Virtuosenfrömmigkeit oder doch geistige Überheblichkeit?

  • Wenn man eine Überlieferung stellenweise nicht versteht, gibt es vorerst zwei Möglichkeiten: Entweder man sagt sich das ist Unsinn, das weiß ich doch besser. Oder man sagt sich das ist höchste Weisheit, ich bin aber nicht so weit das zu verstehen. Mir scheint dass das zwei Extreme sind, die man durch einen mittleren Weg vermeiden kann: Was da steht mag aus höchster Weisheit stammen die ich noch nicht habe, oder es mag Unsinn sein - man lässt es erstmal offen und handelt nach eigenem besten Wissen und Gewissen. Was man versteht, bzw. was das Wissen in einem selber erweckt oder fördert, das nimmt man an und praktiziert es. Mit dem Fortschritt ergibt sich allmählich eine bessere Sichtweise und manches wird immer klarer. Man gelangt immer mehr zu Sicherheit in der Beurteilung - Z.B. ein besseres Leben nach dem Tod zu erwirken indem man andere tötet, das kann nur Unsinn sein, oder dass Anhaftung Leid verursacht, das ist richtig.
    Also man ist in erster Linie ehrlich zu sich selber, schaut in sich hinein ob man etwas wirklich sicher weiß oder nur glaubt es zu wissen und vorschnell Urteile fällt. Oder andernfalls ob man zu leichtgläubig ist und etwas als wahr annimmt ohne es als solches erkannt zu haben.
    Und es will mir scheinen dass man durchaus einen großen Respekt und eine besondere Wertschätzung kultivieren soll für Menschen die auf einem Weg des Friedens, der Loslösung und der Weisheit schon viel weiter gegangen sind als man selber.

  • Engelbert:
    Yofi:

    Hast du den, den du zitierst, gefragt, ob du seinen Text in einem anderen Unterforum thematisieren darfst? Das würde von deinem Respekt den anderen gegenüber zeugen.


    Ich frage ein Avatar ohne Klarnamen, ob ich einige seiner Worte zitieren darf, die sie/er für Milliarden von Internetnutzern lesbar in einem öffentlichen Forum eingestellt hat? Wenn ich das nicht mache, dann bin ich respektlos.


    Aus meiner Sicht ja. Du hast das auch nicht im positiven Sinne gemacht. Hinter jedem Nick sitzt ein Mensch hinter dem Bidlschirm - das ist definitiv auch ein Aspekt der Anonymität des Internets. Manchmal kennt man sich, manchmal nicht. Dieser Umstand ändert weder etwas an der Lage noch an der Tatsache, dass wir immer mit den anderen, egal ob im Internet oder im konventionellen Leben, auf eine Art umgehen, die zu 100 %mit dem Verhältnis zu sich selbst kongruent ist. Es ist daher vorteilhaft am Anfang der spirituellen Karriere zunächst das eigene Leben, die eigene Persönliche Geschichte, die eigenen inneren Konflikte aufzuarbeiten.


    Im Tibetischen Buddhismus, wie in anderen Richtungen, hält man sich an dem Grundsatz, dass dualistische Ansichten durch Gier, Hass und Verblendung motiviert sind, und deshalb werden sie anhand der Übung und Praxis eher aufgegeben anstatt dass man bemüht ist zusätzliche Probleme zu erfinden und die Verantwortung für sie dann ggf. anderen zuzuschreiben.


    Ich meine das ohne eine Person zu werten, allgemein. Diese Fehler machen wir alle, immer wieder, und sie sollen uns möglichst bewusst werden. Wenn falsche Ansicht als falsche Ansicht erkannt wird, hat sie sich in Rechte Ansicht gewandelt und behindert nicht weiter, so wie das eben Polemik tut.

  • Engelbert:

    Interessant finde ich, dass die Worte "geistige Überheblichkeit" wohl in vielen Menschen eine Resonanz auszulösen im Stande sind. Würde man sich davon nicht angesprochen fühlen, dann wäre es kein Aufreger. Insgeheim wissen manche schon, dass ihr Wissen sehr, sehr kurz geraten ist und es besser nicht zur Schau gestellt werden sollte, weil es nicht belastbar ist. Aber man tut es dennoch, weil es so eindrucksvoll für einen selber ist, seinen Namen unter den Ausschnitt einer Sutte (schreibt man das so?) setzen zu können. Es macht einen plötzlich so "buddhistisch". :)


    Deine Rückschlüsse finde ich unangemessen, schließlich hast Du hier zur Diskussion angeregt.
    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • bel:

    Ehrlich gesagt, verstehe ich grad das Problem nicht. Glaubst du, das war anders, als der Buddhismus nach China gelangte, oder 500 Jahre später nach Tibet? Es stellte sich dabei doch immer das Problem der Übersetzung und der Prozess wurde auch immer durch eine geistige Auseinandersetzung mit den Konzepten der indigenen Religionen begleitet. Wer hat den Prozess getragen - eine kleine Schicht, die dazu Zeit hatte - erst Teile einer gelangweilten Oberschicht, dann Mönche - aber nicht ohne Unterstützung der lokalen Machthaber.
    Man hat dann aber relativ schnell (hehe, hat schon 200-300 Jahre gebraucht) eingesehen, daß man auch sein eigenes Zeugs produzieren muß, sowohl was die inhaltlichen Schwerpunkte anbetrifft, den sprachlichen Ausdruck und auch die rituellen Formen. Und auch das ist von (erstmal nichtqualifizierten) "Eliten" getragen worden, ein "Volksfrömmigkeit" gab es ja überhaupt noch nicht.


    Doch - es gab schon immer sowas wie Volksreligion oder Frömmigkeit - da diese aber nicht schriftlich überliefert wurden, entsteht der Eindruck es sei Sache von gebildeten Eliten.

    Zitat


    Die Situation im neuzeitlichen Europa unterscheidet sich davon in zweierlei Hinsicht. Erstens dadurch, daß hier schon eine tiefgreifende, alle Aspekte der Gesellschaft durchdringende Auseinandersetzung mit der angestammten Religion stattgefunden hatte ("Aufklärung") - ein Phänomen, daß bis heute nirgendwo anders auf der Welt aufgetreten ist


    Die Aufklärung in Europa ist eigentlich mehr eine Wiederholung der ersten Aufklärung bei Sokrates, Platon, Aristoteles. Auch damals hat man sich mit der angestammten Religion bzw. dem Kult auseinandergesetzt.

    Zitat


    und zweitens dadurch, daß erstmalig, nach einer Jahrhunderte dauernde getrennten Entwicklung ohne nennenswerte gegenseitige Beachtung der Richtungen (nördlich - Tibetisch, südlich - Theravada, östlich - Zen), diese hier aufeinandertreffen - was letztlich zu einer kaum zu überbietenden Kakophonie von sich widersprechenden und auch nicht zu vereinbarenden religiöser Meinungen und Praxisarten führt. Jeder macht sich daraus eine völlig personalisierte "Religion", praktiziert vllt noch in kleinen sektiererischen Grüppchen ohne irgendwelche gesellschaftliche Relevanz. Und das wird sich auch so schnell nicht ändern.


    Das gilt für alle kulturellen Phänomene, weil wir hier ausgehend von unserer Art an die Dinge heranzugehen, nämlich zu fragen, was bringt mir das? - alles vermarkten und konsumieren. Daher das breite Angebot - das ist die Produktionsseite und diese Bindungslosigkeit bei der Seite der Konsumenten. Hauptsache es bringt "mir" was. Damit zerstören wir Kultur.

  • Monday:
    bel:

    ... Kakophonie von sich widersprechenden und auch nicht zu vereinbarenden religiöser Meinungen und Praxisarten führt. Jeder macht sich daraus eine völlig personalisierte "Religion", praktiziert vllt noch in kleinen sektiererischen Grüppchen ohne irgendwelche gesellschaftliche Relevanz. Und das wird sich auch so schnell nicht ändern.


    Das gilt für alle kulturellen Phänomene, weil wir hier ausgehend von unserer Art an die Dinge heranzugehen, nämlich zu fragen, was bringt mir das? ...


    Ach so, daher die Vorurteile und Ver-urteile gestern. Das ist ein völlig falsch dargelegtes Bild vom Buddhismus in Deutschland. Es tut mir leid für euch, dass ihr so schlechte Erfahrungen macht, aber das ist definitiv eine im höchsten Maß subjektive Einschätzung bzw. Vorstellung.

  • Monday:

    Doch - es gab schon immer sowas wie Volksreligion oder Frömmigkeit - da diese aber nicht schriftlich überliefert wurden, entsteht der Eindruck es sei Sache von gebildeten Eliten.


    Aber keine buddhistische, bevor was Buddhistisches etabliert wurde.


    Monday:

    Die Aufklärung in Europa ist eigentlich mehr eine Wiederholung der ersten Aufklärung bei Sokrates, Platon, Aristoteles. Auch damals hat man sich mit der angestammten Religion bzw. dem Kult auseinandergesetzt.


    Auch alles Europäer :) Aber das ist überhaupt nicht zu vergleichen - was die Tiefe der Auseinandersetzung und gesellschaftlichen Dimensionen und Resultate anbetrifft. Vorher wurde eigentlich nur ein magisches Denken durch ein anderes ersetzt. Die europäische Neuzeit brachte es zu ein prinzipielles Hinterfragen.


    Monday:

    Damit zerstören wir Kultur.


    Was hast du da speziell vor Augen?

  • bel:
    Monday:

    Doch - es gab schon immer sowas wie Volksreligion oder Frömmigkeit - da diese aber nicht schriftlich überliefert wurden, entsteht der Eindruck es sei Sache von gebildeten Eliten.


    Aber keine buddhistische, bevor was Buddhistisches etabliert wurde.


    Das ist ja auch nicht der Punkt - die Bevölkerung hat schon immer ihre eigene Religion gebastelt, weil alle Menschen ja irgendwelche Fragen haben und Antworten suchen. Der Buddhismus ist m.E. bereits eine Form der Aufklärung im asiatischen Kulturkreis. Aber natürlich auch für die Herrschenden, die ja über neue Glaubenssysteme auch neue Herrschaftsformen etablieren.


    bel:
    Monday:

    Die Aufklärung in Europa ist eigentlich mehr eine Wiederholung der ersten Aufklärung bei Sokrates, Platon, Aristoteles. Auch damals hat man sich mit der angestammten Religion bzw. dem Kult auseinandergesetzt.


    Auch alles Europäer :) Aber das ist überhaupt nicht zu vergleichen - was die Tiefe der Auseinandersetzung und gesellschaftlichen Dimensionen und Resultate anbetrifft. Vorher wurde eigentlich nur ein magisches Denken durch ein anderes ersetzt. Die europäische Neuzeit brachte es zu ein prinzipielles Hinterfragen.


    Wenn du die Renaissance noch dazu zählst, als Vorläufer der Neuzeit. Ich weiß aber nicht, was du als magisches Denken da ansiehst. Für die Neuzeit gilt nicht so sehr das prinzipielle Hinterfragen als "Spass am Hinterfragen" sondern der Antrieb war bereits die Kenntnis vom Nutzen bzw. Gewinn des Wissens und der Technik. Und das verdankt sie nicht der Aufklärung, sondern die ist eigentlich eine Folge des Machtverlustes der Kirche über Eigentum und Freiheit. Da ist England und die Empiristen wie Locke, Newton und Hume die Vorreiter.


    bel:
    Monday:

    Damit zerstören wir Kultur.


    Was hast du da speziell vor Augen?


    Der Verlust der feinmotorischen Fähigkeiten durch den Mangel an Übung mit der Handschrift. Das wirkt sich unmittelbar aufs Denken aus.

  • Ich glaub, wir bewegen uns grad seitwärts :)

    bel:
    Monday:

    Damit zerstören wir Kultur.

    Was hast du da speziell vor Augen?

    Monday:

    Der Verlust der feinmotorischen Fähigkeiten durch den Mangel an Übung mit der Handschrift. Das wirkt sich unmittelbar aufs Denken aus.


    Unbedingt!

  • Monikadie4.:
    Engelbert:

    Interessant finde ich, dass die Worte "geistige Überheblichkeit" wohl in vielen Menschen eine Resonanz auszulösen im Stande sind. Würde man sich davon nicht angesprochen fühlen, dann wäre es kein Aufreger. Insgeheim wissen manche schon, dass ihr Wissen sehr, sehr kurz geraten ist und es besser nicht zur Schau gestellt werden sollte, weil es nicht belastbar ist. Aber man tut es dennoch, weil es so eindrucksvoll für einen selber ist, seinen Namen unter den Ausschnitt einer Sutte (schreibt man das so?) setzen zu können. Es macht einen plötzlich so "buddhistisch". :)


    Deine Rückschlüsse finde ich unangemessen, schließlich hast Du hier zur Diskussion angeregt.
    _()_



    Da hast Du recht. Das ist ein unverschämter Kommentar von mir, der übers Ziel hinausgegangen ist. Ich habe ihn gemeldet. Hoffentlich wird er getilgt. Danke.


  • Hallo Engelbert,


    zufällig habe ich gerade entdeckt, dass Du mein Zitat als Basis für Dein neues Thema gewählt hast.


    Vieles von Deinem Kommentar verstehe ich nicht, bzw. ich verstehe nicht, was und wie Du es gemeint hast.
    Außerdem irritiert es mich sehr, dass Du Deinen Kommentar über meinen Kopf hinweg geschrieben hast. Wenn ich nicht zufällig hier ausgiebig herumgestöbert hätte, wäre mir immer noch nicht aufgefallen, dass Du mich zitiert hast.
    Das ist sehr schade, denn schon wieder, wie so oft, verliert sich das ursprüngliche Thema, und das müsste nicht sein.


    Leider habe ich diese Nacht gerade Bereitschaftsdienst und habe mein Buch nicht zur Hand. Aber ich werde nachholen, was ich Dir gerne zum Vergleich zeigen möchte. Lama A. Govinda hat nämlich auch das Buch: "Schöpferische Meditation und multidimensionales Bewusstsein" geschrieben, das ich mir erst viel später zugelegt habe. An einer Stelle in "Grundlagen Tibetischer Mystik" kommt ein kleiner Absatz vor, in dem L.A.G. jemanden zitiert, und dieser Satz ist so kaputtgehauen, dass ich ihn nie richtig verstanden habe. immer wieder habe ich darüber gegrübelt, was der Autor wohl damit gemeint haben könnte. Glücklicherweise zitiert LAG in dem anderen Buch genau dasgleiche, und hier ist es völlig korrekt geschrieben. Als ich das las, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und plötzlich wurde mir der Sinn klar.


    Ja, ich kenne den Stil Lama A. Govindas sehr, sehr gut. Ich war früher in seinem Orden und wir haben in Lehrvorträgen viele seiner Schriften durchgenommen. Er hat ein Art sich auszudrücken, wie es heute nicht mehr Mode ist, denn heute hat niemand mehr so wirklich Zeit und Muße, einen so gewählten Stil zu lesen und sich in einen solchen Ausdruck zu vertiefen. Doch mag ich seine Ausdrucksweise sehr, und es ist, ähnlich, wenn auch noch ein wenig anders, wie sich mit der anspruchsvollen Lektüre des Dalai Lama zu beschäftigen.
    "Grundlagen Tibetischer Mystik" ist übrigens das einzige seiner bisher von mir gelesenen Bücher, das so fehlerbehaftet ist, darum finde ich es ja besonders tragisch.
    Es war dringend notwendig, dass ich beim zweiten Lesen das Buch korrigieren musste, denn es ist eins meiner Lieblingsbücher und ich schaue immer wieder gern hinein, aber es stört den Lesefluss ungemein, wenn der Sinn durch z. B. falsche Kommasetzung verstümmelt ist. Doch meine Korrekturen halfen mir beim dritten, vierten Lesen undsoweiter, dass für mich der Lesefluss erhalten blieb.


    Ich habe aber den Eindruck, dass Du die Lektüre Lama A. Govindas nicht kennst - korrigiere mich bitte, falls meine Annahme nicht stimmt.
    Nur - wie willst Du dann wissen, dass nur dieses eine, aber sein wichtigstes Werk, so fehlerbehaftet ist, und leitest trotzdem daraus alle möglichen Spekulationen ab, die weit hergeholt sind und fast an Weitschweifigkeit grenzen?


    Es ist des Autors nicht würdig, dass sein Werk - fast möchte ich sagen, Lebenswerk - so zerschossen daherkommt. Denn LAG kann ja gar nichts dafür. Ich weiß nicht, was damals in dem Verlag passiert ist, dass das Buch ohne Nachkontrolle so gedruckt wurde, und das ist auch zu lange her, das wird man wohl nicht mehr herausfinden.


    Du sagst, Du seist traurig, aber warum hast Du mich denn übergangen?
    Ich kann das nicht nachvollziehen, außer dass jetzt ich traurig bin.


    Jetzt habe ich noch eine Frage an Dich:
    Was meinst Du mit: "Gibt es da auch mal eine Grenze oder verirre ich mich nach Jahren in eine Art Lamawahn?"
    Was meinst Du mit "Lamawahn?" Würdest Du das bitte näher erklären?
    Was verstehst Du unter einem Lama, und warum verbindest Du das mit Wahn?


    Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
    und wie versprochen melde ich mich bald wieder.


    Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ach und übrigens,
    jeder ist doch in gewisser Weise Konvertit.
    Auch die Asiaten. Jeder muss erst sein Umfeld von Klein auf erobern, in das er hineingeboren ist.


    Und man kann nicht von uns Westlern verlangen, dass wir uns so verhalten wie die Asiaten. Wir bringen eine ganz andere Basis mit.
    Allerdings gibt es noch keinen weiterentwickelten westlichen Buddhismus, höchstens vielleicht ansatzweise - höchstens.
    Im Allgemeinen befinden wir uns immer noch in der Übernahme aller buddhistischen Strömungen, wie sie zu uns eingewandert sind.
    Das kann man sogar über Triratna sagen, eine Gemeinschaft, die übrigens dem ursprünglichen Denken Lama A. Govindas nahesteht, da der Ordensleiter einer seiner besten Freunde war.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:

    Jetzt habe ich noch eine Frage an Dich:
    Was meinst Du mit: "Gibt es da auch mal eine Grenze oder verirre ich mich nach Jahren in eine Art Lamawahn?"
    Was meinst Du mit "Lamawahn?" Würdest Du das bitte näher erklären?
    Was verstehst Du unter einem Lama, und warum verbindest Du das mit Wahn?



    Ja, das kann ich gut nachvollziehen, und es ist nicht schön von mir gewesen, ausgerechnet Deine Sätze zu nutzen. Was aber mit dem "schlechten" Übersetzer des Buches oder dem Editor des Verlages? Diejenigen, die für uns praktische Arbeit verrichtet haben, die Dir das Buch in die Hand gegeben haben, welches nun die Grundlage Deiner Kritik an den Satzzeichen bietet, an die habe ich zu allererst gedacht. Das sind die eigentlichen Armen. Die haben eine praktische, nachweisbare Leistung abgegeben - eine Buchübersetzung ist eine schwere Tätigkeit, die viel Fleiß und viel Hingabe braucht - und werden wegen ein paar vermeintlich falscher Komma beschimpft, und zwar in einem wichtigen Forum für tibetischen Buddhismus, in dem der Übersetzer möglicherweise selber mitliest.


    Das ist recht typisch für dieses Forum: Texte werden kleingeistig zitiert und noch kleingeistiger ausgelegt. Leute, die in einer realen Sangha schnell als leicht und unbeständig erkannt werden, die nicht entsagen wollen, die wachsen in der anonymen Weite des Internets plötzlich zu großen Lehrern ihres Glaubens heran. Hier im Buddhaland fehlt nämlich die eine Komponente, die wirklich zählt: die Praxis, nicht wahr? Hier reicht die bloße Theorie zum Sein. Der Nachteil des Internets ist allerdings auch, dass niemand hören kann, mit wie viel Humor ich meine Worte sonst einpacke. Wenn ich irgendwo bin, dann ist meistens Heiterkeit zugange. Das fehlt hier leider. Daher komme ich immer wesentlich bissiger weg, als ich es wirklich bin.


    Lama bedeutet schwer, "schwer an Qualitäten". Es gibt hier im Forum viele, die meinen, nach ein paar Jahren Selbststudium Lehrtätigkeit entwickeln zu müssen und lassen keine Gelegenheit aus, ihre Selbsterkenntnisse zu verbreiten, andere Richtungen zu verneinen und sich über Frömmigkeitspraktiken anderer, auch derjenigen, die die Asiaten pflegen, zu erheben. Das ist, was ich mir Lamawahn meine, der Wahn, dass man nach ein paar Jahren plötzlich meint, an Gewicht zugelegt zu haben und meint, selber die Virtuosenfrömmigkeit eines Mönchs auszuführen.


    Es gibt sogar Beiträge hier im Buddhaland, in denen Leute meinen, in ihrer Wohnung einen buddhistischen Orden begründen und als Abt fungieren zu wollen... Andere schreiben, dass sie während ihrer Bürgerschaft im Buddhaland Arhatschaft erreicht haben ... Das sind Beispiele wahnhaften Verhaltens.

    Einmal editiert, zuletzt von Spock ()

  • Engelbert:


    Ja, das kann ich gut nachvollziehen, und es ist nicht schön von mir gewesen, ausgerechnet Deine Sätze zu nutzen. Was aber mit dem "schlechten" Übersetzer des Buches oder dem Editor des Verlages? Diejenigen, die für uns praktische Arbeit verrichtet haben, die Dir das Buch in die Hand gegeben haben, welches nun die Grundlage Deiner Kritik an den Satzzeichen bietet, an die habe ich zu allererst gedacht. Das sind die eigentlichen Armen. Die haben eine praktische, nachweisbare Leistung abgegeben - eine Buchübersetzung ist eine schwere Tätigkeit, die viel Fleiß und viel Hingabe braucht - und werden wegen ein paar vermeintlich falscher Komma beschimpft, und zwar in einem wichtigen Forum für tibetischen Buddhismus, in dem der Übersetzer möglicherweise selber mitliest.


    Es gibt einfach schlechte Übersetzungen. Das ist Fakt. Und darauf hinzuweisen, ist nicht unbedingt negativ. Es kann für den einen oder anderen hilfreich sein. Einfache Satzzeichen können den ganzen Zusammenhang entstellen, das ist einfach so.
    Ich habe mal deutsche Texte, die ins Englische publiziert werden sollten, und die zuerst von deutschsprachigen Menschen ins Englische übersetzt wurden, mitkorrigiert, weil oft das Verständnis für die Spra che selbst fehlt, wenn es nicht die eigene Muttersprache ist. Und das kann ein Riesenproblem sein,und sei es nur ein Kommazeichen. Ich hatte selber Schwierigkeiten, das deutsche Englisch zu verstehen, gerade weil es kein Englisch ist in diesem Sinne (und das kann auch nur ein Komma sein). Wenn jemand von einer Sprache ins Deutsche übersetzt, kann der Inhalt verlorengehen. Auf eine schlechte Übersetzung hinzuweisen, kann konstruktiv sein.


    Das hat nichts mit Kleingeist zu tun.

    Engelbert:

    Das ist recht typisch für dieses Forum: Texte werden kleingeistig zitiert und noch kleingeistiger ausgelegt.


    Der Rest klingt mir eher nach Projektion.

  • Engelbert:


    Es gibt hier im Forum viele, die meinen, nach ein paar Jahren Selbststudium Lehrtätigkeit entwickeln zu müssen und lassen keine Gelegenheit aus, ihre Selbsterkenntnisse zu verbreiten, andere Richtungen zu verneinen und sich über Frömmigkeitspraktiken anderer, auch derjenigen, die die Asiaten pflegen, zu erheben. Das ist, was ich mir Lamawahn meine, der Wahn, dass man nach ein paar Jahren plötzlich meint, an Gewicht zugelegt zu haben und meint, selber die Virtuosenfrömmigkeit eines Mönchs auszuführen.


    Und was meinst Du, wie viel Gewicht hast Du schon zugelegt, um solche Kritik anzubringen?
    Wozu schreibst Du hier? Liegst Du nur auf der Lauer?
    :lol: Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Amdap:


    "Grundlagen Tibetischer Mystik" ist übrigens das einzige seiner bisher von mir gelesenen Bücher, das so fehlerbehaftet ist, darum finde ich es ja besonders tragisch.
    Es war dringend notwendig, dass ich beim zweiten Lesen das Buch korrigieren musste, denn es ist eins meiner Lieblingsbücher und ich schaue immer wieder gern hinein, aber es stört den Lesefluss ungemein, wenn der Sinn durch z. B. falsche Kommasetzung verstümmelt ist. Doch meine Korrekturen halfen mir beim dritten, vierten Lesen undsoweiter, dass für mich der Lesefluss erhalten blieb.


    Amdap


    Hallo Amdap,


    könntest du mal ein paar konkrete Stellen benennen? Du hast mich jetzt neugierig gemacht. Habe die Werke von L.A.G. früher auch sehr geschätzt, und würde gerne mal vergleichen bzw. nachsehen, wie die Stellen in meiner Ausgabe sind.


    Gruß + Danke,
    Sôhei

  • Ich finde das Thema auch interessant. Im Grunde sind alle Übersetzungen Interpretationen, und wir wissen, wie unterschiedlich die individuellen Wege des Verstehens und des Wiedergebens sind. Eines steht fest: Vorträge, die ich live oder als Video-Aufzeichnung kenne, wirken auf mich in geschriebener Form überhaupt nicht, und bei manchen Lehrern hatte ich eben dieses Problem auch. Das Govinda-Buch habe ich mir erst heute bestellt. Ausgabe 1999? Danke für den Tipp, ich melde mich dann wieder.


    Bis denne, Grüße

  • Engelbert:

    Ich glaube, wir verlieren manchmal einfach den Boden unter den geistigen Füßen und glauben, eine Art Abt zu sein, der Tiefe und Wissen eines Textes, seiner Verfasser und gar die geistige Haltung und den Stil eines Lama Govinda zu kennen meint. Schließlich sitzt man am Ende gar selber mit Lesebrille versehen und dem Bleistift in der Hand da, und beginnt fehlerhafte Bücher zu korrigieren. Für mich ein verwirrender Zustand. Das zu lesen macht mich eher traurig. Wäre es nicht besser, ein solch fehlerbehaftetes Buch wegzulegen anstatt es daselbst zu korrigieren, damit man es dann flüssiger lesen kann? Wie problematisch muss es erst sein, ein fehlerbehaftetes Leben zu führen, wo man keinen Bleistift zur Hand nehmen kann?Würde ich die Art dieser spirituellen Auseinandersetzung, die hier im Forum primär gepflegt wird, auf die Christliche Lehre umrechnen, dann würden wir Texte und Schriften aus den Archiven der Klöster zerren und mit unserem ungeschulten Verstand beginnen, theologische Erkenntnisse erkennen zu wollen, was eigentlich jahrzehntelange Geistessschulung bedarf.Ich möchte das einfach gerne zur Diskussion stellen. Wer gibt uns die Autorität, all das zu behaupten, was wir hier an geistiger "Kenntnis" verzapfen?


    Hallo Engelbert,


    ich hätte Deinen Eingangsbeitrag ja auch melden können.
    Denn er ist verletzend und haltlos. Aber ich habe es nicht getan.
    Du glaubst, bestimmte Typen hier im Forum zu kennen und benutzt ausgerechnet mich als Beispiel, indem Du mich zitierst und einen völlig unangemessenen und übertriebenen Kommentar dazu abgibst. Und das, ohne mich höflicherweise vorher zu fragen. Die Möglichkeit des PN-Kontaktes ist immer gegeben!
    Es wäre eine Ausnahme, wenn sich Teilnehmer hier persönlich kennen.
    Eine wirkliche Entschuldigung ist von Deiner Seite nicht ergangen. Der Eindruck, den die Leser hier von Dir bekommen, mag ein besonderer sein.
    Es tut mir Leid, aber bei mir ist es so angekommen, dass Du mich als maßregelnd, mich als Abt aufführend, scheinbar alles wissend, in einer realen Sangha gescheitert und darum mich hier im Internet aufblasend undsoweiter darstellst. Schließlich hast Du ja meinen Text als typisches Beispiel für solcherlei Charaktere hervorgehoben.
    Auf meine irritierte Rückfrage bist Du mir ausgewichen und hast wieder von den Anderen gesprochen, die sich soundso aufführen.
    Falls Du Dich doch noch herablässt, Dich bei mir zu entschuldigen, so entschuldige Dich stellvertretend bitte auch bei allen hier, denen Du eine ebensolche Haltung unterstellst.


    Nun, cinnamon hat Recht: es ist eine Projektion von Dir, und darum sollten wir alle auf unseren Geisteszustand achten, ob wir nicht von Projektionen überlagert sind. Auch das ist eine Verführung, genau wie die Sucht nach Schokolade, Alkohol, Glücksspiel und anderem.
    Eine Projektion heißt: das, was ich anderen vorwerfe, ist in Wirklichkeit eine Eigenschaft in mir selbst.


    Ich frage mich, was daran verwirrend sein soll, wenn man mit dem Bleistift in der Hand ein Buch korrigiert. Für mich war es klärend!
    Es war für mich ungemein hilfreich, mir einmal die Zeit zur Korrektur zu nehmen, um später das Buch wieder mit Freude und in gutem Fluss lesen zu können. Aber muss ich tatsächlich mich deswegen rechtfertigen?! - Nein, müsste ich nicht! Ich habe es nur getan, weil hier oft oberflächlich gelesen wird, was man daran erkennt, dass häufig nur bestimmte Ausdrücke oder Sätze anderer hervorgehoben und aus dem Zusammenhang gerissen werden, bei gleichzeitiger Flüchtigkeit.


    So, und nun hoffe ich, dass wir im weiteren Verlauf sachlicher miteinander diskutieren können.


    Liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Engelbert:

    Lama bedeutet schwer, "schwer an Qualitäten". Es gibt hier im Forum viele, die meinen, nach ein paar Jahren Selbststudium Lehrtätigkeit entwickeln zu müssen und lassen keine Gelegenheit aus, ihre Selbsterkenntnisse zu verbreiten, andere Richtungen zu verneinen und sich über Frömmigkeitspraktiken anderer, auch derjenigen, die die Asiaten pflegen, zu erheben. Das ist, was ich mir Lamawahn meine, der Wahn, dass man nach ein paar Jahren plötzlich meint, an Gewicht zugelegt zu haben und meint, selber die Virtuosenfrömmigkeit eines Mönchs auszuführen.


    Tut mir Leid, ich muss Dich korrigieren.
    La-Ma bedeutet nicht "schwer" bzw. "schwer an Qualitäten". Das hast Du verwechselt mit Gu-Ru.
    Lama ist tibetisch und Guru kommt aus dem Sanskrit.
    LA ist so eine Art Ehrenbezeichnung, vielleicht ein bisschen ähnlich wie das "Shri" bei den Hindus. Und MA ist eine Silbe, die auf den mütterlichen Aspekt hindeutet. Somit bedeutet LAMA: eine geistlich gebildete, bzw. hochstehende Persönlichkeit, die gleichzeitig wie eine Mutter fungiert. - Wie eine Mutter?, mag sich mancher fragen...? - Ja, so ist es. Man muss sich vorstellen, dass so ein Geistlicher in der dortigen Kultur Vater und Mutter zugleich ist in einem Kloster. Er ist ja auch wie eine Mutter zu seinen Zöglingen, die meistens schon als Kinder ins Kloster kommen und die Familie vorzeitig verlassen haben. Die Jungen haben eine Ansprechperson, einen wichtigen Mönch oder Lama, dem sie großen Respekt bezeigen und dienen und der sie im Gegenzug beschützt und ihnen (geistiges) Vorbild, und somit Vater und Mutter zugleich ist.
    Aber darüberhinaus ist in einem solchen intakten sozialen System der Dorflama die geistliche Respektperson für die Familien. Er spendet Rituale, geistigen Rat und Segen und im Gegenzug wird er von den Familien materiell unterstützt.


    Der Ausdruck "Lamawahn" befremdet mich nach wie vor.
    Um den Titel Lama zu erlangen, muss man lange studieren. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, diesen Titel zu erhalten, wenn man ein mindestens dreijähriges Retreat mit Prüfung absolviert hat und nachweislich in der Lage ist zu lehren. So kenne ich es mindestens von den Karma-Kagyüs.
    Ich kenne aber auch einen westlichen Lehrer, der dieses absolviert hat, sich aber mit seinem Lamatitel etwas unwohl fühlt (aus Bescheidenheit) und gar nicht so angesprochen werden will (er lehnt es auch ab, Schüler um sich zu scharen).


    Wenn man einen offiziellen Lama anspricht, so spricht man ihn höflicherweise nicht mit seinem Ordensnamen an wie: "Guten Tag, Lama Sowieso", sondern man sagt: "Guten Tag, Lama-La". Das ist irgendwie doppelt gemoppelt, da man das "La" nochmals hinten dranhängt. Es ist aber Tradition und darum sollte man es respektieren und dieser Regel folgen. Man möchte ja so höflich sein wie möglich (Mir geht es jedenfalls so).


    Liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:


    Ich frage mich, was daran verwirrend sein soll, wenn man mit dem Bleistift in der Hand ein Buch korrigiert. Für mich war es klärend!
    Es war für mich ungemein hilfreich, mir einmal die Zeit zur Korrektur zu nehmen, um später das Buch wieder mit Freude und in gutem Fluss lesen zu können. Aber muss ich tatsächlich mich deswegen rechtfertigen?! - Nein, müsste ich nicht! Ich habe es nur getan, weil hier oft oberflächlich gelesen wird, was man daran erkennt, dass häufig nur bestimmte Ausdrücke oder Sätze anderer hervorgehoben und aus dem Zusammenhang gerissen werden, bei gleichzeitiger Flüchtigkeit.


    Ich finde es schon seltsam, dass du dieses Verhalten von dir überhaupt hier uns erzählst. Und es dann offenbar als Aufhänger nimmst, um hier die Schreibweise oder Redeweise anderer zu kritisieren. Gut aber, wenn du dich hier als Deutschlehrer manifestieren willst. Sei's drum.


    Nun möchte ich dich aber auch darum bitten, dass du mal aus dem besagten Buch von Govinda uns die Stellen nennst, die du korrigiert hast. Ich habe das Buch neben mir liegen und würde das mal nachprüfen wollen. Also - sei mal so freundlich und reiche die Quellen nach - kann ja nicht so schwer sein.

  • bel:

    Herrgott, was fürn Aufstand.


    Hast Du einen anderen Vorschlag?


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:

    Hallo Engelbert,
    ... und benutzt ausgerechnet mich als Beispiel, indem Du mich zitierst und einen völlig unangemessenen und übertriebenen Kommentar dazu abgibst. Und das, ohne mich höflicherweise vorher zu fragen. Die Möglichkeit des PN-Kontaktes ist immer gegeben!
    Es wäre eine Ausnahme, wenn sich Teilnehmer hier persönlich kennen.
    Eine wirkliche Entschuldigung ist von Deiner Seite nicht ergangen. Der Eindruck, den die Leser hier von Dir bekommen, mag ein besonderer sein.



    Wieso reagierst Du auf meine Worte und mein Handeln so sehr, nutzt aber beispielsweise im Thread http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=15202 genau die gleiche Verfahrensweise:


    Du nimmst ein Zitat (das, glaube ich von bel stammt) und eröffnest einen Thread dazu, der sich über seine Worte mokiert, in diesem Fall machst Du Dich über einen individuellen Rechtschreibfehler her. Auch hier geht es um Rechtschreibung. Anscheinend ist Dir die universelle Rechtschreibung aller Individuen ein sehr wichtiges Anliegen, während Du sie auf dem Weg zur Buddhaschaft begleitest.


    Was macht mich so besonders, das Du an mich andere Maßstäbe anlegst, als an Dich selber?

  • Monday:
    Amdap:


    Ich frage mich, was daran verwirrend sein soll, wenn man mit dem Bleistift in der Hand ein Buch korrigiert. Für mich war es klärend!
    Es war für mich ungemein hilfreich, mir einmal die Zeit zur Korrektur zu nehmen, um später das Buch wieder mit Freude und in gutem Fluss lesen zu können. Aber muss ich tatsächlich mich deswegen rechtfertigen?! - Nein, müsste ich nicht! Ich habe es nur getan, weil hier oft oberflächlich gelesen wird, was man daran erkennt, dass häufig nur bestimmte Ausdrücke oder Sätze anderer hervorgehoben und aus dem Zusammenhang gerissen werden, bei gleichzeitiger Flüchtigkeit.


    Ich finde es schon seltsam, dass du dieses Verhalten von dir überhaupt hier uns erzählst. Und es dann offenbar als Aufhänger nimmst, um hier die Schreibweise oder Redeweise anderer zu kritisieren. Gut aber, wenn du dich hier als Deutschlehrer manifestieren willst. Sei's drum.


    Nun möchte ich dich aber auch darum bitten, dass du mal aus dem besagten Buch von Govinda uns die Stellen nennst, die du korrigiert hast. Ich habe das Buch neben mir liegen und würde das mal nachprüfen wollen. Also - sei mal so freundlich und reiche die Quellen nach - kann ja nicht so schwer sein.


    Warum so angriffslustig?


    Alles hat ganz harmlos angefangen, wie so oft.


    Engelbert fragte im Tibetischen Bereich, ob es einen "Katalog" gebe für die vielen unterschiedlichen Buddhagestalten. Das ist natürlich für einen Einsteiger ziemlich verwirrend, darum finde ich die Frage sehr berechtigt.
    Daraufhin habe ich ihm drei Bücher empfohlen, die ihm weiterhelfen könnten.
    Kurz danach klinkte sich Kilaya ein und bemerkte, dass er sich das von mir empfohlene Buch "Grundlagen Tibetischer Mystik" ebenfalls zugelegt, aber noch nicht hineingeschaut hatte. Ich erinnerte mich sogleich an mein Problem speziell mit diesem Buch hinsichtlich der Interpunktion u. a. und bemerkte dieses, sozusagen als Vorwarnung. Mehr war es nicht!
    Warum soll ich denn die Schreib- und Redeweise anderer kritisieren? Dieser Dein Vorwurf ist völlig haltlos. Wenn Du meine Texte dazu gründlich liest, wirst Du es bestätigen können, so bitte ich Dich, sie noch einmal zu lesen.
    Ich habe lediglich gesagt, dass mir die Fehler in dem besagten Buch Schwierigkeiten gemacht haben und es mir eine große Hilfe und Erleichterung war, das Buch, weil es mir so wichtig ist, es mir einmal für ein einziges Durchlesen nur für die Korrektur vorzuknöpfen. Warum ist dieser Vorgang denn Deiner Meinung nach angriffswürdig?
    Leider hat sich die ganze Geschichte verselbstständigt, indem Engelbert meine gut gemeinte Bemerkung an Kilaya sich herausgepickt und hier, im Anfängerbereich, ein eigenes Thema daraus gemacht hat. Dazu habe ich inzwischen genug gesagt.
    Ich finde dieses ganze Theater inzwischen ziemlich kindisch.


    Und weiter:
    Denkst Du, ich kann mich beliebig und wann ich will, auch für mehrere Stunden, an den Computer setzen?
    Du kannst es vielleicht, ich aber nicht.
    Ich lebe zu Hause mit meiner dementen und teils behinderten Mutter zusammen, habe einen Job, keine Putzfrau, und nebenbei vermiete ich noch.
    Hausarbeit, Einkaufen, Organisieren - alles muss ich selbst managen. So wie vorgestern, sitze ich hier erneut im Bereitschaftsdienst. Es ist uns erlaubt, während des Bereitschaftsdienstes ins Internet zu gehen, daher ist es mir gerade möglich zu schreiben, aber es könnte genauso auch gerade anders sein. Bereitschaftsdienst ist sehr anstrengend und es ist nicht immer so einfach, nebenbei im Forum zu schreiben, so muss man's nehmen wie es kommt. Wenn ich am nächsten Tag kaputt nach Hause komme, muss ich noch meine Mutter versorgen, bevor ich nachschlafen kann.
    Ich kann nicht auf Kommando eine Antwort geben, die Du postwendend erwartest, während noch andere Antworten zu erstellen sind.
    So mache ich alles der Reihe nach, nicht chronologisch, sondern nach empfundener Dringlichkeit, denn es ist ja auch nicht heilsam, wenn Aggression aufkommt, die man gerne vermeiden möchte.
    Hättest Du mich genau beobachtet im Verlauf, so wüsstest Du jetzt, dass ich eine sehr pflichtbewusste Person bin und die erwartete Antwort nicht zurückhalten will. Ich will transparent sein und bemühe mich, dass meine Texte durchschaubar sind.
    Und hättest Du mich sehr langfristig beobachtet im Verlauf, dann wüsstest Du auch, dass es längere Phasen gibt, in denen ich mich nicht melde. Auch das hat seine Gründe, ich bin nun mal dementsprechend eingespannt und bin kein Stehaufmännchen fürs Forum.
    Da gibt es wirklich Wichtigeres.


    Diese künstliche Aufregung verstehe ich also überhaupt nicht.
    Aber was soll's - so ist das Leben.


    Trotzdem liebe Grüße von Amdap.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

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