Körperliche Seite der Sitzmeditation

  • Sehr ermutigend und inspirierend, jojo :)
    Ich habe nicht gedacht, dass beim ausschließlichen sitzen im Körper so viel passiert, es ist auch nicht 'mein Weg' , aber mir sind körperübungen auch sehr wichtig!
    Indisches Yoga ist dabei noch eher 'medizinisch' *find
    Tut mir sehr gut.
    Richtig tief auf eine andere Weise, die alles - auch den Körper - umfasst gehen die Übungen, die direkter auf die Energiearbeit ausgerichtet sind .. Von osteopathie und tuina (ok, das empfängt man mehr :lol: ) bis lu Jong, kum nye und den geheimeren Praktiken tibetischer Yogis.
    Leider ist es für mich sehr schwer, eine regelmäßige Praxis zu halten. Ich habe zwar große fortschritte gemacht, aber bei 2 x täglich eine Stunde bin ich noch nicht. Wenn ich dich lese freue ich mich aber darauf, den Weg weiter zu gehen :)


  • supi jojo
    geht mir ähnlich


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Tashili:

    Ich habe nicht gedacht, dass beim ausschließlichen sitzen im Körper so viel passiert


    Hi tashili, ich auch nicht :D


    Zitat

    es ist auch nicht 'mein Weg'


    Ja, man muss aufpassen, wirklich den eigenen Weg zu finden. Selbst beim Sitzen gibt es scheint´s keine zwei gleichen Wege :) (lustige Diskussion hier: http://hardcorezen.blogspot.de…s-not-zazen-part-one.html).


    Zitat

    Leider ist es für mich sehr schwer, eine regelmäßige Praxis zu halten. Ich habe zwar große fortschritte gemacht, aber bei 2 x täglich eine Stunde bin ich noch nicht.


    Naja, ob zwei Stunden wirklich nötig sind. Weiß nicht. Ich habe halt viel abzuarbeiten. Anderen reichts, täglich den Staub vom Spiegel abzupusten. Macht keinen Sinn, wenn sich auf dem Spiegel im Laufe der Jahre dicke Dreckkrusten gebildet haben. Dann muss der dicke Hammer ran.


    Und auch das kann falsch sein :roll: Dem einen hilft der dicke Hammer über den Berg, dem anderen macht er das Knie kaputt... Also ich weiß es nicht. Deshalb Disclaimer: Ich rede hier wirklich, wirklich nur von mir.


    Bin heute nacht übrigens aufgewacht, weil der Körper sich mal wieder heftig schüttelte. Das war im Sommer schon ein paar mal. Diesmal dauerte es nur kurz, ungefähr zehn Minuten, und dann durfte ich wieder schlafen.

  • Hallo jojo,


    zu wenig staub und Dreck hab ich gewiss nicht ;) ich nutze aber zusätzlich zur sitzpraxis noch die Dämonen- Praxis, demnächst das Ngöndro mit seinen Reinigungen und hab auch eine sehr gute Therapeutin.


    Mein Lehrer sagte mal, man solle alles tun, was nötig ist um voranzuschreiten, das hab ich mir zu Herzen genommen. Und das beinhaltet für mich gerade oben genanntes. In der Dämonen Praxis geht es auch viel um körperempfindungen, fest sitzende Erfahrungen. Ebenso geht man im Ngöndro ja auch körperlich vor - ohne geht es scheints nicht ..


    Alles liebe dir

  • Was Einflüsse, nein nicht Einflüsse, sondern Reaktionen wirklich festsetzt, ist Aversion, eben das "Abspalten". Gut, da ranzukommen, noch besser, die karmischen Wirkkräfte nicht mehr einfach fortspinnen zu lassen. Mehr und länger sitzen ist keinesfalls verkehrt. Nur so kann man die "Kontrolle" in den Alltag übernehmen. Die Hoffnung auf schnell wirksame, faktisch "magische" Techniken, würde ich nicht hegen.

    Honen Shonin: "Weil es den Übenden in der heutigen Zeit aber gut geht, finden sie Einschränkungen schwer."

  • Viel hilft viel. Auch Klavier lernt man nicht an einem Tag. Pianisten ueben jeden Tag einige Stunden regelmaessig. So ist es auch bei Konzentration bzw. Meditation, von nichts kommt - nichts.


    Beim sitzen kann man sich besser konzentrieren als beim liegen, nach und nach faellt es auch einfacher und macht sogar Spass weil sich auch Fortschritte bemerkbar machen.


    30 Minuten, Hals, Ruecken und Arme lockern danach weitermachen. umso länger man sich konzentriert umso ruhiger wirds im Kopf.

  • keks:

    umso länger man sich konzentriert umso ruhiger wirds im Kopf.


    Aus meiner erfahrung da ich lang und kurz schon versucht habe zu meditieren... man kann das nicht pauschal sagen.


    Wärend der meditation ergibt sich das von selbst.


    Bindet man sich an zeit fängt man an die meditation zu bewerten.


    Ah, heute war ich gut ne stunde konzentriert meditiert.
    So ein mist nur mit ach und krach 20 minuten meditiert.
    Keine lust aber ich muss wenigsten 20 minuten schaffen
    Usw.


    Finde das ne gute altanative aber sicherlich auch jeder manns sache.


    Aber mal ne idee:
    http://www.one-moment-meditation.de/one-moment-meditation

  • @soka:
    keks:

    umso länger man sich konzentriert umso ruhiger wirds im Kopf.


    Aus meiner erfahrung da ich lang und kurz schon versucht habe zu meditieren... man kann das nicht pauschal sagen.


    Aber mal ne idee:
    http://www.one-moment-meditation.de/one-moment-meditation


    hm, ich denke, keks hat recht. bei mir ists umso mehr losgegangen, je mehr ich die Minutenzahl hochgedreht habe.
    Besinnungslos die Minuten absitzen bringt´s aber auch nicht...


    mit den Bewertungen: gerade wenn ich eine bestimmte Zeit festlege, funktionierts besser.
    Die Sitz-Zeit ist für mich wie so ein unbewegter Hintergrund. Mal bewertet es, mal bewertet es nicht. Mal hat es Lust, mal nicht. Mal dröhnt der Kopf, dann wieder nicht. Das wird alles deutlicher sichtbar, wenn ich mein Sitzen nicht von meiner Lust dazu abhängig mache, sondern an einen neutralen Parameter binde, wie z.B. die Zeit.


    Abgesehen davon: deine one-moment-Meditation gefällt mir.


  • Hallo Jojo, erstmal hast Du mich wieder zum Sitzen gebracht. :D Das ist schon eine Leistung. :)
    Neuigkeiten. Die drei Punkte: Knie und Sitzbein bilden die Grundlage für einen stabilen Sitz, die Knie natürlich auf dem Boden.
    Dann gibt es noch drei Punkte. Die Haltung der Hände auf den Oberschenkeln fast auf den Knien, der Zeigefinger und der Daumen berühren sich, die anderen Finger bleiben ohne sich zu berühren. Der dritte Punkt ist die ZungenSpitze die berührt den oberen Gaumen an der Stelle wo sich die mittleren Schneidezähne befinden. Nur die Zungenspitze. Um die unteren drei brauchen wir uns nicht zu kümmern wenn wir stabil sitzen. Die zweiten Drei werden genau betrachtet. Sie sollen sich nur berühren ganz zart, jedes zu fest, jedes nicht berühren wird korrigiert. Da kommt es dann zu einem Zustand der keine Gedanken mehr zulässt. Reines Betrachten des so Seins und dauernde Handlung um zu berühren. Versuche alle sechs Punkte in deine Betrachtung zu holen und korrigiere immer wieder deine gesamte Haltung.
    Gruß Helmut

  • Ja Jojo, einfach absitzen macht keinen Sinn. Atem beobachten oder den Puls in den Fingerspitzen, durchgehend ohne sich ablenken zu lassen muede zu werden etc. Je länger man sitzt umso besser kann man sich auf einen einzigen Punkt konzentrieren. Der Punkt wird immer kleiner, sanfter, deutlicher. Im Zen nennt man es Einspitzigkeit.


    Das Rauschen der Blätter ohne Wind :)

  • al-Nuri:

    Was Einflüsse, nein nicht Einflüsse, sondern Reaktionen wirklich festsetzt, ist Aversion, eben das "Abspalten". Gut, da ranzukommen, noch besser, die karmischen Wirkkräfte nicht mehr einfach fortspinnen zu lassen. Mehr und länger sitzen ist keinesfalls verkehrt. Nur so kann man die "Kontrolle" in den Alltag übernehmen. Die Hoffnung auf schnell wirksame, faktisch "magische" Techniken, würde ich nicht hegen.


    Weißt, da vertraue ich lieber auf mich selbst und meine persönliche Praxiserfahrung :grinsen:

  • Jojo:
    Tashili:

    Ich habe nicht gedacht, dass beim ausschließlichen sitzen im Körper so viel passiert


    Hi tashili, ich auch nicht :D


    Je länger man mich einsperrt, desto größer wird meine Gegenwehr
    zu Beginn.



    Irgendwann nicht mehr.

  • Tashili:

    ich nutze aber zusätzlich zur sitzpraxis noch die Dämonen- Praxis, demnächst das Ngöndro mit seinen Reinigungen und hab auch eine sehr gute Therapeutin.


    Hei Tashili, was ist das: Dämonenpraxis und Ngöndro?

  • Weiter oben habe ich davon geschrieben, dass ein Fluss im Körper entsteht.
    Hm, dieser Eindruck ist vorbei.
    Unter der Blockade in der rechten Körperhälfte, die sich aufgelöst hat, sind neue Blockaden sichtbar geworden.
    In meiner rechten Körperhälfte sitzt wahrscheinlich die Kommandozentrale des Bösen :D
    Alles dunkel da... Da schottet sich was ab.
    Inzwischen sitze ich wieder eine Stunde durch. Manchmal, wenn der Gong geht, könnte ich noch länger sitzen. aber ich verkneife es mir. Habe Mühe, beim Sitzen in der Gegenwart zu bleiben.

  • Jojo:

    Weiter oben habe ich davon geschrieben, dass ein Fluss im Körper entsteht.
    Hm, dieser Eindruck ist vorbei.
    Unter der Blockade in der rechten Körperhälfte, die sich aufgelöst hat, sind neue Blockaden sichtbar geworden.
    In meiner rechten Körperhälfte sitzt wahrscheinlich die Kommandozentrale des Bösen :D
    Alles dunkel da... Da schottet sich was ab.
    Inzwischen sitze ich wieder eine Stunde durch. Manchmal, wenn der Gong geht, könnte ich noch länger sitzen. aber ich verkneife es mir. Habe Mühe, beim Sitzen in der Gegenwart zu bleiben.


    Ich habe erfahren das da wo "Dunkelheit" erscheint es wahrscheinlich nichts anderes zu erscheinen gibt(oder glaubst Du das es Licht sein sollte :) ) Da gibt es einen anderen Weg. Bei mir ist es Dunkel auch mit geöffneten Augen, Erscheinungen sind nur an den Punkten auf die ich meine Betrachtung richte. Das beenden der Meditation ist wichtig, es wurden bei mir Suchterscheinungen deutlich. Darum habe ich konsequent ein Maximum von 20 Minuten bestimmt. Dann kam es auch zu einem schnelleren, zeit-mäßig, abfahren in die "Tiefe". Moment-meditation wende ich schon seit über zehn Jahren an, da sind die drei Punkte sehr wichtig, die oberen. Gruß Helmut

  • Hallo jojo,


    ich praktiziere ja Tibetisch. Das Ngöndro besteht aus Übungen, die u.a. 'Reinigen' sollen. Sie sind zum Teil sehr körperlich (Niederwerfungen), zum Teil gedanklich konkret (Visualisierungen), zum Teil wird auch gesprochen (Mantren).
    Klingt ganz verschieden, dient aber m.e. gerade dem, was bei dir jetzt abläuft.
    Finde ich sehr spannend :)
    Die dämonenpraxis arbeitet auch mit Visualisierungen und stark mit körperempfindungen. Ich empfinde sie als sehr hilfreich und heilsam. Da verlasse ich mich einfach mal auf meinen inneren Kompass der mir zeigt, dass das gerade gut für mich ist.
    Altes Zeug kann damit gut und wirksam genährt werden!

  • Tashili:

    Zitat

    Altes Zeug kann damit gut und wirksam genährt werden!



    ? ? ?

    Honen Shonin: "Weil es den Übenden in der heutigen Zeit aber gut geht, finden sie Einschränkungen schwer."

  • Hallo alnuri,
    Diesen Fred möchte ich nicht kaputt machen, wenn dich das wirklich interessiert, gehen wir vielleicht lieber woanders hin.

  • Die rechte Seite ist jetzt durchlässig geworden.
    Soweit ich das beurteilen kann. Bin da ein bisschen vorsichtig geworden.
    Die Kommandozentrale des Bösen ist jetzt umgezogen in die linke Seite.


    Seit gestern fällt es mir wieder schwer, die 60 Minuten durchzuhalten. Der Oberkörper dreht sich beim Sitzen viel um die Längsachse, so wie in dieser Yogaübung http://www.yoga-vidya.de/de/asana/drehsitz.html, nur bleiben die Beine natürlich im Viertellotus. Vor allem gibt´s Drehungen nach links. Das geht dann so: Oberkörper dreht sich nach links, bleibt dort 20-30 Sekunden, und dreht sich dann zur Mitte zurück. Der Impuls kommt als Druckimpuls aus dem rechten Bein und der rechten Hüfte.


    Ergebnis der Drehung ist eine deutliche Dehnung und Erleichterung in der rechten Hüfte (außen), und auf der rechten Seite des Oberkörpers (Seite in Höhe der Rippen, und Rücken unterhalb des Schulterblatts). Der Atem fließt seit heute morgen zum ersten Mal seit ... ich denken kann? in die gesamte rechte Körperhälfte, außer Bein und Arm. Außerdem entspannt sich die rechte Hälfte des Gesichts (Muskelgruppe rund um das rechte Auge, rechte Wange, rechtes Kinngelenk). Fühlt sich an, als wäre dort die Durchblutung gestoppt gewesen, und ist jetzt wieder in Gang gekommen.


    Auf mentaler, emotionaler Ebene sind meine Ängste noch mal deutlich zurück gegangen. Ich habe mehr Kapazitäten, die gegenwärtige Situation wahrzunehmen. Wirkt sich auf meine Beziehungen zu anderen spürbar aus.


    Ich kann gegen das Drehen gegenhalten. Aber wenn ich das tue, gerät der ganze Oberkörper entlang der Wirbelsäule in starke Wellenbewegungen. Also halte ich nicht dagegen. Das Drehen beginnt, sobald ich die Aufmerksamkeit auf das Gesamtbild der Körperempfindungen im Verhältnis zum Boden richte, zur Schwerkraft. Wenn ich mich in Gedanken verliere, hört es auf. Nach rechts dreht sich der Körper seltener. Das Verhältnis ist ungefähr zwei Drittel nach links und ein Drittel nach rechts.


    Neu war gestern, dass sich zwei oder drei Mal nur der Kopf drehte. Deutliche Entspannung im Nacken-Schulterbereich.
    Schon öfter dagewesen: Brustkorb schiebt sich deutlich nach vorne, Schultern zurück. Und umgekehrt.


    Das Ganze ist anstrengend. Bei Minute 55 fange ich an, nur noch durchzuhalten, und auf den Gong zu warten.

  • Jojo, versuche vielleicht die zwei Dinge aus einander zuhalten:
    (A) Da sind unsere psychischen Verletzungen (die haben stattgefunden; jetzt tragen wir sie im Körper rum) …und weil das nicht angenehm ist
    sehen wir uns nach (B)Möglichkeiten um. Meistens beginnt man mit Ablenkungen und Verdrängen - - erst wenn das nicht (mehr) hilft
    greift man unfreiwillig zum nächstkomplizierteren Strohhalm. Irgendwann landet man bei der Esoterik - und erst wenn man da alle Workshops durchgeschoppt…. und die Verzweiflung kehrt dennoch zurück… jetzt geht man die Sache noch ernsthafter an, und sitzt zb im ZenDojo.



    Nichts davon hat geholfen. Die Verletzungen haben auf einer deutlich anderen Ebene stattgefunden, als wir jetzt herumtun.
    Da wurde was im Erdgeschoß veschüttet - - im Dachgeschoß wird gewischt.
    Man könnte es auch eine Themenverfehlung nennen. (Und irgendwo merkt man das.) Aber zu seinen alten Ängsten will man sowieso nicht - - da meditiert man lieber. (auch wenn (unter anderem) die Knie krachen :->)
    und freilich wird, bei der (nicht nur körperlichen!) Tortur was bewirkt. man kriegt halt Zustände. ganz normal. und da wird auch immer wieder was hochgeschwemmt
    das wär schon was; wär gut
    aber was machen wir? wir MACHEN WAS DAMIT(!!) …schon wieder
    = man hat uns als Kind nicht in Ruhe lassen, sondern gezwungen. Und jetzt haben wir die Peitsche in die eigene Hand genommen. und wir prügeln uns von einem (unnatürlichen) Zwang/Zustand zum nächsten.
    Gelernt ist gelernt. Geübt ist geübt


    und in der Praxis:
    Ich versuche einen (guten) Gedanken festzuklammern - und irgendwann gelingt mir das auch (temporär); und warum nicht… nachdem ich sogar zb aus dem Schmerz der Kindheit etwas anderes gemacht habe/machen mussste… und verglichen mit einem solchen Gewaltakt ist so ein (in Gedanken stattfindendes) meditatives Bliss-Erlebnis, oder einen ‚spiritueller Fortschritt‘ erzeugen keine große Sache. (Aber vor allem tut es wieder weh, wird es wieder weh tun.)

  • boehnchen:

    Jojo, versuche vielleicht die zwei Dinge aus einander zuhalten:...
    Man könnte es auch eine Themenverfehlung nennen. (Und irgendwo merkt man das.) Aber zu seinen alten Ängsten will man sowieso nicht - - da meditiert man lieber. (auch wenn (unter anderem) die Knie krachen :->)
    und freilich wird, bei der (nicht nur körperlichen!) Tortur was bewirkt. man kriegt halt Zustände.
    (Aber vor allem tut es wieder weh, wird es wieder weh tun.)


    Hey Böhnchen,
    ich weiß nicht, wovon du sprichst.
    Ich mache hier GOAR nix.


    Alles, was ich mache, ist: ich setze mich hin, und ich betrachte meinen Körper, wie er sich zum Boden verhält.
    Und dann macht DIESER KÖRPER was.


    Um da hin zu kommen - wirklich EMPFINDEN, NICHTS ausblenden, NICHT eingreifen, DURCHSITZEN durch was immer da kommt - habe ich JAHRE gebraucht.


    Es ist wahrscheinlich kein Zen. Nenn es autonomes Yoga oder was auch immer. Ist mir egal.


    Fakt ist: Es löst Spannungen in meinem Körper, von denen ich nicht wusste, dass sie da sind.
    Und diese Spannungen kehren nicht zurück!


    Zusammen mit diesen Spannungen verschwinden Emotionen, von denen ich glaubte, dass sie unbeherrschbar sind.
    Zusammen mit den Emotionen verschwinden automatische Reaktionen, von denen ich glaubte, dass sie zu meinem Charakter gehören.
    Zusammen mit den Emotionen verschwinden Gedanken, von denen ich glaubte, dass sie die Realität abbilden.
    Es verschwinden schlimme Schmerzen!


    Und all dieses Verschwinden erleichtert mich unglaublich!


    Ich wusste nicht, dass das so kommt. Ich habe es nicht GEMACHT.
    rückblickend kann ich sagen: Jede Sekunde des Durchsitzens, auch am Anfang als ich manche Schmerzen durchsitzen musste und manchmal fast geheult habe, hat sich gelohnt!


    Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das Thema verfehle. Ganz im Gegenteil. Nach JAHREN habe ich das GEfühl, dass ich endlich zum Thema gekommen bin. Und ich werde den Teufel tun, darüber NACHZUDENKEN, auch nicht darüber, worum es "eigentlich" geht.


    Ich weiß nicht, was da genau passiert. Viele nennen es Kundalini, ist mir egal. Es ist was Physisches, und hat was mit dem Sitzen ansich zu tun, und was mit LANGE-SITZEN, und was mit der Art der Aufmerksamkeit, die man dem Körper hinwendet, und mit der Geduld, die man mit sich selbst aufbringt.


    Und ich werde SO LANGE SITZEN, bis es von selber aufhört. Bis dahin beschreibe ich es, so gut ich kann. Und dann kommt was Neues. Vielleicht Zen.

  • Jojo:

    Oh. Da ist mir gestern wohl mein inneres Nashorn durchgegangen.
    Sorry, Böhnchen :oops:

    Da hat was einfach so geredet wie es reden möchte nicht wie es reden sollte. Sitzen geht auch ohne Sitzen. :)

  • Jojo :->) ich bin nicht sehr hart im nehmen aber es ging grad. Und es geht ja (zumindest scheinbar; weil es nunmal so aussieht als würden wir hier herumkrebsen) vor allem um den Inhalt.


    Ich weiß jetzt nicht was du persönlich als Endziel deiner Übung siehst... Wir denken, dass wir durch spirituelle Übungen einer/der Erleuchtung näher kommen. Das ist nicht so.
    (es tut mir leid)


    Du sollst alles machen (das möglichst keinem schadet; das ist aber jetzt nicht speziell buddhistisch gemeint) WAS DU MÖCHTEST UND SPÜRST DASS DU MÖCHTEST. MÖCHTEST. WIRKLICH MÖCHTEST (und äh… das sitzen gehört wahrscheinlich nicht dazu.
    ähm. Sowas glaubt man doch erst nach einer Gehirnwäsche. Denkst du nicht?
    Im Gefängnis bin ich über eine Dachluke froh. Auch wenn die nur die Größe einer Mozartkugel hat.



    WAS WILLLST DU, Jojo, was möchtest du, was brauchst du (wirklich), . . . du darfst jetzt wieder.









    Das ist ein Vorschlag (und ich bringe das überhaupt nur zum ausdruck, weil die folgeerscheinungen/das mögliche ende einer ernsthaften Suche… usw). Und der kann kaum angenehm kommen (zumindest im ersten moment/der ersten zeit).
    Allerdings ist es zugleich die völlige Befreiung von dem Anspruch wer anderer sein zu müssen (wie jesus, wie ein buddha, die mama, der bruce willis…
    erleuchtet, brav, liebkind, zeuge, christ, elegant, demütig) als man ist.


    Du bist doch schon gut genug! Jojo. (und das warst du immer schon. immer.
    man hat dir nur was anderes erzählt…)

  • Jo-Jo, dein Fred ist für mich ein echte Perle hier im BL, danke immer wieder dafür.
    _()_