Entschlusskraft bei der Meditation

  • Hallo,


    ich hab manchmal Probleme mich für ein Meditationsobjekt zu entscheiden.

    Es gibt zahlreiche Meditationsobjekte und schließlich noch die Methode Shamata oder Vipassana.

    Manchmal fällt es mir schwierig bei einem Meditationsobjekt zu bleiben und versuche das bestmögliche zu finden.

    Kennt ihr das ?

    Ich möchte kurz die Meditationsobjekte aufzählen die ich mir vorstelle.

    - Atemmeditaiton

    - Gedanken etikettieren

    -beobachten der 5 Hindernisse.

    -Metta Meditation

    - betrachten der 3 Dasseinsmerkmale

    -die 5 täglichen Betrachtungen.

    - Meditation auf Geduld

    - Meditation auf die Kostbarkeit des Menschlichen Lebens.

    -4 Grundlagen der Achtsamkeit z.b auf den Körper (Haltung; Body Scan) etc

    - Visualisierungen (Buddha, Kasina, 4 Elemente, Leichenbetrachtung etc.)


    gerne könnt ihr noch Meditation Objekte hinzufügen.


    Ist es eher sinnvoll die Meditationsobjekte zu beschränken oder Abwechslung hineinzubringen.

    Führt Ihr ein Meditationstagebuch ?




    Viele Grüße

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Was willst du mit deiner Meditation erreichen? "Bestmöglich" und "sinnvoll" brauchen ja Maßstäbe zur Beurteilung.


    Ich mache drei verschiedene aber gleichbleibende regelmäßig, mit unterschiedlichen Wirkungen. Je nach Gemütsverfassung das, womit ich grad gut arbeiten kann. Tagebuch gerade zum ankreuzen, weil ich eine stressige Phase habe und das tägliche Abhaken mir hilft, dran zu bleiben.

  • Was willst du mit deiner Meditation erreichen? "Bestmöglich" und "sinnvoll" brauchen ja Maßstäbe zur Beurteilung.

    gut Frage . weiß ich nicht so recht. Sammlung wäre ein Ziel.

  • Was stellst du dir unter Sammlung vor?

    Eher ein Fokus auf eine Sache oder ein ruhiges Gewahrsein, vielleicht auch interessiert zuschauen, was alles passiert, oder ein Gefühl innerer Stabilität oder was anderes?

  • Was stellst du dir unter Sammlung vor?

    eher Fokus auf eine Sache. Wobei mir eben das schwierig fällt mich da zu entscheiden eben. Kann man auch verschiedene methoden in einer Praxis vereinen. Z.b nebenbei die Gedanken noch etikettieren, während man auf dem Atem bleibt ? Was könnten sonst noch Ziele von Meditation sein ?

  • Als erstes den eigenen Atem betrachten, wenn das von allein läuft, deinen Körper betrachten, wenn der vergangen ist, die Gefühle, dann deine Erinnerungen und Meinungen, dann deine Absichten, dann deine Wahrnehmungen, dann dein Ich, dann keine Ahnung wie alles, was ich kund tue.

    Alle Meditationsobjekte, die nicht direkt zu deinem Körper gehören, führen in die Verblendung.

    Das sind alle Objekte der Sinne.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Ich habe immer mal wieder eine ähnliche Situation gehabt, siehe auch der eine Faden dazu von mir. ( Führen verschiedene Atembetrachtungen...)

    Aber auch eine Entscheidungskrise anderer Art, wovon ich Ellviral schon mal irgendwo hier erzählt habe. Dass ich mich durch Erinnern an einen Zustand, eine Art zu sehen erinnern kann und diese wieder hochholen kann beim Üben. Ich mir da aber nicht sicher war, ob dies nicht dann etwas künstliches ist, da nicht mit großer Anstrengung verbunden oder ob das dann nur eine Illusion wäre, gar kein echtes Meditieren in dem Moment. Eine eingebildete Versenkung sozusagen. :)



    Entschlusskraft anderer Art fordert es von mir manchmal, wenn ich in Gedanken versunken bin, statt in Gewahrsein. Versenkung in Gedanken. :) Das war neulich so, dass ich als ich merkte, dass ich die ganze Zeit in Gedanken versunken war, ich diese abwürgte. Aber kurz danach bereute ich es, denn ich habe gedacht " das waren doch wichtige Gedanken ".

    Die Entschlusskraft wirklich beim Atem zu bleiben zB ist notwendig, beides Gedanken spinnen und beim Atem bleiben geht ja nicht. Aber manchmal sind die Gedanken so verlockend und spannend.

    Da braucht es dann die Entschlusskraft, Vertrauen wohl auch, dass sie nicht so wichtig waren, wie das Üben der Meditation.


    Ich würde Kaiman kucken welche Art von Objekt gerade am leichtesten ist oder angenehm.

    Aber zu viele an einem Tag ist verwirrend. Zwei reichen ? Und geführte Meditationen bei Youtube helfen mir manchmal gut ( es gibt aber sehr wenige von Dhamma Lehrern ). Ein paar Metta gibt es und wenige für Atembetrachtung. Aber es gibt welche.


    Edit : Aber höre nicht auf mich, xiaojinlong hat da bessere Ideen, es richtig erkannt. Dieses das beste Mediationsobjekt suchen, oder zu finden eher gesagt ist eine Illusion.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    2 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Ist es eher sinnvoll die Meditationsobjekte zu beschränken oder Abwechslung hineinzubringen.

    Führt Ihr ein Meditationstagebuch ?

    Sicher hat jedes dieser Meditationsobjekte seine Existenzberechtigung. Andauernd zwischen den einzelnen zu springen, weil man sich nicht entscheiden kann und vielleicht das andere Meditationsobjekt gerade besser, schöner, gewinnbringender aussieht wirkt auf mich als würde man dem Affengeist hinterher laufen. Einen Gedanken des "bestmöglichen Meditationsobjekts" ist eine Illusion; irgendwo wird der Affengeist immer etwas finden was noch "besser" sein könnte.

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  • Ist es eher sinnvoll die Meditationsobjekte zu beschränken oder Abwechslung hineinzubringen.

    Führt Ihr ein Meditationstagebuch ?

    Sicher hat jedes dieser Meditationsobjekte seine Existenzberechtigung. Andauernd zwischen den einzelnen zu springen, weil man sich nicht entscheiden kann und vielleicht das andere Meditationsobjekt gerade besser, schöner, gewinnbringender aussieht wirkt auf mich als würde man dem Affengeist hinterher laufen. Einen Gedanken des "bestmöglichen Meditationsobjekts" ist eine Illusion; irgendwo wird der Affengeist immer etwas finden was noch "besser" sein könnte.

    Buddha hat im Satipatthana und im Ananpanasati einen Weg gezeigt, der in einer ganz bestimmten Reihenfolge der Meditationsobjekte beschrieben ist. Keines ist außerhalb meines Körpers.

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Hallo Kaiman,

    für mich ist Meditation "nur" eins von vielen Möglichkeiten, seinen Geist zu schulen. Das ist m.E. nämlich das wichtigste.


    Meditation hilft zur Ruhe zu kommen.

    Heute muss ich mich nur noch erinnern, im HIER UND JETZT zu sein, um aus dem Affengeist herauszukommen.


    Jedes der einzelnen Regeln hilft, sich selbst besser wahrzunehmen, aber insbesondere die Achtsamkeitsmeditation. Denn dazu muss ich nicht morgens und abends aufs Kissen und 23 Stunden mache weiter wie immer.


    Achtsamkeit auf meine Gedanken, Gefühle und Handlungen sorgen mit wachsender Praxis und Erfahrung dafür, mich zu erkennen von Moment zu Moment.


    Fühle ich mich gestresst, aufgeregt, wütend oder was auch immer, rufe ich wie Hakuin immer seine "Kuh aus dem Beet holte" - "HAKUIN HALLO, WO BIST DU" natürlich mit "Monika ..." :rofl:


    Gelernt habe ich das durch Thich Nhat Han, "wenn Du Geschirr wäscht, fokussiere Dich aufs Geschirr, beim Essen aufs Essen ...".


    Es gab bei mir jetzt ein Jahr schwindender Achtsamkeit. Ich musste von vorn beginnen, um wieder da zu sein, wo ich vor dem war.

    Auch wenn das eine schwere Zeit war, bin ich doch dankbar, denn wenn es mir zu gut geht, gehe ich immer noch "aufs Eis tanzen".


    "Der direkte Weg" von Analayo ist mein Favorit.

    Alles Gute für Dich _()_ _()_ _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die verschieden Meditationsformen sind alles Teil einer einzigen Praxis die auf Sammlung und Einsicht hinausläuft.


    Die Frage bei der Meditation ist: Was fehlt jeweils? Warum ist der Geist nicht in Ruhe? Warum hat der Schlagseite und in welche Richtung?


    Die Richtung der Schlagseite gibt vor in welche Richtung man sich bewegen muß um "aufrecht zu sitzen":


    1. Bin ich überhaupt auf dem Sitzkissen und in meinem Körper angekommen? Body Scan ist ein Gegenmittel dagegen.
    2. Hindert mich etwas? Dann macht es Sinn diese Hindernisse anzugehen.
    3. Habe ich keinerlei Freundlichkeit in mir? Dann ist Metta das Gegenmittel.
    4. Habe ich überhaupt kein Motivation zu motivieren? Dann ist das ein Punkt sich die Vergänglichkeit zu vergegenwärtigen.

    Ich schätze bei einem Sportler ist das ja ähnlich. Fehlt die Kraft dann schickt ihn der Trainer zum Krafttraining, fehlt die Schnelligkeit gibt es dazu Übungen, fehlt die Geschicklichkeit muß man diese üben.

    Weil die Praxis selber unser Trainer ist, ist die Achtsamkeit so wichtig


    Natürlich ist es leichter darüber zu reden, als das konsequent durchzuziehen. Ich wünschte es würde mir ebenso leicht fallen zu meditieren als darüber schlau daher zu reden.

  • meine schönste und einfachste methode der meditation ist bestimmte mantren anzuhören und sofort in eine art von trance zu fallen.

  • In der zweiten Hälfte der Neunziger war ich, bis ca. 2010, intensiver im tib. Vajrayana unterwegs.

    In den ersten Jahren davon, da hatte ich in der Gruppe eine Bekannte, die sagte: "Ich kann mir alle Dhyani-Buddhas und Gestalten sehr gut vorstellen. Dann gehe ich mit meinem inneren Auge über die Figur spazieren: mal schaue ich auf die Hände, dann wieder auf die Augen, dann auf die Attribute undsoweiter. Auf diese Weise vergeht mir beim Meditieren die Zeit wie im Fluge."


    Na, da war ich aber baff.

    Im Grunde haben wir mit diesem Beispiel dengleichen Fall, wie wenn man von einer Betrachtungsweise in die andere fällt: Metta-Meditation --> Atembetrachtung --> Gedankenbetrachtung undsofort, dieses etwa noch in ein und derselben Sitzung. Das ist ungefähr so, als ob man sich die Zeit vertreiben will, weil man aus einer gewissen inneren Unruhe heraus noch nicht mal ein Sitzen von 10 Minuten ertragen kann und diese Zeit darum unbedingt mit Beschäftigung füllen muss, sonst platzt man innerlich.

    Zugegeben, ich hatte früher in Med.seminaren - nicht anfangs, sondern eher später - aus anderen Gründen (diese auszuführen wäre hier der falsche Ort und ist ein eigenes Thema) so einen Drang, eine "Meditations-Verhinderungs-Methode" anzuwenden, und da ich von Natur aus sehr kreativ bin, fiel mir immer etwas ein: zum Beispiel in Gedanken das Einmaleins vorwärts und rückwärts aufzusagen, bis der Lehrer die Glocke schlägt, oder ein Gedicht aufzusagen, ein Lied zu singen oder über einem Problem zu brüten. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell mir die Zeit verging! Dieselbige brauchte ich überhaupt nicht mehr totzuschlagen!


    Heutzutage schlage ich mir solche Fragen überhaupt nicht mehr um die Ohren. Ich habe es in letzter Zeit schon mehrmals hier gesagt, mit dem Sitzen (im engeren Sinne) ist es schon lange vorbei, seit sieben Jahren. Aber ich bedaure nichts.

    Horch doch in Dich hinein, Kaiman , wonach Dir ist. Vielleicht hast Du das Bedürfnis, Dich in Deinen Körper hineinzufühlen, dann mach das. Eben weil Du gerade das Bedürfnis hast. Es geht nicht darum, dass man hier eine klassische Methode anwendet, nur weil es so empfohlen ist, sondern darum, was gerade bei Dir anliegt.

    Und wenn es Dich juckt, dann kratze Dich, und gucke, was passiert.

    Und wenn Du es kaum noch aushalten kannst, Schokoladenkekse zu essen, dann besorg Dir schnell welche, falls Du keine mehr im Schrank hast, futtere sie und gucke, was passiert.


    Hier noch eine Geschichte zum Schmunzeln: während meine vajrayanischen Zeit war ich für eine längere Phase parallel in einer theravadischen Gruppe. Da gab es eine sehr nervöse, ältere Dame, die aber trotz ihrer Nervosität immer dabei sein wollte. Einmal ging es wieder daran, die Brahmaviharas zu üben. Als wir damit fertig waren, wurde gefragt, wie es uns damit ergangen sei. Die ältere Dame sagte, ihr sei es schwergefallen, als es darum ging, einer neutralen Person liebevolle Gedanken zu schicken, welche Person es denn für sie sein könne. Zuerst stellte sie sich Person A vor, aber dann dachte sie: nein, die passt nicht, die ist für mich nicht neutral. Ich stelle mir lieber Person B vor. Ach nein, die passt ja auch nicht, dann nehme ich mal Person C. - Ja, und damit beschäftigte sie sich die ganze Zeit, darüber nachzudenken, welche Person wohl am besten in ihre Meditation passe. Bis der Lehrer den Gong schlug.

    Klar, dass dieser Dame die Zeit auch wie im Fluge vergangen war.

    Aber sie hatte keine Zeit mehr, liebevolle Gedanken zu senden.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Alle Meditationsobjekte, die nicht direkt zu deinem Körper gehören, führen in die Verblendung.

    Das sind alle Objekte der Sinne.


    Buddha hat im Satipatthana und im Ananpanasati einen Weg gezeigt, der in einer ganz bestimmten Reihenfolge der Meditationsobjekte beschrieben ist. Keines ist außerhalb meines Körpers.

    Das ist auch eine große Hilfe Qualia ( und andere Tipps oder Hilfe die es hier gab ), danke. Das heißt wenn ich in Gedanken versunken bin, wie zB was ich bald erreichen will oder in Vergangenes, so wäre das kein gutes Meditationsobjekt. Gedanken aller Art können Objekte der Untersuchung werden, wenn man bereits meditiert, aber nicht vorher, nicht als Schlüssel für das Tor. :) _()_


    P.S Kaiman, man kann den Atem beobachten und dabei die Gedanken ettikettieren ( Ayya Khema lehrte es so ).

    Nachdem E. wieder auf den Atem gehen, selbst wenn man das E. zehn mal in der Minute machen muss. :) Man braucht das Atembeobachten dafür, sonst würde man ja dauernd nur warten bis der nächste Gedanke erscheint.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    2 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Gedanken aller Art können Objekte der Untersuchung werden, wenn man bereits meditiert, aber nicht vorher, nicht als Schlüssel für das Tor.

    Gedanken aller Art können Objekte der Untersuchung werden, jede Untersuchung von Objekten ist der Schlüssel zum Tor.

    Jedes Meditieren, heißt in meiner Erfahrung lernen alle Sinne offen zu haben und gleichzeitig nicht über die Wahrnehmungen nachdenken, sie nicht untersuchen, ein Schlüssel zum Tor.


    Das sind die beiden Übungen, Objekte genau auf ihr Sosein untersuchen, Aktiv sein und Gedanken-Wahrnehmungen nicht untersuchen Meditation.

    Der Schlüssel der einen Übung verschließt die Tür zur anderen und umgekehrt. Darum kann man nicht während der Meditation denken, macht nur Kirre oder während man sich auf die Wahrnehmungen konzentriert denken macht High.


    Kann man das Sosein der Objekte und das nicht-Sein von Gedanken gemeinsam erkennen, ist der Schlüssel weg und das torlose Tor ist da.

    Es gab nie eine Tür und es gab nie ein torloses Tor. Der Schlüssel ist das Selbst ohne Ich.



    Falls du das nicht verstehst, frag nicht nach, ich kann es nicht erklären. Kann ich wirklich nicht, nur das Tor zeigen, hineingehen kann ich nicht für dich und dir auch nicht dabei helfen. :kiss: :badgrin:

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Ist es eher sinnvoll die Meditationsobjekte zu beschränken oder Abwechslung hineinzubringen.

    Führt Ihr ein Meditationstagebuch ?

    Lieber Kaiman,

    ich führe kein Tagebuch. Aber ich zeichne die Zeit mit meiner Sportuhr auf. Ich möchte jeden Tag mindestestens eine Stunde meditieren.

    Das geht sich 2023 bis auf ca. 15 Tage aus.

    Das ist sozusagen meine messbare Kontrolle, damit ich mich nicht unterbewußt anlüge.


    Zu den Objekten.

    Ich meditiere Vipassana und mache ein paar Tageskurse pro Jahr, damit die Technik wieder auffrischt.


    Von einer Abwechslung halte ich persönlich nichts. Dann springt der Geist wieder hin und her und sucht nach der Abwechslung, damit er ruhig ist.


    Liebe Grüße,

    Bernd

  • Hallo Kaiman,


    eine Methode, die sich für mich als sehr effektiv herausgestellt hat und besonders den Fokus/Einspitzigkeit trainiert, ist das Zählen von 1-100 und wieder rückwärts ohne irgend einen anderen Gedanken zuzulassen.

    Ganz konsequent jede einzelne Zahl.

    Ich habe da ein kleines schwarzes Stück Stoff im Abstand von 1,5m vor mir liegen als Fixpunkt und dort herum visualisiere ich kurz jede Zahl.

    Meist zieht mich der "Affengeist" schon nach kurzer Zeit weg,aber, sobald ich dem gewahr werde, kehre ich zur letzten bewussten Zahl zurück und starte konzentriert neu.

    Diese Herausforderung macht sogar Spaß und die Zeit vergeht wie im Flug.


    Genialer Effekt: durch dieses Fokustraining hören die Gedanken auf im Alltag passiv über dich hereinzubrechen und du kannst dir aktiv aussuchen, wann du was denken willst.

    Für mich perfekt aktuell für die 40 Minuten am Morgen.


    Abends gelingt mir das nicht mehr so gut, da wechsle ich zu Shiné-Meditation, konzentriere mich auf die Atmung und versuche nur zu beobachten, was sich geistig abspielt ohne zu ergreifen, wenn Ergreifen geschieht- Loslassen und zurück zum Fokus auf die Atmung.


    Hilfreich kann auch die Analyse der Geistesinhalte/Gefühle zu ihrem abhängigen Entstehen sein: z.b. weil ich gestern spazieren war und mich jemand blöd angesehen hat, ärgere ich mich heute noch....

    Durch das Bewusstmachen der Bedingungen des Ärgers verschwindet er rasch und man kann wieder zum Meditationsobjekt, z.b. der Atmung zurückkehren.


    Mit diesen Techniken arbeite ich gerade und sie helfen enorm dieses Theater im Geist zu beruhigen.

    Vielleicht kommt später noch mehr dazu, aber erstmal ist das o.k.


    Alles Gute für deine Praxis :medim:

  • ich hab manchmal Probleme mich für ein Meditationsobjekt zu entscheiden.

    Es gibt zahlreiche Meditationsobjekte und schließlich noch die Methode Shamata oder Vipassana.

    Manchmal fällt es mir schwierig bei einem Meditationsobjekt zu bleiben und versuche das bestmögliche zu finden.

    Einfach alles ausprobieren und dann bei dem bleiben was am Besten klappt würde ich sagen.

  • Tashi delek,


    bei einer Śamatha-Unterweisung trieb mich kürzlich die gleiche Frage um.


    Unser Geshe sagte dazu, dass es nicht sinnvoll sei, das Meditationsobjekt groß zu wechseln oder zu variieren. Für Anfänger sei die Erregung ein größeres Hindernis als das "Sinken". Deshalb muss der Geist zunächst kontinuierlich ausgerichtet werden. Das häufige Wechseln wirkt dem entgegen. Mit anderen Worten: Die Wahl des Meditationsobjektes ist demnach frei, einmal ausgewählt sollte man es allerdings beibehalten.


    Eine (für mein Empfinden) sehr wirksame Technik bei größerer Anspannung/Unruhe im Geist ist auch das tibetische "Tsa Lung", auch neunfache Reinigungsatmung genannt. Vielleicht wäre das noch eine Option?


    🙏🏻☸️