Hallo,
ich bin eine sehr unsichere Person mit einem schwachen Selbstbewusstsein. Ich frage mich deshalb oft, inwiefern der Buddhismus heilsam für mich sein kann?
Oft denke ich mir, dass ich als unsicherer und zu höflicher Mensch eigentlich lernen sollte, egoistischer und ich-bezogener zu sein. Also genau das Gegenteil von dem, was Buddha lehrte, so glaube ich. Immer wieder merke ich, dass ich im Beruf und Alltag mehr für meine Interessen kämpfen sollte und nicht zurück stecken, nicht so sehr auf andere achten. Ich versuche es immer wieder allen recht zu machen und weiß doch, dass dies nicht möglich ist. Eigentlich sollte man ja nur den Personen gefallen wollen, die einem etwas bedeuten und nicht konsequent allen, weil dies unrealistisch ist. Aber Metta üben zum Beispiel schließt ja alle ein, also auch Feinde! Also doch alle berücksichtigen und auf alle eingehen?
Wie seht ihr das? Kann der Buddhismus Leuten mit schwachem Selbstvertrauen nutzen? Ich habe fast das Gefühl, dieser ist in der westlichen Welt optimal für egoistische Materialien, aber für unsichere Träumer wie mich?
In einer Firma, in der Selbstbewusstsein und Coolness erwartet wird, in der man erfolgs- und karriereorientiert denken muss, also primär an sich und das wohl der firma und nicht alle Einzelnen und erst recht nicht die Konkurrenz...in so einer Firma könnte ein Buddhist doch gar nicht arbeiten, oder? Wenn ich stets Metta übe und alle mit einschließe, wird es mit dem Alphatiersein nichts. Was meint ihr? Aber es kann ja nicht jeder als Krankenschwester und Kindergärtner arbeiten.
Wie ihr merkt bin ich sehr verwirrt und unsicher und bin für jeden Nutzer dankbar, der mir meine Unsicherheit nehmen kann. Eigentlich würde ich mich gerne dem buddhismus mehr öffnen, aber oft zweifele ich, ob er mich nicht nur noch sensibler und verletzlicher machen würde!