Jhana im Sallekha Sutta

  • Beherrschen muss "man" schon mal garnix; vielmehr ist es umgekehrt - das Heilsame sollte das Ego transzendieren-und macht es ja auch, rechte Anstrengung vorausgesetzt.


    Für die Restfragen warte mal auf Elliot - oder mach dich selber schlau,
    denn ja: Dhyana ist die Bedingung für das restlose Erlöschen nach Buddha.

  • Relevant scheint mir auch die Frage wie Jhana erreicht werden können. Das steht im Palikanon meistens im Zusammenhang mit der Sitzmeditation. Also Wald oder leere Behausung, bereits alles Weltliche hinter sich gelassen und in die Hauslosigkeit gezogen, Hinsetzen mit gekreuzten Beinen und geradem Rücken, Anapanasati und dann geht's los.
    Können die Zustände der Jhana aber auch unabhängig davon auftreten? Während des Gehens, irgendwelchen Tätigkeiten, oder einfach im Alltag? Hat Verzückung der Jhana etwas zu tun mit Zuständen, die sich durch Konzentration auf eine bestimmte Sache manchmal ergeben? Etwa beim Hören von Musik, beim Beten, bei der Kontemplation über ein Thema, oder irgendeine monotone Handarbeit usw. Sammlung hat ja immer auch eine Beruhigung des Atems und Einspitzigkeit des Geistes zur Folge.


    Und wenn etwa durch Kontemplation auf Lehrinhalte des Buddha Jhana entstehen kann, oder durch Beobachtung der Khandha in irgendeiner Alltagssituation, dann müsste es nicht unbedingt formell geübt werden, durch Atembetrachtung im Sitzen. Der "aufblitzende Hellblick", Vipassana, wäre dann womöglich auch auf andere Weise erreichbar und auch mit Jhana verbunden.


    Schöne Grüße,
    mukti

  • mukti:

    Relevant scheint mir auch die Frage wie Jhana erreicht werden können


    Dafür braucht man ein Lehrer. Ohne Lehrer geht es nicht.
    Im Buddha-Haus zum Beispiel wird es gelehrt.


    mukti:

    Können die Zustände der Jhana aber auch unabhängig davon auftreten? Während des Gehens, irgendwelchen Tätigkeiten, oder einfach im Alltag?


    Nicht wirklich.


    mukti:

    Hat Verzückung der Jhana etwas zu tun mit Zuständen, die sich durch Konzentration auf eine bestimmte Sache manchmal ergeben? Etwa beim Hören von Musik, beim Beten, bei der Kontemplation über ein Thema…


    Verzückung (Piti), hat mit anfänglicher Konzentration/Hingabe zu tun. Ist ein gutes Zeichen wenn Piti in der Meditation entsteht, hat aber mit Konsumgenuss wie bei Musikhören, nicht viel zu tun. ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Da gibt es diese 4 Wege oder Arten, haben die nichts mit den Jhana zu tun?


  • Joram:


    Verzückung (Piti), hat mit anfänglicher Konzentration/Hingabe zu tun. Ist ein gutes Zeichen wenn Piti in der Meditation entsteht, hat aber mit Konsumgenuss wie bei Musikhören, nicht viel zu tun. ;)


    Ich meine eigentlich nicht Genuss, sondern was man auch Trancezustand nennt, entsteht duch Konzentration auf ein Ding.

  • mukti:

    Da gibt es diese 4 Wege oder Arten, haben die nichts mit den Jhana zu tun?


    Nicht unbedingt.
    Steht im Text "Jhanas"? - Nein.


    Wer will geht zu Fuß,
    wer will fährt mit LKW,
    wer will fährt mit PKW,
    ...Zug, Flugzeug....



    Wer will geht den Weg der Jhanas.
    Die Jhanas sind wie ein Flugzeug, man kommt zur Einsicht schneller.


    So oder so, schnell oder langsam, man kommt an.
    Ich dachte früher, dass schnell anzukommen, wichtig sei und auf dem Weg habe ich festgestellt, dass die langsame Art oft doch schneller war... :idea:8)


    Nur der, der nicht geht, wird nicht ankommen ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • mukti:
    Joram:


    Verzückung (Piti), hat mit anfänglicher Konzentration/Hingabe zu tun. Ist ein gutes Zeichen wenn Piti in der Meditation entsteht, hat aber mit Konsumgenuss wie bei Musikhören, nicht viel zu tun. ;)


    Ich meine eigentlich nicht Genuss, sondern was man auch Trancezustand nennt, entsteht duch Konzentration auf ein Ding.


    Du meinst wohl Konzentration im Sinne von "Hingabe"? - Wenn ja - Hingabe ist ein Schlüssel für die Jhanas, so wie für sehr viel mehr.
    Wer nur noch „Atem“ ist, ist vom Piti nicht weit entfernt.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:


    Du meinst wohl Konzentration im Sinne von "Hingabe"? - Wenn ja - Hingabe ist ein Schlüssel für die Jhanas, so wie für sehr viel mehr.


    Ja, Hingabe könnte man es auch nennen.


    Joram:


    Wer nur noch „Atem“ ist, ist vom Piti nicht weit entfernt.


    Verstehe, dabei ist der Atem das Objekt der Hingabe, der Atem eignet sich wahrscheinlich besonders dazu. Aber warum soll die Konzentration auf irgendein anderes Objekt nicht dasselbe Ergebnis erbringen.

  • Joram:
    mukti:

    Da gibt es diese 4 Wege oder Arten, haben die nichts mit den Jhana zu tun?


    Nicht unbedingt.
    Steht im Text "Jhanas"? - Nein.


    Man müsste mal untersuchen was "Geistesruhe" genau bedeutet und wie die mit den Jhana zusammenhängt.




    Wenn es so ist beruhigt mich das, weil Anapanasati fällt mir nicht immer so leicht, fühle mich da auch nicht so besonders hingezogen. Könnte aber noch kommen, wer weiß.

  • Hab gerade nachgesehen, was Nyanaponika zu "Geistesruhe" schreibt finde ich sehr interessant:


  • mukti:

    Zitat

    Man müsste mal untersuchen was "Geistesruhe" genau bedeutet und wie die mit den Jhana zusammenhängt.


    Nur zu.Ist Shamatha.

  • Korrekt. Auch Gemütsruhe genannt.
    Entfaltung pö a pö der paramita & bojjhanga:




    keine Trennung - auch hier nicht ! - der Glieder ( gehört alles zu samadhi )--- die Entfaltung ist Konstitutions ( karma )-bedingt
    kann nicht erzwungen werden

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • mukti:

    … weil Anapanasati fällt mir nicht immer so leicht, fühle mich da auch nicht so besonders hingezogen. Könnte aber noch kommen, wer weiß.


    Das ist eine Frage an einem Meditationslehrer. Such Dir DEIN Objekt, das dich hinzieht. Je mehr Interesse am Objekt, desto leichter wird die Hingabe/Einspitzigkeit.
    Und das ist viel wichtiger, meiner Meinung mach, als sich theoretisch mit den Jhanas zu beschäftigen... :)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Zitat

    Lerne den Augenblick zu ergreifen!
    Schleiche Dich nicht davon, fliehe nicht in die Wahngebilde der Vergangenheit oder der Zukunft.
    Sammle Deinen Geist dort wo Du bist, mit einem für den Augenblick geschärften Bewusstsein.
    Dort ist es wo wir sind.
    Es gibt keinen anderen Ort als hier.


    Zitat: Drukpa Rinpoche


    _()_ OM


  • Die Entfaltung der bojjhanga mittels yoniso manasikara (weises Nachdenken, ergründen) wird aber vom Buddha auch empfohlen:


    Zitat

    Kein anderes Ding, ihr Mönche, fördert in dem Maße das Entstehen der unaufgestiegenen Erleuchtungsglieder und die volle Entfaltung der aufgestiegenen, wie das weise Nachdenken.


    Im weise Nachdenkenden nämlich entstehen die unaufgestiegenen Erleuchtungsglieder und die aufgestiegenen gelangen zur vollen Entfaltung.


    http://www.palikanon.com/angutt/a01_011-033.html


    _()_

  • Joram:

    Hat Buddha die Jhanas als Bedingung für Erleuchtung formuliert? Mir ist es nicht bekannt…


    Allein die "fünf niedrigeren Fesseln" können ohne Jhana nicht einmal erkannt, geschweige denn überwunden werden:


    Zitat

    "Es gibt einen Pfad, Ānanda, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich. Wenn da ein großer Baum voller Kernholz steht, so ist es nicht möglich, daß irgendjemand sein Kernholz schneiden wird, ohne durch seine Rinde und sein Weichholz zu schneiden, ebenso gibt es einen Pfad, einen Weg zum Überwinden der fünf niedrigeren Fesseln; daß irgendjemand, ohne zu jenem Pfad, zu jenem Weg zu gelangen, die fünf niedrigeren Fesseln kennen oder sehen oder überwinden wird - dies ist nicht möglich." ...


    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind." ...


    (MN 64)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Das Visuddhimagga ist viele Jahrhunderte nach dem Majjhima Nikāya entstanden und enthält eine ganze Reihe Ideen von Theroretikern für Theroretiker.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    Das Visuddhimagga ist viele Jahrhunderte nach dem Majjhima Nikāya entstanden und enthält eine ganze Reihe Ideen von Theroretikern für Theroretiker.


    Erzähl' mal!


    Gruß
    Florian

  • sieht gut aus-
    hellblick/vipassana kömmt in den großen grünen kreis


    marginal hellblick - kleingeschreiben- auch schon in den roten _()_


    so seh ich das

  • Zitat

    Ferner noch, ihr Brüder: da wird bei einem Mönche der Geist von Wahrheitsunruhe ergriffen [15]. Es kommt aber die Zeit, wo der Geist sich innerlich festigt, sich völlig beruhigt, einig wird und sich sammelt; und dann erschließt sich ihm der Pfad [16]. Jenen Pfad hegt und pflegt er, wandelt ihn beharrlich. Indem er aber jenen Pfad hegt und pflegt, ihn beharrlich wandelt, lösen sich ihm die Fesseln und die Neigungen ersterben.


    muss ein zennie sein... :D

  • Elliot:


    Allein die "fünf niedrigeren Fesseln" können ohne Jhana nicht einmal erkannt, geschweige denn überwunden werden:


    Zumindest können die ersten drei Fesseln durch weises Erwägen (yoniso manasikara) erkannt und überwunden werden:


    Zitat

    11. "Er erwägt weise: 'Dies ist Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt' [5]. Wenn er auf solche Art weise erwägt, werden drei Fesseln in ihm überwunden:


    Persönlichkeitsansicht,
    Zweifel, und
    Anhaften an Regeln und Ritualen.


    Diese nennt man die Triebe, die durch Sehen überwunden werden sollten [6]."
    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html


    Schöne Grüße,
    mukti


  • Wie auch immer, die Frage ist doch eigentlich ob das nach dem Palikanon mit Sicherheit falsch ist, was Nyanatiloka hier schreibt. Und das sieht mir erstmal nicht so aus.


    Schöne Grüße,
    mukti