Jhana im Sallekha Sutta

  • Lieber Helmut,


    Ellviral:

    Nein wir verstehen unter Erleuchtung das Gleiche nur sehe ich darin nicht Befreiung.


    Dann verstehen wir aber doch nicht das Gleiche darunter, wenn du unter Erleuchtung etwas anderes als Befreiung verstehst. :D
    Aber nimm einfach an, ich hätte statt Erleuchtung, Befreiung gesagt.

    Ellviral:

    Ich lehne die "Jhana?" nicht ab ich schneide sie ab, nehme sie nicht als "Das ist es".


    Wenn du mit "es" vollständige Befreiung meinst, dann stimme ich zu.


    Liebe Grüße
    Mab

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Hallo,


    nur mal ein kleiner Zwischeneinwurf von mir.


    Elliot:


    Die Übersetzung "Selbst-Entsagung" ist vielleicht etwas irreführend, denn Sallekha bedeutet eigentlich nur in etwa "unangenehme Askesepraxis".


    Was dann bedeuten würde, der Buddha hat seinen Edlen Achtpfad als 'unangenehme Askesepraxis' bezeichnet. Macht für mich keinen Sinn, daher übersetzt dies wohl auch niemand so. Diese 44 Übungen werden u.a. auch als Weg des Auslöschens (parinibbānāya) bezeichnet.


    Hat der Buddha in diesem Sutta die Jhana explizit auf einer Seite und die rechte Konzentration etc. - als Weg der Selbst-Entsagung, der Neigung des Geistes, der Vermeidung, nach oben, des Auslöschens - auf der anderen Seite dargestellt?


    Gruß
    Florian

  • Mab:


    ich dachte das Bemühen bezieht sich auf das Erreichen der Jhanas.
    .....


    Ich weiß nicht genau was du meinst :?.


    Ja, Bemühung um die Jhana zu erreichen. Man übt das in Abgschiedenheit bis man sie alle erreicht hat, das ist ja nicht gerade einfach. Ununterbrochen Sitzen und Vertiefen bis alle acht erreicht sind, eine Lebensaufgabe womöglich. Und viel mehr braucht man dann auch nicht zu wissen, nur was dazu nötig ist, und dann macht man die Erfahrungen.


    Und dann steht im Satipatthana Sutta auch, dass es der einzige Weg sei, das sind aber Betrachtungen über Lehrinhalte. Womöglich sind das die beiden Pfade Herzensbefreiung (Jhana) und Weisheitsbefreiung (Satipatthana)? Weiß ich eben nicht recht.


    Liebe Grüße

  • Ist ja wohl immer noch die Sutta zur SELBSLÄUTERUNG - wa ?


    versteht sich doch von selbst, daß nicht die jhana-zustände an sich das "verweilziel" sind, auch nicht siddhi oder weiß der geier.
    selbstläuterung von gier, hass und torheit. also vom egokeks im allgemeinen.
    das heißt,man tut ich selbst und der welt einen gefallen durch verlöschen.
    und nicht: ich tu mir einen gefallen und verweil in verzückung und unweisem, weisem erwägen hundert25jahre, weils spass macht.


    darf ich noch mal meinen lieblingssatz posten ? och, ja...:


    als `Die anderen werden auf unmittelbaren Vorteil bedacht sein, bereit zum Behalten, abgeneigt dem Entsagen,
    wir stattdessen werden nicht auf unmittelbaren Vorteil bedacht sein, nicht zum Behalten,wohl geneigt dem Entsagen- ist Selbstläuterung zu erwirken.

    ( übers. Dahlke )


    groß genug ...?


  • Hm, da muss ich leider passen, das ist mir zu hoch :).

    Das Geschriebene entspricht meinem derzeitigen Verständnis. Bitte weist mich barmherzig darauf hin, wenn Etwas unangemessen ist.

  • Mab:


    Hm, da muss ich leider passen, das ist mir zu hoch :).


    Mir auch, aber was hat der Buddha da gemeint? Dazu kann man wohl nur auf Autorität hin - im Vertrauen auf den Buddha, eine Ansicht haben. Bis jetzt höre ich immer nur, dass es dazu verschiedene Ansichten gibt. Ich finde es aber nicht unwichtig, ob bzw. wie weit ich mich nun um diese Jhana bemühen muss.

  • Buddhaghosa:
    Elliot:


    Die Übersetzung "Selbst-Entsagung" ist vielleicht etwas irreführend, denn Sallekha bedeutet eigentlich nur in etwa "unangenehme Askesepraxis".


    Was dann bedeuten würde, der Buddha hat seinen Edlen Achtpfad als 'unangenehme Askesepraxis' bezeichnet.


    Nein, wieso?


    Zum einen beinhaltet der achtfache Pfad doch Jhana-Praxis, also angenehmes Verweilen als achtes Pfadglied. Deswegen fällt dies auch nicht unter Sallekha:


    Zitat

    "Es ist möglich, Cunda, daß da irgendein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung eintritt, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und darin verweilt, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Er könnte denken: 'Ich verweile in Sallekha, (also unangenehmer Askesepraxis) [2].' Aber diese Erreichungszustände sind nicht das, was in der Disziplin des Edlen [3] 'Sallekha' genannt wird; diese werden in der Disziplin des Edlen 'angenehme Verweilungen hier und jetzt' genannt."


    (MN 8 )


    Und zum anderen wird in MN 8 mit den übrigen 44 Übungen nicht der achfache Pfad, sondern Dhutanga beschrieben:


    Zitat

    "Wiederum, ihr Bhikkhus, erwägt da ein Bhikkhu: 'Während ich nach dem für mich Angenehmen lebe, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir zu und heilsame Geisteszustände nehmen ab; aber wenn ich mich in dem bemühe, was schmerzhaft ist, nehmen unheilsame Geisteszustände in mir ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Wie wäre es, wenn ich mich in dem bemühte, was schmerzhaft ist?' Er bemüht sich in dem, was schmerzhaft ist. Wenn er dies tut, nehmen unheilsame Geisteszustände in ihm ab und heilsame Geisteszustände nehmen zu. Zu einem späteren Zeitpunkt bemüht er sich nicht in dem, was schmerzhaft ist. Warum ist das so? Der Zweck, für den sich jener Bhikkhu in dem bemühte, was schmerzhaft ist, wurde erfüllt; aus diesem Grund bemüht er sich zu einem späteren Zeitpunkt nicht in dem, was schmerzhaft ist [7]."



    (MN 101)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Zitat

    Was dann bedeuten würde, der Buddha hat seinen Edlen Achtpfad als 'unangenehme Askesepraxis' bezeichnet

    .
    Für den der stark an der Welt hängt ist die Asketenpraxis aber
    nicht nur ein bißchen unangenehm sondern sogar ganz unmöglich.
    Schwer zu ertragen ist da die Einsamkeit denn die Triebe sehnen
    sich zurück an ihre Futtergrippen.

  • Hallo Elliot,


    ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung wovon du sprichst. Woher kommen denn bei dir auf einmal die Dhutanga?


    Die 44 Übungen sind die 10 heilsamen Pfade (kammapatha), der Edle 10fache Pfad, dann Hindernisse, die 16 Verunreinigugen des Geistes und die 7 guten Qualitäten (saddhamma).


    Gruß
    Florian

  • Stimmt, das war etwas unpräzise.


    Was ich sagen wollte: So wie bei den Dhutanga kann Sallekha bedeuten, Unangenehmes für eine gewisse Zeit zu akzeptieren, um dann aber nachhaltig heilsamere Zustände zu erleben.


    Da die Jhana aber nicht unangenehm, sondern angenehmn sind, sind sie weder Duthanga noch Sallekha, was im MN 8 Sallekha Sutta ja auch deutlich gesagt wird.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • mukti:
    Zitat

    "Ehrwürdiger Herr, wenn dies der Pfad, der Weg zur Überwindung der fünf niedrigeren Fesseln ist, wie ist es dann möglich, daß man von einigen Bhikkhus hier sagt, sie erlangen Herzensbefreiung, und von einigen, sie erlangen Befreiung durch Weisheit?"


    "Der Unterschied hier, Ānanda, liegt in ihren Fähigkeiten [7], sage ich."


    Das sieht wieder so aus, als ob die Jhana doch nicht der einzige Pfad wären. :?:


    "Herzensbefreiung" geht "Befreiung durch Weisheit" voraus:


    Zitat

    "Freund, es gibt vier Bedingungen für das Erlangen der weder-schmerzhaften-noch-angenehmen Herzensbefreiung ( adukkhamasukhāya cetovimuttiyā ): mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trübsinn, tritt da ein Bhikkhu in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies sind die vier Bedingungen für das Erlangen der weder-schmerzvollen-noch-angenehmen Herzensbefreiung."


    (MN 43)


    Dies kann zur "Befreiung durch Weisheit" führen:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:


    "Herzensbefreiung" geht "Befreiung durch Weisheit" voraus:
    ........


    Na gut, danke. Kapieren tu ich nicht gerade viel, aber wird schon werden.


    Schöne Grüße

  • das ist nicht schwierig. es gibt nur eine rechte sammlung, nur eine rechte konzentration, nur einen meditativen weg
    der zur buddhaschaft führt. ansonsten führen viele dinge sonstwohin. satipatthana ist innerhalb von jhana anzusehen.
    es gibt auch ein "satipatthana " außerhalb der vertieften konzentration ( jhana ), allerdings ist das gar keins, es wird nur
    so genannt von leuten die unbedingt noch einen zweiten weg brauchen wollen müssen. also auf die herzenserlösung im jhana
    kann noch weisheitserlösung folgen im jhana. ich glaube, sariputta und mahākāśyapa entfalteten die herzenserlösung.
    das genügt ja auch. wenn es genügt. aber ja, diese erlösung genügt immer, nämlich insofern als man es untrüglich weiß.

  • Jikjisa:


    es gibt auch ein "satipatthana " außerhalb der vertieften konzentration ( jhana ), allerdings ist das gar keins, es wird nur
    so genannt von leuten die unbedingt noch einen zweiten weg brauchen wollen müssen.


    Was sind das für Leute? Das hätte mich mal näher interessiert. Asiatische Mönche vielleicht oder Westler?


  • Das Problem mit den Jhanas ist, dass sie so angenehme sind, dass man sie mit der Befreiung, mit „Ende des Leidens“/Erleuchtung, verwechseln kann, wenn man ihren Zweck nicht erkennt.


    Die Jhanas sind ein künstlicher Zustand, ein „Konzept des Geistes“ – sozusagen. Wer Erleuchtung anstrebt, soll auch die Jhanas als das erkennen was sie sind, nämlich ein ganz tolles Werkzeug auf dem Weg, was zu Erkenntnis verhilft, nicht aber das Ziel selbst, nicht Befreiung.


    Hier die schönste Sutta zu den Jhanas, die ich nach wie vor liebe:
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m111z.html
    Hier das letzte Stück, da es deine Frage beantwortet:


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • mukti:
    Jikjisa:


    es gibt auch ein "satipatthana " außerhalb der vertieften konzentration ( jhana ), allerdings ist das gar keins, es wird nur
    so genannt von leuten die unbedingt noch einen zweiten weg brauchen wollen müssen.


    Was sind das für Leute? Das hätte mich mal näher interessiert. Asiatische Mönche vielleicht oder Westler?


    der technisch-konzeptuelle "vipassana-weg" a la goenka und mahasi sayadaw

  • Hallo,


    Nyanatiloka schreibt im "Wort des Buddha":


    Zitat

    Die Erreichung der Vertiefungen ist keineswegs nötig zur Verwirklichung der vier überweltlichen Pfade des Sotāpanna, Sakadāgāmí, Anāgāmí und Arahat. Diese können nur gewonnen werden durch tiefen Hellblick (vipassanā) in die Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und Unpersönlichkeit alles Daseins.


    Wer, ohne eine der Vertiefungen gewonnen zu haben einen der vier überweltlichen Pfade verwirklicht, gilt als ein "auf bloßen Hellblick Gestützter" (suhkha-vipassaka) oder als einer "der den bloßen Hellblick als Vehikel hat" (sukkha-vipassanā-yānika); s. Vis. XVIII. Wer aber nach Erreichung einer oder mehrerer Vertiefungen den über weltlichen Pfad gewinnt, gilt als "einer, der die Gemütsruhe als Vehikel hat" (samatha-yānika).
    http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/10wortbuddhas.htm


    Was nun ? Stimmt's oder nicht?


    Schöne Grüße,
    mukti

  • mukti:


    Was nun ? Stimmt's oder nicht?


    Schöne Grüße,
    mukti


    Wie ist deine Frage "Stimmt's oder nicht?" zu verstehen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Was soll stimmen, oder auch nicht?


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:


    Wie ist deine Frage "Stimmt's oder nicht?" zu verstehen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Was soll stimmen, oder auch nicht?


    Na sind die Jhana jetzt notwendig auf dem Weg zur Erleuchtung oder nicht? Nach Nyanatiloka anscheinend nicht, soweit ich ihn verstehe.


    _()_

  • mukti:
    Joram:


    Wie ist deine Frage "Stimmt's oder nicht?" zu verstehen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Was soll stimmen, oder auch nicht?


    Na sind die Jhana jetzt notwendig auf dem Weg zur Erleuchtung oder nicht? Nach Nyanatiloka anscheinend nicht, soweit ich ihn verstehe.


    _()_


    Die sind ein extrem hilfreiches Werkzeug, aber nicht alle Erleuchteten haben Jhanaerfahrungen gehabt.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:


    Die sind ein extrem hilfreiches Werkzeug, aber nicht alle Erleuchteten haben Jhanaerfahrungen gehabt.


    Also geht's auch ohne Jhana. Da habe ich den Eindruck, dass diese Ansicht nicht von allen geteilt wird, es scheint ein strittiger Punkt zu sein.


    _()_

  • mukti:
    Joram:


    Die sind ein extrem hilfreiches Werkzeug, aber nicht alle Erleuchteten haben Jhanaerfahrungen gehabt.


    Also geht's auch ohne Jhana. Da habe ich den Eindruck, dass diese Ansicht nicht von allen geteilt wird, es scheint ein strittiger Punkt zu sein.


    _()_


    Es geht auch ohne Jhanas.
    Wer darüber streiten will, ist bestimmt noch nicht erleuchtet ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)


  • Das ist komisch, weil im PK ziemlich eindeutig davon die Rede ist, daß Gemütsruhe UND Hellblick zu entfalten ist. Wohl auch logisch.
    Es wird nämlich keiner erleuchtet, der die Wahrheit nicht erfährt und verwirklicht.
    Wobei man nicht die Erkenntnistiefe & Samma Samadhi Vollkommenheit eines Sammasambuddha entfalten muss; schon richtig. Wenn das so wäre, wärn wir alle am Ar...*

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Das ist komisch, weil im PK ziemlich eindeutig davon die Rede ist, daß Gemütsruhe UND Hellblick zu entfalten ist. Wohl auch logisch.
    Es wird nämlich keiner erleuchtet, der die Wahrheit nicht erfährt und verwirklicht.


    Muss man die Jhanas beherrschen um Gemütsruhe und Hellblick zu entfalten?
    Wenn nicht, ist es nicht komisch.
    Hat Buddha die Jhanas als Bedingung für Erleuchtung formuliert?
    Mir ist es nicht bekannt…


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)