gelebter Zen

  • Wenn man bisher keine Berührungen mit Zen/Chan oder wie man es auch immer nennen möchte hatte kann man leicht irritiert sein. Zumindest ging es mir so. Zuerst habe ich mich auf Wikipedia zu seiner Geschichte und Praxis eingelesen. Dann wird man erst mal auf Zitate wie "Wenn du den Buddha siehst, töte ihn!" verwiesen, oder auf den geistigen Wegbereiter Nansen, der bedenkenlos und offenbar grundlos eine Katze zerhackt oder wie frühe praktizierende Buddha Statuen und Sutras verbrannt und zerstört haben.

    Wenn man dann weiter aus Neugierde in Foren wie diesem liest was Zen-Anhänger so bewegt bekommt man viel aufgeblähte Weisheit über Zazen, weil sie es scheinbar zum einzigen erklären, was Zen ausmacht. Darüber hinaus noch viele Äußerungen die alles erdenkliche als nichtig bezeichnen, fast habe ich mich an Nihilismus erinnert gefühlt.


    Wenn ich dann aber sehe, wie Zen in seinen Ursprungsländern praktiziert wird fällt mir augenscheinlich kein wesentlicher Unterschied zu anderen Schulen das Mahayana auf. Es werden Texte rezitiert, sich vor Statuen verneigt, Mönche und viele Laien ernähren sich vegetarisch, es gibt viel soziales Engagement. Dieser Zen gefällt mir persönlich sehr gut und er ist bestimmt eine authentische Lehre des Buddha.


    Was sagt ihr als Kenner der Sache zu dem was ich beobachtet habe?

  • Da man im Zen außer der Sitzhaltung nicht viel vorgeschrieben bekommt muss man selber raus finden, was Zen alles nicht ist (weil man ja automatisch für sich definieren will was es ist und dabei kommen allerhand Ideen zutage und werden wieder verworfen um neueren Ideen Platz zu machen). Man hat im Zen halt nichts Konkretes, das man vorzeigen könnte, aber dieses in der Luft hängen ist ja gewollt und fruchtet auch bei Vielen.

  • Man hat im Zen halt nichts Konkretes

    In wie fern ist denn nichts konkretes da? Es ist doch auch eine buddhistische Lehrtradition mit ihren Lehren und Überlieferungen. Auch im Zen wird einem ja gesagt was heilsam ist und was nicht.

  • Meine Praxis besteht nur zu einem Teil aus Zazen selbst. Im Zendo gehört zum Zazen auch eine Rezitation am Ende dazu. Ich selbst beschäftige mich zusätzlich noch mit unterschiedlichen Texten, Koans und kenne das auch so von anderen Mitgliedern im Sangha. Zazen ist zwar wichtig für mich, aber Zazen heißt für mich nicht, dass ich sitzen muss.


    Schön klingende Zitate findet man, meiner Meinung nach im Buddhismus allgemein sehr häufig. Im Zen haben sie oftmals aber verstecktere Inhalte weswegen sie, finde ich, eher herausstechen und auffallen. Wie sonst auch immer wieder, gibt es im Zen wahrscheinlich auch Leute die den Inhalt dessen, was sie sagen und schreiben aber (noch) nicht verstanden haben.

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  • Wenn man bisher keine Berührungen mit Zen/Chan oder wie man es auch immer nennen möchte hatte kann man leicht irritiert sein.

    Das ist zweifellos richtig. Richtig ist aber auch, dass man, wenn "Berührungen mit Zen/Chan oder wie man es auch immer nennen möchte hatte" nicht nur leicht sondern sogar schwerstens irritiert sein kann. Irritiert zu sein ist menschlicher Normalzustand - ein paar Berührungen mehr oder weniger ändern daran nichts.

    Zuerst habe ich mich auf Wikipedia zu seiner Geschichte und Praxis eingelesen.

    Wikipedia würde ich im Kontext Buddhadharma und erst recht Zen jetzt nicht als seriöse Quelle bezeichnen.

    Dann wird man erst mal auf Zitate wie "Wenn du den Buddha siehst, töte ihn!" verwiesen, oder auf den geistigen Wegbereiter Nansen, der bedenkenlos und offenbar grundlos eine Katze zerhackt oder wie frühe praktizierende Buddha Statuen und Sutras verbrannt und zerstört haben.

    q.e.d.


    Rinzais "töte Buddha", Nansens Katze oder Tankas Verheizen einer Buddhastatue werden gerne "zitiert", weil sie etwas über Zen aussagen sollen. Das tun sie auch - wie hunderte (scheinbar) deutlich weniger spektakuläre Präzedenzfälle. Dazu muss man sie verstehen - und um sie zu verstehen bedarf es Voraussetzungen, die ich bei Wikipedia-Autoren in aller Regel nicht vermute. Möglicherweise sind die eher bei Dir gegeben als bei denen. So oder so kommst Du nicht darum herum, dich erst einmal eine Weile ziemlich intensiv mit solch einer Geschichte zu beschäftigen, um sie zu verstehen. Google und Wikipedia - und, btw, auch dieses Forum - helfen da nicht wirklich.


    Rinzais Buddha, dem Du auf dem Weg begegnest ist ein falscher Buddha. Aber das ist gar nicht das Problem, um das es da geht. Das Problem ist vielmehr: wie tötest du den Buddha, der Dir begegnet? Nur so machst Du den Buddha, der Du bist, lebendig. Und Nansen - das ist nur eine Geschichte, wenn auch eine lehrreiche. Keine besonders glaubwürdige - auch während der Tang-Dynastie liefen buddhistische Äbte nicht mit Schwertern bewaffnet durch die Gegend. Tut jedoch nichts zur Sache. "Grundlos" handelt der Nansen dieser Geschichte übrigens keineswegs. Er macht seinen Job und legt den Dharma dar. Es ist eine Geschichte über Karma - und Dōgen gab Ejō dazu den Wink mit dem Zaunpfahl: Ursache und Wirkung sind nicht getrennt. Wenn Du das verstehst, dann auch, wie Jōshū die Katze hätte retten können - und warum er nicht da war, dies zu tun. Um eine Empfehlung, Katzen zu filetieren, geht es in dieser Geschichte jedenfalls nicht. Und Tanka - der verbrannte die hölzerne Buddhastatue nicht, um sich an dem Feuer zu wärmen. Und schon gar nicht, um jemanden damit zu provozieren oder um damit zu prahlen, was für ein Freigeist er doch sei. Der Priester des Tempels, dem die Statue gehörte, sollte daraus etwas lernen - der verstand aber nur die Hälfte, nämlich dass hölzerne Buddhas keine Sarira hinterlassen. Hätte er Tanka beim Herumstochern in der Asche geholfen, hätten sich auch die Sarira gefunden.

    Wenn man dann weiter aus Neugierde in Foren wie diesem liest was Zen-Anhänger so bewegt bekommt man viel aufgeblähte Weisheit über Zazen, weil sie es scheinbar zum einzigen erklären, was Zen ausmacht.

    Ja. "Zen-Anhänger" neigen auch nicht weniger zu Blähungen als Buddhisten anderer Provenienz und ihre Fürze sind keinen Deut wohlriechender. Was das Zazen angeht, so ist Zazen nur unter ganz bestimmten Umständen (oder besser: Nicht-Umständen, denn diese Umstände sind das Fehlen von Umständen) das einzige, was Zen ausmacht. Aber zumindest kann man sagen, dass es ohne Zazen kein Zen und ohne Zen kein Zazen gibt.


    Wenn ich dann aber sehe, wie Zen in seinen Ursprungsländern praktiziert wird fällt mir augenscheinlich kein wesentlicher Unterschied zu anderen Schulen das Mahayana auf.

    Mir wiederum fällt da kein wesentlicher Unterschied dazu auf, wie Zen hier in meiner Übungsgemeinschaft praktiziert wird. Wobei die nun nix Besonderes ist ... Vielleicht kennst Du ja nur das "Zen in seinen Ursprungsländern" besser als das Zen hierzulande?


    Ansonsten - Du sprichst da von Äußerlichkeiten - also dem, was du siehst. Ist das "wesentlich"?

    Es werden Texte rezitiert, sich vor Statuen verneigt, Mönche und viele Laien ernähren sich vegetarisch, es gibt viel soziales Engagement.

    Sicher werden hier weniger Texte rezitiert und es gibt in den Zendos auch weniger Statuen als in einem japanischen Kloster, vor denen man sich verneigt. Ist das "wesentlich"? Ansonsten - Mönche und viele Laien ernähren sich vegetarisch, es gibt viel soziales Engagement ...


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Danke für den vielen Text @Sundha.

    Wesentlich sind letztere punkte nur in sofern, dass sich so bestimmte Haltungen Äußern. Wenn man falsche Annahmen aus den vorher genannten, nicht erklärten Anekdoten zieht wundern einen diese Dinge nur, weil ein anderer Eindruck erweckt wird.

    • Offizieller Beitrag

    Die Entstehung von Zen hatte viel mit der Übertragung des Buddhismus in die chinesische Mentalität zu tun. Wo gegenüber dem Abstrakten und Expliziten das Konkrete und Implizite bevorzugt wurde.


    Es ist großartig, wenn Kommunikation direkt gelingt. Wenn ein Wort oder eine Geste genügt um ganz viel zu transportieren. Von daher ist Zen, wo sich ganz viel über Haltung und Herangehensweise im Alltag ausdrückt etwas wunderschönes.


    Wenn es gelingt! Der Nachteil dabei ist, dass es Zeit und Vertrautheit und Intuition braucht. Man braucht einen gemeinsamen Kontext, dem man langsam aufbauen muss.


    Von daher eignet sich Zen ganz lausig für den Export und auch ganz lausig für die dürre, abstrakte Übermittlung. Es besteht die Gefahr, dass die Leerstellen - das was eben nicht explizit gemacht wird - als Einladung verstanden wird, das mit eigenen Ideen zu ergänzen und es als Projektionsfläche zu benutzen.

  • @Sungi

    Was andere wie machen, darüber möchte ich mich nicht äußern.

    Ich bin Traditionalist. Was du hier schreibst, gilt auch, bis auf das Vegetarische, für mich.

    Es werden Texte rezitiert, sich vor Statuen verneigt, Mönche und viele Laien ernähren sich vegetarisch, es gibt viel soziales Engagement. Dieser Zen gefällt mir persönlich sehr gut und er ist bestimmt eine authentische Lehre des Buddha.

    Ansonsten, wie es bei mir aussieht, findest du hier: Startseite - zenkreis-barkauer-lands Webseite!

    Und dieser Text gefällt mir auch ganz gut.


    Ansonsten kann ich dir nur diese Einführung ans Herz legen.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Danke für noch mehr Text. Wenn man nur mehr oder weniger wissenschaftliche Texte darüber liest kann ein sehr falscher Eindruck erweckt werden, darum habe ich den Zen immer unheimlich gefunden. Zen Anhänger, wenn ich sie in Videos gesehen habe (vor allem in Korea und Vietnam) haben dann überhaupt nicht ins Bild gepasst dass durchs Lesen entsteht. Festus Das vegetarische ist ja kein Muss, das ist nur ein Beispiel für typische Mahayana-Praktiken, in deren Tradition ja auch der Zen steht.

  • Wer versucht Zen durch Lesen von Texten näher zu kommen oder gar zu begreifen wird scheitern.

    Wer als Europäer versucht die Traditionen in den Herkunftsländern zu erfassen wird in der Realität der westlichen Welt auch scheitern.

    Zen in Deutschland ist nicht die japanischen Rituale nach äffen, sondern die Lehre Buddhas als Grundlage auf die westliche Realität

    anwenden und da kann die Leerheit des japanischen Zen in unserer Marktwirtschaft sehr hilfreich sein.

    Man kann Zen nur dann sinnvoll praktizieren wenn man in seinem Umfeld vor Ort die fernöstlichen Methoden anwendet

    und die Lehre Buddhas sowie den japanischen Zen für sich übersetzt. Zen ist kein allgemeines Rezept als Lösung,

    man muss sich nur kräftig genug daran halten, dann wird alles gut. Auch Buddhas Lehre ist nicht so ein Rezept, man muss es

    für sich anwenden und leben können, sonst begibt man sich in neue Illusionen und Abhängigkeiten.

    Kurz gesagt, Zen erfüllt sich im Prozess der eigenen Lebensbewältigung durch Techniken aus Asien überliefert.

  • Also sehr viele Zen Gemeinschaften in Deutschland beziehen sich auf die japanische Soto-Shu. Der Gründer Dogen hat das Zazen schon sehr betont. Die Zen Schulen in Vietnam beziehen sich aber meist auf die Rinzai Schule (nur in chinesischen Namen).


    Ansonsten ist der asiatische Buddhismus aber auch Volksreligion. In vielen Ländern geht man halt aus Tradition, zur Ahnenverehrung, für Rituale etc. In den Tempel. Mit westlicher Vorstellung von Dharma hat das wenig zu tun.


    Frau Inken Pohl hat hier einige gute Vorträge die man bei Google findet. Unter anderem auch Studien dazu wie viele (oder eher gesagt wie wenige) Zen-Tempel überhaupt Zazen Praxis für Laien anbieten.

  • wenn Zen erklärt werden würde, wäre es kein Zen mehr

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Die Lehre ich nicht ALLEIN mit dem Denken zu verstehen.

    Zen ist für mich unwichtig geworden weil es auf darüber sprechen verzichtet.

    Gelebtes Zen ist auch darüber Sprechen.

    Einstein: Wenn ich es meiner Putzfrau nicht erklären kann, hab ich es nicht verstanden.

  • Zen ist für mich unwichtig geworden weil es auf darüber sprechen verzichtet.

    Dann kennst Du ZEN nicht.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Genau das ist es. ZEN wird (normal) von warmer Hand zu warmer Hand gelehrt und gelebt.

    Man lehnt den Schriftkanon nicht ab, doch es ist auch nicht ausschließlich ZAZEN. Es werden auch suttren rezitiert, es gibt (für mich leider) monastische Zeremonien und sogar (🤡) "theoretische" Fragen werden besprochen.

    Doch wird der Hauptaugenmerk auf "nur sitzen", also shikantaza gelegt.


    _()_


    Edit: wie der Buddha sagte: Wenn ihr zusammenkommt gibt es zwei Dinge, die ihr tun solltet. Ein Gespräch über den Dhamma führen oder ehrfürchtiges Schweigen einhalten.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Einige westliche Zen-Anhänger kommen mir jedenfalls vor wie schlechte Imitatoren der großen Meister aus dem Osten. Wenn man auf klare und nachvollziehbare Fragen nur konfuses Zeug brabbelt oder dem Fragesteller empfiehlt, er solle doch lieber die Klappe halten und Sitzen, zeugt das nicht von außergewöhnlicher Weisheit, sondern von außergewöhnlicher Unredlichkeit.

  • Einige westliche Zen-Anhänger kommen mir jedenfalls vor wie schlechte Imitatoren der großen Meister aus dem Osten. Wenn man auf klare und nachvollziehbare Fragen nur konfuses Zeug brabbelt oder dem Fragesteller empfiehlt, er solle doch lieber die Klappe halten und Sitzen, zeugt das nicht von außergewöhnlicher Weisheit, sondern von außergewöhnlicher Unredlichkeit.

    Was und wie man antwortet kommt immer auf die Aufnahmefähigkeit des Fragenden an.

    Doch ich gebe gern zu, das es manchmal schwer ist, worte zu finden, wenn nur Erkennen in einem selbst noch ist.


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    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Liebe Bosale!


    Es heißt nicht "gelebter Zen", sondern "gelebte Zen".


    Mal ehrlich:

    das Zen, des Zen(s), dem Zen, das Zen


    Zen

    Substantiv, Neutrum - japanische Richtung des Buddhismus, die durch Meditation die Erfahrung der Einheit allen Seins und damit …


    DUDEN


    Auf bald.

    Dae Kyong

  • Es heißt nicht "gelebter Zen", sondern "gelebte Zen".

    Zum Glück bin ich als Franke dem Duden gegenüber komplett gleichmütig... ;) Der hat sogar zusätzliche exotische Fälle erfunden, die bei uns keiner kennt (wie den Genitiv).


    Aber: Müsste es dann nicht heißen "gelebtes Zen"? :)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Lieber Bosal Aravind!


    Beim Wort Zen ist das relativ einfach. Jetzt wird es schwieriger: Stupa. Aus der Erfahrung des Helfens beim Bau: DER Stupa. Aber jetzt wird es knifflig und ich weiß es wirklich nicht: Tsatsa (eigentlich Votivtäfelchen, aber auch die "Küchlein", die in den Stupa gefüllt werden). Der Tastsa, die Tsatsa oder das Tsatsa. Wie gesagt, Zen ist einfach!


    Auf bald.

    Dae Kyong

  • Liebe Bosale!


    Es heißt nicht "gelebter Zen", sondern "gelebte Zen".

    "Gelebtes Zen". Wenn man hier schon den Oberlehrer raushängen lassen muss, sollte man es zumindest korrekt tun. ;)

  • Da man im Zen außer der Sitzhaltung nicht viel vorgeschrieben bekommt ...

    Tatsächlich repräsentiert der Zen-Weg den Geist einer großen Freiheit. Es ist die Freiheit vom Korsett unseres zwanghaften Erzeugens begrifflicher Gedanken inklusive Vorlieben und Abneigungen, eben jener Haltung, die uns davon abhält, die Soheit der Dinge/unserer Selbst zu erkenen und anzunehmen.


    Von diesem das Zen durchdringenden Geist der Freiheit mal abgesehen wird dir in der traditionellen Zenpraxis keineswegs nicht viel vorgeschrieben, sondern es gibt dort im Gegenteil nicht viel, das die nicht vorgeschrieben wird: Wie du dich im Dharmaraum zu kleiden, wann wo wie zu verbeugen hast, welche Schalen beim Essensritual in welcher Reihenfolge wann wie zu reinigen sind usw. usf. Besonders während eines Sesshins ist diese Art von Formalismus besonders ausgeprägt. Das geht so weit, dass du über den Tag eigentlich gar nichts mehr entscheiden musst, da alles vorgeschrieben ist. Und gerade darin liegt wieder eine große Freiheit: Die Freiheit, dich ganz und gar deiner Praxis und deinem Koan hingeben zu können.


    _()_

    Tai