Lehrreden- Strukturierung einprägen

  • bel:

    Du hast ne Behauptung aufgestellt und begründest sie nicht, das ist ganz allein Dein Ding, nicht meines.


    Du hast Die Begründung wie Du sagst nicht verstanden, ich habe nicht den Anspruch, Dir eine andere vorzukauen.


    Dafür interessierst Du mich nicht genug, bel.


    Vielleicht schläfst Du noch mal drüber oder liest es noch ein paar mal durch ... mehr gibt's nicht von mir dazu.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    bel:

    Du hast ne Behauptung aufgestellt und begründest sie nicht, das ist ganz allein Dein Ding, nicht meines.


    Du hast Die Begründung wie Du sagst nicht verstanden, ich habe nicht den Anspruch, Dir eine andere vorzukauen.


    Ich wollte eher wissen, wie Du sie verstehst. Ob ich dem dann folge oder nicht, ist ja nicht ausgemacht.

  • JazzOderNie:

    ich versteh's auch nicht so richtig. meinst du damit, dass kranke nicht erleuchtet sein können?


    Du meinst vermutlich diese Stelle aus der Lehrrede:


    Zitat

    "Darüber hinaus ist er frei von Krankheit und Gebrechen und besitzt eine gute Verdauung, die weder zu kühl, noch zu warm ist, sondern mittel, und die ihn in die Lage versetzt, die Anspannung des Bemühens zu ertragen."


    (Majjhima Nikāya 85: An Prinz Bodhi - Bodhirājakumāra Sutta)


    Was ist daran schwer zu verstehen?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • blue_aprico:

    ‚Der Vollkommen Erwachte, der beste unter denen, die sprechen, verkündete zwei Wahrheiten – die konventionelle und die absolute; eine dritte gibt es nicht.’ :D ui... ;) ...


    Ja, erstaunlich mit welcher Selbstverständlichkeit überall alle möglichen Zuschreibungen der Form "Buddha hat gesagt" auftauchen.


    Das scheint auch Nagarjuna nicht zu peinlich gewesen zu sein:


    Zitat

    Den Buddha, der das abhängige Entstehen verkündet hat als ohne Vernichtung und ohne Entstehen, ohne Aufhören und nicht ewig, ohne Einheit und ohne Mannigfaltigkeit, ohne Kommen und ohne Gehen, als das friedliche Zurruhekommen der Vielfalt (prapancah), ihn, den trefflichsten der Lehrer, verehre ich.


    (http://www.noologie.de/shunya01.htm#Heading33)


    (Nicht dass die Lehrreden des Palikanon da eine Ausnahme machen.)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • dass ihr ein streitgespräch führt und ich nicht verstehe wieso. das ist viel text und du hast deine aussage nicht konkretisiert und ich verstehe den streitpunkt nicht. ich verstehe nicht, ob es dir darum geht, dass man gesund sein müsste, damit man den 8fachen weg gehen kann. dh. ob du mit "kein garant" meinst, dass du es zb bei krankheiten oder behinderungen grundsätzlich ausschließt oder das optional meinst.

  • Elliot:

    Zitat

    Das scheint auch Nagarjuna nicht zu peinlich gewesen zu sein:


    och, kein ding ! :D


    (- keine beständigkeit )




    Grüße
    Blue_

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  • JazzOderNie:

    dass ihr ein streitgespräch führt und ich nicht verstehe wieso. das ist viel text und du hast deine aussage nicht konkretisiert und ich verstehe den streitpunkt nicht. ich verstehe nicht, ob es dir darum geht, dass man gesund sein müsste, damit man den 8fachen weg gehen kann. dh. ob du mit "kein garant" meinst, dass du es zb bei krankheiten oder behinderungen grundsätzlich ausschließt oder das optional meinst.


    Also gut.


    Wenn es bel nicht einleuchtet, dann ist das eine Sache, wenn ich zu unkonkret gewesen, eine andere.


    Ich vertrete den Standpunkt, dass Unwissenheit als prima causa für Dukkha verstanden werden kann.


    bel vetritt den Standpunkt, dass es keine prima causa geben kann, weil das einer "Atta-Lehre" gleichkommen würde (wie auch immer er darauf kommt).


    accinca vertritt die Aufassung, dass Unwissenheit wohl auch eine Ursache habe, nämlich die fünf Hindernisse.


    Ich vertrete die Auffassung, dass Unwissenheit angeboren ist und dass die Praxis des achtfachen Pfades Unwissenheit beseitigen kann:


    Zitat

    "Und was ist Unwissenheit, was ist der Ursprung von Unwissenheit, was ist das Aufhören von Unwissenheit, was ist der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt? Dukkha nicht zu kennen, den Ursprung von Dukkha nicht zu kennen, das Aufhören von Dukkha nicht zu kennen, und den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt nicht zu kennen - dies wird Unwissenheit genannt [9]. Mit dem Ursprung der Triebe ist der Ursprung von Unwissenheit. Mit dem Aufhören der Triebe ist das Aufhören von Unwissenheit. Der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."


    (Majjhima Nikāya 9: Richtige Ansicht - Sammādiṭṭhi Sutta)


    Man könnte also auf die Idee kommen, der Kette ein weiteres Glied hinzuzufügen der Form:


    Mit der Abwesenheit der Praxis des achtfachen Pfades ist der Ursprung von Unwissenheit.
    Mit der Praxis des achtfachen Pfades ist das Aufhören von Unwissenheit.


    Dann habe ich dies dahingehend relativiert (oder es zumindest versucht), dass die Praxis des achtfachen Pfades nicht notwendig erfolgreich zum Aufhören von Unwissenheit führt, wenn beispielsweise eine erfolgreiche Praxis des achtfachen Pfades gar nicht möglich ist, wie es tatsächlich zum Beispiel bei manchen Krankheiten der Fall sein kann.


    Dies betrifft aber nur eines der fünf Kampfesglieder:



    So gesehen ist wiederum der achtfache Pfad bedingt, nämlich durch die fünf Kampfesglieder.


    Dennoch ist es zielführend, diese Kette der Entstehens von Dukkha bereits viel früher zu beenden:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

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  • Und was willst du damit nun sagen? Hatte ich nach deiner Meinung vielleicht
    was anderes gesagt? Warum du das schreibst und zitierst ist völlig unklar.


  • Awa, diese haben also nach deiner Meinung keine gegenseitige Bedingtheit?
    Es gibt offensichtlich Leute die scheinbar ihre eigenen Zitate nicht verstehen
    und die Verzahnung des Daseins nicht begreifen noch den Buddha genug verstehen.


    "Was aber, ihr Mönche, nennt ihr dem Altern, der Krankheit, dem Sterben,
    dem Schmerze, dem Schmutze unterworfen?


    Weib und Kind, ihr Mönche, Knecht und Magd,
    Lamm und Ziege, Schwein und Hahn,
    Elefant und Rind, Hengst und Stute, Gold und Silber
    ist dem Altern, der Krankheit, dem Sterben, dem Schmerze, dem Schmutze unterworfen." M 26


    Der scheinbare Bestehen vieler Dinge liegt eigentlich nur in Begrifflichen Abgrenzungen.
    Im Todesbereich findet Geburt und Tod immer gleichermaßen statt. Das Entstehen ist
    nur ein begriffliche Aspekt von Vergehen. Man kann durchaus sagen: Das Entstehen eines
    Gefühls ist sein Vergehen oder das Entstehen eines Tones ist sein Vergehen. Das Gefühl oder
    der Ton oder sonst was, ist zu keinem Zeitpunkt "da" sondern sobald Entstehen da ist, ist Vergeht auch da.


    Die Frage die sich der Buddha stellte mit der bedingten Folge ist doch die: Warum entsteht immer
    wieder neues Entstehen und Vergehen und wie oder was kann man tun weiteres Entstehen und
    Vergehen weiteres Altern und Sterben zu verhindern. Gibt es da einen Ausgang?
    Und da kommt er letztlich zu dem Schluß:
    Nichtwissen um die wahre Natur des Daseins muß sein, damit immer weiter Entstehen und Vergehen,
    Geburt und Tod ist. Und dieses Nichtwissen wird gespeist von Wunschdenken, von Illusionen, von
    Begehren, Mögen und Nicht-Mögen, Ängste, Verblendung, falsche Ansichten usw. usw.

  • Elliot:

    accinca vertritt die Aufassung, dass Unwissenheit wohl auch eine Ursache habe, nämlich die fünf Hindernisse.
    Ich vertrete die Auffassung, dass Unwissenheit angeboren ist und dass die Praxis des achtfachen Pfades Unwissenheit beseitigen
    Ich vertrete den Standpunkt, dass Unwissenheit als prima causa für Dukkha verstanden werden kann.
    kann:


    Selbst wenn Unwissen angeboren ist braucht es keine prima causa für das Leiden sein und
    die fünf Hindernisse (nivarana) mit Begehren sind auch angeboren. Ohne diese Begehren
    gäbe es gar keine Geburt in sinnlicher Welt. Man kann auch sagen alle Dinge wie Gefühl
    und Wahrnehmung mit Bewußtsein und Körper sind angeboren aber deswegen noch lange
    keine prima causa. Aber immerhin Grundvoraussetzungen für Leiden.

  • Accinca:


    Zitat

    Das scheinbare Bestehen vieler Dinge liegt eigentlich nur in Begrifflichen Abgrenzungen.


    Natürlich.
    Auch das Entstehen. Und Vergehen.
    Man spricht ja auch von Phänomenen und Gebilden, von Erscheinungen, erscheinen und schwinden der Dhamma:

    Zitat

    Da wacht, ihr Mönche, der Mönch bei den Geistobjekten über das Erscheinen der fünf Hemmungen


    deswegen auch von Schaum, Tautropfen, Blitzen... und:

    Zitat

    " Auch als etwas Wesenloses, Gehaltloses, erscheinen sie, wie ein Blendwerk, eine Luftspiegelung, ein Traumgebilde . . . Bloß dem Hinschwinden Unterworfenes entsteht, und entstanden schwindet es wieder.«


    Nagarjuna spricht "aus der Leerheit heraus".
    Nicht zuletzt gibt es so "seltsame" Zeilen im PK :

    Zitat

    Was es auch, Mönch, an Form gibt, ... ist ein Stück Form


    Zitat

    Diese vier edlen Wahrheiten, ihr Mönche, sind so, sind nicht nicht so, sind nicht anders: darum werden sie edle Wahrheiten genannt.


    Die "konventionelle", verblendete Sichtweise unterscheidet sich von der Sichtweise gemäß der Wirklichkeit.
    Die `Sichtweise gemäß der Wirklichkeit` drückt sich also anders als "geläufig" aus, - wenn überhaupt.
    Die Tibeter verwenden das Wort `absolut`, aber wie man oben sieht, kommt es auch in Theravada Kommentaren vor.
    Zen wiederum verwendet hauptsächlich Verse und Metapher.



    Grüße
    Blue_

  • accinca:

    Und was willst du damit nun sagen? Hatte ich nach deiner Meinung vielleicht was anderes gesagt? Warum du das schreibst und zitierst ist völlig unklar.


    Du sagtest, die fünf Hindernisse seien Ursache für Unwissenheit.


    Das würde ich nicht sagen, da das Aufheben der fünf Hindernisse nicht notwendig das Aufhören von Unwissenheit zur Folge hat.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:
    Elliot:


    Aber diese gegenseitige Bedingtheit gilt längst nicht für alle Glieder der Kette,
    für diese beispielsweise nicht:


    Awa, diese haben also nach deiner Meinung keine gegenseitige Bedingtheit?


    Genau. Es ist eigentlich trivial:


    Wenn es Geburt gibt, dann gibt es früher oder später Altern und Tod, und damit Dukkha. Möchte man Dukkha beenden, so gilt es, zukünftige Geburt zu vermeiden, denn mit dem Aufhören von Geburt ist das Aufhören von Altern und Tod.


    Geburt ist notwendiger und hinreichender Grund für Altern und Tod, aber umgekehrt ist Altern und Tod nicht Grund für erneute Geburt. Deshalb keine gegenseitige Bedingtheit.


    Anders zum Beispiel bei Wahrnehmung, Gefühl und Bewusstsein: Sobald Wahrnehmung und Gefühl da ist, ist auch das Bewusstsein dessen da und umgekehrt gibt es kein Bewusstsein ohne Wahrnehmung und Gefühl. Deshalb in diesem Fall gegenseitige Bedingtheit.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Du sagtest, die fünf Hindernisse seien Ursache für Unwissenheit.
    Das würde ich nicht sagen, da das Aufheben der fünf Hindernisse nicht notwendig
    das Aufhören von Unwissenheit zur Folge hat.


    Ich hatte da nur den Buddha zitiert in A 61:

    Zitat

    Aber auch die Unwissenheit, sage ich, hat eine sie ernährende Bedingung,
    ist nicht ohne solche Bedingung. Und was ist die ernährende Bedingung der Unwissenheit?
    »Die fünf Hemmungen«, hätte man zu antworten.


    Was ist denn deiner Meinung nach die Ursache für Unwissenheit?
    Ich hatte ja schon selber eine Menge Ursachen aufgezählt wie:
    "Und dieses Nichtwissen wird gespeist von Wunschdenken, von Illusionen, von
    Begehren, Mögen und Nicht-Mögen, Ängste, Verblendung, falsche Ansichten usw. usw."
    Wäre Unwissen aber eine prima causa hätte sie keine Ursache. Der Buddha hätte dann
    gelehrt: "Ursachenlos ist das Nichtwissen. Man kann Nichtwissen nicht aufheben weil
    ursachenlos kann es jederzeit entstehen als eine prima causa selber ohne Ursache."

  • Elliot:
    accinca:

    Awa, diese haben also nach deiner Meinung keine gegenseitige Bedingtheit?


    Genau. Es ist eigentlich trivial:
    Wenn es Geburt gibt, dann gibt es früher oder später Altern und Tod, und damit Dukkha.


    Ab wann setzt denn bei dir das Alter ein? Mit einem Jahr, mir zwei Jahre, in Deutschland mit 67 Jahren mit 80, 90 Jahren?
    Wenn das so wäre und das Alter setzte erst mir 80 ein würde ich dir recht geben. Je festgefahrener
    bestimmte Vorstellungen über das Dasein sind, je fester die Begriffsvorstellung je schlechter kommt man da wieder raus.

  • Elliot:


    Geburt ist notwendiger und hinreichender Grund für Altern und Tod, aber umgekehrt ist Altern und Tod nicht Grund für erneute Geburt. Deshalb keine gegenseitige Bedingtheit.


    Der Tod ist nicht zwingend Grund für eine neue Geburt, das dürfte ja richtig sein. Im Falle des Erwachtseins hat Geburt stattgefunden, und die ist notwendiger und hinreichender Grund für den Tod. Aber der Tod ist dann nicht mehr hinreichender Grund für Geburt.

  • Meine Meinung ist das die grundlegende Unwissenheit das nicht erkennen der ersten Wahrheit ist. Die wird so lauten wie sie meist übersetzt wird: Leben ist Leiden.
    Das auskundschaften dieser Wahrheit erfordert unerschütterliche Zuflucht zu Buddha und Lehre. Das Leben ist Leiden ganz egal ich welcher Form Leben erscheint, es ist immer Leiden.


    Das Leiden des Menschen erscheint gerade weil diese Wahrheit nicht erkannt wird. Weil der Mensch nicht leiden will, er hat die Vorstellung das er als Mensch leben kann ohne Leiden, das er eine Form von Leben ist die sich grundlegend von allen lebenden Wesen unterscheidet. Er kann das "Leben ist Leiden" überwinden. Das kann er eben nicht egal was er tut, glaubt oder erdenkt. Das ist die Unwissenheit.
    Wenn Diese Unwissenheit überwunden ist löst sich die Kette des bedingten Endstehens von Dukkha auf. Das heißt nicht das dieser Mensch kein Dukkha mehr erleidet, denn die Unwissenheit tritt immer wieder in Erscheinung, Dukkha läßt sich aber schneller erkennen und vermindern, abschneiden. Dukkha ist die Vorstellung ausgezeichnet vor allen Lebewesen zu sein, ein Ich bin... zu sein.
    Mumonkan Nr. 2 Hyakujos Fuchs

  • Wenn es stimmt, dass Leben Leiden sei, dann wäre der Buddha nicht frei von Dukkha gewesen. Er hat ja noch gelebt, als er als frei von Dukkha galt.
    Wenn also Leben immer Leiden ist, dann lasst uns den ganzen Schmarrn mit Buddha einfach vergessen. Es lohnt nicht. Den Tod gibt es auch ohne all die Arbeit.
    Wenn Leben immer Leiden ist, dann stimmen die dritte und die vierte Wahrheit nicht, dann gäbe es keine Beendigung des Leidens.


    Zur Erinnerung der Vier Wahrheiten in der Formuliereung der DBU:


    Zitat

    Die erste Wahrheit lehrt, dass alle Wesen dem Leiden unterworfen sind.
    Die zweite Wahrheit lehrt, dass das Leiden durch Begehren bedingt ist.
    Die dritte Wahrheit lehrt, dass durch Erlöschen der Ursache des Leidens, das Leiden selbst beendet werden kann.
    Die vierte Wahrheit lehrt, dass es einen Weg gibt, der zur Beendigung des Leidens führt. Dieser Weg wird Edler Achtfacher Pfad genannt.


    Knackpunkt ist also das Begehren. Begehren weg, Leiden weg. Leben noch da.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • mukti:

    Der Tod ist nicht zwingend Grund für eine neue Geburt, das dürfte ja richtig sein. Im Falle des Erwachtseins hat Geburt stattgefunden, und die ist notwendiger und hinreichender Grund für den Tod. Aber der Tod ist dann nicht mehr hinreichender Grund für Geburt.


    Er ist eine zwingende (notwendige) Bedingung für das Dasein (paticcasamuppada als Ganzes), wenn auch keine hinreichende - was er ja nicht sein muß, und zwar aus dem selben Grund wie schon gesagt:
    Nichts geschieht nur aus sich selbst heraus, nur aus einem völlig anderen, aus diesen beiden Gründen, oder ohne Grund.

  • Das Begehren des Lebenden ist zu leben, lebend zu bleiben. Natürlich war Buddha frei von Dukkha, nur eben nicht vom Leiden des Lebens. Oder ist er nicht gestorben?

  • bel:
    mukti:

    Der Tod ist nicht zwingend Grund für eine neue Geburt, das dürfte ja richtig sein. Im Falle des Erwachtseins hat Geburt stattgefunden, und die ist notwendiger und hinreichender Grund für den Tod. Aber der Tod ist dann nicht mehr hinreichender Grund für Geburt.


    Er ist eine zwingende (notwendige) Bedingung für das Dasein...


    Und wie wär's damit: Dem Dasein liegt notwendig der Tod zugrunde, aber der Tod ist nicht zwingend Bedingung für das Dasein, sonst gäbe es ja kein Entrinnnen aus dem Dasein.

  • Iwer hat hier das Begriffspaar "notwendig/hinreichend" eingeführt - "zwingend" vorhanden sein müssen aber beide.


    Zitat

    aber der Tod ist nicht zwingend Bedingung für das Dasein, sonst gäbe es ja kein Entrinnnen aus dem Dasein.


    Wieso?

  • Zitat

    Das Begehren des Lebenden ist zu leben, lebend zu bleiben. Natürlich war Buddha frei von Dukkha, nur eben nicht vom Leiden des Lebens. Oder ist er nicht gestorben?


    Die Prämisse, dass Leben allein schon Leiden ist, halte ich für fragwürdig.
    Leben benötigt bestimmte Bedingungen. Das mit Leiden gleichzusetzen ist eine Bewertung – und eine Ursache für Leiden ("Oh, warum muss ich essen?").
    Dann gibt es natürlich nur den Tod als Alternative. Wo Tod ist, ist kein Leben.
    Aber um so was ging es dem Buddha nicht.


    Wenn Du aber meinst, dass es Leiden schafft, wenn wir uns mit den Dingen des Lebens nicht abfinden wollen, also klagen über die Bedingungen des Lebens, des Alters, des Krankwerdens usw., dann pflichte ich Dir bei. Das werden wir nicht abschaffen können, wir müssen aber nicht unnötig darunter leiden, d.h. können damit aufhören uns dagegen zu stemmen. Und das ist für mich die Beendigung des Begehrens. Das ist nicht das Ende des Hungers, wenn der Magen leer ist. Aber das ist eine Bedingung des Lebens.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • bel:
    Zitat

    aber der Tod ist nicht zwingend Bedingung für das Dasein, sonst gäbe es ja kein Entrinnnen aus dem Dasein.


    Wieso?


    Weil der Tod nicht immer Dasein zur Folge hat.

  • mukti:
    bel:


    Wieso?


    Weil der Tod nicht immer Dasein zur Folge hat.


    Das muß er ja nicht, weil er nur eine notwendige Bedingung ist.