Jhana im Sallekha Sutta

  • mukti:

    Hallo Florian,


    jetzt hab' ich aber viel zu tun mit der Lehrergründung! Die fällt wohl auch unter yoniso manasikara.


    Bis später und schöne Grüße,
    mukti


    Schon vergessen ? Das fällt dann unter Yuniso Manasikara wenn die anderen Bojjhanga mitkommen. Kommen sie mit ?
    Alles andere ist leere Eitelkeit. Und konventionelles, dualistisches Denken - und das schürt die Unwissenheit und alle Klesha mit.
    Darum scheidet man das ab im Shamatha/Zazen.


    Sorry, musste mal raus, liebe Thera-Freunde.

  • mukti:

    Zitat

    Samatha ist nötig, aber ob die vier oder acht Jhana nötig sind, das ist doch fraglich. Da könnte man auch andere Sutten heranziehen, z.B.


    Pass mal auf. Die vier Formlosen 5-8 gehören alle zur 4. Vertiefung - also Reinheit der Achtsamkeit. Das sind nämlich Bewusstseinssphären. Das steht so im Abidhamma und ich kann das bestätigen. Also sind 4 nötig. Natürlich. Die Formlosen sind Überwindungsgebiete. Ist ja klar warum. So wie es ja auch im PK steht. Nummer vier - Catutthajjhāna - ist berühmt-berüchtigtes Hishiryo, ein harmonischer Geistzustand zwischen Beobachtung und Konzentration.


    Aber darum gehts hier gar nicht. Es geht darum, daß Buddha von Selbstentsagung spricht. Er spricht davon, gefälligst nicht auf Dhyana und auf Mittel und Zweck und Ziel zu schielen ( mushotoku ), sondern die Verhältnisse anzuerkennen: Wir kommen mit leeren Händen, wir gehen mit leeren Händen - wird im Zen gesagt.


    Was bedeutet das ?
    Was ist Selbstlosigkeit ?
    Warum heißt es Askese ?
    Wovon muss man sich verabschieden ?


    Was meint Buddha mit falscher Ansicht im Eingang des Sutras - und warum ist dies der Inhalt des Eingangs ?
    Was bedeutet: Selbst-Anhaftung ? Und wie wird man die los. Und warum ist das notwendig ?
    Und warum beginnt die Läuterung nicht ( erst ) mit Dhyana - laut diesem Sutra.
    Und womit beginnt sie ?


    Fragen über Fragen.


    Üb Shamatha ( oder Zazen ) und du weißt es vielleicht. Shamatha ist nämlich auf Selbstlosigkeit geeicht - an sich - genau wie Sila und Metta. Und darüber spricht dieses Sutra: über Metta ( Bodhichitta) Gelübde ( Sila ) und Achtsamkeitsmeditation.


    Wenn du ganz im Moment verweilst und alle Gedanken und Vorstellungen fallenlässt - wo bist du dann ?


    Selbst - Entsagung sollte so geübt werden : dies bin ich nicht, das ist nicht mein, das gehört mir nicht ( Körper, Geist, Geistobjekte, Gefühle ) steht in dieser Sutra. Es geht also um eine Haltung.


    Shikantaza: Körper und Geist fallen ab. Welches Dhyana ist das ? Ich weiß es, aber wen interessiert das ? Nicht mal mich.


    Wie kommt es dazu: Körper & Geist fällt ab ? Selbstentsagung. Kann man das anpeilen ? Gewissermaßen schon, aber nicht in der Art: ich nehm mir das jetzt mal vor. Weil das Selbstsüchtig ist. Jedes Wollen ist Begehren.


    Was ist die Realität ? Du besitzt nichts. Du bist machtlos. Heute noch kann es vorbei sein. Und wohin geh ich dann, wenn die vier Elemente zerfallen ? Kann ich das bestimmen ? Nein.


    Aber ich kann versuchen Klarheit ( Achtsamkeit) zu bewahren und alle äußeren Wünsche abschneiden ( rechte Gesinnung ).
    Denn davon handelt dieses Sutra. Von äußester Selbstlosigkeit und zwar Innen und Außen.[/quote]


    Wozu ist diese Selbstlosigkeit notwendig ? Kann ich dir sagen, mach ich aber nicht, weil du sonst Angst kriegen würdest. Find es selbst heraus: Üb Shamatha, versuche die Gelübde einzuhalten ( die 10 Thera-Sila taugen da nichts m.M. ) & üb Metta,


    denn ehrlich gesagt, kann man die Gesinnungs-Ansagen in diesem Sutra "runterbrechen " auf die Mettasache:


    Mögen alle Wesen ( und ich ) glücklich sein. Mögen sie frei sein von Leid ( und ich ). Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen,jenseits von Zuneigung und Abneigung ( und ich ). Mögen alle Wesen in Güte und Milde verweilen ( und ich ).


    MFG
    Jikjisa

  • Doppelt ? Na gut. Ausnahmsweise mal. Das erste kann ich nicht mehr löschen. Nur damit das klar ist.

  • Jikjisa:

    Die vier Formlosen 5-8 gehören alle zur 4. Vertiefung - also Reinheit der Achtsamkeit. Das sind nämlich Bewusstseinssphären. Das steht so im Abidhamma und ich kann das bestätigen. Also sind 4 nötig. Natürlich. Die Formlosen sind Überwindungsgebiete. Ist ja klar warum. So wie es ja auch im PK steht. Nummer vier - Catutthajjhāna - ist berühmt-berüchtigtes Hishiryo, ein harmonischer Geistzustand zwischen Beobachtung und Konzentration.


    Die formlosen Vertiefungen sind nach dem Susima Sutta zur Erlösung durch Erkenntnis nicht nötig, ob man die nun zum 4. Jhana rechnet oder nicht.


    Jikjisa:


    Selbst - Entsagung sollte so geübt werden : dies bin ich nicht, das ist nicht mein, das gehört mir nicht ( Körper, Geist, Geistobjekte, Gefühle ) steht in dieser Sutra. Es geht also um eine Haltung.


    Shikantaza: Körper und Geist fallen ab. Welches Dhyana ist das ? Ich weiß es, aber wen interessiert das ? Nicht mal mich.


    Jedenfalls tritt durch Satipatthana - Betrachten und Erkennen der Khandha als unpersönlich - Sammlung und Vertiefung ein. Bzw. das ist eine Übung die mit Vertiefung verbunden ist. Unpersönliches Sein - dort kommt man erstmal hin dadurch, hängt dann wohl auch mit der formlosen Vertiefung zusammen. Wo da der Unterschied zur Erlösung durch Erkenntnis nach dem Susima Sutta ist, weiß ich nicht.


    Jikjisa:


    Wie kommt es dazu: Körper & Geist fällt ab ? Selbstentsagung. Kann man das anpeilen ? Gewissermaßen schon, aber nicht in der Art: ich nehm mir das jetzt mal vor. Weil das Selbstsüchtig ist. Jedes Wollen ist Begehren.


    Was ist die Realität ? Du besitzt nichts. Du bist machtlos. Heute noch kann es vorbei sein. Und wohin geh ich dann, wenn die vier Elemente zerfallen ? Kann ich das bestimmen ? Nein.


    Aber ich kann versuchen Klarheit ( Achtsamkeit) zu bewahren und alle äußeren Wünsche abschneiden ( rechte Gesinnung ).
    Denn davon handelt dieses Sutra. Von äußester Selbstlosigkeit und zwar Innen und Außen.


    Diese Einsicht der Selbstentsagung kann man schon wollen und anpeilen würde ich sagen. Die Übung des Betrachtens der Khanda löst das Begehren danach auf, das ist die Vertiefung der Einsicht dass man nichts besitzt und alles wieder zerfällt - Achtsamkeit und Klarheit.


    Gruß,
    mukti


  • Keine Sorge, aber danke man kann nicht oft genug daran erinnert werden, dass Yoniso Manasikara kein Grübeln und Theoretisieren ist. Richtige Lehrergründung setzt die Erkenntnis voraus, dass die Lehre Befreiung zum Ziel hat. Dann geht es nur noch darum wie die praktisch zu erreichen ist nach den Darlegungen des Buddha. Das zu ergründen offenbart den achtfachen Pfad und ist zugleich ein Teil davon - Panna. Und Panna ist wiederum mit Sila und Samadhi verbunden.


    Gruß,
    mukti

  • Buddhaghosa:


    In D29 spricht nach Tzungkuen Wen der Buddha (vielleicht) von einer 2. Art Jhana und nennt sie “four kinds of practice devoted to pleasure” (sukhallikānuyogā), welche dann zu Nibbana führen.


    Vielleicht eine zweite Art Jhana zu erreichen mittels Erkenntnis? Erkennen im Vordergrund anstatt Samadhi. Am Ende läuft es dann auf dasselbe hinaus, Triebversiegung und Erreichen der Gemütserlösung und Weisheitserlösung, die beiden Begriffe werden im Kanon oft zusammen genannt im Bezug auf Erlösung: "Und durch Versiegung der Triebe gelangt er noch bei Lebzeiten in den Besitz der triebfreien Gemütserlösung und Weisheitserlösung".


    Man spricht ja auch vom Herzgeist, und im Westen von "Hirn und Herz". Loslösung mehr durch das Herz oder mehr durch das Verstehen. Verstehen muss in die Tiefe des Herzens eindringen um die Loslösung zu bewirken. Wünsche und Begierden kommen aus dem Herzen. Herzensloslösung alleine geht aber auch nicht - Hingabe ohne Wissen, da bleibt man auf irgendwelchen Vorstellungen stehen. Und da gibt es eben diese zwei verschiedenen Veranlagungen, von wo aus das angegangen wird.



    Gruß,
    mukti

  • mukti:

    Naja wie könnte ich aufgrund von ein paar deutschen Worten in MN 64 das entscheiden. Buddhagosha hat den Palikanon sicher besser gekannt und praktiziert als ich, sowie auch Nyanatiloka und viele andere Ehrwürdige die das so sehen.


    Gut. MIr ist jedenfalls keine Stelle im Palikanon bekannt, aus der hervorgeht, dass es Vipassana ohne Samatha geben könnte oder Samatha ohne Vipassana. Im Gegenteil, dort steht:


    Zitat

    "Wenn man nicht gierentbrannt verweilt, sondern ungefesselt, unbetört, die Gefahr betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftiger Verminderung; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - ist überwunden. Die körperlichen und geistigen Schwierigkeiten sind überwunden, die körperlichen und geistigen Qualen sind überwunden, das körperliche und geistige Fieber ist überwunden, und man erfährt körperliches und geistiges Glück."


    Die Ansicht einer so-gewordenen Person ist Richtige Ansicht ... Diese beiden Dinge - Ruhe und Einsicht ( Samatha ca Vipassana ) - treten in ihr gleichmäßig gepaart in Erscheinung."


    (MN 149)



    Die "Herzensbefreiung" ( cetovimutti ) geht der "Befreiung durch Weisheit" ( pannavimutti ) voraus.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Das bezieht sich ja ausdrücklich auf die Verzichtbarkeit der formlosen Verweilungen, nicht aber auf das samma samadhi des achtfachen Pfades.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Buddhaghosa:

    Ist dieses samma sati und samadhi des Sallekha Sutta identisch mit der 4. Methode? Diese Methode ist die dynamische Betrachtung – Entstehen und Vergehen – der 5 Khandha. Dies ist Satipatthana und entfaltet (eine bestimmte Form) von Konzentration (samadhibhavana), die dann samma samadhi ist?


    Ja, das ist dicht dran. Bei samma sati geht das Überwinden der Hindernisse:


    Zitat

    "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte [16] betrachtet? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Hindernissen betrachtet? Wenn Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir vorhanden;' oder wenn keine Sinnesbegierde in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'Sinnesbegierde ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie noch nicht entstandene Sinnesbegierde entsteht, und wie bereits entstandene Sinnesbegierde überwunden wird, und wie überwundene Sinnesbegierde künftig nicht mehr entsteht [17]." ...


    (MN 10)


    ... dem Betrachten der Daseinsgruppen voraus:


    Zitat

    "Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet [18] wird, betrachtet. Und wie verweilt ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte im Zusammenhang mit den fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, betrachtet? Da (versteht) ein Bhikkhu: 'So ist Form, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so ist Gefühl, so ist sein Ursprung, so ist sein Vergehen; so ist Wahrnehmung, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so sind Gestaltungen, so ist ihr Ursprung, so ist ihr Vergehen; so ist Bewußtsein, so ist sein Ursprung, so ist sein Vergehen.'"


    (MN 10)


    Das Überwinden der fünf Hindernisse führt aber auch direkt zu den Jhanas, also samma samadhi:


    Zitat

    Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."


    (MN 43)


    Also ist das, was dort in DN 33 beschrieben wird nur eine andere Darstellung von dem Pfad in MN 64:


    Zitat

    "Und was, Ānanda, ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln? In Abgeschiedenheit von jeglicher Vereinnahmung [4], mit der Überwindung unheilsamer Geisteszustände, mit der völligen Stillung körperlicher Trägheit tritt da ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."


    "Was auch immer darin an Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewußtsein existiert, er sieht diese Zustände als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als einen Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Atman [5]. Er wendet seinen Geist von diesen Zuständen ab und lenkt ihn so zum todlosen Element: 'Dies ist das friedvolle, dies ist das höchste, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Loslassen aller Vereinnahmung, die Vernichtung allen Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.' Auf dieser Grundlage erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren. Dies ist der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln."


    (MN 64)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Buddhaghosa:

    Der Buddha schließt dann mit:


    Zitat

    "Also, Cunda, ist der Weg der Selbst-Entsagung von mir gelehrt worden, der Weg der Neigung des Geistes ist von mir gelehrt worden, der Weg der Vermeidung ist von mir gelehrt worden, der Weg nach oben ist von mir gelehrt worden, der Weg der Auslöschens ist von mir gelehrt worden."


    Er listet noch einmal alle Oberpunkte auf, die von ihm gelehrt wurden. Die Jhana lässt er außen vor.


    Um es noch mal klar zu sagen: Die Jhana sind als Richtige Konzentration (samma samadhi) in den 4 Wegen jeweils durchaus enthalten.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    mukti:


    Samatha ist nötig, aber ob die vier oder acht Jhana nötig sind, das ist doch fraglich. Da könnte man auch andere Sutten heranziehen, z.B.


    Das bezieht sich ja ausdrücklich auf die Verzichtbarkeit der formlosen Verweilungen, nicht aber auf das samma samadhi des achtfachen Pfades.


    Also die 4 jhana sind das unverzichtbare samma samadhi des achtfachen Pfades sagst du?


    Gruß,
    mukti

  • Elliot:


    MIr ist jedenfalls keine Stelle im Palikanon bekannt, aus der hervorgeht, dass es Vipassana ohne Samatha geben könnte oder Samatha ohne Vipassana. Im Gegenteil, dort steht:


    Zitat

    "Wenn man nicht gierentbrannt verweilt, sondern ungefesselt, unbetört, die Gefahr betrachtend, dann gelangen die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zu künftiger Verminderung; und das eigene Begehren - das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt - ist überwunden. Die körperlichen und geistigen Schwierigkeiten sind überwunden, die körperlichen und geistigen Qualen sind überwunden, das körperliche und geistige Fieber ist überwunden, und man erfährt körperliches und geistiges Glück."


    Die Ansicht einer so-gewordenen Person ist Richtige Ansicht ... Diese beiden Dinge - Ruhe und Einsicht ( Samatha ca Vipassana ) - treten in ihr gleichmäßig gepaart in Erscheinung."


    Samatha bedeutet ja erstmal nur Geistesruhe, und sagt nichts über den Grad der Vertiefung aus, oder?



    Elliot:


    Die "Herzensbefreiung" ( cetovimutti ) geht der "Befreiung durch Weisheit" ( pannavimutti ) voraus.


    Meinst du Geistesruhe wäre vorrangig zu üben, um dadurch Weisheit zu entwickeln? Das kann dann jedenfalls auch anders sein:




    Schöne Grüße

  • Jikjisa:

    Satipatthana ist rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit und gehört ebenfalls in Dhyana.
    Auf Satipatthana kann man keine rechte Sammlung aufbauen, dazu braucht es ein Shamata-Objekt. Erst mit rechter, einspitziger Konzentration/Samadhi ( Jhana ) ergibt sich das rechte Satipatthana, von dem Buddha spricht.


    So wie ich bis jetzt A.IV.92-94 (oben zitiert bei der letzten Antwort an Elliot) verstehe, kann Satipatthana ohne große Vertiefung zu Erkenntnis, Hellblick (Vipassana) bzw. Weisheit führen. Die Geistesruhe bzw. Vertiefung kann man dann sozusagen nachholen, und damit die Erkenntnisse bestätigen oder eben vertiefen.


    Edit: Ein weiterer Hinweis darauf scheint mir zu sein, dass das Mahasatipatthana Sutta nicht durch die Jhana eingeleitet wird, sondern die stehen erst am Schluss. Am Anfang ist zwar Anapanasati, aber da steht nichts von den Jhana dabei.


    Gruß,
    mukti

  • Was ist denn "der hohe Wissenshellblick" ?
    Meinst du, der fällt einem in den Schoß ?
    Frag die Satipathana/Goenka Fraktion hier, die haben den ja enfaltet.


    Viel essentieller bzgl. Erlösung ist sowieso Nirodha ( der unbewegteste Punkt des Geistes übrigens )-
    und nicht: Macht durch Wissen.


    Das streben ja viele an, unbewusst. Beruht aber auf Selbst-Annahme. Auch egal.

  • Jikjisa:

    Was ist denn "der hohe Wissenshellblick" ?
    Meinst du, der fällt einem in den Schoß ?
    Frag die Satipathana/Goenka Fraktion hier, die haben den ja enfaltet.


    Viel essentieller bzgl. Erlösung ist sowieso Nirodha ( der unbewegteste Punkt des Geistes übrigens )-
    und nicht: Macht durch Wissen.


    Das streben ja viele an, unbewusst. Beruht aber auf Selbst-Annahme. Auch egal.


    Wieso in den Schoß fallen, er entsteht durch Übung des Satipatthana wie gesagt. Nirodha ist auch die Frucht der Erkenntnis, dass Wahrnehmung und Gefühl kein Selbst sind. Aber wie das nun zusammenhängt und was da vorangehen muss - keine Ahnung. Zu weit will ich mich da gar nicht aus dem Fenster lehnen, ich versuche nur grundsätzliches im Ansatz zu verstehen.

  • Elliot:
    mukti:


    Samatha ist nötig, aber ob die vier oder acht Jhana nötig sind, das ist doch fraglich. Da könnte man auch andere Sutten heranziehen, z.B.


    Das bezieht sich ja ausdrücklich auf die Verzichtbarkeit der formlosen Verweilungen, nicht aber auf das samma samadhi des achtfachen Pfades.

    mukti:

    Also die 4 jhana sind das unverzichtbare samma samadhi des achtfachen Pfades sagst du?


    Ja, ich wüsste nicht, was sonst mit samma samadhi gemeint sein sollte:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • mukti:

    Meinst du Geistesruhe wäre vorrangig zu üben, um dadurch Weisheit zu entwickeln? Das kann dann jedenfalls auch anders sein:


    Zitat

    A.IV.92-94
    (92 - 94) Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?


    Da besitzt einer innere Geistesruhe (ajjhattam cetosamatha), aber nicht besitzt er den hohen Wissenshellblick (*1).
    Da besitzt einer den hohen Wissenshellblick, doch nicht die innere Geistesruhe. ...


    Ja, stimmt, das ist auch die einzige mir bekannte Ausnahme im Sutta-Pitaka, in der eine Trennbarkeit von Geistesruhe und Einsicht ("Hellblick") postuliert wird.


    Nein, ich denke auch nicht, dass Einsicht das vorrangige oder gar einzige Ziel der samma samadhi-(Jhana-)Übung ist. Sondern:



    Wobei jedoch:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    mukti:

    Meinst du Geistesruhe wäre vorrangig zu üben, um dadurch Weisheit zu entwickeln? Das kann dann jedenfalls auch anders sein:


    Ja, stimmt, das ist auch die einzige mir bekannte Ausnahme im Sutta-Pitaka, in der eine Trennbarkeit von Geistesruhe und Einsicht ("Hellblick") postuliert wird.


    Wobei noch erwähnt werden sollte, dass dieser "Wissenshellblick" ohne Geistesruhe allein nicht genügt für Befreiung:


    Zitat

    ...Jener aber, der sowohl die innere Geistesruhe besitzt als auch den hohen Wissenshellblick, der hat, auf eben diese heilsamen Dinge gegründet, sich weiter um die Versiegung der Triebe zu bemühen.


    (http://www.palikanon.com/angutt/a04_091-100.html#a_iv92)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • mukti:

    Also die 4 jhana sind das unverzichtbare samma samadhi des achtfachen Pfades sagst du?



    Stimmt, sieht ganz danach aus. Wird auch in mehreren Sutten so in der Art dargestellt.


    Gruß,
    mukti

  • Elliot:
    mukti:

    Meinst du Geistesruhe wäre vorrangig zu üben, um dadurch Weisheit zu entwickeln? Das kann dann jedenfalls auch anders sein:


    Ja, stimmt, das ist auch die einzige mir bekannte Ausnahme im Sutta-Pitaka, in der eine Trennbarkeit von Geistesruhe und Einsicht ("Hellblick") postuliert wird.


    Jedenfalls kann entweder Geistesruhe oder Hellblick vorangehen, oder beides zusammen stattfinden:


  • Elliot:


    Wobei noch erwähnt werden sollte, dass dieser "Wissenshellblick" ohne Geistesruhe allein nicht genügt für Befreiung:


    Zitat

    ...Jener aber, der sowohl die innere Geistesruhe besitzt als auch den hohen Wissenshellblick, der hat, auf eben diese heilsamen Dinge gegründet, sich weiter um die Versiegung der Triebe zu bemühen.


    (http://www.palikanon.com/angutt/a04_091-100.html#a_iv92)


    Vermutlich, es werden auch immer Gemütserlösung und Weisheitserlösung zusammen genannt, bzw. Herzensbefreiung und Befreiung durch Weisheit. Aber eine Trennung der Methode gibt es, wobei eine jeweils vorangeht, oder es finden beide zusammen statt:



    Schöne Grüße,
    mukti

  • Zitat

    Nicht wird der von Gier betrübte Geist befreit, noch kommt die von Verblendung getrübte Weisheit zur Entfaltung. So entsteht denn durch Loslösung von der Gier die Gemütserlösung, durch Loslösung von der Verblendung die Weisheitserlösung (*2).


    ja, klar, ZWEI "methoden". was sonst. :roll:

  • Jikjisa:


    ja, klar, ZWEI "methoden". was sonst. :roll:


    Die zwei Methoden sind die Entfaltung von Geistesruhe und Hellblick, zusammen oder jeweils vorangehend, das Resultat ist Gemüts- und Weisheitserlösung.