Kultur der Kommunikation

  • Varadinno:

    @Sherab: konkret und aktuell für deine Beiträge in diesem Forum. Ich habe den Eindruck, dass du an einer Veränderung - Verbesserung - der Kommunikation im "Buddhaland" nicht sonderlich interessiert bist. Ich frage mich, warum das so ist.
    Update (5 Minuten später...): ich finde es persönlich auch etwas seltsam, dass du mich etwas fragst und dann die Konversation verlässt, ohne kurz auf meine Antwort zu warten.
    Update (10 Minuten später...): ich mache dann mal Gehmeditation.


    Das sind einfach meine Erfahrungen, Varadinno, da ich schon länger in diesem Forum bin (Du bist unter dem Nick "Varadinno" erst seit dem 09.03.2017 dabei). Ich schätze dieses Forum sehr und sehe es als Übung an, hier achtsam zu schreiben (es tut mir Leid, wenn Dein Eindruck von meinen Beiträgen eventuell ein anderer ist!) und zu beobachten wie mein Geist reagiert. Aber auch um Fragen zu stellen und manchmal sogar richtig gute Antworten zu bekommen. Die Moderatoren tun wirklich ihr Bestes, manche User ändern sich aber nie, aber wir können sie nicht "erziehen". Ich persönlich mag mehr über Dharma reden als über eine Kommunikationskultur, die wir nur begrenzt beeinflussen können!


    P.S. Deine letzten beiden Beiträge (Updates) erschließen sich mir nicht. Wieso soll ich die "Konversation" verlassen haben? Erwartest Du eine unmittelbare Reaktion? Sorry, diese Erwartung kann ich nicht erfüllen!

  • @Sherab: danke für deine Antwort. Ich bin prinzipiell aus den gleichen Gründen hier, die du nennst. Allerdings finde ich es wichtig, dass man über Probleme spricht, anstatt sie direkt zu akzeptieren. Manche Dinge lassen sich ändern: dazu gehört m. E. die Art und Weise der Kommunikation. Das erfordert allerdings Einsicht und guten Willen von allen Teilnehmern. Und wie Frieden-und-Freude gesagt hat: auf anderen Plattformen funktioniert es ja auch. Das heißt: es ist eben nicht unmöglich, etwas zum Heisameren hin zu ändern! Warum soll das im "Buddhaland" nicht gelingen können?? Wenn eine gute und heilsame Form der Kommunikation entsteht, dann ist der Austausch auch wesentlich offener - diese Erfahrung habe ich gemacht, auf virtuellen Wegen und nicht zuletzt in Klöstern.
    Gute und freundliche Kommunikation ist die Basis des spirituellen Austauschs. Das ist nicht nur meine Meinung - das hat m. E. der Buddha gelehrt.
    Aber vielleicht wäre es auch hilfreich für diese Diskussion, wenn sich einmal die Moderatoren selbst zu Wort melden würden. Immerhin geht es hier auch um ihre Position und Aufgabe.
    Was die "Updates" angeht: wenn ich mich hier mit einem Teilnehmer direkt unterhalte (beide sind eingeloggt) und dann eine Frage stelle, dann warte ich, bis eine Antwort kommt. Wenn ich dafür keine Zeit habe, dann kommuniziere ich das. Eine Frage zu stellen und dann das Gespräch zu verlassen, kann m. E. leicht als Desinteresse interpretiert werden.
    Dies schreibend: ich habe die nächsten Tage Dienst, werde also nicht anwesend sein.
    Metta (mein Lehrer sagt dazu übrigens "unconditional love" oder auch "total acceptance" - "unkonditionierte Liebe" oder "vollkommene Akzeptanz": ich muss jemanden nicht mögen, um ihn anzunehmen.)

  • Varadinno:

    Und wie Friede-und-Freude gesagt hat: auf anderen Plattformen funktioniert es ja auch.


    Ich kenne es eher so: In anderen Plattformen wird fast gar nicht mehr kommuniziert, weil es zu wenig Teilnehmer gibt, die sich aktiv beteiligen!


    Varadinno:

    Das erfordert allerdings Einsicht und guten Willen von allen Teilnehmern.


    Eben. Und die lässt sich nun mal nicht erzwingen!


    Varadinno:

    Aber vielleicht wäre es auch hilfreich für diese Diskussion, wenn sich einmal die Moderatoren selbst zu Wort melden würden. Immerhin geht es hier auch um ihre Position und Aufgabe.


    Es ist halt nicht das erste Mal, dass wir darüber im Forum reden. Es wurde schon zig mal durchgekaut im Laufe der letzten Jahre!


    Varadinno:

    Wenn ich dafür keine Zeit habe, dann kommuniziere ich das


    Gut. Für die Zukunft: Wenn ich hier eingeloggt bin heißt es nicht, dass ich dann immer auch Zeit habe, unmittelbar zu antworten!

  • @Sherab: das war vor meiner Zeit hier. Jetzt ist jetzt. Darum geht es letztendlich. Das Hier und Jetzt ist Gegenstand der Praxis. Rechte Rede zählt für mich zur Praxis - wie eigentlich Alles.

  • Varadinno:

    @Sherab: das war vor meiner Zeit hier. Jetzt ist jetzt. Darum geht es letztendlich. Das Hier und Jetzt ist Gegenstand der Praxis. Rechte Rede zählt für mich zur Praxis - wie eigentlich Alles.



    Ja klar, aber die eigene Rechte Rede. Nicht die Rechte Rede von Dritten!

  • Sherab Yönten:


    Im Lichte der großen weltpolitischen Probleme ist die "Kultur der Kommunikation" in einem unwichtigen Internetforum" ein Luxus - Problemchen ohne Bedeutung.


    Moin SY,
    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert. Warum? Weil es daraus einen Weg gibt. Aus genau diesem Grunde, sollten wir uns ja nicht in Samsara verstricken. Denn Samsara ist nicht zu retten. Dieses Leiden besteht immer, solange es ein Werden gibt.
    Und deshalb sollten wir uns ja auch u.a. in rechter Rede schulen.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)


  • Ja, es müssen Grenzen gezogen werden, auch wenn ich gerne keine hätte - weder bezogen auf die Erdkugel noch auf das Leben überhaupt.
    Aber hier geht es ja nicht um Samsara, sondern um ein buddhistisches Forum. Wie ich bereits weiter oben schrieb, war ich zu Beginn entsetzt über den Umgang miteinander. Und der war eben ganz, ganz extrem anders, nämlich sehr beleidigend, mobbend und ging oft unter die Gürtellinie.


    Andererseits bin ich aber nicht besorgt darum, ob sich "wertvolle" Teilnehmer abwenden. Das erscheint mir inzwischen als karmisch bedingt. Denn wer sich angezogen fühlt, aus welchem Grunde auch immer, z.B. weil er/sie spürt, dass es hier auch was zu lernen gibt, der wird seine "verletzten Gefühle", seine eigene Wut, seinen eigenen Dünkel oder Stolz sehr bald selbst ent-decken/entlarvt finden. Ich jedenfalls habe dieses Forum gerade zum Abschleifen meiner o.g. Hindernisse benutzt. Wer im goldenden Tempel sitzt, hat wenig Reibungsmöglichkeiten, und bildet sich vielleicht ein, er/sie wäre schon "so weit".


    _()_ Monika


    PS: Ja, ich meine Marshall Rosenberg

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:
    Sherab Yönten:


    Im Lichte der großen weltpolitischen Probleme ist die "Kultur der Kommunikation" in einem unwichtigen Internetforum" ein Luxus - Problemchen ohne Bedeutung.


    Moin SY,
    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert. Warum? Weil es daraus einen Weg gibt. Aus genau diesem Grunde, sollten wir uns ja nicht in Samsara verstricken. Denn Samsara ist nicht zu retten. Dieses Leiden besteht immer, solange es ein Werden gibt.
    Und deshalb sollten wir uns ja auch u.a. in rechter Rede schulen.
    _()_ Monika



    Dagegen ist ja auch nichts zu sagen, liebe Monika. Das kann aber nur jeder für sich tun.
    Wenn ich es bei anderen einfordere ist es lediglich ein weiterer Schritt im
    samsarischen Kreislauf! :heart:


  • Vielen Dank für Deine Antwort!


    Ich stimme Dir zu:


    Zum einen: Es müssen Grenzen gezogen und eingehalten werden, die für alle gleichermaßen verbindlich sind.


    Zum anderen: Die "Reibungen" in diesem Forum sind auch eine Möglichkeit, etwas über sich zu lernen ...
    Ich habe da ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du - und es war nützlich für meine Praxis.


    Beide Punkte widersprechen sich nicht: Denn die Möglichkeit, aus "Reibungen" etwas zu lernen, bedeutet ja keineswegs, dass ein Mindeststandard an "rechter Rede" im Forum überflüssig wäre.


    _()_

  • Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert.


    Das ist ein vermutlich auf mangelhafter Information beruhendes Missverständnis - oder Du projizierst Dein eigenes Desinteresse auf den Buddha. Falls Du einigermaßen mit Englisch zurecht kommst, gibt es hier eine gute Einführung. Eingehender kann man das z.B. hier studieren.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana:
    Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert.


    Das ist ein vermutlich auf mangelhafter Information beruhendes Missverständnis - oder Du projizierst Dein eigenes Desinteresse auf den Buddha. Falls Du einigermaßen mit Englisch zurecht kommst, gibt es hier eine gute Einführung. Eingehender kann man das z.B. hier studieren.
    ..


    Vermutlich kann man aus Texten, die auf Buddha zurückgehen ziemlich viel ableiten, auch an sozialen, wirtschaftstheoretischen oder politischen Ideen.


    Was man vielleicht immer dabei berücksichtigen sollte sind die echten Umstände, Bedingungen etc. unter denen er und seine Anhänger gelebt haben.


    Indische Früheisenzeit, weitestgehend bäuerliche Subsistenzwirtschaft, Sklavenhaltung in etwas weiter entwickelten Bereichen. Buddha hat nicht gewußt (?), daß es Europa, Afrika, Australien oder Amerika gibt. Wahrscheinlich war alles , was auch nur 500km entfernt passierte vollkommen aus dem Wahrnehmungshorizont heraus.


    Die zeitlich gleiche Entwicklung der griechischen Philosophie (Politik ~Polis) oder die Ansätze zu Monotheismus eines Echnaton 800 Jahre vor ihm dürften nicht bis in seine Region vorgedrungen sein 8)


    Ob es ihn interessiert hat wäre ein anderes Thema. Wirklich damit befassen konnte er sich nicht.

  • Sudhana:


    Ich denke, was unsere Intention, als Buddhisten in einem buddhistischen Forum zu diskutieren angeht, ist die Antwort naheliegend. Wir sollten uns zumindest bemühen, hier im virtuellen Raum so als Sangha zu agieren, wie wir dies im realen Raum eines Vihāra tun oder tun würden (oder zumindest tun sollten).


    Das würde allerdings voraussetzen dass sich hier nur Buddhisten einbringen die an einer virtuellen Sangha teilnehmen wollen. Da stellt sich die Frage, ob das in der Absicht der Forumsbetreiber liegt. Der Gründer hat das unter "Mitteilungen - Forumsregeln & Hinweise zum Umgang im Forum" nicht eindeutig abgegerenzt:


    Zitat

    Dieses Forum ist offen für alle buddhistischen Schulen und auch für Menschen, die sich keiner besonderen Schule verbunden fühlen. Wir üben Respekt und Toleranz im Umgang mit Vertretern anderer Schulen im Bewusstsein, dass es unterschiedliche Formen und Lesarten des Buddha-Dharma gibt, vom denen keine einen Anspruch auf absolute Gültigkeit und Deutungshoheit erheben kann.


    Da ist nicht ersichtlich ob mit "Menschen, die sich keiner besonderen Schule verbunden fühlen" auch solche gemeint sind, die sich selber überhaupt nicht als Buddhisten verstehen. Einen Platz im Forum erhält jedenfalls erfahrungsgemäß auch jemand, der sich ausdrücklich nicht als Buddhist bezeichnet, sogar tradierten Buddhismus jedweder Form offen ablehnt. Wobei die Moderation gewöhnlich nur bei Angriffen und Beleidigungen einschreitet. Aber auch "offen für alle buddhistischen Schulen" sagt nichts aus über die Art und Weise wie sich jemand mit einer bestimmten Schule verbunden fühlt, etwa ob er Zuflucht zu den drei Juwelen genommen hat oder inwieweit er die gewählte Richtung praktiziert, oder ob er sich nur an schriftlicher Überlieferung orientiert ohne einer Tradition zu folgen.


    Dein gutgemeinter Vorschlag - "Wir sollten uns zumindest bemühen, hier im virtuellen Raum so als Sangha zu agieren, wie wir dies im realen Raum eines Vihāra tun oder tun würden (oder zumindest tun sollten)" - betrifft also nicht alle Teilnehmer, vielleicht nur eine Minderheit. Soll er das gesamte Forum betreffen, wäre dazu eine in diesem Sinne deutliche Eingrenzung seitens der Betreiber nötig, was einen eheblichen Mitgliederschwund nach sich ziehen würde.


    Soweit ich das sehe bleibt also nur die Wahl zwischen Gesundschrumpfen und buntem Allerlei mit starker Fluktuation. Persönlich neige ich zu Letzterem und sehe daher die Priorität weniger in der Intention, sondern mehr auf dem Benehmen der Teilnehmer innerhalb eines weit gesteckten Rahmens über den Buddhimus. Nachdem sich in besagten "Forumsregeln & Hinweise zum Umgang im Forum" nur die wenigen zitierten Zeilen zur Intention des Gründers finden, während die Benimmregeln einen weit größeren Raum einnehmen, sowie aufgrund der traditionellen Offenheit im Forum glaube ich da richtig zu liegen.


    Abgesehen vom Reiz spannender Auseinandersetzungen, interessanter Ansichten und starker Beteiligung hält mich in diesem Forum besonders die Tatsache, dass immer wieder Beiträge auf hohem spirituellen und sprachlichen Niveau auftauchen! Gelegentlich lese ich in Foren die einer virtuellen Sangha näher kommen, dort zu schreiben verbietet sich, weil ich auch im praktischen Leben nicht einer solchen angehöre. Also Buddhaland würde schon für mich und solche in ähnlicher Situation passen - wenn man sich hier nur ein wenig besser benehmen könnte.

  • Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert. Warum? Weil es daraus einen Weg gibt. Aus genau diesem Grunde, sollten wir uns ja nicht in Samsara verstricken. Denn Samsara ist nicht zu retten. Dieses Leiden besteht immer, solange es ein Werden gibt.
    Und deshalb sollten wir uns ja auch u.a. in rechter Rede schulen.
    _()_ Monika


    Richtig, insbesondere natürlich für Mönche bzw. Asketen ist das wichtig.

    Zitat

    „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige gemeine Rede gern führen, und zwar über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Rede hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen."

  • accinca:
    Monikadie4.:

    die große Weltpolitik, selbst die kleine, hat Buddha herzlich wenig interessiert. Warum? Weil es daraus einen Weg gibt. Aus genau diesem Grunde, sollten wir uns ja nicht in Samsara verstricken. Denn Samsara ist nicht zu retten. Dieses Leiden besteht immer, solange es ein Werden gibt.
    Und deshalb sollten wir uns ja auch u.a. in rechter Rede schulen.
    _()_ Monika


    Richtig, insbesondere natürlich für Mönche bzw. Asketen ist das wichtig.

    Zitat

    „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, eine derartige gemeine Rede gern führen, und zwar über Könige, über Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Rede hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen."


    OT:


    Blöde Frage, accinca: Warum ist im Text von dem " Asket Gotamo" die Rede? Beschreibt das Zitat die Zeit wo Gotamo noch Asket war und noch nicht Erleuchtung erlangt hatte? Als Buddha hatte er doch das Dasein als Asket abgelehnt.

  • fotost:

    Vermutlich kann man aus Texten, die auf Buddha zurückgehen ziemlich viel ableiten, auch an sozialen, wirtschaftstheoretischen oder politischen Ideen.


    Diese Vermutung lässt sich zu Gewissheit wandeln, wenn man sich insbesondere mit dem zweiten von mir angegebenen Link etwas näher befasst. Welche Relevanz solche Ideen - z.B. die, dass Regierung dem Allgemeinwohl zu dienen habe - für die heutige Zeit haben oder nicht haben, erschließt sich dann ebenfalls.


    Zumindest zeigt das Zeugnis des Palikanon, dass Buddha von verschiedenen Königen nicht nur in persönlichen Angelegenheiten um Rat gefragt wurde und solchen auch erteilte, dass er an solchen Dingen durchaus nicht desinteressiert war.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sherab:

    Zitat

    Als Buddha hatte er doch das Dasein als Asket abgelehnt.


    Nee, das selbstquälende Büßerasketentum (nachdem er es selbst praktiziert hatte). Basiswissen.


    Asket jedoch war er selber und wird auch heute noch so bezeichnet: Mahashramanah ( great Shramana)


    Er hat aber hier und da auf Verfehlungen von Asketen hingewiesen, welche, ebenso wie das Praktizieren des Büßerasketentum, das Heilsziel verunmöglichen:


    Zitat

    "Siehst du wohl, Râhula, diesen so kleinen Wasserrest im Wasserbehälter belassen?" - "Ja, o Herr." - "Eben so klein, Râhula, ist das Asketentum derer, bei denen nicht Scheu vor bewusster Unwahrheit besteht." Da nun sprach der Erhabene, den kleinen Wasserrest gänzlich ausgießend, zum Ehrwürdigen Râhula so: "Siehst du wohl, Râhula, diesen kleinen Wasserrest ausgegossen?" - "Ja, o Herr." - "Eben so ausgegossen ist das Asketentum derer, bei denen nicht Scheu vor bewusster Unwahrheit besteht." Da nun sprach der Erhabene, den Wasserbehälter umkehrend, zum Ehrwürdigen Râhula so: "Siehst du wohl Râhula, diesen umgekehrten Wasserbehälter leer und hohl?" - "Ja, o Herr." - "Ebenso leer und hohl, ist das Asketentum derer, bei denen nicht Scheu vor bewusster Unwahrheit besteht." -

  • Naja, "Verfehlungen"..., Fehler, oder auf das Ungenügen einer Praxis... hat er hingewiesen,
    und wiederum wie's recht ist:


    Zitat

    Eben so, Râhula, bei wem nicht die Scheu besteht vor bewusst falscher Rede, bei dem wird nichts unausführbar sein, sage ich. Daher, Râhula, nicht einmal im Scherz werde ich Unwahrheit reden. So hast du dich zu üben. Was meinst du wohl, Râhula, welchem Zweck dient ein Spiegel?" - "Dem Zweck sich selber zu betrachten, o Herr." - "Eben so auch, Râhula, betrachtend und wieder betrachtend soll man in Taten Werke verrichten. Betrachtend und wieder betrachtend soll man in Worten Werke verrichten. Wenn du, Râhula, im Begriff stehst, in Taten, in Worten, in Gedanken ein Werk zu verrichten, so hast du dieses Werk so zu betrachten: 'Das Werk, das ich da im Begriff stehe zu verrichten, könnte das zu meiner eigenen Schädigung führen, könnte das zu anderer Schädigung führen, könnte das zu beider Schädigung führen, ein übles Werk, Leiden reifend?'

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Danke für die Info Morpho. :)

  • Weils sich doch hier um 'rechte Rede' dreht.
    Die ist zuerst mal ne wahrhaftige - keine 'falsche', unredliche. Schönschreiberei sagt da gar nix.

  • Varadinno:

    @Sherab: danke für deine Antwort. Ich bin prinzipiell aus den gleichen Gründen hier, die du nennst. Allerdings finde ich es wichtig, dass man über Probleme spricht, anstatt sie direkt zu akzeptieren. Manche Dinge lassen sich ändern: dazu gehört m. E. die Art und Weise der Kommunikation. Das erfordert allerdings Einsicht und guten Willen von allen Teilnehmern. Und wie Frieden-und-Freude gesagt hat: auf anderen Plattformen funktioniert es ja auch. Das heißt: es ist eben nicht unmöglich, etwas zum Heisameren hin zu ändern! Warum soll das im "Buddhaland" nicht gelingen können?? Wenn eine gute und heilsame Form der Kommunikation entsteht, dann ist der Austausch auch wesentlich offener - diese Erfahrung habe ich gemacht, auf virtuellen Wegen und nicht zuletzt in Klöstern.
    Gute und freundliche Kommunikation ist die Basis des spirituellen Austauschs. Das ist nicht nur meine Meinung - das hat m. E. der Buddha gelehrt.
    Aber vielleicht wäre es auch hilfreich für diese Diskussion, wenn sich einmal die Moderatoren selbst zu Wort melden würden. Immerhin geht es hier auch um ihre Position und Aufgabe.
    Was die "Updates" angeht: wenn ich mich hier mit einem Teilnehmer direkt unterhalte (beide sind eingeloggt) und dann eine Frage stelle, dann warte ich, bis eine Antwort kommt. Wenn ich dafür keine Zeit habe, dann kommuniziere ich das. Eine Frage zu stellen und dann das Gespräch zu verlassen, kann m. E. leicht als Desinteresse interpretiert werden.
    Dies schreibend: ich habe die nächsten Tage Dienst, werde also nicht anwesend sein.
    Metta (mein Lehrer sagt dazu übrigens "unconditional love" oder auch "total acceptance" - "unkonditionierte Liebe" oder "vollkommene Akzeptanz": ich muss jemanden nicht mögen, um ihn anzunehmen.)


    Hallo Varadinno,


    zunächst einmal finde ich es schön, dass du dich so für eine bessere Kommunikationskultur einsetzt!
    Allerdings kann ich nicht deine Vorwürfe gegenüber Sherab Yönten verstehen, dass er sich hier bei dir "abmelden" muss. Wenn ich mein eigenes User-Verhalten sehe, dann bin ich z.B. Während der Bahnfahrt 15min online, und wenn der Zug hält, beantworte ich auch keine Frage mehr sondern steige erstmal aus und habe dann auch vielleicht etwas anderes zu tun bis ich wieder ein Zeitfenster habe hier rein zu schauen. Ebenso zwischen Staubsaugen und Essen kochen. Manche Dinge sind halt zeitlich festgelegt. Ich habe auch schon in früheren längeren Diskussionen mich nach Beiträgen mit Fragen direkt abgemeldet, um dem User Zeit und Muße für seine üblicherweise längeren Antworten zu lassen. Die Möglichkeit zum Nachdenken und ggf. auch 3x ändern lässt die Qualität der Beiträge steigen. Ansonsten haben wir ja hier auch noch den Chat.


    Grüße :sunny:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Morpho:

    Weils sich doch hier um 'rechte Rede' dreht.
    Die ist zuerst mal ne wahrhaftige - keine 'falsche', unredliche. Schönschreiberei sagt da gar nix.


    Wahrhaftig und schön zugleich schreiben geht auch, bevor aus einem wahrhaften Austausch ein wehrhafter wird. Durch das achtsame Abwägen und Auswählen von Worten kann statt Streit und Zerwürfnis eine friedliche und inspirierende Diskussion entstehen. Ein Forum bietet einen gut geeigneten Raum um diese Kunst zu lernen. :)

  • mukti:


    Wahrhaftig und schön zugleich schreiben geht auch, bevor aus einem wahrhaften Austausch ein wehrhafter wird. Durch das achtsame Abwägen und Auswählen von Worten kann statt Streit und Zerwürfnis eine friedliche und inspirierende Diskussion entstehen. Ein Forum bietet einen gut geeigneten Raum um diese Kunst zu lernen. :)


    Sehr schön formuliert - und zugleich wahr! :)

  • @ mukti:
    Ich meinte eigentlich: "Schönschreiberei" ( Rednerei) sagt weder was zur Wahrhaftigkeit des Geschriebenen, Gesagten, noch zur Redlichkeit des Schreibers, des Redners, aus.


    Es gibt ja ne Definition von akusala und kusala oder auch falsche Rede rechte Rede.
    Von "schön" steht da nix, aber von gefällig, liebevoll, zu Herzen gehend, höflich, vielen erfreulich und angenehm. oha ! - nur zur rechten Zeit, nur, was wahr ist und einen guten Sinn hat, er redet über die Lehre ... gut begründet, klar und bestimmt, heilsam. - oha ! :star:



    Zum Glück steht in den Forumsregeln: Wir bemühen uns um rechte Rede und nicht Ich verbiete unrechte Rede, sonst müsste das Forum geschrottet werden, denke ich ;)

  • Die Kanon Zitate weiter oben sind genial. Wunderträchtig.
    Ick will die mal nicht mit meinen Geschwätz in die Versenkung verdammen. Deswegen: Cürelü. :vajra:


    Vielleicht noch eins: DIE Rechte Rede
    setzt rechte Konzentration, rechte Ansicht, Denken, Absicht und Anstrengung voraus.
    Also dreht mir bitte keinen den Strick, kritisiert nicht hin und her, der wo nicht den Heiligen gibt, aber auch keinen, der vielleicht nicht schön, ist ja auch Geschmackssache, aber zumindest wahr spricht. Und lasst euch nicht die Taschen vollhauen oder einen Bären aufbinden. Viel Gleisnerei auf der Welt. :rainbow:_()_