Ich und meine Identifikationen

  • Ich habe untersucht, womit sich mein Ich identifiziert.

    Ich kann mich sozusagen als Controller fühlen, als eine Rolle, als eine bestimmte Funktionseinheit in mir.


    So betrachte ich mich als Controller und stelle fest, ein vorgeschriebenes Drehbuch zu haben. Mir geht's ganz klar um das Überleben und darum, diesen Körper zu schützen. Und ich gehe davon aus, dass es da in anderen Menschen auch so eine Kontroll-Unit gibt. Am besten weiß ich als Controller mehr wie alle anderen, weil dann habe ich einen Vorteil. Dazu fühlt sich alles was ich sage, so wichtig an und am besten hören es alle durchgehend wie bei einer Rede. Aber ich vermassel es immer, die richtigen Worte zu finden, damit es für alle passt. Das ist irgendwie meine Schwachstelle.. ich der Controller kann es nur mir recht machen, aber dafür weiß ich auch was ich brauche, was wiederum die Nachteile wieder ausgleicht?


    So betrachte ich mich als Nichts und stelle nichts wirkliches fest.

    Ein leeres Blatt wäre schon eine Beschreibung für mich als das was nicht sein kann.

    Und irgendwie weiß ich gar nicht, wofür ich stehe, wenn ich dieses Nichts bin, sondern es läuft alles von selbst.


    Und so gesehen, kann eigentlich auch nur der Controller schreiben... außerdem so gesehen, fragt sich der Controller oft, ob es etwas gibt, was er nicht kennt und die Antwort ist irgendwie in allem auch ja.


    Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

  • Am besten weiß ich als Controller mehr wie alle anderen, weil dann habe ich einen Vorteil.

    Wenn du dich gern einsam fühlst, ist das mMn eine gute Strategie.


    Aber ich vermassel es immer, die richtigen Worte zu finden, damit es für alle passt.

    Das vermasselst DU nicht, das ist meiner Kenntnis nach unmöglich.

    Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?

    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

    Das erste weiß ich nicht. Das zweite ist mMn falsch.

  • Guten Morgen Kristallklar,

    Es gibt Handlung ohne Identifikation. Einerseits handelt der Körper ununterbrochen einfach so und andererseits kannst Du durch gute buddhistische Praxis und dadurch entstehende Einsicht erfahren, dass Handeln stattfindet auch ohne Dich.


    Aber dazu gehört natürlich ein gut geschulter Geist, der sich nicht mehr sorgt.

    _()_ Monika


    PS: Die Hirnforschung geht davon aus, dass Handlung geschieht, bevor der Verstand sich entscheidet. Wir glauben nur, dass wir das selbst entschieden haben.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn du dich gern einsam fühlst, ist das mMn eine gute Strategie.

    Wenn ich mich mit meinem Controller identifiziere, dann erkenne ich seine Strategie... manchmal nicht sofort, aber ich kann verstehen, worum es geht, mehr oder weniger. Gerade ist dann eine neue Frage entstanden - Was ist mit meinen Gefühlen? Sind das Ergebnisse meiner Identifikation? Monikadie4. sagt dazu später auch noch was.


    Und nein ich würde nicht sagen, dass ich mich GERNE einsam fühle.

    Wenn ich mich einsam fühle, ist das fast schon wie eine Bedrohung für mich... und ja mit solchen Gefühlen, kann ich mich als Controller identifiziert nicht anfreunden... sie halten mich zb. von meinen Zielen, von der Arbeit ab, oder verwirren mich und meine klare Struktur.

    (Achtung hier sehe ich mich selbst als etwas)


    Das vermasselst DU nicht, das ist meiner Kenntnis nach unmöglich.

    Da sehe ich jetzt direkt die Selbsterhaltung der Masse.

    Nur wie erhält mich die Masse? Ist das deshalb, weil wir alle arbeiten gehen, füreinander wirtschaften und in Häusern leben? Sind das nicht schon alles die Ergebnisse der Masse die ich verpackt in einem Begriff sehe?


    Mir geht da gerade so einiges durch den Kopf was neu geprüft wird... mal schauen :)

    Das erste weiß ich nicht. Das zweite ist mMn falsch.

    Kann ich das etwas ausgeführter von dir haben?
    Wir könnten auch gemeinsam überlegen, was mit einem Tupel wäre... sprich richtig UND falsch?

    Ideen?

  • Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

    Nach der Lehre des Buddha besteht das Dasein aus fünf Gruppen: Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein. Dazu heißt es in mehreren Lehrreden: "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst". Gewöhnlich hält man sich für Körper und Geist, das ist die Identifikation die im Grunde nicht der Wirklichkeit entspricht. Sie entsteht aufgrund von Unwissenheit oder Verblendung und ist die Quelle aller Leiden (dukkha). Durch die Sinne erfahren wir angenehme und unangenehme Gefühle, weil wir uns damit identifizieren handeln wir um unangenehmes zu vermeiden und angenehmes zu erlangen. In dieser Unwissenheit, in der sich fast alle Wesen befinden, gibt es demnach keine Handlung ohne Identifikation.


    Um dukkha vollständig und endgültig zu beenden muss die Identifikation als solche erkannt werden, bzw. es wird verwirklicht dass man nicht Körper und Geist ist. Das ist gewöhnlich ein langer und schwieriger Weg den der Buddha lehrte nachdem er ihn selber zu Ende gegangen war - der achtfache Pfad. Nun gab es im Buddha aber auch noch ein Ich, er hat zwischen sich selber und anderen unterschieden und mit Absicht gehandelt. Warum das so ist weiß ich nicht wirklich weil ich mich in Unwissenheit befinde. Ich erkläre es mir so dass das Ich mit dem Erwachen nicht verschwindet, es wird aber als das durchschaut was es ist, eben eine Identifikation, eine geistige Gestaltung, eine Vorstellung. Was ein Erwachter wirklich ist, ist mit dem Verstand, der ja Teil der khandha ist, nicht mehr erfassbar - er ist unergründlich, tief wie der Ozean, wie es in der Paliüberlieferung heißt.

  • Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

    Nur wenn es eine überlegte und/oder beabsichtigte Handlung ist, ist da die Selbst-Identifikation mit den Aggregaten im Spiel. Bei Handlungen, die automatisch ausgeführt werden, findet keine Selbst-Identifikation mehr statt, wenn Selbst-Identifikation auch zu der entsprechenden Konditionierung geführt haben mag, die erforderlich war, um sie automatisch auszulösen.

    mankind ... must act and reason and believe; though they are not able, by their most diligent enquiry, to satisfy themselves concerning the foundation of these operations, or to remove the objections, which may be raised against them [Hume]

  • Ich habe untersucht, womit sich mein Ich identifiziert.

    Ich kann mich sozusagen als Controller fühlen, als eine Rolle, als eine bestimmte Funktionseinheit in mir.

    Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

     

    Alle Handlungen, die mit dem Ich-will es so tun, angetrieben werden, sind nie ohne sich mit dem zu identifizieren, was man tun will und dem mit dem man etwas tun will, möglich.


    Wenn du zu einem Geschäft gehen willst, um etwas zu kaufen, ist diese Handlung nicht möglich, wenn du dich nicht mit dem Weg zum Geschäft, dem Geschäft, dem Objekt deines Verlangens, dem Geld, das du dafür ausgibst, identifizierst.


    Alle Handlungen deines Körperlichen-Seins, die ausgeführt werden, während du diese gewollte Handlung ausführst, bedürfen nicht der Identifikation, die laufen einfach ab. Außer du willst schneller laufen, anders atmen, usw.

  • Kristallklar,

    die Gefühle werden geprägt durch unsere Kultur und deren Bewertungen. Es kommt eben darauf an, um welche es sich handelt.

    Ein Hungergefühl oder der Sexualtrieb z.B. sind notwendig, um das Leben "am Laufen zu halten".

    Aber worauf wir Appetit haben, ist Erziehung bzw. kulturell. Wir können uns auch darin schulen, was wir zu uns nehmen und ob wir den Sexualtrieb ausleben wollen.


    Wir können uns mit allem identifizieren, z.B. ich bin eine Nonne, ein Mutter, eine Feministin ...

    Damit sind auch starke Gefühle verbunden.


    Wenn ich aber frei sein will, dann löse ich mich von alldem.


    Ich habe gerade meinen Mann "verloren", bin also jetzt Witwe. Mein Herz ist schwer, wenn ich ein Bild von ihm sehe und an ihn denke, aber ich verstärke dieses Leid nicht noch dadurch, dass ich mich mit diesen Gefühlen identifiziere, sondern sie auch wieder vorübergehen lasse. Ich weiß, es geht ihm gut. Ich leide, wenn ich an ihm hänge und die Vergangenheit hervorhole. Das ist Identifikation.

    Ich denke dann immer an eine Szene im Film Kundun, als der Vater des Dalai Lama starb. Er hörte in sich die Stimme seines Lehrers "lass Dich nicht ablenken".


    Aber ich habe die Veränderung angenommen. Sie ist eine Unvermeidlichkeit des Lebens. Ich habe mich darauf vorbereitet. Trauer an sich ist aus meiner Sicht ein natürlicher Zustand.


    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Mein innerer Kontrollfreak kommt auch nicht gut mit Gefühlen klar, ist ja auch völlig unvorhersehbar und für ihn nicht steuerbar, weshalb der Arme damit völlig überfordert ist. Ich bin froh, dass der sich bei mir nicht mehr für den letzten Schluss der Weisheit hält.

    (Ich hatte den Satz aufgeschrieben, weil alle Gedankenkonstrukte, die einen selbst über andere erheben "mehr wissen als alle anderen", die Tendenz haben, die gefühlte Einsamkeit zu verstärken.)

    Das erste weiß ich nicht. Das zweite ist mMn falsch.

    Kann ich das etwas ausgeführter von dir haben?
    Wir könnten auch gemeinsam überlegen, was mit einem Tupel wäre... sprich richtig UND falsch?

    Ideen?


    Ich nehm' mal als Beispiel das Streichen des Schulbrots meines Kindes.

    Identifikation ist für mich nicht der Gedanke "ich streiche gerade das Brot", der fleucht sowieso durch's Hirn und diese ständigen Ich-Gedanken loswerden zu wollen ändert aus meiner Sicht nur das, worauf sich die Identifikation bezieht.

    Identifikation ist für mich auch nicht für das Streichen des Brotes an sich wichtig, das mach ich nicht, weil ich mich mit dem Muttersein identifiziere, sondern weil ich die Fürsorgerolle für dieses Kind annehme und die Arbeitsteilung mit meinem Mann gerade so ausgehandelt ist, dass ich morgens die Brote schmiere.

    Heißt aber nicht, dass ich nicht auch regelmäßig in Identifikationen drinhänge. Das würde ich aber nicht am Handeln selbst festmachen, sondern am Festhalten/Anhaften an etwas oder einem Ergebnis oder am Abwehren etwas anderen. Das fühlt sich eng an, unruhig, angstvoll, manchmal auch wütend. Aber Gefühle entstehen nicht nur durch Identifikationen und sie loswerden zu wollen ist auch eine.

  • Wenn ich aber frei sein will, dann löse ich mich von alldem.

    Und dieses lösen, das geschieht durch ein Bennen der Identifikation, zb. Nutzer im Forum, oder Benutzer am Computer, Mensch, Lebewesen,... und dann gehe ich da wohl nach meinem Gefühl... es gibt Identifikationen mit denen ich nicht gerne identifiziert bin und ja ich kann auch Handlungen erleben die noch völlig ohne Identifikation sind, zb. nach einer Handlung wo ich mich selbst fragen muss: "Was? War das jetzt wirklich mein ernst?"


    Wichtig wäre, dass diese Neuausrichtung immer unbefleckt ist, also wie eine Art simulierte Neugeburt? Weil, habe ich den Fall das ich bewusst handel, mit Ziel, mit einem klaren Weg, dann ist mir auch bewusst als was. Wenn es da eine Lücke gibt, oder eine Frage nach dem wieso, oder warum, sollte ich mich auch fragen als was ich frage, also als was ich mich identifiziere.

    So ist eben die Frage nach der Welt, oder dem Leid so eine Sache - als was oder wer frage ich? Wie ist der Kontext in dem ich als Mensch, Lebewesen, XYZ die Frage stelle, oder einen Schritt weiter inkl. einfühlen: Wie fühlt sich der Mensch gerade, der das schreibt?


    Was ich erkannt habe ist das mit den Gefühlen.

    Die Gefühle und meine eigenen Gefühle, haben so eine riesige Auswirkung darauf, ob wir am Ball bleiben und sich unsere Entscheidungen gut anfühlen, oder? Jedenfalls kämpfe ich sonst gegen mich an und ich glaube sehr an einen Weg des Herzens, bei dem sich alles zur richtigen Zeit zeigt und eigentlich jede Entscheidung auch die richtige war - nur sind wir bereit?


    Wohlgemerkt unter der Annahme, nur so kann ich überhaupt "Ich" sein mit all meinen Qualitäten.


    Jetzt bin ich - das bin ich nicht - usw..


    PS: Danke, dass du weiter machst.

    Und ich sende dir mein Beileid. Tut mir leid das mit deinem Mann zu hören :( Ich denk an ihn und es gibt keine Erinnerungen.

    Es ist so ruhig und still, so friedlich - aber es braucht auch das dafür was lebt - in gewisser Weise, uns alle die wir sind.

  • Mein innerer Kontrollfreak kommt auch nicht gut mit Gefühlen klar, ist ja auch völlig unvorhersehbar und für ihn nicht steuerbar, weshalb der Arme damit völlig überfordert ist. Ich bin froh, dass der sich bei mir nicht mehr für den letzten Schluss der Weisheit hält.

    Genau das meinte ich... ich der Kontrollfreak hier drüben ^^

    Gefühle sind so unnormal spontan und kaum zu kontrollieren, wenn ich dann nichts mache, jedenfalls so wie ich das gerade sehe und ich glaube es wird leicht übertrieben. Mir geht's ja eigentlich um das Wohlbefinden des Körpers und naja, wenn man mal überlegt was mein Kontrollfreak alles so tut und wie lange der arbeitet... macht der überhaupt mal eine Pause? Vielleicht ist er deshalb manchmal überfordert, weil er da auch einfach keine Kritik versteht und selbst am besten weiß, wie viel er tut und was am besten passt? Immerhin ist er derjenige, der ganz nah an all dem was er sieht dran ist... wer sonst ist näher und könnte besser beschützen?


    Aber ich habe auch gemerkt wie schön das sein kann, wenn man sich und seinen Kontrollfreak was gutes tut und das sind meistens so einfache Grundbedürfnisse wie Wärme, Geborgenheit, gehalten werden, Sinneseindrücke, Naturschauspiele... da geht mir echt das Herz auf und egal wie viel "ich" als Kontrollfreak schon kenne - die Natur beeindruckt mich immer wieder aufs Neue und ich habe noch nie gewusst wie sie es hinbekommt :)


    Das fühlt sich eng an, unruhig, angstvoll, manchmal auch wütend. Aber Gefühle entstehen nicht nur durch Identifikationen und sie loswerden zu wollen ist auch eine.

    Es gibt ja die Grundgefühle... also Freude, Wut, Traurigkeit, Angst, Ekel...

    Daran halte ich mich weitgehend und in andere kann ich wiederum aber nicht hereinschauen.


    Was ich bemerkenswert finde ist dann Verständnis.

    Wenn ich verstehe als was und warum ich mich so fühle, dann kann ich mich beruhigen und entsprechend handeln.

    Aber ich muss erstmal den Mut haben ganz unvoreingenommen, jetzt und hier auf mich zu schauen, neue Perspektiven annehmen, integrieren.

    Also es fängt jetzt an, und es fängt quasi immer wieder, jetzt an -


    Das haben viele in dem ganzen Stress völlig verlernt und wenn man 40h am Tag arbeitet, was bleibt?

    Ich denke da fing auch irgendwo mein persönlicher Weg an, aus der Identifikation heraus.

    Du kannst einfach 20h die Woche arbeiten, bescheiden leben und das im Paradies :)

  • Die Gefühle und meine eigenen Gefühle, haben so eine riesige Auswirkung darauf, ob wir am Ball bleiben und sich unsere Entscheidungen gut anfühlen, oder?

    Genau, der "Normalzustand" ist, das alles mit viel Anhaftung verbunden ist.



    Deshalb gibt es diesen Weg,

    Jedenfalls kämpfe ich sonst gegen mich an und ich glaube sehr an einen Weg des Herzens, bei dem sich alles zur richtigen Zeit zeigt und eigentlich jede Entscheidung auch die richtige war - nur sind wir bereit?

    den Weg über Metta. Mit der Zeit spielen die verbundenen Gefühle eine immer kleinere Rolle. Was Du tust, war in dem Moment richtig oder falsch. Na und? Wenn Du dem Herzen zuhörst, dann hast Du Dich zumindest nicht aus den falschen Gründen so oder so entschieden. Leider "muss" man das wie so vieles trainieren. Den meisten Menschen fällt das nicht in den Schoß. Aber es lohnt sich, und Du bist immer häufiger "bereit".


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

    Körper und Geist machen die Handlungen, aber man braucht per se dafür keine Identifikation.


    Das ist von hier:


    Studiengruppe BGM

    Opanayiko – Buddhistische Grundstudien

    Kategorie(n): Bedingte Zusammenentstehung , Haftensgruppen , Leerheit , Nicht-Ich , Vier edle Wahrheiten

    veröffentlicht Dezember 2003


    und das Zitat gehört Ajahn Buddhadasa. (S.12).


    Aber das würde nichts bedeuten, dass diese ganze " Handlungen" nichts real sind. Und ob!


    Zitat

    Wenn wir klar verstehen, daß Körper und Geist Nicht-Selbst

    sind, dann sollten wir auch unverzüglich erkennen, daß ihre heilsamen

    oder unheilsamen Handlungen ebenfalls Nicht-Selbst

    sind. Vergeßt nicht, daß das Nicht-Selbst sich als Geburt, Altern,

    Leid, Tod, Gutes und Schlechtes tun, manifestiert.


    Ein wenig erinnert mir das:


    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Was ich erkannt habe ist das mit den Gefühlen.

    Die Gefühle und meine eigenen Gefühle, haben so eine riesige Auswirkung darauf, ob wir am Ball bleiben und sich unsere Entscheidungen gut anfühlen, oder? Jedenfalls kämpfe ich sonst gegen mich an und ich glaube sehr an einen Weg des Herzens, bei dem sich alles zur richtigen Zeit zeigt und eigentlich jede Entscheidung auch die richtige war - nur sind wir bereit?


    Wohlgemerkt unter der Annahme, nur so kann ich überhaupt "Ich" sein mit all meinen Qualitäten.


    Jetzt bin ich - das bin ich nicht - usw..

    Der Weg des Herzens ist der einzige Weg, wenn du nur auf es hörst. Dann egal welche Entscheidung du triffst, das würde die "richtige".

    :heart: -liche Grüße.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Genau, der "Normalzustand" ist, das alles mit viel Anhaftung verbunden ist.

    Also quasi so wie ich heute morgen aufgewacht bin... lag etwas komisch auf der Seite, Herz schlug etwas schneller, Nase etwas zu, schlechte Luft im Zimmer... und gleich auch die Bewertung, Emotionen, Unwohlsein... dann die Erinnerungen, aufstehen, machen, tun ... ziemlich schnell hab ich es wieder recht komfortabel und ruhig...


    Dagegen steht aber dann noch die Aussage: Was ist schon normal? Ich weiß nicht wer ich jetzt bin, aber ich leite mich wohl aus dieser Polarität, den Gegensätzen ab. Sozusagen ich bin all das, was ich meinte nicht zu sein... und dafür darf es keine Kontrolle geben, alles was ich vorher hatte...


    Der Gegensatz lößt die Kontrolle auf.. für den Moment jedenfalls... Gedanken gehen... Stille...

    Bis es dann wieder erneut, anfängt, jemand zu sein... jemand anderes zu sein usw..

    Es wird identifiziert ohne Ende ^^


    den Weg über Metta. Mit der Zeit spielen die verbundenen Gefühle eine immer kleinere Rolle. Was Du tust, war in dem Moment richtig oder falsch. Na und? Wenn Du dem Herzen zuhörst, dann hast Du Dich zumindest nicht aus den falschen Gründen so oder so entschieden. Leider "muss" man das wie so vieles trainieren. Den meisten Menschen fällt das nicht in den Schoß. Aber es lohnt sich, und Du bist immer häufiger "bereit".

    Was glaubst du, reicht dafür schon die Wahrnehmung aus? Ich nehme die Atmung als Ein und Aus wahr, oder mein Herz das schlägt... alles Sachen ohne ein richtig und falsch... Dann lößt sich wieder was auf für mich - jedenfalls geistig - ob das so richtig ist?

  • Nun kann ich die Katze aus dem Sack lassen.

    Igor07, nicht deine Katze ^^


    Also scheinbar, ohne Identifikation, nichts Falsches.

    Oder anders gesagt ich identifiziere mich und habe auch direkt Fehler... aber die Fehler machen mich ja aus... als Individuum.


    Wenn ich im Herzen bin dann gibt es kein Individuum.

    Es war also nur ein Geist in meinem Kopf...


    Existiert für mein Herz also nur das was ich Universum / Körper nenne?

    - Veränderung, Wachstum, Schmerzen...


    Existiert für meinen Verstand also nur der Fehler/ das Problem/ das Individuum?

    - Angst, Wut, Unglück, (geistige) Leid


    Nur wie passt das zusammen? Liegt also in jedem wieder auch das andere/ der Gegensatz?

    Mit dem Herzen gesehen ist alles so wie es ist aber mit dem Verstand gesehen ist alles getrennt.


    Ich checke nicht, wieso da zwei sind...

    Es kann mich nicht in zwei Formen geben? Hä?

    Daher halte ich also stets an dem Individuum fest? ...


    Kann mein Körper dann geistlos gar nicht anhaften?

    Nur der Verstand kann das??

  • Wenn ich im Herzen bin dann gibt es kein Individuum.

    Es war also nur ein Geist in meinem Kopf...

    Hm, das sind doch verschiedene Dinge. Du kannst als das Individuum weiter bestehen, aber es ist keine Person drin. Der Buddha war nach seinem Erwachen sehr aktiv, also sein Verhalten war individuell und so wie einzigartig, aber es wurde mehr keine Selbst-Identifikation . Der war davon auf immer befreit.



    Das ist doch nur deine innere Welt der Erfahrung, die den nahtlosen Stoff des Da-Sein-S zer-schneid-et. Die Trennung exitiert in der Realität nichts ( wirklich). Es gibt doch in der Welt keine Dualität... Wir erschaffen die durch unsere Art der Wahrnehmung. Geist/ Materie, Gehirn/ Bewusstsein, Subjekt/ Objekt... usw....

    Wenn du alle deine , z.B., Gefühle untersucht, dann du findest , ( oder nichts), dass die alle ! leidhaft, wandelbar ( vergänglich) und ohne den ineren Kern sind. Da gibt es kein "Gegensatz". Mir war zuerst damit schwer zu leben, denn ich nahm das ganze als Game wahr, als die Show, aber es war alles so wie "Das Zauber des Geistes"( Bhikkhu Nanananda). Aber ich war so wie die Figur auf dem Schachbrett, als die Personage ( darsteller) im Teather-Stück, auf der Bühne, die als ob " mir" nichts gehört, denn es gibt keinen " mich". Dann ich erkannte allmählich, ich sollte einfach mit dem Strom des Seins weiter zu schwimmen, wie der Fluss, der nichts gegen sich selbst ankämpft. Im Tao. man sagt so. Du kannst es genug auch im "Diamant-Sutra " nachlesen. Egal, der Geschmack ist derselbe.

    Wenn dein Verstand dich fragt, ---" wie passt das zusammen"?--- dann einfach gehe in dich drin, und versuche den zu finden, wer diese Fragen stellt, verstehst du , was ich meine? Du findest doch niemanden, nur die verschiedene "Skripte", "karten", aber dich als das Eigenwesen du findest nichts. Einfach akzeptiere es, so wie es ist. Punkt. Das ist dein Geist, der die Welt erschafft. Aber wenn du es alles betrachtest, dann du findest keinen Film, der abläuft, und keinen Zuschauer im Saal, das alles ist so wie Lila, das Spiel, Die Illusion , die sich selbst permanent konstruiert und konzipiert ( Und sucht nach den Fehlern...). Es gibt keine andere welt, nur der, wer du wahr-nimmst. Wenn dein / mein Bewusstsein erlöschen würde, denn wir alle sterben, wie ich als igor, so auch meine katze, dann die Show würde weiter laufen. Im Sinne von den Buddh. terminis Nama-Rupa sucht sich das andere als ob das persönliche Bewusstsein, und es kommt so , wie man die "Wiedergeburt" benennt, was ist absolut irreführend, nebenbei vermerkt.

    Trenne nichts Verstand/ versus/ Herz... denn dank nur deinem Vertand du kannst das alles abtippen, aber ich gebe mir die Mühe, dir zu antworten. Aber klammere dich nichts an die Karten , die sind nichts lebendig. Die Blume im Foto-Album ist keine lebendige Blume.


    Ich checke nicht, wieso da zwei sind...

    Es kann mich nicht in zwei Formen geben? Hä?

    Daher halte ich also stets an dem Individuum fest? ...


    Kann mein Körper dann geistlos gar nicht anhaften?

    Nur der Verstand kann das??

    Das erinnert mir wieder meine Katze, die den eigenen Schwanz verfolgt. Das alles... Köper-Gefühl-Wahrnehmung-Gestaltungen- Bewusstsein , so etwas... die alle sind die bedingte Phänomene, wenn du versucht den einen Domino-Stein wegzuschieben, dann es kommt die Verkettumngs-Reaktion, und du würdest dich verlieren in dem Dickicht der / " Begrffichen-Zu-schreibungen"/, wie es TB etikettiert.

    Das Leben ist das Mysterium, aber wenn man versucht es zu ergründen, dann man findet entweder sehr wunderschonen Traum oder den Alb-traum, aber das kann nur du ("selbst") bestimmen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates