen.


    Aber der Weg des Buddha hat widerum überhaupt nichts mit Suizid, Vernichtung oder Nihilismus zu tun. Das sind alles weltliche Kategorien und Denkansätze die den Kern der Sache überhaupt nicht berühren können. Es gibt schlicht im Denken, mit dem Denken als Werkzeug, keine Möglichkeit zu diesen Regionen vorzudringen. Es liegt ganz und gar außerhalb der Reichweite des Denkens, es kann ausschließlich erfahren werden. Und erst dann wird man verstehen können was es tatsächlich mit dem Leben, mit den Trieben, mit Dukkha und allem was dazugehört, auf sich hat.


    Wer ein erfülltes, sinnliches Leben mit Freiheit verwechselt, der wird es nicht einfach haben im Dharma Fortschritte zu machen. Wer jedoch um die Wahrheit von Trieb, Triebbefriedigung und Triebversiegung weiß, der kann den Weg zur vollkommenen Loslösung schrittweise und ganz gehen. Das ist ein außerordentlich wichtiger Unterschied zwischen einem der seine Triebe genießt, und einem der sie "nur noch" befriedigt weil Dharma-Entwicklungen Zeit brauchen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • vimokkha:

    ♥ Du denkst immer noch, es ginge ohne Meditation , ohne Sila, Samadhi , Prajna ? :)


    Ich bin auch der Ansicht das man sogar einen ganz substanziellen Teil des Weges ohne Meditation gehen kann. Wenn die rechte Ansicht und Einsicht erst einmal vorhanden ist, und das Leben nach und nach ganz danach ausgerichtet wird, dann ist es irgendwann auch unvermeidlich...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Der Buddha, als vollkommen Befreiter, litt immer noch unter Rückenschmerzen, Verstopfung, Fieber, war dem Altern, Krank-Sein und Sterben unterworfen. Das sind ganz immanente Faktoren jeglichen Da-Seins. Man kann sich das noch so schön reden, es ändert nichts.


    Wer jedoch um die Wahrheit von Trieb, Triebbefriedigung und Triebversiegung weiß, der kann den Weg zur vollkommenen Loslösung schrittweise und ganz gehen. Das ist ein außerordentlich wichtiger Unterschied zwischen einem der seine Triebe genießt, und einem der sie "nur noch" befriedigt weil Dharma-Entwicklungen Zeit brauchen.


    Das Sein kennt kein dukkha :) (Joram)


    Das Dasein/Leben ist dukkha-geprägt, keine Frage. Das Sein als solches kennt es aber nicht. ...(?)...
    Das, worunter der Buddha litt, sind körperliche Leiden.
    Was du aber immer wieder ansprichst, sind die subtilen dukkha-Zustände im Leben. Genauso wie ich.
    Es ist teils sehr subtil, was die Triebe und die ganzen tieferen Skandha Bereiche betrifft und es bedarf einer gehörigen Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, sich dieses und jenes zuzugeben.
    Ich weiss zumindest, dass die Meditation ein wichtiger Aspekt ist. Ein ausserordentlich wichtiger Aspekt, der auf dem Pfad keineswegs ausgelassen werden kann.


    tja

  • Geronimo:
    vimokkha:

    ♥ Du denkst immer noch, es ginge ohne Meditation , ohne Sila, Samadhi , Prajna ? :)


    Ich bin auch der Ansicht das man sogar einen ganz substanziellen Teil des Weges ohne Meditation gehen kann. Wenn die rechte Ansicht und Einsicht erst einmal vorhanden ist, und das Leben nach und nach ganz danach ausgerichtet wird, dann ist es irgendwann auch unvermeidlich...


    Ich weiß nicht Geronimo ♥ . Zwar weiß ich was ihr meint & kenne auch das entsprechende Vertrauen & das Lächeln und ihr wisst schon ,
    aber mein Chan-Instinkt sagt mir : sei nicht gewiss , beharre nicht , Karma ist multidimensional . Es gibt eine gewisse Unwägbarkeit .
    Es gibt keinen Patriarchen der gesagt hätte: ach lass doch, Du reifst von alleine fort . Und auch Buddha hat doch stets die Bedingungen betont .
    Sagte er nicht, es ist nie zu früh in die Hauslosigkeit zu ziehen ? Ich vertraue diesem Frieden nicht . Ich vertraue dieser Schönheit nicht . Ich
    vertraue nicht diesem Laissez-faire . Warum nicht töten ? Das ist ein tiefes Koan . Mara ist findig - es verkleidet sich .

  • vimokkha:


    ... . Zwar weiß ich was ihr meint & kenne auch das entsprechende Vertrauen & das Lächeln und ihr wisst schon ,
    aber mein Chan-Instinkt sagt mir : sei nicht gewiss , beharre nicht , Karma ist multidimensional . Es gibt eine gewisse Unwägbarkeit .
    Es gibt keinen Patriarchen der gesagt hätte: ach lass doch, Du reifst von alleine fort . Und auch Buddha hat doch stets die Bedingungen betont .
    Sagte er nicht, es ist nie zu früh in die Hauslosigkeit zu ziehen ? Ich vertraue diesem Frieden nicht . Ich vertraue dieser Schönheit nicht . Ich
    vertraue nicht diesem Laissez-faire . Warum nicht töten ? Das ist ein tiefes Koan . Mara ist findig - es verkleidet sich .


    *Daumen hoch* Solche Sorgen kenne ich auch. Sobald Selbstgefälligkeit zu ahnen ist, wird mir mulmig.
    Und: Wie schreibt man hier Beiträge, wenn man "mit Gewissheit" nicht denkt?
    Das Denken ist ein wichtiges Hilfsmittel, dass man sich nicht abschrauben sollte.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Peeter:


    Das Sein kennt kein dukkha :) (Joram)
    Das Dasein/Leben ist dukkha-geprägt, keine Frage.
    Das Sein als solches kennt es aber nicht. ...(?)


    Es gibt kein Sein außerhalb der Khandhas.

  • accinca:
    Peeter:


    Das Sein kennt kein dukkha :) (Joram)
    Das Dasein/Leben ist dukkha-geprägt, keine Frage.
    Das Sein als solches kennt es aber nicht. ...(?)


    Es gibt kein Sein außerhalb der Khandhas.


    accinca: Was ist dieses "SEIN", den es außerhalb der Khandhas nicht geben soll? *schmunzel*


    Peeter: Das Dasein/Leben ist dukkha-geprägt, es muss aber so nicht bleiben(!)
    Körperliches "dukkha" ist Teil der Existenz, vom seelischen Dukkha (aus Verlangen entstanden,"Durst"= tanhā) gibt es eine Befreiuung - die dirtte edle Wahrheit (Erlöschen der Ursachen, Erlöschung der Durst = nirodha).


    Frei vom seelichen Dukkha, gibt es kein Dukkha mehr.
    Deshalb ist das SEIN, was nichts will, was nichts verlangt, frei von Dukkha.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Deshalb ist das SEIN, was nichts will, was nichts verlangt, frei von Dukkha._()_


    Schön ausgedacht, nur das der Buddha kein dauerhaft leidloses Sein gelehrt hat.


    "An zweierlei, Mönch, hängt diese Welt praktisch:
    an der Behauptung vom Sein
    an der Behauptung vom Nichtsein." (S 2.20)

  • Geronimo:
    vimokkha:

    ♥ Du denkst immer noch, es ginge ohne Meditation , ohne Sila, Samadhi , Prajna ? :)


    Ich bin auch der Ansicht das man sogar einen ganz substanziellen Teil des Weges ohne Meditation gehen kann. Wenn die rechte Ansicht und Einsicht erst einmal vorhanden ist, und das Leben nach und nach ganz danach ausgerichtet wird, dann ist es irgendwann auch unvermeidlich...


    Ja, unvermeidlich, Geronimo -
    und an Vimokkha gewandt:


    "Seitdem ich alt bin, habe ich den Dhamma ganz vergessen, ich zähle nur noch im Garten die heruntergefallenen Pflaumen"
    aus dem Zen


    Ich habe den Dhamma noch nicht vergessen, weiß allerdings, was dieser Spruch sagen will. Wenn die Lehre in Fleisch und Blut übergegangen ist, was kümmern mich da noch besondere Regeln? Der meditative Zustand ist für mich derjenige, den ich tagtäglich so weit wie möglich aufrecht erhalte. Mich in Stille zurückziehen und auch zu reflektieren ist ein Grundbedürfnis, ob ich dabei nun liege oder auf dem Kopf stehe.
    Im übrigen wundert mich immer wieder, wie "besorgt" einige sind, ob jemand nun auch schon wirklich oder noch nicht usw.. Es (be)trifft doch nur jeden selbst, ob er sich irrt oder nicht. An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen, nicht am Auswendiglernen und Herunterleiern von Texten, nicht am Einhalten von Riten und am sturen Festhalten und Anhaften: das hat der Buddha gesagt ... Geschmeidig muss der Geist werden und offen, so sehe ich das.


    _()_ Monika

  • Ja, eben. An den Früchten erkennt man "sie".
    Wenn ich jemanden so richtig mit Schwung und Anlauf in die selbstherrliche Irre laufen sehe, dann gruselt's mich halt auch mal.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • MonikaMarie1:

    ..
    Geschmeidig muss der Geist werden und offen, so sehe ich das.


    _()_ Monika


    Bitte nicht zu geschmeidig. Einiges an Akrobatik hier entsteht aus zu viel nicht gebändigter Geschmeidigkeit... :roll: