Aktuelles im Fall Sogyal Lakar / Rigpa

  • Nach den letztes Jahr gegen Sogyal Lakar erhobenen Vorwürfen hatten Rigpa UK und Rigpa US die renommierte Anwaltskanzlei Lewis Silkin LLP beauftragt, die Sachlage aufzuklären und aus juristischer Sicht Handlungsempfehlungen für sie zu formulieren. Dies nur zur Verdeutlichung: die Anwaltskanzlei arbeitet für Rigpa als Klient, nicht für ehemalige Schüler/innen oder sonstige Personen, die sich durch Sogyal Lakar geschädigt sehen und ggf. Rigpa per Zivilklage dafür haftbar machen könnten. Das gibt den Feststellungen des Berichtes ein besonderes Gewicht. Die Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse ist aus meiner Sicht als Beitrag Rigpas zu einer größeren Transparenz zu begrüßen.


    Der Untersuchungsbericht liegt jetzt seit ca. 2 Wochen vor: lewis-silkin-report.pdf (51 Seiten in Englisch). Er sollte mE Pflichtlektüre für Alle sein, die erwägen, sich auf eine samaya - Beziehung mit einem Vajrayana-Guru einzulassen. Eine deutsche Teilübersetzung (leider nur Einleitung und Handlungsempfehlungen ) findet sich hier: lewis silkin report intro and recommendations german.pdf.


    Es bleibt abzuwarten, ob und wie weit die nationalen Rigpa-Organisationen (nicht zuletzt Rigpa e.V. in Deutschland, aber vor allem Rigpa France und Lerab Ling) den Empfehlungen der Anwälte folgen.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Interessant. Damit lässt sich doch was anfangen.Der Report geht auch auf das Thema Methode ein. Sehr komplex. Wird sich nicht diskutieren lassen.

    Ps: Können wir so Links nicht wo sammeln? Unter einem Thema. Was schlägst du vor Sudhana ?

    • Offizieller Beitrag

    Wie reagiert man auf solche Fälle?


    Einer der Herangehensweisen ist, dass man alles Verantwortung auf den Täter abschiebt. Bis auf dass er eben kein "guter Guru" sondern ein "schlechter Guru" war, würde man dann kein Problem sehen. Das ist ein wenig so wie ein Denken dass Sicherheitgurte als nur etwas für schlechte Autofahren ablehnt.


    Aber was der Report sagt, ist das wir alle mit Sichereitsgurt (safeguarding policy) fahren sollten.



    Im Prinzip fordert Punkt 6. sowas, wie eine interne Stelle an die man sich bei "Guru-Bedenken" wenden kann und Punkt 7 eine extererne Stelle. Ich finde es schön, wenn es so etwas wie eine buddhistische Sektenberatung/Clearningstelle geben würde. Im Bezug auf sexuellen Missbrauch und Mobbing gibt es das ja inzwischen bei ganz vielen nicht-buddhistischen Institutionen.


    Aber dem steht ja im Buddhismus ein ganz grosses Manko entgegen. Weil man in vielen Traditionen davon ausgeht, das Lehrer so ziemlich egolos sind, ist die Forderung nach Kontrolle etwas, was dem Anspruch entgegen steht. Andere (menschliche) Lehrer brauchen villeicht Kontrolintanzen und Sicherheitgurte, aber weil mein Lehrer eben ein "richtiger" buddhistischer Lehrer ist hat er überhaupt kein Ego, das man kontrollieren muss. Und Sicherheitsgurt braucht er auch keinen.

  • Um Analysen und eine Änderung interner Bedingungen zum Schutz Praktizierender (inkl. Lehrer) wird man nicht mehr herum kommen. Ich finde das gut. Weil das auch mit "rechtfertigenden Annahmen" und verkehrten Ansichten aufräumen kann. Demokratische, humanitäre Herzensbildung.

  • Nachdem es jetzt durch den Bericht sozusagen amtlich geworden ist, dass Sogyal seine SchülerInnen regelmäßig missbraucht hat, empfiehlt es sich, den Leserbrief von Frau Helga Mittag in der aktuellen Ausgabe von Buddhismus Aktuell zu lesen. Da erkennt man die typischen Abwehrtaktiken von Guru-Anhängern in aller Deutlichkeit.

  • Ich denke nicht, dass sich bei Rigpa generell etwas ändern wird, denn wie Gabriele Maass, Leiterin und Delegierte von Rigpa bei der letzten MV der DBU klipp und klar sagte, gehört es zu ihrer "Tradition", dass ihre Vajrayana-Lehrer sexuelle Beziehungen zu den Schüler/innen haben können und werden. Auch geht dies ganz klar aus dem Code of Conduct hervor, den Rigpa für die Beziehung von Vajrayana-Lehrern und Schüler/innen mit Hilfe von Dzongsar Jamyang Khyentse entwickelt hat.
    Issues with the Rigpa Code of Conduct – WHAT NOW?
    Dieser hat auch nach wie vor eine ganz bezeichnende Meinung zu diesem Thema.

    "Frankly, for a student of Sogyal Rinpoche who has consciously received abhisheka and therefore entered or stepped onto the Vajrayana path, to think of labelling Sogyal Rinpoche’s actions as ‘abusive’, or to criticize a Vajrayana master even privately, let alone publicly and in print, or simply to reveal that such methods exist, is a breakage of samaya."

    "https://m.facebook.com/djkhyentse/posts/2007833325908805"
    Ich bin gespannt, wenn die Skandale bei Siddhartas Intent Global endlich herauskommen. Dort soll es teilweise noch schlimmer sein als bei Rigpa

  • also moment. rigpa gibt die recherche mit den opfern von missbrauch durch sogyal lakar in auftrag, gleichzeitig holt sie sich von dzongsar eine handlungsempfehlung, welche sexuelle beziehungen zw.lehrer schüler ausdrücklich einschliest und als teil der "methode" offeriert.

    von dzongsar, der derartig mit sexistischen äusserungen aufgefallen ist, das selbst die notorisch bis zur selbstverleugnung ergebene facebookgemeinde rebellierte bis er sie(dort) löschte. war das noch vor der MV? naja nee, spielt jetzt auch keine rolle mehr. die missbrauchsvorwürfe waren bereits lange bekannt als der vorstand auf der letzten MV dennoch sexuelle kontakte zw. "lehrer" und " schüler" auch für zukünftig als gerechtfertigt offerierte.

  • gehts noch? In der "dachkammer" sollen also "begegnungen" gleich welcher art stattfinden können, zwischen einem "lehrer" einem "schüler". in rigpa ! z.b. in berlin?! oder wo soll das laufen? in stundenhotels? oder geht man da privat zu schülerInnenwohnung?

  • Einer der Herangehensweisen ist, dass man alles Verantwortung auf den Täter abschiebt.

    Genau, und da sehe ich auch das Problem.

    Wenn es irgendwo anhaltenden Missbrauch gibt, haben verdammt viele Leute weggeschaut.

    Was ist das denn für eine Sangha, wenn nicht mal einer von ihnen den Mut hat, so etwas anzusprechen?

  • Einer der Herangehensweisen ist, dass man alles Verantwortung auf den Täter abschiebt.

    Genau, und da sehe ich auch das Problem.

    Wenn es irgendwo anhaltenden Missbrauch gibt, haben verdammt viele Leute weggeschaut.

    Was ist das denn für eine Sangha, wenn nicht mal einer von ihnen den Mut hat, so etwas anzusprechen?

    Die Gruppe ist viel wichtiger als der Einzelne der Gruppe. Solange wie sich der Einzelne zur Gruppe gehörig fühlt wird er ertragen, klagt er innerhalb der Gruppe über Ertragenes wird er gesondert, klagt er weiter wird er ausgesondert, ist er ausgesondert verschließt sich die Gruppe gegen alle Klagenden.

  • Der Rigpa-Verhaltenskodex vom Juni 2018 enthält eine bemerkenswerte Formulierung (Hervorhebung von mir):

    Zitat

    Lehrer*innen, Kursleiter*innen und alle, die Rigpa repräsentieren, auf welcher Ebene auch immer, verpflichten sich [...] während einer Veranstaltung, eines Retreats, eines Kurses oder in jeglicher Situation, in der sie als Autoritätsperson auftreten, keine intime Beziehung mit einem*r Teilnehmer*in anzufangen. Außerhalb der eben genannten Umstände wird erwartet, dass jegliche intime Beziehung auf gegenseitigem Respekt basiert und offen bekannt ist, das heißt, nicht im Geheimen geführt wird.


    Nun kann man hinsichtlich intimer Beziehungen Anderer trefflich mutmaßen, ob und wie weit sie "auf gegenseitigem Respekt" basieren oder nicht und erwarten kann man viel. Das ist lediglich eine pompöse Leerformel. Entscheidend ist, dass anders als in 'Ethics Codes' anderer Gemeinschaften, sexuelle Beziehungen zwischen Meister(in) und Schüler(in) nach wie vor als zulässig angesehen werden. In anderen Codes wird hingegen gefordert, vor Aufnahme einer sexuellen Beziehung die Lehrer-Schüler-Beziehung aufzulösen und für die Lehrerrolle jemand anderen zu finden. Das ist die einzige Möglichkeit, (bei Nichtordinierten, versteht sich) sexuelle Beziehungen zuzulassen, ohne dass diese durch das zwischen den Beteiligten bestehende Autoritätsgefälle kontaminiert werden. Nur so kann einigermaßen sicher gestellt werden, dass der schwächere Teil diese sexuelle Beziehung tatsächlich selbstbestimmt eingeht.


    Wenn man sagt, ein Austausch des Lehrers sei im Vajrayana nicht möglich und dann sexuelle Beziehungen nicht grundsätzlich ausschließen will, dann sollte man das auch offen sagen: wenn du bei Rigpa Schüler(in) wirst, dann musst Du damit rechnen, dass dein Lehrer/Meister versucht, dich flachzulegen. Komm damit klar oder lass es bleiben. Oder, in den Worten der Vorsitzenden von Rigpa e.V.: "das ist bei uns Tradition". So viel unmissverständliche Deutlichkeit hätte ich mir von dem Papier gewünscht - da weiss wenigstens Jeder, woran er ist, wenn er zu Rigpa geht. Abgesehen vom Verzicht auf 'Geheimhaltung' (was aber lediglich "erwartet" wird) steht diese Vorgabe Zuständen, wie sie in Sogyal Lakars 'lama care' - Harem herrschten, in keiner Weise entgegen.

    Das Papier 'Gemeinsame Werte und Richtlinien der Rigpa-Gemeinschaft' (ebenfalls Juni 2018) enthält einen speziellen Abschnitt betreffend "qualifzierte Vajrayana- und Dzogchen-Meister*innen", der jedoch zum Thema 'sexuelle Beziehungen' lediglich eine äußerst vage Formulierung enthält:

    Zitat

    Im Rahmen der Meister*in-Schüler*in-Beziehung ist es sowohl für den*die Schüler*in als auch den*die Lehrer*in vollkommen angemessen, seine*ihre jeweiligen Grenzen zum Ausdruck zu bringen, und mit Unterstützung erfahrener Schüler*innen, Kursleiter*innen oder Lehrer*innen den*die Lehrer*in um Klärung zu bitten.


    Das kann man so verstehen, dass es auch im Rahmen einer "Meister*in-Schüler*in-Beziehung" in Ordnung ist, sexuelle Avancen abzuweisen und damit "seine*ihre jeweiligen Grenzen zum Ausdruck zu bringen". Falls das so gemeint sein sollte, wäre eine deutlichere Sprache sinnvoll. Insbesondere, wenn man sich den Abschnitt "Den Vajrayana-Pfad einschlagen" genauer anschaut:

    Zitat

    Menschen, die für sich entscheiden, dem Vajrayana-Pfad zu folgen und sich von einem*r Meister*in leiten lassen, wie es in den Vajrayana- und Dzogchen-Lehren dargelegt wird, können dies nur tun, indem sie formell diese Stufe der spirituellen Anleitung erbitten. [...] Stellt ein*e Schüler*in freiwillig und auf eigenen Wunsch einen derartigen formellen Antrag, gilt dies als Zustimmung zu dieser Stufe spiritueller Anleitung.

    Das erinnert zumindest mich doch sehr an Dzongsar Jamyang Khyentses berüchtigten "Vertrag". Auch da wäre es wünschenswert, etwas genauer zu spezifizieren, was "spirituelle Anleitung" auf solcher "Stufe" so alles umfassen kann. Beleidigungen? Schläge? Sexuelle Übergriffe? Das liest sich für mich wie vorsorgliches juristisches ass-covering.

    Insgesamt ist dies alles nach meiner Auffassung noch sehr weit entfernt von der Empfehlung des Lewis Silkin-Berichts:

    Zitat

    Es sollten umfassende und schriftliche Schutzbestimmungen eingeführt werden, um sicherzustellen [...] dass sexuelle Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern entweder komplett untersagt sind oder spezifischen Schutzmaßnahmen unterliegen, die sicherzustellen, dass kein Machtmissbrauch geschehen kann.

    "Aufarbeitung" würde ich das jetzt nicht nennen - eher Kosmetik.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • "stufe der spirituellen anleitung erbitten", "formell".das ist merkwürdig. gibt es da abstufungen im dzogchen? wie sieht das aus ? -

    ich finde, sobald du eine "einrichtung" betrittst und mit "meister" (lehrer) kontakt, bist du auch "drin". körperlich, psychisch, seelisch.die einzige "stufe" ist enger, loser, ferner liefen-kontakt.?

    das ist ganz schön abstrakt was da steht. da täten mich die details interessieren.

    aber da kann mir hier keiner sagen.

  • Aktuelle Mitteilung von Rigpa:

    Zitat

    Liebe buddhistische Freund*innen,


    liebe Aktive in der DBU,


    liebe Aktive in den buddhistischen Gruppen,


    mit einigen von euch stehe ich / steht Rigpa seit langer Zeit in regem Austausch und die Vorwürfe des letzten Jahres gegen Rigpa und Sogyal Rinpoche haben unserem Kontakt keinen Abbruch getan. Manche von euch kenne ich nicht persönlich oder nur vom Sehen und andere von einem gelegentlichen Miteinander.


    Mit dieser E-Mail möchte ich euch über die gegenwärtige Entwicklung bei uns informieren.


    Im Juli 2017 hat uns die E-Mail von acht Schüler*innen von Sogyal Rinpoche gegen ihn und Rigpa erschüttert. Wir haben die Anschuldigungen von Beginn an ernst genommen. Sogyal Rinpoche ist bereits im August 2017 von allen internationalen Ämtern zurückgetreten, in Deutschland hat er sein Amt als spiritueller Leiter abgegeben. Zeitgleich haben die Vorstände der verschiedenen Rigpa-Organisationen die Verantwortung für den Veränderungsprozess in Rigpa übernommen und folgende Schritte eingeleitet:


    • Ernennung eines Vision Boards für Rigpa


    • Entwicklung eines Verhaltenskodex einschließlich eines Beschwerdeverfahrens


    • Beauftragung eines unabhängigen Berichts zur Untersuchung der Anschuldigungen.


    Was haben wir bisher in unserem Veränderungsprozess erreicht?


    Das Vision Board bestehend aus acht erfahrenen Rigpa-Lehrer*innen und -Schüler*innen hat im März 2018 die Arbeit aufgenommen. Das Vision Board wird direkt von Khandro Rinpoche, Dzongsar Khyentse Rinpoche und Khenpo Namdrol sowie weiteren Meister*innen unterstützt. Hier könnt ihr mehr <Wer wir sind - Rigpa e.V.> dazu lesen.


    Nach einem längeren internationalen Austausch und Diskussionsprozess hat sich unsere Gemeinschaft einen Verhaltenskodex <rigpa_verhaltenskodex_juni_2018_finalweb_ger.pdf> gegeben. Ergänzend haben wir uns auf gemeinsame Richtlinien und Werte <rigpa_gemeinsame_werte_richtlinien_juni_2018_final_ger.pdf> geeinigt. Beides ist seit Juni 2018 auf unseren Webseiten online einsehbar. Zurzeit sind wir in dem Prozess, dass Mitarbeiter*innen, Kursleiter*innen und Lehrer*innen sich diesem durch Unterschrift verpflichten, wenn sie in Rigpa aktiv sind/werden.


    Waren die verschiedenen Rigpa Organisationen vor Sogyal Rinpoches Rücktritt alle durch ihn als unseren spirituellen Leiter verbunden, sind wir gegenwärtig in einem internationalen Prozess, uns eine uns verbindende Organisationsstruktur zu geben. Dies wird eine Föderation aus den verschiedenen Rigpa-Organisationen sein. Wir haben uns darauf geeinigt, auf Augenhöhe und freundschaftlich miteinander zu arbeiten. Jede*r Beteiligte hat das Wohl der gesamten Rigpa-Gemeinschaft im Auge. Hier <Rigpa Teams — Rigpa> könnt ihr mehr über unsere gegenwärtige Zusammenarbeit lesen.


    Der unabhängige Untersuchungsbericht ist Ende letztes Jahres von Rigpa beauftragt worden und jetzt auf unseren Webseiten einzusehen. Hier <Der von uns in Auftrag gegebene Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission zu den Anschuldigungen gegen Sogyal Rinpoche ist veröffentlicht - Rigpa e.V.> ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse, sowie die im Bericht ausgesprochenen Empfehlungen mit allen Links, auch zu dem vollständigen Bericht in englischer Sprache. Der Bericht hat uns bestürzt und wir erkennen seine Ernsthaftigkeit an. Wir möchten unser Mitgefühl gegenüber den Geschädigten zum Ausdruck bringen. Wir bedauern zutiefst, dass Verletzungen innerhalb der Rigpa-Gemeinschaft passieren konnten. Wir sind entschlossen alles zu tun, um Heilung von Verletzungen und Versöhnung mit den Betroffenen zu ermöglichen. Rigpa verpflichtet sich, den Empfehlungen des Berichts zu folgen. Wir werden im Dialog und in Absprache mit unseren Mitgliedern entsprechende Schritte einleiten.


    Wie geht es weiter?


    So schwer und herausfordernd diese Zeit für uns alle ist, kann ich doch - als Vertreterin für den Rigpa e.V. - sagen, dass wir als Sangha gut zusammenstehen und die vergangene Zeit unsere Freundschaft und den Wunsch das Dharma zu studieren und direkt anzuwenden vertieft haben.


    Rigpa hat immer und wird auch in der Zukunft Meister*innen einladen, um das Dharma unserer Sangha, den buddhistischen Gemeinschaften wie auch einer interessierten Öffentlichen zu vermitteln. Wir werden weiterhin einen authentischen Pfad zur Erleuchtung für diejenigen anbieten, die ihn gehen möchten, und die interessierte Öffentlichkeit mit den Methoden der Meditation, des Mitgefühl und der Weisheit des tibetischen Buddhismus in Kontakt bringen.


    Ich habe mich immer für einen offenen Dialog eingesetzt und werde das auch in Zukunft tun. Es wäre mir eine Freude, mit euch allen direkt zu sprechen - insbesondere wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt.


    Möge das Licht des Dharma die Herzen aller Wesen berühren.


    Mit herzlichen Grüßen


    Gabriele Maass, Direktorin Rigpa e.V.

  • "Rigpa".

    Man kann jetzt nicht Dzongsar Khyentse die Führungsrolle geben.


    Das Schweigen der Lamas: Missbrauch im Buddhismus - derStandard.de

  • Es ist richtig(siehe Artikel).

    Es ist juztiziabel nicht belangbar wenn die klagende Partei keine - vor dem Gesetz- hinlänglich gültige Beweise- erbringen kann.

    Deswegen klagen die Betroffenen nicht. Und sie klagen insbesondere auch deswegen nicht, da, bei Zurückweisung eine sg. Unschuldsvermutung Bestand hat! (Nordische Länder bemühen sich da gerade um eine Umkehr).

    Ich denke viel an diese Menschen.


    Es ist aber schön, dass Rigpa die Vorwürfe nun anerkennt nach Recherche und Dialog mit Betroffenen durch eine Firma!


    Dennoch ist es besser man weiss,

    dass es bisher so ist, dass wenn man sich in eine Meister/Lehrer-Schüler-Beziehung begibt, ein Schaden, von Gesetz wegen sowieso nicht, aber auch ansonsten, (be)schwerlich revidierbar ist.


    Das wesentliche ist also, dass man einen Lehrer/Meister gut prüft.

    Er/sie muss ethisch/moralisch mindest "gleich", viel.mehr: besser sein, in der Lebensführung im Buddha-Dharma stehen, inkl. Pancasila und sonstiger wesentlicher buddhistischer Prämissen, und in der Praxis versiert, erfahren. Diszipliniert, zurückhaltend. Manches ist schwer zu beurteilen, aber auch da gibt es gewisse Anhaltspunkte, die man zügig für sich herausfinden sollte.

    Mein Tip: Im Buddhismus ist es wie in der Ärzte und Therapeutenlandschaft:

    Man geht nicht daher und vertraut seine Krankheit, sein Leiden und seine Gesundung jedermann an und man lässt sich auch die Wahl abzubrechen, wegzugehen._()_

    4 Mal editiert, zuletzt von Aka Onyx 9 ()

  • Im Buddhismus gibt es den Grundsatz "Kein sexuelles Fehlverhalten". Diesen Grundsatz muss man im Rahmen der jeweils allgemein geltenden kulturellen Grundsätze auslegen. Das bedeutet im Westen, dass ein spiritueller Lehrer eine Beziehung haben darf (egal ob verheiratet oder nicht). In einer Beziehung gilt der Grundsatz der Treue. Gruppensex ist aus meiner Sicht sexuelles Fehlverhalten. Sexuelles Fehlverhalten ist es auch, wenn der spirituelle Lehrer außerhalb seiner Veranstaltung Sex mit vielen seiner Schülerinnen hat. Das wird zu Recht gesellschaftlich nicht akzeptiert. Beziehung zwischen mehreren Personen führt normalerweise immer zu Verletzung.

  • Dzongsar Khyentse ist genau der Richtige.

    Wenn die Beziehung vertraglich geregelt ist - dazu hat er ja einen Vorschlag auf facebook gemacht - dann ist das juristisch "wasserdicht" - es sind ja erwachsene Leute. Es entspricht dem schwedischen Modell "Ja heißt ja".

    Allerdings ist es durchaus auch eine Form der Nötigung, da ohne so einen Vertrag keine "Fortkommen" in dem System ist. Es ist also auch eine Form der Korruption.

    Allerdings ist diese Vertragsbeziehung dann auch sehr nahe an Prostitution, wenn gleich es um ideelle Vorteile dabei geht.

    Es sollte daher jede*r wissen, worauf sie, er sich da einlässt.

    :zen:

  • hDzongsar Khyentse ist genau der Richtige.

    Wenn die Beziehung vertraglich geregelt ist - dazu hat er ja einen Vorschlag auf facebook gemacht - dann ist das juristisch "wasserdicht" - es sind ja erwachsene Leute. Es entspricht dem schwedischen Modell "Ja heißt ja".

    Allerdings ist es durchaus auch eine Form der Nötigung, da ohne so einen Vertrag keine "Fortkommen" in dem System ist. Es ist also auch eine Form der Korruption.

    Allerdings ist diese Vertragsbeziehung dann auch sehr nahe an Prostitution, wenn gleich es um ideelle Vorteile dabei geht.

    Es sollte daher jede*r wissen, worauf sie, er sich da einlässt.

    Ich hab bisher noch von niemanden gelesen, dass er diesen absurden Vertragsentwurf, auf den Du Dich beziehst, ernst genommen hätte. Viele Leute waren bestürzt und sehr irritiert, weil dieses satirische Schriftstück völlig unklar lässt, was es denn eigentlich ausdrücken will. Ernst kann es nicht gemeint sein, aber wirklich lustig ist es auch nicht.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • So ist es, der "Vertrag" von DKR ist für jeden zu 100% als Satire erkennbar. Aber ich verstehe auch nicht, worauf er damit genau hinaus wollte.


    Diese ganzen Ungereimtheiten sind natürlich da wo sie auftreten Bestandteil einer bestimmten Organisation. Es gibt viele Dzogchen-Schulen und Traditionen und die absolute Mehrheit davon ist frei von solchen Sachen. Nur weil man von bestimmten Organisationen so viel hört, eben weil es Skandale gibt, heisst das noch lange nicht, dass sie stellvertretend für die gesamte Methode genommen werden können.


    Das ist wie bei anderen Nachrichten auch: nur weil die Nachrichten sich zu 99% auf negative Schlagzeilen beschränken, heisst das ja auch nicht dass die Welt zu 99% schlecht ist.

  • Oberflächlich ist der Vertrag wohl schon als Satire gedacht, aber insgeheim denkt DJK (und die anderen neuen Rigpa-Repräsentanten) wohl doch in diesen Kategorien, denn letztendlich sagt der neue Code of Conduct, an dem er maßgeblich mitgearbeitet hat, auch nichts anderes aus, als dass Schüler/innen, die sich bei Rigpa und evtl. auch bei Siddhartas Intent auf eine Vajrayana-Lehrer-Schüler-Beziehung einlassen, völlig rechtslos und unmündig sind, alles mit sich machen lassen müssen und hierüber strengstes Stillschweigen zu bewahren haben. Mehr Perversion des Buddha Dharma und buddhistischen Tantra geht wohl kaum noch.

    Aktueller Beitrag
    Why Tibetan Buddhism is facing up to its own abuse scandal

  • Ich persönlich würde so ein Lehrer-Schüler-Verhältnis niemals eingehen. Auch nicht zu Beginn meiner Aufnahme buddhistischer Praxis in diesem Leben. Kurz vorher bin ich auch bei einer anderen Meditationsgruppe (nicht buddhistisch) gegangen, weil irgend ein schräges Zeug erwartet wurde. Dafür brauchte ich nichtmal irgendwelche Kriterien, einfach nur mein Bauchgefühl.

  • Als Einsteiger hast "du" aber den Einblick nicht in der Weite und Tiefe, oder in der Hinsicht was (in) korrekt ist. "Du" nimmst die Dinge häufig wie sie sind im Vertrauen darauf dass es schon seine Richtigkeit hat.