Kultur der Kommunikation

  • Kurze Bilanz: ich habe den Eindruck, dass momentan vermehrt darauf geachtet wird, wie man selbst schreibt. Das ist m. E. ein sehr gutes Zeichen - es ist also durchaus möglich. Wie nachhaltig das ist, bleibt natürlich abzuwarten.
    Was meine Art der "Rede" (also eigentlich "Schrift") angeht: ich bin offen für konstruktive Kritik. Ich persönlich finde nicht, dass ich allzu polemisch schreibe ("Polemik (von griechisch πολεμικός polemikós ‚feindselig‘ bzw. πόλεμος pólemos ‚Krieg, Streit‘)[1] bezeichnet einen meist scharfen Meinungsstreit im Rahmen politischer, literarischer oder wissenschaftlicher Diskussionen. Der Begriff hat historisch einen Wandel erfahren, die ursprüngliche Bedeutung von Polemik war Streitkunst, ein literarischer oder wissenschaftlicher Streit, eine gelehrte Fehde...", https://de.m.wikipedia.org/wiki/Polemik). Ich bin wohl ein "unbequemer" Zeitgenosse - zumindest für manche. Ich glaube nicht, dass das nur an mir liegt - Kommunikation ist ja auch immer Interpretation und zum Teil verbunden mit Projektion. Ich benutze klare Worte, ich rede nicht "um den Brei" herum - wozu auch? Vielleicht stört das manche. Vielleicht fühlen sie sich dadurch bedroht oder herausgefordert oder es liegt an meiner "Zugehörigkeit" zum Theravada - reine Spekulationen (wobei manche Reaktionen darauf m. E. hindeuten) meinerseits. Ich übe mich in rechter Rede. Ich beherrsche sie de facto nicht perfekt. Ich bin kein Arahat. Aber ich kenne meist meine Intention. Und wer meine Beiträge achtsam und auch unvoreingenommen - soweit möglich - liest, wird diese Intention auch erkennen können.

  • Carneol: danke für das Lob.
    Was den Begriff "Vorwurf" angeht: ich habe ausdrücklich darüber geschrieben, wie ich mich in so einer Situation verhalte. Ich-Form. (Vorwurf: Äußerung, die jemanden beschuldigt oder jemandem Vorhaltungen macht", https://de.m.wiktionary.org/wiki/Vorwurf). Das, was ich geschrieben habe (siehe dein Zitat meines Beitrags), erfüllt diesen "Tatbestand" also eher nicht, oder? Man möge doch bitte meine Beiträge genau und achtsam lesen. Danke.

  • Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Wie gesagt: die nächsten Tage werde ich dem "Buddhaland" fern bleiben. Ich wünsche euch einsichtsvolle Tage.

  • Varadinno:

    Carneol: danke für das Lob.
    Was den Begriff "Vorwurf" angeht: ich habe ausdrücklich darüber geschrieben, wie ich mich in so einer Situation verhalte. Ich-Form. (Vorwurf: Äußerung, die jemanden beschuldigt oder jemandem Vorhaltungen macht", https://de.m.wiktionary.org/wiki/Vorwurf). Das, was ich geschrieben habe (siehe dein Zitat meines Beitrags), erfüllt diesen "Tatbestand" also eher nicht, oder? Man möge doch bitte meine Beiträge genau und achtsam lesen. Danke.


    Wohl habe ich da aber einen indirekten Vorwurf herausgelesen. Im Sinne von 'ich würde das so machen, also erwarte ich das auch von dir' (SY in dem Fall). Die implizit geäußerte Erwartung eines nicht so gezeigten Verhaltens entspricht einem indirekten Vorwurf. Manche Leute kommunizieren fast nur indirekt. Das muss auf dich nicht zutreffen. Sollte dies also nicht deine Absicht gewesen sein, dann ist das ja um so besser. :) Im übrigen habe ich deinen Beitrag genau und achtsam gelesen - die anderen übrigens auch. Viel Spaß bei der Arbeit dann die Tage! Gruß :om:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Sudhana:
    Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert.


    Das ist ein vermutlich auf mangelhafter Information beruhendes Missverständnis - oder Du projizierst Dein eigenes Desinteresse auf den Buddha. Falls Du einigermaßen mit Englisch zurecht kommst, gibt es hier eine gute Einführung. Eingehender kann man das z.B. hier studieren.


    ()


    Das sind Interpretationen.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • accinca:
    Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert. Warum? Weil es daraus einen Weg gibt. Aus genau diesem Grunde, sollten wir uns ja nicht in Samsara verstricken. Denn Samsara ist nicht zu retten. Dieses Leiden besteht immer, solange es ein Werden gibt.
    Und deshalb sollten wir uns ja auch u.a. in rechter Rede schulen.
    _()_ Monika


    Richtig, insbesondere natürlich für Mönche bzw. Asketen ist das wichtig.

    Zitat

    „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige gemeine Rede gern führen, und zwar über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Rede hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen."


    Danke für das Zitat, Accinca.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sudhana:


    Zumindest zeigt das Zeugnis des Palikanon, dass Buddha von verschiedenen Königen nicht nur in persönlichen Angelegenheiten um Rat gefragt wurde und solchen auch erteilte, dass er an solchen Dingen durchaus nicht desinteressiert war.


    Er war interessiert an dem Menschen "König", der ihn um Rat fragte, nicht aber an dem Geschwätz über Regierungen, Machthaber u.dergl. Und er hat sich auch nie geäußert: Seht die Leiden der Welt, was stört Euch da mangelnde rechte Rede.
    Sein mitfühlendes Herz galt immer der einzelnen Person, die sich an ihn persönlich wandte.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Vielen Dank für die vielseitigen und ausgewogenen Überlegungen zum Umgang (und zur Moderation) im Forum. Ich spreche jetzt mal für mich und meine Einzelsicht auf diese Dinge. Als Anregung benutze ich zwei Posts von Frieden-und-Freude weil sie sehr konkret auf die Moderation eingehen.


    Frieden-und-Freude:

    Ausgerechnet ein buddhistisches Forum verkommt damit zu einer Kampfarena, während ich andere Foren kenne, in denen konsequent moderiert wird und jeder - nach einer vorherigen Ermahnung - gesperrt wird, wenn er sich sehr unhöflich gegenüber anderen benimmt. Und wenn sich diese Person noch einmal unter anderem Namen anmeldet, wird das entdeckt und führt zu einer sofortigen neuen Sperrung.


    Prinzipiell ist das hier auch so - allerdings lassen wir die Leinen in der Tat etwas länger. ich selbst habe schon viele Foren moderiert und administriert und bin meist eine wesentlich strengere Schiene gefahren. Interessant ist zu beobachten, dass das ein kleines Forum regelrecht einschläfern kann. Vielen Leuten wird es langweilig. Ich meine nichtmal das Extrem der "Popcorn-Fraktionen" die regelrecht auf Konflikte lauern und sich dann auf die Couch setzen und sich an der Action erfreuen. Es scheint eher so, dass ein gewisses Maß an Konflikten ein Forum lebendig hält. Dann ist da aber natürlich die Frage, wie weit das gehen muss. Jeder hat eigene Grenzen und was dem einen gerade recht ist, ist dem nächsten zu harmonisch und wieder jemand anders immer noch zu konfliktreich.


    Zitat

    Inzwischen habe ich mich an die rauen Umgangsformen gewöhnt und auch Verständnis für die schwierige Situation der Moderatoren entwickelt. Letztendlich haben sich die gegenwärtigen Moderatoren an die Gepflogenheiten angepasst, die schon vor ihrer Zeit als Moderatoren hier herrschten.


    Ja, das stimmt. Es ist nicht ganz einfach, ein Forum komplett umzukrempeln, selbst wenn das von den Moderatoren gewollt ist. Wir haben derzeit eine Konstellation von Moderatoren, die eher eine lange Leine lassen wollen, und viel mit Gegenrede arbeiten, um Konflikte auszugleichen. Ich selbst habe mir vor meinem Ja zu diesem job das Recht zusichern lassen, in meinem Bereich "Tibetischer Buddhismus" eigenmächtig eine Schreibsperre für den Bereich verhängen zu können. V.a. aus dem Grund, dass zu lange zu oft teilweise sogar gezielt "Linienbashing" betrieben wurde auch von Leuten, die sich ansonsten im Forum recht gesittet und konstruktiv benehmen. Ich hoffe ich bin meinem Anspruch gerecht geworden, dort eine gewisse Balance zu halten und auch Unter-Schulen Bashing im tibetischen Kontext zu vermeiden.


    Anders herum gab es aber mein Versprechen, den anderen Moderatoren in ihre Bereiche nicht hereinzureden. Leute, die das ganze Forum massiv stören haben wir dann aber gemeinsam angeschaut und ggfls. verwarnt und teilgesperrt oder vollgesperrt. Diese Leute, egal unter welchem Account sie sich anmelden, wenn sie wiederkommen, werden sofort bei Erkennen wieder gelöscht.



    Zitat

    Wäre allein im Hinblick auf die Wirkung nach außen nicht wirklich eine konsequentere und an für alle gleichermaßen geltenden Regeln orientierte Moderation angebracht?


    Das ist eine gute Frage. Soweit ich das überblicke, handelt es sich bei den "Narren" meist darum, dass diese sich v.a. untereinander immer wieder bekebbeln und wenn man das kennt, kann man weder dieses Verhalten noch die damit oft verbundenen gegenseitigen Meldungen wegen "Beleidigung" selbst bei Nichtigkeiten einfach nicht mehr ernst nehmen. Das mag für Leute, die das nicht kennen, anders aussehen.


    Dieses Forum hat seit ich das erste Mal davon gehört habe - vor bestimmt 10 Jahren oder so - bereits den Ruf eines sagen wir mal "streithaften" Forums. Dennoch ist es das größte deutschsprachige unabhängige Forum zum Buddhismus und es gibt kaum ein buddhistisches Stichwort das man in Google eingibt das nicht in dieses Forum führt. Und mir ging es immer so, dass ich zuerst die Inhalte gefunden habe, die ich gesucht hatte. Deswegen habe ich mich dann auch mal angemeldet. Erst später habe ich die hintergründigen Konflikte gesehen und mich gewundert. Wenn man aber Foren gewohnt ist, weiss man, dass man halt immer selbst filtern muss, wen man ernst nimmt und wen nicht. Das traue ich 99% der Leute die hier als Gäste durchkommen auch durchaus zu.


    Zitat

    Das Problem ist aus meiner Sicht ein strukturelles. Also kein persönliches Versagen einzelner Moderatoren, sondern ein Problem der Kommunikations-Kultur in diesem Forum.


    Ja, das sehe ich auch so...


    Zitat

    Das "strukturelle Problem" besteht m.E. darin, dass die Moderatoren "gewisse Narren ... am besten nicht mal ignorieren", weil diese überhaupt keine Kritik annehmen bzw. dann erst recht herumtoben. Dadurch bekommen diese "Narren" eine völlige Narrenfreiheit und können sich nach Herzenslust im Buddhaland austoben, während andere Personen (in diesem Fall Varadinno) eine Sanktionsandrohung bekommen, da sie als "vernünftiger" und "korrigierbarer" angesehen werden.
    Das ist ein Problem der "doppelten Standards".


    Mir gefällt es nicht, dass es so ist, aber es ist so. Spontan habe ich keine Lösung dafür. Einige der "Narren" sind in der Vergangenheit immer wieder geflogen und dann unter immer neuen Namen wiedergekommen. Sie verhalten sich dann solange "pflegeleicht" und unauffällig, bis sie eine gewisse "Fanbasis" haben und wissen auch genau, wo gerade die Grenzen sind, die sie dann geschickt dehnen, aber selten grob übertreten. Es gibt auch solche, die in der Vergangenheit richtige Trolle waren, aber inzwischen tatsächlich ruhiger geworden sind und sich meistenteils konstruktiv verhalten. Nur manchmal gibt es einen Trigger und sie rasten kurze Zeit aus. Auch damit ist man als Moderator dann geneigt, wenn man das seit Jahren kennt, eher zurückhaltend zu sein bis es sich von selbst wieder legt.


    Ja, was macht man mit diesen Doppel-Standards? Es ist nicht so einfach wie es von Aussen klingt, wenn man nicht die Entscheidungen hinter den Kulissen tatsächlich treffen muss. Mir geht es immer darum, im Grossen und Ganzen eine Balance zu halten. Also nicht strikt nach bestimmten Regeln vorzugehen, sondern auch zu sehen: wer bricht wie oft und warum eine Regel? Anders herum: wer mogelt sich immer an der Verletzung harter Regeln entlang und vermeidet geschickt deren Übertretung, um unterschwellig dauerhaft das Diskussionsklima zu vergiften?


    Übrigens haben wir eine ähnliche Regel wie im Tibetforum schon überlegt für das Anfängerforum - dass man nur für dort jemand das Schreiben verbieten kann. Technisch ist das schon angelegt, man müsste es vielleicht mehr nutzen. Sozusagen um den "Welpenschutz" aufrecht zu halten und Anfängerfragen nicht in allgemeinem Forumstratsch versickern zu lassen.

  • Kilaya:

    Zitat

    Einige der "Narren" sind in der Vergangenheit immer wieder geflogen und dann unter immer neuen Namen wiedergekommen. Sie verhalten sich dann solange "pflegeleicht" und unauffällig, bis sie eine gewisse "Fanbasis" haben und wissen auch genau, wo gerade die Grenzen sind, die sie dann geschickt dehnen, aber selten grob übertreten.


    Nenn mal Namen, bevor wieder Vermutungen und Illuminationen über User Raum gegeben wird.
    Ich habe bereits weiter oben und in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass Buddha unter rechter Rede insbesondere 'wahre' Rede verstand, da 'unwahre Rede' nicht nur gegen das Prinzip Ahimsa verstößt, sondern den Sangha tief spaltet und in Verruf bringt.


    Mir ist derzeit keiner als solcher von euch so bezeichneter oder sollte ich sagen gekennzeichneter "Narr" in Buddhaland bekannt.


    Und dann möchte ich auch mal fragen, wie sinnstiftend es ist, wenn Moderatoren Dinge tun die sie gleichzeitig bei Usern sanktionieren; heißt, wo sie selber die Forenregel unbeachtet lassen.


    Auch Moderatoren, ihr wart User und seid von Usern als solche erstmal anempfohlen worden, haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf "das Forenklima", selbst dann, wenn sie sich selten ganz offiziell zu Wort melden.


    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()



  • Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
    Ich schätze und respektiere sehr, dass Du so offen und ehrlich auf alle Punkte eingehst.


    Wenn es also nicht möglich ist, die Personen, die sich so verhalten, wie Du es beschreibst, konsequent zu sperren, wäre es auch aus meiner Sicht zumindest eine Verbesserung, ihnen den Zugang zum Anfängerforum zu entziehen.
    Damit wenigstens dort ein relativ geschützter Bereich vorhanden ist.


    Ansonsten habe ich Verständnis dafür, dass eine im Laufe langer Zeit entstandene Situation nicht von heute auf morgen verändert werden kann.
    Vielleicht aber ist es möglich, durch eine Vielzahl kleiner Schritte allmählich Verbesserungen einzuführen.


    Mein Eindruck ist auch, dass es heilsam ist, sich der Probleme bewusst zu sein, auch wenn es keine Patent-Lösung dafür gibt. Das ist eine gute Praxis der Achtsamkeit und Wissensklarheit.


    _()_

  • Morpho:

    Nenn mal Namen, bevor wieder Vermutungen und Illuminationen über User Raum gegeben wird.


    Nein, Namen zu nennen wäre hier das Gegenteil von rechter Rede und würde wohl eher in Richtung "persönlicher Verleumndung" interpretiert werden. Ich bleibe hier lieber allgemein und wer sich angesprochen fühlt, darf das gerne tun. Und vielleicht sogar eine Verhaltensänderung in Erwägung ziehen, aber da hege ich keine grossen Erwartungen ;)


    Morpho:

    Ich habe bereits weiter oben und in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass Buddha unter rechter Rede insbesondere 'wahre' Rede verstand, da 'unwahre Rede' nicht nur gegen das Prinzip Ahimsa verstößt, sondern den Sangha tief spaltet und in Verruf bringt.


    Das Problem dabei ist, dass mit "wahr" nicht gemeint ist, dass man alles plump in die Menge schreit, was man für faktisch wahr hält. Sondern es ist Wahrhaftigkeit gemeint, lautere Absicht. So kann eine faktische Lüge in der rechten Absicht ausgesprochen sogar wahrer sein, als plumpes Darbieten von scheinbaren Fakten.


    Zitat

    Mir ist derzeit keiner als solcher von euch so bezeichneter oder sollte ich sagen gekennzeichneter "Narr" in Buddhaland bekannt.


    Der Begriff stammt nicht von mir, aber ich wüsste schon ein paar Leute, die seit Jahren in diesem Forum kontinuierlich die gleichen für mich sinnlos erscheinenden Spiele spielen. Aber des Einen Sinnfreiheit mag ja des Anderen Erfüllung sein. Die Frage ist, wo die Balance verloren geht und es in der Gesamheit des Forums mehr stört als belustigt.


    Zitat

    Und dann möchte ich auch mal fragen, wie sinnstiftend es ist, wenn Moderatoren Dinge tun die sie gleichzeitig bei Usern sanktionieren; heißt, wo sie selber die Forenregel unbeachtet lassen.


    Ohne dass Du jetzt wiederum Beispiele nennst, wüsste ich nicht, wo das passiert wäre. Dass ein Moderator auch mal Menschlichkeit zeigt, ist normal. Wer eine längere Leine läßt, wird hoffentlich auch nicht allzu engstirnig beurteilt. Dann gibt es noch Fälle, wo es ausdrücklich sinnstiftend ist, wenn ein Moderator mit der richtigen Absicht bestimmte Regeln dehnt, um einen Spiegel vorzuhalten oder um einen besseren Blick auf bestimmte Dinge zu bekommen. Das sollte aber die Ausnahme sein.


    Hilfreich wäre sicherlich, wenn jeder sein eigenes Handeln zum Maßstab dafür macht, was man anderen zugesteht. Allerdings wird das pragmatisch gesehen wohl nicht funktionieren, denn gerade die größten Narren halten sich selbst oft für die größten Heiligen.

  • @ Kilaya:


    Wo Traditionelle gehasst werden, Fake News zu rechter Rede stilisiert und Lügen als hoffähig gilt, hab ich nix zu suchen. Stimmt. Ich melde mich ab.

  • Mal sehen, für wie lange. Das Forum hat Suchtcharakter. :clown:

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Interessant, wenn sich jemand über das Lügen aufregt, der immer wieder unter Vortäuschung falscher Identitäten im Forum auftaucht. Aber vielleicht habe ich eine andere Definition von "Lüge". Oder vielleicht hat das auch was mit jenen "scheinheiligen Narren" zu tun. Nicht zu verwechseln mit den Meistern verrückter Weisheit. ;)

  • Varadinno:

    Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Wie gesagt: die nächsten Tage werde ich dem "Buddhaland" fern bleiben. Ich wünsche euch einsichtsvolle Tage.


    das wünsche ich dir auch.
    Es freut mich, dass es hier ein Forum gibt, wo so viele verschiedene Kulturen der Kommunikation aufeinandertreffen. Es geht manchmal etwas rustikal zu, aber insgesamt denke ich, dass man sich doch ganz gerne mag und auch respektiert. Ich empfinde das jedenfalls so.
    Ich bedauere jedes mal, wenn jemand geht, oder der gehen musste, aber manchmal geht es eben nicht anders.
    Für mich ist Buddhaland ein tolles Forum.


  • Hallo Fotost,


    ich hatte Dir noch nicht geantwortet und möchte das jetzt nachholen.


    Zum Thema: Um die eigene Sicht der Wahrheit kämpfen ...


    Meine Meinung dazu ist, dass man die eigene Sicht darlegen kann, ohne daraus einen Kampf zu machen.


    "Intolerant in der Sache, aber höflich im Ton" ist natürlich schon viel besser als "intolerant in der Sache und intolerant im Ton". :)
    Doch es ist vielleicht noch besser, sich nicht allzu sehr mit der eigenen Sicht der Wahrheit zu identifizieren.


    Damit meine ich jetzt keine Gleichgültigkeit oder eine Form von Relativismus.
    Es ist schon sinnvoll, die eigene Position argumentativ vertreten zu können.


    Aber so ein Denken der Form: "Ich bin Anhänger des Soundso-Buddhismus" und verteidige hier im Forum meine Identität und muss das kämpferisch ausagieren - das halte ich eher für ein Hindernis.


    Damit meine ich jetzt nicht Dich persönlich. Es hat mich einfach von Anfang an in diesem Forum sehr überrascht, dass hier die meisten in ihrem Profil sich selbst als Vertreter irgendeiner Richtung etikettieren. Und viele "Vertreter" sich nach meiner Wahrnehmung auch doktrinär, abgrenzend und intolerant verhalten.


    Das hat für mich etwas von einem Glaubenskrieg und von religiösem Fundamentalismus. Unabhängig davon, ob es im allgemeinen Teil des Forums steht oder in einem Unterforum.


    _()_

  • Frieden-und-Freude:

    "Intolerant in der Sache, aber höflich im Ton" ist natürlich schon viel besser als "intolerant in der Sache und intolerant im Ton". :)
    Doch es ist vielleicht noch besser, sich nicht allzu sehr mit der eigenen Sicht der Wahrheit zu identifizieren.


    :like:


    Zitat

    Es hat mich einfach von Anfang an in diesem Forum sehr überrascht, dass hier die meisten in ihrem Profil sich selbst als Vertreter irgendeiner Richtung etikettieren.


    Das finde ich erstmal überhaupt nicht problematisch, eher im Gegenteil: man praktiziert nun mal in einer bestimmten Weise, die auch die eigene Sicht prägt. Indem das im Profil und damit neben den Beiträgen sichtbar ist, hilft das Mitlesern einzuschätzen, aus welcher Sicht jemand vermutlich argumentiert.


    Zitat

    Und viele "Vertreter" sich nach meiner Wahrnehmung auch doktrinär, abgrenzend und intolerant verhalten.


    Das ist tatsächlich auch in meinen Augen ein Problem, und ein Verhalten, das ich einfach beim besten Willen nicht gänzlich nachvollziehen kann. Ich war immer der Auffassung, dass je besser man in der eigenen Position verankert ist, man es umso weniger nötig hat, sich aggressiv abzugrenzen oder gar zu versuchen andere Positionen oder Sichtweisen zu unterdrücken. So etwas scheint mir oft eigentlich ein Versuch zu sein, die eigenen Zweifel zu unterdrücken, indem man das, was man meint ausfüllen zu müssen, über Gebühr nach Aussen trägt. Etwas mehr Gelassenheit, Gleichmut, wäre da aus meiner Sicht wünschenswert und hilfreich.


    Wo ich mich aber durchaus einfühlen kann, ist das Bedürfnis die eigene Sichtweise gegen Angriffe zu verteidigen, die man nicht provoziert hat. Da musste und muss ich selbst an meiner Gelassenheit arbeiten, wobei es oft vielleicht sogar sinnvoll ist, das zu tun.


    Was mir dabei hilft, mehr Gleichmut zu entwickeln, ist aus allen spezifischen Schubladen herauszutreten und die Sache nochmal von einer neutralen Position aus anzuschauen. Dann muss ich auf einmal weder mich selbst noch etwas verteidigen, sondern kann alles einfach auch mal stehen lassen.

  • kilaya:
    Zitat

    Es hat mich einfach von Anfang an in diesem Forum sehr überrascht, dass hier die meisten in ihrem Profil sich selbst als Vertreter irgendeiner Richtung etikettieren.


    Das finde ich erstmal überhaupt nicht problematisch, eher im Gegenteil: man praktiziert nun mal in einer bestimmten Weise, die auch die eigene Sicht prägt. Indem das im Profil und damit neben den Beiträgen sichtbar ist, hilft das Mitlesern einzuschätzen, aus welcher Sicht jemand vermutlich argumentiert.


    Das kann ich nachvollziehen, dass es den praktischen Vorteil hat, einen Beitrag und den Autor des Beitrags besser "einzuordnen".
    Manchmal hilft das dem besseren Verständnis.
    Manchmal führt es aber vielleicht doch eher zu einem Schubladen-Denken, bei dem man nur noch das "Konzept" im Kopf hat ("Soundso-Schule"), statt den Text wirklich zu betrachten.



    kilaya:
    Zitat

    Und viele "Vertreter" sich nach meiner Wahrnehmung auch doktrinär, abgrenzend und intolerant verhalten.


    Das ist tatsächlich auch in meinen Augen ein Problem, und ein Verhalten, das ich einfach beim besten Willen nicht gänzlich nachvollziehen kann. Ich war immer der Auffassung, dass je besser man in der eigenen Position verankert ist, man es umso weniger nötig hat, sich aggressiv abzugrenzen oder gar zu versuchen andere Positionen oder Sichtweisen zu unterdrücken. Das scheint mir oft ein Versuch zu sein, die eigenen Zweifel zu unterdrücken, indem man das, was man meint ausfüllen zu müssen, über Gebühr nach Aussen trägt. Etwas mehr Gelassenheit, Gleichmut, wäre da aus meiner Sicht wünschenswert. Wo ich mich aber durchaus einfühlen kann, ist das Bedürfnis die eigene Sichtweise gegen Angriffe zu verteidigen, die man nicht provoziert hat. Da musste und muss ich selbst an meiner Gelassenheit arbeiten. Was mir hilft, ist aus einer bestimmten Schublade herauszutreten und einfach die Sache nochmal von einer neutralen Position aus anzuschauen. Dann muss ich auf einmal weder mich selbst noch etwas verteidigen, sondern kann alles einfach auch mal stehen lassen.


    Ja, das Gute an der Situation in dem Forum ist, dass genau das regelmäßig geübt werden kann. :)

  • Varadinno:

    Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Wie gesagt: die nächsten Tage werde ich dem "Buddhaland" fern bleiben. Ich wünsche euch einsichtsvolle Tage.


    Da hab' ich jetzt eine Wette gewonnen. Nachdem wir gesehen hatten, dass du fast 10 Beiträge täglich hier hinterlassen hast, noch nicht einmal 4 Wochen hier bist und dich völlig haltlos hier der Schreibgier hingibst, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses statement von dir kommen musste.
    Wir wussten nur nicht wie lange du da durch halten wirst. Ich hatte den frühestens Zeitpunkt getippt, da du ja in der Lehre schon recht weit fortgeschritten bist bzw. glaubst zu sein. :)
    Danke.

  • Danke für dieses Paradebeispiel. Genau um diese Form der "Kommunikation" geht es mir. Solche "Beiträge" vergiften m. E. die Atmosphäre im "Buddhaland". Warum muss es denn so persönlich werden, so zynisch? Vielleicht nimmt mir dieser "Tychiades" ja auch noch immer meine Kritik an seiner verbalen Entgleisung ("faule Ausrede") übel - wer weiß. Es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich.
    Ich jedenfalls kenne meine Absicht, hier im "Buddhaland" zu schreiben.
    Dies ist deshalb auch mein letzter Beitrag. Alles hat seine Zeit. Das Experiment "Buddhaland "ist für mich damit beendet. Es war eine sehr einsichtsvolle Übung. Dafür bedanke ich mich.
    Wie gesagt: "the days and nights are relentlessly passing. How well am I spending my time. This should be reflected upon again and again... ". Da ziehe ich das Dasein als "Nashorn" bei weitem vor. Wer könnte es mir auch verübeln.
    "Ich streite nicht mit der Welt, ihr Mönche, sondern die Welt streitet mit mir." - der Buddha.

  • Varadinno:

    Danke für dieses Paradebeispiel. Genau um diese Form der "Kommunikation" geht es mir. Solche "Beiträge" vergiften m. E. die Atmosphäre im "Buddhaland". Warum muss es denn so persönlich werden, so zynisch? ... Das Experiment "Buddhaland "ist für mich damit beendet.


    Möglicherweise deshalb, um genau diese Reaktion von Dir zu provozieren?

  • Varadinno:

    Danke für dieses Paradebeispiel. Genau um diese Form der "Kommunikation" geht es mir. Solche "Beiträge" vergiften m. E. die Atmosphäre im "Buddhaland". Warum muss es denn so persönlich werden, so zynisch? Vielleicht nimmt mir dieser "Tychiades" ja auch noch immer meine Kritik an seiner verbalen Entgleisung ("faule Ausrede") übel - wer weiß. Es interessiert mich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich.
    Ich jedenfalls kenne meine Absicht, hier im "Buddhaland" zu schreiben.
    Dies ist deshalb auch mein letzter Beitrag. Alles hat seine Zeit. Das Experiment "Buddhaland "ist für mich damit beendet. Es war eine sehr einsichtsvolle Übung. Dafür bedanke ich mich.
    Wie gesagt: "the days and nights are relentlessly passing. How well am I spending my time. This should be reflected upon again and again... ". Da ziehe ich das Dasein als "Nashorn" bei weitem vor. Wer könnte es mir auch verübeln.
    "Ich streite nicht mit der Welt, ihr Mönche, sondern die Welt streitet mit mir." - der Buddha.


    Deine Re-Aktion ist auch m.E. typisch. Spielen da vielleicht Stolz und Trotz eine Rolle?


    Dass Du das Dasein als "Nashorn" vorziehst, glaube ich Dir noch nicht so ganz. Denn dann hättest Du Dich nicht immer wieder gerechtfertigt, sondern lediglich Abstand gehalten, wie Du es ja gleich zu Beginn schon angekündigt hattest.
    Statt dessen hast Du, wie Tychiades schreibt


    Zitat

    ...Nachdem wir gesehen hatten, dass du fast 10 Beiträge täglich hier hinterlassen hast, noch nicht einmal 4 Wochen hier bist und dich völlig haltlos hier der Schreibgier hingibst, war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses statement von dir kommen musste. ...


    Alles Gute für Dich.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Frieden-und-Freude:
    Varadinno:

    Danke für dieses Paradebeispiel. Genau um diese Form der "Kommunikation" geht es mir. Solche "Beiträge" vergiften m. E. die Atmosphäre im "Buddhaland". Warum muss es denn so persönlich werden, so zynisch? ... Das Experiment "Buddhaland "ist für mich damit beendet.


    Möglicherweise deshalb, um genau diese Reaktion von Dir zu provozieren?


    Darauf hatten wir auch noch gewettet. Dennoch bin ich etwas überrascht, dass sie darauf eingegangen ist. Das ist eben sehr starkes Anhaften - es juckt da geradezu in den Fingern. Aber nun ist sie ja gegangen und kehrt nicht wieder. Wetten?