Off Topic: Bardo des Leben ( war Kammatthana Leichenbetrachtung)

  • mukti:
    Raphy:

    Na Hauptsache du begehst dabei nicht den Fehler den Bhikkhu Sati in MN38 begeht:

    Nein, als ein und dasselbe Bewusstsein ist der bhavanga sota bestimmt nicht aufzufassen.


    Dass damit nicht ein identisches Bewußtsein gemeint ist, geht klar aus dem Kontext hervor, vielmehr ist dasjenige immer gleich personenbezogene Bewußtsein gemeint, das hier herumwuselt und dort zu ernten glaubt.

    Einmal editiert, zuletzt von Moosgarten ()

  • mkha':

    ...
    ich hatte Vollzeit-beruflich 44 Jahre lang täglich mit Krankheit, Leiden, Sterben und dem Tod zu tun. Es gibt nichts zu fürchten, es ist, wie es isṭ: wer geboren wird, ist diesen Dingen unterworfeṇ. Wer diese logische Tatsache furchtlos anerkennt und gelassen verinnerlicht, wird die Zwischenzeit, den Bardo des Lebens, sinnvoll zu nutzeṇ wissen.
    ...


    Habe diesen Text vor kurzem beim Herumstöbern entdeckt und bin sehr froh das entdeckt zu haben. Das ist echt hilfreich, v.a. wenn das jemand sagt, der so lange mit diesen Dingen zu tun hatte. Danke dafür.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Moosgarten:
    Raphy:


    Ich weiß ja nicht ob du da etwas bestimmtes im Sinn hast, aber wahrscheinlich hast du Recht. Ich denke ich kann auch garnicht anders.


    Korrigiere mich, aber möglicherweise glaubst an irgendeine Art von personaler Wiedergeburt. Das würde alles, was du liest oder hörst in dieser Richtung färben.
    Das trifft, egal worum es sich handelt, auch erstmal jeden Menschen. Es ist schwer, sich gegen lang gehegte Glaubensvorstellungen zu wehren.
    Aber man kann es. Es gibt dafür einfach geistige Techniken, die kann jeder lernen.


    Ich denke nicht, dass ich an irgendeine Art von personaler Wiedergeburt glaube. Es gibt ja noch nichteinmal eine feste, unveränderliche, immer gleiche Person. Eben nur als konventionelle Bezeichnung "Person" zur Verständigung. (Und vielleicht noch zum Zurechtfinden in der Welt. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.) Aber nicht als unvergängliches, festes, ewiges Ich oder unvergängliches, festes, ewiges Phänomen.




    Diese klare Verneinung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden in M43. Mal sehen ob ich sie irgendwann mal finde oder du gibst mir eine genaue Stelle an.


    Liebe Grüße

  • Raphy:

    Ich denke nicht, dass ich an irgendeine Art von personaler Wiedergeburt glaube. Es gibt ja noch nichteinmal eine feste, unveränderliche, immer gleiche Person. Eben nur als konventionelle Bezeichnung "Person" zur Verständigung. (Und vielleicht noch zum Zurechtfinden in der Welt. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.) Aber nicht als tatsächliches unvergängliches, festes, ewiges Ich oder Phänomen.


    Für einen personalen Wiedergeburtsglauben ist es ausreichend zu glauben, dass irgendwas aus dem alten Namarupa in ein neues Namarupa übertitt.


    Zitat

    Diese klare Verneinung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden in M43. Mal sehen ob ich sie irgendwann mal finde oder du gibst mir eine genaue Stelle an.


    Haben wir doch schon mehrmals, aber gern noch einmal:


    Zitat

    Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben;


    (nach Neumann, habe ich im Pali überprüft)
    Es gibt nun danach keine weiteren Elemente, die nicht aufgezählt sind und die einen Weg in eine neues Namarupa finden könnte.

  • Moosgarten:
    Raphy:

    Ich denke nicht, dass ich an irgendeine Art von personaler Wiedergeburt glaube. Es gibt ja noch nichteinmal eine feste, unveränderliche, immer gleiche Person. Eben nur als konventionelle Bezeichnung "Person" zur Verständigung. (Und vielleicht noch zum Zurechtfinden in der Welt. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.) Aber nicht als tatsächliches unvergängliches, festes, ewiges Ich oder Phänomen.


    Für einen personalen Wiedergeburtsglauben ist es ausreichend zu glauben, dass irgendwas aus dem alten Namarupa in ein neues Namarupa übertitt.


    Na gut, so speziell kann ich das nicht sagen ob da was wie und wo übertritt. Ich habe keine Ahnung was da passiert. Dazu sind wohl meine meditativen, geistigen und intellektuellen Fähigkeiten noch zu schwach. Aber gut dann tritt eben nichts über. Stört mich auch nicht. Würde mich aber auch nicht stören, wenn da etwas übertritt. Ich denke auch ich habe mich da einfach noch zu wenig mit der Theorie dazu beschäftigt, also Stichworte wie Nama-Rupa und bedingtes Entstehen. So grob weiß ich natürlich was das ist, aber dieses Wissen ist nicht sehr tief.


    Moosgarten:
    Zitat

    Diese klare Verneinung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden in M43. Mal sehen ob ich sie irgendwann mal finde oder du gibst mir eine genaue Stelle an.


    Haben wir doch schon mehrmals, aber gern noch einmal:


    Zitat

    Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben;


    (nach Neumann, habe ich im Pali überprüft)
    Es gibt nun danach keine weiteren Elemente, die nicht aufgezählt sind und die einen Weg in eine neues Namarupa finden könnte.


    Ok, danke. Das ist für mich jetzt allerdings keine klare Verneinung, dass nach dem Tod des Fleischkörpers ein feinstofflicher oder geistiger Körper übrig bleibt. Liegt aber wohl daran, dass ich nicht wirklich begreife um was es geht und was da wie abläuft. Also es liegt an meiner Unzulänglichkeit.


    Klar, es ist nicht die Rede davon, dass da etwas übrig bleibt. Aber eine klare Verneinung wäre für mich, wenn dann noch dabei stehen würde, dass kein feinstofflicher oder geistiger Körper übrig bleibt.


    Was man aber festhalten kann ist, dass ich bis jetzt noch keinen klaren Textbeleg dafür gefunden habe, dass ein Rupa nach dem Tod des Fleischkörpers übrig bleibt. Außer das mit den Gandhabbha wäre ein Hinweis gewesen, dass da ein feinstoffliches oder geistiges Wesen da wäre, bevor der Fleischkörper vorhanden ist. Aber da hattest du ja auch gleich wieder eine Erklärung parat, die das entkräftet.


    Danke aber für deine Mühe mit mir und für die Zitate, Moosgarten. :)


    Liebe Grüße

  • Raphy:
    Moosgarten:


    Für einen personalen Wiedergeburtsglauben ist es ausreichend zu glauben, dass irgendwas aus dem alten Namarupa in ein neues Namarupa übertitt.


    Na gut, so speziell kann ich das nicht sagen ob da was wie und wo übertritt. Ich habe keine Ahnung was da passiert. Dazu sind wohl meine meditativen, geistigen und intellektuellen Fähigkeiten noch zu schwach. Aber gut dann tritt eben nichts über. Stört mich auch nicht. Würde mich aber auch nicht stören, wenn da etwas übertritt. Ich denke auch ich habe mich da einfach noch zu wenig mit der Theorie dazu beschäftigt, also Stichworte wie Nama-Rupa und bedingtes Entstehen. So grob weiß ich natürlich was das ist, aber dieses Wissen ist nicht sehr tief.


    ...


    Was mir noch einfällt zur Ergänzung. Wenn etwas übertreten würde, dann wäre dieses Etwas natürlich unbeständig, vergänglich, kein festes, ewiges Etwas oder festes, ewiges Ich. Es wäre irgendwann verschwunden, vergangen.


    Liebe Grüße

  • Raphy:

    Ok, danke. Das ist für mich jetzt allerdings keine klare Verneinung, dass nach dem Tod des Fleischkörpers ein feinstofflicher oder geistiger Körper übrig bleibt. Liegt aber wohl daran, dass ich nicht wirklich begreife um was es geht und was da wie abläuft. Also es liegt an meiner Unzulänglichkeit.


    Alles was zu "Namarupa" gehört, ist nach PK in den sog. "Khandha" (Gruppen) aufgelistet. http://www.palikanon.com/wtb/khandha.html


    Danach gibt es "Geistiges" (nama) und "Körperliches" (rupa) das man aber nicht trennen kann, die "Gruppierung" der Khandha dient lediglich der Systematisierung der körperlich-geistigen Funktionen.


    Man sieht dort, dass es weder einen "Fleischkörper" noch einen "Geistkörper" gibt, es gibt auch nichts "Feinstoffliches", wenngleich da von "fein" die Rede ist, dann ist es dennoch aus den selben "Elementen" zusammengefügt wie "Grobes", diese Elemente sind weiter unten aufgelistet.


    Aber du hast recht, die Pali-Theorie ist gelegentlich ziemlich ausufernd, und es braucht Zeit, das Gestrüpp zu durchdringen und es stellt sich überhaupt die Frage, ob man das alles braucht.
    Klare Antwort: braucht man nicht alles für die eigene Praxis.
    Nur wenn man sich für eine Frage theoretischer Natur interessiert, ist es natürlich hilfreich.

  • Raphy:

    Was mir noch einfällt zur Ergänzung. Wenn etwas übertreten würde, dann wäre dieses Etwas natürlich unbeständig, vergänglich, kein festes, ewiges Etwas oder festes, ewiges Ich. Es wäre irgendwann verschwunden, vergangen.


    Ein häufiger Fehler ist dann gemacht, wenn man "Nicht-Selbst" (anatta) mit "Nicht-konstat"/"Unbeständigkeit" (anicca) gleichsetzt. Diese beiden Merkmale impliziert sich zwar gegenseitig, aber anatta bedeutet darüber hinaus "Nicht-unabhängig".
    In Namarupa sind jedoch alle Gruppen voneinander abhängig (siehe "Bedingtes Entstehen"). Man kann da kein einzelnes Element herauslösen und sagen, dieses kann unabhängig von den anderen existieren. Und wenn man das sagt, dann behauptet man, es gäbe ein atta.

  • Moosgarten:
    Raphy:

    Ich denke nicht, dass ich an irgendeine Art von personaler Wiedergeburt glaube. Es gibt ja noch nichteinmal eine feste, unveränderliche, immer gleiche Person. Eben nur als konventionelle Bezeichnung "Person" zur Verständigung. (Und vielleicht noch zum Zurechtfinden in der Welt. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.) Aber nicht als tatsächliches unvergängliches, festes, ewiges Ich oder Phänomen.


    Für einen personalen Wiedergeburtsglauben ist es ausreichend zu glauben, dass irgendwas aus dem alten Namarupa in ein neues Namarupa übertitt.


    Es ist gar nicht nötig das etwas "übertritt".
    Das Leben mit seinen spezifischen Eigenarten setzt sich nach
    der Lehre des Buddha auch so fort, solange es noch von Begehren
    angetrieben wird.

  • accinca:
    Moosgarten:


    Für einen personalen Wiedergeburtsglauben ist es ausreichend zu glauben, dass irgendwas aus dem alten Namarupa in ein neues Namarupa übertitt.


    Es ist gar nicht nötig das etwas "übertritt".
    Das Leben mit seinen spezifischen Eigenarten setzt sich nach
    der Lehre des Buddha auch so fort, solange es noch von Begehren
    angetrieben wird.


    Dass sich "das Leben" fortsetzt, ist nicht die Frage.
    Setzt sich auch Deines nach Deinem Tode fort?

  • Moosgarten:
    accinca:

    Das Leben mit seinen spezifischen Eigenarten setzt sich nach der Lehre des Buddha auch so fort, solange es noch von Begehren
    angetrieben wird.


    Dass sich "das Leben" fortsetzt, ist nicht die Frage.
    Setzt sich auch Deines nach Deinem Tode fort?


    Hatte ich doch oben geschrieben.
    Oder hatte ich nicht geschrieben "mit seinen spezifischen
    Eigenarten und nicht die eines anderen natürlich.
    Wie kommst du eigentlich auf die Idee das du heute
    kein anderer bist wie Gestern wenn nicht wegen der
    spezifischen Eigenarten? Ah was ein Wunder, die
    spezifischen Eigenarten haben die Nacht überlebt....

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()


  • Danke für die Erklärung.


    Das ist für mich halt wirklich zum großen Teil reine Theorie. Was nicht schlecht ist, aber vielleicht bin ich ja mal irgendwann in der Lage das auch in der Meditation oder im Leben abseits des Forums zu überprüfen.


    Das mit der eigenen Praxis sehe ich ähnlich. Meiner Erfahrung nach ist es sogar gut, wenn man seine Meinungen und Gedanken auch einfach mal fallen lassen kann bzw. sich nicht mit ihnen identifizieren muß als ich und mein. Das war sogar meine Haupt-Herangehensweise eine gewisse Zeit lang, denn sonst hätte mich die Theorie und die vielen Vorstellungen nur nochmehr verwirrt. Trotzdem haben Denken und Theorie natürlich auch ihren Platz und ihre Berechtigung.


    Aber nur (m)eine Meinung.


    Liebe Grüße

  • Moosgarten:


    Dass sich "das Leben" fortsetzt, ist nicht die Frage.
    Setzt sich auch Deines nach Deinem Tode fort?


    Nicht das Leben, sondern die karmischen Ursachen setzen sich als deren Wirkung (Geburt) fort……

  • hedin02:
    Moosgarten:


    Dass sich "das Leben" fortsetzt, ist nicht die Frage.
    Setzt sich auch Deines nach Deinem Tode fort?


    Nicht das Leben, sondern die karmischen Ursachen setzen sich als deren Wirkung (Geburt) fort……


    Wo ist der Unterschied?

  • accinca:
    Moosgarten:


    Dass sich "das Leben" fortsetzt, ist nicht die Frage.
    Setzt sich auch Deines nach Deinem Tode fort?


    Hatte ich doch oben geschrieben.
    Oder hatte ich nicht geschrieben "mit seinen spezifischen
    Eigenarten und nicht die eines anderen natürlich.


    Jut jut, wollte nur sichergehen


    accinca:

    Wie kommst du eigentlich auf die Idee das du heute
    kein anderer bist wie Gestern wenn nicht wegen der
    spezifischen Eigenarten? Ah was ein Wunder, die
    spezifischen Eigenarten haben die Nacht überlebt....


    Kein Problem damit, "für die Nacht" gilt ja auch nicht :


    Zitat

    dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben


    :kiss:

  • accinca:
    hedin02:


    Nicht das Leben, sondern die karmischen Ursachen setzen sich als deren Wirkung (Geburt) fort……


    Wo ist der Unterschied?

    Das Leben ist frei von jedem Persönlichen Handeln, die Wirkungen von Handlungen bei fühlenden Wesen gehen über ihr lebend sein hinaus. Ihr lebend sein wird von ihrer Fähigkeit bestimmt die Körperlichkeit durch Absichtliche Handlungen zu erhalten. Zerfällt die Fähigkeit lebend zu sein, zerfällt die Fähigkeit absichtlichen Handelns als Ursache doch die Wirkungen der absichtlichen Handlungen des fühlenden Wesens gehen über sein zerfallen hinaus ohne das da noch ein lebendes Wesen ist das Ursachen setzt.
    Das Leben handelt nie mit Absicht, das lebende fühlende Wesen immer und sei es nur die Absicht lebende zu bleiben, solange es irgendwie geht, seien es wenige Minuten oder Jahrhunderte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Moosgarten:

    Kein Problem damit, "für die Nacht" gilt ja auch nicht :

    Zitat

    dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben


    In der Tat gilt das für den Fleischleib in der Regel nicht,
    es sei denn er wäre in der Nacht verstorben.

  • accinca:
    Moosgarten:

    Kein Problem damit, "für die Nacht" gilt ja auch nicht :


    In der Tat gilt das für den Fleischleib in der Regel nicht,
    es sei denn er wäre in der Nacht verstorben.


    Es gibt beim Menschen keinen "Fleischleib", ebenso wenig wie es einen "Geistleib" gibt - jedenfalls nicht nach den Überlieferungen des Buddhas Shakyamuni.

  • accinca:
    Moosgarten:

    Kein Problem damit, "für die Nacht" gilt ja auch nicht :


    In der Tat gilt das für den Fleischleib in der Regel nicht,
    es sei denn er wäre in der Nacht verstorben.

    Wenn Du das mal genau betrachten würdest wäre diese Unsinn nicht mehr in Dir, der Fleischleib ändert sich nicht über Nacht. Gerade das meint Buddha mit Wiedergeburt, die Illusionen das sich das nichts verändert hat. Das das was da aufwacht mein Körper ist dem über Nacht nicht geschehen ist.

  • Moosgarten:
    Raphy:

    Was mir noch einfällt zur Ergänzung. Wenn etwas übertreten würde, dann wäre dieses Etwas natürlich unbeständig, vergänglich, kein festes, ewiges Etwas oder festes, ewiges Ich. Es wäre irgendwann verschwunden, vergangen.


    Ein häufiger Fehler ist dann gemacht, wenn man "Nicht-Selbst" (anatta) mit "Nicht-konstat"/"Unbeständigkeit" (anicca) gleichsetzt. Diese beiden Merkmale impliziert sich zwar gegenseitig, aber anatta bedeutet darüber hinaus "Nicht-unabhängig".
    In Namarupa sind jedoch alle Gruppen voneinander abhängig (siehe "Bedingtes Entstehen"). Man kann da kein einzelnes Element herauslösen und sagen, dieses kann unabhängig von den anderen existieren. Und wenn man das sagt, dann behauptet man, es gäbe ein atta.


    Ich würde sagen, wenn man anatta und anicca gleichsetzt ist das nicht unbedingt falsch, aber es gibt eben noch mehr Aspekte wie du ja sagst. Und da ist die Nicht-Unabhängigkeit also die Bedingtheit sicher ein sehr wichtiger Aspekt.


    Aber wenn man sehr interessiert ist die Begriffe scharf voneinander abzugrenzen, dann ist anatta natürlich etwas anderes als anicca. Von diesem Blickwinkel würde ich dir Recht geben.


    Auf jeden Fall ergibt sich für mich ganz klar aus der Vergänglichkeit, dass da nirgends ein fester, ewiger, unvergänglicher Kern oder ein festes, ewiges, unvergängliches Etwas sein kann. Was man dann meinem Empfinden nach schon mit anatta bezeichnen könnte.


    Und zusätzlich sind die Dinge auch noch so aufgebaut, dass sie bedingt sind, nicht unabhängig sind. Auch da kein festes, ewiges Etwas zu finden.


    So wie ein Wagen normalerweise nur als Wagen bezeichnet wird im Zusammenspiel seiner einzelnen Teile. Wie Deichsel, Achse, Räder. Und das kann man auf alle Dinge/Erscheinungen anwenden.


    Der Wagen braucht zum Beispiel auch die Bedingungen einer stabilen Erde oder Oberfläche auf der er stehen kann. Und er braucht Kräfte die ihn zusammengefügt haben aus den einzelnen Teilen. Beim Wagen war das der Mensch. Der Mensch brauchte passende Bedingungen um soweit zu kommen einen Wagen zu bauen. Angefangen bei seiner Geburt. Wenn die einzelnen Teile aus Holz gebaut sind, muß das Holz irgendwo gewachsen sein. Und auch da brauchte es die passenden Bedingungen damit der Baum wachsen konnte der das Holz spendete.


    Das Holz selbst hat auch wieder eine gewisse Struktur wie es aufgebaut ist und die zusammenwirkt.


    Ja, gut das du den Aspekt der Nicht-Unabhängigkeit rein gebracht hast. Ist sicher sehr wichtig. Werde ich in Zukunft wohl mal wieder etwas öfter darüber reflektieren. Danke.


    Das Ding "edler achtfacher Pfad" wäre dann auch nur dieses Ding im Zusammenspiel seiner einzelnen Teile. Die gröbsten Teile wären dann die 8 Bestandteile: Rechte Erkenntnis, Rechte Gesinnung, Rechte Rede, Rechte Tat, Rechter Lebenserwerb, Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit, Rechte Sammlung. Und jedes einzelne Bestandteil könnte man noch weiter aufteilen und schauen welche Teile/Aspekte es ausmachen.


    Und da wir das Beispiel mit dem Wagen aus Holz hatten. Wer weiß wie tief man in die Struktur des Holzes noch hineinschauen könnte. Aber das ist jetzt reine Spekulation.


    Vielleicht gibt es ja dann tatsächlich feinstoffliche Bestandteile die die Grobstofflichen bedingen. Und die feinstofflichen Bestandteile werden vielleicht durch die formlosen Bestandteile bedingt. Und auch da ist es vielleicht keine Einbahnstraße sondern die grobstofflichen bedingen auch die feinstofflichen Bestandteile und die feinstofflichen die formlosen Bestandteile.


    Dann würde es auch Sinn machen, dass die Lehre so schwer ist zu verwirklichen, weil man auch die feinstofflichen und formlosen Bestandteile der Ich-Illusion, des Begehrens und der Unwissenheit durchschauen müßte.


    Aber wie gesagt sind nur ein paar Überlegungen dazu, alles reine Spekulation von mir. Da ich es erst im eigenen Erleben überprüfen müßte. Das geht vermutlich nicht so schnell.


    Liebe Grüße

    4 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Moosgarten:

    Es gibt beim Menschen keinen "Fleischleib", ebenso wenig wie es einen "Geistleib" gibt - jedenfalls nicht nach den Überlieferungen des Buddhas Shakyamuni.


    Da kannst du mal sehen wie verkehrt deine Illusionen sind.
    Und zwar nicht nur, weil es Illusionen sind sonder auch inhaltlich.
    Ein Fleischleib und auch ein Geistleib (mano-maya-kāyo).
    Auch für den Buddha gab es ein Fleisch und Knochen -Leib und
    das wußte auch ein Buddha und auch ein Geistleib.
    Deine Behauptungen kann ich schon nicht mehr als Irrtum empfinden.

  • Die Daseinsmerkmale:
    Dukkha - Unfreiheit – Kein Ding ist frei, weil jedes ist abhängig von anderen Dingen.
    Anicca - Unbeständig – Kein Ding ist von Dauer, doch es ist so wie es ist.
    Anatta - Unpersönlich - Kein Ding hat eine Absicht, doch jedes hat Funktion.
    Akasa - Unräumlich - Kein Ding ist Raum, doch jedes Ding ist begrenzt von Raum und begrenzt den Raum.


    Dukkha :
    Auch der Mensch ist nicht frei, auch seine Gedanken nicht, denn Mensch und seine Gedanken sind immer abhängig von Menschen und Gedanken anderer Menschen.
    Anicca :
    Es gibt kein Objekt im Universum das beständig ist, selbst Protonen haben eine Halbwertzeit. Kein Gedanke, keine Wahrheit hat Bestand, es gibt nur "Das was gerade jetzt eben so ist wie es ist" unabhängig davon ob es scheinbar so bleibt, es gibt nichts das sich nicht verändert.
    Anatta :
    Im ganzen Universum gibt es kein Ding das Persönlichkeit hat. Jeder Ding ist individuell, in Unbeständigkeit und Unfreiheit. Für fühlende Wesen gibt es ein wahrnehmen der Individualität, Einzigartigkeit, doch das gilt nicht für die Bestandteile aus denen das Individuum zusammengesetzt ist. Jedes meiner Teile ermöglicht, weil sie so zusammengesetzt sind, Individualität. Erst als Mensch hab ich auch die Möglichkeit durch meine Biologie, Persönlichkeit über die Individualität zu erzeugen, also Individualität mit Persönlichkeit zu verwechseln. Meine Persönlichkeit für Individualität halten, weil ich glauben will das ich Persönlichkeit bin und das die meine Individualität ist.

  • accinca:
    Moosgarten:

    Es gibt beim Menschen keinen "Fleischleib", ebenso wenig wie es einen "Geistleib" gibt - jedenfalls nicht nach den Überlieferungen des Buddhas Shakyamuni.

    Ein Fleischleib und auch ein Geistleib (mano-maya-kāyo).


    Es gibt sie aber nicht extra, das ist der Punkt. Da helfen auch nicht die Bindestriche, die du da zusätzlich einsetzt. Das Ding heißt "manomayakāyo" und das ist nur ein anderes Wort für "namarupa"; kāya ist im Pali eben nicht, wie du glaubst "Fleischkörper", sondern immer "Gruppierung", "Haufen", "Aggregate", also die Khandha im Ganzen.


    accinca:

    Auch für den Buddha gab es ein Fleisch und Knochen -Leib und
    das wußte auch ein Buddha und auch ein Geistleib.
    Deine Behauptungen kann ich schon nicht mehr als Irrtum empfinden.


    Genau, deine Ignoranz besteht im Beharren darauf, ein einziges Ding in zwei separate, nicht, oder teilweise nicht voneinander bedingte Dinge aufzuspalten.
    Dass Du das nach 20 Jahren noch nicht checkst :eek: