Andere kritisieren

  • Zitat

    lso sagte ich: Wer die Neonrohre anbrachte hatte einen Aussetzer in seiner Handlungsweise.


    War aber wirklich sehr missverständlich ausgedrückt und klingt wie: "Der hat geschlafen …" oder ähnlich. Es klingt einfach wie eine vornehm in Ironie verkleidete Beleidigung.
    Neutral wäre gewesen: "Die Röhre summt. Sie ist nicht richtig angebracht worden." Dann wäre die Wahrscheinlichkeit, dass jemand beleidigt gewesen wäre, sehr gering gewesen.


    Seine Ausdrucksweise ein wenig unmissverständlicher und achtsamer zu gestalten, gehört eben auch zur rechten Rede.
    Wenn mir was an anderen liegt, dann nehme ich auf sie Rücksicht. Ist ja nicht jeder so erleuchtet wie ich.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Etwas Ironie war angebracht, da diese Personen taeglich mit Aspies zusammen sind und das wissen muessten ;) Ja, das haette ich dazu schreiben koennen ;) Habs aber nicht. Man merkt also glaub, wenn man von etwas nicht viel Ahnung hat und irgendeine Info fehlt interpretiert man Krams rein. So wie es mkha auch erfolgreich hinbekommen hat. Hmpf.

  • Nach meiner Erfahrung rührt auch körperlicher Schmerz, wenn nicht organisch, von Aversion her. Ich muss mich deswegen nicht auch noch mit lieblosen Gesellen abgeben.

  • Zitat

    Etwas Ironie war angebracht, da diese Personen taeglich mit Aspies zusammen sind und das wissen muessten ;) Ja, das haette ich dazu schreiben koennen ;) Habs aber nicht. Man merkt also glaub, wenn man von etwas nicht viel Ahnung hat und irgendeine Info fehlt interpretiert man Krams rein. So wie es mkha auch erfolgreich hinbekommen hat. Hmpf.


    Kommunikation findet auf vielen Ebenen statt.


    Wie kommst Du auf den Gedanken, dass die Ironie angebracht gewesen wäre?
    Das ist nur Deine Meinung. Es gibt kein Gesetz, dass so was vorschreibt. Insider-Witze haben keine Garantie darauf verstanden und richtig eingeordnet zu werden.
    Woher sollen andere Leute wissen, was Du als witzig empfindest, was Deine persönlichen Assoziationen sind, welche Erfahrungen Du hast und welche Vorstellungen und Bilder in Deinem Kopf entstehen? Woher sollen andere Leute wissen, wann Du ironisch bist und wann Du was nicht persönlich meinst?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Morpho:

    Nach meiner Erfahrung rührt auch körperlicher Schmerz, wenn nicht organisch, von Aversion her. Ich muss mich deswegen nicht auch noch mit lieblosen Gesellen abgeben.


    Es geht nicht um andere Leute, von denen Du irgendwelche Vorstellungen von liebevoll/lieblos hast, weil Du irgendwelche Vorstellungen darüber hast, was liebevoll und was lieblos ist und wie jemand mit Dir umgehen muss.
    Es geht vielmehr nur um Deine eigenen Projektionen. Sie sind das Produkt von Deinen Emotionen, die sich körperlich unangenehm bemerkbar machen und eine instinktive Abwehrhaltung bewirken, die sich dann in Projektionen äußern. Jede Projektion ist Ausdruck eines körperlichen Unbehagens, das sich immer auch in Missempfindungen auswirkt. Im Grunde sind Projektionen Herumfuchteleien mit Bildern statt mit Händen.


    Immer die Anderen zu untersuchen und sie für jedes eigene Missempfinden und Unbehagen verantwortlich zu machen, ist so eine Herumfuchtelei.
    Der Weg ist also, sich diesem Unbehagen zu stellen, es auszuhalten, es als Produkt des eigenen Geistes zu erkennen.
    Das Unbehagen ist auch ein körperliches, sogar primär ein körperliches. Das finde ich auch logisch. Denn wir sind dazu gemacht blitzschnell auf vermeintliche Gefahren zu reagieren, noch bevor wir uns bewusst werden. Der Körper ist schneller. Im Laufe unseres Lebens, unserer Gewohnheitssozialisation, interpretieren wir alles mögliche und unmögliche als so eine abzuwehrende Gefahr. "Gefahr" ist was Bedrohliches, was nicht nur Leib und Leben meint, sondern alles, was uns unangenehm ist, was uns in Frage stellt, unser Bild von uns selbst, die Welt, in der wir uns eingerichtet haben …


    Deshalb erschrecken wir vor dem Seil, das wir für die Schlange halten: Wir haben das Bild einer Schlange in uns und verbinden es gewohnheitsmäßig mit Gefahr. Sehen wir nun ein Ding wie ein Seil, dann reagieren wir sofort mit Emotion und Projektion. Dabei ist es ein Seil und alles nur Ergebnis unserer Projektion. Die ganze Aufregung für die Katz. Und das Seil kann nichts dafür, dass wir es für eine Schlange halten.
    Ergebnis von Übung ist es, das Seil trotz Emotion und Projektion als Seil zu erkennen, indem wir über Emotion und Projektion hinausgehen lernen, also ihrer bewusst werden und sie loslassen. Das geht mit Übung irgendwann blitzschnell. Es kann sogar soweit gehen, dass diese Projektion ganz beendet wird und wir beim Anblick eines Seiles nicht mehr an Schlangen denken und letztendlich beim Anblick von Schlangen keine Angst mehr aufkommt. So ging es mir mit meiner Spinnenphobie. Weg. Jetzt muss ich das noch mit Krokodilen üben …

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Dann bitte ich dich bei den "Affekten"die das Thema auslöst zu bleiben.


    Du willst doch nicht behaupten, dass dir gleichgültig ist, welche Art Umgang du hast, und es läge allein an der Art deiner Projektionen, ob dieser einen eher heilsamen oder un heilsamen Einfluss hat ? Sicherlich steuern Prägungen, Erinnerungen und Vorstellungen von Situation zu Situation zum Weh,-und Wohlgefühl bei, aber das ist nicht alles.

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  • Morpho:

    ... es läge allein an der Art deiner Projektionen, ob dieser einen eher heilsamen oder un heilsamen Einfluss hat ?


    Ich sehe da genau diesen Zusammenhang. Was heilsam und unheilsam ist bestimmt sich nur aus dir selbst und deinen Projektionen.

  • Das sehe ich völlig anders. Und diese deine Ansicht ist häufig in sektenartigen Strukturen vertreten, sowohl was Legitimation unheilsamer Handlungen betrifft als auch zur Rechtfertigung für Ignoranz und Abgabe der Eigenverantwortung.
    Entschuldigung, wenn ich da ein bisserl knarzig werde. Ich kann es "auf den Tod nicht ausstehen", wenn die Wahrnehmung,-und Urteilsfähigkeit in Frage gestellt wird, Täuschung hin oder her.

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  • Morpho:

    Das sehe ich völlig anders. Und diese deine Ansicht ist häufig in sektenartigen Strukturen vertreten.


    Dein Vergleich ist daneben, denn eine Sekte hat mit heilsam/unheilsam zunächst nichts zu tun. Auch hier sind es deine Vorstellungen und Erwartungen, die du auf andere projizierst und die dir Probleme bereiten, wenn die anderen das nicht erfüllen. Das ist der Status eines abhängigen Kindes oder Hungergeistes. Heilsam/unheilsam sind Kategorien, die du auf diese Strukturen legst, um sie als Begründung für Gier oder Aversion zu nehmen. Du kannst jederzeit diese Strukturen verlassen bzw. aufgeben.


    Bei einer Sekte werden diese Abhängigkeiten aber benutzt, um sie zu verstärken. Und da wird mit deinen Projektionen gespielt. Und das kann bis zur Selbstzerstörung gehen. Deshalb sind Sekten auch den psychotischen Strukturen ähnlich bzw. verstärken sie.

  • Also bitte, entweder du sprichst von dir oder neutral. Ich hatte doch zuletzt davon gesprochen, dass liebloser Umgang nicht nur psychischen Schmerz prägt. Ich denke auch, das ist für viele nachvollziehbar. Und das ist hier auch der einzige Punkt wo ich grad anknüpfen würde.

  • Zitat

    Du willst doch nicht behaupten, dass dir gleichgültig ist, welche Art Umgang du hast, und es läge allein an der Art deiner Projektionen, ob dieser einen eher heilsamen oder un heilsamen Einfluss hat ? Sicherlich steuern Prägungen, Erinnerungen und Vorstellungen von Situation zu Situation zum Weh,-und Wohlgefühl bei, aber das ist nicht alles.


    Wenn ich – ich knüpfe an den Hungergeist-Vergleich von Monday an – mich im Hungergeist-Modus befinde, ich also von den Leuten was WILL, dann ist es mir in der Tat nicht gleich. Dann erwarte ich was, das sie gefälligst zu erfüllen haben, bin dann auch mal enttäuscht, verletzt … und mache einen Aufstand, falls ich nicht kriege, was ich will. Sobald ich diesen Modus verlassen kann, dürfen die Menschen so sein, wie sie sind. Mein Wohlbefinden ist dann nicht mehr an meine Vorstellungen über sie verknüpft. Und ja, das geht. Sogar bei mir geht das und immer öfter.


    Zitat

    Ich kann es "auf den Tod nicht ausstehen", wenn die Wahrnehmung,-und Urteilsfähigkeit in Frage gestellt wird, Täuschung hin oder her.


    Deine Aversion ist offensichtlich.
    Du hast schon so viele Vorteile über mich geäußert, ohne mich jemals gesehen haben, mich zu kennen oder zu wissen, was ich denke und fühle. Wie könnte ich also etwas anderes tun, als Deine Urteilsfähigkeit infrage zu stellen? Deine Wahrnehmung hingegen stelle ich nicht in Frage. Du nimmst eben wahr, was Du wahrzunehmen gewohnt bist, worauf Du fokussiert bist. Wie beim berühmten Gorilla-Versuch.


    So ticken wir eben gerne mal, wenn wir uns der Täuschung hingeben. Es gibt aber den Großen Zweifel. Der bezieht sich auf einen selbst: Stimmt das überhaupt, was ich da denke und meine? Bildet das die Realität ab? Kann ich meinen Projektionen trauen? Usw.
    Solange wir aber im Hungergeist-Modus verharren, also was wollen und fordern, werden wir uns nicht auf den Großen Zweifel einlassen, sondern alles wie Knetgummi so verformen, dass es in diesen Modus passt, auch "Spirituelles". Chögyam Trungkpa nennt das "Spirituellen Materialismus". Das Heilsam/Unheilsam dient dann als Camouflage von Passt-mir/Passt-mich-nicht.


    Körperlich äußert sich das in Verkrampfung. Man ist alles andere als entspannt.
    Wird der Zweifel zugelassen, tritt augenblicklich Entspannung ein, denn die Abwehrhaltung wird aufgegeben. Zweifel wird immer als unangenehm betrachtet und möglichst vermieden. Aber das ist eine andere Art Zweifel. Der normale Zweifel ist mit Haben-Wollen verknüpft. Der Große Zweifel lässt vom Haben-Wollen ab. Daher keine Abwehr und somit keine Anspannung mehr: Alles ist möglich, alles darf sein. Und gerade deshalb geschehen weniger unheilsame Dinge, fügt man anderen weniger Schaden zu, wird man selbst weniger verletzt. Umgangssprachlich sagt man so hübsch und treffend: "Mach’ Dich locker!"

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • doris:

    Zitat

    Wie könnte ich also etwas anderes tun, als Deine Urteilsfähigkeit infrage zu stellen?


    Grade wollte ich meinen Satz noch mal korrigieren: Ich kann es nicht ausstehen wenn Wahrnehmung,-und Urteilsfähigkeit
    in Abrede gestellt wird- Täuschung hin oder her. Es ist doch ein Trick nicht heilsamer "Psychologie" Selbstzweifel zu säen. Erstaunlich, dass Diskriminierung der Konstitution noch immer am Umlaufen ist.


    Bleiben wir also mal bei "den Bildern". Wenn möglich nicht so fluktuativ.

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  • Zitat

    Also bitte, entweder du sprichst von dir oder neutral. Ich hatte doch zuletzt davon gesprochen, dass liebloser Umgang nicht nur psychischen Schmerz prägt. Ich denke auch, das ist für viele nachvollziehbar. Und das ist hier auch der einzige Punkt wo ich grad anknüpfen würde.


    Ja, das ist für mich nachvollziehbar, Morpho, zumal ich nach weiterem Reflektieren gestern auch zu meiner eigenen Erfahrung wieder zurückgekehrt bin, dass es eben doch eine geschulte Wahrnehmung (innere Stimme) gibt, die zwar erkennt, dass das Seil keine Schlange ist, aber dennoch mehr oder weniger beabsichtigt zum Fallstrick werden sollte. Und deshalb sehe ich es auch so, dass ich mich bestimmten Menschen nicht aussetzen muss, wenn sie nicht bereit sind, ihre Projektionen zu erkennen und bestenfalls zurückzunehmen. Ich allerdings bin auch bereit, und zwar mit Freuden, meine Projektionen noch genauer unter die Lupe zu nehmen, und zwar vor allem, um mich selbst aus schmerzhaften Strukturen zu befreien, wie Doris es auch beschreibt.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Gut geschrieben. Aber du bist schon aufgesessen. Deine Struktur ist nämlich in Ordnung.
    Meinst du nicht eher leidvolle Denkmuster (Annahmen) ?
    Hat zum Beispiel die Erfahrung von Diskredition da Einfluss drauf ?
    Es heißt zum Beispiel, dass Frauen, die Kenntnis davon haben, dass sie weniger verdienen als ihre Kollegen in gleicher Position ein 50 Prozent höheres Risiko haben an Depression zu erkranken. Jetzt könnte so eine EsoHeini kommen und sagen selber schuld...

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  • Zitat

    Grade wollte ich meinen Satz noch mal korrigieren: Ich kann es nicht ausstehen wenn Wahrnehmung,-und Urteilsfähigkeit
    in Abrede gestellt wird- Täuschung hin oder her. Es ist doch ein Trick nicht heilsamer "Psychologie" Selbstzweifel zu säen. Erstaunlich, dass Diskriminierung der Konstitution noch immer am Umlaufen ist.


    Ich glaube Dir, dass Du das nicht ausstehen kannst.
    Du lieferst hier ständig Beweise dafür, dass Du eben nicht urteilsfähig bist. Ich vermute auch, dass das keiner wirklich ist.


    Du verwechselst was und trickselst.
    Ich zweifle nicht an Deiner Wahrnehmung, an Deinen Emotionen. Worüber ich Zweifel hege, sind die Einordnungen, die Du vornimmst.
    Wenn Du wütend bist, dann bis Du wütend – darüber besteht kein Zweifel. Aber der Grund für diese Emotion und wie Du damit umgehst, das ist sehr wohl anzweifelbar. Sich aus diesem Gefängnis zu befreien ist das Grundanliegen der Lehre des Buddha: Raus aus der gedanklichen Fokussierung darüber, was die Anderen vermeintlich oder echt falsch gemacht haben, und rein in die Selbstverantwortung.
    Ich weiß sehr wohl wie schmerzhaft der Abschied aus diesem vermeintlich sicheren Lebensmuster ist, denkt man doch, dass damit alle erlittenen Verletzungen mit Füßen getreten werden müssen, wo man sich so furchtbar gerne dafür rächen würde, weil man sich daraus Erleichterung erhofft. Aber so ist das eben nicht. Der Blick zurück wird einfach auf den Blick in den Moment gelenkt.
    Und ja, es ist ein Verzicht auf Rache. Rache muss eben nicht nur an der Person ausgeübt werden, der man die Verletzung zuordnet, sondern sie neigt dazu, sich auszudehnen, auf jeden, der da gerade im Weg herumsteht. Camus beschreibt das in "Der Fremde" sehr anschaulich. Der Mörder bringt einen Menschen um, der ihm am Strand begegnet und sagt dazu, dass es "wegen der Sonne sei". Im Laufe des Romans werden dann die eigentlichen Verstörungen aufgedeckt.


    Befreiung ist eben untrennbar mit Verzicht, Entsagung verbunden. Entsagung nur mit Materiellem zu verbinden ist oberflächlich. Es geht in erster Linie um die Entsagung von der Selbstgewissheit und allem, was wir konstruiert haben um diese zu untermauern und zu stützen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Eso s würden von "Negativität" sprechen, aber ich bin ja kein Eso. Auf Ignor hab ich "dich" nun trotzdem gestellt.

  • Du ignorierst mich doch schon die ganze Zeit. Das ist also nichts Neues.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Passend zum Thema hat Garchen Rinpoche uns heute diese Nachricht übermittelt:


    Zitat

    I am sharing this with you as it is very meaningful, so please take note: we should not only cultivate pure perception for gurus, but for everyone else we meet - our Dharma friends or anyone else, people from different countries, and so forth. If you cultivate pure perception for all sentient beings, the view of Vajrayana will truly arise in your mind. There are some people who can only see the faults in others, and that is because of their own faults, which we call "impurities." The afflicted mind is like a magnet that constantly attracts only faults to it. Conversely, if there is love within one's mind, one will naturally see the good qualities in others. When one cultivates a pure view, perfect qualities will arises within one's mind. Seeing the faults in others obscures one's own mind further, and so in reality, "faith" and "pure view" have the same essence. If you train your mind in pure perception, you will feel happy and joyful and you will accumulate great merit. Your practice will become fruitful and powerful. -The All Pervasive Lamp of Wisdom: A Commentary on The Three Statement of Dzogchen by H.E Garchen Rinpoche. (Pg 74) pic from Google.


    Ich verstosse gegen die Forenregel und übersetze das erst mal nicht, weil fast jeder Englisch kann und das ein einfacher Text ist.
    Bei Bedarf mache ich dann eine Übersetzung.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Passend zum Thema hat Garchen Rinpoche uns heute diese Nachricht übermittelt:


    Zitat

    I am sharing this with you as it is very meaningful, so please take note: we should not only cultivate pure perception for gurus, but for everyone else we meet - our Dharma friends or anyone else, people from different countries, and so forth. If you cultivate pure perception for all sentient beings, the view of Vajrayana will truly arise in your mind. There are some people who can only see the faults in others, and that is because of their own faults, which we call "impurities." The afflicted mind is like a magnet that constantly attracts only faults to it. Conversely, if there is love within one's mind, one will naturally see the good qualities in others. When one cultivates a pure view, perfect qualities will arises within one's mind. Seeing the faults in others obscures one's own mind further, and so in reality, "faith" and "pure view" have the same essence. If you train your mind in pure perception, you will feel happy and joyful and you will accumulate great merit. Your practice will become fruitful and powerful. -The All Pervasive Lamp of Wisdom: A Commentary on The Three Statement of Dzogchen by H.E Garchen Rinpoche. (Pg 74) pic from Google.


    Ich verstosse gegen die Forenregel und übersetze das erst mal nicht, weil fast jeder Englisch kann und das ein einfacher Text ist.
    Bei Bedarf mache ich dann eine Übersetzung.


    Naja, aber das gilt ja nur aus Vajrayana-Sicht. Andere Leute verstehen das nichtmal, was "Reine Sichtweise" bedeutet.
    Im Vajrayana ist das ja eine beschämende Handlung, ein Downfall, wenn man andere kritisiert, um von sich selbst am liebsten abzulenken oder um sich selbst zu erhöhen.
    Das versteht nicht jeder, glaub ich.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Das kann jeder verstehen, denn es betrifft jeden. Als Vajrayani gehört man keiner separaten Gattung an.
    Es ist nur in Vajrayana-Speech ausgedrückt.
    Meine Mutter drückte das so aus, wenn ich an anderen zu mäkeln hatte: "Schau Dich selbst an!"
    Eine weitere Weisheit war, z.B. wenn mich jemand verletzt hat: "Jeder ist anders. Wer weiß, was der erlebt hat. Denk nicht mehr darüber nach."
    Wenn mir was vermeintlich schief gegangen ist: "Wer weiß, wozu das gut ist."
    Der Dharma ist in der Tat ganz einfach und erdig.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Reine Sichtweise ist sicher schwer zu verstehen, denn es ist ja eine Nicht-Sicht. Auf dieser Ebene kann es keine Kritik geben, da es keine Unterschiede gibt - sie sind nicht sichtbar. Aber in dieser reinen Sichtweise kann keiner bleiben - das wäre die sogenannte Zen-Krankheit - eine "Ansicht" die alles gleich macht. Man kann auch deshalb nicht darin bleiben, weil wir immer in Bildern oder Ansichten leben. Und da brauche ich die Unterscheidungsfähigkeit und auch die Urteilsfähigkeit, ansonsten bin ich nämlich nicht lebensfähig. Ich muss wählen gehen und viele Entscheidungen treffen. Und ich muss auch über andere urteilen, denn ich bin ja auch verantwortlich für die Weitergabe der Lehre.
    Und so muss ich unterscheiden zu wem ich was sage und spätestens da ist es nichts mehr mit "reiner Sichtweise", denn auch ein Meister ist nicht ohne die drei Geistesgifte.

  • Trotzdem geht es darum, sich darin zu üben, von seinen Vorurteilen Abstand zu nehmen und mit Wohlwollen den Mitwesen entgegenzutreten. Nicht immer sofort alles Üble in sie hinein zu interpretieren, ihnen ständig böse Absichten zu unterstellen, sein Herz gegen sie zu verschließen.
    Außerdem kommt Reine Sicht nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit Mitgefühl. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Man wird da nicht zum Zombie.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Monday:

    Reine Sichtweise ist sicher schwer zu verstehen, denn es ist ja eine Nicht-Sicht. Auf dieser Ebene kann es keine Kritik geben, da es keine Unterschiede gibt - sie sind nicht sichtbar. Aber in dieser reinen Sichtweise kann keiner bleiben - das wäre die sogenannte Zen-Krankheit - eine "Ansicht" die alles gleich macht. Man kann auch deshalb nicht darin bleiben, weil wir immer in Bildern oder Ansichten leben. Und da brauche ich die Unterscheidungsfähigkeit und auch die Urteilsfähigkeit, ansonsten bin ich nämlich nicht lebensfähig. Ich muss wählen gehen und viele Entscheidungen treffen. Und ich muss auch über andere urteilen, denn ich bin ja auch verantwortlich für die Weitergabe der Lehre.
    Und so muss ich unterscheiden zu wem ich was sage und spätestens da ist es nichts mehr mit "reiner Sichtweise", denn auch ein Meister ist nicht ohne die drei Geistesgifte.


    Es existieren verschiedene Ebenen von Sichtweisen. Wer erfolgreich interagieren will- kritisieren ist eine Art Interaktion-, ist darauf angewiesen vom Partner verstanden zu werden. Dies ist jedoch nur möglich wenn auf der selben Ebene - i.e unter derselben Sicht- kommuniziert wird. Eine Nachrichten die in Zen-Sicht gesendet wird wird unter EGO-Sicht nicht wahrgenommen.


    Bevor man kritisiert sollte man sich über zwei dinge Rechenschaft ablegen. 1 welches Ziel verfolge ich mit meiner Kritik und 2. ist Kritik wirklich nötig.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Trotzdem geht es darum, sich darin zu üben, von seinen Vorurteilen Abstand zu nehmen und mit Wohlwollen den Mitwesen entgegenzutreten. Nicht immer sofort alles Üble in sie hinein zu interpretieren, ihnen ständig böse Absichten zu unterstellen, sein Herz gegen sie zu verschließen.


    Das eine schließt das andere nicht aus. Es geht aber auch darum mit anderen gemeinsam zu üben und das geht auch ganz gut, solange man schweigt oder/und den Älteren, Erfahreneren vertraut. Wenn es aber dann Verhaltensweisen gibt, die man nicht akzeptiert, dann nützt das offen, reine Herz wenig. Dann ist das der Fall, der "mit unlieben zusammen sein" heißt und das ist Leiden. In der reinen Sicht gibt es aber wiederum weder Leiden noch unliebe Leute. Du musst also aus dieser reinen Sicht heraus treten und wieder in den ganzen unreinen Scheiß hinein treten. Sonst sind das eh nur bloße Worte.

    Zitat


    Außerdem kommt Reine Sicht nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit Mitgefühl.


    Reine Sicht hat mit allein oder Gemeinschaft nix zu tun. Das sind ja wieder Merkmale, die wegfallen.
    Erst im weiteren dann, wenn es um die Verwirklichung im Alltag geht, spielt Mitgefühl, aber vor allem Gleichmut eine große Rolle.

  • monday:

    Zitat

    Wenn es aber dann Verhaltensweisen gibt, die man nicht akzeptiert, dann nützt das offen, reine Herz wenig.


    Es geht auch ohne Akzeptieren. Auf Akzeptanz von Hinz und Kunz- Handlungen - darauf spekuliert Mara.