• In gewisser Weise ja, Schmerz hat m.E. auch immer eine Signalfunktion.

    Wenn ich den Schmerz des Hungers spüre, dann esse ich, ausser ich mache gerade bewusst eine Fastenkur.

    Wenn ich Hunger habe, weil ich faste, dann habe ich nur die Erscheinung des unangenehm Hunger, denn ich faste, weil ich zu viel Nahrung in meinem Körper habe.


    Hunger ist das Unwohl, wenn ich zu wenig Nahrung in meinem Körper habe. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, Hunger ist ein alles Gedankenmachen verzehrendes Gefühl und zieht alle Aufmerksamkeit darauf, dieses Unwohl zu beseitigen.

    Hunger erscheint z. B., nachdem ich 39 Tage gefastet habe und das ist etwas ganz anderes, als Hunger beim Fasten. Natürlich habe ich ganz normal gearbeitet währenddessen.


    Das habe ich zweimal gemacht und abgebrochen, hatte aber doch noch Fettreserven in meinem Körper. Ich war zu feige, echten Hunger wieder zu ertragen, denn vor dem habe ich keine Angst, sondern Furcht, das noch mal erleben zu MÜSSEN, also bis alle Reserven aufgebraucht sind.


    Das ist etwas allein machen und nicht mit anderen teilen, also in Einsamkeit.

    Hunger wird nie durch sich selbst gemacht, er wird immer durch eine mich nicht ernähren könnende Umwelt oder nicht ernähren wollende Gemeinschaft erzeugt.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Das hängt u.a. davon ab, ob sie akut oder chronisch vorhanden ist, welche Stimmungen du jeweils aktuell in dir spürst und ob du über Kraft- und Energiereserven für lindernde Aktionen verfügst.

    Ich glaube das auch Krankheit oft einsam machen kann. Und dann fehlen einem natürlich auch oft Kraft und Energie, um aktiv gegen die Vereinsamung anzugehen.

    Dann könnte man Ursachenforschung betreiben und ggf. gegensteuern, auch mit gezielter Ablenkung durch (praktische, "handfeste") Tätigkeiten, gerne auch für andere Wesen...

    Bei mir spielt auch Scham eine sehr große Rolle. Ich hatte das ja schon angesprochen, dass für mich das Gefühl der Einsamkeit viel mit dem Gefühl zu tun hat, etwas vor mir selbst oder anderen verstecken zu müssen oder mich nicht so wie ich bin angenommen zu fühlen. Und das ist im wesentlichen Scham glaube ich. Auch Krankheit oder das Gefühl nicht mehr leistungsfähig zu sein können Scham auslösen.

    (Länger) vorm PC sitzen, Musik hören, TV, u.ä. - sich berieseln lassen - sind, meiner Erfahrung nach, nicht zielführend, sondern geleiten u.U. sanft in eine melancholische Stimmung oder bewirken schlimmstenfalls ein Abdriften in depressive Zustände.

    Das kenne ich aus meiner Erfahrung auch. Vor allem, wenn es tatsächlich zu einem passiven sich berieseln lassen wird. Die neueren sozialen Plattformen haben da auch fatale Algorhytmen, die einen bei der Stange halten sollen und schon Suchtmechanismen auslösen können. Dann sitzt man da und schaut sich stundenlang irgendwelche Katzenvideos an und denkt nach ein paar Stunden: Ach Mist, eigentlich hätte ich doch was sinnvolleres machen wollen.

    Genau, du sagst es: Das Bedürfnis/Verlangen, die "Begierde" stellt das eigentliche Problem dar und die Intensität dieses Begehrens, dieser Sehnsucht, nach Aufmerksamkeit, Resonanz, Verständnis, Zuwendung/neigung von Anderen.

    Abstellen und austricksen geht nicht immer, aber aushalten, im Sinne von "annehmen"/akzeptieren schon..


    ("Ich fühle mich gerade einsam, na, und? Dann ist das (jetzt gerade) so." Es wird vorübergehen...)

    Aber ist dieses Bedürfnis nicht auch zutiefst menschlich und macht uns als soziale Wesen aus? Also ich würde mir noch mehr Sorgen machen, wenn es mir gelänge dieses Bedürfnis in mir "abzutöten". Annehmen und Akzeptieren ist da wohl tatsächlich der bessere Weg und dann aktiv werden und etwas tun, um das Bedürfnis zu erfüllen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Persönlichkeiten gibt, bei denen dieses Bedürfnis nur sehr schwach ausgeprägt ist, dass es gar nicht vorhanden sein kann, ist für mich nur schwer vorstellbar.

    Ein Verbundenheitsgefühl entsteht oft durch die buddhistische Praxis in einem selbst und wird zur grundsätzlichen Haltung, die Einsamkeitsgefühle kaum noch aufkommen lässt (Ausnahme sind natürlich Todesfälle und unfreiwilliges Verlassenwerden durch geliebte Menschen, aber selbst dann lösen sich diese Gefühle schneller auf).

    Ja, meiner Erfahrung nach führt auch eine Versöhnung mit sich selbst dazu, dass man sich in Gesellschaft weniger einsam fühlt.

    Was das Herzgefühl betrifft: es gibt ja im Tibetischen Buddhismus so schöne Visualisations-Übungen, welche das Herzchakra aktivieren. Fühlt man da schließlich etwas, so kann man es von der eigentlichen vorgegebenen Praxis lösen und einbetten in die Vernetzung mit den Mitwesen, die einen umgeben.

    Amdap Danke dir für deinen Erfahrungsbericht. Mich würde sehr interessieren an welche Übungen du da denkst. Chenrezig Sadhana? I

    "Das Siegel der erreichten Freiheit: Sich nicht mehr vor sich selbst schämen."

    - Irvin Yalom, Und Nietzsche weinte

  • Amdap Danke dir für deinen Erfahrungsbericht. Mich würde sehr interessieren an welche Übungen du da denkst. Chenrezig Sadhana? I

    Gemach, gemach.

    Es geht hier nicht um (bombastische) Sadhanas, die irgendwelche Wunder auslösen sollen, wie es gewisse Schüler*Innen berichten - vielleicht sogar, weil sie sich "rühmen", hervorragende Rinpoches ihren Lehrer nennen "zu dürfen". Es geht hier auch nicht um geheimnisvolle Einweihungen, die man etwa erst erhalten muss, um zur Übung solcher Sadhanas berechtigt zu sein.

    Sondern es geht einfach darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, an welchen Stellen man die in den klassischen Schriften beschriebenen Chakras selbst verspürt. Dazu muss man das nicht zwingend geübt haben. Selbst in alten Volksliedern ist von Herz und Schmerz die Rede, was jeder einfache Mensch, ohne spirituellen Praktiken nachgegangen zu sein, wahrnehmen kann.

    Zufällig ging ich gestern auf unserem Stadtfriedhof spazieren, und zufällig kam ich an das Areal, wo die Sternenkinder begraben sind. Mindestens 70 % davon haben nur ein Datum, denn sie sind am Tag ihrer Geburt gestorben. Ich fühlte, wie mir die Tränen hochstiegen, als ich diese liebevoll geschmückten Gräber betrachtete, und an einem Grab erblickte ich ein Schild: "Mama und Papa haben Dich immer lieb!", - da fühlte ich ein starkes Ziehen in der Herzgegend.

    Das ist es, worum es geht, und nichts anderes.


    Im Vajrayana hat das Herzchakra einen höheren Stellenwert als das höchste (d. h. höchstgelegene) Chakra; anders als im Hinduismus, wo normalerweise das höchste Chakra, symbolisiert durch den Tausendblättrigen Lotos, das wichtigste ist im Zusammenhang mit Verwirklichung durch Erleuchtung.

    Wir üben im Vajrayana das (freiwillige) Wieder-Herabsteigen in das Herzchakra. Das hat einerseits etwas mit der Bodhisattvaschaft zu tun, indem eine vollkommene Person dem Flehen ihrer Schüler entspricht und aus Mitleid nicht ins Nirvana eingeht - nur um den Mitwesen weiterhin auf dem Weg zur Vollkommenheit beizustehen und zu helfen; andererseits jedoch ahmen wir (falls als Hausaufgabe aufgegeben, mit einem Sadhana) mit diesem Herabsteigen den Sterbeprozess nach, siehe Tibetisches Totenbuch. Denn dort heißt es, dass sich im Herzchakra die weiße [von oben] und die rote [von unten] Energie (die männliche und die weibliche) wieder vereinen und dann der eigentliche Tod eintritt. Bei der Fortsetzung zu einer neuen Lebensform driften beide Energien wieder auseinander, um ihre Plätze während dieser Lebensspanne wieder einzunehmen.

    Es ist also wichtig, dass man sich durch vorheriges Üben das Herzchakra bewusst macht, dass man sich vorbereitet, denn sterben muss jeder.


    Man kann eine relativ einfache Übung anwenden, in der man sich der bevorstehenden Dynamik, die dann zum Zuge kommt, bedient. Dazu sind die drei oberen Chakras die wichtigsten: das Kopfchakra*), das Kehlchakra und das Herzchakra. Dem Kopfchakra ist ein strahlendes Weiß zugeordnet, dem Kehlchakra ein leuchtendes Rot und dem Herzchakra ein strahlend-starkes Blau, die entsprechenden Bija-Mantras (Silben) dazu lauten: OM, AH und HUM. Idealerweise stellt man sich das in tibetischen Buchstaben vor, das unterstützt die Konzentration; ist aber nicht zwingend erforderlich (lateinische Buchstaben gehen auch).

    Damit hat man schon genug zu tun und das allein reicht fürs ganze restliche Leben.

    Mit der Zeit merkt man dann, dass die Übung nicht nur einfach, sondern anspruchsvoll zugleich ist, wenn man sie lebendig anwendet, also auf das alltägliche Leben bezieht.


    Diese drei elementaren Chakras sind auch mit anderen Aspekten assoziiert:

    OM - AH - HUM entspr. Körper - Rede - Geist, aber auch: Dharmakaya - Sambhogakaya - Nirmanakaya. Warum dieses, ist das nicht widersprüchlich? - Nein, wenn man sich erinnert, dass in Hinblick auf die Bodhisattvaschaft die Vollkommenheit erst im Nirmanakaya aufblühen kann, obwohl in der tiefsten Philosophie doch ausgedrückt wird, dass nichts zu erlangen ist, da jeder bereits ein Buddha ist. Ein sehr tiefes Geheimnis, das man nicht missbrauchen darf.


    Man kann übrigens die drei genannten Chakras durchaus auch einzeln üben. Hat man beispielsweise das Gefühl, sich subtil bleiern-erdklebend zu fühlen und sich kaum erheben zu können, ist die Übung des OM mit dem Kopfchakra angebracht. Vielleicht eine Woche lang, oder wie es einem vorkommt. Das zieht einen wieder hoch.

    _____________________________


    *)Im tibetischen Vajrayana arbeitet man mit fünf Chakras, im Hinduismus mit sieben. Das ist kein Widerspruch, sondern im V. werden nur die beiden oberen und die beiden unteren Chakras zusammengezogen. Es ist aber wichtig, das mit dem hinduistischen System nicht durcheinanderzubringen. Es gibt allerdings im tibetischen V. auch Disziplinen, bei denen spezielle Aspekte des obersten und des untersten Chakras dann doch separat geübt werden.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Noch etwas: bitte meinen Beitrag #278 nicht verschieben!

    Mir ist voll bewusst, dass wir hier beim Thema Einsamkeit sind.

    Einsamkeit ist eine Riesenchance, diese tantrischen Geheimnisse zu entdecken.


    Es war hier auch nur ein kleiner Abstecher von meinerseits, weil danach gefragt wurde.

    Die Moderation möge das bitte nur als erweiternde Erläuterung betrachten.

    Ähnliche Themen, falls sie aufkommen, werde ich brav im Bereich "Tibetischer Buddhismus" einbringen.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Diese drei elementaren Chakras sind auch mit anderen Aspekten assoziiert:

    OM - AH - HUM entspr. Körper - Rede - Geist, aber auch: Dharmakaya - Sambhogakaya - Nirmanakaya. Warum dieses, ist das nicht widersprüchlich? - Nein, wenn man sich erinnert, dass in Hinblick auf die Bodhisattvaschaft die Vollkommenheit erst im Nirmanakaya aufblühen kann, obwohl in der tiefsten Philosophie doch ausgedrückt wird, dass nichts zu erlangen ist, da jeder bereits ein Buddha ist. Ein sehr tiefes Geheimnis, das man nicht missbrauchen darf.

    Liebe Amdap,

    ich hoffe, meine Frage ist berechtigt.

    Ist es nicht so, dass man diese ganzen Chakren spüren sollte? Ansonsten wäre alles reine Selbst-Suggestion. Ich kann mir das absolut(fast alles) vorstellen, aber die andere Frage wäre: Entspricht es der Realität? Weiter wollte ich das nicht vertiefen. Danke im Voraus.

    LG. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das freut mich für dich, Nanu ! :)

    Hilft dir dieses Wissen, dich nicht mehr einsam zu fühlen (oder zumindest nicht unter dem Alleinsein zu leiden)?

    Ich habe seitdem keine Einsamkeit mehr gespürt und geniesse, da meine Isolationssituation von damals sich aufgelöst hat, immer das Alleinsein wenn es sich ergibt.

  • Lieber Maha , herzlichen Dank, für deine Antwort! _()_ :)


    Ich glaube das auch Krankheit oft einsam machen kann. Und dann fehlen einem natürlich auch oft Kraft und Energie, um aktiv gegen die Vereinsamung anzugehen.

    Ja, das ist m.E. ein großes (auch gesamtgesellschaftliches) Problem, welches natürlich vor allem an chronischen Erkrankungen Leidende betrifft - egal, ob physisch oder psychisch, man kann z.B. an vielen "Events" nicht (mehr) teilnehmen....


    Bekannte und Freunde (so denn noch welche verblieben sind) möchte man auch nicht belasten, zumal die Konfrontation mit Krankheiten nicht sonderlich beliebt ist und sich schnell als "Stimmungskiller" erweisen kann.

    Dann richtet man sich irgendwann mit seiner Krankheit und Einsamkeit ein... :shrug:


    Ja, du hast recht, es ist ein natürliches, menschliches Bedürfnis, Kontakt zu anderen Menschen herstellen zu wollen, wobei es auch Persönlichkeitstypen gibt (z.B. manche Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen oder schizoider Persönlichkeitsstörung,...), auf die das nicht - oder nur eingeschränkt - zutrifft).


    Es geht letztlich darum, nicht anzuhaften an den Anderen, sich nicht anzuklammern, weil man sie zum eigenen Wohlbefinden oder Glück unbedingt zu brauchen meint.


    Das Ziel würde ich darin sehen, dass man Kontakte zu Anderen genießen kann, - wenn sie sich denn ergeben - , ohne davon irgendwie emotional abhängig zu sein...


    Und dabei ist die buddhistische Praxis ungemein hilfreich. :)


    Ich habe mich (na ja, weitgehend... ;) ) damit arrangiert, dass mein Mann etwas "einzelgängerisch/eigenbrötlerisch" ist und oft nicht zuhört, wenn ich etwas erzähle, dass wir wenig gemeinsame Interessen teilen und ich für mich selbst sorgen oder außerhalb unserer (inzw. 40-jährigen) Beziehung, Menschen kontaktieren muss, um mich - bei gerne und verständnisvoll Zuhörenden - mal richtig "ausquatschen" zu können...


    Mit der Einstellung, dass niemand, außer mir selbst, verantwortlich für "meine" (guten oder weniger guten) Gefühle ist, wurde mein Mann entlastet und die Verantwortung für "mein" Wohlbefinden von mir alleine übernommen, was sich - für alle Beteiligten - befreiend anfühlt.




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Vielleicht für einige von Interesse:


    Paartherapeuten: "Einsamkeit ist auch in Beziehungen ein Problem"
    Um glücklich zu sein, brauchen wir das Gefühl von Verbundenheit. Fehlt es in der eigenen Partnerschaft, kann das besonders schmerzhaft sein, wissen Sabine und…
    www.derstandard.de

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Meine Schwägerin redet den Tag über mit mir, doch abends, wenn wir sitzen und der Fernseher läuft, sprechen wir fast nichts.........

    Aber dann laufen da Gespräche und Zufriedenheit ohne einen Ton. Meditationsobjekt der Person. Wir haben gelernt, dass Schweigen viel lauter sein kann und nicht sprechen keine Verschwiegenheit, Sprachlosigkeit sein muss, wie meist geglaubt wird, wenn es still ist.

    Das klingt nach Nähe, Geborgenheit, Einträchtigkeit, Innigkeit und tiefem (wortlosen) Verstehen...

    Zusammensein, aber doch jeder für sich...: Verbundenheit.


    Wunderschön beschrieben, hat mich sehr berührt, herzlichen Dank, lieber Qualia ! _()_ :heart:

    Man muss lernen diese Stille auszuhalten, damit man sprechen lernt ohne ein Wort, das ohne Worte nahe sein.

    Wer das gelernt hat, kennt nie wieder Einsamkeit. Denn alle schweigenden Menschen sind näher als die durch Sprache nahen.

    Deine geschriebenen Worte sprechen mich an, ich kann sie verstehen, obwohl ich dich nicht persönlich kenne.


    Zusammen schweigen/ schweigend reden können - setzt das nicht große Vertrautheit miteinander voraus?


    Ja, Gefühle von Einsamkeit verflüchtigen sich, wenn Verbundenheit gespürt und geteilt wird - sei es schweigend oder durch Worte. Rechte Worte können auch direkt ins Herz/zu Herzen gehen, aber Stille durchdringt alles....



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Hallo, liebe Amdap , :)


    vielen Dank für deine persönliche und mitfühlende Antwort! _()_ :heart:


    Oder man lässt sich hängen, körperlich hängen, und macht eine krumme Figur, dann kann man sich strecken und "strammstehen", und schon fühlt sich das ganz anders an; dazu ein lustiges Lied pfeifen.

    Das ist eine psychologische Methode, die, wie ich meine, einen Namen hat, der mir aber gerade nicht einfällt. Das Prinzip dieser Methode ist, schon mal eine "Als-ob-Form" anzunehmen, auch wenn einem gerade nicht danach ist. Jedoch, die Psyche folgt dieser konstruierten Form, bis es natürlich wird. Das ist der Trick.

    Meintest du "Embodiment"?


    Embodiment – Wikipedia


    Damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, wurde zuallererst durch einen Vortrag von Vera F. Birkenbihl darauf aufmerksam .;)


    (Das Gegrinse ging/geht bei mir allerdings immer schnell in Lachen über... :grinsen: :lol:
    Bisschen OT, aber es lohnt sich, mal reinzuschauen):


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    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

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    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Liebe Amdap,

    ich hoffe, meine Frage ist berechtigt.

    Ist es nicht so, dass man diese ganzen Chakren spüren sollte? Ansonsten wäre alles reine Selbst-Suggestion. Ich kann mir das absolut(fast alles) vorstellen, aber die andere Frage wäre: Entspricht es der Realität? Weiter wollte ich das nicht vertiefen. Danke im Voraus.

    LG. _()_

    Du hast meinen Post nicht richtig gelesen.

    Ich hatte zuerst davon berichtet, was ich auf meinem Friedhofs-Spaziergang fühlte.


    Die vielen Übungen, die es im Vajrayana gibt, sind aus Solchem oder Ähnlichem entstanden, nicht umgekehrt.

    Siehe auch Anna Panna-Sati 's Tipp: "Embodyment".

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Meintest du "Embodiment"?


    Embodiment – Wikipedia


    Damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, wurde zuallererst durch einen Vortrag von Vera F. Birkenbihl darauf aufmerksam . ;)

    Ja, genau!!!

    Vielen Dank!!! :like: :like: :like:


    Vera F. Birkenbihl: ich mag sie sehr und finde sie genial!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Du hast meinen Post nicht richtig gelesen.

    Ich hatte zuerst davon berichtet, was ich auf meinem Friedhofs-Spaziergang fühlte.


    Die vielen Übungen, die es im Vajrayana gibt, sind aus Solchem oder Ähnlichem entstanden, nicht umgekehrt.

    Siehe auch Anna Panna-Sati 's Tipp: "Embodyment".

    Es gibt ein sehr tolles Buch von Reginald A. Ray namens "Die Intelligenz des Körpers". Es betrachtet die Thematik aus der Sichtweise des Vajrayana-Buddhismus, wobei man jedoch keine Chakren visualisieren muss. OK, das war's, keine weiteren Fragen. Ich bedanke mich und wünsche dir alles Gute. :rose: _()_ :taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zum Video: Mein Fixstern ist das Ich ohne Ich. Den muss man tatsächlich entweder durch Meditation erkennen und verwirklichen oder wie ich es gemacht habe, den Erkannten zu leben, das Ergebnis von Satori anerkennen. Er ist immer im Bewusstsein, egal ob total verblendet oder über-heilig.


    Satori, Erleuchtung, Aha-Erlebnis, verwirklicht ihn dem Selbstbewusstsein, wenn ich aber diesen Fixstern gegen Ziele austausche, austauschen muss, verliert sich die Sicherheit zeitweise, damit ich mich konzentriert um das Ziel kümmern kann.

    Aber wenn ich merke, dass ich leide, hilft sich an das Ich ohne ich zu erinnern und dorthin zu gehen und wenigstens zeitweise alles hinter mir lassen.


    Der Witz ist, dass dann der Birkenbihlmuskel ganz normal seine Tätigkeit aufnimmt, wie er es auch macht, wenn man das bewusst trainiert und man dann seinen Job kennt. Der macht den Job als Programm gegen Stress, als normale Funktion, natürlich, nur wenn ich ihn nicht durch glauben, dass ich gestresst bin blockiere. Man kann angeregt, erregt sein, aber Stress ist Angst vor Fehl(er)verhalten. Bei Angst vor realer Gefahr macht er das auch, damit man nicht von seinen Vorstellungen gestresst wird und effektiv handeln kann. Fragte mal jemand: warum lächelt der Buddha? Was ist das Geheimnis des Lächelns der Mona Lisa?


    Die unwissende Tätigkeit des Muskels kann bis zum Birkenbihl Wissen als blödes Grinsen von anderen interpretiert werden, was es auch ist, na und mir geht es gut.

    Ich habe auch erlebt, dass es als Angriff geoutet werden kann, wenn man einem Menschen gegenüber ist, dessen Programm das Niedermachen, Beleidigen und Stressen anderer ist. Da kann man üben, dass es nicht so offensichtlich ist, dass man sich nicht stressen lassen möchte.


    Das macht Spaß ein verärgertes, neutrales oder unterwürfiges Gesicht zu zeigen und unter der Maske macht der Muskel seinen Job und alle sind zufrieden. Wie soll ich das üben? Schon mal was von einem Siegel im von mir verschlossenen Bad gehört?

    4 Mal editiert, zuletzt von Qualia ()

  • Es gibt ein sehr tolles Buch von Reginald A. Ray namens "Die Intelligenz des Körpers". Es betrachtet die Thematik aus der Sichtweise des Vajrayana-Buddhismus, wobei man jedoch keine Chakren visualisieren muss. OK, das war's, keine weiteren Fragen. Ich bedanke mich und wünsche dir alles Gute. :rose: _()_ :taube:

    Im Vajrayana muss man auch nicht zwingend Chakren visualisieren. Das ist nicht Bedingung, um ein Vajrayanin zu sein. Dazu ist dieser Weg zu vielfältig und komplex.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Im Vajrayana muss man auch nicht zwingend Chakren visualisieren. Das ist nicht Bedingung, um ein Vajrayanin zu sein. Dazu ist dieser Weg zu vielfältig und komplex.

    OT, wenn es geht:


    Amdap ,

    Ach, ich kann es mir nicht verkneifen, es ist nicht nur komplex, sondern auch verdammt gefährlich und re- traumat-isierend. Ein sehr guter wissenschaftlicher Artikel dazu könnte hilfreich sein, aber man kann es auch löschen oder verschieben, kein Problem.

    Kleines Zitat am Rande:


    Zitat

    Ich glaubte immer noch, dass ich die Vajrayna-Praktiken machen sollte, denn das ist es, was diese großen Rinpoches mir sagten, ich solle es tun. Also ging ich zurück zu dem Sngon ’ gro und der Gottheit Yoga und all das seltsame Zeug und es hat nie geholfen. Ich weiß nicht einmal, warum ich es getan habe, weil es nicht hilfreich war. In der Tat denke ich, dass es sehr schädlich und schädlich und falsch war. Ich bin mit diesen Vajrayna-Praktiken fertig und nehme all diese Gelübde und Verpflichtungen ab. Ich würde niemals empfehlen, dass Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, so sehr, wie ich diesen Weg eingeschlagen habe. [...] Der Versuch, Vajrayna-Praktiken zu machen, wenn Sie an schrecklichen, unbehandelten PTBS leiden, ist nur eine gottesfürchtige Idee. Die Visualisierungen würden sich einfach in Alpträume verwandeln, in denen ich die Gottheiten und Dinge enthaupten und vergewaltigen würde. Und dann absolut überzeugt, dass ich in die Hölle gehen würde, weil ich die heilige Vajrayna entweidet habe. Die Visualisierungspraxis selbst war extrem instabil und beängstigend und durchdrungen von - Die aufdringlichen, gewalttätigen Bilder wurden Teil der Visualisierungen, also kämpfte ich damit. Ich denke, das ist eine wichtige Sache zu beachten.


    Somatic Energies and Emotional Traumas: A Qualitative Study of Practice-Related Challenges Reported by Vajrayāna Buddhists

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Danke - und das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein psychisch Kranker sich mit vajrayanischen Sadhanas nicht befasst, darüber muss man gar nicht diskutieren..

    Ein geschulter Lehrer weist als Erstes auf diesen Sachverhalt hin, bevor er anfängt, Unterweisungen zu erteilen. Wer das nicht tut, ist nicht seriös.


    Mein Vorschlag sollte sein, sofern man sich einsam fühlt, anstatt Katzenvideos zu schauen, sich möglicherweise auch einmal mit vajrayanischen Techniken zu be-fassen und zu versuchen, die Tiefgründigkeit derselben zu er-fassen.

    Das könnte ein sinnvolles Zubringen "einsamer" Phasen sein.

    Ich selbst habe in den Neunzigern und bis Anfang der Zweitausender Jahre diesbezüglich viel Erhellendes vermittelt bekommen und habe es auch praktiziert.

    Heute ist es allerdings so, dass in seinem Kern ich persönlich es nicht mehr praktiziere. Der Grund ist ein ganz anderer, aber es ist dann auch ein anderes Thema. Gleichwohl bin ich nach wie vor davon überzeugt (C. G. Jung übrigens auch).


    Die meisten Menschen sind psychisch nicht so krank, wie in Deinem Zitat beschrieben.

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    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Die meisten Menschen sind psychisch nicht so krank, wie in Deinem Zitat beschrieben.

    Sorry tausendmal, hast du den ganzen Artikel so schnell gelesen? Es geht dort um sehr erfahrene Praktizierende und auch darum, wie sich die ("geschulte")Lehrer verhalten. Es ist wirklich kaum zu fassen. Eher grausam, meine eigene Meinung! Liebe Grüße, mehr möchte ich darüber nicht diskutieren. :) _()_


    Man kann den ganzen Artikel entweder in die Kategorie "Buddhismus kontrovers" verschieben oder an einen anderen geeigneten Ort. Das ist jedoch nicht alles, was man dazu finden kann.


    Von ganzem Herzen alles Gute. :taube: :taube: :taube:

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    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 ()

  • Als ich Dir mit #292 antwortete, zu dem Zeitpunkt hatte ich den Link-Inhalt natürlich noch nicht gelesen, sondern nur den von Dir eingestellten Ausschnitt. Ich bin gerade dabei, das nachzuholen und habe mehr als die Hälfte jetzt durch.

    Schon jetzt kann ich sagen, dass dieser Inhalt nichts Neues hinzugefügt hat in dem Sinne, dass ich meine Antwort #292 an Dich korrigieren müsste.

    Als ich intensiv, nach AMM-Vorgabe, vajrayanische Praktiken übte, traten überhaupt keine Probleme auf, auch habe ich dort in der Runde fast niemanden erlebt, der oder die solche Ausbrüche erfahren hätte und deshalb etwa seine Methode abbrechen musste. Ich sage: "fast", denn es gab eine einzige weibliche Person, die ausgeflippt war. Was mit ihr los war, weiß ich nicht - während eines Exerzitiums irrte sie in der Nacht auf dem Institutsgelände in wehendem Nachthemd schreiend durch den Park. Aber es war bekannt, dass sie eine Psychose hatte, und sie hätte eigentlich gar nicht teilnehmen dürfen; und ich glaube, das hatte nichts mit dem Exerzitium zu tun, ihr Ausbruch wäre sowieso passiert.

    insgesamt habe ich damals ungefähr so 60 - 70 Personen dieser vajr. Richtung kennengelernt.

    Dazu muss ich sagen, dass dort kein Ngöndro praktiziert wurde, und die klassische tibetische Vorstellung von Reinigung von dem AMM-Ordensgründer Lama Anagarika Govinda verworfen wurde, weil er der Ansicht war, dass diese Methoden das Schwarzweißdenken fördern würden.

    Später, nach der Auflösung des AMM, und ein paar Jahren Pause, trat ich dann bei den K.-Kagyüs ein und lernte u. a. das Ngöndro kennen. Aber solche seltsamen Erfahrungen, wie in dem von Dir eingestellten Text, habe ich nie erfahren. Die Niederwerfungen habe ich körperlich als nützlichen Sport und durchblutungsfördernd empfunden, Vajrasattva habe ich mir selbst verändert, weil ich es schon von vorher kannte, in anderer Form. Alles kein Problem. Mit der Mandala-Praxis bekam ich Schwierigkeiten, weil das meinem Bestreben, nachhaltig zu leben, widersprach, und brach es ab, ohne das meinem Lehrer zu erklären, und in der Folge waren die Lehrer-Schülerin-Gespräche nur noch Small Talk. So what.

    Die Niederwerfungen könnte ich jetzt nur noch mit Einschränkung durchführen, da ich mir in der Zwischenzeit den rechten Unterarm gebrochen habe, aber dafür habe ich einen Ersatz: einen Fahrrad-Heimtrainer, der genau auf dem Platz steht, auf dem ich früher meditierend gesessen habe. Zwischen einem wunderschönen Padmasambhava-Regenbogenkörper-Thangkha und meinem aufwändig-prächtigen Schrein. Es ist besser als vorher, da ich dies alles beim Training anschauen kann, anstatt mit geschlossenen Augen dazusitzen.


    Also, ich verstehe gar nicht, was diese Leute in dem von Dir eingestellten Bericht angeblich erlebt haben, und ich finde es merkwürdig, dass ich nie solchen Menschen begegnet bin.


    Noch merkwürdiger ist, dass während des ganzen langen Berichtes nie von tiefer Hingabe und Mitgefühl mit den Wesen, die uns umgeben, die Rede ist. Das ist doch der Kern der ganzen Sache, das ist die Unterlage und die Würze. Ohne dieses macht das Leben keinen Sinn.

    Stattdessen ist aber nur davon die Rede, was in der Psyche und Körper der jeweiligen Kandidaten vor sich ging, von Traumata undsoweiter. Inhaltlich kreist das die ganze Zeit um die Adepten selbst, ohne Bezug zu der Frage, warum sie überhaupt auf der Welt sind. Ich finde das sehr merkwürdig, wirklich.

    Mir selbst kam vor 2 1/2 Jahren ebenfalls ein Trauma wieder hoch, das zu dem Zeitpunkt etwa 50 Jahre zurücklag. Ein Trauma aus dem Englischunterricht in einer höheren Klasse (11./12. Schuljahr).

    Demütigungen, Bloßstellung, Mobbing vor der ganzen Klasse. Ich dachte, das ist Vergangenheit und abgehakt. Aber so war es nicht. Der Auslöser war, dass ich endlich bei der VHS Polnisch lernen wollte, meiner polnischen Freundin zuliebe. Aber eine winzige Bemerkung der Lehrerin (die übrigens meine Tochter hätte sein können) ließ die Erinnerung heftig wieder ausbrechen, mit allen Symptomen, und ich musste meine Teilnahme abbrechen. Das Trauma hat sich nicht aufgelöst. Aber es kam mir eben während des VHS-Kurses zu Bewusstsein und nicht während einer spirituellen Praxis.


    Und wenn man einsam ist, dann ist es wichtig, sich zu fragen: was mache ich mit dem Luxus an Zeit, die ich hier zur Verfügung habe?

    In dem von Dir eingestellten Text ist auch nicht die Rede davon, dass dem Ngöndro eine Übung vorausgehen muss: das tiefe Nachdenken über das Dasein in der Welt und der eigene Bezug dazu. Dann nämlich müsste man ganz von selbst darauf kommen, was der Sinn des Lebens ist, und erst dann kann man anfangen.

    Ganz ehrlich: es [diese Vorübung] reicht auch als einzige spirituelle Übung für das ganze restliche Leben.


    Zu dem Text möchte ich [fast] sagen:

    die Vorgehensweise, die Untersuchung, ist verstörend, da ein echter Bezug fehlt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Mein Vorschlag sollte sein, sofern man sich einsam fühlt, anstatt Katzenvideos zu schauen, sich möglicherweise auch einmal mit vajrayanischen Techniken zu be-fassen und zu versuchen, die Tiefgründigkeit derselben zu er-fassen.

    Oder abwechseln: Vor und nach jeder Vajrayana-Technik ein nettes Katzenvideo. Oder "der kleine Eisbär".


    Im Ernst: Ich bin auch durch Sogyal Rinpoches (ich weiss, man darf den Mann eigentlich nicht mehr zitieren) Version des Tibetischen Totenbuches zum Buddhismus gekommen, hatte aber immer Angst vor vielen der dort beschriebenen Praktiken ("werde ich da am Ende noch verrückter als ich ohnehin schon bin ?"). Ich habe dann pragmatisch gehandelt und die im Totenbuch beschriebene, für mich ideale "Gedankenlücke-Meditation" in einer Zen-Gruppe praktiziert, weil die stark körperliche Komponente (dreimal 45 Minuten im halben Lotus-Sitz kann eine echte Qual sein) einen erdenden Einfluss ausübt.


    Aber natürlich ist jede Praxis ein Risiko.

    Die "Gedankenlücke-Meditation" war anfangs echt unheimlich.

    Mein erste, leider schon verstorbene Frau, meinte öfter "das traue ich mich noch nicht".


    :medim: :mediw:

  • Gleichwohl bin ich nach wie vor davon überzeugt (C. G. Jung übrigens auch).

    Kannst Du mir hierzu vielleicht Literatur nennen, interessiert mich, finde C.G. Jung faszinierend, vor allem sein "Schatten-Prinzip".


    _()_

  • Gleichwohl bin ich nach wie vor davon überzeugt (C. G. Jung übrigens auch).

    Kannst Du mir hierzu vielleicht Literatur nennen, interessiert mich, finde C.G. Jung faszinierend, vor allem sein "Schatten-Prinzip".


    _()_

    schau mal hier: Heft 46 Tibet & Buddhismus

    und hier: Das Rote Buch - Herausgegeben:Arzt, Thomas - Dussmann - Das Kulturkaufhaus

    Ich hab's aber (noch) nicht gelesen, hat mir die KI empfohlen

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Oder abwechseln: Vor und nach jeder Vajrayana-Technik ein nettes Katzenvideo. Oder "der kleine Eisbär".

    Niedlich!


    Ich habe dann pragmatisch gehandelt und die im Totenbuch beschriebene, für mich ideale "Gedankenlücke-Meditation" in einer Zen-Gruppe praktiziert,

    Was meinst Du denn mit "Gedankenlücke-Meditation"?

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • https://www.karlbaier.at/wp-content/uploads/pdf/texte/2011/Das_Rote_Buch_im_Kontext_europaischer_Sp.pdf


    Die KI hat allerdings nur eine Aufsatzsammlung zum Roten Buch empfohlen.


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    :zen:



  • Die KI hat allerdings nur eine Aufsatzsammlung zum Roten Buch empfohlen.

    Ja, das ist leider so ein Makel und Dilemma.

    Da ist die KI noch ziemlich schlecht. Hoffentlich bessert sich das bald.


    Ich habe einige eigene Aufzeichnungen von Vorträgen aus meiner damaligen AMM-Zeit, In diesen Vorträgen wurde C. G. Jung, im Zusammenhang mit traditionstibetischen Sadhanas, häufiger erwähnt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet