Missionieren im Buddhismus

  • damit kann man die

    vollkommene Meisterschaft erreichen.

    Spielst Du in einem Fußballverein8):grinsen:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Vielleicht eine seltsame Frage - aber wird heute in D. eigentlich zwischen unterschiedlichen Gruppen/Schulen missioniert?


    Ich gehöre zu keinem Zentrum, zu keiner Schule. Eure Erfahrung - wird in Zentren manchmal negativ über andere Richtungen gesprochen? Wird versucht Anhänger aus anderen Richtungen zu gewinnen?

  • Wenn man den Buddhismus nicht als Religion versteht sondern als Anschauung der weltlichen und spirituellen Dinge,

    dann erübrigt sich das Missionieren und die Sichtweise auf Gott, Götzen, Dämon, Teufel, Lama, Heilige, Satyr, Rinpoche

    usw. erübrigt sich. Alle diese Darstellungen sind dann Symbole menschlicher innerer Empfindungen und also solche in die Praxis

    zu übernehmen. Es gibt die Polarität zwischen gut und böse auf der Welt, das ist für das Leben notwendig und deshalb

    wird es auch niemand ändern können egal was er verspricht. Jedoch es ist im Dasein ein Umgang mit Leben und

    Tod möglich der zum inneren Frieden führt und bei Erwachen zu der Gelassenheit es so hinzunehmen.

    Buddha hat nicht missioniert, er hat aufgeklärt aus seinen eigenen Erfahrungen heraus und dabei den Mittelweg entdeckt der

    ihn zur Erleuchtung führte. Einen Buddhismus als Religion den man missionieren konnte gab es erst viel später.

    Da spielten Machtinteressen spezieller Menschengruppen eine Rolle wie es stets der Fall ist in sozialen Gruppen.

    Missioniert wird von jemand der beweisen will das er Recht hat und nicht merkt wie spirituell armselig er dabei ist,

    denn das hat ja das Forum schon mal herauskristallisiert, es gibt nicht die eine Wahrheit auf der Welt, es gibt Naturgesetze

    die auch für den Menschen gelten, es gibt spirituelle Gesetze wenn man daran glaubt aber ansonsten gibt es so viele

    Wahrheiten wie es Pflanzen, Tiere und Menschen gibt auf der Erde. Wenn man die Fantasie dazunimmt auch unendlich

    darüber hinaus. Was will man missionieren, was soll das sein was man selber hat und der Andere unbedingt auch braucht?

    Erniedrigung, Unterwerfung, Demütigung? Ein hilfloses Wesen was seelischen Beistand braucht um sich innerlich zu

    stabilisieren damit er nicht mehr eine Bedrohung für sich selbst und Andere ist. Wer meint innerlich nicht genug zu sein und

    sich ausbreiten muss so weit, dass er Andere braucht die mittragen um es zu bewältigen, ist ganz tief innen drin eine leere Hülse

    und im Grunde lebensunfähig. Bei Pflanzen und Tieren längst ausgestorben, nur der Mensch kann die soziale Gemeinschaft

    aufrufen, sie soll ihn tragen und so gibt es viele Würdenträger die missionieren und sich tragen lassen von der Menge.

    Eine Strategie um überleben zu können, jedoch diese Menschen sind mit sich allein völlig hilflos und aufgeschmissen.

    Sie müssen missionieren als einzige Chance um überleben zu können und die Mitmenschen zu mobilisieren, dass sie übernehmen.

    Die Lebensbewältigung übernehmen da sonst kaum eine Daseins Chance besteht, es ist bei vielen Würdenträgern der Fall und

    ich vermute, auch beim Dalai Lama ist es nicht anders. Er braucht die massenwirksamen Auftritte wie ein Rockstar um alle

    zu mobilisieren für seine Existenz mit dem offiziellen Slogan: alles für Tibet. Ich befürchte Thich Nhat Hanh geht es auch nicht

    viel anders. Wie gesagt, die großen Würdenträger müssen missionieren sonst sind sie in ihrer Großartigkeit verloren und nur

    noch einfache Menschen mit innerem Frieden und Ausgeglichenheit so wie Buddha vor etwa 2500 Jahren.

  • sati-zen

    wie es im Dalai Lama oder Thich Nhat Hanh aussieht wissen wir natürlich nicht, aber schon allein die Tatsache, dass man als Würdenträger betrachtet wird ist glaub ich für jeden Menschen eine große Herausforderung. Ich möchte jedenfalls Keiner sein und nicht jeder hat sich die Rolle wirklich raus gesucht.

  • Genau, mir geht es auch so, manchmal ist mir schon das Schreiben hier im Forum unangenehm da sehr öffentlich

    und teilweise betont oberflächlich. Zen-Buddhismus im Forum praktizieren ist kaum möglich.

    Was die Würdenträger angeht sind es auch Menschen mit ambivalenten Gefühlen, wie jeder Andere und sie sind

    meist so oft persönlich in der Öffentlichkeit präsent, da kann man gut analysieren und das Wesen erkennen.

    Gerade bei einem vertrauten Vorbild will ich wissen mit welchen inneren Seelenzuständen ich es zu tun habe.

    Thich Nhat Hanhs Bücher erschließen sich mir und Dalai Lamas Bücher machen mich skeptisch.

    So lässt sich ein Zen-Meister genau theoretisch benennen ohne Oberguru zu sein, nur wenn er eine

    Sangha leitet kommt er um diesen humorvollen Begriff kaum drumrum. Ich bin nicht der Meinung,

    dass man um einen Zen-Meister irgendein Mysterium machen muss, er hat die meiste Übung in der Gruppe.

    Ich finde die in Deutschland öffentlich bekannten Zen-Meister vor allem unterhaltsam wie einen Schauspieler

    aber eine praktischen Wert für das Praktizieren hat Rampensau sein nicht.

  • Zen-Buddhismus im Forum praktizieren ist kaum möglich.

    Würdest Du einen Vorschlag machen, wie die Praxis für uns Deiner Meinung nach in einem Forum aussehen könnte?


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ich bin nicht der Meinung, dass man um einen Zen-Meister irgendein Mysterium machen muss, er hat die meiste Übung in der Gruppe.

    Da gibt es halt einen Zwiespalt. Wenn man einem größeren Kreis die Möglichkeit bieten will, einen spirituellen Weg (mit)zu gehen, dann muss man in Erscheinung treten und wenn man in Erscheinung tritt, dann hat man es nicht zu 100% in der Hand, ob man auf einen Sockel gestellt wird oder nicht. Ein Meister, der seiner Rolle gerecht werden will wird sicher alles ihm mögliche dafür tun sich nicht aus eigener Kraft über die Anderen zu erheben, aber die meisten Menschen suchen ja nach Vorbildern und wollen einen MEISTER sehen.

    Ich muss da immer an eine Szene aus "Das Leben des Brian" denken, als Brian sagt "Ich bin nicht der Messias" und einer seiner Mitläufer entgegenet dann "Nur der wahre Messias leugnet seine Identität" :)


    Natürlich kann man auch sagen, dass man doch auch im Stillen Raum für eine Sangha bieten kann, aber reicht das noch in der heutigen Zeit, oder geht man dann mit seiner Stille über Kurz oder Lang unter und überlässt das Feld den spirituellen Radaubrüdern, die es hauptsächlich auf den eigenen Ruhm abgesehen haben?

    Keine Ahnung, wo die Grenze verläuft. Man wird es wohl probieren und den ein oder anderen Fehltritt begehen müssen.

  • Es gibt stets einen Zwiespalt bei allem was lebt und es ist die Fähigkeit der Gratwanderung zu erlernen will man nicht in die Tiefe stürzen

    oder immer jemanden oder etwas brauchen das auffängt.

  • Bzw. wo würde das anfangen? Ich denke da an diese ganzen Lies!-Stände. Wäre es nicht positiv, wenn es solche Stände gibt, die Bücher mit den vier edlen Wahrheiten verteilen und hinten in diesem Buch vielleicht einen einfachen Einstieg zum Thema Meditation. Ich könnte mir doch vorstellen, dass dies zum Wohle aller Wesen beitragen könnte. Damit ist ja nicht gemeint, man muss sich einer bestimmten Tradition anschließen. Sondern halt einfach nur die Basics des Buddhismus, mit Grundlagen in puncto Meditation. Wäre das missionieren, ich glaube, dass viele Menschen sich das gerne anschauen würden und sich freuen, wenn sowas verteilt wird. lg

    Also ich mach es häufig so, dass ich meinen freunden die buddhistische lehre näher bringe...

  • Hi,

    mir ist noch eigentlich noch was wichtiges dazu eingefallen. Als G. Buddho unter seinem Baum saß und ihm der Gedanke kam, seine gewonnene Lehre nicht weiterzugeben, weil die alle doch zu blöd seien, hat Brahma ihm gesagt, dass er seine Lehre verkünden soll, da es doch Menschen gibt, die ohne die richtigen Anweisungen, das

    richtige Ziel, nicht finden würden!

  • Wieso werden Buddhismus besser aktzeptiert als die von dir genannten 'esoterischen' Gesetze? Diese Erfahrung mache ich nicht. Ich meine, Das Resonanzprinip ist im Prinzip nichts anderes als Karma und jeder kennt den Spruch: wie du in den Wald rufst, so schallt es heraus. Gleiches zieht Gleiches an etc. Und Karma ist nichts anderes als genau das! Meiner Meinung nach. Und darüber mit anderen ins Gespräch zu kommen, empfinde ich sehr einfach.