Welche buddhistische Lehre ist die Beste? ;-)

  • Licht:

    ...
    Ich habe mich bewusst für den Buddhismus entschieden, weil es hier um Schulung des eigenen Bewusstseins und Erkenntnis geht und nicht um blinden Glauben + Richtlinien.
    Und in den Lehren Buddhas finden sich viele Ratschläge wie man mit verschiedensten weltlichen Phänomenen umgehen sollte.
    Auch spezielle Meditationen zB Metta oder gegen bestimmte persönliche Veranlagungen gibt es ja im tib. B.


    Wenn es bei Dir in der Nähe ein Zentrum von denen gibt, könnte es für Dich interessant sein
    http://www.triratna-buddhismus.de/
    Betonung der Bewältigung weltlicher Erscheinungen ausgerichtet auf heute und hier und Metta als zentrale Meditationspraxis.


    Ich hab' einige mal hier im Thread rein gesehen und irgendwie dämmert mir langsam: Die buddhistische Lehre ist die Beste, die man umsetzt. Auf die Richtung etc. kommt es ganz am Ende weniger an.

  • Namaste Licht


    nach allem was ich von dir lese, glaube ich nicht das du eine buddhistische Richtung für dich finden wirst.
    Du hast doch schon recht viel Einblick in die verschiedenen Richtungen. aber du hast kein Vertrauen.
    Ohne Vertrauen geht nichts. Vertrauen steht ganz am Anfang.
    Mach lieber etwas anderes.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Karma Pema:

    Ohne Vertrauen geht nichts. Vertrauen steht ganz am Anfang.


    Das stimmt. Und das beste Vertrauen ist Selbstvertrauen, weil ohne dieses traut man sich nicht mal was auszuprobieren, sondern eiert nur immer zwischen "soll ich?" "oder soll ich besser nicht?" hin und her. :D

  • Licht:

    Karma Pema, Stero:
    Mich würde mal interessieren was genau Euch antreibt bzw motiviert solche Beiträge zu verfassen. Was sind Eure Beweggründe?


    Dir auf die Sprünge helfen. Hilfe zur Selbsthilfe :)

  • Licht:

    Stero:
    Als Hilfe zur Selbsthilfe ist auch mein letzter Beitrag gemeint gewesen... ernsthaft!


    Hmh ... ich habe weder um Hilfe noch um Rat gebeten, Im Gegensatz zu dir. :D

  • Hi Licht,


    ich denke die Frage ist was du suchst. Geht es Dir z.B. mehr um eine Tradition bzw. Kultur in der du dich zu Hause fühlen kannst, oder geht es mehr um Sinnfragen allgemein? Was fehlt dir, nach was suchst du, wohin willst du und warum?

  • Sunu:

    ich denke die Frage ist was du suchst. Geht es Dir z.B. mehr um eine Tradition bzw. Kultur in der du dich zu Hause fühlen kannst, oder geht es mehr um Sinnfragen allgemein?


    Liebe Leute, die eigene kultur ist kein Hemd, das man wechseln kann. Die eigene Kultur ist die Haut ohne die man nicht überlebensfähig ist. Du wirst jede fremde Kultur nur durch die Brille deiner eigenen sehen können. Wenn die eigene Kultur nicht in der Lage ist, die Sinnfreiheit von allem zu kaschieren und auch keine Hilfsmittel parat hat, damit umzugehen, dann ist die Kreativität des Individuums gefragt. Diese Kreativität ist grenzenlos und selbst wenn vermeintlich fremdkulturelles übernommen wird, so ist es doch immer das Produkt von individueller Kreativität und der eigenen Kultur der Individuums.
    Macht also was ihr wollt. Es ist gut. :D

  • und Licht, der initiator dieses Threads, bringt ja wirklich Licht ins Dunkel, wenn er/sie in einem anderen Thread schreibt:

    Licht:

    Wie es der Zufall so will bin ich beim Studieren gerade auf die Grundpfeiler des Buddhismus gestoßen:
    Mitgefühl, Gleichmut, Großzügigkeit, ..
    Speziell Gleichmut bedeutet ja alle Wesen - auch die die mir momentan noch unsympathisch sind - gleichermaßen zu lieben.


    Wie also kann die Kreativität eines Individuums und seine zutiefst mit christlichen Werten getränkte Kultur sich fremdkulturell "Buddhistisches" kreativ aneignen? Wo sind da die Berührungspunkte, die sich notwendigerweise ergeben? So dass man das Gefühl hat, dass man das andere macht, aber eigentlich trotzdem das eigene macht ... nur man merkt es nicht, weil man die eigene Haut nicht ablegen kann?
    Aber in den Augen der anderen, denen man vielleicht tatsächlich Nutzen zufügt, welche Relevanz könnte das haben? Die Motivationen, die vermeintlichen Ursachen der Motivationen?
    Was zählt? Warum sollte zählen, was nicht sichtbar ist für jedermann?

  • Licht:

    Karma Pema, Stero:
    Mich würde mal interessieren was genau Euch antreibt bzw motiviert solche Beiträge zu verfassen. Was sind Eure Beweggründe?
    Hmmm... Hilfestellung bieten, ein angenehmes Miteinander im Forum fördern?
    Versucht doch mal in der Meditation zu erörtern aus welcher Ecke Eures Geistes diese Inhalte hervorgekrochen kommen.
    Kann sehr gewinnbringend und erkenntnisfördernd für Euch sein.
    Viel Glück! :)


    Namaste Licht


    Ich habe mir das nicht ausgedacht. Mangelndes Vertrauen ist eins der Sechs Befleckungen, die einen daran hindern den Dharma zu lernen.
    Das tut mir leid wenn dich das ärgert, aber es ist doch auch nicht schlimm. Es gibt für jeden etwas auf der Welt.
    Patrul Rinpoche, ein hochverwirklichter Meister des Dzogchen, sagt dazu :
    "Wenn ihr kein Vertrauen habt, bleibt euch der Zugang zum Dharma versperrt. Unter den vier Arten des Vertrauens ist unumstößliches Vertrauen das erstrebenswerteste."
    Das ist auf den ersten Seiten zu lesen. Vertrauen ist eine Grundlage. Wenn du Vertrauen nirgendwo finden kannst, dann quäle dich nicht du feuriges Interesse.
    Das sagt weder Patrul Rinpoche noch ich aus bösen Absichten.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    aber ist es nicht gut wenn es dich wurmt ;)

  • Zitat

    Guter Rat: Versucht es mit Amithaba-Buddhismus!


    Was ist das nun wieder ? Gibts da auch fliegende Buddhas die auf dem Mond wohnten und alle mögliche konnten ? :D

  • Licht,


    mir scheint du fühlst dich missverstanden. Die Ursache mag darin liegen, dass du Äußerungen persönlich nimmst in dem Sinne, dass du sie als Unterstellungen missverstehst und dabei überhaupt nicht so sein willst wie dir vermeintlich unterstellt wird, aber dass die gefühlte Unterstellung dich kränkt, fast wie eine Beleidigung. Achtung: dies ist keine Unterstellung, lediglich was mir grade so erscheint.
    Sieh es mal so: Wenn der einzige Kontakt hier ein schriftlicher ist und es daneben, außerhalb des Forums, keinen Kontakt gibt, wer wollte behaupten können, den anderen zu kennen? Egal welche Meinungen man über den anderen hier entwickeln mag, sie beruhen auf dem, was das eigene Gehirn mit an sich bedeutungsfreien Buchstabenfolgen anstellt. Und was stellt das Gehirn an? Nur das was es kann, weil es darin geübt ist.
    Das wäre etwas Nützliches am Buddhismus, wenn mit der Konditionierung gearbeitet werden würde und man einen Eindruck von der Dimension dieser Konditionierung erhalten könnte. Ob es eine buddhistische Tradition gibt, die wirklich dazu anleitet? Ich habe keine Ahnung.

  • Hallo Licht,


    schade, dass Dein Einstieg scheinbar auch zu Deinem Ausstieg wurde.
    Ich erinnere mich an meine ersten zaghaften Posts hier, und auch an Aussagen der "Profis" wie :
    "Du hast die Lehre nicht verstanden, drösel alles noch einmal auf!" und "Such Dir einen Lehrer!" um nur einige zu nennen.
    Das hatte mich als Forenunerfahrene (da bist Du mir ja um einiges voraus;-)) ziemlich geschockt und ich habe mich über die vielen Anmassungen und Projektionen geärgert.
    Mittlerweile erkenne ich, dass ich die Lehre wohl eher verinnerlicht habe und umsetzen kann, als manche langjährige Dharma-"Studierten". Ich finde dieses Forum insgesamt eine gute Übung, aber auch mit einigen wirklich guten Posts, die über das Nachgeplapper und das sich- zur-Schau stellen hinausgehen. Und deswegen mag ich auf das Forum nicht verzichten.


    Zitat

    Mich würde einfach mal interessieren für welche Strömung bzw Schule oder Lehre Ihre Euch entschieden habt und warum.
    Welche Lehre bevorzugt Ihr und was sind Eure Beweggründe?


    Ich sympathisiere sehr mit dem tib. Buddhismus, besonders mit dem Vajrayana.
    Warum genau, kann ich dir nicht sagen, ich fühle mich irgendwie dazu hingezogen.
    Ich habe auch bis jetzt keinen wirklichen Lehrer und denke nicht, dass ich mich für eine Richtung entscheiden werde. Vieles, was die Schulen lehren, ist mir zu dogmatisch und zu sehr in einer Tradition verankert, die nicht die meine ist, es passt nicht in mein Leben. Ich weiss, dass ich mich dadurch ausserhalb der vermeintlichen Sicherheit bewege, die Disziplin und gehorsam geübte Rituale vermitteln können. Ich versuche in den vielen Zitaten und Schriften mich irgendwie zu den Originalaussagen des Buddhas durch zu finden...und diese muss ich für mich selbst halt auch überprüfen.
    :)

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara:

    Zitat

    Mittlerweile erkenne ich, dass ich die Lehre wohl eher verinnerlicht habe und umsetzen kann, als manche langjährige Dharma-"Studierten".


    woran machst du denn diese`rechte verinnerlichung und umsetzung` fest ? - gerade wenn tara noch keine klarheit darüber erlangen konnte, was "aussagen" der buddha und meister gewesen sein könnten, was nicht. wenn tara den größten teil von posts "als Nachgeplapper und das sich- zur-Schau stellen" definiert, könnte ihre urteilsfähigkeit nicht auch von anmaßung und übertragung verstellt sein ?
    dieser hang scheint mir übrigens bei vaijrayana geneigten ausgeprägter, auch abnicken von tricksereien. ich kenn da leute, die jahrelang(!), ohne jemals ein wort mit mir gewechselt zu haben, nicht einmal grüßten und spekulative ansichten verbreiteten, einige andere glaubten dem unisono.
    es musste sie erst ein lehrer davon abbringen(!). alles in allem sagte ich mir oft: das läuft hier aber nicht anständig - und: was kann dann von der lehre verinnerlicht ( und verwirklicht ? ) sein. unter zen und thera leuten, so wie ich es kenne kommt so etwas übrigens nicht vor- studiert oder nicht.
    davon abgesehen, dass da schon früh einfach ein ganzes vertrauen zum zen buddhismus war, hätte ich nun gerade keine veranlassung gesehen " die seiten" zu wechseln.




    Grüße
    Blue_

  • Zitat

    Mittlerweile erkenne ich, dass ich die Lehre wohl eher verinnerlicht habe und umsetzen kann, als manche langjährige Dharma-"Studierten". Ich finde dieses Forum insgesamt eine gute Übung, aber auch mit einigen wirklich guten Posts, die über das Nachgeplapper und das sich- zur-Schau stellen hinausgehen.


    woran ich das erkenne? Nun, es sind Posts wie der obige :lol:

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Dürfte ich dann fragen, was du beim Lesen der Ungeübten Poser Posts gerade zu praktizieren meinst ? Mir ist das nämlich wirklich unklar.

  • Blue aprico,


    1. ist das OT


    2. ---Du weisst, dass ich nicht mit Dir spielen mag, nicht böse sein, ok?


    Bestimmt findest Du jemand anderen dazu!

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:


    "Du hast die Lehre nicht verstanden, drösel alles noch einmal auf!" und "Such Dir einen Lehrer!" um nur einige zu nennen.


    Jo, kenn ich auch. Besonders beliebt ist auch: "Was weißt du überhaupt vom Zen?" oder "Du hast keine Ahnung vom Dharma!" und wenn alles nichts mehr hilft natürlich "Du Wellnessbuddhistin" :P


    Ich hoffe, Licht bleibt uns erstmal erhalten, er bringt wieder ein bisschen frischen Wind in die verstaubten Gemächer und Sichtweisen.


    @Licht: Mich zieht am meisten die Leere und Nüchternheit des Zen an. Ich war mal katholisch und nach dem ganzen Brimborium da wollte ich es ein bisschen schlichter haben. ;)
    Ich wünsch dir viel Erfolg (?) - sagt man das in dem Zusammenhang ? - beim Suchen und Finden der für dich richtigen Nische im Buddhismus.

  • Elke:


    Jo, kenn ich auch. Besonders beliebt ist auch: "Was weißt du überhaupt vom Zen?" oder "Du hast keine Ahnung vom Dharma!" und wenn alles nichts mehr hilft natürlich "Du Wellnessbuddhistin" :P


    Ja ist doch geil, ahnungslos rumsitzen, liegen, stehen. Sollen die anderen ihre Religionen ausüben und fliegende Buddhas anbeten :) Die loben dich nur für deine Kraft allem zu entsagen und nichts zu tun, so muss man das sehen dann passts :)

  • Licht:

    Zitat

    Eine Psychotherapie zur Befreiung von hinderlichen Konditionierungen wäre bestimmt keine schlechte Idee.


    Nicht nur eine und nicht alleine der "Auflösung" speziell christlicher Prägungen wegen- da bin ich mir gar nicht so sicher ob das nötig ist, vielleicht was "das Katholische" betrifft, da scheint mir ne spezielle Fessel bzw. Übertragung ins Buddhistische vorzuliegen.
    Nur, da ich nie was damit zu tun hatte, außer beobachtungshalber bei einer einzigen ( ungarischen ) Familie und Freundin in meiner Heimat, kann ich dazu nix sagen. Psychotherapie wird ja leider oft erst dann angedacht, wenn es eine gesundheitlich hinderliche Problematik gibt. Solange es da keine großen Einschränkungen gibt, scheint mir keiner auf die Idee zu kommen.
    Andererseits ist Psychotherapie kein Allheilmittel. Im günstigsten Falle ( kommt auf die Form an, den Therapeuten ) kann sie aber eine Art Urvertrauen rekultivieren helfen. Die Abneigung gegen Riten und Regeln, gegen Tradition, aber auch das dogmatische Anhaften, scheint mir letztlich auf einer Kompensation zu beruhen.


    Elke:

    Zitat

    Mich zieht am meisten die Leere und Nüchternheit des Zen an. Ich war mal katholisch und nach dem ganzen Brimborium da wollte ich es ein bisschen schlichter haben.


    Nur wartet ja auch authentischer Zen_Buddhismus mit einer ganzen Reihe sg. "religiös-spirituellem Brimborium" auf. Das kannst du natürlich nicht wissen.
    Nicht Anhangen an Riten und Regeln, an Tradition, bedeutet nicht, das alles wäre gänzlich überflüssig, nutzlos. So würdest du was um die Ohren kriegen, wenn du Buddha, Dharma, Sangha in einer Zendo abfällig behandeln und verleumden würdest. Hier traust du dich das. Dort garantiert nicht. Wenn doch, würdest du keine drei Tage in einer Zendo bleiben können.


    Grüße
    Blue_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • @ Elke:


    Natürlich nicht, du kennst ja keine authentische Zen-Sangha, ich möchte meinen, auch keine sonstige. Das ist auch nicht schlimm. Schlimm ist allerdings diese Abfälligkeit, vorgetäuschte Wisserei ( vornehmlich durch Schweigen ) und ""Freiheit""" die auf Fantasien und Vorstellungen beruht. Also ich hätte mir das nicht zugestanden. Und ich kenn auch keinen, auch keinen potentiellen Zennie, der sich das jemals zugestanden hätte. Alle die ich jemals gekannt habe und kenne, hatten Respekt. Sie verbeugen sich einfach. Sie fahren nicht Schlitten mit Zen.



    Grüße
    Blue_

  • Licht:


    Und zwar mit der von Geshe Kelsang Gyatso der Gelug-Schule im Jahr 1991 gegründeten Neuen Kadampa-Tradition, die auf den Ursprungslehren des Mahayana gründet und sich selbst als reinen Mahayana definiert. Geshe Kelsang Gyatso versteht sich als Überführer der Ursprungslehren in unseren heutigen modernen Kontext.


    Gerade wenn einer (oder eine Gruppe) sagt: das und nur das, ausschließlich, ist "Reines Mahayana" solltest du mehr als vorsichtig sein,denn "Reinheit"(Klarheit ) ist nichts was zu besitzen wäre und auch nichts Exklusives, das sich "Auserwählten" offen bahren würde. Im Gegenteil.



    Grüße
    Blue_

  • Licht:

    Zitat

    Das Wort "rein" habe ich lediglich in obigem Zitat vorgefunden.


    Das steht nicht ohne Grund da.


    Zitat

    Es geht darum das man sich auf die Ursprünge und die Kernlehre des Mahayana zurückbesinnt.


    Würdest du also sagen, dass alle Linien die nicht "Neue Kadampa" sind ( im Vergleich sind da ja recht wenige Neue Kadampa Anhänger )
    eine Art unsauberes, verfälschtes Mahayana ( oder Vaijrayana ) verkörpern ?




    Grüße
    Blue_

  • Der Hauptgrund, warum sich dieser Geshe vom Dalai Lama löste, war offenbar der Shugden-Konflikt. Für NKT spielt der Schützer Dorje Shugden eine zentrale Rolle. Die Shugden-Praxis wird im negativen Sinne als Kult bezeichnet und es bestehen Zweifel, ob dieser Schützer wirklich voll erleuchtet ist, u.a. weil sich im Zusammenhang mit Shugden immer wieder ein grosses Aggressionspotential zeigt. Eigentlich dienen Schützer neben dem äußeren Schutzaspekt dazu, störende Emotionen zu transformieren. Wenn sich NKT tatsächlich im Kern durch so einen Kult definiert, darf die "Reinheit der Mahayana-Lehren" wohl bezweifelt werden. Kritiker der NKT sagen, dass die neue Kadampa Tradition mit dem eigentlichen Kadampa-Weg, aus dem die Gelug-Schule hervorgegangen ist, nicht mehr viel zu tun hat.


    Zitat

    "Spätestens mit Phabongkhapa gerät der Schugden-Kult in Gefahr, sektiererische Züge anzunehmen, die eine Priorität der Gelugpa-Lehren vor allen anderen buddhistischen Traditionen in Tibet zum Ziel haben." Jens-Uwe Hartmann


    Wenn man das liest, verstärkt sich meines Erachtens der Eindruck, dass die Aussage des NKT den "reinen Mahayana" zu transportieren einen fragwürdigen Beigeschmack bekommt.


    kilaya

    • Offizieller Beitrag
    Licht:

    Ich finde es jedenfalls positiv das es mit der NKT eine schulische Ausrichtung gibt die "reinen" Mahayana lehrt.


    Das ist glaube ich eine Missverständis. Die NKT sieht sich genau wie der Dalai Lama auch in der Tradition der Gelug-Schule. Die Konflikte gehen eher darum, wer "die wahren Werte der Gelug Schule" verraten hat und wer für sie einsteht. Inhaltlich hält man sich an die gleichen, alten Klassiker (Lojong, Lamrim, Mahamudra) und die NKT ist in der Hinsicht sogar noch konservativer und buchstabengläubiger, während sie in anderer Hinsicht (Vinaya, Mönchstatus) oft ganz seltsam locker von der Tradition "abhebt".


    Die Idee eines "reines Mahayana" ist fragwürdig, weil die Idee der Reinheit und der Indenität ja gerade im Mahayana tief suspekt sind. Im Thervada ist der Palikanon zentral und über die Jahrhunderte hat man sich sehr viel Mühe gegeben, immer wieder Überlagerungen vom Reinen und Ursprünglichen abzugrenzen. Während Mahayana mehr oder weniger ein Sammelbegriff für alle möglichen Häresien war, die Buddhas Wort in neuen, ungewohnten Weisen audrückten. Mahayana begann als eine Opposition gegen die "Reinheit" der Altgläubigen. Als die Freiheit sich nicht an die Buchtstaben und and den historischen Buddha fesseln zu wollen, sondern zu neue, abstrakteren und metaphysische Sutren mit transzendeten Buddhas zu kommen. Wenn Theravada "traditioneller Buddhismus" ist, ist Mahayana "alternativer Buddhismus". Und diese Suche nach alternativen Ausdrucksmöglchkeiten brachte eine grosser Vielfalt neuer Ansätze und Ideen hervor.


    Von daher ist die Suche nach einem ursprünglichen, reinen Mahayana etwas seltsames. Im Herzsutra - einem zentralen Mahayana-Text, dem vom Zen bis zum tibetischen Buddhismus grosse Bedeutung zugemessen wird, heisst es "nicht rein, nicht unrein". Das bezieht sich darauf, dass die Kategorien Reinheit und Unreinheit menschilche Kategorien sind, und Befreiung jenseits davon liegt. Von daher könnte es sein, dass ein "reiner Mahayana" womöglich gar keiner ist.